Fehler von Charlott ((James Potter & Dominique Weasley)) ================================================================================ Kapitel 12: Chapter Twelve -------------------------- Hallo ihr Lieben, nachdem ich mich jetzt eine Weile mit meiner anderen FF Sommer beschäftigt habe widme ich mich nun wieder dieser hier. (Irgendwie schreibe diese auch viel lieber. xD ) Nun denn, ich wünsche euch viel Spaß mit dem Kapitel. ~ Sonntag, Fuchsbau – Küche, 09:56 Gelangweilt stand ich in der Küche und wartete darauf, dass meine Familie sich endlich vollständig versammelte, so dass wir endlich nach Kings Cross aufbrechen konnten. Immer wieder schaute ich auf die Uhr, es war fast zehn und wenn wir den Zug noch schaffen wollten, sollten wir uns wirklich beeilen, zumal wir mit einem Muggelauto nach London fahren mussten. Ich sah auf, als die Tür zur Küche erneut auf ging und James eintrat. Sofort senkte ich meinen Blick wieder. Die letzten Tage seit Silvester hatte ich ihn erfolgreich ignoriert, seine Gespräche abgeblockt und mich größtenteils mit Roxanne in meinem Zimmer verkrochen. Ich hatte keine Lust auf weiter Liebesgeständnisse und Küsse, wenn ich am Ende sowieso wieder verletzt werden würde. „Sind wir nun endlich alle vollständig?“ rief Oma, die soeben in die Küche gekommen war und hastig alle durchzählte. „Meine Güte, wo ist Fred?“ fragte sie dann gestresst. „Der muss noch ein paar Sachen zusammenpacken.“ meinte James gelangweilt. Ich sah nicht auf, sondern zog nur meine Jacke fester um mich und schloss den Reißverschluss. „Fred!“ brüllte Oma durchs ganze Haus und kurz darauf hörte man einen schweren Koffer die Treppe hinunter poltern. „Sorry, Oma, musste noch ein paar Dinge einpacken.“ keuchte Fred erschöpft. „Nun gut, dann wollen wir mal.“ Oma rannte förmlich aus dem Haus und winkte uns alle nach. Ächzend packte ich meinen Koffer und versuchte ihn aus dem Haus zu schleifen, was sich gar nicht als so leicht erwies. Durch meinen runden Bauch hatte ich einige Balanceprobleme. „Komm, ich mach das.“ hörte ich eine sanfte Stimme hinter mir und fuhr erschrocken herum. James braune Augen sahen mich warm an. „Ähm, Danke.“ sagte ich nur und versuchte möglichst distanziert zu klingen. Dann ging ich davon und ließ ihn mit meinem Koffer allein. Was sollte ich sonst auch tun? Neben ihm hergehen und Smalltalk halten? ~ Soeben hatten wir am Bahnhof gehalten und mir war schlecht, heiß und kalt zugleich und meine Hände waren schwitzig. Wenn ich jetzt aussteigen würde … ich schluckte schwer. Nach einer halben Ewigkeit verließ ich doch das Auto, sehr zögerlich. Ängstlich sah ich mich um, doch sah ich niemanden den ich von Hogwarts her kannte. Nur Muggel. Zum Glück, eine kurze Schonfrist. Mit wackeligen Beinen lief ich neben Roxanne und Rose zur Absperrung. „Du schaffst das schon, Dome.“ flüsterte mir Roxy ins Ohr und drückte meine Hand. Ich schluckte erneut schwer. Ein riesiger Kloß bildete sich in meinem Hals. Ich wünschte Libbi wäre hier. Wenn sie etwas sagen würde, würde mich kein Mensch schräg anschauen. Aber Libbi war in Hogwarts und ich war allein. Der einzige Vorteil war, dass auch einige Schüler über die Weihnachtsferien in Hogwarts geblieben waren. Allerdings noch nicht mal ein viertel aller. Von daher war das auch egal. „Dann los.“ flüsterte Rose und zog mich durch die Absperrung. Möglichst unauffällig folgte ich ihr und versuchte, mich hinter ihr zu verstecken. Das war natürlich nicht sonderlich hilfreich denn ich fiel trotzdem auf. Zum ersten Mal in meinem Leben verfluchte ich meine Schönheit. So schön es auch war, von allen angehimmelt zu werden, umso schrecklicher war es, in solchen Momenten im Focus der Aufmerksamkeit zu stehen. Trotz allem blieb ich dicht hinter Rose stehen und zog mir die Kapuze von meinem Sweatshirt über den Kopf. Mit gesenktem Kopf folgte ich Rose und Roxanne zum Zug. James hatte sich freundlicherweise erneut bereit erklärt sich um meinen Koffer zu kümmern, so dass ich mich nicht noch damit beschäftigen musste. Ich spürte ein paar Blicke an mir, aber diese streiften mich ehr. Keiner schien sich besonders mit mir zu befassen, weshalb auch keiner mitzubekommen schien, was mit mir los war. Ich atmete erleichtert auf, um im nächsten Moment festzustellen, das ich mich zu früh gefreut hatte. „Hey Dominique!“ rief Jenna Cuvier, eine völlig überhebliche Ravenclaw, die, warum auch immer, davon ausging, ich sei mit ihr befreundet. Erschrocken zuckte ich zusammen und wollte einfach weitergehen, aber da hatte sie mich auch schon in eine feste Umarmung gezogen. Bevor ich überhaupt reagieren konnte hatten mehrere bekannte Stimmen gerufen: „Lass sie los.“ Jenna sprang von mir, sah erst erstaunt um sich um festzustellen, dass meine halbe Familie sie wütend anstarrte, dann blickte sie auf meinen Bauch und ein erstauntes „Oh“ zeichnete sich auf ihren schmalen Lippen ab. „Weg da, Cuvier.“ fauchte Roxanne und schubste das Mädchen aus dem Jahrgang unter uns unfreundlich beiseite. Jenna warf Roxanne einen todbringenden Blick zu und ging dann eilig davon, mitten auf eine große Gruppe Mädchen zu. „Oh nein.“ seufzte ich. Rose streichelte mir sofort fürsorglich über den Rücken. Ich setzte meinen Weg tapfer fort, diesmal folgten mir auch Lily, Hugo und Louis, sowie Fred, Albus und auch James. Es war nicht unbedingt unauffälliger aber nachdem es Jenna wusste dauerte es eh nicht mehr lange und die ganze Schule wüsste Bescheid. Sie war ein Klatschmaul. Und selbst wenn Jenna es nicht rum erzählen würde, so wüsste es trotzdem bald jeder. Ich kann mich ja nicht den ganzen Tag hinter meinen Cousins und Cousinen verstecken um von keinem erkannt zu werden. Seufzend fügte ich mich meinem Schicksal und lief mit hoch erhobenem Haupt an den restlichen Schülern vorbei. Wenn ich schon mein ansehen verlor, meinen Stolz würde ich nicht aufgeben in dem ich mich versteckte. „Lasst uns ein Abteil zusammen nehmen.“ erklärte Louis und öffnete die nächst beste Tür zu einem Abteil. Er zog seinen Koffer in das noch leere Abteil und verstaute ihn. Wir anderen taten es ihm nach, James übernahm die Aufgabe mit meinem Koffer selbstverständlich. Als wir uns dann alle endlich nebeneinander gequetscht hatten begann ein munteres Gespräch. Ich hörte jedoch kaum zu und starrte nur nachdenklich aus dem Fenster. Schließlich nickte ich ein und mein Kopf sank auf Al’s Schulter. ~ Ich hörte nur einen knall und schon saß ich wieder aufrecht. Überrascht sah ich mich um. Noch immer saß ich im Zug mit den anderen, doch unsere familiäre Ruhe wurde gestört. Ich sah zur Abteiltür und blickte in das karnickelähnliche Gesicht von Clarissa de Lamarck. Ihre blonden Locken schwangen um sie und ihre dunklen Augen funkelten heimtückisch. „Meint Cuvier das wirklich ernst, Weasley? Du bist tatsächlich schwanger?“ fragte sie mich höhnisch grinsend während sie mich musterte. Hinter ihr hörte ich ihre besten Freundinnen Sarah Boot und Kimberly Mcgrowen kichern. Ich verdrehte die Augen und machte mich möglichst klein in meine Sitz, während James und Fred bedrohlich aufstanden. „Ist es wirklich wahr, dass dich einer deiner Cousins geschwängert hat? Das wird nämlich überall rumerzählt.“ Sie grinste dreckig. „Aber es war mir schon klar, dass ihr euch alle untereinander paart.“ Clarissa schaute abfällig auf uns herab. „Pass gut auf, was du sagst, Lamarck.“ zischte Fred, während James seine Hände zu Fäusten ballte. Doch bevor er etwas Dummes tun konnte umschloss ich seine Faust mit einer meiner kühlen Hände. „Lass es lieber, James.“ sagte ich ruhig und schenkte Clarissa nicht mal eine Zauberbohne Aufmerksamkeit. „Es heißt de Lamarck, Schätzchen.“ stellte Clarissa hochmütig klar. Roxanne schnaubte, während Lily wütend aufstand, die Blondine aus dem Abteil schubste und die Tür zuknallte. Dann verriegelte sie die Tür magisch und ließ die Rollos runter. Rose versenkte sich in ein dickes Buch während Albus und Fred eine stille Runde Zauberschach begannen. Für den Rest der Fahrt herrschte Stille im Abteil, nur James wirkte seltsam abwesend unter den ganzen wütenden und empörten Gesichtern. Hogwarts - Große Halle, 18:46 Alle starren mich an. Ich machte mich auf meinem Platz immer kleiner und suche nebenbei verzweifelt nach Libbi, die noch immer nicht am Gryffindortisch aufgetaucht war. Lily und Rose saßen an meiner Seite und schickten jedem der mich länger als zehn Sekunden betrachtete einen mörderischen Blick. Was die Leute dennoch nicht vom starren abhielt. Es war klar gewesen, dass sich die Nachricht wie ein Lauffeuer verbreiten würde doch ohne Libbi kam mir das alles noch tausendmal schlimmer vor, auch wenn ich Rose, Lily und Roxanne auf meiner Seite hatte. Von meinem Auflauf hatte ich kaum etwas gegessen. Wer konnte schon essen, wenn man von allen angestarrt wurde? „Lily, Rose, ich geh in den Turm.“ murmelte ich meinen Tischnachbarinnen zu. Beide wollten sich sofort erheben, doch ich winkte ab. „Das schaff ich schon. Ich kann mich ja schließlich nicht die nächsten Monate vor den anderen verstecken.“ Ein schwaches Lächeln lag auf meinen Lippen. Im nächsten Moment folgten mir wieder alle Blicke als ich allein die Halle verließ. Einige standen sogar auf um besser starren zu können. Das war so was von unhöflich das ich schon kaum mehr Worte dafür fand. Trotzdem ging ich in einem angemessenen Tempo weiter, beachtete alle anderen nicht und tat, als wäre nichts Besonderes. Wie gesagt, meinen Stolz würde ich nicht aufgeben. Sobald ich aus der Halle war verfiel ich in einen leichten Trab. Ich nutzte alle Geheimgänge die ich kannte und kam schließlich schlitternd und völlig außer Atem am Portrait der fetten Dame an. „Wichtelmist.“ keuchte ich und kletterte mit einiger Anstrengung durch das Loch in den Gemeinschaftsraum. Wie ich gehofft hatte war er komplett leer, denn alle waren in der großen Halle um Abendbrot zu essen oder um ihre Freunde zu begrüßen. „Libbi?“ fragte ich in die Stille doch nichts regte sich außer dem Feuer, das munter vor sich hin knisterte. Einen Moment blieb ich stehen und betrachtete es stumm, doch dann riss ich mich los. Ich stampfte die Stufen in den Mädchenschlafsaal hinauf und fand zu meinem erstaunen Libbi in ihrem Bett. Schlafend. Um diese Uhrzeit. Leise setzte ich mich an ihre Bettkante und strich ihr ein paar Strähnen ihres hellen Haares aus dem Gesicht. Sie war noch komplett angezogen. Nachdem ich sie eine Weile beobachtet hatte, in der ich auch selbst zur Ruhe gekommen war, rüttelte ich sie leicht an der Schulter. „Mhh.“ seufzte die Schlafende nur. „Libbi, ich bin wieder da.“ sagte ich lächelnd. Es tat so gut sie endlich wieder in meiner Nähe zu haben. Plötzlich saß die Gryffindor kerzengerade im Bett. „Dome.“ kreischte sie und im nächsten Moment hatte sich mich in ihre Arme gezogen. Ich ließ es geschehen und kuschelte mich eng an sie. „Hey Libbi.“ kicherte ich und legte mich neben sie aufs Bett. „Dome, wie geht es dir? Wie geht es dem Baby? Haben die anderen dich sehr angestarrt? Oh, ich wollte in die Halle kommen aber ich war so müde und musste mich einfach noch mal hinlegen und dann bin ich wohl eingeschlafen.“ Sie gähnte zur Verdeutlichung. Ich begann einfach zu erzählen. Über die Zugfahrt, über Clarissas Auftritt und über das auffällige Gestarre in der großen Halle. „Unfassbar was die sich einbilden, dich so anzustarren. Naja, Morgen bin ich ja bei dir und da wird sich keiner mehr trauen, dich auch nur anzusehen, geschweige denn seine unwürdigen Augen auch nur eine Sekunde zu lang auf dir liegen zu lassen.“ fluchte sie auch schon los. Libbi wie ich sie kannte, liebte und vermisst hatte. Wir kuschelten uns ins Bett und erzählten noch eine Weile über die Ereignisse in der Schule. Erst viel später begann ich langsam die Sache mit James zu erzählen, seine Liebesgeständnisse und sein ewiges hin und her von wegen „Ich will dich nicht verletzen“. Libbi hörte mir schweigend zu, ab und zu schnaubte sie oder verdrehte sie die Augen doch unterbrechen tat sie mich nicht, wofür ich ihr sehr dankbar war. Wenn man mich unterbrach fand ich immer nur schwer den Faden wieder. „Das ist doch nicht sein ernst, oder?“ fragte sie am Ende mit aufgerissenen Augen. Doch ich nickte nur stumm und versuchte ein paar Tränen zurück zu halten. „Ach Dome, was ist nur falsch in deinem Leben, das du immer nur Pech hast?“ fragte Libbi, obwohl sie natürlich keine Antwort auf diese Frage erwartete. Ich schniefte nur und stand dann auf, weil ich Stimmen im Turm hörte. „Die anderen werden bald kommen, ich mach mich am besten fertig.“ seufzte ich und holte mein Nachthemd aus der Tasche um mich im Bad Bettfertig zu machen. Ich verließ gerade das Bad nach einer warmen und entspannenden Dusche als Rose und die beiden anderen Gryffindormädchen den Schlafsaal betraten. Janice und Catrice Bolton schauten mich einen Moment mitleidig an, jedoch sahen sie mir dabei ins Gesicht und nicht auf den Bauch. Ich hatte nie viel mit den Zwillingen zu tun gehabt aber ich hegte keine Abneigung gegen die beiden. Eigentlich waren sie ganz okay. „Hallo Dominique.“ sagte Catrice. „Wie geht es dir?“ fügte Janice hinzu. Unwillkürlich musste ich grinsen. „Den Umständen entsprechend.“ sagte ich und kämmte meine Haare, um sie dann zu einem Zopf zusammen zu binden. „Es ist echt unmöglich, wie dich alle anstarren.“ bemerkte Catrice und schüttelte den Kopf, während sie in ihrem Koffer wühlte. „Ja, wirklich, ich weiß nicht ob ich es aushalten würde, wenn mich alle so anschauen würden. Dass du das alles so aushältst find ich echt bewundernswert.“ setzte Janice hinzu. Eine kurze Pause folgte in der die Zwillinge nachdenklich nickten. „Weißt du denn schon, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird?“ fragte Catrice höflich, während sie sich ihren Schlafanzug anzog. Ihre Schwester tat es ihr gleich. Einen Moment zögerte ich. Natürlich, die Zwillinge waren nett, aber wer wusste denn ob sie es nicht trotzdem irgendwelchen Freundinnen erzählen würden, die es dann weitererzählen würden und so weiter uns so fort. Nein, ich war der Meinung, dass die Schüler hier nicht alles wissen mussten. Also schüttelte ich den Kopf. „Nein, ich habe keine Ahnung.“ „Mhh, Schade.“ meinte Janice. „Aber egal was es wird, auf jeden Fall wird es wunderschön. Bei dir als Mutter.“ beendete Catrice den Satz und legte sich in ihr Bett. Ich lächelte erneut. Die Zwillinge zogen ihre Vorhänge zu und gaben keinen Laut mehr von sich. Ein wenig verdutzt starrte ich auf die geschlossenen Vorhänge, aber Gespräche mit den beiden waren immer ein wenig merkwürdig, aber dennoch erheiternd. „Öhm, ich geh noch mal in die Bibliothek.“ sagte Rose nach kurzem Schweigen. „Jetzt?“ hakte Libbi sofort nach. „Ja, mein Aufsatz für Verwandlung ist noch nicht ganz fertig und braucht noch den letzten Schliff.“ sagte sie, ganz die Streberin die sie eigentlich gar nicht war. Libbi verdrehte lächelnd die Augen. „Wenn du meinst.“ Dann verschwand sie im Bad. Rose warf mir einen eindeutigen Blick zu der natürlich meinte: „Ich treffe mich mit Scorpius.“ Nickend deutete ich auf meinen Bauch um sie daran zu erinnern, was alles passieren kann, wenn man ohne nachzudenken übereinander herfällt. Sie verdrehte lächelnd die Augen und verließ mit einem Winken den Raum. Einen Moment stand ich verloren im Raum, dann kuschelte ich mich in mein Bett und schloss die Augen, obwohl mein Magen vor Hunger knurrte. Ich bekam nicht mehr mit, wie Libbi das Bad wieder verließ, denn da war ich schon in einen leichten Schlaf gefallen. ~ Mitten in der Nacht wurde ich wach. Erst wollte mir kein Grund einfallen, warum ich um diese gottverdammte Uhrzeit wach wurde, doch dann knurrte mein Magen so laut, dass ich befürchtete, alle Mädchen im Schlafsaal müssten aufwachen. Ächzend schwang ich meine Beine aus dem Bett und tapste zum Fenster um mir etwas zu trinken aus der Glaskaraffe einzuschenken. Doch der lauwarme Kürbissaft richtete natürlich nichts gegen meinen Hunger aus. Unter normalen Umständen hätte ich mich wieder schlafen gelegt, doch heute verursachte mein leerer Magen so ein seltsam flaues Gefühl in meinem Bauch, das ich fürchtete mich übergeben zu müssen oder zusammen zu klappen. Also zog ich mir einen Morgenmantel über mein knappes Nachthemd und Socken an die Füße. Dann stolperte ich mehr schlecht als recht die Stufen in den Gemeinschaftraum hinunter. Während ich den Schlafsaal verließ war mir auch aufgefallen, das Rose nicht in ihrem Bett lag. Ich wusste nicht genau, was ich vorhatte. Im Gemeinschaftsraum lagen mit Sicherheit keine essbaren Dinge rum. So was räumten die Hauselfen natürlich immer schleunigst weg. Apropos Hauselfen, ich könnte ja einen rufen und ihn beten, mir was zu essen zu bringen. Jedoch kannte ich keinen der Hauselfen beim Namen. Wie, bei Merlin, sollte ich ihn dann rufen. „Hauself?“ fragte ich versuchshalber in die Stille und wie zu erwarte passierte … nichts. Wer hörte denn auch schon auf Hauself? Das wäre wie wenn man in einem Klassenzimmer jemanden mit Mensch oder Schüler auffordern würde. Aber einen Versuch war es wert gewesen. Okay, dann würde ich mich halt in die Küche schleichen. Mit der Gefahr erwischt zu werden. Merlin, was sollte ich tun. Verhungern oder es riskieren? Oder James nach seinem Tarnumhang fragen, schoss mir durch den Kopf. Hastig ging ich zu den Jungenschlafräumen und rannte die Stufen hoch bis ich ganz oben vor dem der Siebtklässler stehen blieb. Sollte ich da jetzt wirklich reingehen? Naja, besser als verhungern. Knarrend öffnete ich die Tür, was mich erschrocken zusammenzucken ließ. Warum machte die denn so einen Lärm? Blind stolperte ich zwischen den vier Betten umher. Welches war nun James? Ich konnte absolut nichts erkennen. Ich versuchte mich zurück zu erinnern. Wo war ich damals aufgewacht, nach dieser verhängnisvollen Nacht? Nervös steuerte ich das zweite Bett neben der Tür an und fiel prompt über einen Koffer, der da mitten im Weg stand. „Verdammt, was ist das denn?“ fluchte ich und versuchte, mein Gleichgewicht wieder zu finden bis ich mich schließlich an einem Bettpfosten festhalten konnte. Da ging plötzlich ein Zauberstablicht an. „Dome?“ hörte ich Freds müde Stimme. Ich atmete erleichtert aus. „Wo ist James?“ fragte ich leise um die anderen nicht auch noch aufzuwecken. Fred deutete mit dem Zauberstab auf das Bett rechts neben ihm. Er leuchtete direkt in James Gesicht und dieser zuckte erschrocken zusammen bevor er sich ein Kissen über die Augen legte. „Was soll das denn Fred?“ fauchte er. „Dome ist hier.“ meinte Fred nur und drehte sich auf die Seite. „Dome?“ hörte ich James verschlafene Stimme. „Ja ich bin hier.“ bestätigte ich. „Was ist? Alles in Ordnung?“ fragte er sofort nervös und richtete sich leicht auf. „Es ist alles in Ordnung. Ähm, kannst du mir vielleicht deinen Tarnumhang leihen?“ meinte ich kleinlaut. „Wozu brauchst du den mitten in der Nacht?“ hakte James misstrauisch nach. Ich verdrehte im Stillen die Augen – wann sollte man einen Tarnumhang denn sonst brauchen? Am Tag musste man sich ja kaum verstecken. „Ich hab Hunger und wollte mir in der Küche was zu essen besorgen.“ sagte ich und biss mir auf die Unterlippe. „Ach Merlin, Dome. Warte, ich komm mit.“ brummte der Potter und wenige Minuten später standen wir nebeneinander unter den Tarnumhang gequetscht vor dem Portrait der fetten Dame. Wir gingen schweigend durch die düsteren Korridore und versuchten möglichst keinen Lärm zu machen. „Wieso hast du dich beim Abendbrot nicht satt gegessen?“ stellte James eine berechtigte Frage. „Alle haben mich nur angestarrt, wie soll man da in Ruhe essen?“ verteidigte ich mich und James neben mir nickte stumm. Vor dem Portrait im Kerker blieben wir stehen, ich kitzelte mit Freude die Birne und platze dann hungrig in die Küche. James und den Tarnumhang ließ ich in meiner Eile zurück. „Ich hätte gerne eine warme Suppe, ein bisschen von dem Auflauf von heute Abend und eine große Schüssel Schokopudding mit sauren Gurken.“ rief ich dem nächst besten Hauselfen zu, der mir über den Weg lief. Während dieser sich noch verneigte hatte ich es mir schon auf einer der Bänke bequem gemacht. James kam nun auch angetrudelt und setzte sich mit hochgezogenen Augenbrauen mir gegenüber. Doch sagen tat er nichts. Wir redeten die ganze Zeit nichts, es gab nichts zu reden. Wir hatten uns nichts zu sagen. Ich hatte die Nase voll von seinen Liebesgeständnissen – die machten mich kaputt. Ich wollte nichts von ihm hören. James sagte auch nichts zu der Kreation meines Essens, nicht mal zu den sauren Gurken die ich in Schokopudding tauchte und dann genüsslich verschlang hatte er mehr als ein Naserümpfen übrig. Erst als mein Hunger gestillt war und wir uns auf den Weg zurück in den Turm machten begann er leise zu sprechen. „Ich wollte dir wirklich nicht wehtun.“ Er räusperte sich. „Ich weiß, dass ich es dennoch getan habe, obwohl es das war, was ich unter keinen Umständen tun wollte. Das ist mir leider erst viel zu spät klar geworden. Es tut mir so Leid, das ich dir das alles angetan habe. All die Tränen die du für mich vergossen hast, war ich niemals wert. Ich wünschte du würdest dich in jemand anderen verlieben, jemand besseren, aber ich habe eingesehen das ich das vergeblich hoffe. Und ich bin es so Leid mich von dir fernzuhalten. Können wir … ich meine, würdest du mir noch eine Chance geben? Eine allerletzte?“ Er wurde zum Ende hin immer leiser und schließlich blieb er stehen als er den letzten Satz sagte. Erstaunt sah ich ihn an. Dann begann ich langsam Worte zu formulieren. „Ich will dir so gerne noch eine Chance geben, James, weil du alles bist, was ich will. Aber ich ertrage es nicht. Ich weiß nicht ob ich es verkrafte, wenn du mich wieder im Stich lässt. Wenn du mich wieder küsst und dann gehst. Dafür brauche ich dich viel zu sehr.“ erklärte ich mit zitternder Stimme. James legte seine warme Hand an meine Wange. „Ich kann dir nicht versprechen, dass unsere Liebe ewig halten wird, aber ich weiß, das ich in diesem Moment mit niemandem auf der ganzen Welt lieber zusammen wäre. Du bist mir unglaublich wichtig und für den Moment kann ich dir schwören dich nie mehr allein zu lassen.“ hauchte er mir ins Ohr. Eine Gänsehaut zog sich über meinen Rücken. Ich wusste, dass sein Liebesgeständnis ehrlich gemeint war. Ich wusste ebenso, dass ich ihm in diesen Momenten alles bedeutete. Natürlich gab es keine Sicherheit, dass unsere Liebe für immer halten würde aber im Moment reichte mir auch schon das versprechen, dass wir zumindest versuchen würden die Ewigkeit daraus zu machen. Also nickte ich nur und küsste ihn schließlich auf den Mund. Und zum ersten Mal fühlte es sich wirklich richtig und wahrhaftig gut an, ohne störende Gedanken im Kopf und mit der Sicherheit, dass er diesmal nicht sofort nach dem Kuss wegrennen würde. ~ Und? Ich hoffe es hat gefallen ... vielleicht lasst ihr mir wieder eure Meinung da. Allerliebste Grüße und einen wunderschönen Tag noch. Charlott ♥ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)