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Lost Souls

von

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Nachwirkungen

Zeta atmete tief durch, als sie endlich aus dem Gefahrenbereich waren, und ließ sich in seinem Sitz zurücksinken. Hinter ihm fuhr das metallene Gesicht aus der Decke und betrachtete Kira und Selena. „Mana geortet. Besitzer erkannt.“ sagte die Stimme im üblichen, lispelnden Tonfall, dann fuhr das Gesicht zurück in den Boden und verschmolz nahtlos mit ihm.„Ich weiß nicht wie, aber wir haben überlebt.“ sagte der Cyborg. Jemand meldete sich über Funk.„Schöne Explosion, was?“ - „Sreed, hättet ihr mit den letzten Schüssen nicht warten können bis wir draußen waren?“ - „Die anderen hatten sich zu gut eingeschossen, die wollten nicht auf mich hören. Aber was ist mit den Implantaten?“ - „Der Fettsack hat uns reingelegt. Fälschungen.“ - „Verdammt… naja, wir sehen uns.“ Nach dieser Nachricht begannen die Piratenschiffe nacheinander im Hyperraum zu verschwinden, bevor noch mehr Schiffe von Akram hier ankamen. Da schaltete sich eine weitere Stimme in den Piratenfunk.

„An die Mannschaft der Lost Soul.“ sagte eine künstlich verzerrte Stimme. „Diesmal lasse ich euch entkommen, als dank dafür, mir eine Demonstration des Manas zu geben. Doch wenn wir uns das nächste Mal treffen, wird das euer Ende.“ - „Lost Soul, Signal orten und auf den Schirm!“

Ein Schiff war auf der Sichtscheibe zu sehen. Es war wohl ebenfalls ein Modular-Schiff, es hatte von der Form her entfernt Ähnlichkeit mit der Lost Soul. Doch dieses Schiff war komplett silbern, und es hatte eindeutig mehr Waffen. Das ganze Dach war übersäht von den unterschiedlichsten Feuerwaffen, und an den Seiten hatte der Raumer Flügelähnliche Anbauten, an der Spitze eines jeden ein Hochleistungs-Laser. Dann verschwand der Raumer im Hyperraum.

„Was zur Hölle ist das?“ Selena machte große Augen, während sie ihre Konsole bearbeitete. Sie misstraute dem Frieden noch etwas. Irgendwie war sie noch nicht ganz davon überzeugt, dass das Schiff sie endlich in Frieden lassen würde.

Kira blickte dem seltsamen Schiff ebenfalls hinterher bevor sie sich umdrehte. „Ich sehe mal nach Alpha.“ Sie verließ die Brücke. Auch Kira war misstrauisch was das Schiff betraf. Zügig schritt sie zu Alpha hinüber, dem es offensichtlich nicht mehr ganz so gut zu gehen schien. Seine Augen waren trüb geworden und Kira konnte das Rumoren jetzt schon auf die Distanz hören. „Das kommt davon, dass du immer alles fressen musst, ohne dich vorher davon zu überzeugen, ob du es verträgst,“ sagte sie gespielt tadelnd und verschwand in ihrem Zimmer, um eine große Schüssel aufzutreiben, die sie mit Wasser füllte und dann vor Alpha auf den Boden stellte.

Gierig soff er den Inhalt heraus, doch genau das war dass Falsche. Alpha jaulte auf, und rollte sich zusammen. Er hatte seine Augen geschlossen. Schmerzwellen rollten durch seinen Körper und auch Kira biss sich auf die Lippen um den Schmerz zu unterdrücken.

Vorsichtig stieg sie über seinen Schwanz hinweg und näherte sich seinem Bauch. Die Schuppen darüber fühlten sich heiß an und Alpha zuckte unter ihrer Berührung zusammen. Kira war verunsichert, bisher war ihr solch ein Fall noch nie untergekommen. Sie wusste nicht wirklich, was sie machen sollte, doch dann begann Alpha zu würgen.
 

Der Hauptrechner summte leise, als die Lost Soul versuchte, die Daten zu verarbeiten. Unwürdige wurden zu Magiern. Das war nach den Daten des Schiffes unmöglich. Schließlich entschied sich die KI.‚Daten ändern. Mana als festes Medium streichen. Neu eintragen als veränderliche Naturgewalt.’ Doch auch mit dieser neuen Variablen machte es für den Rechner keinen Sinn.
 

„Keinerlei Informationen.“ sagte Zeta, nachdem Kira den Raum verlassen hatte und seufzte leise. „Kein Vermerk darüber, wo Karin gefangen gehalten wird.“ – „Mach dir doch nicht so viele Gedanken. Ich bin mir sicher, wir finden irgendwann schon einen Hinweis, wo sie sich befindet.“ Selena trat näher an Zeta heran und legte ihm tröstend eine Hand auf die Schulter. „Erstmal sollten wir froh sein, dass wir dieses ‚Abenteuer’ mit heiler Haut überstanden haben.“ Aufmunternd klopfte sie ihm noch ein paar Mal auf die Schulter und kehrte dann zu ihrem Pult zurück, um einige Schaltungen vorzunehmen. „Komisch, auf einmal erscheint mir das Schiff Handzahm.“ - „Ich hoffe es…“ murmelte Zeta leise. „Vielleicht finden wir irgendwann mal raus, wer das Schiff gebaut hat. Bis dahin… sind wir eben, was wir sind. Weltraumpiraten.“
 

Kira ging etwas auf Abstand, als Alpha sich plötzlich aufbäumte. „Was ist los mit dir?“ in ihrer Stimme klang mehr als nur leichte Sorge mit. *Mir ist schlecht.* Alphas Antwort war, wie immer knapp, wenn er sich nicht wohl fühlte.

Noch bevor Kira etwas tun konnte, sah sie eine Ausbeulung Alphas Hals hoch wandern. „Wenigstens in die Schüssel,“ versuchte sie ihm noch zu zurufen, doch da war es schon zu spät. Alpha erbrach einen ziemlich hässlichen Klumpen der erbärmlich stank.

Sogleich kämpfte nun auch Kira gegen die Übelkeit. Sie war zwar so einiges gewohnt, aber das war die Härte.

Erschöpft sank Alpha wieder zu Boden. Ein leichtes Zittern durchlief seinen Körper. Er schloss die Augen. „Lass mich raten, ich darf die Sauerei jetzt wegmachen,“ Kiras halbherziger Vorwurf blieb unbeantwortet und sie seufzte. Sie hatte keinen Plan, wo man in diesem Raumschiff solch einen Brocken in einem Stück entsorgen konnte, ohne diese ganze Ebene hier unter Vakuum zu setzen. Dann sah sie etwas in dem Klumpen glänzen. Ein kleines, schwarzes, viereckiges Kästchen.

Angewidert fischte Kira mit spitzen Fingern danach. Das drum herum, was auch immer an diesem Kästchen hing, zerfiel schmatzend in ihren Händen und jagte ihr einen neuen Schauer durch den Körper.

Erst nachdem sie sich etwas beruhigt hatte, konnte sie sich das Ding näher ansehen. Kira schrie leise überrascht auf. Es war ein Mana-Chip.

„Lost Soul entsorg diesen Dreck, irgendwie,“ stieß Kira zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, und beobachtete dann, mit leichtem Verblüffen, wie sich ein Loch unter dem Körper auftat und ihn verschluckte. Auch die anderen Reste verschwanden im Boden, so als wären sie nie da gewesen. Eine glatte, saubere Fläche präsentierte sich schon wenig später.



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