Boys of Summer von Keinseier (The Bronx Way of Life - Kapitel 4 ist on!) ================================================================================ Kapitel 1: Abenteuer Schule - Sharp, Cool and Collected ------------------------------------------------------- HeyHo! XD Da bin ich wieder mit dem offiziell ersten Kapitel dieser FF und erst einmal ein gaaanz dickes DANKE! Ihr seid ja wahnsinnig! Schon 25 Favos!! Q_Q Wahnsinn.. wir sind baff :D Und 8 Leute haben uns ihre Meinung auch noch mal schriftlich in Form eines Kommis mitgeteilt, was uns natürlich ganz besonders freut, also auch hier noch mal ein extra DANKE :) Und auch noch mal Danke an (wo wir schon mal dabei sind) für die vielen OP Bilder… sie waren so furchtbar inspirierend, als wir uns da satte 3 Stunden durchgekämpft haben *__*“ Freut euch also auf noch weitere Charas mit Gastauftritten.. Steckis kommen dann später dazu.. das würde zu viel vorweg nehmen ;) Jaja, wir hatten die letzten Tage (während meines Besuches) noch mal nen ganzen Haufen neue, verrückte Ideen ^^ Aber jetzt erstmal viel Spaß beim lesen und immer dran denken: Stay Sharp, Cool and Collected (by Beatsteaks) ______________________ Stay sharp, cool and collected I look for brains You got the skills Your walk is mean You fit the bill I work like mad to shuck and jive Now matter how you spin this thing. „Hey Vivi!“, begrüßte Nami strahlend ihre beste Freundin und drückte ihr ein Küsschen auf die Wange. Wie immer trafen sie sich an dem alten Baum vor dem Schuleingang. „Nami! Guten Morgen!“, erwiderte die Blauhaarige etwas aufgedreht und sah ihre Freundin mit glänzenden Augen an. „Hast du den Typen da eben gesehen?“, fragte sie gleich unbeirrt weiter und wirkte etwas hibbelig. „Der mit den schwarzen Haaren und dieser uuhh Ausstrahlung“, beschrieb sie besagten jungen Mann weiter und war sich eigentlich sicher, dass Nami ihn auch gesehen haben musste. Immerhin war sie eben aus der selben Richtung gekommen. „Ja, den hab ich gesehen, scheint unser Alter zu sein“, antwortete die Orangehaarige leicht lachend. Vivis Art den Fremden zu beschreiben war mal wieder zu komisch und das neugierige Blitzen in den Augen ihrer Freundin überraschte sie keineswegs. Überall musste sie ihre Nase rein stecken, besonders wenn etwas nach Geheimnissen roch. „Aber naja.. ich finde der wirkt irgendwie unheimlich, oder nicht?“ „Ja, deswegen ja uuuhhh Ausstrahlung!“, gab Vivi lachend zurück, „Ich meine ist doch spannend!“ „Ich finde so was riecht nach Ärger, aber naja… lassen wir das“, versuchte sie dann leicht grinsend das Thema zu wechseln, was aber gar nicht so leicht war. Dennoch wand der Rotschopf sich nun zum Gehen und betrat mit Vivi im Schlepptau das Gebäude. Sie musste noch ein paar Bücher aus ihrem Spind holen und andere dafür wieder wegsperren. „Ich hoffe er kommt in unsere Stufe.“ „Hm..“ „Was denn, dann wäre hier endlich mal wieder was los! Hier ist es die letzten Wochen immer so langweilig“, grinste Vivi vorfreudig vor sich hin, worauf Nami nur ein leicht genervtes Seufzen verlauten ließ. „Ich hatte die letzten Wochen genug Stress, meinetwegen kann es ruhig so weiter gehen“, antwortete sie etwas genervt von Vivis überschwänglicher Begeisterung und machte schließlich vor ihrem Spind halt, schloss diesen auf und wechselte die Bücher für heute aus. „Sag mal, was machst du am Wochenende?“, wechselte sie nun doch entschieden das Thema und schielte dabei zu ihrer Freundin, die sich gegen die Spindwand gelehnt hatte. Allerdings ließ sie ihr nicht wirklich eine Chance auf ihre Frage zu antworten, sondern sprach gleich weiter bevor Vivi den Mund aufmachen konnte: „Weißt du meine Schwester heiratet doch demnächst und am Samstag schmeißt Pete ne dicke Verlobungsparty“, sprach sie ruhig weiter, während sie ihren Spind wieder abschloss und die beiden sich auf in Richtung Geschichtsraum machten. „Jedenfalls hab ich ja nun keinen männlichen Begleiter mehr und dachte mir, dann nehm ich eben dich mit, wenn du Zeit hast“, vollendete sie ihren Satz dann vorfreudig grinsend. Dabei warf sie Vivi erwartungsvolle Blicke zu. Ein Nein würde sie wohl kaum akzeptieren und das wusste ihre Freundin auch. Da müsste sie schon einen sehr guten Grund haben ab zu lehnen. Eine Beerdigung vielleicht, aber alles andere würde Nami kaum als wichtiger ansehen, als sie zu der Party zu begleiten. Aber abgesehen davon, dass Vivi keinen hatte, konnte sie sich schon immer für solche Events begeistern und so lag es ihr natürlich fern dieses Angebot abzuschlagen. „Da fragst du noch? Natürlich komm ich mit!“, quiekte sie begeistert auf, „Dann müssen wir aber noch unbedingt shoppen gehen! Ich hab ja gar nichts zum anziehen.“ Das war wohl eine größere Lüge, als die, die Lysop Tag für Tag verbreitete. Trotzdem konnte ein neues Kleid zu so einem Anlass ja nicht schaden. Nami erwiderte das freudige Strahlen ihrer Freundin: „Oh ja, das müssen wir unbedingt noch machen! Immerhin wird das ne große Angelegenheit.. sogar die Zeitung berichtet davon. Manchmal ist Nojiko echt zu beneiden.“ Nami verfiel kurz ins schwärmen. Ja manchmal beneidete sie ihre Schwester um ihren Fang. Schließlich sah Pete nicht nur gut aus und war führsorglich, nein das wichtigste war wohl, dass er auch noch verdammt viel Geld hatte. Er war zwar noch nicht mal 30, aber dennoch ein sehr gut bezahlter und erfolgreicher Manager eines großen Konzerns hier in New York. Dass der ganze Rummel ihrer eher weniger materialistisch veranlagten Schwester manchmal auf die Nerven ging, konnte sie kaum verstehen, dafür waren sie wohl auch zu verschieden. Mit den Gedanken an die pompöse Feier am Wochenende schlenderten die beiden dann schließlich auch in den Klassenraum und ließen sich auf ihre Plätze fallen. Sie verfielen wieder ins Schwatzen miteinander und mit den anderen Leuten in ihrem Geschichtskurs, bis das ganze Gemurmel schließlich verstummte, denn der Lehrer Mr. Lewis betrat den Raum. Es dauerte nur einen kurzen Moment, bis auch die Letzten auf ihren Plätzen saßen und ihre Aufmerksamkeit mehr oder weniger ihrem Lehrer schenkten. Dieser wollte gerade den Mund auf machen, als es an der Tür klopfte. „Ja, herein.“ „Guten Morgen.. ich bring Ihnen einen neuen Schüler“, flötete die Sekretärin Mrs. Rogan fröhlich, während sie den Kopf durch die Tür steckte. Ein kurzes Nicken folgte seitens Mr. Lewis und die Tür wurde ganz geöffnet. Die Sekretärin zog sich nun wieder zurück und ließ den Neuen eintreten. Flüchtig ließ dieser den Blick über seine neuen Mitschüler schweifen und stand dann kurz etwas verloren herum. Leises Gemurmel ging durch die Reihen, jeder schien sich nun ganz dringend mit seinem Sitznachbar austauschen zu müssen, was sie von dem schwarzen Haarschopf hielten. „Ja.. ähm… Wo soll ich denn sitzen?“, versuchte Ruffy den bevorstehenden Vorstellungspart zu überspringen, aber so leicht wurde es ihm dann doch nicht gemacht. „Wie wärs, wenn du dich erstmal vorstellst?“, bat ihn nun Mr. Lewis freundlich, aber dennoch bestimmend. Langsam verstummte auch das Gemurmel und alle Augenpaare lagen nun neugierig und interessiert auf dem Neuen. Dass er hier nicht ganz ins Bild passte, war wohl eben das Hauptmurmelthema gewesen. Die meisten Schüler an dieser Schule kamen nun mal aus guten bis sehr guten Verhältnissen. Hier wurde Wert auf Aussehen, Marken und sonstigen noblen Schnickschnack gelegt, eine Wertevorstellung der Ruffy weder gerecht werden konnte, noch wollte. Kurz räusperte sich der Neuzugang, bevor er dem Wunsch des Lehrers dann doch nachkam: „Gut, also ich bin Ruffy Sawyer. Bin vor kurzem mit meinem Bruder und meinem Vater hier in die Gegend gezogen und joa… nun bin ich hier“, endete er leicht grinsend. Gut, einen Vater hatte er nie gehabt, oder besser gesagt nie kennen gelernt und abgesehen davon lebte er schon seit eh und je in New York, aber ganz gewiss nicht in der Nähe. Aber was blieb ihm bei seiner derzeitigen Situation anderes über, als zu lügen? Würde er die Wahrheit sagen, dann würde Ace ihm den Kopf abreißen. Immerhin war das mit dem Bruder nicht gelogen gewesen, vielleicht blieb er also vor einer Pinoccionase verschont. Kurz überlegte er noch so etwas wie `Ich freue mich hier zu sein´ hinzu zu fügen, aber das wäre dann ja schon wieder gelogen gewesen, irgendwann reichte es ja auch. Wieder ließ er den Blick kurz zu dem Lehrer schweifen und ließ dabei schon die Frage mitschwingen, ob das nun reichte. Dieser nickte nur kurz und deutete schließlich auf den freien Platz hinten in der Ecke. „Gut, dann nimm doch bitte Platz“, bat er Ruffy und begann in seinen Unterlagen zu wühlen. Die Tische in diesem Raum waren wie ein Hufeisen aufgestellt, vereinzelte Tische standen auch seitlich an eben diese U-Form heran geschoben da. Der freie Platz, den Ruffy nun ansteuerte, befand sich ganz hinten an der Ecke zu den Tischen die quasi die Seite des Hufeisens bildeten. Dort angekommen ließ er seinen Rucksack, den er eben noch geschultert hatte, auf den Boden sinken und sich anschließend auf den Stuhl. Sein direkter Sitznachbar schien nicht all zu begeistert zu sein, aber das sollte Ruffy nicht weiter stören. Die Dame die dort über Eck quasi seine zweite Nachbarin bildete, schien schon freundlicher zu sein. Moment, die hatte er doch eben schon mal gesehen? Orangene Haare blieben eben doch schnell im Gedächtnis hängen. „Hi, ich bin Nami… und das da ist Vivi“, stelle Nami sich und eben Vivi auch gleich vor, während sie auf ihre Freundin neben sich deutete. Ihr Gesicht zierte ein leichtes Lächeln, welches Ruffy schnell erwiderte. Unhöflich wollte er ja nun auch nicht sein, zumindest nicht wenn er, zu seiner eigenen Überraschung, so nett begrüßt wurde. Immerhin schien das allgemeine Bild, das einem in diesen ganzen Teeniefilmen immer von amerikanischen High-Schools vermittelt wurde, hier voll zu zutreffen. Gut, das war ja nun bei weitem nicht seine erste High-School, in die er mal einen Blick geworfen hatte, aber fest stand, dass die Leute gemessen an der schwere ihres Portmonaies die Nase zum Ausgleich auch immer höher trugen. „Hi, freut mich“, erwiderte er ihre Begrüßung und hob seine Hand kurz zum Gruß. Nun ging wohl das Fragenstellen los.. wie immer eben, aber vielleicht konnte er dem Ganzen ja etwas vorbeugen. „Wie ist denn der Lehrer so?“, fragte Ruffy daher gleich, um das Gespräch von sich abzulenken und tat zumindest interessiert. Offensichtlich war er Nami gerade noch rechtzeitig zuvor gekommen, denn diese schloss ihren Mund wieder wortlos, bevor sie ihm auf seine Frage antwortete: „Hm, der ist eigentlich ganz ok.. da gibt es wirklich schlimmere.“ Sie grinste kurz, das war ja nun wirklich unwichtig! Vielmehr hatte sie nun auch die Neugier gepackt was „den Neuen“ anging, auch wenn sie vor wenigen Minuten noch nichts hatte von ihm wissen wollen. „Du bist also grad her gezogen?“, fragte sie noch mal gespannt nach. „Ja genau und wo hast du denn vorher gewohnt? Also welche Stadt?“, schaltete sich dann auch Vivi wieder in das Gespräch ein. Alles im Flüsterton verstand sich- immerhin hatten sie eigentlich Unterricht. Ruffy ließ ein ganz leises Seufzen verlauten. Na große klasse, vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn sie ihn einfach ignorieren würden. So wie die anderen eben auch. „Naja, in New York hab ich schon immer gewohnt, aber in einem anderen Stadtteil, da wäre die Fahrt jetzt einfach zu lang gewesen“, beantwortete er die Frage dann sehr weitläufig und nichts aussagend, aber mit Absicht etwas lauter, so dass sich Mr. Lewis jetzt doch kurz zu ihnen umdrehte und alle drei mit einem verheißungsvollem Blick zum Schweigen brachte. Genau genommen könnte er momentan wohl kaum einen weiteren Schulweg haben, als er ihn jetzt nun einmal hatte. Zumal Ace ganz sicher nicht jeden Morgen so früh aufstehen würde, nur um ihn hier her zu kutschieren, und ein Bus brauchte einfach noch immer länger, mal ganz abgesehen vom Umsteigen. Das hieß dann wohl noch früher aufstehen. Etwas betreten über diese Erkenntnis seufzte Ruffy leicht genervt, versuchte sich dann aber zumindest halbwegs auf den Unterricht zu konzentrieren. So lang er interessiert aussah, würde er wohl zumindest vor Fragen geschützt sein. Eine geschlagene halbe Stunde später ertönte dann endlich das Pausenklingen, woraufhin die Schüler wieder in lautes Schwatzen verfiel. Ruffy hoffte nur, dass sich jetzt nicht noch mehr Neugierige um ihn sammelten und ihn ausquetschten, aber so wie er vorhin von den Meisten angesehen wurde, hatte er da wohl nichts zu befürchten. „Oh man… juhu nur noch 7 Stunden“, ertönte dann die gequälte Stimme seiner orangehaarigen Sitznachbarin. „Was, so viele noch?!“, mischte sich dann auch Ruffy wieder ein, mit einem leicht entsetzten Gesichtsausdruck. So genau hatte er sich den Stundenplan noch gar nicht angesehen, wühlte nun aber nach dem Zettel, den ihm Mrs. Rogan vorhin zugesteckt hatte, und musste feststellen, dass Nami Recht hatte. Widerwillig brummte er und ließ sich etwas tiefer in seinen Stuhl sinken. „Naja egal, wo waren wir stehen geblieben?“, ergriff Nami wieder das Wort und strahlte ihn regelrecht an, sodass Ruffy ganz anders wurde. Er hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass hier überhaupt irgendwer nett zu ihm sein würde und nun musste er sich doch mit Fragen rumschlagen. Aber irgendwie auch angenehmer, als komplett ignoriert zu werden. „Sag mal, was machst du denn so am Wochenende? Kennst du hier denn schon ein paar Leute?“, mischte sich nun auch Vivi wieder ein. „Hm naja schon… wie gesagt, ich hab vorher ja auch schon in New York gewohnt, nur eben wo anders. Und am Wochenende.. hm da hatte ich was mit meinem Bruder vor. Mal sehen was draus wird“, wich er ihrer Frage aus. „Naja dieses Wochenende haben wir doch eh schon was vor, Vivi!“, grinste Nami ihre Freundin an, „Aber wie wäre es mit dem darauf? Da steht doch die Strandparty an, oder?“ „Ja genau! Die ganze Oberstufe wird da sein, das wird spitze, da musst du mitkommen!“, bestätigte Vivi Nami leicht euphorisch und sah Ruffy dabei erwartungsvoll an. Dieser wusste offensichtlich nicht ganz so recht, was er nun antworten sollte. „Hm ja mal sehen..“, gab er sich dann bedeckt, “Ich muss mal sehen, wie das mit dem Umzug und so ist, ist grad alles noch etwas stressig. Aber danke für die Einladung.“ Ja, der Umzug, den es genau genommen gar nicht gab, war doch eine klasse Ausrede. Andererseits konnte er nicht abstreiten, dass er eigentlich schon etwas Lust hatte. Aber bis dahin waren es immerhin noch fast zwei Wochen. Viele Stunden und den ein oder anderen Fragenmarathon später, ertönte endlich das erlösende Klingeln zum Schulende. Sofort schnellte der Geräuschpegel wieder in die Höhe und dem Lehrer, der noch verzweifelt versuchte den Schülern ihre Hausaufgaben mitzuteilen, wurde kaum noch Beachtung geschenkt. Aber was erwartete der eigentlich nach so einem Horrortag? Da war es wohl nur verständlich, dass alle schnellstmöglich die Flucht ergreifen wollten und dies auch taten. Auch Ruffy ging es nicht anders, kurz streckte er sich, gähnte, packte dann schnell all seine Sachen wieder zusammen und erhob sich von seinem Platz. „Also, man sieht sich dann morgen“, verabschiedete er sich noch schnell von den beiden Mädchen, die ihm beinahe den ganzen Tag an den Fersen geklebt hatten. Irgendwie hatten sie auch echt jeden Kurs zusammen, so kam ihm das bis jetzt zumindest vor. „Okay bis morgen dann“, erwiderte Nami kurz die Verabschiedung und sah Ruffy nur noch in der Menge verschwinden. Sie runzelte leicht die Stirn, bevor sie sich wieder an Vivi wand, die ebenfalls dabei war wieder alles in ihrer Tasche zu verstauen. „Mann, so schnell hab ich noch niemanden in dieser Menschenmasse verschwinden sehen“, meinte sie dann leicht belustigt, bevor sie ihren Rucksack schulterte und sich mit Vivi ebenfalls auf den Weg nach draußen machte. Ruffy hatte sie längst aus den Augen verloren. So geschickt wie der sich durch die Masse gewunden hatte, war er wohl auch schon längst über alle Berge, noch bevor sie überhaupt draußen ankamen. „Soo, wie stehts jetzt mit shoppen? Wie passt dir Freitag?“, fragte Nami die Blauhaarige neben ihr und ließ einen erleichterten Seufzer folgen. Endlich Freiheit! Sie streckte sich kurz und die Mädchen machten sich auf zum Schulparkplatz, wo sie ihre Autos geparkt hatten. „Freitag passt super! Wie wärs mit gleich nach der Schule?“, versuchte Vivi den Zeitpunkt dann genauer zu definieren, während sie ihren Wagen ansteuerte, der ebenfalls alles andere als billig aussah. Vor diesem kamen die beiden Freundinnen dann einen kurzen Moment zum Stehen. „Ja, das ist gut“, stimmte Nami vorfreudig lächelnd dem Vorschlag zu und gab Vivi kurz einen Kuss auf die Wange, „Wir sehen uns dann morgen, ich muss mich jetzt beeilen, hab noch nen wichtigen Termin.“ „Okay, dann bis morgen!“, verabschiedete sich auch Vivi, stieg in ihren Wagen ein und machte sich dann auf den Weg nach Hause. Kurz sah Nami ihrer Freundin noch nach, bevor sie schließlich noch die letzten Meter bis zu ihrem Wagen zurück legte. Sie sollte sich jetzt wirklich besser beeilen, also griff sie in ihre Tasche und wühlte nach ihrem Autoschlüssel - vergeblich. „So ein Mist, wo ist das verdammte Ding denn schon wieder?!“, fluchte sie vor sich hin und bekam erst gar nicht mit, dass Ruffy drauf und dran war erneut an ihr vorbei zu laufen. Die Sekretärin hatte ihn nach der Stunde noch abgefangen, da sie vorhin bei der Anmeldung vergessen hatte ihn ein paar wichtige Papiere unterschreiben zu lassen. Natürlich hatte sie dann auch noch ewig gebraucht, bis sie den entsprechenden Papierkram gefunden hatte und so hatte sich die ganze Aktion etwas gezogen. Da war der Versuch sich schnell aus dem Staub zu machen wohl gescheitert. Kurz hatte Ruffy sogar überlegt, ob er vielleicht doch nicht über den Parkplatz laufen sollte, um zu dem Bus zu gelangen, da er Nami schon von Weitem erspäht hatte, fand das dann aber doch zu albern und setzte seinen Weg fort. Als er an ihr vorbei lief, ließ er ein kurzes „Ciao“ verlauten, auf welches Nami kurz zusammen zuckte und herum fuhr. „Ruffy? Ich dachte du bist schon weg? Naja.. äh.. tschüss“, murmelte sie noch schnell und wand sich dann wieder ihrer Tasche zu. Sie war wirklich kurz davor ihren Kram einfach hier auf dem Boden aus zu kippen, irgendwo musste das dumme Ding doch sein! Statt der Schlüssel bekam sie dann aber ihr Handy zwischen die Finger, vielleicht könnte sie ja irgendwer abholen, wobei es dann unwahrscheinlich war, dass sie es noch rechtzeitig zu ihrem Termin schaffte. Aber auch diese Hoffnung wurde schnell zerschlagen, als sie einen Blick auf das Handy warf und schmerzlich feststellen musste, dass der Akku den Geist aufgegeben hatte. „Verdammter Mist!“, fluchte sie erneut, was Ruffy veranlasste nun doch stehen zu bleiben. „Äh, stimmt irgendwas nicht?“, fragte er und ging auf sie zu. Zurück kam nur ein leicht gereizter Blick. „Oh.. ähm.. Schlüssel weg?“, schlussfolgerte er leicht amüsiert, verkniff sich das Lachen dann aber lieber, als er erneut Namis Blick begegnete. Kurz grummelte die Orangehaarige, bevor sie einmal tief durchatmete und sich dann zu einem Lächeln zwang. „Ja, und Handy leer. Besser geht’s echt nicht! Kann ich deines vielleicht kurz benutzen?“, fragte sie ihn hoffnungsvoll lächelnd und fügte leise murmelnd zu sich selber noch hinzu: „Obwohl ichs wohl eh nicht mehr rechtzeitig schaffe, wenn ich noch warten muss, bis jemand hier ist…“ „Öhm ja.. naja, wenn du weißt, wie man ohne Guthaben telefoniert würd ichs dir gerne anbieten“, antwortete er ihr leicht lachend. Das war nicht so gut. Kurz funkelte ihn sein Gegenüber an, Nami war grad nicht wirklich zu Scherzen aufgelegt, entschied sich dann aber doch dagegen ihn anzubrüllen, oder ähnliches. Diese Situation hatte sie wohl eh sich selbst zuzuschreiben. Genervt seufzte sie auf, lehnte sich mit dem Rücken gegen ihre Fahrertür und strich sich ein paar Strähnen aus dem Gesicht. „In solchen Situationen wünscht man sich doch echt nen Autoknacker.. so wie im Film“, murrte sie mit ironischem Unterton. „Öhm, so wichtig?“, hakte Ruffy noch mal nach und sah sich dann prüfend um. Eben so, als wolle er sicher gehen, dass sie niemand beobachtete. „Najaaa, wenn du willst kann ich das für dich machen“, bot er dann etwas unsicher an. Ace würde ihn umbringen, wenn er das irgendwann mal rauskriegen sollte. „Ha.Ha, verarschen kann ich mich selber!“ „Ich meins ernst… das wär kein Problem.“ „Wer bist du, dass du so was kannst?“ Langsam aber sicher wurde Nami doch skeptisch und musterte Ruffy mit Argwohn. Dieser setzte gerade zu irgendeiner Ausrede an. Nun fiel ihm auch auf, dass es wohl nicht grad die beste Idee war, ihr sowas anzubieten, aber er konnte sie ja auch schlecht einfach hier stehen lassen. Oder? Nami ließ ihn allerdings gar nicht mehr zu Wort kommen: „Naja, was solls… wenn du das wirklich kannst, dann mach… aber WEHE du machst irgendwas kaputt!“, sie stieß sich von ihrem Auto ab, machte ein paar Schritte zur Seite und verschränkte die Arme vor der Brust. Irgendwie kam ihr das Ganze immer noch ziemlich spanisch vor. Vermutlich bluffte der Typ nur und wollte sich wichtig machen. Falls nicht, würde er eine sehr gute Erklärung brauchen warum er sowas konnte. So leicht ließ sich Nami nun ja auch nicht abspeisen. Allerdings konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie hier gerade einem kriminellen Autodieb gegenüber stand. Nein, Ruffy wirkte einfach viel zu nett für so etwas. Also ließ sie ihn gewähren und beobachtete nun etwas skeptisch, aber auch mindestens genau so neugierig, was er dort anstellte. Ruffy sah sich noch einmal prüfend um, während ihn sein Gewissen mit Pauken und Trompeten anschrie, dass das hier eine mehr als dumme Idee war. Aber hatte er sich von so etwas je aufhalten lassen? Die Antwort war wohl ganz klar ein Nein. Er trat auf Namis Wagen zu und griff gezielt in seinen Rucksatz. Irgendwie hatte er es sich angewöhnt nicht mehr ohne dieses kleine, aber feine Werkzeug aus dem Haus zu gehen. Man konnte ja nie wissen was einem unterwegs so Vielversprechendes begegnete. „Eigentlich braucht man nur einen Draht oder was anderes flaches mit einem Haken, und ein bisschen Übung..“, kommentierte er sein Tun dann leicht grinsend, unter der strengen Aufsicht Namis. Kaum hatte er das ausgesprochen, führte er das drahtähnliche „Werkzeug“ in den dünnen Spalt zwischen Fahrertür und Fenster ein und keine zehn Sekunden später hatte er schon geschickt nach der Notentrieglung geangelt. Er hakte mit dem umgebogenen Ende dort unter und entriegelte den Wagen dann, indem er das Werkzeug mit einem kurzen Ruck nach oben zog. Danach zog er den Draht wieder aus dem Türspalt zurück, öffnete die Fahrertür und drehte sich leicht grinsend zu Nami um, die ihn gerade mit offenem Mund an starrte. „Oookay, langsam wird’s unheimlich. Ich dachte du bluffst nur!“, kommentierte sie das Ganze mit einem leicht hysterischem Unterton in ihrer Stimme. „Ähm naja, also mein Vater hatte mal ne Werkstatt, da muss man so was können“, redete er sich raus. Er fand das war ein ziemlich gutes Argument und klopfte sich innerlich auf die Schulter, dass ihm das eben so schnell eingefallen war. Unbeirrt setzte er sich nun auf den Fahrersitz und begann die Kabel hinter der Verkleidung hervor zu kramen. Nur ein offenes Auto würde Nami immerhin auch nirgendwo hinbringen. Es dauerte wirklich keine drei Minuten und der Wagen sprang per Kurzschluss an. Zufrieden mit seiner Tat stopfte Ruffy die Kabel wieder weg und stieg aus dem Auto aus. Neben ihm stand eine staunende und etwas entsetzte Nami. Gut, die Erklärung mit der Werkstatt war plausibel, aber dennoch, so etwas hatte sie noch nicht erlebt! „Äh… danke“, stammelte sie noch immer leicht irritiert und sah dann in Ruffys leicht naiv wirkendes, lachendes Gesicht. „Kein Problem.“ Bevor sie noch etwas erwidern konnte, oder zu weiteren Fragen ansetzen konnte, fiel ihr Blick auf ihre Armbanduhr, die ihr verriet, dass sie nun wirklich schon sehr spät dran war. „Oh, ich muss los!“, redete sie hektisch drauf los. „Aber noch mal danke.. und..“, kurz zögerte sie, beugte sich dann aber doch leicht vor und gab Ruffy ein kleines Dankesküsschen auf die Wange. Dieser errötete augenblicklich etwas, kam aber nicht mehr dazu noch irgendwas zu sagen, da die Stille sogleich von einem ohrenbetäubenden und langen Autohupen zerrissen wurde. Beide zuckten zusammen und fuhren auseinander. Ruffy drehte sich um und entdeckte sogleich den Wagen seines Bruders an der Straße stehen, der nun hektisch mit den Armen fuchtelte, neben ihm saß ihre Mitbewohnerin, die offensichtlich versuchte den aufgebrachten Ace etwas zu beruhigen. Na toll, das war dann wohl Murphys Gesetz, oder wie das hieß. „Oh ich, ähm.. muss los“, stammelte Ruffy und machte ein paar Schritte rückwärts. „Bis morgen dann, ich hoffe du kommst noch rechtzeitig zu deinem.. Termin oder was das war.“ Kurz hob er noch die Hand zum Gruß, machte dann aber auf dem Absatz kehrt und lief Richtung Straße auf Ace zu. Dieser hätte ihn aber auch mal vorwarnen können, dass er ihn abholen kommen würde. Ruffy konnte nur hoffen, dass Ace nicht gesehen hatte, was er da eben gemacht hatte, oder zumindest nicht alles. Also war der Plan sich erstmal ganz normal zu verhalten. Kaum hatte er den Wagen erreicht, riss er die Tür auf und ließ sich auf den Rücksitz sinken. „Hey Ace, hey Mindy“, begrüßte er die beiden fröhlich grinsend, welches ihm aber sofort verging, als Ace sich zu ihm umdrehte und seinen kleinen Bruder wütend anfunkelte. „Sag mal bist du jetzt eigentlich komplett Plemplem?“, fauchte er den Jüngeren sofort an, „Du kannst doch nicht auf dem Schulparkplatz irgendwelche Autos knacken!! Willst du schon am ersten Tag auffliegen?!“ Okay, offensichtlich hatte Ace doch alles gesehen, was Ruffy veranlasste tiefer in seinen Sitz zu sinken. „Ich kann das erklären“, entgegnete er seinem Bruder etwas trotzig. „Na das hoffe ich auch für dich!“ „Also erstmal: ich hab ihr gesagt, dass unser Vater ne Werkstatt hatte und ich das daher kann und sie hat mir geglaubt. Und zweitens: Sie hat ihre Schlüssel verloren und nen wichtigen Termin gehabt, hätte ich sie da einfach stehen lassen sollen?“ „Ja, genau das hättest du tun sollen!“ Irgendwie schien Ace nicht wirklich auch nur den Hauch von Verständnis für Ruffys Handeln zu haben, und so rutschte dieser noch tiefer in seinen Sitz. Hilfesuchend schielte er zu der dunkelblonden Frau auf dem Beifahrersitz, die sich bis eben nur auf den Laptop auf ihrem Schoß konzentriert hatte. Solche „Zickereien“, wie sie es nannte, zwischen den Beiden waren ja fast schon alltäglich, besonders was das Schulthema anging. „Mindy, sag doch auch mal was“, forderte Ruffy sie schließlich leicht verzweifelt auf. Die junge Frau, die nicht viel älter als Ruffy selbst war, strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und wand ihre Aufmerksamkeit von ihrem Laptop ab. „Ace… du kannst von Ruffy doch nicht erwarten, dass er sich vom gesamten sozialen Leben abschottet. Und naja.. die Ausrede mit der Werkstatt klingt doch plausibel, oder nicht?“ „Es ist trotzdem viel zu auffällig“, grummelte Ace nur noch leise, hatte dann aber auch keine Lust mehr weiter zu diskutieren. Das war ja wieder klar gewesen, dass die beiden sich gegen ihn verbündeten. Kurz warf er noch einen Blick in den Rückspiegel und sah wie Ruffy noch einmal einen leicht verträumten Blick auf den Schulparkplatz warf. Das mit dem Kuss war ihm natürlich auch nicht entgangen, aber was sollte er machen? „Na gut, dann vergiss die orangehaarige Perle jetzt aber mal, wir haben noch einen Job zu erledigen“, riss er Ruffy aus seinen Gedanken und startete den alten Impala erneut. Dieser schnurrte laut auf, Ace sah sich um und lenkte den Wagen dann wieder auf die Straße zurück. Hoffentlich ging alles gut. Innerlich verfluchte er Gin, da dieser mal wieder nicht zu erreichen war, wie so oft in den letzten Tagen und Wochen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)