Sora to Ito von __AlibabaSaluja (Himmel und Faden) ================================================================================ Kapitel 1: Himmel und Faden --------------------------- Die kleine weiße, nun rotgefärbte Blume tanzt im Wind Schließe deine Augen bis der Schlaf dich mitnimmt Callous lag auf dem Sofa und starrte die Decke an. Ihr Gewand war voller Blut. Mit einem traurigen lächeln drehte sie sich zur Seite und rollte sich etwas ein. Die violetten Augen mit den geschlitzten Pupillen betrachteten das eigene Haar wie es weiß über ihre Schulter fiel. Weiß…War das nicht die Farbe der Unschuld? Und des Todes. Wie in Trance berührte sie ihr Haar und strich hindurch…Damit hinterließ sie einen sanften roten Schimmer auf dem Haar. Der Homunculus stand auf und fasste sich an den Kopf. Langsam…Ganz langsam sank sie auf die Knie und begann zu weinen. Wie konnte das alles nur passieren? Callous schlug die Hände über den Kopf zusammen und schrie und weinte. Keiner hörte sie in ihrem Versteck. Es war ein kleines Holzgebäude. Alles wirkte etwas rostig und das Gitter an der Mauer war teilweise verschwunden…Es war ihr Versteck…Und es war mal seines. Angerissene und entzweite Ohren verachten und verspotten diese müde Welt Und er läuft herum, den Schwanz in die Luft gestreckt, wie einen Mittelfinger. Wenige Wochen davor Envy blickte von der Leiche des Soldaten auf und sah mit einem belustigten Funkel in den Augen zu Callous. Er hatte diesen Homunculus erst vor wenigen Minuten getroffen. Als wollte er eine Fliege verscheuchen schüttelte er die Hand und der Soldat glitt nun vollends zu Boden. „Ich hasse die Menschen“ knurrte er leise und seine Ohren zuckten. Sein Schweif peitschte unruhig hin und her. Er bemerkte die Angst in den Augen des Mädchens und er leckte sich die mit Blut bespritzten Hände ab. „Ich hasse sie alle…So wie sie uns hassen werde ich sie hassen. So wie sie uns töten wollen…“ er lachte auf und ging zu einem Soldaten den er nur verwundet hatte. Er schlug ihm die mit Krallen besetzte Hand durch die Brust. „…werde ich sie töten“ murmelte er leise und grinste zufrieden. Er war wieder in Amestris. Auch wenn sein Körper nun anders war und er mehr einer Chimäre glich so war er doch wieder in Amestris und nicht mehr in einer fremden Welt im Körper eines Drachen gefangen. Und sein Vater, Hohenheim, er war tot. Durchnässt im unerbittlichen Regen Ich bin ausgetrocknet, wie meine Tränen Ich lebte in Angst vor einsamen Morgen So lange bis ich dich traf. Der Regen prasselte auf Callous herab und sie sah Envy zu wie er die Soldaten tötete. Wie er mit seiner Ignoranz zeigte dass er die Welt, oder die Menschen hasste. Er tötete wieder. Wie bei ihrem ersten Treffen. Aber sie hing an dem eigenwilligen und ignoranten Homunculus. Es war so einsam gewesen bevor er kam. Jeden Morgen war sie aufgewacht in einer leeren Villa. Selbst wenn er sie am Morgen anschnauzte ihre Schürze die sie beim kochen benutzte sei lächerlich…Selbst das war besser als die leeren und einsame Nächte. Es war besser als alleine durch die Straßen zu ziehen und beim Regen nass zu werden. Sie bemerkte wie er sie kurz betrachtete und ihre Wangen färbten sich rosa. „Was?“ murmelte sie leise und er schüttelte den Kopf. „Nichts…Was soll sein? Können wir jetzt zurück in die Villa? Ich hab Hunger“ er leckte sich wieder über die Hände und sah sie schon fast wie ein kleines Kind an. Lächelnd nickte sie. Er war da…Sie war nicht mehr einsam. Das einsame kleine Mädchen ist anhänglich. Sie ist es niemals müde jeden Tag hierher zu kommen Durchnässt im unerbittlichen Regen Envy leckte sich über die Finger…Callous betrachtete seine in einer roten Farbe getauchten Hände und verschränkte die Arme „War das notwendig?! Jetzt kann ich wieder putzen“ Envys Katzenohren zuckten kurz…Schweif und Ohren, er hatte sie seit er aus dieser anderen Welt zurück war. Deutschland oder sowas hieß das. „Was bist du so wütend?“ er ignorierte Callous die ihn einen Lappen an den Kopf schmiss. „Wenn du Marmelade isst dann tu mir den Gefallen und verteil sie nicht in der gesamten Küche“ Der Homunculus mit dem weißem Haar begann Envys kleinen ‚Sauhaufen‘ aufzuwischen und sah ihn dabei die ganze Zeit anklagend an. Er wusste dass sie heimlich immer wieder eine Frau besuchte. Das der Sohn der Frau ihr Schöpfer war. Bevor sie ein Homunculus wurde war sie Staatsalchemistin. Aber scheinbar war sie bei einem Einsatz gestorben. Der Freund des Mädchens hatte in den Büchern alles über Transmutationen gelesen…Und der törichte Junge hatte es getan und war gestorben. Und somit hatte er Callous erschaffen. Dadurch das er den Leichnam als Basis der Transmutation benutzte, und die Leiche erst wenige Stunden alt war, war Callous nicht als ein seltsamer Körper geboren worden der zum Teil von innen nach außen gestülpt war. Und Envy wusste auch das Callous diese Frau, die wohl ihre letzte Verbindung zu ihrem Menschenleben bildete jeden Tag besuchen würde. Unter dem Schein der Zuneigung bot ich mich an Wenn du alles nehmen wirst, so wie das letzte Mal Dann gib mir nichts im Gegenzug, überhaupt nichts. Envy und Callous hatten sich inzwischen eine neue Bleibe gesucht. Das kleine Holzgebäude war angenehmer als die große Villa die früher einer Staatsalchemistin gehört hatte. Viel stand auch nicht drinnen. Ein violettes Sofa und zwei Matten wo sie schlafen konnten. Essen klauten sie sich. Das war auch eher nach Envys Geschmack. Er mochte kein langweiliges Leben obwohl die Villa so manch Luxus bot. Er setzte sich aufs Sofa und beobachtete sie eine Weile. Nachdem sie fertig war setzte sich Callous zu ihm und schloss die Augen „Mit dir ist man schon um diese Zeit müde…“ die zwei Homunculi lauschten dem Regen und Envy fiel wieder ein das nur noch sie da waren. Sie waren die letzten Homunculi. Er spürte wie sie sich an ihn lehnte und ihr ruhiger Atem verriet dass sie schlief. Er ließ sie…Ausnahmsweise. Immerhin kam sie mit ihm jeden Tag hierher und versorgte ihn so gut es ging. Dabei konnte sie sich kaum um sich selbst kümmern. Er legte einen Arm um sie, Callous würde für etwas Zärtlichkeit niemals etwas verlangen, außerdem …war es ja eine Ausnahme. Ohne einen Regenschirm steht das kleine Mädchen Allein im strömenden Regen Es war nun schon Wochen her das die beiden Homunculi zusammen lebten. Und sie waren völlig verschieden. Die beiden blickten sich über die Straße hinweg an. Callous Haar klebte an ihrem Körper und sie sah Envy kaum durch den Regen. Langsam ging sie zum Anderen. „Bist du dir sicher dass das in Ordnung geht?“ flüsterte sie leise und sah fast zögerlich auf. Er sah auf sie herab und strich kurz über ihren Kopf „Wenn nicht, dann hauen wir ab. Versprochen.“ Sein Plan war Wahnsinn. Er wollte ins Hauptquartier einbrechen und mehrere Akten stehlen. Aber weder er noch Callous konnten sich gut tarnen. Envys Fähigkeit war verschwunden, er hatte nur diese Ohren und diesen Schweif. Und die Soldaten hatten von einer ‚Chimäre‘ gehört die Soldaten tötete. Ängstlich blickte sie auf. „Wenn..Wenn du meinst. Ich vertrau dir“ Envy schwieg. Das hatte er schon oft gehört, nur waren diese Leute immer gestorben. Weinst du? Wo tut’s weh? Sag’s mir. Ich werde bei dir bleiben, bis du mir dein Lächeln zeigst. Der Regen wäscht alles fort. Du kannst kommen wann immer du willst. Ich werde hier sein. Envy wich dem ersten Schuss aus als er aus dem Büro rannte. Es tat gut wieder etwas zu tun. Grinsend sah er zu Callous die ihm schnell folgte. Er nahm ihre Hand und rannte weiter…Sie war so schrecklich langsam. Jetzt eröffneten auch weitere Soldaten das Feuer und Callous stolperte als sie getroffen wurde. Tränen stiegen ihr in die Augen als sie bemerkte dass auch Envy getroffen wurde. Er sah sie verwirrt an „He…Hey! Das tut doch nicht weh, das heilt sofort“ beruhigte er sie leise und sie sprangen aus dem Fenster zurück in den Regen der das Blut abwusch. Callous bemerkte das er wirklich keine Wunden hatte. Sie presste sich kurz an ihn und schniefte. Envy lächelte kurz und murmelte leise „lächelst du jetzt wieder?“ Sie sah auf und lächelte schwach. „Wir trennen uns hier, ich komm dann nach“ rief er und sie nickte „ich…Ich warte auf dich!“ Ein Abschiedskuss. Die scheue streunende Katze rennt schnell über die Straße. Bremsgeräusch. Ein Ereignis. Der Körper war schwer, der Himmel wunderschön. Er drehte sich nochmal zu ihr um und zog sie zu sich. Sie war die letzte seiner Art…Sie würde warten, sie sah kein Monster. Sie sah ihn…Er wusste nicht wieso er das tat. Er würde es vielleicht bereuen aber er küsste sie kurz. Dann lief er weiter. Lächelnd blickte Callous ihm nach…Wie eine Katze lief er, elegant und doch...tödlich. Als ihr einfiel das hier gleich Soldaten auftauchen würden lief auch sie los als sie plötzlich ein Bremsgeräusch hörte. Mit weit geöffneten Augen drehte sie sich um „Envy!“ rief sie und blickte auf ein Auto und davor…eine schwarze Katze. Sie ließ die Akten fallen, war es noch wichtig was darin stand? Vermutlich hatte Envy sie doch nur als Scherz holen wollen. Sie lief zum Kater und hob ihn hoch. Wieso heilten die Wunden nicht? „Envy…“ Callous vergrub ihren Kopf im Fell des Tieres…Das Blut war nun auch auf den Händen des Mädchens. Der Homunculi stand auf und lief dann los. Ihr Körper fühlte sich schwer an…Sie wusste wo sie hin musste. Sie kannte Envys Geschichte. Sie wusste nicht wie viel Zeit vergangen war…Stunden? Minuten? Endlich stand sie vor dem Gebäude der Frau. Wenn ihr Sohn transmutieren konnte…Vielleicht…Nur vielleicht konnte sie das Wesen in ihrem Armen retten. Callous klopfte gegen die Tür. Eine Frau, um die 40, öffnete die Tür. Sie hatte langes schwarzes Haar und Himmelblaue Augen. Verwirrt sah sie auf den Kater und dann auf Callous „Cam…Camille?“ flüsterte sie leise ihren menschlichen Namen. Callous sah auf und weinte. „Das…Das Tor…Bitte“ Die Frau, Kathrine, legte den Kopf schief „Tor…?“ Dann fielen ihr die Aufzeichnungen ein die Camille hinterlassen hatte. Immerhin hatte das Mädchen selbst eine Transmutation gesehen und war durch diese Blind geworden. Und später war aus ihr der Blind Alchemist geworden. Kathrine würde den Wunsch des Mädchens erfüllen. Ohne ihren Sohn hatte ihr Leben so oder so keinen Sinn. Wieso also sollte sie es nicht für das Mädchen opfern? Kathrine nahm die Aufzeichnungen und begann den Kreis zu zeichnen… Und eine Blume, die aussieht wie du, tanzt traurig, für immer. Langsam stand Callous auf und blickte sich in ihrem einsamen Versteck um. Durch die wenigen Kenntnisse in der Alchemie war Kathrine tatsächlich gestorben. Das Tor hatte sie hineingezogen. Callous hatte den noch warmen Körper des Katers dem Tor übergeben. Er würde sie wohl dafür hassen das er wieder ein Drache werden würde. Das er wieder in dieser fremden Welt sein würde. Aber das Tor würde seinen Körper verändern und die Wunden…Lächelnd rollte sie sich auf dem Sofa ein und schloss die Augen. Er lebte…Und sie…? Sie würde einfach…Weiter tanzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)