Fehler von Charlott ((James Potter & Dominique Weasley)) ================================================================================ Kapitel 9: Chapter Nine ----------------------- Hallöchen meine lieben Leser :) Zu aller erst wie immer: Danke! für eure netten Kommentare. Macht mich total froh, das die Story bei euch so gut ankommt. Und ja, ich hatte das Kapitel schon letzten Mittwoch versprochen, aber ich musste wie so oft mehrmals neu anfangen und dann hatte ich mal wieder ein KreaTIEF. Aber ich hab mir wirklich Mühe gegeben und das Kapitel hat sogar noch ein paar mehr Wörter als normal. :P Dann wünsche ich jetzt viel Spaß xD ~ Sonntag Fuchsbau – Küche, 12:13 So schnell wie die Dunkelheit gekommen war, verschwand sie auch wieder. Als ich nur wenige Sekunden später die Augen öffnete sah ich mehrere blasse und besorgte Gesichter über mir. „Domi.“ flüsterte Rose und strich mit ihrer kühlen Hand über meine heiße Stirn. Ich nickte schwach, als Zeichen da sich sie erkannt hatte. Zum reden fehlte mir jegliche Kraft und Energie. Ich spürte wieder einen stechenden Schmerz in meinem Bauch und ich zog mich zusammen. Mir wurde schlecht. „Domi, was ist los mit dir? Ist was mit deinem Baby?“ fragte Lily panisch und ließ sich neben mich neben mich sinken. Sie hielt meine Hand fest umschlossen. Ich stöhnte wieder, als sich alles in mir zusammen zog. Was ist mit meinem Kind? Irgendwas ist ganz und gar nicht in Ordnung. Das war das einzige woran ich denken konnte. James, Al und Louis, die sich immer noch prügelten, waren mir egal. Ebenso Lucy, Roxanne und Molly, die aus der Küche eilten um was auch immer zu machen. Alles war mir egal, denn in diesem Moment ging es mir nur um mein Baby. „Hugo, hol Oma. Beeil dich.“ rief Rose ihrem kleinen Bruder zu, der sofort aufsprang und aus der Küche rannte. Ich atmete flach und stoßweiße. Immer wieder fielen mir die Augen zu und der Schmerz in meinem Bauch nahm nicht ab. Es schien alles nur noch schlimmer zu werden. Ich wurde total panisch und wusste nichts zu tun. Ich konnte nur daliegen und die Schmerzen aushalten. Plötzlich flog die Tür auf und Oma und Opa rannten in den Raum. Sie brauchten nur einen Moment um die Situation zu erfassen. Opa stürmte auf die Jungs zu und brachte sie mit einem Schwung seinen Zauberstabs zum aufhören. Er schrie sie an doch ich konnte nicht verstehen was er sagte. Ich hatte sein Gesicht noch nie so wütend und fassungslos gesehen. Währendessen kam Oma zu mir. In ihrem Gesicht stand Angst. Wusste sie etwa, was mit meinem Baby los war? Hatte ich eine Fehlgeburt? Ich spürte wie mir Tränen über die Wange liefen und ich begann hemmungslos zu schluchzen, sowohl vor Schmerz als auch aus Sorge um meine Tochter. Bitte, lass es ihr gut gehen. Sie darf nicht sterben, war das einzige, woran ich denken konnte. Oma hob ihren Zauberstab und sprach ein paar Zauber. Ich wusste nicht, was sie bewirkten. Ihr Gesicht war vor Konzentration verzogen und ihre Augen funkelten merkwürdig. Dann, nach einer Minute die mir wie eine Stunde vorkam, ließ sie ihren Zauberstab sinken. Sie atmete aus und ein leichtes Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht. Was ist los? Was ist passiert? Ist alles in Ordnung? Das alles und noch mehr hätte ich am liebsten gerufen doch ich hatte keine Kraft, ich konnte mich kaum bewegen. Mein Körper war verkrampft und mir war schlecht. Die Schmerzen in meinem Bauch nahmen allerdings langsam ab und ich sah das als gutes Zeichen. „Ist alles mit dem Baby in Ordnung?“ fragte nun Lily die Frage, die ich mir selbst schon die ganze Zeit stellte. Oma nickte. „Es ist alles gut, mit dem Kind ist alles in Ordnung. Es waren nur … nun ich weiß nicht wie man es bezeichnet, einfach Schmerzen die durch Stress ausgelöst werden. Ich hatte es selbst ein paar Mal während meiner Schwangerschaften. Du solltest dich noch ein wenig hinlegen, Domi, ansonsten ist alles Okay.“ Ein aufmunterndes Lächeln lag auf ihren Lippen. Mir entwich ein erleichterter Seufzer. Es war alles gut, zumindest im Moment. Es ging ihr gut und das war die Hauptsache. Alles andere war egal. Ich bemerkte, dass mir der Schweiß auf der Stirn stand und ich begann zu frösteln, denn plötzlich war mir mehr als kalt. Ich schlang die Arme um meinen Körper. Rose half mir, mich aufzusetzen und erst jetzt sah ich die Küche wieder aus einer normalen Perspektive. Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und als die letzten Schmerzen abgeklungen waren, sah ich mich in dem Raum um. Fred und Hugo saßen noch, oder wieder, am Tisch und schauten ziemlich dumm aus der Wäsche. Aber wer kann es ihnen verübeln. Sie sind halt typische Jungs, die keine Ahnung haben was man in Situationen tut, in denen sich die Cousins miteinander schlagen und eine schwangere Cousine mit Bauchkrämpfen am Boden liegt. Auf dem Boden, sehr weit von einander entfernt, sitzen James, Al und Louis. Alle drei sahen ziemlich übel aus. Auf dem Boden waren mehrere kleine und auch größere Blutflecken zu finden. Opa hatte sich drohend vor den Dreien aufgebaut. „Jetzt erklärt mir bitte was das sollte.“ sagte er mit fester Stimme und starrte die Jungs in Grund und Boden. Mir wurde wieder schlecht. Wenn sie das jetzt sagten, dann wäre alles vorbei. Wie würden Oma und Opa darauf reagieren, dass ausgerechnet James der Vater meines Kindes ist? „James ist an allem Schuld.“ rief Louis aufgebracht, während unaufhaltsam Blut aus seiner Nase strömte. Es schien ihn nicht zu interessieren. „An was ist er Schuld?“ fragte Oma, die sich neben ihrem Mann aufgebaut hatte und ebenfalls auf die Jungs herabschaute. „Das kann James schon selbst erzählen.“ maulte Louis und wischte sich mit der Hand über das Gesicht, wobei er alles Blut verschmierte. Oma sah ihn weiter wütend an, während Opa sich mit fragender Miene an James wandt. Ich richtete mich auf und setze mich leise auf einen Stuhl am Küchetisch. Ich wusste nicht was ich tun konnte, um das folgende zu verhindern. Ich hatte keine Ahnung wie Oma und Opa auf die Nachricht reagieren würden. Nervös sah ich zu den beiden, die ihre Positionen noch immer nicht verändert hatten, zu James, der wie ein Häufchen Elend aussah. Er hatte einen tiefen Riss über der Augenbraue, ebenso wie ein blaues Auge und eine dicke Lippe. Ich fand ihn trotz allem sehr hübsch. Es tat mir weh, ihn so zu sehen. Er wirkte nicht so, als würde es ihm schlecht gehen oder als hätte er Schmerzen. Er wirkte nur teilnahmslos und uninteressiert und genau das gefiel mir nicht. Um ehrlich zu sein hatte ich ihn noch nie ohne diese lachenden Augen gesehen. In wahrlich jeder Situation hatten seine Augen so wunderschön gestrahlt, selbst als ich ihm beichtete (oder besser gesagt, als er herausfand) das ich schwanger bin. Natürlich, da hatten sie kurzzeitig ein wenig Glanz verloren aber noch nie war der Glanz komplett aus seinen Augen verschwunden. Ich wollte ihn nicht so sehen. Es gefiel mir nicht. So war er nicht der James, den ich liebte. „James, warum?“ fragte Oma nach, als ihr ältester Enkelsohn weiterhin schwieg. „Er ist der Vater von Domi’s Kind.“ rief Albus aufgebracht und fuchtelte wütend mit den Händen. Und plötzlich hatte er sich wieder auf James geschmissen und schlug mit seinen Fäusten auf ihn ein. Ich realisierte die Prügelei der beiden kaum, sah nur zu meinen Großeltern die mich beide ansahen. Opa sah ziemlich gleichgültig aus, Oma dagegen aufgewühlt. Na super, und ich war allein. Am liebsten hätte ich mich mit geprügelt anstatt den Blick meiner Großeltern zu begegnen. „Ist das wahr, Dominique?“ Oma sah mich forschend an und mir war nicht entgangen, dass sie mich mit vollem Namen angeredet hatte. Ich nickte nur. Leugnen nutzte nichts. Ich verabscheute solche Fragen. „Wirklich?“, „Im Ernst?“ – was sollte das? In solch ernsten Fällen wie meinem wird man ja wohl kaum lügen um sich Probleme einzuhandeln, die man nicht braucht. Ein scheppern ertönte bevor Oma neue Worte formulieren konnte. Erschrocken sahen wir uns in der Küche um: Louis, Albus und James lagen in einem dichten Knäuel und wälzten sich über den Kücheboden. Immer wieder ertönten Schmerzenslaute. Eben waren sie wohl gegen den Küchentisch gekracht, denn einige zerbrochene Teller lagen auf dem Boden. „Meine Güte, bei Gryffindor und Slytherin, es ist genug.“ donnerte Oma und mit einem gezielten Fluch und einem grellen Lichtblitz aus ihrem Zauberstab lagen die Jungs in weiter Entfernung von einander, mit einem Klebefluch gefesselt, erneut auf dem Boden. Ich hatte Oma noch nie so wütend erlebt. Sie hatte rote Wangen und schmale Lippen und jeden Moment würde wohl Dampf aus ihren Ohren schießen. Sie erinnerte mich sehr an Professor McGonagall aus Dad’s Erzählungen. „Könnt ihr euch nicht einmal im Leben zusammenreißen? Das ist ein ernstes Thema und ich habe noch immer keinen blassen Schimmer wie es kommt das ihr euch prügelt.“ Louis sah sie an, als wäre sie durchgedreht. „Du hast keine Ahnung? Hast du es nicht verstanden, Nana? James hat meine Schwester gevögelt und geschwängert. Ist das nicht Grund genug um ihn zusammen zu schlagen?“ Er knurrte ein paar Beleidigungen in Richtung James. Ich stand zaghaft auf, da ich meinen Beinen noch nicht so ganz vertraute. Ich fühlte mich noch total schwach. Dann begann ich mit fester Stimme zu erklären: „Nein, es ist kein Grund, sich zu prügeln. Es ist ja nicht so, als hätte James mich gezwungen, mit ihm zu schlafen. Ich habe das freiwillig gemacht. Und das ich schwanger geworden bin … nun, daran ist er ja wohl auch nicht allein Schuld.“ Ich hatte große Lust, mal wieder aus dem Raum zu rennen und allen folgenden Gesprächen und Diskussionen aus dem Weg zu gehen. So wie ich es immer tat. Aber ich konnte nicht mehr vor allem weglaufen was mir nicht passte. Ich musste einmal standhaft sein. Auch wenn es mir sehr schwer fiel. Es war so leicht, einfach wegzugehen und alles komplizierte auf später zu verschieben, zu leicht. Und es war typisch Dominique. Aber manchmal auch einfach unmöglich. Sowie jetzt. „Louis, hör auf so zu reden. Das ist ja schändlich.“ zischte Oma und holte mich wieder in die Gegenwart zurück. Einen Moment wunderte ich mich über ihre Worte: Sie fluchte auch und das nicht zu wenig. Louis grummelte weiter Beleidigungen und schenkte niemandem mehr Beachtung. Oma ließ sich auf einen Stuhl sinken und sah James und mich abwechselnd an. „Ich versteh das nicht. Wie … wie ist es dazu gekommen? Wieso habt ihr miteinander geschlafen? Ihr seid ja nicht mal zusammen.“ meinte Oma leise und ging nun auf meine Aussage ein. Geistesabwesend schüttelte sie den Kopf. Zu ihrer Zeit gab es so was wohl noch nicht, dachte ich und musste mir ein Lächeln verkneifen. James hatte seine Stimme und den Glanz in seinen Augen immer noch nicht wieder gefunden und starrte nur weiter ins Leere. Also übernahm ich es, die Fragen zu beantworten obwohl ich es nicht in Ordnung fand, mich jetzt allein damit rumschlagen zu müssen. „Nein, wir sind nicht zusammen. Wir haben nur miteinander geschlafen, weil wir so viel getrunken hatten, deswegen haben wir natürlich auch nicht an Verhütung gedacht. Ähm ja.“ Ich fühlte mich unwohl. Es war einfach unangenehm vor seiner halben Familie über sein Sexualleben zu erzählen. „Domi, da hast mir erzählt, das der Vater von deinem Kind ein Arschloch ist, das mit jedem vögelt. Und du hast auch gesagt, das er der einzige Junge ist, den du bis jetzt je geliebt hast und das du ihn immer noch liebst. Damit kannst du doch nicht James meinen?!“ Einen Moment war es still während ich meiner Oma einen tödlichen Blick schickte. Sie kann doch gleich auf die Titelseite des Tagespropheten schreiben: ‚ Dominique Weasley liebt ihren Cousin James Potter, den sie als herumhurendes Arschloch bezeichnet und von dem sie auch noch ungewollt schwanger ist ’. Unfassbar. Ich werde ihr nie wieder was erzählen. Ich spürte die Blicke der anderen auf mir und jetzt wollte ich wirklich nur noch wegrennen. Das hätte ich schon viel ehr machen sollen, dann hätte ich mir das erspart. Dominique, du solltest wohl besser immer auf deine Instinkte vertrauen. Die hintergehen dich nicht und verraten auch keine Geheimnisse. Okay, das war lächerlich. Louis und Albus schnaubten verdächtig laut in ihren Ecken, Fred und Hugo verließen die Küche und Lily und Rose verfolgten gespannt den Wortwechsel. Mädchen sind doch alle gleich – auf eine Art. Erst nach einer halben Ewigkeit sah ich zu James. Er sah betreten aus. Na super. „Das hab ich doch nicht so gemeint.“ versuchte ich mich aus der peinlichen Situation zu retten. „Du bist in mich verliebt?“ fragte James mit heiserer Stimme und sofort wurde ich knallrot, eine eigentlich untypische Eigenschaft für mich. „Nein, natürlich nicht. Du bist ein arroganter, herzenbrechender und herumvögelnder Idiot.“ schnappte ich und versuchte meinen Stolz zurück zu gewinnen. James sah mir einen Moment in die Augen und ich fühlte mich sofort miserabel. Das hatte er nicht verdient. Eine Spur Verletztheit strich über sein Gesicht. Als ich das feststellte wandt ich mich ab. Ich war Schuld, dass es ihm jetzt so schlecht ging. Und zwar in jeder Hinsicht. Ich war an allem Schuld, was ihn gerade bedrückte. „Ich geh spazieren.“ meinte ich eilig und ging zur Tür, doch Oma hielt mich zurück. „Nein, nein, Domi. Du bleibst hier und legst dich in dein Bett. Du hättest eben eine Fehlgeburt haben können. Du wirst dich jetzt entspannen.“ Ihre Stimme ließ keine Widerrede zu. Seufzend ging ich zur anderen Tür um auf mein Zimmer zu gehen. „Was? Wieso Fehlgeburt?“ fragten plötzlich drei Stimmen. Erstaunt wandt ich mich um und sah in Louis, Albus und besonders James besorgte Gesichter. „Was ist denn passiert? Und wann? Und warum?“ fragte Albus mit aufgerissenen Augen. Bitte? Das kann doch nicht wahr sein. Jetzt mischte sich auch Rose ein. Sie sah die Jungs mit zusammengekniffenen Augen an. „Ihr habt es nicht mitbekommen? Wie kann man nur so dämlich sein. Ich fass es nicht. Domi ist wegen euch Trotteln zusammengebrochen und hätte vielleicht ihr Baby verloren und ihr … ihr schlagt euch weiter und bekommt nicht mal was mit.“ rief sie und pustete sich unwirsch eine Strähne ihrer wilden, rotbraunen Haare aus dem Gesicht. James wurde plötzlich extrem blass und versuchte aufzustehen. Doch Omas Zauber hielt ihn, sowie Albus und Louis sicher auf ihren Plätzen. „Ist alles gut? Geht’s dem Baby gut?“ fragte James als vom Boden aus mit zitternder und immer noch heiserer Stimme. Ich nickte nur. „Oh Domi, das tut mir so Leid. Es ist alles meine Schuld. Wenn ich nicht gesagt hätte, dass ich der Vater bin, dann hätte diese ganze Prügelei nicht angefangen und das wäre nicht passiert.“ Er sah noch schlimmer aus als wenige Momente zuvor. In diesem Augenblick bezweifelte ich, dass der Glanz in seine Augen jemals zurückkehren würde. James wirkte zermürbt und ich war mir sicher, dass er sich gerade riesige Vorwürfe machte. Verdammt. Der Junge hat doch echt genug durchgemacht. Und jetzt macht er sich auch noch Vorwürfe wegen mir. Das ist ja wohl das letzte was ich wollte. „James, das ist nicht deine Schuld. Red dir das ja nicht ein. Es ist alles in Ordnung. Wirklich. Mach dir bitte keine Sorgen.“ Einige Sekunden haderte ich mit dem Gedanken zu ihm zu gehen und ihn in die Arme zu nehmen aber das hätte auch nichts gebracht außer neuem Liebeskummer für mich. „Ich … geh dann mal.“ sagte ich, als keiner mehr etwas sagte. Leise verließ ich die Küche und ließ diese Trauergesellschaft hinter mir. In meinem Zimmer saß Roxanne allein auf ihrem Bett. Sie blickte traurig zu Boden und bemerkte mein Eintreten gar nicht. Ihre hübschen, dunklen Haare verdeckten ihr Gesicht, denn sie saß mit gesenktem Kopf auf ihrem Bett. „Hey Roxie.“ murmelte ich, und wusste selbst nicht, warum ich plötzlich so freundlich war. Normalerweise konnte ich sie ja nicht ausstehen und hätte sie ignoriert. Oder? Roxanne sah erschrocken auf. Ich meinte auf ihrer Wange eine Träne glitzern zu sehen, doch bevor ich genauer hinschauen konnte, hatte sie sich schon mit der Hand über ihr Gesicht gewischt. „Hallo Domi. Ich hab dich gar nicht gehört – soll ich gehen?“ fragte sie sofort und schaute mich höflich an. Ich schüttelte hastig den Kopf. „Nein, bleib ruhig.“ Meinen Bauch haltend legte ich mich auf mein Bett, starrte an die Decke und dachte nach. Ich würde sie gerne fragen, warum sie geweint hatte, denn ich war mir sicher, dass sie das getan hatte. Um ehrlich zu sein hatte ich Roxanne noch nie weinen sehen. Sie war stark und mutig und selbstbewusst. Rose war auch stark, aber sie zeigte Gefühle und wenn es ihr schlecht ging dann weinte sie auch mal. Aber Roxie tat das nicht. Sie zeigte keine Schwäche. Ob sie wohl öfters mal heimlich weinte? So das es niemand mitbekam? Plötzlich tat sie mir Leid. Vielleicht hatte sie einfach niemanden bei dem sie ihre Gefühle zeigen und weinen konnte. Ich war ernsthaft erstaunt als sie zu reden begann: „Geht es deinem … Baby gut?“ Ich lächelte leicht. „Ja, es ist alles in Ordnung. Nana meinte, sie hätte das auch während ihrer Schwangerschaften gehabt, also solche Schmerzen. Wegen dem Stress und so.“ „Das freut mich.“ sagte sie und obwohl ich sie nicht sehen konnte, wusste ich, dass sie es ernst meinte. Ich hörte es aus ihrer melodischen Stimme. Mir war nie aufgefallen, dass sie eine hübsche Stimme hatte. Aber meist hörte ich ja auch nur Lucys näselnde Stimme. Eine Weile schwiegen wir und es war ein bisschen unangenehm. Es gab einfach keine Themen über die wir uns unterhalten könnten. „Warum hast du geweint, Roxie?“ überwand ich mich schließlich doch zu fragen. Ich wusste nicht wie sie darauf reagieren würde. „Es ist … egal.“ meinte sie tonlos. „Ich weiß, das klingt komisch, aber wenn du Probleme hast kannst du immer zu mir kommen. Wir haben zwar nicht das beste Verhältnis aber ich würde dir trotzdem helfen. Du gehörst ja zu meiner Familie.“ sagte ich und versuchte meine Worte glaubhaft klingen zu lassen. Sie wusste genauso gut wie ich, dass das ein indirektes Friedensangebot war. Ein Räuspern. „Danke, Domi. Das weiß ich wirklich zu schätzen.“ Ich hörte wie sie zum Fenster ging und es öffnete. Kalte Luft zog ins Zimmer. Es war erfrischend. „Wenn ich dir was erzähle, versprichst du mir, es für dich zu behalten?“ fragte sie dann leise und überrascht setzte ich mich auf. „Natürlich Roxie.“ sagte ich ernst. Sie stand mit dem Rücken zu mir und sah nach draußen. Langsam begann sie zu erzählen. „Ich weiß nicht ob du es weißt, aber ich war vor den Weihnachtsferien eine Weile mit Jerry Connor zusammen gewesen. Dieser hübsche Ravenclaw aus der Siebten. Er war der erste Junge den ich wirklich geliebt habe … und ich liebe ihn immer noch.“ Ich kannte Jerry Connor: er war ein netter Junge, sehr gut aussehend und mit einer Schwäche für dunkelhaarige, was man unschwer an seine Freundinnen erkennen konnte. Ich hatte Roxie und ich ein paar Mal miteinander gesehen. Sie waren ein hübsches Paar, das konnte man neidlos zugeben. „Bist du nicht mehr mit ihm zusammen?“ fragte ich erstaunt. Ich hätte darauf gewettet, dass sie mal heiraten würden. Roxanne wandt sich zu mir um. Sie hatte wieder Tränen in den Augen. „Nein.“ hauchte sie. „Ich dachte ich komme damit klar aber … es geht nicht. Ich kann das nicht.“ Ich verstand nicht ganz worauf sie hinaus wollte. „Warum habt ihr eure Beziehung denn beendet?“ „Weil Lucy es so wollte. Sie hat mich erpresst. Sie hat mir erzählt, dass sie auch auf Jerry steht. Und sie ist doch meine Freundin. Ich wollte ihr doch nicht wehtun. Sie meinte, sie würde meinen Eltern alles erzählen, wenn ich die Sache mit ihm nicht beenden würde. Du weiß ja, wie meine Eltern zu dem Thema Jungs stehen. Lucy meinte, das sei alles nur zu meinem Schutz.“ erklärte sie unter Tränen und am Ende schnaubte sie verächtlich. Einen Moment war ich zu geschockt um etwas darauf zu erwidern. Ich wusste ja, das Lucy der letzte Abschaum war und ihren Feinden, also mir, die Pest an den Hals wünschte. Aber dass sie sogar zu ihrer besten Freundin so egoistisch und böswillig war, hätte ich nicht von ihr gedacht. „Das tut mir Leid, Roxie.“ Mehr viel mir nicht ein. Meine Cousine brach in Tränen aus und begann zu schluchzen. Schwerfällig erhob ich mich und schloss sie in die Arme. Einen Moment dachte ich, sie würde sich dagegen sträuben aber sie ließ es geschehen und weinte einfach an meiner Schulter weiter. Roxanne hatte mir noch nie so Leid getan. Mit jeder ihrer Tränen begann ich Lucy mehr zu hassen. Oh ja, ich hasste dieses kleine Biest mit der ich leider Gottes verwandt sein musste. Lucy war der selbstsüchtigste Mensch den ich kannte. „Roxanne, warum lässt du das mit dir machen?“ fragte ich ehrlich interessiert. Wäre Libbi so zu mir hätte ich ihr schon längst den Laufpass gegeben. „Ich h-hab außer i-ihr ja nie-niemanden.“ stotterte das Mädchen. „Wegen L-Lucy war i-ich ja auch i-immer so böse zu euch a-allen und jetzt h-habe ich keine Freunde m-mehr außer ihr.“ Ich streichelte ihr beruhigend über den Kopf. „Roxanne, du hast uns. Rose, Lily und mich. Such dir neue Freunde und vergiss Lucy. Und rede mit deinen Eltern. Stell ihnen Jerry vor und sie werden sich selbst davon überzeugen können, dass er genau der Richtige für dich ist. Und das ist er ganz sicher. Die wahre Liebe findet man nur einmal im Leben. Du musste diese Chance nutzen, sonst wirst du es für immer bereuen.“ Nach einer halben Ewigkeit in der wir geschwiegen und Roxie stumm geweint hatte, lösten wir uns voneinander. Sie wischte sich fahrig über ihr Gesicht und lächelte mich dann zaghaft an. „Vielen Dank fürs zuhören, Domi. Du bist gar nicht so schlimm, wie Lucy immer versucht hat mir weiß zu machen.“ Ich grinste zurück: „Immer wieder gerne, Roxie. Du bist auch nicht die gefühllose Diva für die ich dich immer gehalten habe.“ Roxanne warf ihre Haare zurück und ging zur Zimmertür. „Ich glaube ich schreibe meinen Eltern einen Brief.“ Mit einem letzten, dankbaren Lächeln und einem Winken verließ sie das Zimmer. Ich konnte kaum glauben was in den letzten Minuten passiert war. Roxanne und ich waren keine „Feindinnen“ mehr – und das nur, weil wir offen miteinander geredet haben. Erstaunlich. Ich bezweifelte, dass so was mit Lucy und mir funktionieren würde, aber die war mir eigentlich auch egal. Hauptsache Roxie würde es bald wieder besser gehen. Ich schmiss mich erneut auf mein Bett und dachte über Roxanne nach. Den ganzen Tag hatte ich nicht mehr an James, Albus und Louis gedacht. ~ Ich hoffe es gefällt euch. Die Idee, das sich Domi mit Roxanne verträgt, kam ziemlich spontan. Ich dachte, das gefällt euch vielleicht, weil ich Roxanne am Anfang so blöd dargestellt habe. Aber Lucy wird böse bleiben. xD Freue mich wie immer über Feedback. Liebste Grüße Charlott ♥ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)