A life with Monsters von TinaChan (That is what dreams are made of?) ================================================================================ Kapitel 3: Memories ------------------- „Warst du schon mal Schlittschuh laufen? Oder soll ich...?“ Er unterbrach meine Frage, in dem er mir seine andere Hand auch noch hin hielt. Ich nickte und griff nach seiner anderen Hand. Mit einem kurzen Blick in sein Gesicht, sah ich, dass er anscheinend konzentriert versuchte, das Gleichgewicht zu halten. Dann konnte es ja los gehen. Ich blickte kurz nach hinten, um zu sehen, dass auch niemand im Weg war und fing an rückwärts zu laufen. Auf dem Eis fühlte ich mich einfach sicher. Nach ein paar Minuten merkte ich, dass Loki sich gar nicht mal so schlecht anstellte, er lernte sogar ziemlich schnell. Noch ein bisschen üben und er würde alleine vorwärts laufen können. Ich blickte entweder zu den Anderen oder hatte die Augen geschlossen und ließ mich von meinem Gefühl führen. Ich würde auf dem Eis nie unabsichtlich in die Anderen hinein fahren, vorher würde ich sie spüren. So merkte ich jedenfalls auch nicht, dass Loki mich eine Zeit lang stumm gemustert hatte, aber immer woanders hinsah, wenn ich ihn anblickte. Zumindest schien er sich ein bisschen entspannt zu haben, das merkte ich an seinen Händen. Sie waren längst nicht mehr so verkrampft wie anfangs. Unsere Managerin sah uns wohlwollend zu. Yumi lief schon nur noch neben Shin her, der sich schon ganz gut alleine auf den Beinen hielt. Mirajane und Mimi ließen Akira und Yuuri zu zweit fahren, während sie rückwärts vor ihnen herfuhren. Ashitaka war noch nicht soweit, aber Kushiha ließ ihn schon fast selbstständig laufen. Ich blickte zu Loki, dabei musste ich ein bisschen hoch gucken, um ihm in die Augen sehen zu können. „Du kannst auch alleine laufen, allerdings solltest du nicht zu voreilig sein, dass Eis birgt Tücken“ Auch das könnte man zweideutig verstehen, aber da ich nicht noch nicht wusste, wer oder was Loki war, wusste ich nicht, ob er etwas merkte. Konnte mir auch reichlich egal sein. Da er wieder mal nicht antwortete, fasste ich das als Zustimmung auf. Ich blieb stehen und löste meine Hände von den seinen und wartete. Tatsächlich setzte er sich selbst in Bewegung und das sah gar nicht mal so schlecht aus. Ich befand, dass er auch ohne Hilfe auskam, er hatte sich ja noch nicht mal bedankt und fuhr dann zu Mimi und Mirajane. „He Mimi, kann ich dich kurz entführen. Da ist etwas was ich gerne ausprobieren würde, für die Choreographie“ Mimi nickte „Sicher doch. Mira passt du auf die beiden Jungs auf?“ meinte sie spitzbübisch und knuffte Mira in die Seite. Diese nickte. Ich bedeutete Mimi zu einer der Ecken zu fahren, die Anderen fuhren ja mehr in der Mitte. Warum ich gerade Mimi gefragt hatte wusste ich nicht, naja wahrscheinlich Zufall. Wir hielten beide an „Also ich überlege, ob man die eine Hebefigur machen kann, während der Partner rückwärts fährt und das dann in einer gemeinsamen Pirouette enden lassen kann, oder ob das zu gefährlich ist. Du weißt schon, die wo du mich an den Hüften hoch nimmst und ich Spagat in der Luft mache. Erst fährst du rückwärts und dann machst du eine Pirouette, bei der du mich langsam absetzt und wir schließlich beide die Pirouette drehen?“ Mimi überlegte kurz. „Theoretisch müsste das machbar sein.“ meinte sie kurz darauf „Wir fahren erstmal zusammen ein Stück rückwärts und dann hebe ich dich, okay?“ Ich nickte und lächelte ihr leicht zu. Dann stellten wir uns nebeneinander und fuhren gleichzeitig los. Aber nicht allzu schnell, denn es war ja nur eine Probe. Wir mussten jedoch noch um einiges schneller werden um die nötige Kraft für eine Pirouette aufzubauen. Also umrundeten wir nach einem einverstandenen Blick unsererseits einmal das Eisfeld und hatten dann schon einen ziemlichen Zahn drauf. Die Anderen hielten verwundert in ihrer Tätigkeit inne, unsere Managerin animierte sie jedoch zum weiter machen.Nachdem sie sich überzeugt hatte, dass die anderen fleißig weiter übten, sah sie uns zu. Wir waren gerade fast wieder bei dem Punkt angekommen, wo wir gestartet waren. Ich stimmte den passenden Zeitpunkt ab und gab Mimi mit einem leisen aber bestimmten „Jetzt“ ein Zeichen. Vertrauensvoll griff sie mich einfach an den Hüften und mit einer Kraft, die man ihr nicht zugetraut hatte, stemmte sie mich hoch. Sofort spannte sich mein Körper an und meine Beine machten den Spagat praktisch von alleine. Das Rückwärtslaufen mit der Hebung dauerte nur einen kurzen Moment an, dann drehte sich alles um mich herum. Mimi hatte mit der Pirouette begonnen. Während wir uns drehten ließ sie mich langsam runter, sodass ich die Pirouette schließlich mit ihr gemeinsam drehte. Dabei schauten wir uns lächelnd an und ich reichte ihr galant eine Hand. Sie ergriff sie und wir hielten beide gleichzeitig inne und verbeugten uns. Meine Haare fielen mir ins Gesicht und Mimi und ich fingen an zu lachen. Während Mimi eher laut lachte, war mein Lachen eher sanfter und leiser. Unsere Managerin klatschte und auch die Anderen sahen zu uns. Ashitaka reckte einen Daumen in die Höhe. Unfassbar, als wäre er schon immer da gewesen. So verhielt er sich zumindest. Die anderen Mädchen kamen zu uns gefahren und lachten auch. Doch schon wurden wir wieder daran erinnert, dass wir hier nicht zum Spaß waren. Unsere Managerin klatschte einmal in die Hände um unsere Aufmerksamkeit zu bekommen und erhob dann ihre Stimme. Unsere Managerin hieß übrigens Satori. „Also! Da die Jungs jetzt ein Gefühl für das Eis und die Mädchen einen ersten Eindruck von dem was sie erwartet bekommen haben, geht es nun an die Trockenübungen für die Basis der Choreographie. Eh Haruka du wartest bitte noch einen Moment.“ Ich nickte ihr zu und lief dann mit den anderen Mädchen zu dem Tor in der Bande zurück. Die Jungs erreichten es schon einen Moment vor uns. Nacheinander verließen also alle außer mir die Eisfläche, zogen sich die Schlittschuhe aus und gingen in einen anderen Teil des Gebäudes. Dabei redeten die Mädchen scheinbar ausgelassen mit Yuuri und Ashitaka. Die beiden schienen am schnellsten aufgetaut zu sein. Ich seufzte innerlich leicht, während ich Loki hinterher sah, der sich irgendwie von der Gruppe isoliert hatte. Nachdem sie in dem Gang verschwunden waren, richtet sich meine Aufmerksamkeit also auf Satori. „Also?“ fragte ich schließlich. „Nun Haruka, da du heute das erste Mal wieder auf dem Eis bist und normalerweise zügig lernst, kann ich dir diese extra Zeit genehmigen. Du sollst jetzt jetzt deine alte Choreographie durchlaufen. Die, bei der du den Unfall hattest. Der CD-Player steht da, die passende Musik ist auf der CD daneben. Lass dir ruhig Zeit.“ Sie lächelte mich aufmunternd an und ging dann den Anderen hinterher, die mittlerweile wahrscheinlich bei einem Choreographen saßen. Meine Gesichtszüge waren kurzzeitig wie erstarrt, doch dann traf ich entschlossen die Entscheidung, es zu tun. Ich ging zu dem CD-Player und legte die CD ein. Am Anfang war noch gar nichts. Das hatte Satori wahrscheinlich extra so gemacht, damit ich Zeit hatte auf die Eisfläche zu kommen. Gerade als ich die Mitte der Fläche erreichte, setzten die ersten Töne von Schwanensee ein und dann hatte ich keine Zeit mehr länger darüber nachzudenken. Ich nahm die Anfangsposition ein und ließ mich von der Musik einwickeln. Minutenlang folgten Muster, Sprünge, Pirouetten und Flickflacks. Mein Gehirn hatte soweit nur meine Muskeln daran erinnert, was sie machen mussten und bis jetzt war auch alles gut gegangen. Allerdings hatte ich mich auch erst bei dem finalen Sprung verletzt, der jetzt immer näher rückte. Ich versuchte mein Gehirn frei von Gedanken zu machen und fuhr die Anlaufkurve. Es sollten drei Sprünge sein, die kurz hintereinander kamen, während des Springens musste ich mich einmal um mich selbst drehen. Dabei war Präzision, Konzentration und Spannung wichtig. Erster Sprung. Ich war erleichtert, ich konnte es noch! Zumindest ging mir das für einen Sekundenbruchteil durch den Kopf. Zweiter Sprung. Während ich mich in der Luft drehte, war plötzlich die Leere in meinem Kopf nicht mehr da. Stattdessen, sah ich vor meinem geistigen Auge meine Erinnerungen an Raven und den Sturz vor einem Jahr. Meine Konzentration war dahin und ich wurde unsicher. Statt ein drittes Mal in die Höhe zu schnellen, setzte auch mein zweiter Schlittschuh ungeschickt auf das Eis auf und ich stolperte einige Schritte vorwärts, von dem Schwung, den ich noch hatte. Ich kam erst dadurch vollkommen zum Stehen, dass ich auf die Knie fiel und mich noch mit den Händen abstützte. Einige Zentimeter schrammte ich noch weiter über das Eis, dann konnte ich nur noch meinen Herzschlag und die Endtöne von Schwanensee hören. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)