Fehler von Charlott ((James Potter & Dominique Weasley)) ================================================================================ Kapitel 14: Chapter Fourteen ---------------------------- Halli Hallo, es gibt endlich mal wieder ein neues Kapitel zu Fehler - ein Wunder, ich weiß. Aber hey, es hat nicht so lange gedauert wie das letzte Mal. :D Und nun erstmal viel Spaß. ~*~ Einige Wochen später. Freitag, 08:36 Mädchenschlafsaal - Gryffindorturm Als ich am Morgen gähnend aufwachte und die Schule verfluchte, wusste ich noch nicht, dass dieser Tag eine ziemliche Wendung für mich bereithalten sollte, der ich zeitweise doch lieber eine Doppelstunde Zaubertränke vorziehen würde. Nichts ahnend machte ich mich fertig, packte mein Schulzeug zusammen und wartete darauf, das Libbi endlich mal aus dem Bad kam. Ein Morgen wie jeder andere also. Gemeinsam mit meiner besten Freundin begab ich mich schließlich zur großen Halle, um in letzter Minute noch etwas zu Frühstücken. Es war mal wieder typisch, dass wir so knapp kamen, dass es kaum noch was gab. Ich hätte mich ja darüber aufgeregt, aber das brachte rein gar nichts bei Libbi. Sie wäre am nächsten Morgen trotzdem nicht eher aufgestanden, und wer konnte es ihr verübeln? Ich würde am liebsten auch jeden Tag noch zwei Stunden länger schlafen. Gerade wollte ich genüsslich in mein Marmeladenbrötchen beißen, als sich von hinten zwei Hände über meine Augen legten. Erschrocken kreischte ich auf und jeder Kopf ruckte zu mir rum - man konnte ja nie wissen, was nun schon wieder mit Dominique Weasley, dem Schulflittchen, los war. Ich beruhigte mich jedoch schnell wieder als ich den vertrauten Geruch James’ einatmete. „Ich werde noch zu früh Wehen bekommen, wenn du mich jedes Mal so erschreckst.“, beschwerte ich mich und küsste ihn dann kurz und zärtlich auf den Mund. James sah ernstlich besorgt aus. „Könnte das passieren?“, fragte er sofort und ich war mir sicher dass er sich gerade in den Kopf hämmerte: „Erschreck Dome nie wieder solange sie noch schwanger ist - wer weiß was alles Schlimmes passieren könnte.“ Mit nachdenklichem Gesichtsausdruck quetschte er sich neben mich auf die Bank und begann sich Kaffee einzuschenken. Ich sah ihn neidisch an. Wie gerne würde ich ebenfalls eine Tasse Kaffee trinken. James schien meinen Blick zu bemerken. „Vergiss es, Dome. Kaffee gibt es erst wenn Viola auf der Welt ist.“, sagte er streng während ich begann haltlos in meinen Tee zu husten. „Viola? Geht’s dir noch gut? Ich nenne meine Tochter doch nicht Viola.“, erklärte ich ihm noch immer prustend, während mir Libbi freundlicherweise auf den Rücken klopfte. James dagegen sah beleidigt aus. „Warum denn nicht Viola? Ich finde das klingt sehr schön.“, bemerkte er bockig und trank demonstrativ einen großen Schluck Kaffee um mich zu ärgern. „Bei aller Liebe, James, nie im Leben. Was ist Viola denn für ein Name? Das klingt ja wie Violine. Meine Tochter soll doch nicht mit einem Instrument verglichen werden.“, rechtfertigte ich meine Meinung sofort. Mein schwarzhaariges Gegenüber nuschelte nur etwas von „Viola ist ein sehr schöner Name“ und ich versuchte anstandshalber mein Lachen zu unterdrücken. „Über den Namen unterhalten wir uns besser noch mal, Jamie. Wir haben ohnehin noch ein paar Wochen Zeit.“ Zur Versöhnung gab ich ihm einen besonders süßen Kuss auf den Mund. Gerade wollte mich gemeinsam mit Libbi erheben um zum Unterricht zu gehen, als Professor Woolsuck vor mir stand. „Guten Morgen Miss Weasley, Miss Feyton.“ Sie nickte Libbi und mir freundlich zu und musterte uns knapp. „Guten Morgen, Professor.“, erwiderten wir höflich. Ich fragte mich was sie von uns wollen könnte. „Miss Weasley, ich erwarte Sie in fünf Minuten in meinem Büro. Es gibt da jemanden der Sie sehen will. Bitte seien Sie pünktlich.“ Und damit war sie auch schon wieder verschwunden. Verwirrt sah ich ihr nach. „Was sie wohl will?“, stellte Libbi die Frage, die mir auch durch den Kopf ging. Ich zuckte ahnungslos mit den Schultern. Bestimmt will sie nur über die Schwangerschaft reden, schoss es mir durch den Kopf. Viele andere spannende Dinge gab es in meinem Leben im Moment ja nicht. „Am besten ich finde es heraus.“, antwortete ich Libbi also und verabschiedete mich von ihr und James. Allein machte ich mich auf den Weg zu Woolsucks Büro. Die kalten Gänge des Schlosses ließen mich frösteln. Obwohl es schon Februar war, machte das Wetter noch keine Anstalten wärmer zu werden. Aber vielleicht erwartete ich einfach zuviel. Kurz darauf klopfte ich an die schwere, dunkle Tür von Woolsucks Büro. „Herein.“, erklang die strenge Stimme der Hauslehrerin. Zögerlich öffnete ich die Tür, während ich mich fragte, was mich wohl erwarten würde. Immerhin sprach sie ja von jemandem der mich sprechen wollte. Vielleicht war es Tante Ginny oder Oma Molly. Ich betrat das Zimmer langsam und sah mich um. Die Professorin saß hinter ihrem Schreibtisch, die Arme überkreuzt und den Blick auf mich gerichtet. In der Ecke neben dem Schreibtisch standen jedoch weder Ginny, noch Oma Molly. „Mum, Dad?“, fragte ich erstaunt und verärgert zugleich. Da standen die beiden, Mum in einem kurzen Kleid mit Strumpfhosen und Absatzschuhen, mein Vater in seiner Arbeitsuniform und beide starrten mich einigermaßen perplex an. Dad öffnete schon den Mund um etwas zu sagen, doch ich ließ ihn nicht zu Wort kommen. „Nein, nein sei still. Ich will nicht wissen was ihr mir zu sagen habt. Ihr braucht mit keine sinnlosen Vorträge halten oder mir weiterhin Vorwürfe machen. Ich will es nicht wissen, okay?“ Ich wirbelte herum und ging mit schnellen Schritten wieder aus dem Büro. Wut keimte in mir auf und am liebsten hätte ich was gegen die nächste Wand geschmissen. Bei Merlin, was hatten die beiden hier zu suchen? Konnten sie nicht ahnen, dass ihr Besuch mich völlig aus der Bahn werfen würde? „Dominique.“, hörte ich die klare Stimme meiner Mutter und kurz darauf vernahm ich ihre klackernden Schritte auf dem Steinboden des Schlosses. Vorbeigehende Schüler warfen mir und ebenso ihr neugierige Blicke zu doch ich ignorierte sie, das hatte ich in den letzten Wochen schließlich gelernt. „Liebling, bleib stehen. Bitte.“, flehte mein Vater, der mir ebenfalls hinterher kam. „Was wollt ihr hier, verdammt noch mal? Ihr habt mir bei eurem letzten Besuch alles klar erläutert - ich brauche euch nicht. Lasst mich in Ruhe.“, rief ich aufgebracht und bahnte mir meinen Weg durch die Schule. Ich wollte nur noch weg von den beiden, doch sie hörten nicht auf mich zu verfolgen. „Lass uns wenigstens kurz reden. Dome, es tut uns doch Leid.“ Die Verzweiflung in der Stimme meines Vaters schien einfach an mir abzuprallen. Vor wenigen Wochen hätte ich mich noch in seine Arme geworfen und versucht diesen trübsinnigen Ton so schnell wie möglich aus seiner Stimme zu verbannen, doch nun war es mir gleichgültig. Meine Eltern hatten mir ihre Hilfe und ihre Unterstützung verwehrt, als sie bitternötig gehabt hätte. Sie hatten kein Recht, jetzt einfach wieder anzukommen, mit mir zu reden, mein soeben geordnetes Leben zerstören zu wollen. „Ich habe euch nichts mehr zu sagen. Es geht mir gut, alles ist so wie es sein sollte, ihr braucht euch also nicht aus schlechtem Gewissen wieder bei mir einzuschleimen, verstanden?“ Ich blieb abrupt stehen, wandte mich zu den beiden um und sah sie gefährlich an. „Ich habe den entscheidenden Schritt auch ohne euch geschafft.“ Meine Eltern blieben dicht vor mir stehen, die letzten Schüler verschwanden in ihre Klassenräume und wir waren alleine im Gang. „Dominique - wir wollten uns bei dir entschuldigen. Unser Verhalten beim letzten Besuch war grauenvoll. Wir haben uns wirklich nicht angemessen verhalten.“, sprach Dad nun die Worte aus, die ihm anscheinend schon sehr lange auf der Zunge gelegen haben. „Isch muss misch besonders entschuldigen, Dominique.“, setzte meine Mutter hinzu und fuhr sich nervös durch die silberblonden Haare. „Mein Ver’alten ist wirklisch unverseihlich gewesen.“ Ich verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte stark und unnachgiebig zu bleiben. Ich würde es ihnen keinesfalls so einfach machen - sie sollten leiden wie ich in den letzten Wochen und Monaten unter ihrer Missachtung gelitten hatte. „Ach, das fällt euch aber früh ein. Das euer Verhalten verdammt noch mal fehl am Platz war hätte euch schon nach einem Tag und nicht erst nach ein paar Monaten klar werden müssen. Wisst ihr eigentlich wie schwer das für mich war!? Ich musste alles alleine durchstehen und ihr konntet mir nicht mal einen verfluchten Brief schreiben. Das ist echt das Allerletzte!“, schrie ich aufgebracht. Wütend wandte ich mich um, wollte nur noch weg von den beiden Heuchlern, und lief direkt in die Arme von James, der in diesem Moment um die Ecke gestürmt kam. „Dome.“, stieß er überrascht aus und blickte mir in die Augen. „Was ist los?“ Ich schüttelte nur mit dem Kopf und zeigte über meine Schultern, während ich mein Gesicht an James Brust verbarg. „Oh, hey Fleur, Bill.“, begrüßte er seine Tante und seinen Onkel mit einem schiefen Lächeln und ich spürte das Herz in seiner Brust ein wenig schneller schlagen. „Hallo James.“, war die knappe Antwort meines Vaters. „Wir würden gerne mit Dome über das Baby reden, wenn du also für den Moment gehen könntest.“ Ich schnaubte laut. „Ich glaube James ist hier genau richtig. Aber Moment, das könnt ihr ja gar nicht wissen. Warum nur - ach ja, stimmt, weil ihr die letzten Monate nicht mit mir gesprochen habt!“ Bestimmt griff ich nach der Hand meines Freundes und blickte meinen Eltern wieder in die Augen. James schien neben mir ein wenig zusammenzuschrumpfen. „Was meinst du, Dominique? Was ’at James ’ier mit su tun?“, hakte Mum sofort skeptisch nach und zog eine fein gezupfte Augenbraue nach oben. „Drei Mal darfst du raten.“, fauchte ich und gab James demonstrativ einen kurzen Kuss auf den Mund. Als ich mich wieder von ihm löste stand im Gesicht meines Vaters der blanke Zorn. „Du bist mit James zusammen? Ist James der Vater?“ Er sah erst mich an, wandte sich dann aber James zu. „Hast du mein kleines Mädchen geschwängert?“ Seine Augenbrauen zogen sich bedrohlich zusammen und mir war als sähe ich seine Hand zu seinem Zauberstab gleiten. James straffte die Schultern so gut wie es ging, er würde für seine Taten gerade stehen, dass wusste ich und ich bewunderte ihn im Stillen für seinen Mut. „Ja, Dad. Und er ist der beste Vater den man sich für ein Kind wünschen könnte. Er liebt mich. Und er ist immer da, wenn ich ihn brauche, hört mir zu, erfüllt mir alle meine aberwitzigen Wünsche. Und er wird später auch für unsere Tochter da sein, wird sie lieben und ihr alles geben“, verteidigte ich meine Freund, stellte mich mit verschränkten Armen vor ihn und funkelte meine teils überraschten, teils wütenden Eltern an. „Und solltet ihr es wagen ihm auch nur einen Vorwurf zu machen, dann war es das. Dann will ich euch nicht wieder sehen, nie mehr.“ Mum holte tief Luft und schlug sich die Hand gegen die Stirn. „Du ’ast doch keine A’nung worauf du disch einlässt, Kind.“ In ihren Augen stand Sorge und Mitleid. Mitleid. Wie ich es inzwischen verabscheute. „Schau mich nicht so an, Mum. Du brauchst kein Mitleid mit mir zu haben. Und ich weiß sehr wohl worauf ich mich einlasse. James hat mir geholfen als ihr mich fallen gelassen habt! Ohne ihn wäre ich schon längst verzweifelt!“ Liebevoll sah ich zu meinem Freund hinauf, der sprachlos und zurückhaltend noch immer hinter mir stand. „Ich glaube es ist alles gesagt. Wir gehen.“ Mit schwingenden Haaren drehte ich mich erneut herum, nahm James Hand und gemeinsam gingen wir davon. Meine Eltern kamen uns nicht nach und ich war erleichtert darüber. Noch eine Auseinandersetzung hätte nicht nur mir geschadet, sondern vielleicht auch dem Baby. Immerhin sollten sich Frauen während der Schwangerschaft ja nicht aufregen. Mit schnellen Schritten gingen wir in den Gemeinschaftsraum, an den Unterricht dachten wir gar nicht mehr. Ich war viel zu aufgewühlt und ich glaube, auch James stand ein wenig neben sich. Er hatte die ganze Zeit keinen Ton von sich gegeben. Ich ließ mich auf eines der kuscheligen Sofas vor dem Kamin fallen und James saß sofort neben mir. „Dome, jetzt beruhig dich wieder. Es wird schon alles gut.“ Er beugte sich zu mir hinüber und sah mich voller Sorge an. Im ersten Moment wusste ich nicht wovon er sprach - ich war schließlich vollkommen ruhig - doch als er mir über die Wangen strich spürte auch ich die Tränen die aus meinen Augen flossen. „Es ist alles in Ordnung.“, versuchte ich mich als auch ihn zu beruhigen. Meine Stimme klang allerdings arg zittrig. Ich wischte mir mit meinem Pulloverärmel über die Augen und schniefte einmal. „Ich komme damit klar. Ich habe mit den beiden abgeschlossen.“ James schüttelte den Kopf. „Nein, das hast du ganz und gar nicht. Du liebst sie und das ist auch nur verständlich. Sie sind deine Eltern. Du wirst dich beruhigen, sie werden sich beruhigen und dann wird sich alles wieder einrenken. Ihr müsste euch nur gegenseitig noch ein bisschen Zeit lassen. Die Situation ist nicht nur für dich schwierig.“ Sanft küsste er mich auf die Wangen, auf die Stirn, in die Mundwinkel. „Aber es wird alles gut werden. Ich liebe dich“, hauchte er und strich mir langsam durch die Haare. Ich schmiegte mich an ihn, schloss die Augen und genoss diesen Moment den wir ganz für uns hatten. Er legte seine weichen Lippen auf meine und gab mir einen leidenschaftlich verliebten Kuss, den ich mit all meiner Liebe erwiderte. James legte seine warme Hand auf meinen runden Bauch und strich langsam darüber, während ich mich immer mehr in dem Kuss verlor. Bevor ich jedoch ganz in dem Gefühl verloren gehen konnte löste sich James wieder sanft von mir. „Meinst du wir sollten langsam mal mit meinen Eltern reden?“, fragte er zögerlich und spielte nervös mit meinen Fingern. Ich legte den Kopf schief und sah ihn nachdenklich an. Das hatte ich, um ehrlich zu sein, total vergessen. Jetzt, wo James es erwähnte, konnte ich es kaum fassen. Wie konnte ich vergessen Tante Ginny zu sagen, dass sie bald Oma werden würde? Das Herz sackte mir in die Hose. Wer weiß wie sie reagieren würde? Sie hatte wirklich viel Temperament und ein viel zu großes Mundwerk. „Dome?“, riss mich James Stimme aus meiner Starre und mein verschwommener Blick klärte sich wieder. Ich nickte langsam, da noch immer nach meiner Antwort verlangt war. „Ja, das sollten wir wohl wirklich endlich tun wenn wir einen Auftritt wie den meiner Eltern verhindern wollen.“ Ich grinste schief und lehnte dann meinen Kopf an James Brust. „Sollen wir ihnen einen Brief schreiben oder sollen wir sie herbestellen?“, vernahm ich seine Stimme an meinem Ohr. Ich nuschelte in seinen Pullover: „Ich denke ein Brief sollte erstmal das Nötigste erklären. Herbestellen können wir sie dann immer noch, wenn sie nicht gleich von selbst auf der Matte stehen.“ Seine Brust spannte sich an und fragend sah ich nach oben. „Ich hab Angst vor meiner Mum.“, meinte James und ich konnte es ihm nicht mal verübeln. „Wird schon werden. Immerhin ist sie nicht so eine Heuchlerin wie meine Mutter.“ Mein Blick verdüsterte sich für einen Moment, dann stand ich voller Tatendrang auf und sah ihn erwartungsvoll an. „Na los, setzen wir uns an den Brief.“ Ich ging rasch nach oben in meinen leeren Schlafsaal, kramte ein paar Pergamente und eine alte Feder hervor und ging zurück zu James. Er saß schon an einem der kleinen Tische und tippte mit seinem Fuß auf dem Boden. Ein Zeichen das er aufgeregt war, würde ich meinen. Ich plumpste neben ihn auf den Stuhl, zückte die Feder und setzte an. „Wie wollen wir beginnen?“ Hallo Ginny, Hallo Harry (Mum, Dad), begann ich auf James anraten hin zu schreiben. Die nächsten Zeilen überlegte ich mir dann allein, da er abwesend zu sein schien. Wie geht es euch? Hier in Hogwarts ist es wie immer, sehr laut und sehr lustig. Der Unterricht ist langweilig, die Lehrer machen viel zu viel Stress und beim Quidditchtraining geht zurzeit alles drunter und drüber. Naja, sicher könnt ihr euch denken das das nicht der Grund ist warum wir beide euch schreiben. Ich hielt inne und sah zu James, der die Zeilen eilig las, langsam nickte und mir dann weiter diktierte. In Wahrheit geht es um ein sehr viel ernsteres Thema und wir haben schon ein wenig Angst euch das jetzt so unvorbereitet in einem Brief zu schreiben. Ähm, vielleicht setzt ihr euch erst mal?! Ich weiß nicht ob ihr es schon gehört habt, aber eigentlich kann ich mir kaum vorstellen, dass ihr es noch nicht gehört habt (Molly ist schließlich so eine Schwatztante) jedenfalls bin ich (Dominique natürlich) schwanger. Ihr fragt euch jetzt sicher, weswegen wir euch nun schreiben sollten. Also ja, mh, wie ihr sicher wisst gehören zu der Entstehung eines Babys immer zwei Personen. Es ergab sich nun also, dass James bei der Erzeugung meines Babys anwesend war und somit zum Vater auserkoren wurde. Und was wir euch eigentlich mitteilen wollten: (Ihr könnt es euch ja nicht denken oder so, aber James will das ich es noch mal extra schreibe.) Ihr werdet Großeltern. Yippie! Oder auch nicht Yippie. Nehmt es wie ihr wollt. Wie ihr reagiert ist so ziemlich euch überlassen, aber bitte verzichtet auf einen Heuler. Am Rande sollte erwähnt werden, dass wir mittlerweile ein Paar sind und uns entschlossen haben gemeinsam für das Kind zu sorgen (Du kannst dich also nicht darüber beschweren, dass ich mich nicht der Verantwortung stelle und für meine Fehler nicht gerade stehe, ja Mum?) und nach dem Schuljahr zusammen zu ziehen. Der Geburtstermin ist für Anfang Mai errechnet, falls euch das interessieren sollte. Und es wird ein Mädchen. (Und sie wird das tollste Mädchen der Welt! Neben Dome natürlich.) Wir hoffen es geht euch noch gut und warten auf eine Nachricht von euch. Mit den liebsten Grüßen (Bitte sei gnädig Mum! Es war ein Fehler, aber ich würde es für nichts in der Welt rückgängig machen!), Dominique & James Ich sah seufzend auf den frisch geschriebenen Brief hinab. „Deine Kommentare wieder.“, murmelte ich und schüttelte müde, jedoch auch leicht lächelnd, den Kopf. „Was denn? Das macht den Brief nicht so ernst und außerdem meine ich das alles todernst.“ James stand hinter mir, ebenfalls auf den Brief sehend, während er mir mit der Hand kleine Kreise auf den Rücken malte. „Sollen wir ihn so abschicken?“, fragte James, nachdem wir eine Ewigkeit nur auf das Pergament gestarrt hatten. Ich nickte und Hand in Hand machten wir uns auf den Weg in die Eulerei. Die Gänge waren noch immer leer und düster, aber bald würde es zum Mittagessen klingeln und ich konnte es kaum erwarten. Mein Magen brummte schon wieder nach der ganzen Aufregung. Nachdem wir Calisto, James Eule, davon geschickt hatten gingen wir gleich zum Mittagessen. Die ersten Schüler trudelten nach und nach ein, unter ihnen auch Libbi, die natürlich sofort alles wissen wollte was seit heute Morgen geschehen war. Ich versprach es ihr in einer ruhigeren Minute zu erzählen und beschloss nebenbei den Nachmittagsunterricht auch noch sausen zu lassen. Das machte ja nun auch keinen Unterschied mehr. James jedoch wollte seine Zaubertränkestunde nicht verpassen, da er in diesem Fach eh noch viel für die Prüfungen zu tun hatte. So schloss sich Libbi mir an und statt zu Verwandlung zu gehen drehten wir eine Runde um den See und ich klärte Libbi über alles auf was sie wissen wollte. Samstag, 09:12 Uhr Jungenschlafsaal - Gryffindorturm Ein nervtötendes Klackern rief mich am Samstagmorgen aus meinen Träumen. Ich wälzte mich unruhig in James Armen hin und her - wollte die Augen nicht öffnen, doch das nervige Geräusch sollte endlich verstummen. Die Nacht hatte ich wieder mal bei James im Jungenturm verbracht. Das tat ich in letzter Zeit häufig, da ich ohne ihn kaum noch ein Auge zu tun konnte. Besonders nachts vermisste ich seine Nähe, seinen warmen Atem an meinem Hals und seine sanften Hände um meine. „James.“, quengelte ich genervt auf und zog die Decke über den Kopf. „Mach das aus.“ Ich kniff angestrengt die Augen zusammen, um das Geräusch zu verdrängen doch alles half nichts. Mir blieb also nicht weiter übrig. Mit ein wenig Kraftaufwand und einer Menge mieser Laune drückte ich gegen den Körper meines Freundes. Sekunden später ertönten ein Rums und ein wütendes „Dominique!“ bei welchem ich nur grinsen konnte. Der Lärm, woher auch immer er kam, hörte plötzlich auf. Ich seufzte erleichtert und war schon fast wieder eingeschlafen, als James meinte: „Calisto ist wieder da.“ Hellwach setzte ich mich auf und sah mich mit verstrubbelten Haaren nach James um. Er hielt in der einen Hand seine Eule, die zutraulich einen Keks fraß, in der anderen ein Stück Pergament. „Was schreiben sie? Es ist doch kein Heuler, oder?“ Aufgeregt sah ich ihn an, er schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein, zum Glück nicht.“ Eilig stand ich aus dem Bett aus, zog mir James dicken Pullover vom Vortag an, da ich ziemlich fröstelte, und ging leise zu ihm hinüber. Ich hatte ja gar nicht mitbekommen, dass die anderen noch friedlich schliefen. James entfaltete den Brief langsam und wir begannen gemeinsam zu lesen. Lieber James, Liebe Dominique! Schön, von euch zu hören. Hogwarts ist also noch so, wie wir es in Erinnerung haben. Trotz des Stresses zeitweise solltet ihr eure Zeit dort genießen. Aber ich schweife ab. Nun, zu der Frage nach unserem Befinden - es ging uns schon besser. Was nicht heißen soll das es uns schlecht geht, wir sind nur ein wenig überrascht. Ansonsten ist natürlich alles prima, alle sind gesund und munter. Am besten wir kommen gleich zum Thema, weshalb es überhaupt erst zu diesem Briefwechsel kam: Natürlich hatten wir schon von deiner Schwangerschaft gehört, Dominique, (Und ich hätte mich auch in den nächsten Tagen bei dir gemeldet, nur hatte ich in letzter Zeit ziemlich viel zu tun.) allerdings war es schon ein wenig erstaunlich zu erfahren das unser werter Herr Sohn seine Hände im Spiel hat. Und das nicht unerheblich. (Ich muss anmerken, dass ich mich ziemlich über meine Mum, eure Oma, wundere, da sie mir nicht gleich verraten hat, dass James der Vater ist. Aber anscheinend wollte sie euch selbst die Chance geben das zu erzählen.) Schließlich werden wir nun Großeltern. (Und ich bin lange noch nicht alt genug dafür, nur um das mal anzumerken!) Wir freuen uns für euch, wirklich, und es wird kein Wort des Vorwurfes über unsere Lippen kommen. Wenn ich jetzt schreibe das das jedem Mal passieren kann, dann meine ich das durchaus ernst, auch wenn es sehr absurd klingt. Das soll euer Verhalten andererseits auch nicht loben. Ihr seht ja was alles passieren kann, wenn man nur einen Moment nicht aufpasst. Es sollte euch also gleichzeitig eine Lehre sein! Wir können es kaum erwarten euch zwei gemeinsam wieder zu sehen! (Ich war ja schon lange der Meinung, dass ihr beiden ein süßes Pärchen abgeben würdet.) Und dann möchten wir alles über deine Schwangerschaft wissen, Dominique, immerhin habt ihr uns so lange nicht daran teilhaben lassen. (Ein wenig enttäuscht bin ich schon James, hattest du etwa Angst vor mir?) Wir freuen uns jetzt schon riesig auf unser Enkeltöchterchen. (Übrigens erreichte mich vorhin ein Brief von Fleur. Er klang ziemlich wütend und sie berichtete mir, dass Gleiche wie ihr mir in eurem Brief auch. Ich werde versuchen mit ihr und Bill zu reden Dome, mach dir mal keine Sorgen. Es wird schon alles gut werden - von eurem großen Familienkrach hab ich schließlich auch gehört.) Nun, wir wollten eigentlich noch viel mehr schreibe, aber es ist uns gerade entfallen und wir wollen ja auch nicht euren ganzen Samstag zutexten. Auf ein baldiges Wiedersehen, passt gut auf euch auf (Besonders du, Dominique!), mit lieben Grüße, Ginny & Harry Ich las den Brief fassungslos durch, und dann gleich noch mal, bevor ich in James Arme fiel. „Das ist ja wunderbar!“, kreischte ich vielleicht ein wenig zu schrill. Hormone, alles die Hormone. Der Schlafsaal war natürlich sofort wach geworden durch mein Geplärr und ich wurde von wütenden Blicken erdolcht, die ich einfach an mir abprallen ließ. James sah die Anderen entschuldigend an. „Immerhin wissen wir jetzt, woher du deine Schreibweise hast, Tante Ginny schreibt ja genauso.“, meinte ich nur und verschwand dann im Badezimmer. Ein widerliches Dauergrinsen schlich sich auf mein Gesicht, doch ich konnte es einfach nicht verdrängen, so sehr ich auch wollte. Während ich unter der Dusche stand wusste ich auch was mich so glücklich machte: Es war Tante Ginnys Brief. Sie glaubte an uns, machte uns Hoffnung und genau das machte mir Hoffnung. Ich würde sie drücken, wenn ich könnte. Aber das konnte ich ja nachholen, wenn wir uns in den Osterferien sahen ~*~ Okay, Dome hat mal wieder einen halben hysterischen Anfall, ich weiß, aber ich steh drauf. :D Ich freu mich auf eure Meinungen, Kritik und ähnliches. Ah, ich hätte es fast vergessen: Vielen vielen Dank an meine tolle Betaleserin ♥ Und noch was - bald ist es zu Ende. Vielleicht noch ein Kapitel, vielleicht noch zwei ... mal sehen. Aber das wars jetzt. Bis bald :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)