How much... von abgemeldet (... are my DREAMS worth?) ================================================================================ Kapitel 3: 세 - set ------------------ -- -- -- -- -- "Geht nur, ich mach das..." Während sich seine Kollegen freudig zur Spielekonsole ins Wohnzimmer verziehen, um ihrer liebsten Freizeitbeschäftigung nachzugehen, räumt Seunghyun den Küchentisch ab und fängt dann an, abzuspülen. Er konnte Gelächter aus dem Wohnzimmer nebenan hören, gelegentliche Flüche und freundschaftliche Beleidigungen und irgendwie fühlte er sich in diesem Moment glücklich. Er konnte wirklich zufrieden sein mit seinem Leben. Er hatte ein Hobby, dass gleichzeitig sein Beruf war, er hatte keine Geldsorgen und konnte ohne Druck seine Träume verwirklichen. Und, was am wichtigsten war... Er hatte Freunde. Sehr gute Freunde und er war unendlich stolz darauf, sie zu haben. Wie oft schon hatten ihn die vier schon aus einer verzwickten Situation gerettet oder waren einfach in der Nähe gewesen. Seunghyun redete nie über seine Probleme, aber wenn er welche hatte, dann spürten das alle hier einfach. Niemand von ihnen konnte soetwas vor den anderen verbergen, dafür kannten sie sich viel zu gut. Und er war froh, Freunde zu haben, die auch einmal still an seiner Seite waren, ohne sich ihm aufzudrängen. Einfach da waren, für alle Fälle. So in Gedanken versunken und eine routinierte Handbewegung nach der anderen machend, hört er überhaupt nicht, wie jemand hinter ihm die Küche betritt. Dieser Jemand hat nun ein breites Grinsen im Gesicht und schleicht sich langsam und vorsichtig an den Älteren heran. Kurz, nachdem er mit Taeyang, Daesung und Seungri im Wohnzimmer verschwunden war, wurde der Leader auch schon wieder hochgescheucht, um etwas zu trinken zu holen. Als er den Ältesten dann so mit dem Rücken zur Tür stehen sah, brachte er schnell eine Flasche ins Wohnzimmer, um dann leise noch einmal in die Küche zu gehen. Ohnehin trugen die beiden Jüngsten gerade ein von Taeyang kommentiertes Rennen aus, das konnte also noch eine Weile dauern. Er hatte einen Moment einfach Seunghyun's Rücken angestarrt, die Muskulatur, die sich unter dem grauen Schirt abzeichnete, seinen Nacken betrachtet, die noch immer leicht nassen, schwarzen Haare, seinen Hintern in der dunkelblauen Jeans. Ja, das konnte er zugeben. Der Ältere sah verdammt gut aus. Selbst beim Geschirrspülen. Dennoch wollte Jiyong sich seinen Streich nicht verkneifen und tritt leise an ihn heran. Er hatte die Hände bereits erhoben, als er innehält und nachdenklich den Gesichtsausdruck des Älteren mustert. Der war so in Gedanken versunken, dass er seine Gesellschaft gar nicht bemerkt. "Du solltest viel öfters so lächeln, Hyung..." Weißblaue Scherben regnen auf den Küchenboden, als der so plötzlich Angesprochene aus seinen Gedanken gerissen wird und vor Schreck die Reisschüssel fallen lässt, die er gerade hatte spülen wollen. "Sch...", flucht er leise und dreht sich dann zu seinem Leader um, der sich ein Grinsen nicht verkneifen kann. "Tut mir leid...", entschuldigt sich der Jüngere lächelnd und geht dann auf die Knie, um die Scherben einzusammeln. "Warte, ich mach das..." "Nein, ich helf dir... Autsch!" Beinahe überrascht über den Anblick seines eigenen Blutes starrt Jiyong auf seinen Zeigefinger. "Du Tollpatsch, komm her..." Bevor der Jüngere reagieren kann hat Seunghyun seine Hand gepackt und die Lippen auf die Wunde gelegt. Während sich der Mund des Älteren mit dem Geschmack von Blut füllt, kommen dem Jüngeren außergewöhnliche Gedanken. Gedanken, die eindeutig weiter gingen. Gedanken, in denen die Lippen des Älteren nicht nur auf seinen Fingerkuppen lagen. Gedanken, in denen sie nicht eine Armlänge auseinander saßen. Schlagartig schießt ihm das Blut in den Kopf. Dennoch seufzt er unbewusst leise auf, als der Ältere die Lippen von seinen Fingern nimmt und ihn einen Moment anschaut. Ein Lächeln schleicht sich auf seine Lippen. "W-was... was grinst du denn so?", stottert Jiyong erschrocken und verlegen vor sich hin und vermeidet jeden direkten Blickkontakt. "Du bist feuerrot... Was hast du dir vorgestellt?" "Äh... ähm... nichts... i-ich...", stammelt der Jüngere nur noch mehr, verhaspelt sich in seinen Worten und schweigt schließlich verlegen, das Gesicht noch immer feuerrot und mit einem Gesichtsausdruck, als wolle er im Boden versinken. Während der Ältere grinsend, aber ohne ein Wort zu sagen, aufsteht und schnell die Scherben einsammelt, setzt Jiyong sich auf einen Küchenstuhl und beobachtet ihn dabei. Ja... was hatte er sich vorgestellt? Woher kamen plötzlich solche Gedanken? Allein die Erinnerung daran ließ ihn wieder erröten, gerade, als seine Gesichtsfarbe angefangen hatte, sich zu normalisieren und er räuspert sich verlegen, während sich in seinem Körper ein angenehmes, warmes Kribbeln ausbreitet. Er musste sich eingestehen, dass ihm die Vorstellung gefiel. "Jiyong...?" "Hm?" Schnell schaut der Jüngere auf und ist unendlich dankbar, dass Seunghyun ihm wieder an der Spüle den Rücken zukehrt. "Sorry wegen grade...", murmelt dieser nun. "Häh?", war Jiyong's hochintelligente Antwort, was dem Älteren ein Seufzen abverlangt. "Du willst nur, dass ich es wiederhole..." "Äh, nein... Ich war nur verwundert... Wofür?" "Ich hätte aufmerksamer sein müssen, dann wäre die Schüssel nicht runtergefallen und du hättest dich nicht verletzt..." 'Und dann nicht solche Gedanken gehabt...', fügt Jiyong für sich hinzu und schüttelt dann den Kopf, auch wenn der Andere das gar nicht sehen kann. "Ach, schon okay... Ist ja keine tödliche Wunde oder so... Außerdem..." Jiyong lächelt. "Ich... hm... Dein Lächeln... es gefiel mir... Du solltest wirklich öfters lächeln... Steht dir..." "Äh..." Der Ältere wusste nicht, was er sagen sollte. Zwar bekam er ständig Komplimente von Fans, daran war er gewöhnt. Er konnte lächeln, sich bedanken und es dann vergessen. Bei dem Jüngeren war das anders. Als Leader lobte er nur selten oder machte Komplimente, was sie umso wertvoller werden ließ. Lächeln, danke sagen, weggehen... das ging jetzt nicht. Jetzt musste ein ordentlicher Dank her, irgendetwas, das genau seine Gedanken ausgrückte. "... Hm..." Einen Moment ist es still, dann bricht Jiyong in schallendes Gelächter aus und muss sich am Stuhl festhalten, während Seunghyun den letzten Teller in den Schrank räumt und sich dann seufzend umdreht, um den Jüngeren nachdenklich und verlegen lächelnd anzusehen. Glucksend beruhigt dieser sich wieder. "Tabi, das war so eine typische Antwort für dich... Oh, darf ich ein Photo von deinem Gesicht machen? Du schaust grad einfach zu niedlich..." Eben noch perplex und etwas verlegen, schleicht sich jetzt ein Lächeln auf die Lippen des Ältesten. Was glaubt der Kleine eigentlich, wem er gegenübersitzt? Gespielt wütend knurrend schnappt er sich Jiyong's Arm und nimmt ihn mit einer geschickten Körperdrehung in den Schwitzkasten. "Dann mach ich auch eins von deinem Gesicht, einverstanden?" "Ha! Versuch's doch!" Der Jüngere lacht, grinst kurz zu Seunghyun hoch und fängt dann an, wie ein Bekloppter herumzuzappeln, sodass der Ältere ihn kaum halten kann. Gerade, als Jiyong sich fast befreit hatte, taucht Seungri in der Küche auf. Seine Gesichtsausdruck war schlichtweg 'EPIC', sodass die Beiden vor ihm in ihren Kabbeleien innehalten und sich dann ähnlich lachend in den Armen liegen wie der Jüngste und sein Leader noch am Abend zuvor im Bad. "Und... was geht so bei euch, wenn ich fragen darf...?" Lächelnd tritt Seunghyun einen Schritt zurück und entlässt Jiyong aus seinen Armen, um dann seinem Magnae eine Hand auf die Schulter zu legen. "Nichts weiter, dein Gesicht war nur grade zu genial... Epic, Kleiner...!" Jiyong ist immernoch am Lachen, beruhigt sich aber langsam wieder. "Seungri, du bist echt zu herrlich heute...", grinst er. "Hm, vielen Dank auch... Da kann man die Ironie ja sehen..." "Anio, das war wirklich keine Ironie..." "Ich weiß nicht, ob das besser ist..." "Wolltest du was Bestimmtes?", mischt sich der Bandälteste nun ein, damit die beiden sich nicht noch weiter ihre intelligenten Sätze an den Kopf werfen. "Äh...", denkt der Angesprochene nach und kratzt sich am Kopf. "Ach ja, es hat aufgehört mit regnen... Kommt mal mit..." Sich fragend anschauend folgen Seunghyun und Jiyong dem Jüngsten durch's Wohnzimmer auf den Balkon. Lächelnd deutet Daesung dort in den Himmel und ihre Blicke folgen der Bewegung. "Wow...", stellt Jiyong nach einigen stillen Sekunden staunend fest. Ein riesiger Regenbogen spannt sich über der regennassen Stadt und taucht jeden Regentropfen auf den Mauern und Fensterscheiben in bunte Farben. -- -- -- -- -- Ich bin wieder da! Danke für's Lesen, das nächste Kapitelchen kommt bald! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)