Unerwartete Wege von abgemeldet (Wie Quests einen verändern können) ================================================================================ Kapitel 1: I. ------------- „Mein bisheriges Leben haben andere für mich bestimmt. Nun tue einmal was du selbst für richtig hältst.“ I. Mit klopfendem Herzen streifte ich durchs Unterholz auf den Eingang der Dobaru-Schlucht zu. In der Ferne höre ich das Knurren der Mau. Ein boshafte Brut mit ihren scharfen Klauen und den undurchdringbaren Harnischen. Ihren wachen Augen entgeht so schnell kein Eindringling. Doch mit meiner Fähigkeit des Versteckens entgehe ich ihnen mit Leichtigkeit. Schier lautlos schleiche ich direkt an einem der großen widerwärtigen Kreaturen vorbei und grinse mir eines. Sie sind doch so dämlich. Schwer liegen beide Klingen in meinen Händen immer bereit zuzuschlagen sollte meine Kraft nachlassen. Das laute Zirpen der Zikaden hallt in meinen Ohren wider und ich frage mich ob ich noch einen Hörsturz davon tragen werde. Endlich erreiche ich die Höhle in der Hoffnung heil auch wieder heraus zu kommen. Die plötzliche Stille ist schier beängstigend und ein leises Piepen bleibt zurück. Ich wusste nicht, dass die Mau und die Dundun auch keinerlei Geräusch von sich gegen können. Vielleicht habe ich ja schon einen Hörschaden erlitten. Schnell stecke ich die Klingen zurück und begebe mich zur ersten Biegung des Tunnels. Ein vollkommen unbekanntes Gebiet voller angriffslustiger und absolut tödlicher Monster. Am besten man ist schnell und stark, unsichtbar oder ein Heiler. Aber alleine werde ich das wohl kaum überleben. Nur leider ist mal wieder weit und breit keiner unterwegs. Es wird eben doch Zeit mich einer Legion anzuschließen. Doch diese Gedanken nützen mir kaum etwas bei der Suche nach diesem Balg Rae. Warum immer ich? Warum muss ich den Babysitter für ein unzufriedenes Banditengör´ spielen? Kann sie sich nicht selbst retten? Sollen die Mau sie doch in Stücke reißen, dachte ich und verzog sauer das Gesicht. Aber nein, ich sollte wenigstens diese Mission zu Ende bringen. Wenn ich den Schatz schon nicht den Scharfzahn-Karnifs ohne zu sterben entreißen konnte. Sie hatten meine Kleidung in Streifen gerissen bevor sie mich dem Geisterreich überlassen haben. Eine neue Rüstung kann ich mir bei meiner schlechten Auftragslage leider nicht leisten. Langsam komme ich mir schäbig vor unter meinen Späher-Kollegen. Aber jeder hat mal klein angefangen, sage ich mir. Plötzlich spazierte ein Mau-Krieger gedankenlos an mir vorbei ohne nach rechts und links zu sehen. Ich überlege kurz ob ich hinter ihm nicht einfach weiterrenne oder ihn von hinten erschlage. Aber ich riskiere es lieber nicht von ihm entdeckt zu werden und ergreife mein Schwert. Dann geht alles blitzschnell. In voller Größe stelle ich mich hinter ihn, erhebe den Griff meines Schwertes und schlage zu. Fast bin ich darüber enttäuscht das er nicht einen einzigen Ton von sich gibt als er zu Boden fällt. Irgendwie tut er mir ja schon leid. Da wird mir klar, das er nicht lange bewusstlos bleiben wird und die Aufmerksamkeit der umstehenden Dundun-Wächter auf sich ziehen wird. Warum muss sich Gesindel immer zusammenschließen? Alleine wären mir die Mau lieber. Also konzentriere ich mich und schließe für einen kurzen Moment die Augen um mit der Umgebung zu verschmelzen. Augen zu und durch, heißt es ja so schön. In geduckter Haltung mache ich mich vorsichtig auf die Schlucht weiter zu erkunden. Je tiefer ich gelange desto mehr von ihnen sehe ich. Ich entdecke ein paar Stellen an denen ich für ein paar Minuten in Sicherheit bin und entschließe mich dazu, zu warten. Ich ducke mich hinter einen großen Baumstumpf und beobachte die Abzweigung. In welcher Richtung sie wohl dieses Gör gefangen halten? Instinktiv entscheide ich mich für den linken Weg. Da streift etwas mein Bein. Als ich herabsehe sitzt ein Elrok zwischen meinen Beinen und guckt mich mit seinen großen Augen an. Es wäre unklug das Tier in Panik zu versetzen oder es zu bedrohen da es so nur seine Artgenossen warnen könnte und vor allem die Mau. Doch dieses kleine fellbesetzte Tier ist brav und verschwindet im Unterholz. Als ich den Kopf wieder hebe, setzt mein Herz für einen Moment aus. Ich blicke in die gelben Augen eines Mau. EINER Mau um genauer zu sein. Ich hatte noch nie zuvor eines der weiblichen Wesen dieser Rasse gesehen. Und sie starrte mich an. Lange. Zu lange für meinen Geschmack. Ob sie bis jetzt noch keinen Asmodier gesehen hat? Langsam erhebt sie sich und ich tue es ihr gleich. Wenigstens ist sie unbewaffnet. Doch das will nichts heißen. Sie könnte immer noch andere warnen. Aber sie tut es nicht, sondern starrt mich nur an. An meinem nicht vorhandenen guten Aussehen kann es ja nicht liegen. Für eine Mau fand ich sie hübsch. Sie war schlank und trug sehr knappe Kleidung, für meinen Geschmack und war ebenso barfuss wie die anderen Mau. Außerdem trug sie einen auffälligen Schmuck im Haar und an den Ohren. Ob sie alt oder jung war konnte ich nicht beurteilen. Für mich sahen die Mau alle gleich aus. Sie trugen alle das selbe rot, weiße Fell mit schwarzen Streifen, hatten kleine Köpfe und runde Ohren. Gingen auf zwei Beinen und waren das einzig halbwegs zivilisierte Volk dieser Monster. Ob sie meine Sprache versteht? Bisher hatte keiner versucht mit ihnen zu kommunizieren. Gehschweigeden den Gedanken daran gehegt mit ihnen zu sprechen anstatt sie niederzumetzeln. Du bist eine Schande für deine Rasse, dachte ich innerlich. Du willst dich tatsächlich ernsthaft einer Mau annähern. Nun gut, so weit hätte ich es nicht kommen lassen, aber versuchen kann man es ja mal, oder nicht? Wenn du schon keine Asmodier abbekommst, nicht wahr? Autsch, das tat weh. Ich war eben kein Schrank von Gladiator, sondern eher schmächtig mit meinem halbrasierten Kopf. Gerade als ich Luft holen wollte um etwas zu sagen, hörte ich ein Knistern hinter mir. Leider reichte die Bewegung meines Kopfes nicht mehr weit genug und ich bekam einen dumpfen Schmerz zu spüren. Das einzige woran ich mich noch erinnerte war das Geräusch des Aufpralls meines Körpers auf dem Boden. Dann wurde es dunkel und still. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)