Moonlight von Lucifa (Verführung der Nacht) ================================================================================ Kapitel 13: Tom gibt nicht auf ------------------------------ Eine Woche ist nun vergangen, seitdem klar geworden ist, dass Sarah längst wieder in unmittelbarer Nähe der Brüder ist. Bill weicht Lucy seitdem nicht mehr von der Seite und von seinem Bruder fehlt jede Spur. Delia und Alex sind inzwischen vollständig von Bill und Lucy in alles eingeweiht worden und mittlerweile hat sich Alex auch gut mit Bill angefreundet. Sein Hass auf Tom hingegen, ist ins schier unermessliche gewachsen. „Alter, du musst deinen Bruder finden, wer weiß, was der als nächstes geplant hat!?“ „Als wenn ichs nicht versuchen würde, aber Tom lässt sich nun mal gerne jagen.“ „Ich kann mir nicht vorstellen, dass er die Stadt verlassen hat.“ „Wie kommst du darauf Delia?“ „Naja, Toms einziges Ziel ist es doch, sich Sarah zurück zu holen und Sarah Seele verbirgt sich doch immer noch irgendwo in Lucys Körper. Wenn er Sarah also wirklich zurück haben will, muss er wohl oder übel in Lucys Nähe bleiben.“ „Apropos Lucy, wo steckt die eigentlich schon wieder?“ Besorgt sieht Bill sich sogleich um, doch von seiner Freundin fehlt jegliche Spur. Lucy hält sich weit draußen im Wald auf, in der Nähe des Ortes, an dem Tom sich von Sarah verführen ließ. „Du hast Mut hierher zu kommen und das auch noch allein.“ Erschrocken dreht sie sich um. „Tom?“ „Wer glaubst du würde sich sonst hier aufhalten?“ „Warum bist du nicht in die Stadt zurück gekommen?“ „Kein Bock.“ Eine unangenehme Stille entsteht an diesem Ort. Da Lucy aber ihre Gründe hatte hierher zu kommen, überwindet sie sich und bricht das Schweigen. „Du sagtest an jenem Tag, dass man Sarah und mich trennen könnte?“ „Wieso fragst du mich das?“ „Weil ich dir dabei helfen möchte!“ Überrascht sieht er Lucy an, sein Blick wandelt sich in Misstrauen um. „Warum solltest ausgerechnet DU mir dabei helfen?“ „Weil ich meinen Körper nicht mit ihr teilen möchte und wenn du sie wiederhast, wirst du doch aus der Stadt verschwinden nicht?“ „Gut erkannt Kleine, aber um das zu erreichen, müsste ich ihren Körper aus der Gruft befreien.“ „Die Gruft, in die sie euch damals einschließen wollten?“ „Eben genau die.“ „Ok, sag mir was ich machen soll!“ „Lucy dir ist aber klar, wenn ich Sarah wieder habe und hier verschwinde, dass wir beide uns nie wiedersehen werden?“ „Ja, das ist mir klar und genau das, was wir beide wollen oder etwa nicht? Ich bin dir doch in Bezug auf Sarah eh nur ein Dorn im Auge!“ Tom gibt dazu keinen Kommentar mehr ab, lediglich sein Gesichtsausdruck lässt darauf schließen, dass er aus unerfindlichen Gründen, wohl eine andere Antwort erwartet hätte. Letztlich begleitet er Lucy zurück nach Zorlu. Inzwischen wartet Bill immer noch ungeduldig auf einen Anruf von Lucy, als er die Wohnungstür hört, hofft er schon sie wäre es. „Tut mir leid dich zu enttäuschen Brüderchen, aber Lucy ist bereits nach Hause gegangen.“ „Ihr wart zusammen?“ „Sie war wohl auf der Suche nach mir, offensichtlich hat ihr unsere gemeinsame Nacht doch gefallen.“ „Halt die Klappe, es war Sarah und nicht Lucy!“ „Das mag schon sein, aber alles was Sarah gespürt hat, hat auch Lucy gespürt. Jede meiner Berührungen, jeden meiner Küsse, einfach alles.“ In Bill kocht die Eifersucht und es kommt zu einer weiteren Auseinandersetzung zwischen den Brüdern, die mit Bills Niederlage endet. „Wann lernst dus endlich? Gegen mich kommst du nicht an, gönn dir endlich mal gesundes Blut, dass dich auch bei Kräften hält.“ „Was habt ihr besprochen?“ „Sie will mir helfen, Sarah zurück zu bekommen.“ „Was?“ „Guck nicht so bescheuert, wenn ich Sarah wieder habe, verschwinde ich von hier, dann kannst du mit der kleinen Nervensäge meinetwegen glücklich werden.“ Mit diesen Worten wendet er sich von seinem Bruder ab und begibt sich mit grinsendem Gesicht in sein Zimmer. Bill greift sogleich zu seinem Handy und ruft Lucy an. „Hallo?“ „Lucy was hast du dir dabei gedacht?“ “Bill beruhige dich bitte, ich versuche doch nur eine Lösung für uns zu finden.“ „Eine Lösung, indem du uns Tom wieder an den Hals hetzt?“ „Er hält sich doch nur hier in Zorlu auf, weil er Sarahs Körper aus der Gruft und ihre Seele aus meinem Körper befreien will, wenn er das geschafft hat, verschwindet er und ich muss ihn nie wieder sehen.“ „Lu…“ „Bitte Bill, ich kann seinen Anblick nicht mehr länger ertragen, hilf mir ihm zu helfen und dann haben wir endlich unsere Ruhe.“ „Das ist aber nicht so einfach, dazu bedarf es mehr als nur euch beide, um die Gruft zu öffnen und ihre Seele von deinem Körper zu trennen.“ „Was meinst du?“ „Ich erklärs dir morgen, jetzt geh erst mal schlafen. Gute Nacht Süße.“ „Hm.. ok, gute Nacht.“ „Dazu bedarf es mehr?“ Erschrocken dreht Bill sich um. „Tom?“ „Was weißt du Bill, was zum Teufel verschweigst du mir?“ „Das geht dich nichts an.“ „Bill!“ Doch der ignoriert Tom und legt sich schlafen. Am nächsten Tag taucht Lucy endlich wieder in der Schule auf, zur großen Freude von Alex und Delia. „Und er hat wirklich wieder ganz normal mit dir gesprochen?“ „Ja, ich weiß auch nicht was plötzlich mit Tom los war.“ „Trotzdem Lu, das kann genauso gut eine Falle sein, also halte dich bitte von ihm fern.“ „Alex beruhige dich, ich pass schon auf mich auf.“ „Das hast du beim letzten Mal auch gesagt und dann hätte er dich fast vergewaltigt.“ „Da hat Delia Recht.“ „Leute bitte, könnten wir dieses Thema vermeiden? Ich will mich daran ganz sicher nicht erinnern.“ „Aber…“ „Kein Aber.“ „Bill, seit wann kommst du denn wieder pünktlich zum Unterricht?“ „Ich wollte nur sichergehen, dass du dich nicht wieder heimlich von mir wegschleichst um meinen Bruder zu treffen.“ „Mensch Bill…“ Doch mit einem Kuss auf ihre Lippen unterbricht er sie. Alex zupft Delia leicht am Ärmel. „Wir sollten abhauen oder?“ Grinsend sieht sie zu Bill und Lucy rüber. „Ja, gehen wir.“ „Die zwei scheinen sich ja wieder gut zu verstehen.“ „Ja, zum Glück. Ich dachte wirklich Tom würde es schaffen, die zwei zu trennen.“ „Ich glaub die zwei trennt niemand so einfach.“ „Hm..“ „Wie geht’s dir eigentlich Deli? Geht’s langsam wieder?“ „Mach dir keine Sorgen Alex, was sollte mit mir schon sein?“ „Keine Ahnung, vielleicht die Tatsache, dass Lu nicht die einzige ist, die von Tom verletzt wurde?“ Mit verletzten Augen sieht Delia Alex an, der greift nach ihrer Hand und zwinkert ihr zu. Dies wiederrum führt zu einem Lächeln auf Delias Gesicht. „Danke Alex.“ „Wofür hat man denn Freunde?“ „Ok also Bill, was hast du gestern Abend am Telefon gemeint?“ „Tom wird es nicht ohne magische Hilfe in die Gruft schaffen.“ „Magische Hilfe?“ „Er braucht die Hilfe einer Hexe, um die Gruft überhaupt öffnen zu können?“ „Einer HEXE? Es gibt also wirklich Hexen?“ „Wundert dich das noch, nach allem was du schon erlebt hast?“ „Ähm, naja…“ „Komm mit, ich möchte dir eine alte Freundin von mir vorstellen.“ Lucy folgt Bill und kann in der Ferne eine junge Frau erkennen, die ihr merkwürdig vertraut vorkommt. „Lu darf ich vorstellen, dass ist Victoria, eine gute Freundin von mir.“ Verblüfft sieht Lucy die junge Frau an und ein breites Lächeln macht sich auf ihren Lippen breit. „Vic?“ „Richtig geraten und ich hatte schon befürchtet, du würdest mich nicht wiedererkennen.“ „Moment Mal Mädels, ihr kennt euch?“ „Ja, Vic und ich sind früher zusammen zur Grundschule gegangen, allerdings wusste ich nicht, dass sie eine Hexe ist.“ „Da kann ich dich beruhigen Lu, dass wusste ich bis vor kurzem auch noch nicht.“ „Woher kennst du Bill?“ „Er hat mir vor nicht allzu langer Zeit mal das Leben gerettet, als sein Bruder mich töten wollte.“ „Typisch.“ „Ich unterbreche euch beim Lästern über meinen Bruder ja wirklich nur ungern, aber könnten wir anfangen Vic?“ Verwundert sieht Lucy Bill an. „Anfangen? Womit?“ „Die Gruft zu öffnen und Tom zu helfen.“ Die drei begeben sich zurück ins Schulgebäude ohne bemerkt zu haben, dass Tom sich die ganze Zeit in ihrer Nähe aufgehalten hatte. Der restliche Tag verläuft ruhig ab, ohne besondere Vorkommnisse, aber genau das ist es, was Victoria, Bill und Lucy jetzt stört. „Im Grunde hätte dein Bruder längst auftauchen müssen Bill.“ „Ich weiß und irgendwas sagt mir, dass er ganz in der Nähe ist.“ Lucy greift nach Bills Hand und umklammert diese ganz fest. „Ganz ruhig bleiben Lu, er wird dir nie wieder zu nahe kommen, das verspreche ich dir.“ „Ich verabschiede mich dann mal, wir sehen uns morgen Bill.“ „Bis morgen Vic.“ Bill begleitet Lucy nach Hause und möchte sie auch bis auf ihr Zimmer begleiten, doch er wird von ihrer Mutter abgehalten. „Geh schon mal hoch, ich komm gleich nach.“ „Ok.“ Doch kaum oben angekommen, wird sie rücklings niedergeschlagen und verschwindet spurlos aus ihrem Zimmer. Alles, ohne das Bill etwas davon mitbekommt. Einige Zeit vergeht und Lucy kommt wieder zu sich. „W…wo bin ich?“ „In der Gruft Süße, ich hab keine Lust mehr zu warten.“ „Tom.“ „Versuch erst gar nicht zu fliehen, mit meinem Blut in deinem Organismus, wäre es Leichtsinnig jetzt zu riskieren, dass dir etwas passiert.“ „Mit deinem Blut in meinem Organismus?“ „Sarah muss gestärkt werden, wenn sie deinen Körper verlässt und in ihren eigenen zurück kehrt, außerdem verhindere ich so, dass du mir wieder davon rennst.“ „Aber, das würde doch bedeuten…“ „Gut, du hast erkannt, wie das hier für dich enden wird.“ „Nein Tom, warte!“ „Ich habe seit über 150 Jahren darauf gewartet, ich halts nicht mehr aus und da dir ja sowieso egal ist, ob ich verschwinde oder nicht, ist es mir auch egal, was mit dir passiert.“ Mit verletztem Blick sieht sie Tom an, schon wieder dieses Stechen in ihrer Brust. Was war das nur? Tom kam ihr näher. „Du hast die Wahl Kleines, entweder du kooperierst jetzt oder ich mach dich auf der Stelle fertig.“ Sie schwieg und plötzlich bäumte sich ihr Körper auf. Es war dasselbe Gefühl, dass sie schon einmal ertragen musste, als Sarah das erste Mal ihren Körper übernahm. „Nein, nicht schon wieder.“ „Lass sie frei!“ „LUCY!“ Genervt dreht Tom sich um und erspäht seinen Bruder. „Kannst du nicht woanders nerven?“ „Tom, was zur Hölle?“ „Du wolltest mir gestern nicht antworten und dann seh ich dich heute mit der kleinen Hexe am rumwerkeln, also entweder du sagst mir was abgeht, oder du siehst deine geliebte Lucy nie wieder!“ Er stellt sich hinter das Mädchen und festigt seinen Griff um ihren Hals. Ein einziger Ruck würde nun genügen, um ihr das Genick zu brechen. „Tom hör auf, tötest du sie, tötest du auch Sarah!“ „Irrtum kleiner Bruder, durch Lus Körper fließt nun mein Blut, sie stirbt zwar, aber Sarah wird dadurch nur gestärkt.“ „Tom, bitte…“ „Es reicht jetzt Tom!“ „Vic? Was machst du hier?“ „Das schlimmst Mögliche verhindern?“ „Sie mal einer an, die kleine Hexe ist also auch wieder in Zorlu.“ „Lass sie los Tom.“ „Warum sollte ich?“ „Weil ich dir helfen kann, die Gruft zu öffnen und Sarah von Lucy zu befreien, ohne das jemand Schaden nimmt.“ „Du? Du bist Anfängerin auf dem Gebiet.“ „Mag sein, aber meine Fähigkeiten haben sich bei weitem verbessert, seitdem wir und das letzte Mal gesehen haben. Also, haben wir einen Deal?“ Tom zögert, doch irgendwas in ihm sträubt sich ohnehin, Lucy etwas anzutun, also willigt er ein und lässt das Mädchen frei. Victoria zieht einen magischen Kreis in der Gruft, in dessen Mitte sie Lucy platziert. Die Kaulitz-Brüder halten sich unterdessen zurück, doch Tom weicht nicht eine Sekunde vom Eingang der Gruft. Es zieht ein unangenehmer Wind auf, der Lucy zu umkreisen beginnt und dann passiert es wirklich, dass Sarahs Seele von ihrem Körper getrennt wird. Tom will in den Kreis eilen und seine geliebte Sarah in die Arme schließen, doch der magische Kreis erlaubt keinem Vampir vorzudringen. Nach einer kurzen Weile öffnet sich nun auch die Gruft und die Kaulitz-Brüder werden von einem grellen Licht geblendet. Während Bill sich große Sorgen um Lucy und Victoria macht, ist Tom voller Ungeduld, Sarah endlich mitnehmen zu können. Doch es sollte alles ganz anders kommen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)