The way home von Lasagne ================================================================================ Prolog: Befehle --------------- „Noch nie zuvor war die Lage so ernst wie jetzt.“ Zwölf Männer knieten im Thronsaal des Fürsten, alles Generäle seiner Truppen und unter ihnen ich, mit meinen zehn Jahren der wahrscheinlich jüngste Mensch, der diesen Raum jemals betreten hatte. „Der Feind steht vor den Mauern, unsere Truppen wurden vernichtend geschlagen und die Vorräte werden langsam knapp.“ Noch immer hielt der Mann seinen Kopf ehrfürchtig gesenkt. „Über kurz oder lang wird das unser Ende sein, befürchte ich.“ Ich blickte auf. „Lasst mich kämpfen, Herr.“ Der Fürst sah mich überrascht an. „Ich fürchte du missverstehst den Ernst der Lage, mein Kind.“ Als er erneut anhob zu sprechen, unterbrach ich ihn. „Ich bin mir durchaus der Ernsthaftigkeit der Situation bewusst und ich bin nicht Ihr Kind. Ich wurde Ihnen als Kriegerin zur Verfügung gestellt und bin sowohl Willens als auch in der Lage zu kämpfen, was ich jetzt auch tun werde.“ Mit diesen Worten verließ ich den Saal. Schlecht gelaunt machte ich mich auf den Weg nach draußen. Seit mehr als zwei Monaten, war ich hier und der Fürst hielt es nicht für nötig mich in den Kampf zu schicken. Stattdessen sollte ich mich um seinen Garten kümmern! Wir waren mitten im Krieg und dieser Typ dachte an seine Blumen! Fluchend hatte ich die Arbeit so schnell wie möglich erledigt und hatte mich dann zu den Soldaten begeben, die jeden Tag weniger wurden. Von ihnen erfuhr ich auch wie schlimm es wirklich aussah. Nur einer glücklichen Fügung des Schicksals hatte ich es zu verdanken, dass ich vorhin an der Versammlung hatte teilnehmen dürfen. Als mir die frische Abendluft um die Nase wehte, fühlte ich mich gleich besser. Summend lief ich die Treppe zu den Burgzinnen hinauf, setzte mich auf die Mauer und ließ die Beine baumeln. Über mir hörte ich ein flatterndes Geräusch und blickte erstaunt nach oben. Es waren ein paar Fledermäuse, die ihren allabendlichen Flug machten und ich wünschte mir plötzlich eine von ihnen zu sein und dieselbe Freiheit zu besitzen. Ich hatte es so satt Befehle zu befolgen. Am Schlimmsten war es jedoch Menschen zu töten. Die Gesichter der Toten verfolgten mich nachts im Schlaf und nicht selten wachte ich schreiend und weinend auf. Natürlich wusste ich, dass ich die Befehle meines Herren ohne zu zögern auszuführen hatte, dennoch fiel es mir zunehmend schwerer. In diesem Moment ertönte die Alarmglocke. Die ersten Pfeile flogen über die Mauer, sodass ich mich rückwärts fallen lassen musste, um ihnen zu entgehen. „Kate, wir brauchen dich!“, schrie mir einer der Soldaten zu. Mit gezogenen Dolchen rannte ich die Treppe hinunter. Stunden später streckte ich die Arme weit von mir. Ich war von oben bis unten mit Blut besudelt. Ich hatte Gliedmaßen abgetrennt, Körper durchbohrt und Schädel gespalten. Alles nur für einen geisteskranken, alten Mann. Am Rande des Schlachtfeldes standen zwei zwielichtige Gestalten. „Ich hab dir doch gesagt, dass Kate sie im Alleingang schafft, also rück jetzt die Kohle raus, Kisame!“ Dieser grummelte böse und warf dem Anderen einen Geldbeutel zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)