Der Schöne und Das Biest von blockhead (Draco Malfoy & Astoria Greengrass) ================================================================================ Kapitel 4: Four --------------- Der Schöne und Das Biest Four 25. November Mit angehaltenem Atem, um ja kein Geräusch zu verursachen, lugte Astoria um die Ecke und drückte sich dabei ganz fest an die kalte Kerkerwand. Mit verengten Augen beobachtete sie den Eingang zum Gemeinschaftsraum. Ihre kalten Hände umklammerten ein kleines Kästchen, dass in silbernes Papier gewickelt und mit einer violetten Schleife verschönert worden war. Ein kleines Schild an der Schleife zeigte deutlich für wen es bestimmt war, denn die geschwungenen, ordentlichen Buchstaben formten den Namen „Draco Malfoy“. „Was machst du da, Astoria?“ Sie zog scharf die Luft ein, und weil sie den Atem angehalten hatte, musste sie anfangen zu husten, was dazu führte, dass sie vor Schreck das Päckchen in die Luft warf und nach nach vorne kippte. Wild hustend und mit dem Arm rudernd, der nicht zwischen ihrem Körper und der Wand eingeklemmt war, verfluchte sie wen-auch-immer, der sie angesprochen hatte. „Das kann sich ja keiner mit ansehen.. Erbärmlich.“ Bevor sie sich in ihrem Hustenwahn aufregen konnte, umfasste ein Arm ihre Taille und zog sie zurück. Als sie sich beruhigt hatte, wurde ihr das kleine Päckchen, nämlich das Geschenk für Draco, vor der Nase präsentiert. „Vielen Dank!“, schnappte sie zickig und riss das Päckchen an sich. Inzwischen hatte ihr Gehirn die Tatsache erarbeitet, dass es sich bei ihrem „Retter“ – oder auch Angreifer, je nachdem, wie man es sehen wollte – um Draco handelte. Einen lässig grinsenden Draco, der ihr einen amüsierten Blick zuwarf. „Also, Astoria, was machst du hier?“ Für eine kleine Weile blieb sie stumm, sah ihn einfach nur an, bevor sie ihm dann, immernoch schweigend, das Geschenk in die Hand drückte. „Für dich. Ich hab auf dich gewartet.“ Er betrachtete das Geschenk ausdruckslos. „Morgen ist dein Geburtstag“, sagte er plötzlich mit hochgezogenen Augenbrauen, „Wieso schenkst du mir etwas?“ Er klang verwirrt, doch seine grauen Augen wirkten neugierig. Neugieriger, als ihr lieb war. Sie hasste es sich erklären zu müssen und es vor Draco zu tun, machte die ganze Sache noch unangenehmer. „Ja, ich weiß“, kam ihre Antwort gedehnt, „Aber das ist dafür, dass-“ „Ich dir das Butterbier bei unserem ersten Treffen bezahlt habe, weil du dein Geld vergessen hast.“ „Nein! Dafür, dass-“ „Ich dafür gesorgt habe, dass du die Hausaufgaben rechtzeitig erledigst.“ „Nein, verdammt nochmal! Dafür dass du..!“ Dieses Mal brach sie ihren, viel zu lauten, Satz selbst ab und sah ihn mit offenem Mund an. Sie spürte, wie sich eine unangenehme Wärme auf ihren Wangen ausbreitete und biss sich kurz auf die Unterlippe, gedanklich dafür betend, dass die Flecken nicht auftauchen würden. „Du weißt schon“, sagte sie schließlich lahm und wusste, dass die Flecken nun wirklich auf ihren Wangen erschienen.Im letzten Moment hatte sie sich gegen die Begründung „Einfach so, für dich“ entschieden. Und da sie ihre Pläne nur äußerst selten über den Haufen warf, machte die Situation für sie nur noch unangenehmer. Draco schüttelte den Kopf, ein spöttisches Lächeln auf den Lippen. „Ich weiß nichts“, gestand er, gespielt ernst und in seinen Augen schien das Wort „Spott“ förmlich herauszuleuchten. Sie brauchte eine neue Begründung. Eine gute, am besten schnell. Irgendwie machte es sie aber auch wütend, dass er sie dazu bringen konnte aus der Haut zu fahren, wenn sie es am wenigsten gebrauchen konnte. „Dafür.. dass du.. mir.. beim Bestehen der Zwischenprüfungen geholfen hast.“ Am liebsten hätte sie ihren hübschen, kleinen Kopf gegen die nächstbeste Kerkerwand geschlagen. Bei den Zwischenprüfungen geholfen? Was für ein Unsinn. Das war bei weitestem die dämlichste Begründung, die sie hätte benutzen können. „Ach.. Das hättest du auch gleich sagen können.“ Er klang leicht genervt, obwohl seine grauen Augen mal wieder offenbarten, dass er die ganze Sache ziemlich lustig fand. Wahrscheinlich geradezu lächerlich. Das konnte sie gut verstehen. Sie selbst fand ihre Begründung selbst ziemlich albern. „Hm.. Ich werde Daphne umbringen müssen“, erklärte Astoria auf einmal, um von ihrem peinlichen „Geständnis“ abzulenken und tat so, als würde sie die dreckige Kerkerdecke mustern. Nun wirkte er nicht mehr belustigt, sondern wieder neugierig. Astoria lächelte, weil sie wusste, dass er nur die Hälfte seiner Gefühle offenbarte. Vielleicht war er gerade genervt, dass sie von ihrer kleinen Peinlichkeit abgelenkt hatte, vielleicht war er auch genervt von etwas anderem oder vielleicht interpretierte sie auch schon wieder zu viel in das Zucken seiner Augenbraue hinein. „Wieso?“, fragte Draco nach und Astoria gönnte sich ein gewinnendes Lächeln, was ihre dunkelblauen Augen funkeln ließ. Beinahe hätte sie „Wieso nicht?“ gefragt, aber sie wollte nicht gleich schon wieder in die nächste Diskussion überleiten. „Weil sie gesagt hat, du würdest jeden Moment aus dem Gemeinschaftsraum kommen.“ Das war bestimmt die Rache für den färbenden Knuddelmuff, dachte Astoria schmollend, behielt den Gedanken aber für sich. Aus ihren Streitereien mit ihrer Schwester konnte Draco sich ruhig heraushalten. Draco lachte leise – offenbar fand er es lustig, dass sie wer-weiß-wie-lange im kalten Flur gewartet hatte, bis er aus dem Gemeinschaftsraum kam. „Ich hab hier ein Geschenk für dich“, meinte er plötzlich leise und sah über ihren Kopf hinweg. Nun war es an ihm, sich peinlich berührt zu zeigen, was Astoria grinsen ließ. Es folgte eine Pause, in der keiner von ihnen etwas sagte. „Obwohl du.. morgen Geburtstag hast, will ich.. möchte ich..“ Astoria wusste, wie der Satz weiter ging und konnte die roten Flecken gerade so zurückhalten. „Dann solltest du es mir morgen geben.“ Eigentlich hätte sie lieber gesagt: „Dann gib es mir!“, aber sie wollte ihm, ehrlich gesagt, nicht die Genugtuung geben, dass sie es kaum erwarten konnte irgendetwas von ihm in den Händen zu halten – wie üblicherweise eben. „Ich will, dass wir sie zusammen aufmachen.“ Ihr Mund klappte auf. Das war unerwartet und er hatte sie mit diesem Satz eiskalt erwischt. Er wusste das und war ihr nun schon wieder einen Schritt voraus. Das freute sie nicht wirklich und das Grinsen, sowie die Flecken, waren schon längst wieder aus ihrem Gesicht verschwunden. Eine erneute Pause folgte, diesmal war sie es, die über seinen Kopf hinweg sah, obwohl das bei ihr ganz anders aussah, als bei ihm. Astoria atmete aus. Sie atmete ein. „Nun gut. Gib her.“ Ihr Ton war schnippisch, ihr Gesicht zierten schon wieder rote Flecken, obwohl die eben erst verschwunden waren, und sie hatte die Hand fordernd ausgestreckt. Er gab es ihr trotz ihrer schlecht gelaunten Miene und dem forschen Ton. Es war, genau wie ihr Geschenk, nicht sonderlich groß. Die Schachtel war ungefähr so groß wie eine ganz normale Untertasse, doch Astoria bedeutete die Größe genauso wenig wie Verwandlung. Nämlich gar nichts. Auf der Schachtel thronte eine rabenschwarze Schleife, die ihr ein wenig so vorkam, wie eine zu groß geratene Fliege, was natürlich Quatsch war. Das Gefühl blieb trotzdem und sie betrachtete kurz das dunkelgrüne Papier, mit dem das federleichte Geschenk überzogen worden war. „Okay, dann fangen wir jetzt an“, bestimmte Astoria langsam und Draco warf ihr einen erneut amüsierten Blick zu, als wolle er andeuten, dass das eine der wenigen Gelegenheiten war, bei denen sie bestimmen durfte und er sie nicht damit aufzog. Damit würde sie sich später beschäftigen.. Astoria riss den Deckel förmlich ab, und starrte erwartungsvoll auf den schwarzen Samt, der das innere der Schachtel auskleidete. Die silberne Kette leuchtete geradezu und die winzigen, schmalen Blätter aus denen sie bestand waren kunstvoll an einander gereiht worden. Sie betrachtete die Kette noch ein wenig länger, dann wanderte ihr Blick in den Deckel, den sie in ihrer Hand hielt, weil er schwaches Licht abstrahlte. Astoria Greengrass, war in kleinen, eleganten – und für die meisten Leute unleserlichen – Buchstaben in den Deckel geschrieben worden. Sie erkannte Dracos Schrift. Wenn sie der Typ Mädchen gewesen wäre, der einfach zum heulen zu bringen war, dann würde sie jetzt sicherlich ein paar Tränchen verdrücken. Doch weil ihr das einfach unmöglich erschien, konnte sie nur ihren Kopf anheben und Draco in die grauen Augen sehen. „Danke.“ Sie sah die silberne Uhr, die sie für ihn ausgesucht hatte, unter dem Ärmel seines Hemdes hervorlugen. Das Metall war kalt auf ihrer Haut, als seine Hand sich an ihren Hals legte. Das Ticken drang an ihr Ohr und brachte sie zum Lächeln, weil er ihr Geschenk sofort umgelegt hatte. Er machte die Kette, die nur für sie war, hinter ihrem Hals zu. Genau, wie die Uhr nur für ihn war. Astoria seufzte lautlos. Wie kitschig. Eigentlich so gar nicht ihre Art, aber irgendwie hatte sie das Gefühl gehabt, dass es sein musste. Sie hatte fünf Zeiger an der Uhr anbringen lassen, jede für etwas anderes. Der längste Zeiger zeigte die Uhrzeit an, der zweitlängste zeigte per Farbe die Laune an. Dann folgte ein ziemlich kurzer Zeiger für den Grad der Entspannung. Der vierte zeigte, ob der Träger noch genug Zeit hatte, für das, was er vorhatte. Und der fünfte.. Astorias Hand legte sich auf Dracos Schulter. Er schob sie nicht weg. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, leuchtete sogar in ihren Augen. Draco zeigte ihr ein Grinsen, dass ein wenig eingebildet war. Doch seine grauen Augen schienen ebenfalls zu leuchten. Keiner von beiden bewegte sich auf den anderen zu, doch seine Arme legten sich um sie. Dann war der Moment vorbei, sie nahm seine Hand, ohne sein Grinsen zu beachten und gingen Richtung Gemeinschaftsraum. Der Weasley vor einem Monat in dem Scherzartikelladen hatte Recht gehabt. Sie gaben ein schönes Paar ab. ☆The End★ Nachwort Danke an alle Kommentatoren (weil es so viele sind.. xD). Aber auch ein riesiges Danke an alle Leute, die diese Fanfiction gelesen haben – egal ob sie sie favorisierten, mochten, nicht mochten oder kommentierten. :) Ein liebes „Danke“ geht natürlich an alle, die Fanfiction letzten Endes dann favorisierten/kommentierten. „Der Schöne und Das Biest“ ist vielleicht kein Meisterstück, kein Wettbewerbs-Gewinner, vielleicht nicht mal Zweiter oder Dritter oder voll mit Rechtschreibfehlern.. Aber es hat Spaß gemacht sie zu schreiben, Astoria nach dem Vorbild in meinen Gedanken zu formen und das ganze darzustellen, als ob es wirklich so wäre. Ein Danke an Dahlie für einen derartig freien Wettbewerb. :D Man schreibt sich oder liest sich oder vielleicht sieht man sich sogar. papetto P.S.: Harry Potter, alle bekannten Figuren, verwendete Ausdrücke und ausgedachte Orte/Handlungsstränge gehören J. K. Rowling. Die gesamte Storyline, die Story an sich (die hier geschrieben Sätze) und die Bilder der Charakterbeschreibungen und das FF-Cover gehören mir und dürfen in keiner Weise ohne meine Erlaubnis irgendwo anders veröffentlicht oder verwendet werden. Danke. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)