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Lost Souls

von

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Feuer

Es dauerte, bis Alpha Kira wieder los ließ, das sie sich auf seinen Rücken ziehen konnte. Sie rückte ihr Badetuch grade. *Bitte bleibe bei mir, irgendetwas stimmt mit diesem Schiff nicht. Ich möchte nicht, dass dir etwas passiert.* Kira erwiderte erstmal nichts, zu sehr war sie dabei, Selbstchecks durchzuführen. Alpha hatte einen ziemlichen Druck auf ihre Beine ausgeübt und jetzt leuchteten die Schadensmeldungen wie ein Weihnachtsbaum. Sie waren zwar nur leicht, aber die Summe war es, die sie dazu anhielt, jetzt nichts zu überstürzen. Erstmal musste der Normalstatus wiederhergestellt werden. Das würde nur ein paar Minuten dauern. Besser, die Anderen wussten nichts davon.

Langsam ließ sie ihren Blick schweifen. Eine Wand war fast komplett Schwarz. Dort musste Alphas Feuerball eingeschlagen sein. Das Affenmädchen lag dort und zitterte. Zeta beugte sich über sie.

„Kann mir bitte mal einer sagen, was hier los ist?“
 

In diesem Moment stöhnte Selena auf und öffnete die Augen nur um im nächsten Augenblick aufzuschreien und hoch zu springen. Deutlich zeigten sich Brandblasen an den Stellen, wo sie mit dem heißen Metall in Berührung gekommen war.

Selena stürzte schreiend an Alpha und Kira vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen und verschanzte sich in Kiras Dusche, wo man schnell normales Wasser rauschen hören konnte. Leises Wimmern klang aus der Kabine.

Zeta folgte der Gryl so schnell er konnte. Er spürte die Kraft noch in sich.

„Resta!“ heilende Energieströme flossen aus ihm in die Technikerin. „Besser?“

Irgendwie fühlte Kira sich grade leicht ignoriert.

Selena schniefte. „Sagt mal spinnt ihr, was sollte das,“ fauchte sie. „Ich bin doch kein Brathähnchen.“ Sie verzog das Gesicht immer noch vor Schmerzen.

„Du warst am erfrieren. Hätte ich gleich gewusst wie das Schiff versucht hat dich zu töten, hätte ich dich nicht erst angebraten. Tut mir Leid.“

Selena starrte auf ihre Prothese, in der die rote LuSe steckte. Sie verzog das Gesicht. „Gut, das die Teile bei mir nicht mehr wirklich wirken…,“ murmelte sie leise. „Aber was hast du mit dem Ding angestellt?“ Ihre Schmerzen flauten immer weiter ab und Selena wagte es nun auch, das Wasser wieder abzudrehen. Sie war Patschnass.

„Ich habe die LuSe mit reinem Mana aufgeladen, welches sich auf deinen Geist übertragen hat. Das Gel speichert das Mana sehr gut ab.“ erklärte Zeta.

Selena starrte erneut auf die Kugel und seufzte. Für einen Moment hatte sie sich eine neue Geschäftsidee erhofft, aber dazu bräuchte sie Zugang zum Mana, und bisher schien außer Zeta keiner den zu haben und ihn konnte sie für diese Sache nicht belagern. Wenn dann musste das in Massenproduktion machbar sein.

Zeta entging der Blick der Gryl nicht. „Ich habe die Baupläne der Mana-Implantate im Kopf. Wenn ich sie dir gebe, dürfte es dir möglich sein, zwei Stück herzustellen. Eines für dich und eines für Kira… außer du möchtest für den Rest deiner Piratenzeit nur auf Alpha rumhängen, Kira.“

„Ich könnte mir nichts schöneres vorstellen,“ kam es von Alpha über das Com. Er verzog sein Maul zu einem Grinsen. Kira knuffte ihn gegen den Hals, achtete dabei aber darauf, nicht seine Wunde zu treffen.

Nachdenklich sah sich Selena ihre ehemals verbrannten Stellen an. „Vielleicht bleibt uns echt nichts anderes übrig. Ich habe keine Lust darauf, noch einmal solch eine grauenvolle Erfahrung zu machen.“ Dennoch zweifelte sie daran, ob sie die richtigen Implantate hinbekäme, zwar bastelte sie gerne und viel, aber das bezog sich meistens auf Computer oder ihre LuSes. Letztere wurden nur kurzfristig benutzt und konnten jederzeit ohne Probleme entfernt werden. Etwas, was später Leute, darunter sie selbst, auf Dauer im Körper tragen, man nicht mehr so schnell entfernen konnte, und was ihr Überleben sichern sollte … Selenas Handflächen wurden feucht.

„Die Implantate herzustellen ist leichter, als es sich anhört. Sie aktivieren lediglich verborgene Ströme im Körper und somit die alte Kraft des Manas. Da kann nichts schief gehen… wer es schafft LuSe her zu stellen, kann auch einen Manachip bauen, keine Angst. Die rote LuSe hat noch Energie für ungefähr einen Tag, so lange bist du vor der Lost Soul sicher. Ich hau mich wieder aufs Ohr… wenn du noch etwas brauchst, sag bescheid…“ Zeta gähnte herzhaft. Er wollte einfach nur noch möglichst lange schlafen. Sie würden sowieso noch einige Zeit im Hyperraum sein.
 

Selena schluckte. „Das wird nicht einfach, ich weiß nicht, ob ich es in einem Tag schaffe. Implantate sind absolutes Neuland, zudem bin ich mir nicht sicher, ob ich die richtigen Instrumente dafür besitze.“ Sie drehte sich zu Alpha um und musterte Kira kühl, bevor sie in ihr Zimmer schritt und darin verschwand. Sie verriegelte die Türe.
 

„Und nun?“ Kira sah zu Alpha. *Jetzt warten wir.* - „Schön,“ Kiras Stimme klang alles andere als entspannt, „aber vorher brauche ich was anderes zum Anziehen.“ Sie deutete auf ihr Badetuch.

Nur zögerlich ließ Alpha sie gehen, nachdem ihre Beine wieder ihren Dienst verrichten konnten und Kira schritt zu ihrem Zimmer. Auf dem Tisch lag eine schwarze Uniform, die sie nun zum ersten Mal erblickte, aber schon an Zeta und Selena gesehen hatte.

Mit einem Seufzen zog Kira sich um, und kehrte zu Alpha zurück. Sie wunderte sich schon nicht mehr, das Alpha sich wieder um sie herum legte. „Jetzt weiß ich immer noch nicht, was hier eigentlich los ist, seufzte Kira leise. *Es scheint so, als wäre etwas in diesem Schiff, was alle Personen, die kein ‚Mana’ benutzen können, eliminiert.* Zumindest meinte Alpha es so verstanden zu haben. „Na wir haben vielleicht ein Talent entwickelt, vom Regen in die Traufe zu geraten,“ Kira schwieg und irgendwann übermannte sie der Schlaf, während Alpha auch weiterhin über sie wachte.
 

„Ist du Luft rein?“ – „Seiht so aus.“ – „Dann los.“ Drei geisterhafte Wesen, alle Menschlich, lösten sich aus der Wand. Sie trugen zerlumpte Kleidung und pirschten sich an der Wand entlang, möglichst weit um Alpha herum, der sie mit Argusaugen überwachte, zu der Stelle wo er das Metall verbrannt hatte. Dort ließen sie sich nieder und holten geisterhafte Stecken sowie Nebelartige Dinger, die entfernt an Würste erinnerten hervor, spießten die ‚Würste’ auf die Stecken und hielten das Ganze an das heiße Metall, so wie man Würste über einem Feuer braten wollte. „Riecht das nicht herrlich?“ – „Jaaa,“ antworteten die Beiden anderen.

Nur das Alpha keinen Geruch wahrnehmen konnte. Er knurrte, möglichst leise, um Kira nicht zu wecken. Diebisch grinsend drehten sich die Geister zu ihm um. „Groll du nur, irgendwann wird deine Freundin auch vom Seelenfresser verschlungen werden. Dann gehört sie zu uns, ein ruheloser Geist der an dieses Schiff gefesselt ist.“

Alphas Schwanz peitschte vor und ließ die Geister zerfasern. „Och… schade um die schönen Würstchen,“ meinte einer noch, bevor sie sich in Nebelfäden auflösten.



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