Usure naide anata yo. von Erdbeermarmelade771 ================================================================================ Kapitel 1: Erstes und einziges Kapitel -------------------------------------- Seit langer Zeit war es das erste mal, dass ich wieder einen Fuß in diesen Korridor setzte, das erste mal, dass ich vor dieser Tür stand und das erste mal, dass ich dieses Zimmer betreten wollte. Die Tür war aus dunklem Holz, schwer und schlicht, trotz des anmutigen Musters in dem braunen Holz und der prunkvollen Klinke. Zögernd legte ich meine Hand ganz sacht auf sie, schloss federleicht und vorsichtig meine Finger um das kalte Metall. Sie zitterten leicht und meine Lippen bebten, schnell schluckte ich, traute mich dennoch nicht, die Klinke hinunter zu drücken, wie versteinert stand ich da und meine Gedanken rasten, kalter Schweiß klebte an meinen Händen. Wovor habe ich eigentlich angst? fragte ich mich, was befürchte ich eigentlich, dass ich mich nicht einmal traue, ihm in die Augen zu sehen? So lange Verzehr ich mich nun schon nach ihm, so sehr, dass ich jetzt sogar mitten in der Nacht vor seiner Tür stehe. Was mache ich eigentlich hier? Fragte ich mich weiter und schüttelte leicht den Kopf, ich gehe freiwillig zu zu ihm, bloß weil ich sein Gesicht vermisse, das ist doch bescheuert! Und doch, Und doch konnte ich nicht zurück gehen, blieb einfach vor der Tür stehen, wie schon die letzten Stunden. Schnell leckte ich mir mit der Zunge über die Lippen, sie kamen mir plötzlich trocken und rau vor, brüchig und kaputt. Meine Kehle war wie ausgetrocknet, wieder schluckte ich, versuchte den Klos in meinem Hals los zu werden, vergebendes. Die Hand nahm ich wieder von der Klinke, wischte den Schweiß in meiner Hose ab, vergrub die immer noch zitternden Finger in dem Festen Stoff, um wenigstens etwas Halt zu finden. „Willst du nicht klopfen?“ Auf einmal wurde mir heiß. verdammt heiß. Ein Schauder lief mir den Rücken hinab und der Klang dieser tiefen, sanften Stimme hinterließ ein prickelndes Gefühl auf meiner Haut. Ich wusste wer hinter mir stand, sofort hatte ich diese Stimmer erkannt, diesen einzigartigen, wundervollen Klang. Ich spürte ihn in meinem Rücken, ohne das er mich berührte, seine Ausstrahlung, so kühl und machtvoll, als könnte man sie mit bloßen Händen greifen. Wieder schluckte ich, meine Knie fingen an zu zittern, doch ich schaffte es, dass meine Stimme einigermaßen fest und Sachlich klang, als ich schließlich Antwortete: „Ich bin gerade erst gekommen.“ „So?“ Er glaubte mir nicht, kein einziges Wort, seine Antwort klang spöttisch und ich spüre seine Augen in meinem Nacken, stechend Blickten sie mich an, als wollten sie bis auf den tiefen Grund meiner Seele vordringen. Manchmal, manchmal hatte ich das Gefühl, dass er wusste was ich dachte, wusste was ich fühlte und was mich bewegte. „Lass uns hinein gehen.“ schnell trat ich eine schritt zur seite, damit er vorgehen konnte. Er war noch immer schön. So wunderschön wie ein Gemälde, wie eine Puppe aus feinstem Porzellan, ein Engel, wie ein dunkler Engel kam er mir vor, nur auf dieser Erde gefangen, weil er keine Schwingen hatte, um sich in die Lüfte zu erheben. Ich wollte ihn einrahmen, oder ausstellen, vielleicht auch irgendwo einsperren, damit er niemals wieder weg konnte, immer bei mir bleiben musste. Der drang ihn für mich zu haben wurde immer größer, schwoll in meiner Brust zu einem Verlangen heran, dass ich nicht stillen konnte, niemals stillen würde. Alles, alles an ihm hatte etwas anziehendes für mich, sein dunkelbraunes Haar, dass so seidig und glatt war, die weiße, makellose Haut und diese Augen. So tief und ausdrucksstark, so kühl und wissend, kalt wie Eis und trotz allem hatten sie dieses warme, geborgene. Seine perfekt geformten Lippen verzogen sich zu einem kleinen spöttischen Lächeln, als er meinen Blick bemerkte. Er sagte jedoch nichts, öffnete nur die Tür zu seinem Zimmer, tat dies ohne zögern, mit einer katzenhaften Eleganz, was ich mich nicht getraut hatte. Schweigend und leise folgte ich ihm. Das erste was mir auffiel, war die Kälte, die mir entgegen schlug, der eisige Wind, schneidend und kalt, der wie eisige Finger nach mir griff und mich frösteln lies. Die beiden großen Fenster Standen weit offen, die dunkelroten, schweren Vorhänge wehten leicht, als abermals eine eisige Windböhe durch das Zimmer pfiff. Den drang, die Arme schützend um mich schlingend unterdrückend, blickte ich mich neugierig um, lange, viel zu lange war ich nicht mehr hier gewesen. Es hatte sich kaum verändert. Immer noch das gleiche Dunkelrote Sofa, den dazu gehörigen Sessel, der Dunkelbraune, fast schwarze Tisch, das dazu passende Schränkchen in der einen Ecke und die hohen Regal reihen, die immer noch die Wände über und über mit Büchern bedeckten. „Setzt dich doch.“ Mit einer lässigen Handbewegung deutete Kaname auf das Sofa, zögernd ließ ich mich darauf nieder und schaute auf den Stoff, dessen Farbe mich an Blut erinnerte. „Also“ der Reinblüter setzte sich mir gegenüber in den Sessel, schlug lässig die Beine übereinander und stützte sein übermenschlich schönes Gesicht in seiner schlanken Hand ab. „Womit kann ich dir helfen?“ Ich wusste von Anfang an, dass diese Frage kommen würde, hatte mir tausende von verschiedenen Antworten ausgedacht, eine unglaubhafter als die andere. Kaname musterte mich mit seinen kalten Augen, sein Gesicht unbewegt und Gefühls los, wie eine Maske aus Eis, schön und kalt. Wie unglaublich dumm von mir, was hatte ich den geglaubt? Das er das nicht fragen würde, wenn plötzlich sein Erzfeind in der Tür steht? Das er sich freut mich zusehen? Er hätte mich schon lägst hochkannt raus geworfen, doch er wusste ja nicht, ob ich vielleicht von jemandem geschickt worden war. Er war nur höflich zu mir, weil sein Stand das von ihm verlangte und er war nur nicht unfreundlich, weil er seine seine perfekte Maske aus Gelassenheit, Würde und Gleichgültigkeit niemals ablegte. „Also?“ fragte er nochmal, doch seine Stimme hatte etwas lauerndes, wie ein Raubtier kurz vor dem Sprung, sein Blick durchbohrte mich und ich konnte ihm nicht länger standhalten. Interessiert meine Hände musternd ratterte mein Gehirn auf Hochtouren, ich wollte nicht, dass er verächtlich auf mich herab schaute, wollt nicht, dass er mich hasste. Warum ich hier war? Ich wusste es selbst nicht genau, doch was hätte ich anderes machen sollen? Schon lange geht er mir nicht mehr aus dem Kopf, ich muss lächeln wenn ich an ihn dachte und mein Herz begann zu rasen, wenn ich ihn sehe. Doch wenn er nicht da war, war es noch schlimmer, ich konnte es nicht aus halten, ich fühlte mich leer, betrübt, konnte mich nicht mehr konzentrieren und jedes verdammte mal, wenn ich Schritte hörte hoffe, flehe ich, dass es Kaname sein würde. Natürlich wusste ich immer, dass er es nicht sein konnte, seine Schritte hört man nicht, sie waren leise und elegant, doch seine Anwesenheit nahm man schon von weitem wahr, diese Starke, Machtvolle und kühle Ausstrahlung. Die letzten Wochen hatte ich ihn nicht mehr gesehen und jeden Tag wurde der drang, noch einmal sein Gesicht betrachten zu können größer, hatte mir den Hals zugeschnürt und mich nach Lust schnappen lassen. Heute Nacht war es dann soweit, ich hatte das Gefühl, verrückt zu werden, wenn ich ihn nicht sofort sah, vielleicht sogar einmal durch sein seidiges Haar streichen konnte, es hätte mich umgebracht und deshalb, nur deshalb war ich hier. Doch wie zum Henker sollte ich ihm das sagen? Er würde mich auslachen, für verrückt erklären, mich einweisen lassen, doch vielleicht war ich es ja auch. Seit wann verzehrte ich mich so nach ihm, seiner Nähe, seiner Stimme? Wann hatte ich das letzte mal richtig geschlafen? Ich wusste es nicht, ich wusste garnichts mehr, nur, dass ich ihn wollte. „ich..“ fing ich dann doch an zu reden, da Kaname immer noch auf eine Antwort von mir wartete „Du warst so lange nicht mehr da und da wollt ich einfach mal gucken, ob du nicht vielleicht schon abgekratzt bist.“ Meine Stimme klang wie immer, leicht Verächtlich, leicht Auf brausend. Ich warf ihm einen herausfordernden Blick zu, die einzige Lichtquelle waren ein paar Kerzen, die in dem kalten Wind, der immer noch durch die offenen Fenster blies flackernde und tiefe Schatten in das Gesicht meines Gegenübers warfen, der leise zu lachen anfing. Eine Gänsehaut überzog meinen gesamten Körper, doch ob es an seinem Lachen oder an dem kalten Wind lag, wusste ich nicht. „Nun, wie so siehst muss ich dich leider enttäuschen, ich lebe noch.“ „Is mir aufgefallen“ brummte ich leise, fasziniert von dem Kerzenlicht auf der Haut von Kaname, die ihn noch schöner machten, als wäre er nicht von dieser Welt, wie sie seine Gesichtszüge sanft umspielten und seine Haare zum glänzen brachten, wie flüssiges Gold. Als der Reinblüter wieder anfing zu sprechen blitzen seine scharfen schneeweißen Zähne gefährlich auf. „Und nur deshalb hast du dich in die Höhle des Löwen gewagt?“ „Natürlich, ich musste noch wissen, ob ich mir einen neuen Erzfeind suchen muss oder ob du nur schlapp machst.“ Ein undeutbarer Schatten huschte kurz über Kanames Gesicht, „stimmt, das ist natürlich wichtig.“ Das Zero ihn indirekt Beleidigt hatte, überhörte der Vampir beflissen. „Ich hätte schon fast gedacht, dass du dir Sorgen um mich machst“ Seine dunklen Augen sahen mich durchbohrend an, sodass ich meinen Blick zur seite lenken musste, seinen Augen nicht standhalten könnend. „Mach dich nicht lächerlich, als ob ich mich um dich sorgen würde“ knurrte ich Hochnäsig, doch nicht mehr ganz so sicher klingend wie zuvor. „Ja, dich würde es noch nicht einmal interessieren, wenn ich sterben würde...“ Hatte seine Stimme wirklich einen bedauernden Unterton, oder kam mir das nur so vor? Mach dich nicht lächerlich, meldete sich eine Stimme in meinem Kopf, das wünschst du dir bloß, er hasst dich, sieh es endlich ein. Ja... ja, wahrscheinlich hasst er mich, ich hab ihm ja auch alles Grund dazu gegeben. Ein erneuter eisiger Windstoß, heftiger als die letzten wehte herein, ließ die Gardinen flattern und die Flammen der Kerzen erst Flackern, dann erlöschten sie Ganz. Mein Blick schweifte zu den Fenstern, hinaus in die Dunkelheit der Nacht. Sie war Klar und Kalt, doch wunderschön. Sie war schwarzer als Kohle und klarer als Eis, tausende und abertausende Sterne funkelten am Nachthimmel und der Mond warf seinen silbriegen Schein ins Zimmer, tauchte es in sein unwikliches Licht. „Sie ist schön, nicht war?“ Kaname hatte seinen Blick auch hinaus gerichtet, seine Silhouette zeichnete sich fahl gegen das Mondlicht ab. „Ja“ es war nur ein Hauchen meinerseits, nicht mehr als ein Flüstern das meine Lippen verließ. Mein Atem stieg als kleine dunstige Wolke an die Decke, so kalt war es inzwischen geworden, frierend schlang ich nun doch meine Arme um den Körper, um mich wenigstes etwas zu wärmen. „Oh, tut mir leid“ bei meinen Bewegungen hat Kaname wieder seine Aufmerksamkeit auf mich gelenkt „Wenn dir zu kalt ist, mache ich die Fenster weder zu, ich bemerke das schon garnicht mehr, ich liebe die Kälte und die Nacht.“ Schnell schüttelte ich den Kopf, „nein, nein ist schon gut, ich mag sie auch.“ Sie ist genau wie du, fügte ich in Gedanken hinzu, sie ist genau so unglaublich kühl und Dunkel wie du, genau so geheimnisvoll, und du bist genau so schön strahlend wie sie Sterne. Auch du zeigst dein wahres Ich nicht, verhüllst es, genau wie die Nacht in Dunkelheit. Ich zuckte leicht zusammen, als Kaname plötzlich vor mir stand und etwas warmes, weiches in meinen Schoß fallen ließ, „damit du nicht erfrierst.“ meinte er schlicht, bevor er sich daran machte, die Kerzen wieder an zu zünden. Neugierig untersuchte ich den weichen Stoff, der sich als eine dünne Decke herausstellte. „Danke“ murmelte ich leise und kuschelte mich in den flauschigen Stoff, der leicht nach Kaname duftete, unbewusst atmete ich tiefer ein, um meine Lungen noch mehr mit seinem exotischen, leicht süßlichem Geruch zu füllen und um ihn mir für immer ein zu prägen, ihn nie zu vergessen. „Sonst denken die noch, ich hätte dich extra erfrieren lassen.“ Kaname hatte es sich wieder in seinem Sessel bequem gemacht. Tolle Begründung, ein Stich durch fuhr mein Herz, wie kleine Nadeln aus Eis. Er hätte doch auch einfach schweigen können, ich wäre nie darauf gekommen, dass er es aus reiner Zuneigung und Nächstenliebe getan hätte, aber musste er mir das gleich auf die Nase binden? Innerlich schmollend schaute ich auf den Tisch vor mir, erst jetzt fielen mir die Rosen auf, die dort in einer Vase standen. Bestimmt hatte er sie von einer seiner unzähligen Verehrerinnen, die Tag ein Tag aus wie Motten um eine Lichtquelle um ihn herum flatterten. Erbärmlich. Sie waren rot, rot wie Blut, passend zu der andern Einrichtung in diesem Zimmer. Ich merkte langsam, wie ich müde wurde, meine Lieder wurden schwer und ich konnte nur mit mühe ein Gähnen unterdrücken. Seit Wochen hatte ich nicht mehr richtig Geschlafen, lag nur wach, wältste mich in meinem Bett umher, ohne zur ruhe zu kommen, meine Gedanken waren die ganze Zeit bei Kaname. Nun, in seinem Zimmer, in seiner Umgebung und mit seiner Decke zugedeckt, wurde ich auf einmal unheimlich müde, die innere ruhe überkam mich, die ich schon so lange gesucht hatte. „Magst du vielleicht etwas trinken?“ seine Stimme war so tief und sanft, lullte mich mit vollkommener Zufriedenheit ein. „Gern“ Ich zog meine Beine etwas näher an meinen Körper, um es noch gemütlicher zu machen und beobachtete Kaname, wie er zu dem kleinen Schrank in die Ecke ging, etwas herum kramte und schließlich eine dunkelrote Flüssigkeit in zwei elegant geschwungenen Gläser füllte. Misstrauisch schaute ich auf die dunkle Flüssigkeit, die im licht der Kerzen unschuldig glänzte. Kanames leises lachen drang wieder an meine Ohren und die feinen Härchen an meinen Armen stellten sie wie Elektrisiert auf, „keine Sorge“ meine er beschwichtigend „das ist nur Wein.“ Nickend nahm ich das Glas und trank einen Schluck, warm lief mir der Alkohol die Kehle hinunter, ließ meine aufkommende Trägheit noch wachsen. „Wie spät ist es eigentlich?“ fragte ich in die Stille hinein. Suchend Schaute ich mich nach einer Uhr um, konnte aber keine entdecken. Kaname holte eine kleine Taschenuhr aus seiner Jacke, mit einem leisen „Klick“ sprang der Deckel auf. „gleich halb drei.“ „Ah, danke.“ Mit einem Seufzen stellte der Vampir sein Wein auf den Tisch „ich geh mal schnell Duschen wenn es dich nicht stört, hab heute Nacht noch eine Verabredung, du kannst ja noch austrinken und dann auch mal langsam wieder ins Bett.“ Mit einem lächeln fügte er noch ein „Siehst ziemlich müde aus“ hinzu. „Okay“ meinte ich und warf ihm sogar ein kleines Lächeln zu, das von ihm erwidert wurde. „Danke für den Wein und so...“ „Kein Problem“ meinte Kaname, bevor er aufstand und in einer der beiden Türen verschwand, die an der mir gegenüberliegenden Seite waren. Es wurde still in dem Zimmer, ich lauschte den Geräuschen der Nacht, dem leisen knistern der Kerze und meinem eignendem ruhigen Atem. Ich nahm noch einen Schluck von dem Getränk, bevor ich es in Gedanken versunken vor das Feuer der Kerze hielt, sodass sich die Flammen züngelnd und flackernd im roten Glas des Weines spiegelte. Die dunkle Farbe leuchtete wie Rubine und warf kleine rote Schatten auf meine Hand, die ich neugierig musterte. Irgendwann nahm ich das beruhigende rauschen von Wasser wahr, dass aus dem Nebenzimmer drang, es wurde mir zu mühselig das Glas zu halten, ich stellte es auf den Tisch und kuschelte mich wieder in die warme Decke, die so verlockend duftete. Leise seufzend schloss ich die Augen, um nur ganz kurz noch einmal das Gefühl der Ruhe und Geborgenheit zu genießen, nur kurz... Mein Atem wurde ruhiger und sanfter, der Wind strich leise durch den Raum, ließ den Stoff rascheln und die Kerzen flackern, doch das bemerkte ich schon garnicht mehr, so tief war ich schon in einen traumlosen Schlaf gefallen und schlief besser und schöner als in meinem ganzen Leben. ~*~ Nach einiger Zeit öffnete sich die Tür wieder und der junge Mann mit dem seidigen dunklen Haar, das ihm jetzt nass von den Schultern tropfte, betrat das Zimmer. Er gab kurz einen überraschten Laut von sich, als er den anderen Jungen schlafend zusammen gerollt, wie eine Katze auf seinem Sofa liegen sah, doch dann umspielte ein warmes lächeln seine Lippen und seine Augen leuchteten auf. Nichts war mehr von seiner sonst so perfekten Maske zu sehen. Leise, um den Schlafenden nicht zu wecken, trat Kaname noch einen Schritt an das Sofa, kniete sich davor, betrachtete den Silber haarigen und streckte vorsichtig die Hand nach seinem Gesicht aus, hielt aber inne, als er sich leicht bewegte, leise etwas im Schlaf murmelte und zufrieden lächelte. Das sanfte Lächeln in den Zügen des Vampirs vertiefte sich noch, als der Liegende schließlich die Nase kraus zog, weil ihm eine seiner Glänzenden Strähnen in das Schöne Gesicht fiel. Fast schon zärtlich streckte Kaname wieder seine Hand aus, um dieses mal wirklich die Strähne aus Silber an seinen Platz zurück zu streichen. Sanft fuhr er mit einen schlanken Fingern durch das weiche Haar, was Zero ein zufriedenes Seufzen entlockte, während er sich unbewusst gegen die Hand des Vampirs schmiegte und wie eine Katze schnurrte. „Usure naide anata yo.“ Flüsterte der dunkel Haarige leise, ganz leise, sodass es kaum zu verstehen war, wie ein Wind hauch durch die Luft schwebte und dann noch einmal, wie um das eben gesagte zu verdeutlichen, „ohne dich verwelke ich.“ Sein Blick glitt zu den Rosen auf dem Tisch, „so wie die Rosen ohne Sonne.“ Ein lächeln schlich sich auf die Züge des Schlafenden, ein glückliches, zufriedenes Lächeln, als hätte er gehört, was der andere da soeben gesagt hatte. Leise stand Kaname schließlich auf, strich Zero noch einmal durch sein Haar und zog ihm die Decke bis unters Kinn. Dann schloss die Fenster, zog die Vorhänge zu und löschte die Kerzen, bevor er mit einem letzten Blick auf den Schlafenden hinaus aus dem Zimmer trat und die Tür leise hinter sich schloss. ~*~ Vereinzelte Sonnenstrahlen fielen durch die schweren Vorhänge, die die Fenster verdeckten, als sich Zero auf dem Sofa endlich regte. Ein leises Grummeln war das erste was man von ihm Hörte, bis er sich schließlich schlaftrunken aufsetzte und sich müde das wirre Haar auf dem Gesicht wischte, bevor er sich etwas verpeilt in dem Zimmer umsah und seine Umgebung musterte. Plötzlich huschte ein Lächeln auf das müde Gesicht des Silber haarigen, er stellte die Füße schwungvoll auf den Boden und setzte sich richtig auf das Sofa. Sein Blick schweifte durch den Raum, bis hin zu den roten Rosen, die immer noch in ihrer vollen Pracht auf dem Tisch blühten. Vorsichtig strich er mit den Fingerspitzen über die zarten Blüten, liebkoste die Blätter und fuhr über den mit Dornen besetzten Stiel. Von seinem Gestrigen Argwohn gegenüber der Rose war nichts mehr zu spüren, nur Liebe schien in dieser Geste zu stecken, nichts als Zärtlichkeit. Von draußen hörte man die Vögel zwitschern, sonst war alles Still, bis die Stimme von dem jungen Mann leise diese zerbrach. „Wie eine Rose ohne Sonne verwelkst du ohne mich?“ flüsterte er leise, man könnte fast meinen das er mit der Rose sprach, während sich ein liebevolles Lächeln seine Züge zierte. „Wie der Nachthimmel ohne Sterne fühle ich mich ohne dich, verloren und einsam.“ Damit stand er auf, faltete die Decke, unter der er geschlafen hatte, zusammen, presste sie noch einmal kurz in sein Gesicht, um einen letzten zug von Kanames Duft zu erhaschen und legte sie säuberlich gefaltet auf das Sofa. Den Blick noch einmal durchs Zimmer werfend, sich alles einprägend, ging er zur Tür, leise, da Kaname bestimmt schon in seinem Zimmer schlief. Mit einem Klackern öffnete sie sich, der Silber haarige verschwand und leise, fast geräuschlos fiel sie wieder ins Schloss. Nur das Glas auf dem Tisch und die Decke im Sofa erinnerten an seine Anwesenheit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)