Ein neues Leben von Signs ================================================================================ Kapitel 1: Die Wunden --------------------- Ich taumelte die Straße entlang, mehr Tod als lebendig. Mariks letzte Worte schwirrten mir immer wieder im Kopf herum : „Lass dich nicht umbringen, Koja! Such dir eine neue Bande, lass dich niemals unterkriegen! Und vor allem, lebe nicht in der Vergangenheit! Du musst uns irgentwann vergessen, um zu überleben. Lebe, Koja, lebe!“ Danach schlossen sich seine Augen, für immer. Meine Beine knickten ein, ich sah die staubige Straße immer näher kommen. Plötzlich schlossen sich muskulöse Arme um meine Schultern und fingen mich auf. Ich sah hoch. „Koja, Koja! Bist du das? Hey, Koja, wach auf!“ Diese grünen Haare, der ernste Blick : „Zorro. Was machst du hier?“ „Kojaschätzchen! Was ist passiert? Was hat dieser Spinatschädel dir angetan?“ „Sanji ist auch hier? Warum?“ Vor meinen Augen verschwamm wieder alles. Es wurde schwarz. >„Hahaha, man Koja, sei doch nicht so ernst! Los, trink was!“ Marik? Aber, er war doch tod! Ich sah meine Bande vor meinen Augen, alle waren lebendig und putzmunter. Ich lächelte. „Marik, du weißt doch ganz genau, das ich nicht trinke. In unserer Situation ist das viel zu leichtsinig. Vergiss nicht, das die Marine hinter uns her ist! Auf deinen Kopf ist immerhin eine Menge Kopfgeld ausgesetzt.“ Er lachte wieder. „Ach Koja, dein Kopfgeld ist doch viel höher als meins! Und das, obwohl ich der Kapitän bin. Ist das nicht ungerecht?“ Die ganze Bande lachte, auch ich. Es sollte das letzte Mal sein, das ich sie alle lachen hörte. Plötzlich wurden Kanonen abgefeuert. Ich schreckte hoch.< „Koja! Was ist mit dir? Wach doch endlich auf. Koja, bitte!“ Langsam öffnete ich die Augen. „Zorro, Sanji. Was, wo... wo bin ich?“ „Juhuu, sie ist wach!“ „Ruffy, halt die Klappe!“ Ein junger Mann kam in die Kabine gestürzt. Er hatte schwarze Haare, eine Narbe unter dem linken Auge, ein rotes Hemd und eine blaue Hose an. Der Strohhut? Ich setzte mich auf. Mein Kopf dröhnte. „Zorro, wo bin ich?“ fragte ich den muskulösen, grünhaarigen Mann, der neben meinem Bett saß. „Du bist auf der Flying Lamb, unserem Piratenschiff. Der Vollidiot da hinten ist unser Käpt'n Ruffy, der kleine Elch hier heißt Chopper und ist Schiffsarzt. Sanji scheinst du ja zu kennen.“ Ich nickte. Dann wurde ich stutzig. „Sag mal, bist du nicht eigentlich Kopfgeldjäger? Was suchst du auf dem Schiff vom Strohhut?“ Als Zorro antworten wollte, tranzformierte sich der kleine Elch plötzlich. „So, das reicht jetzt! Sie braucht absolute Ruhe, also raus hier!“ Chopper packte den zappelnden Ruffy am Schlaffitchen und trug ihn zu Tür. „Hey, Chopper. Ich möchte doch noch mit ihr reden! Lass mich doch da, bitte!“ bettelte er. „Vergiss es Ruffy. Koja braucht wirklich Ruhe. Los, raus mit dir!“ Sanji lies keinen wiederspruch zu. Er war ein großer, junger Mann mit Gelb-Blonden Haaren, einem schwarzen Anzug und gekringelten Augenbrauen. Er half Chopper, den sich wehrenden Ruffy nach draußen zu schaffen. „Schwachköpfe..“ murmelte Zorro vor sich hin. Zorro war ebenfalls groß, aber deutlich muskulöser als Sanji oder Ruffy. Er hatte grüne Haare, einen ernsten Blick und eine riesige Narbe über der Brust. Meistens trug er ein weißes T-Shirt, eine dunkelgrüne Hose, die man leicht für schwarz halten konnte und ein Tuch um den Arm, das er sich bei kämpfen um den Kopf band. Man sah ihm an, das er Schwertkämpfer war. Apropos Waffen. Langsam streckte ich meine Hand aus und erwischte ihn grade noch so, als er zur Tür ging. „Zorro, wo sind meine Waffen? Ich brauche sie!“ Er drehte sich um und zeigte auf ein kleines Sideboard. Da waren sie. Meine beiden Sarazenenschwerter, die Naginata, mein Bogen, mein Köcher mit den Pfeilen und die Peitsche. Erleichtert atemete ich auf. „Ein Wunder, das du dich mit den Waffen und der schlimmen Wunde so lange auf den Beinen halten konntest. Immerhin bist du uns mitten in der Stadt in die Arme gefallen.“ Mein Blick wanderte zurück zu ihm. „Äh, ja. Ich hatte das Gefühl, das es jemanden in der Stadt gibt der mir helfen kann. Und dann hab ich dich und Sanji getroffen.“ „Ach ja, wo du's erwähnst, woher kennt ihr euch eigentlich? Du und Sanji meine ich?“ Warum fragte er das? Sein Gesicht zeigte keine Regung, aus der ich die Antwort hätte deuten können. „Ich war mit meinen Leuten im Baratie. Er hat mich angemacht wie ich es vorher noch nicht erlebt habe. Marik ist total ausgerastet! Die Beiden haben das Restaurant halb auseinander genommen. Jeff hat sie dann aber für 'ne Weile schlafen geschickt.“ Zorro nickte. Dann drehte er sich um und verlies die Kabine. Von oben hörte ich die Mannschaft. Um mich herum war nur das beruhigende Geräusch des Meeres. Die gleichmäßigen Geräusche beruhigten mich und schläferten mich wieder ein. >Ich war wieder auf der 'Ravens Wings', dem Schiff der Black Raven-Piratenbande. Wir steuerten auf das berühmte Schiffsrestaurant zu, das Baratie. Die gesamte Mannschaft war völlig aus dem Häuschen. Endlich mal wieder was anderes zu essen. Neben mir stand Ägis, der Schiffskoch. Er hatte als einziger schlechte Laune. „Keine Panik, Ägis. Gegen dein Essen kommt niemand an! Auch nicht dieser Sanji. Du bist schließlich der beste Schiffskoch auf der Welt!“ „Danke Koja. Ich weiß das zu schätzen. Käpt'n Marik hat eine weise Entscheidung getroffen, als er dich zum Vize ernannt hat.“ Ich grinste. Dann wurde es Zeit, den Anker auszuwerfen. „Los, alle Mann an Deck! Anker runter, Segel einholen! Beeilung, ihr Landratten!“ Die Mannschaft der 'Ravens Wings' kam in Bewegung. Ich beobachtete sie mit unverhohlenem Stolz. Diese tapferen Männer und Frauen waren meine Freunde geworden. Marik kam zu mir und legte mir seine Hand auf die Hüfte. Dann gab er mir einen Kuss auf die Wange. „Mit dir als Vize ist mein Leben erheblich leichter geworden. Ich hoffe, dir ist klar, das das hier die Feier zu deiner Beförderung ist.“ „Die längst überfällige Feier zu meiner überfälligen Beförderung, wolltest du wohl sagen.“ Er grinste. „So Leute. Lassts euch schmecken! Rüber mit euch. Und feiert unseren Vize schön!“ Die Crew fing an zu jubeln. Dann ließen sie Boote herab und ruderten zum Baratie. Wir wurden bereits von einigen kampflustigen Köchen erwartet.< Der bittere Geschmack meiner Zunge weckte mich aus meinem Traum. „Hi, ich bin Ruffy. Alles klar?“ Langsam nickte ich. Dann sah ich zu dem Käpt'n der Strohhut-Bande. Mir traten die Tränen in die Augen. Ruffy schien ein anderer Mensch zu sein. Er war so ernst, ein krasser Gegensatz zu dem hibbeligen, aufgedrehten Jungen, der vorhin so einen Radau veranstaltet hatte. Der Blick, den er mir zuwarf war ernst und .. las ich etwa besorgniss in seinen Zügen? Nein, das durfte nicht sein. Ruffy durfte mich nicht so ansehen wie Marik, wenn meine schreckliche Vergangenheit mich mal wieder einholte. Tränen liefen mir über die Wangen. Wie lange waren sie schon dort? Ich hatte nichts gespürt. Ärgerlich über mich selbst wischte ich sie weg. „Warum weinst du? Du hast schon im Schlaf geweint. Was ist passiert?“ „Nein, ich..“ Erschöpft von dem kurzen Gespräch stützte ich meinen Kopf in die Hände. „Sie sind tod. Alle, nur weil ich zu schwach war. Weil ich meine Fähigkeiten nicht einsetzen konnte..“ Schon wieder diese nervigen Tränen. Plötzlich spürte ich eine sanfte Hand auf meinem Rücken. „Du bist Piratin, nicht? Deine Waffen und die Tatsache, das du dich nicht fürchtest zeigen es.“ Wieder nickte ich. „Die Marine hat sie alle abgeschlachtet. Wie Tiere.“ Ich sah auf. Meine tiefe Trauer wich auf einmal einer tiefen, gefährlichen, selbstzerstörerischen Wut. Das bedürfniss, die Menschen zu töten, die mir meine Familie nahmen, nahm immer mehr überhand. „Koja, Rache ändert nichts daran. Es wird sie nicht wieder zurück bringen!“ Konnte dieser Ruffy Gedanken lesen? Woher wusste er das? Es war schier unglaublich. Ruffy stand auf. „Ich werde Chopper holen gehen.“ Damit lies er mich alleine. „Geh nicht...“ Ich flüsterte diese Worte erst, als die Tür schon zugefallen war. Plötzlich spürte ich einen stechenden Schmerz an meiner Hüfte. Als ich runter sah, bermerkte ich, das mein Hemd, die Decke und das Laken blutrot waren. Ich war so sehr mit meinem seelischen Schmerz beschäftigt, das ich meine Wunde vergessen hatte. „Verdammt.“ murmelte ich vor mich hin. Als ich grade damit beschäftigt war, mich um den blutverlust zu sorgen, öffnete sich die Tür. „Um Himmels Willen! Leg dich sofort wieder hin! Diese Wunde ist lebensgefährlich.“ Chopper kam angerannt und begann meinen Verband abzuwickeln. „Oh je, die Nähte sind gerissen.“ Er drehte sich um und ging zu einem kleinen Holztischchen, das auf der anderen Seite des Zimmers stand. „Sag mal, wir sind doch auf See, nicht?“ Chopper nickte nur abwesend, während er in einem kleinen Schählchen rührte. „Da haben die mich doch glatt entführt. Ich glaubs nicht.“ Es wurde still im Zimmer. Die Mahlgeräusche, die von Chopper kamen, verstummten. „Ruffy hat dich nicht entführt! Zorro und Sanji haben gesagt, es wäre für dich ok, wenn wir dich mitnehmen. Ausserdem wärst du verblutet, wenn...“ „Chopper, vielleicht solltest du sie verarzten und sie nicht volllabern. Sie verblutet immerhin grade!“ Die junge Frau, die grade gesprochen hatte, kam elegant die Treppe herunter. Der kleine Elch zuckte zusammen und rannte mit der Schale in der Hand zurück zu meinem Bett. „Los, hinlegen! Die Wunde ist gefährlich.“ Ich gehorchte dem kleinen, blaunasigen Elch. Man sah ihm deutlich an, das er Angst oder zumindest tiefes Misstrauen gegenüber der Frau hatte. Während Chopper meine Wunde wieder zunähte, begann die Frau wieder an zu sprechen: „Mein Name ist Yuzuki. Alles ok? Sag mal, kann es sein, das du Teufelskräfte hast? Du bist die 4te an Bord mit diesen Kräften.“ Ich nickte nur, währen ich das gleichmäßige Stechen spürte, das Chopper mitt seiner Nadel verursachte. „Ich habe versehentlich mal eine Frucht gegessen und nutze diese Kräfte nicht. Sie haben mir zwar mal das Leben gerettet, aber das ist auch alles. Ach ja, mein Name ist Koja.“ Yuzuki grinste mich frech an: „Bist nicht sonderlich gesprächig, hmm?“ Diesmal schüttelte ich einfach den kopf und konzentrierte mich wieder auf meine Hüfte, an der Chopper grade eine Salbe auftrug und mich dann verband. Choppers Hufe zitterten. „Ich lass euch dann mal wieder allein. Unser Schiffsarzt kann sich offensichtlich nicht konzentrieren, wenn ich da bin.“ Grinsend verließ sie die Kabine. Ich sah an mir herunter. Der Verband saß total schief. „Sag mal, Chopper, warum fühlst du dich in Yuzukis Gegenwart so unwohl?“ „Weil ich sie nicht mag. Sie ist mir unheimlich! Ausserdem..“ Er wurde leiser : „Ich bin mir sicher, das sie eine Spionin ist!“ Oh je, da hatte es den Kleinen ja gepackt. Verschwöhrungstheorien innerhalb der Mannschaft, das konnte ja was werden. „Chopper, wenn du fertig bist, könntest du mir dann bitte Ruffy holen? Ich muss etwas mit ihm besprechen.“ Chopper nickte. Dann stand er auf und ging wie die anderen vor ihm zur Tür. Bevor er den Raum jedoch ganz verließ, drehte er sich nochmal um: „Und du legst dich schön brav wieder hin! Sonst heilt die Wunde nie!“ Nach dieser Ermahnung fiel die Tür hinter ihm zu. Von oben kam immer noch das aufgeregte Treiben der Mannschaft. Offensichtlich waren sie grade am feiern. Feiern, das hatte ich mit den 'Black Ravens' auch immer getan. Und es hatte mir immer Spaß gemacht. Meistens war es in ein hoffnungsloses Gelage ausgeartet. Wieder kam mir eine Erinnerung in den Sinn, doch ich unterdrückte sie mit aller Macht. Noch so eine Erinnerung konnte, nein, würde ich nicht schadlos überstehen. Erschöpft sank ich wieder in mein Kissen, das einzige an diesem Bett, das nicht voller Blut war. Genau in diesem Moment öffnete Ruffy die Tür: „ OH MEIN GOTT!! Koja, Koja!!! Oh mein Gott, Koja ist verblutet!“ „Ruffy, schrei bitte nicht so.“ Durch Ruffys Geschrei fing mein Kopf an zu hämmern. „Oh, 'Tschuldigung. Was ist denn passiert? Du wolltest mit mir reden.“ Wieder wurde sein Gesicht ernst. Es war unglaublich, wie der Character dieses Jungen wechsel konnte. „Ja, das stimmt. Ich wollte mit dir reden. Ich muss dir eine Nachricht von meinem Käpt'n Marik überbringen. Du kanntest ihn, nicht?“ Ruffy nickte. „Ja, wir drei, Marik, Ace und ich sind zusammen aufgewachsen. Er war mein bester Freund, bis er schließlich Pirat wurde. Danach hatten wir nur ab und zu über Ace Kontakt. Bitte, sag mir, was geschehen ist. Ich muss es wissen.“ Ja, das kam mir bekannt vor. „Er hat mir von dir erzählt, Ruffy. Marik hat mir immer erzählt, das du einerseits das genaue Gegenteil von ihm bist und doch genau wie er. Ich sehe jetzt, das er recht hatte. Marik hat dir vertraut. Deshalb werde ich dir alles erzählen, was ich weiß. Es war so. Wir hatten es grade geschafft, von Little Garden zu fliehen, nachdem die Marine dort aufgetaucht war. Nachdem wir sie abgehängt hatten, segelten wir in Richtung Ruruka. Wir wollten alle mal wieder nach Hause. Viele kamen aus dem kleinen Stätdchen, das von dem ehemaligen Piraten Vetton regiert wurde. Ich komme von Alabaster. Nun ja, als wir dann..“ >Wir segelten mit den Eternelport nach Ruruka. Viele freuten sich darauf, Bürgermeister Vetton eins auszuwischen. „Hahaha, hörst du das, Koja? Die Truppe ist ja ganz aufgeregt! Vetton wird ausrasten! Hahaha.“ Noah, unser Kanonier kam lachend angelaufen. Ich grinste. Ja, es stimmte, die Crew war vor Freude völlig aufgedreht. Man hörte die ganze Zeit Gelächter und das Trampel der Füße, die aufgeregt hin und her rannten. Dann kam auch Marik. „Hey. Noah. Lass bloss die Finger von ihr. Sonst verbrennst du sie dir noch.“ Er grinste. „Mach dir mal keine Sorgen, Kapitän. Ich würde mich ja dann auch mit dir anlegen. Und das muss ja nun wirklich nicht sein.“ Beide lachten. Doch plötzlich wurde Mariks Blick ernst. „Noah, ich denke, du solltest die Schlägerei aufhalten, die grade unter Deck entbrennt.“ Noah rannte nach unten, immer noch lachend. Prügeleien standen schließlich an der Tagesordnung. „Ich hätte nie gedacht, das Noah dein Typ ist, Koja.“ „Als ob ich mich mit einem Kanonier einlassen würde. Ich bin eine starke, unabhängige Frau. Die einzigen mit denen ich mich einlasse, sind der Tod und der Kapitän der Black Ravens.“ Ich beugte mich zu ihm und küsste ihn, während der Hafen von Ruruka in Sicht kam. „Schade, das wir schon da sind.“murmelte Marik an meinen Lippen. Ich grinste: „Du glaubst doch nicht wirklich, das ich dich an mich ranlasse!?“ Mit einem Mal war ein lautes Krachen zu hören. „Scheiße!“ Marik rannte zu Steuer und versuchte, einen Überblick über die Lage zu bekommen. Ich hatte ihn schon. „Noah, nimm deine Leute und ab an die Kanonen! Alle auf ihre Positionen. Beieilt euch!“Wieder hörte man Kanonen krachen. „Koja, die Marine! Sie haben uns gefunden!“ Aufgeregt kam Ägis angerannt, währen Marik weiter seine Befehle brüllte. „Ich weiß. Mach dich bereit!“ Ich zog meinen Bogen und kletterte zu Amun auf den Mast. „Mach mal Platz, Amun. Ich brauche meinen Freiraum.“ Langsam spannte ich den Bogen und ziehlte auf das Flagschiff. „Komm schon, komm schon.“ murmelte ich vor mich hin, während ich darauf wartete, das die Schiffe näher kamen. Inzwischen wurden auch unsere Kanonen abgefeuert. Ich spannte den Bogen noch ein wenig mehr und ließ den Pfeil dann von der Sehne schnellen. Ich traf den Späher. Auch Amun zog nun seinen Bogen während die anderen Bogenschützen neben uns auf dem Mast ihren Platz einnahmen. „Bogen spannen, macht euch bereit.“ Meine Anweisungen prasselten nur so auf die anderen. Gott sei dank waren sie es gewohnt. „Feuer!“ brüllte Noah in diesem Augenblick von unten. Im gleichen moment schrie auch ich. Nach wenigen Sekunden unter unserem Beschuss begann das Schiff zu sinken. Nur ein kleiner Erfolg im Angesicht der Flotte, die uns hinterhergesegelt war. Nun begannen auch die Marines unser Schiff zu treffen. Nicht lange danach begann unser Schiff mit Wasser vollzulaufen. Ich sprang vom Mast und schrie weiter meine Anweisungen: „Flickt die Lecks, setzt die Segel! Wir müssen hier weg. Macht mal hinne!“ Schnell rannte ich über Deck zum Bug. Doch was ich sah, ließ mich erschaudern. Ich sah Rurukas Hafen nicht mehr. Stattdessen sah ich Marineschiffe. Sie hatten uns eingekreist. „Nein.“ flüsterte ich. Dann gaben alle Marine Kapitäne gleichzeitig den Befehl zum feuern. Ich wich einer Kanonekugel aus, die stattdessen unseren Mast zerstörte. Marik kam auf mich zu gerannt. Keuchend kam er neben mir stehen: „Koja, du musst fliehen. Du bist die einzige, die die Fähigkeiten dazu hat!“ Entsetzt drehte ich mich zu ihm um : „Spinnst du? Ich lasse euch hier nicht im Stich! Ich..“ zu mehr kam ich nicht, denn Marik stieß mich von Bord. „Du erledigst jetzt ein paar dieser Schiffe, das ist ein Befehl!“ Ich stutzte. Dieser Kerl war wirklich unmöglich. Erst sollte ich fliehen und dann ein paar von den Schiffen platt machen. Ein Pfeil, der direkt neben mir die Wasseroberfläche durchbrach weckte mich auf. Ich nutzte meine Teufelskräfte, die ich eigentlich nie mals einsetzen wollte und verschand. Die Marines, die auf mich geschossen hatten, bekamen die Münder nicht mehr zu. Jaja, seltene Teufelsfrüchte sind schon toll. Ich tauchte hinter einem Schiff wieder auf und zerstörte das Ruder. Dann begann ich nach und nach, die Kanonen zu zerstören, bis mir eine Idee kam. Vor einiger Zeit hatte ich Ace mal beim Kämpfen zugesehen. Ace, auch genannt Ace mit der Feuerfaust, hatte mit einem einzigen Faustschlag mehrere Marineschiffe zerstört. Da unsere Kräfte sich bis zu einem Gewissen Grad ähnelten, er hatte Feuer, ich Wasser, könnte ich doch... Ich stellte mich auf die Wasseroberfläche, tolles Gefühl übrigens, und machte es Ace einfach nach. Drei Schiffe auf einmal flogen in die Luft. Durch diese Aktion hatte ich natürlich die ungeteilte Aufmerksamkeit der Marines. „Verdammte Scheiße.“ Wieder löste ich mich in Wasser auf, aber ich war zu langsam. Bevor ich weitere Schiffe zerstören konnte, sah ich die Ravens Wings untergehen. „NEIN!“ schrie ich und schwamm so schnell wie ich konnte zum Schiff. Ich erwischte Marik genau in dem Moment, als sein Gesicht unter Wasser tauchte. „Marik!“ Ich zog ein umhertreibendes Stück Holz heran und legte ihn darauf. „Marik, bitte“ Es war sinnlos. Trotz allen Versuchen, schlossen sich seine Augen. Doch vorher gab er mir etwas auf den Weg: „Lass dich nicht umbringen, Koja! Such dir eine neue Bande, lass dich niemals unterkriegen! Und vor allem, lebe nicht in der Vergangenheit! Du musst uns irgentwann vergessen, um zu überleben. Lebe, Koja, lebe!“ Dann verließen ihn die Kräfte, er sank. Ich hatte keine Chance ihn zu retten. Ich ließ zu, das meine Teufelskräfte mich übermannten, das das Wasser eins mit mir wurde. Ich trieb im Wasser, mir war alles egal. Ob ich lebte, ob ich starb. Was hatte das noch für einen Sinn? Ich weiß nicht, wie lange ich dort im Wasser trieb, ohne Essen, ohne auch nur einen Stück zu trinken. Doch eines Tages wurde ich an einen Strand gespühlt. Langsam erhob ich mich und taumelte in Richtung Stadt. Woher kam dieses Gefühl, das ich dort hin musste. Das dort jemand war, der mir helfen konnte? Ich fiel.< Erschöpft ließ ich mich zurück in das Kissen fallen. Ruffy hatte Tränen in den Augen. „Was dann passierte, weißt du. Ich fiel Zorro und Sanji direkt in die Arme und die Beiden brachten mich hierher. Ich wünschte, ich hätte dir etwas anderes erzählen können.“ Ich schloss die Augen, wollte Ruffys Tränen, die ihm über die Wangen liefen nicht sehen. Ich spürte seine Hand an meiner Stirn. „Danke, das du mir das erzählt hast. Aber deswegen wolltest du bestimmt nicht mit mir reden. Hab ich recht?“ Ich nickte. „Ruffy, du weißt, was Marik mir gesagt hat. Ich soll mir eine neue Bande suchen. Ich wollte dich bitten, mich vielleicht ein Stück mitzunehmen. Bis ich jemanden gefunden habe, der den ehemaligen Vize der Black Ravens nimmt. Îch bitte dich, Ruffy. Nimm mich ein Stück mit.“ Ruffy sah mich an, dann stand er auf und drehte sich um. „Dich ein Stück mitnehmen? Spinnst du?“ Er drehte sich um, seine Augen blitzten wütend. „Du gehörst doch schon längst dazu, Koja!“ „Ruffy..“ Ich war sprachlos. Er kannte mich doch kaum. War es wegen Marik? Oder vertraute er seinen Freunden so sehr, das es ihm reichte, das sie sich für mich einsetzten? „Danke, Ruffy.“ Verdammte Tränen. Verlegen wischte ich sie weg. Vielleicht war mein Leben doch nicht verwirkt. Vielleicht konnte ich hier ein neues Leben anfangen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)