Wahnsinn hat zwei Gesichter... von MusiKasette ================================================================================ Das Kostbarste was ich besitze ------------------------------ *~+Naruto+~* Verwirrt blinzelte ich. Was war los? Sofort als mir bewusst wurde, dass ich aus einem tiefen Schlaf wach wurde, explodierten meine Sinne. Ich fuhr hoch und sah mich hektisch um. „Was zum Teufel?!“, rief ich und griff mir an den Kopf. Ich hatte Kopfschmerzen. Höllische Kopfschmerzen! Und was war überhaupt passiert? Ich wusste es nicht mehr. Fieberhaft versuchte ich mich zu erinnern, doch ab dem Moment, wo mir Sasuke eine Ohrfeige verpasst hatte, war nichts mehr zu retten. Fetzten, die auch meine Einbildung sein könnten spielten mir Streiche und nannten sich Erinnerungen. Auf einmal bemerkte ich neben mir eine Bewegung. Grummelnd setzte sich eine schwarzhaarige Person auf. Sein Gesicht war von Müdigkeit noch ganz entspannt und seine Haare standen ihm wild vom Kopf ab. Außerdem waren seine Klamotten zerknautscht und zerknittert. Hatte er etwa bei mir geschlafen? Warum?! Hatte ich irgendwas getan, warum er hier geblieben war? Oder war er freiwillig hier geblieben? Ich wusste es nicht mehr. Und das machte mir Angst. „Was ist los?“, fragte er grummelnd und ich sah ihn skeptisch an. „Was tust du hier?“, fragte ich und er gähnte. „Das ist mein Zimmer.“, antwortete er und sofort war ich erleichtert. Ach so, er war hier, weil ich in seinem Zimmer geschlafen hatte... Ich fiel zurück in die weichen Kissen und lachte leise auf. Und ich hatte schon Sorge gehabt, dass er wieder da gewesen war. Das er wieder versucht hatte... Ich hielt mir die Stirn. Diese Angst würde ich wohl niemals los bekommen. „Alles klar?“, fragte Sasuke und ich nickte einfach nur. „Hab Kopfschmerzen...“, fügte ich noch an und er nickte. „Kann ich verstehen. Du warst gestern nach deinem kleinen Spielchen ziemlich... weggetreten. Ich musste dich zu mir nach Hause tragen.“, erklärte er und ich seufzte erleichtert auf. Ach so... ich war nur weggetreten. Ich setzte mich auf. „Dann ist ja gut...“, murmelte ich und sah Sasuke fragend an. „Und warum hast du mich hierhin gebracht?“, fragte ich und er fuhr sich durch die Haare. „Keine Ahnung. Ich hab glaub ich gedacht, es wäre nicht so gut, dich in deinem gestrigen Zustand alleine zu lassen.“, erklärte er und ich nickte. Dann schlich sich ein Grinsen auf meine Lippen. Neckisch hielt ich den Kopf schief und sah ihn von untern her an. „Vielleicht wolltest du mich ja auch bei dir behalten...“, flüsterte ich verschwörerisch und er sah mich skeptisch an. Anscheinend versuchte er aus meiner Reaktion schlau zu werden. Ich kicherte leise, lehnte mich mit meiner Schulter gegen ihn und sah ihn schräg von unten her an. Dann fuhr ich mir lasziv mit der Zungenspitze über die Lippen. Sofort stieß er mich von sich und sprang auf. „Woran DU wieder denkst!“, rief er gereizt und ich kicherte wieder. „Was hast du denn gedacht?“, fragte ich und er schnaubte frustriert. „Ach, bleib doch da, wo der Pfeffer wächst!“, knurrte er und stapfte aus dem Raum. Mit einem ungesunden Rotschimmer auf den Wangen. Ich musste noch breiter grinsen und fiel zurück in die Kissen. So gefiel mir das. Sasuke verlegen und ich leicht überlegen. So konnte mir niemand etwas tun. Grinsend stand ich auf und tapste aus dem Zimmer. Ich hatte Lust ihn noch ein bisschen weiter zu ärgern. Ihn so weit zu reizen, wie es möglich war. Ich sah ihn, wie er am ende des Flures an einer Wand anlehnte und eine Hand an die Stirn presste. In mich hinein kichernd huschte ich auf ihn zu und stellte mich ganz nah vor ihn. Ich konnte seine Lippen beinahe auf den meinen Schmecken, so nahe war ich ihm. Er hatte die Augen zusammengekniffen und knurrte vor sich hin. Ich grinste breiter und holte lautlos tief Luft. Dann stieß ich sie hauchend direkt auf seine Lippen aus. Er riss die Augen auf und schreckte zurück. Dabei stieß er sich den Kopf an der Wand, stöhnte gequält auf und sank an der Wand hinab. Ich – recht zufrieden mit diesem Ergebnis – sah auf ihn hinab. „Hab ich dich erschreckt?“, fragte ich naiver weise nach und er knurrte wütend. „Geh wieder in dein Zimmer...“, motzte er und hielt sich den Kopf. Ich bemerkte seine Miese Laune und tat einfach wieder etwas, was man am ehesten mit Spontaneität vergleichen konnte. Grinsend ließ ich mich auf seinen Schos sinken und zwang seine Beine in eine Schneidersitz Position. Ich wollte gerne auch meine Beine um seine Hüfte schlingen, doch dabei war mir die Wand im Weg. Also zog ich ihn leicht von dieser weg und schlang meine Beine um ihn. Dem ganzen war er ziemlich überrascht gefolgt und ich nutzte seine Verwirrung um ihm einen kleinen Kuss zu stehlen. Jetzt schien er endlich wach zu werden. Sofort motzte er los. „Was soll denn das?!“, fauchte er wütend und wollte aufstehen, doch ich übte leichten, aber durchaus kräftigen Druck auf ihn aus. Knurrend blieb er sitzen und sah mich und meine Position skeptisch an. Ich zog einen Schmollmund und legte meine Arme um seinen Nacken. „Ich will mich nur entschuldigen...“, sagte ich leise und schmollend, woraufhin Sasuke noch skeptischer dreinschaute. „Entschuldigen?“, fragte er und ich lehnte mich gegen ihn. Dadurch musste er sich mit einer Hand abstützen, damit er nicht umfiel. Eine Hand weniger, gegen die ich mich wehren müsste. Grinsend krallte ich meine Hände in seine Haare und kam seinem Gesicht so nahe, dass ich in seinen Augen mein Spiegelbild sehen konnte. Ich spürte heiße Erregung in mir hochsteigen, die ich jedoch unterdrückte. Ihm so nah zu sein – unter fast normalen Umständen – und meine Hände in seine süß duftende Haarpracht zu krallen war mehr als nur befriedigend. Es war berauschend. Ich musste mich arg zurücknehmen, ihn nicht zu küssen. Seine Lippen so nah an meinen. Nur eine kleine Bewegung und ich könnte seine Haut schmecken. Ich könnte ihn berühren, ihn streicheln und verführen. Ich wollte ihm so sehr dieses Gefühl zurückgeben, welches er in mir auslöste. Diese Hitze, diese Aufregung. Mein Atem beschleunigte sich leicht und ich hauchte bei jedem Atemzug seine Lippen an, die er automatisch leicht öffnete. Wie schön sie im Licht glänzten. Nur ein paar Millimeter... „Naruto?“, kam es plötzlich fragend und ich wurde brutal in die Wirklichkeit zurückgerissen. Ich drehte mich zum ungebetenen Gast und sah Kakashi, welcher mit einem fragenden Gesichtsausdruck neben mir und Sasuke stand. „Was machst du da?“, fragte er und ich zog den Kopf Sasukes an meine Brust. „Kuscheln, sehen sie doch.“, sagte ich grinsend und rieb meine Wange an den wunderbaren schwarzen Haaren. Wie lieblich sie dufteten. Wie erregend sein Körper war. Leicht wehrte sich der schwarzhaarige und ich grinste breiter. „Oder gefällt es dir etwa nicht?“, fragte ich und Sasuke stieß mich von sich. „Lass das!“, zischte er und befreite sich von mir. Ich blieb gespielt schmollend sitzen und sah mit einem Kätzchenblick auf. „Willst du mich etwa nicht?“, fragte ich und zog eine Schnute. „Tze...“, machte Sasuke und stapfte davon. Ich schickte ihm ein grinsen nach und sah dann zu Kakashi. „Oder wollen sie mich?“, fragte ich und fuhr mir mit der Zungenspitze über die Lippen. Sofort sah er zur Seite und wurde rot. „Naruto, lass das. Ich bin dein Sensei. Und außerdem...“, stotterte er verlegen und ich stand geschmeidig auf. Auf einmal hatte ich ein neues Opfer. Nicht so verlockend wie Sasuke, aber doch interessant. Ich schmiegte mich an ihn und spürte seine Muskeln durch das Shirt, welches er trug. Die Farbe war mir egal, die Marke war mir egal. Nur das er dieses Shirt noch anhatte war mir nicht egal. Er sah mich irritiert an, während ich mich grinsend bis zu seinem Kinn Hochstreckte. Egal wie lang wir uns nicht mehr gesehen hatten, ich war immer noch eindeutig kleiner. Schnurrend knabberte ich an seinem Kinn und spürte unter meinen Händen, wie er erschauderte. Ich schien ihm wohl genauso wenig abgeneigt. Doch er wand sich leicht und hielt meine Hände fest. „Naruto... Hör auf damit.“, sagte er fast schon streng und ich sah ihn unter blonden Fransen hervor an. „Aber Sensei... wir sind hier ganz allein.“, wisperte ich in die Dunkelheit des Flures und er stieß mich leicht zurück. „Lass das. Du bist mittlerweile erwachsen, also benimm dich auch so.“, machte er mehr oder weniger wie ein Vater und ich kam ihm wieder näher, ließ jedoch meine Hände von ihm. „Ich benehme mich doch so...“, flüsterte ich und schaffte es in einem kurzen Augenblick ihm einen sanften Kuss auf die Wange zu verpassen. Dann tapste ich leicht tänzelnd an ihm vorbei, strich dabei mit einer Hand über seine Wange und verabschiedete mich mit einem Lächeln. Als ich um die Ecke war, konnte ich sein Herz heftig schlagen hören. Ob vor Aufregung, Verwirrung oder Erregung vermochte ich nicht zu sagen. Nur dieses stetige Pochen das durch die Gänge hallte verschaffte mir ein zufriedenes grinsen und einen wohligen Schauer. Denn zu diesem Herzschlag mischte sich noch ein zweiter, viel erregender Herzschlag. Laut und Wild schlug es zwei Räume weiter. Ich hatte ihn wirklich mit meiner nähe aus der Fassung gebracht, und das sein Herz noch immer so schnell schlug, zeigte mir, wie sehr. Ob ich wohl einen Platz in diesem Pochenden Wesen hatte? Ich huschte auf die Tür zu und lehnte mich mit meinem ganzen Körper gegen das schwere Holz. Mit einem Schauer der Erregung lehnte ich mein Ohr gegen die Tür. Dieser Herzschlag... So laut und verlockend... Ich seufzte tief und verdrehte die Augen. Ich wollte es hören, die ganze Zeit. Ich wollte spüren, dass er da war, die ganze Zeit. Ich wollte ihn in meiner nähe haben, die ganze Zeit. Ich wollte ihn Besitzen! „Nicht einmal du kannst dich gegen die Liebe wehren.“, hörte ich plötzlich eine Stimme, die meiner fast glich. „Verschwinde...“, zischte ich und konzentrierte mich weiter auf diese Wärmequelle, welche sich im Zimmer auf und ab bewegte. „Warum lässt du mich nicht zurück?“, fragte wieder diese leise Stimme und ich knurrte. „Ich hab gesagt, du sollst verschwinden!“, antwortete ich und sah nun auf. Weiter den Flur entlang stand ein kleiner Junge. Dasselbe blonde Haar wie ich. Dieselben blauen Augen wie ich. Dieselben Streifen im Gesicht wie ich. Ich stand mir gegenüber. Meinem Jüngeren Ich, welches mich traurig ansah. „Die anderen machen sich Sorgen. Ich hab sie sprechen hören.“, sagte der kleine Naruto leise und ich schnaubte. „Ach quatsch. Was du dir wieder einbildest. Ich hab dir gesagt, du sollst abhauen. Irgendwohin, wo dir nichts passieren kann.“, machte ich abfällig und löste mich von der Tür. Der Kleine sah mich mit traurigen Augen an. „Aber wo ist es denn sicherer, als bei dir?“, fragte er und ich schüttelte den Kopf. „Ich kann dich nicht zurücknehmen.“, antwortete ich nur leicht ausweichend und er trat einen Schritt vor. „Aber ich hab keine Lust mehr, mich zu verstecken! Ich will wieder Ich sein! Du kannst mich nicht ewig von dir fern halten!“, rief er trotzig und ich funkelte ihn an. „Und ob ich das kann! Verschwinde und behalte deine Erinnerungen in Ehren.“, fauchte ich und er sah mich wehleidig an. „Bitte...“, machte er leise und weinerlich und ich zuckte zusammen. Eine Trauer überwältigte mich, welche mir jeden Atemzug nahm. Ich ging aufkeuchend in die Knie. „Hör auf damit!“, keuchte ich und ihm liefen Tränen aus den Augen. Ich wurde von meinen eigenen Gefühlen zu Boden gedrückt. „Ich will wieder Ich sein!“, rief er weinend und ich kroch auf ihn zu. „Shhh...“, machte ich beruhigend und zuckte zusammen, als hätte man mir einen Pfeil in die Schulter gerammt. Genauso fühlte sich sein trauriger Blick an. „Sag doch einfach, was passiert ist! Lass mich wieder zu dir!“, rief er und ich kam bei ihm an. Verzweifelt sah ich ihn an und betrachtete sein Gesicht. Sanft strich ich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. „Du verstehst das nicht... Du darfst nicht wieder zu mir... Du musst-“ „Aber sie werden mit dir reden! Sie werden dir zuhören! Ich hab es selbst gehört!“, unterbrach er mich und seine Tränen tropften wie kleine Kristalle auf den Boden. Versanken im Dunklen Holz. „Nein. Niemand wird mir zuhören, das weißt du...“, flüsterte ich und nahm ihn sanft in die Arme. Er klammerte sich an mir fest. „Was ist dir passiert?! Sag es mir! Ich will wissen, WARUM du mich von dir abgeschnitten hast!“, wimmerte er und ich drückte seinen kleinen, so zerbrechlichen und hilflosen Körper an mich. Ich musste ihn schützen. Ihn und meine so kostbaren Erinnerungen. Ihn und meine einzige kurze Zeit der Fröhlichkeit. „Bitte, du musst das verstehen...“, wollte ich beginnen, als plötzlich eine Tür geöffnet wurde. Ich verkrampfte mich und holte erschreckt Luft, während ich hinter mir beängstigend laut hörte, wie die knarrende Tür aufgedrückt wurde. „Naruto?“, kam es fragend von Sasuke und ich zuckte herum. Den Kleinen fest an mich gedrückt. Ich wusste, im Moment sah ich den schwarzhaarigen an, wie ein verschrecktes Tier. Als er mich erblickte, weiteten sich seine Augen vor Überraschung. „Naruto...?“, machte er wieder fragend und ich zuckte zurück. Der Kleine in meinen Armen drehte den Kopf und Sasuke schnappte nach Luft. „Naru... to...?“, fragte er diesmal den kleinen und ich wandte mich um. Stolpernd und auf dem Boden ausrutschend hastete ich los und drückte dabei den kleinen so fest an mich, das er leise protestierte, sich jedoch nicht wehrte. Niemand durfte ihm jetzt begegnen. Nicht jetzt, wo er mir so nahe war. Nicht jetzt, wo er spüren konnte, wie es in mir tobte. Nicht jetzt, wo ich nicht wusste, wie ich mich verhalten sollte. Ich rannte die Gänge entlang, bis ich ein Fenster fand, durch das ich einfach durchsprang. Den Kleinen dabei fest und geschützt in meinen Armen. Das laute Klirren der Scheibe klingelte in meinen Ohren. Die Splitter bohrten sich in meine ungeschützte Haut und schnitten tief in meine Wangen, doch als ich das kühle Graß unter meinen nackten Füßen spürte vergaß ich das wieder. Ich hörte Sasuke hinter mir besorgt rufen, doch jetzt war sogar er ein Feind. Ich sprang so hoch ich konnte und so weit ich konnte. Der Wind peitschte mir ins Gesicht, die Kälte des Morgens kerbte sich in meine Knochen und die gerade aufgehende Sonne nahm mir die Sicht, doch der warme kleine Körper, mit dem kostbarsten was ich noch besaß, war wohlauf. Und solange ich lebte, würde ich dafür sorgen, dass dies auch so blieb. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)