Ven, mira que poderoso está el sol... von Imp (Auron x Tidus) ================================================================================ Kapitel 1: Ven, mira que poderoso está el sol... ------------------------------------------------ Sieh, wie mächtig die Sonne ist… ~ Ferne Vergangenheit ~ Träge ließ sich Auron zurück in den Sessel fallen, konnte sich ein schmunzeln jedoch nicht verkneifen. Als Leibgarde war er harte Arbeit gewöhnt, doch nichts erschöpfte ihn so sehr, wie auf dieses Kind aufzupassen. Zwar erfüllte es ihn mit Stolz, dass Jekkt ausgerechnet ihn gebeten hatte, auf seinen Sohn achtzugeben, doch Auron konnte nicht leugnen, dass er jeden Tag aufs Neue dankbar war, wenn Tidus endlich im Bett lag. Seufzend erhob sich der legendäre Gardist wieder und begann die Asche im Kamin zusammenzuschieben, unbewusst wanderten dabei seine Gedanken zu der Geschichte, die Tidus im gerade erzählt hatte. Ob der Junge verstand, welch‘ tiefgründige Weisheiten sich hinter diesen Worten verbargen? Vermutlich nicht. Wie sollte auch ein Kind verstehen, was die meisten Erwachsenen kaum begreifen? Routiniert säuberte Auron den Kamin und griff anschließend zu den frischen Scheiten. Mitten in der Bewegung hielt er inne und grübelte erneut. /„Manchen Menschen scheint einfach alles zu gelingen. Ihr bloßer Anblick verschüchtert und lässt die eigene Person sehr unbedeutend erscheinen.“/ Hatte Tidus gesagt. Empfand er etwa so? Konnte es sein, dass Tidus sich neben einer anderen Person unbedeutend fühlte? Womöglich sogar neben Auron selbst? Kopfschüttelnd stapelte Auron die Scheite und nahm sich vor, Tidus noch einmal darauf anzusprechen. ~ Abbysum ~ Unsicher spielte Tidus mit einem Grashalm und warf gelegentlich einen keuschen Blick über seine Schulter. Auron stand nicht weit von ihm entfernt und unterhielt sich mit Jekkt. Der Blondschopf hatte nicht damit gerechnet im Abbysum zu landen, als er Spira verließ. Nun nagten Selbstvorwürfe an ihm. Wie hatte er nur das Risiko eingehen können, Auron seine Gefühle zu gestehen? Wie sollte er bloß dem Mann jemals wieder in die Augen sehen? Beklommen ließ Tidus den Kopf hängen. Vermutlich sprach Auron grade mit Jekkt darüber und amüsierte sich über Tidus Gefühle. Frustriert ließ Tidus den zerpflückten Halm fallen und flüchtete aus Aurons Blickfeld. Erst, als der Blondschopf sicher war, dass ihm niemand unwillkürlich über den Weg laufen würde, verlangsamte er seinen Schritt. Scham, Panik und der Frust unerwiderter Liebe stiegen in ihm auf, ließen seine Knie weich werden und seine Hände zittern. Er fühlte wie ihm heiße Tränen die Wangen hinab liefen. Hastig wischte er sie fort und schlug gleich darauf, wütend über seine eigene Schwäche, gegen einen Baum. ~ Ferne Vergangenheit ~ Müde löschte Auron das Licht seiner Nachtischlampe und legte seinen Kopf auf das Kissen. Doch trotz seiner Erschöpfung fanden seine Gedanken keine Ruhe. War es wirklich möglich dass er Tidus einschüchterte? Sicher konnte er streng sein und womöglich sogar herrisch, aber Tidus musste doch verstehen das Auron nur versuchte, den Jungen zu beschützen. Grübelnd drehte Auron sich auf die Seite. Ja, er hatte den Jungen lieb gewonnen und auch ohne das Versprechen, welches er Jekkt gegeben hatte, könnte es sich Auron niemals verzeihen, wenn Tidus etwas zustieße. *** Seit dem Anbeginn der Zeit zogen Sonne und Mond gemeinsam als Hirten über das Firmament und wachten über die Sterne. Mit ihrem einfühlsamen Wesen fiel es Mond zu, jeden Kummer aus den Herzen der Sterne zu vertreiben, während Sonne aufgrund seiner Stärke alle Gefahren bannte. Unermüdlich und stets aufmerksam ließ Sonne seinen Blick schweifen, bedacht darauf alles Unglück abzuwehren, schenkte er Mond und den Sternen ein sorgenfreies Leben. Immer wenn Sonne mit schnellen Schritten, einen glühenden Hauch hinter sich her ziehend, einen stürzenden Stern hinterher jagte, spürte er Monds Blick auf sich ruhen. Kehrte er kurz darauf mit dem übermütigen Stern zurück, verfolgte Sonne mit einem Lächeln wie sanft und fürsorglich sich Mond um den Ausreißer kümmerte und wie sehr die Sterne Mond doch schätzten. *** Ruckartig schreckte Auron aus seinem Schlaf auf und war sofort kampfbereit. Angestrengt lauschte der Gardist in die Dunkelheit, doch er konnte keine verdächtigen Geräusche Ausmachen. Das ungute Gefühl blieb jedoch und Auron beschloss, nach dem Jungen zu sehen. Leise bewegte sich der Mann über den Flur zu Tidus Zimmer. Langsam, um keine lauten Geräusche zu erzeugen, drückte Auron die Klinke herunter und öffnete die Tür einen Spalt weit. Ein dämmriger Lichtkegel drang durch die Tür und fiel auf das Gesicht des schlafenden Jungen. Amüsiert bemerkte Auron das Tidus sogar im Schlaf lächelte. Der Junge war eine Frohnatur, genau wie sein Vater. Zufrieden, dass mit seinem Zögling alles in Ordnung war, schloss Auron wieder vorsichtig die Tür und wünschte Tidus in Gedanken noch angenehme Träume. ~ Vergangenheit ~ Wortlos verließ Auron den Reisebedarf um Yuna und Tidus hereinzuholen. Ihre weiterreise würde anstrengend werden und die Gruppe brauchte dringend Erholung. In einiger Entfernung konnte der Gardist Yuna ausmachen, wie sie den Sonnenuntergang betrachtete. Auron schritt auf sie zu, blieb aber abrupt stehen, als Tidus sich zu dem Medium gesellte. Geziemt hielt Auron Abstand und wartete darauf, dass die beiden ihr Gespräch beendeten. Dabei beobachtete er sie unwillkürlich. Die Sonne verschwand langsam unter dem Horizont und nur dämmriges Licht erhellte die Umgebung. Auron konnte die beiden Freunde bereits kaum noch ausmachen, doch als Yunas helles Lachen zu ihm drang legte der Gardist verwundert den Kopf schief. Das Medium lachte selten, doch Auron kam nicht drum herum zu bemerken, dass wenn Yuna lachte, meist Tidus der Grund dafür war. Es erstaunte ihn immer wieder, dass ausgerechnet der aufgedrehte Tollpatsch das nötige Feingefühl aufbringen konnte, um Yuna von dem Schrecken ihrer Reise abzulenken. ~ Ferne Vergangenheit ~ Lautlos schloss Auron seinen Kontrollgang ab und begab sich zufrieden zurück in sein Bett. Wieder einmal fragte sich Auron wie Tidus so unbeschwert sein konnte. Er hatte Vater und Mutter verloren und dennoch gab es immer wieder Dinge, die den Jungen erfreuen konnten. Die Freude am Leben zeichnete Tidus am meisten aus. Die eiserne Disziplin die Auron für sich beanspruchte schien keinerlei Bedeutung im Leben des Blondschopfs zu haben. *** Unbemerkt beobachtete Sonne Monds Liebreiz und ihr zartes Wesen. Niemand sonst konnte solch ein Feingefühl offenbaren oder so viel Freundlichkeit ausstrahlen. Ohne Mond, war Sonne überzeugt, würden die Sterne die Freuden der unendlichen Weiten des Himmels nicht verstehen. Eines Tages, während einer Wache, fiel Sonnes Blick erneut auf Mond. Staunend bewunderte er wie anmutig Mond im Kreis der Sterne tanzte. Gebannt von diesem Anblick, gelang es Sonne nur mit Mühe, sich wieder seiner Aufgabe zu widmen. Gleichwohl wanderten seine Gedanken ständig zu Mond. Immer häufiger suchten Sonnes Augen nun sehnsüchtig nach Mond, nur um sich schnell wieder abzuwenden. Es fiel Sonne schwer, seiner Bestimmung treu zu bleiben, doch die Furcht einem seiner Sterne oder gar Mond könnte etwas zustoßen, hielt seinen Blick scharf. *** Ein weiteres Mal richtete sich Auron in seinem Bett auf und schaltete das Licht ein. Seine Gedanken fanden einfach keine Ruhe. Schläfrig griff er nach dem Buch auf seinem Nachttisch und mit einer schnellen Handbewegung öffnete er es an der markierten Stelle. ~ Vergangenheit ~ Unbewegt bremste Auron Tidus in seinem Aufruhr und ließ keinerlei Wiedersprüche zu. Yunas Entscheidung Seymor zu heiraten, hatte auch den Gardisten getroffen und er konnte Tidus Aufregung verstehen. Doch die Pflicht eines jeden Gardisten ist, für das Wohl von ganz Spira zu Sorgen und nicht für das Wohl nur einer Person Tidus bedachte Auron mit einem wütenden Blick. „Ich kann nicht glauben, dass du das zulassen willst. Ist dir Yunas Zukunft vollkommen gleichgültig?“ Auron drehte den Kopf zu Seite und blickte an Tidus vorbei. „Wir müssen ihre Entscheidung akzeptieren“, antwortete er endgültig. Mit diesen Worten drehte sich der Gardist um und folgte weiter dem Pfad durch die Donnersteppe. Missmutig stampfte Auron weiter voran während die anderen ihm langsam, den Schock noch verarbeitend, folgten. Die Entscheidung war ihm nicht leicht gefallen. Schon Braska hatte sein Leben für Spira gegeben. Mit welchem Recht konnte Spira nun auch das von seiner Tochter fordern? Auron schüttelte den Kopf. Manchmal wünschte er sich, er könne die Dinge so simpel sehen, wie Tidus es tat, doch es war seine Aufgabe die Traditionen zu waren. Auch auf Kosten seiner eigenen Überzeugungen. Überrascht hob Auron den Kopf, als Tidus an ihm vorbeistampfte. Der Blick, der ihm dabei zugeworfen wurde, machte dem Gardisten deutlich, wie wenig Verständnis Tidus für Aurons Verhalten aufbringen konnte. Seufzend erkannte Auron, dass er von nun an das Ventil für Tidus Frust sein würde. Aber vielleicht war das auch gut so. Wenn der Junge sich erst mal abreagiert hatte, würde er seinen Aufgaben besser nachkommen können. ~ Ferne Vergangenheit ~ Langsam rutschte das Buch aus Aurons halb geöffneter Hand und landete mit einem leisen holpern, zugeschlagen auf dem Boden. Die Müdigkeit hatte den Gardisten während des Lesens nun doch übermannt. *** Eines Tages tanzten die Sterne so tollkühn über das Firmament, dass Einige drohten abzustürzen. Zu spät bemerkte Sonne die Gefahr, hatte sich sein Blick doch wieder auf Mond gerichtet. Entsetzt sah Sonne den Sternen nach, trotz all seiner Stärke zu machtlos um sie zu retten. Es kam wie es kommen musste und die Sterne fielen in die Tiefe. Sonne musste mit Entsetzen feststellen, dass er nicht mehr für sie tun konnte, als ihnen nachzusehen. Verzweifelt schwor sich Sonne, von nun an nur noch seiner Aufgabe nachzukommen und Mond aus seinem Herzen zu verbannen. Zu groß war die Gefahr noch weitere Sterne zu verlieren. Aufgebracht über sein eigenes Versagen, nutzte Sonne seinen Zorn, um mit Mond zu brechen. Mond sank in sich zusammen, während Sonne sie mit Vorwürfen überhäufte. Sonnes Herz blutete bei diesem Anblick, doch er blieb hart. Der Schmerz wäre erträglicher für ihn, wenn Mond ihn hassen würde, als wenn noch mehr Sterne, wegen seiner Nachlässigkeit, fallen würden, so glaubte Sonne. Die Zeit verging und Sonne musste einsehen, dass die Sehnsucht ihn weiterhin gefangen hielt. Der brutale Abstand den Sonne zwischen sich und Mond gebracht hatte, lastete schwer auf Sonnes Gemüt. Doch inzwischen sah er keine Hoffnung mehr Mond wieder zu gewinnen, denn sie hatte ihn bereits verlassen. Die Tage wurden einsam für Sonne, während er die Sterne bewachte. Doch aufgrund seiner Traurigkeit wurden seine Schritte träger und immer wieder stürzte ein Stern vom Himmel. Sonnes einziger Trost war, das Wissen, dass Mond in den Nächten die Sterne besuchte und somit auch ihm für eine kurze Zeit nahe kam. *** „Wach auf. Komm schon Auron, wach endlich auf.“ Gut gelaunt schüttelte Tidus seinen Ziehvater bis dieser knurrig sein Auge öffnete. „Tidus, ich hab die halbe Nacht kein Auge zugemacht. Lass mir bitte wenigstens jetzt meinen Frieden.“, brummte Auron verschlafen. Tidus zog einen Schmollmund, „Aber ich muss in zwei Stunden beim Blitzballtraining sein.“ maulte er. Rücksichtlos zog Auren seine Decke noch ein Stückchen höher. „Zwei Stunden sind eine lange Zeit.“ Tidus rollte mit den Augen und verließ das Zimmer. Er könnte Auron jetzt sowieso nicht mehr umstimmen. ~ Vergangenheit ~ Besorgt beobachtete Auron Tidus von Weitem. Es war dem Gardisten nicht entgangen, dass Tidus im Laufe ihrer Reise immer stiller und nachdenklicher geworden war. Doch seitdem die Gruppe die Asthra-Masse passiert hatte, war der Blondschopf schlagartig geradezu depressiv geworden. Auron war sich seiner vielen Fähigkeiten bewusst, ebenso aber auch seiner Schwächen. Ihm war klar, dass er wohl nicht in der Lage sein würde, Tidus aufzubauen, aber gleichzeitig verwunderte es ihn, dass der Blondschopf nicht einmal den Versuch unternahm, mit ihm zu sprechen. Sie hatten viel Zeit miteinander verbracht und Auron war überzeugt gewesen das Tidus in ihm eine Bezugsperson sehen würde. Trotz aller genervten Kommentare über Tidus Verhalten, schätzte der Gardist den jungen Mann, zu dem Tidus herangewachsen war, doch sehr. ~ Ferne Vergangenheit ~ Kaum hatte Tidus den Raum verlassen überwältigte ihn wieder der Schlaf. Für einen kurzen Moment hielt ihn der Gedanke an den baldigen Termin noch wach, dann aber schlief er wieder ein. *** Die Zeit verstrich. Tage wurden Monate, Monate wurden Jahre. Aus Jahren wurden Jahrzehnte, Jahrtausende… eine Ewigkeit. Sonnes Glut war längst nicht mehr so hell wie einst, als Mond an seiner Seite ging. Durch seinen übertriebenen Ehrgeiz ward Sonne von Kummer zerfressen und von seiner Kraft verlassen. Einst der Stärkste am Firmament, so war Sonne nun nur noch ein Schatten seiner Selbst und jede Nacht stürzten, unter seinem traurigen Blick, Scharen von Sterne in die Tiefe. Der Himmel wurde von leuchtenden Schweifen erhellt und es gab Niemanden, der es verhindern konnte. *** Blitzschnell sprang Auron auf als eine hastige Bewegung ihn weckte. Sofort entspannte der Gardist sich wieder und betrachtete nur Kopfschüttelnd wie Tidus auf seinem Bett rumhüpfte. „Kann es sein das du ein Morgenmuffel bist?“, fragte Tidus grinsend. Auron hob nur schweigend eine Augenbraue. ~ Abbyssum ~ Abwesend plauderte Auron mit seinem besten Freund. Zehn lange Jahre hatte er sich nichts sehnlicher gewünscht und nun wo er am Ziel seiner Reise angekommen war, wünschte er sich plötzlich zurück. Es hatte ihn überrascht, Tidus hier wieder zu treffen, und trotz all seiner Gelassenheit konnte Auron ein gewisses Unbehagen nicht leugnen. Doch nicht Tidus Geständnis lösten dieses Gefühl aus. Vielmehr nagte die Erkenntnis an ihm, so viele Fehler begangen zu haben. Jetzt Endlich wurde Auron klar, dass manchmal die Bedürfnisse eines Einzelnen doch über den Wünschen von Vielen stehen konnten. Es war fast lächerlich, dass er viele Jahre tot sein musste, um zu begreifen, was das Leben forderte. Mit einem kurzen Nicken entschuldigte Auron sich von Jekkt und schritt zielsicher davon. Der Gardist musste nicht lange suchen, bis er Tidus mit hängendem Kopf an einem Baum gelehnt fand. Einem Impuls folgend blieb Auron stehen und betrachtete den Blondschopf. Plötzlich wusste er nicht mehr, was er ihm überhaupt sagen wollte. *** Als Sonne überzeugt davon war, die Kraft am Leben verloren zu haben, wurden seine trüben Augen Zeuge eines Wunders. Zwischen den Sternen tanzte Mond und mit jedem Schritt, den sie tat, setzte sie einen Stern zurück an seinen Platz. Es dauerte nicht lange, da funkelte das Firmament wieder in seiner schönsten Pracht *** Tidus musste nicht aufsehen, um zu wissen, dass Auron zu ihm gekommen war. Sein erster Reflex war aufzustehen und wegzulaufen, doch nur einen Gedanken später sah der Blondschopf schon ein, wie lächerlich dieses Vorhaben wäre. Sein Kopf schwirrte, während er versuchte, seinen nächsten Schritt zu planen. Immer hektischer kreisten seine Gedanken, denn er wollte zu einer Lösung gekommen sein, ehe Auron in ansprach. Die Minuten vergingen und irritiert bemerkte er, dass Auron sich noch immer nicht vom Fleck gerührt hatte. Vorsichtig hob er seinen Kopf und warf dem Gardisten einen hastigen Blick zu. Mit Erstaunen stellte Tidus fest, dass Auron sein Gesicht zum Himmel gewandt hatte und seine Züge einen traurigen, fast hilflosen Ausdruck angenommen hatten. Für einen kurzen Moment setzte Tidus Herz aus, dann atmete der Blondschopf einmal intensiv ein und aus. Es war an der Zeit eine Entscheidung zu fällen. Er konnte sich entweder bis in alle Ewigkeit vor Auron verstecken, oder aber er konnte sein Glück versuchen. Langsam senkte Auron wieder den Kopf und lenkte seinen Blick starr auf Tidus. Die Beine des Blondschopfes zitterten, als er sich erhob und je näher er Auron kam, desto deutlich wurde der Ausdruck von Angst in seinem Gesicht. Schuldgefühle beschlichen Auron, wusste er doch, dass er der Auslöser für Tidus Angst war. Umso überraschter war er, als Tidus plötzlich nach seinem Arm griff und ohne ein Wort zu sagen einfach in seiner Nähe stand. *** Wieder nahm Monds Anmut Sonnes Blick gefangen. Erstaunt bemerkte er, wie Mond zu ihm trat und zum ersten Mal seit Anbeginn der Zeit ließ Mond sich neben Sonne nieder und schloss ihn in ihre Arme. Erschrocken sah Sonne, wie Monds Gestalt in seinem Brodem verbrannte und wie Mond schwächer wurde, während seine alte Stärke zurückkehrte. Am Himmel wehklagten die Sterne, doch plötzlich herrschte Stille. *** Verbissen versuchte Tidus sein Zittern zu verbergen, doch die Angst vor Aurons Reaktion beherrschte ihn vollkommen. Jede Sekunde, in der der Gardist weiterhin regungslos verharrte, kam Tidus wie eine Ewigkeit vor. *** Verwundert richtete sich Sonne auf, strahlend und stark wie zum Anbeginn der Zeit. Und wo eben noch Mond stand, ruhte nun eine zweite Sonne. Die Sterne, die eben noch vor Kummer weinten, taten dies nun vor Glück. *** Doch plötzlich beugt sich Auron vor und zog Tidus in seine Arme. Kein Wort wurde gesprochen, aber die zärtliche Geste sprach für sich. Endlich begriff Tidus die wichtigste Lektion des Lebens: Am Anfang des Weges, steht der Wille sein Ende zu erreichen. *** Nach einer einsamen Ewigkeit hatte der Mut, den ersten Schritt zu wagen, zwei Liebende vereint. Bis zum Ende der Zeit wird nun der Himmel von zwei strahlenden Sonnen erhellt. *** Lächelnd löste sich Tidus von Auron und ergriff dessen Hand. Wohlwissend dass Beide schwere Lektionen gelernt hatten, um zu verstehen, wie einfach es ist, sein Glück zu finden, wenn man den Mut aufbringt, es auch finden zu wollen. *** Und der Wind verbreitet den zarten Gesang der Sterne: Sieh, wie mächtig die Sonne ist… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)