Komm zu mir, ich beschütze dich von abgemeldet (- du brauchst nicht mehr stark sein, Liebling.) ================================================================================ Prolog: Der Brief ----------------- Es fing alles mit einem Brief an. Mit einem beschissenen Brief, der um 0.00 Uhr am 31. Juli, ich war also grade frisch volljährig, vor mir erschienen war. Einfach aus dem Nichts, aber es sollte mich nicht mehr wundern. Ich wollte mir grade alles Gute wünschen, so wie ich es jedes Jahr mache – und vor allem, seit ich keine Freunde mehr habe, die es mir wünschen – als einfach dieser vermaledeite Brief vor mir erschien. Natürlich war ich neugierig, aber bei Merlin, ich wünschte mir gleich nach dem Lesen ich wäre es nicht gewesen! Mein Name stand auf dem Umschlag in einer mir seltsam vertrauten Schrift, die ich dennoch noch nie gesehen habe und nach dem Lesen wusste ich auch wieso. Sobald ich den Brief geöffnet habe wusste ich, er war von meiner Mum. Er roch nach Lilien und auch ein wenig nach Lavendel, ich sah sie sofort vor meinen Augen. Wie sie lächelnd an einem Schreibtisch saß, obwohl sie wusste, dass sie vermutlich bald sterben würde. Wie sie mir nur einmal nach ihrem Tod noch sagen wollte, dass sie mich liebt und mir zum Geburtstag gratulieren wollte. Wie falsch ich doch lag. Sie hatte geweint, das sah man an den verschwommenen Stellen. Und die Schrift war zittrig. Ich verbannte sofort das Bild meiner weinenden Mutter aus meinem Kopf, denn das war etwas, womit ich mir nicht den Geburtstag verderben wollte. Ich fing an zu lesen. Mein lieber Harry. Wenn du diesen Brief liest werden James und ich tot sein, denn nur dann wirst du diesen Brief erhalten. Er fing schon beschissen an, ich hätte wissen sollen, dass es für mein Seelenheil besser wäre ihn gleich zu verbrennen. Ich weiß nicht wie ich es dir am besten sagen soll, denn eigentlich ist es nichts, was man in einem Brief schreibt, aber dennoch musst du es wissen. Ich fing langsam an zu zweifeln, ob ich es wirklich wissen wollte, doch ich war ein Gryffindore und von denen auch noch der Goldjunge, ich war dumm und naiv. Mutig, aber in diesem Moment einfach grenzenlos dämlich. Ich weiß nicht, wie viel dir erzählt wurde, aber wir müssen uns grade verstecken. Wenn du in Dumbledores Händen gelandet bist - bei Salazar, ich hoffe mit jeder Faser meines Körpers, dass Tom dich zuerst geholt hat - wird er dir gesagt haben, wir hätten uns vor Voldemort versteckt, doch es stimmt nicht! Wir haben uns vor Dumbledore versteckt! Ich fing hemmungslos an zu lachen. Ich konnte nicht glauben, dass das meine Mutter schreiben sollte. Sie sprach von einem Tom und ich hätte mein ganzes Gringottsverlies darauf verwettet, dass sie von Tom Riddle sprach. Sie wollte, dass dieser Bastard mich in die Finger bekam? Wie stoned muss sie gewesen sein, als sie diesen Brief geschrieben hat? Gut, ich wusste mittlerweile, dass Dumbledore nicht der nette Großvater war, den er vorgibt zu sein, doch wieso sollten sich meine Eltern vor ihm verstecken? Wir sind Todesser, Schätzchen. Und wir haben für Tom beim Orden spioniert. Nun, diese beiden Sätze hatten mein Lachen nachhaltig gestoppt, wie man sicher verstehen kann. Meine Eltern, meine weißmagischen Gryffindore-Eltern sollten Todesser sein? Und Spione? Mein Unterbewusstsein gab mir bekannt, dass somit der Grund gefunden wäre, wieso sie sich vor Dumbledore versteckt hielten, doch das interessierte mich nicht in dem Moment. In mir schrie immer nur alles, dass meine Mutter muggelgeboren war und somit keine passable Todesserin wäre! Du musst wissen, dass wir dich über alles lieben und nichts wird das ändern können. Du bist unser kleines Baby. Auch wenn nicht leiblich. Ich schätze meine Augen hatten die Größe von Untertassen angenommen. Nicht leiblich? NICHT LEIBLICH??? Ich las weiter, ehe ich mich zu sehr darüber aufregen konnte. Immerhin wollte ich Erklärungen und zwar Gute! Du bist der Sohn von guten Freunden von uns, allerdings war es für sie zu gefährlich dich zu behalten. Als wir dich zu uns nahmen waren wir noch nicht in einer so gefährlichen Lage. Und als wir es dann waren, konnten wir deine Eltern nicht mehr erreichen. Nun, ich denke das war eine gute Erklärung, aber das sah nur mein Unterbewusstsein so, denn in mir schrie schon wieder eine Stimme, nun allerdings immer wieder LÜGNER! Es ging an die Nerven und mein Kopf fing an mir weh zu tun. Weißt du, ich war auch schwanger, doch nur eine Woche, bevor wir dich zu uns genommen haben ist unser kleiner Harry im Krankenhaus gestorben. Er war ein Frühchen. Wir nannten dich ebenfalls Harry, da Dumbledore über diesen Namen Bescheid wusste, sonst wäre es zu auffällig. Ich bezweifle, dass er weiß, dass du nicht unser leiblicher Sohn bist. Und um sicher zu gehen, dass er es auch so schnell nicht erfährt haben wir eine Illusion über dich gelegt. Soweit hatte ich gar nicht gedacht, dass ich ja aussehe wie Dad. Oder James, immerhin ist er ja anscheinend nicht mein Vater. Deine richtigen Eltern sind Ich war mir nicht sicher, ob ich es wissen wollte. Ich habe immer gedacht Lily und James sind meine Eltern. Wollte ich wirklich wissen, wer meine richtigen Eltern waren? Aber es bestand die Möglichkeit, dass sie noch lebten. Ich holte tief Luft und las also weiter. Mein Wunsch nach einer Familie war eben da schon selbstzerstörerisch stark. Narzissa und Lucius Malfoy. Mein Kopf war leer. Ich konnte nicht denken. Nicht, nach so einer Aussage! Du hast einen Zwillingsbruder, sein Name ist Draco. Und sei ihnen nicht böse, dass sie dich zu uns gegeben haben, denn Lucius Vater ist sehr streng. Bei den Malfoys durfte nur ein Kind geboren werden. Vorzugsweise ein Junge. Abraxas Malfoy hätte dich getötet, hätte er gewusst, dass du existierst. Sie wollten dich nur in Sicherheit bringen. Du weißt gar nicht wie schwer es ihnen gefallen ist dich wegzugeben, sie lieben dich genauso wie Draco. Ich merkte erst, dass ich weinte, als die Tränen auf das Pergament fielen. Resolut wischte ich sie mir weg. Ich wollte nicht heulen, nicht wegen vermaledeiten Malfoys und der Ironie des Schicksals und 17 verlorenen Jahren, die ich Eltern haben könnte und der Tatsache, dass Draco ein verwöhntes Balg ist und seine – nein, auch meine – Eltern ihn überalles lieben und ich nur die Dursleys hatte. Trotzdem weinte ich weiter, ich konnte nicht aufhören. Die Malfoys hassten mich, daran hatte ich keine Zweifel. Und ich hatte lieber tote Eltern, die mich wirklich geliebt haben, als Lebende, die mich ansahen, als wäre ich der letzte Dreck! Falls du es noch nicht getan hast, bitte nimm Kontakt mit ihnen auf! Sie würden sich so sehr freuen dich wieder zu haben! In ewiger Liebe, Lily und James Ich schluchzte laut und zerknüllte den Brief wütend in der Hand. Was fiel denen ein mir soetwas zu schreiben? Doch ich strich den Brief sofort wieder glatt, las ihn nochmal und nochmal und nochmal. Doch die Worte ändern sich nicht und auch der Inhalt blieb gleich. Und ich fasste einen Entschluss. Ich würde die Malfoys zur Rede stellen. Was ihnen einfiel mein Leben so zu versauen, wieso sie mich weg gegeben hatten und wieso bei allen Göttern sie mir nicht vorher gesagt haben, dass ich ihr gottverdammter Sohn bin! Kapitel 1: Good Bye, Dursleys ----------------------------- Es fiel mir schwer mich zu beruhigen, meine Emotionen spielten verrückt. Im einen Moment war ich so unsagbar wütend, dass mir mal wieder etwas verschwiegen wurde und dann im nächsten Moment war ich traurig, dass ich nicht anders konnte, als mich auf meinem Bett zusammen zurollen und zu weinen. Um etwa ein Uhr morgens hatte ich mich endlich genug ausgeheult, dass ich überlegen konnte, wie ich vorgehen sollte. Ich wollte diese Nacht noch weg, soviel stand für mich fest. Also setzte ich mich auf und warf alle Sachen, die sich im Zimmer befanden und die ich mitnehmen wollte – was erschreckend wenig war – auf mein Bett. Es waren nur eine Hose und ein T-Shirt, eine Boxer und ein Paar Socken. Den Rest meiner „Anziehsachen“ ließ ich hier. Ich wollte mir nur etwas mitnehmen, dass ich am nächsten Tag anziehen konnte, damit ich nicht wieder die gleichen Sachen anziehen musste. Ich schnappte mir schnell die Sachen und lief leise runter, um vor dem Schrank, der einmal mein Zimmer war, stehen zu bleiben. Mit einem Handwink war die Tür offen und ich holte meinen Koffer raus, legte die Anziehsachen rein, steckte meinen Zauberstab in meine Hosentasche und schloss ihn wieder. Ich wollte grade gehen, als ich meinen Onkel fluchen und die Treppe runter trampeln hörte. Verdammt! Ich versuchte mit meinem Koffer zur Haustür zu hechten, doch da hielt mein Onkel mich schon fest und fing an auf mich einzuschlagen. Er musste nichts sagen, immerhin wusste er, dass ich gehen wollte. Ich war mir nicht sicher, ob er wusste, dass ich zaubern durfte, aber ich denke eher nicht. Sonst hätte er es sicherlich gelassen. Ich zog meinen Zauberstab und schoss den erstbesten Fluch auf ihn, der mir einfiel. Den Sectumsempra. Ich sollte noch bereuen, dass ich es getan habe, aber in dem Moment, meinen schreienden Onkel blutüberströmt zu sehen verschaffte mir eine imense Genugtuung, die ich nie für möglich gehalten hätte! Ich schoss den Fluch erneut auf ihn ab und ich wusste er würde sterben, aber es war mir egal. Draco war damals, im letzten Jahr, auch beinahe daran gestorben und da hatte ich den Fluch nur einmal angewandt. Durch die Schreie meines Onkels – oder eigentlich nicht mehr Onkels – waren auch Petunia und Dudley wach geworden. Beide fingen sofort an zu kreischen, als sie Vernon und mich blutüberströmt sahen. Die Schreie verebbten langsam und ich verfluchte mich dafür, keinen Stasiszauber auf Vernon ausgesprochen zu haben, denn es war einfach Musik in meinen Ohren gewesen. Sie hatten mich behandelt wie Dreck, wie der Freak, den sie in mir sahen. Vernon und Dudley hatten mich geschlagen, wann immer sie konnten. Madame Pomfrey war nach jeden Sommerferien beinahe an die Decke gegangen, wenn sie meine Wunden sah. Aber ich hatte sie gebeten es niemandem zu sagen. Ich wollte nicht schwach sein. Und nun war ich es auch nicht mehr. Dudley kam auf mich zu, versuchte mir den Zauberstab aus der Hand zu schlagen, doch ich bombadierte ihn mit Flüchen. Und ich setzte das Haus unter einen Stillezauber, denn ich wollte ja nicht von der Polizei unterbrochen werden. Ich weiß nicht mehr, wie lange es gedauert hatte, doch am Ende lagen drei Leichen im Hausflur der Dursleys und ich trug ein schauriges Grinsen im Gesicht. Ich war ebenfalls blutüberströmt, aber es war mir egal. Es war genau das, was ich gebraucht hatte. Ich hatte etwas gebraucht um mich abzureagieren und wäre Vernon nicht gekommen und hätte mich geschlagen, dann würden sie alle noch leben. Sie waren selbst Schuld. Allerdings war nun meine Planung kaputt. Denn anscheinend hätte ich den Stillezauber früher sprechen sollen, denn ich sah Blaulicht und hörte die Sirenen. Ich hatte keine Zeit mehr mich zu duschen und umzuziehen und musste in Sekundenbruchteilen entscheiden wo ich hinsollte. Ich wollte eigentlich erst in den Tropfenden Kessel, um am Morgen zu den Malfoys zu gehen, doch das konnte ich jetzt vergessen. Das einzige was mir auf die Schnelle einfiel waren die Malfoys und so schnappte ich mir meinen Koffer und apparierte. Woher ich plötzlich wusste wohin ich apparieren musste wusste ich nicht, doch ich kam vor einem riesigen Haus an, über der Haustier das Siegel der Malfoys. Ich stand schon auf dem Grundstück, also konnte ich den Schutzschild passieren und ich hatte in einem Buch mal gelesen, dass die alten, reinblütigen Familien ihre Häuser mit Zaubern schützten, dass nur die Blutlinie oder Menschen, die in den Schutz eingespeichert waren direkt auf das Grundstück apparieren konnten. Und da ich bezweifelte, dass mich die Malfoys in den Schutz eingespeichert hatten blieb nur die Blutlinie und das war nur noch ein Beweis dafür, dass Lily Recht hatte. Mir gefiel der Gedanke nicht. Allerdings gefiel mir der Gedanke die Malfoys mitten in der Nacht zu wecken und anzuschreien, während ich mit Blut begossen war. Ich ging also die letzten Meter zur Eingangstür und hämmerte dagegen. Ich musste nicht lange warten, denn schon bald öffnete mir eine Hauselfe. „Was kann Minky für Sie tun, Sir?“, quiekte sie sogleich. Ich ignorierte sie und ging einfach an ihr vorbei in die Eingangshalle, sah mich um und entschied, dass derjenige, der sie eingerichtet hat offensichtlich Geschmack besaß. "Sir, Sie können nicht-“, piepste die Elfe, doch ich unterbrach sie barsch. "MALFOY!“, schrie ich durch das ganze Haus und hörte schon im nächsten Moment Türen knallen, polternde Schritte und nur ein paar Sekunden später zeigten sieben Zauberstäbe auf mich. "Das ist aber nicht nett, Daddy, begrüßt man so seinen verschollenen Sohn?“, fragte ich in eiskaltem Singsang-Ton. "POTTER! Wie sehen sie denn aus?“, platzte es auf Snape heraus. Narzissa schluchzte trocken auf und senkte ihren Zauberstab. "Ohhh~, anscheinend kann sich hier jemand an mich erinnern! Was für eine wundervolle Überraschung, Mummy!“, flötete ich, doch mein Gesicht blieb weiterhin abweisend und kalt. Neben Lucius, Narzissa und Snape waren noch Draco, Sirius und zwei mir unbekannte Männer da. "Ohh~, Sirius! Hattest vergessen mir etwas mitzuteilen? Zum Beispiel, dass du eigentlich gar nicht tot bist?“, chielpte ich, doch in meinen Augen flammte wieder Wut auf. Was fiel diesem Bastard ein mich so zu belügen? "Harry, was ist passiert? Ist das Blut?“, fragte Sirius geschockt, ohne auf meine Frage einzugehen. "Oh ja, wisst ihr. Mir ist heute nacht was Komisches passiert. Erst bekomme ich einen Brief von Lily und James, indem sie mir sagen, dass ich ein beschissener Malfoy bin und dann, als ich abhauen wollte, kommt Vernon und kann seine Griffel nicht bei sich behalten. Ich hab ihn umgebracht. Und Petunia und Dudley auch. Aber dann kamen die Bullen und ich musste abhauen. Ich wollte sowieso hier her kommen, also dachte ich komm ich doch gleich.“, sagte ich absolut gefühllos und zuckte mit den Schultern. Alle sahen mich in purem Schock an, senkten aber langsam die Zauberstäbe, bis auf die beiden Männer, die ich nicht kannte. Sie hatten rote Augen. Und da wusste ich, wer sie waren. "Ohh, Voldi! Wo ist das Snakeface geblieben?“, flötete ich und stellte nun endlich meinen Koffer ab. "Potter!“, zischte er nur und ich merkte, dass er verwirrt war. Er wusste augenscheinlich nicht, wieso ich ihn nicht angriff, nichtmal meinen Zauberstab gezogen hatte. Es war mir in dem Moment auch egal. "Du hast die Dursleys umgebracht?“, fragte Sirius schockiert. Ich schnaubte abfällig. "Ja. Und wieso bist du nicht tot?“, fragte ich klirrend kalt. Sirius zuckte wie geschlagen zusammen. "Vielleicht sollten wir uns irgendwo hinsetzen und reden, was meint ihr? Tom, Salazar, nehmt sofort die Zauberstäne runter erdammt! Harry hat seinen auch nicht gezogen!“, schnauzte Lucius und ich konnte mir ein triumphierendes Grinsen nicht verkneifen. "Ja, Tommy, tu was mein Daddy dir sagt!“, flötete ich provozierend. Tom warf mir einen kalten, ärgerlichen Blick zu, steckte aber seinen Zauberstab weg. Ebenso wie dieser Salazar. Und ich tippte einfach auf Salazar Slytherin, aber an diesem Tag, oder in dieser Nacht konnte mich eh nichts mehr aus der Bahn werfen. "Was hälst du davon, wenn ich dir ein Zimmer zeige und du dich schnell umziehst und duschen gehst, Schatz?“, fragte Narzissa vorsichtig. Ich warf ihr einen kalten Blick zu, nickte aber dennoch. Ich wollte ja immerhin nicht ihre teuren Designermöbel versauen. "Wir treffen uns im kleinen Salon wieder.“, bestimmte Lucius, bevor ich hinter Narzissa herging. Es war mir egal, ich wollte nur endlich das Blut loswerden, denn es war getrocknet und es zog. Und meine Haare waren komplett verklebt. Narzissa sagte nichts, vermutlich wollte sie mich nicht weiter aufregen und ich rechnete es ihr im Nachhinein hoch an, denn wie Lily mir schon geschrieben hatte, sie liebte mich und hätte mich unter anderen Umständen sofort in ihre Arme gezogen, das wusste ich mittlerweile. Aber in dieser Situation nahm ich es einfach als Bestätigung, dass ich ihnen scheißegal war und sie nicht mit mir reden wollte. Trotzdem blieb ich ruhig. Ich konnte ihnen ja immerhin nach dem Duschen noch alle mir bekannten Beleidigungen an den Kopf werfen. Sie führte mich zu einem Zimmer, bei dem ich nicht auf die Einrichtung achtete. "Hast du Sachen dabei oder soll ich einer Hauselfe sagen sie soll alte Sachen von Draco holen?“, fragte mich Narzissa vorsichtig. Ich war kleiner und dünner als Draco, es war nur logisch, dass ich in Sachen passen würde, die er vor zwei Jahren anhatte. Ich zuckte nur mit den Schultern. "Ist mir egal.“, gab ich ihr bekannt und ging ins angrenzende Badezimmer. Ich hörte ihr Schluchzen nicht mehr, sondern stellte mich einfach unter die Dusche und wusch mir das ganze Blut ab, was überall an meinem Körper klebte. Meine alten Sachen waren schon verschwunden. Kapitel 2: Red Klartext! ------------------------ Ich betrat wieder das Schlafzimmer und fand auf dem Bett neue Sachen vor. Eindeutig Dracos. Wenn nicht wäre es äußerst unpraktisch, wie mir in dem Moment einfiel. Ich hatte immerhin meinen Koffer in der Eingangshalle stehen lassen. Ich zog mich an und sofort ploppte es und eine Hauselfe erschien. Sie reichte mir den Brief von Lily. Er musste wohl noch in meiner blutigen Hose gewesen sein und man sah es dem Brief auch an, denn ab und an waren Blutflecken darauf, welche durch den Jeansstoff gekommen waren. "Sir folgen Sally, bitte, Sir.“, piepste die Elfe und ich folgte ihr, nachdem ich den Brief wieder eingesteckt hatte. Ich wollte immerhin endlich Erklärungen! Wir kamen vor einer weißen Flügeltür zum Stehen und ich stieß sie auf, ohne anzuklopfen. Ich hatte dank ihnen nie eine gute Kinderstube gehabt, das wollte ich ihnen mal vors Auge führen. Das Gespräch, welches bis dahin im Gange war stoppte abrupt und sie drehten sich alle zu mir. Ich ignorierte die Blicke vorerst und setzte mich auf den freien Sessel, ohne dass es mir angeboten wurde. "Nun. Wieso bist du nicht tot, Sirius?“, begann ich dann, als wir uns einige Zeit einfach nur still gemustert hatten. Es war mir zu blöd geworden, wie sie mir auf mein blaues Auge gestarrt hatten, das Vernon mir vermutlich gestern oder wann auch immer geschlagen hatte. "Harry, es tut mir-“, fing Sirius an, doch ich unterbrach ihn barsch. "Das wollte ich nicht hören, es ist mir egal wie Leid es dir tut! Ich will wissen wieso das nötig war? Wieso du mich über ein verfluchtes Jahr um dich trauern lässt, denn genau das habe ich getan! Ich habe um dich getrauert und ich weiß nicht wie viele Nächte ich mich nicht getraut habe einzuschlafen, weil du mir in meinem Träumen immer gesagt hast ich wäre Schuld, dass du gestorben bist!“, fauchte ich ihn an und wieder zuckte er sichtbar zusammen. Doch er fing sich schnell, denn er sah wohl, dass es besser war mir möglichst schnell eine möglichst gute Erklärung zu liefern. "Dumbledore hat mein Mal gesehen, Harry. Hätte ich meinen Tod nicht vorgetäuscht wäre ich wirklich gestorben. Der Torbogen war ein Durchgang nach Slytherin Manor. Und ich hatte es dir nicht gesagt, weil du einfach zu sehr auf Dumbledores Seite standest.“, sagte Sirius und ich hörte, dass es ihm Leid tat. Nicht, dass mich das in diesem Moment interessieren hätte, denn ich war immer noch stinksauer. "Glaubst du tatsächlich ich hätte dich verraten? Und du musstest doch gewusst haben, dass ich kein Potter bin! Wieso hast du es mir nicht gesagt? Und wieso hast du mir nicht gesagt, dass du ein beschissener Todesser bist?“, zischte ich aufgebracht. "Hättest du mir geglaubt, Harry? Wenn ich dir gesagt hätte, dass deine Eltern Spione waren und Dumbledore nicht so ist, wie es scheint, hättest du mir geglaubt?“, fragte Sirius mich leise. Ich sah ihn mit eisigen Augen an. "Ich hätte dir alles geglaubt! Hättest du gesagt ich bin ein Malfoy, ich hätte dir geglaubt, weil ich dir vertraut habe! Weil du der einzige warst, für der ich nicht der beschissene Held war! Du hättest mir meinetwegen sagen können Snape trägt rosa, ich hätte es ohne zu fragen geglaubt verdammt!“, sagte ich und musste mich schwerlich zusammenreißen nicht zu schreien. Snape gab einen missbilligenden Ton von sich und ich sah, wie Sirius sich ein Grinsen verbiss, weil es einfach nicht in diese Situation passte. Was mich aber am meisten aus der Bahn warf war, dass Tom gluckste. Ich sah ihn an, als hätte er zwei Köpfe, denn ich war der einzige, der Tom nicht als menschliches Wesen kannte. Die anderen waren immerhin mit ihm befreundet. Tom schnaubte. "Sieh mich nicht so an, Potter, das war lustig!“, murrte er und verschränkt beleidigt die Arme vor der Brust. Und ob ich es wollte oder nicht, ich war auf einmal viel weniger wütend. Für einen Augenblick zumindest. Dann war die Wut wieder da. "Wieso musste ich bei den Dursleys aufwachsen? Ich schätze mal mein liebenswürdiger Opa ist schon tot, sonst hättet ihr mich sicherlich gleich wieder rausgeschmissen.“, schnarrte ich. Lucius nickte leicht. "Er ist vor zwei Jahren gestorben. Das war der Zeitpunkt, wo wir auch Draco eingeweiht haben, vorher wusste er es auch nicht. Mein Vater hätte es sonst in seinem Geist lesen können, das Risiko war einfach zu groß. Hätten wir dich hier her geholt hätte er dich sofort getötet, Harry. Wir dachten du hättest es gut, dort wo du die Ferien verbringst. Severus sagte uns immer-“, versuchte Lucius zu erklären, doch ich unterbrach ihn an dieser Stelle. "Snape denkt ja auch ich sei ein vezogener Bengel, den jeder wie ein König behandelt! Und ich kann ihm noch tausend Mal sagen, dass es nicht so ist, er wird es trotzdem nicht verstehen!“, knurrte ich ungehalten und traktierte Snape mit meinen Blicken. "Haben Sie mehr Respekt, Potter! Auch wenn sie der Junge-“, fing Snape an. "SCHNAUZE! Halten Sie ihr Maul, verdammt! Was haben sie eben nicht verstanden? Meine Verwandten haben mich niemals vergöttert und verwöhnt, verdammt! Sind sie tatsächlich zu dumm das zu verstehen? Mein Onkel und mein Cousin haben mich immer wieder verprügelt, nur deswegen sind diese Bastarde jetzt tot!“, schrie ich Snape an. Dass ich aufgesprungen war merkte ich erst, als mich Narzissa behutsam wieder auf den Sessel drückte und kurz aufmunternd meine Schulter drückte. "Was fällt ihnen eigentlich-“, wollte Snape antworten, doch auch dieses Mal ließ ich ihn nicht ausprechen, ich hatte keine Lust mir seine Hasstiraden und Strafpredigten anzuhören. "Wie auch immer, es interessiert mich nicht, was Sie dazu zu sagen haben! Sie sind mir absolut gleichgültig, außer in den Momenten wo ich sie abgrundtief hasse!“, stellte ich klirrend kalt klar. Snape sah mich an, als hätte man ihn geschlagen. So hatte wohl noch keiner mit ihm gesprochen. Lucius räusperte sich, obwohl ich einen Hauch von Stolz in seinen Augen sah, dass ich mich so zur Wehr gesetzt hatte. Und auch eine Spur Belustigung. "Nun...Severus sagte uns immer, dass es dir dort, wo du lebst gut ginge, Harry. Und wir dachten es auch. Immerhin warst du Dumbledores Goldjunge, wir dachten er würde sich gut um dich kümmern. Sonst hätten wir dich schon vor zwei Jahren abgeholt, Harry. Es war einfach nur zu gefährlich bis dahin. Und dann...nun, du konntest uns nicht leiden und ich weiß, dass wir da auch selbst Schuld dran sind...In Dracos und deinem ersten Jahr wusste Draco noch nichts davon, dass ihr Brüder seid. Ich hatte ihm gesagt, dass er sich auf jedenfall mit dir anfreunden soll. Naja...dann kam das Weasleyblag dazwischen. Und dann im zweiten Jahr, als wir beide uns das erste Mal getroffen hatten hattest du deine Meinung über uns schon gebildet. Im Übrigen...ist das nunmal mein normales Auftreten in der Öffentlichkeit. Deswegen...du musstest es selbst herrausfinden. Ansonsten hättest du uns nicht geglaubt.“, schloss Lucius und sah mir ehrlich ins Gesicht. Ich schnaubte abfällig. "Ich bitte dich, Draco hat sich aufgeführt wie der größte Bastard!“, merkte ich an. "Hey! Ich war 11, ok? Und man verletzt den Stolz eines Malfoys einfach nicht!“, maulte Draco sofort und schob eine Unterlippe vor. Ich starrte ihn vermutlich genauso an wie vorhin Tom, als dieser gegluckst hatte. Aber so kannte ich den Malfoy einfach nicht. Ich kannte ihn eiskalt und berechnend. Nicht so...menschlich! "Trotzdem warst du ein Arschloch. Es ist kein Wunder, dass ich deine Freundschaft ausgeschlagen hab.Du hast meinen ersten Freund, den ich jemals hatte beleidigt!“, knurrte ich. "Das kann ich ja nicht wissen. Für mich war es einer von vielen Weasleys.“, murmelte Draco. Ich seufzte und strich mir durchs Haar. Ich sah mir die Anwesenden an. Draco schmollte noch immer. Sirius sah größtenteils auf seine Hände, nur ab und an warf er mir einen vorsichtigen Blick zu. Snape versuchte sich anscheinend an einem stummen und stablosen Avada. Lucius sah mich offen und ehrlich an. Tom pustete sich immer mal wieder eine seiner langen Strähnen aus dem Gesicht. Narzissa liefen stumme Tränen über die Wange. Und Salazar....sah mich ganz seltsam an. Ich lege meinen Kopf schief und wollte grade fragen wieso, doch ich ließ es einfach. Vermutlich wollte ich es gar nicht wissen. Ich lehnte mich zurück und legte mir eine Hand über die Augen. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Mein Wunsch nach einer Familie war so stark. Und hier war sie. Meine Familie. Und mein Siri. Und ich müsste nur meine Hand ausstrecken und ich könnte ihn berühren, mich davon überzeugen, dass er tatsächlich noch lebt. Bei dem Gedanken an seinen Tod zog sich mir wieder das Herz zusammen. Ich hatte ihn nie verarbeitet, ich hatte es einfach verdrängt. Ich beschloss mich zumindest für kurze Zeit von der ganzen Misere abzulenken und sah Salazar gradewegs in die Augen. "Wieso leben Sie noch, Sir?“, fragte ich möglichst höflich und die anderen sahen mich irritiert und auch erleichtert an. Sie dachten wohl sie seien durch und ich hätte mich beruhigt und alles geschluckt und nun könnten wir ine wundervolle große Familie werden. Nun, ich hatte noch Zeit ihnen das Gegenteil zu zeigen. "Ich bin ein Vampir.“, war Slytherins schlichte Antwort. Ich nickte nur, denn was sollte ich dazu schon noch groß sagen? Danach legte ich wieder meine Hand über die Augen. Das schlimme war, dass ich die Gründe eigentlich verstand. Sirius wäre erneut in Gefahr gewesen, hätte er mich eingeweiht und ich wäre damit zu Dumbledore gegangen. Es tat nur weh, dass er mir anscheinend nicht so sehr vertraute wie ich ihm. Aber konnte ich es ihm denn übel nehmen? Dumbledore war ein manipulatives Arschloch, ich konnte mir vorstellen, dass er einfach meinen Geist gelesen hätte. Das war vermutlich auch der Grund, weshalb ich nicht eingeweiht war. Weh tat es trotzdem. Ich hatte ein Jahr lang getrauert um meinen Paten, mir ging es einfach miserabel. Ich warf unter meiner Hand hindurch einen Blick zu Sirius, der wirklich aussah, als täte es ihm furchtbar Leid. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er alles nur gespielt hatte. Ich war mir sicher, dass ich ihm etwas bedeutete! Er war immer für mich da und hatte mir zugehört. Nein, er hatte es ernst gemeint. Ich war ihm wirklich wichtig! Aber trotzdem, bereit ihm zu verzeihen war ich nicht. Ich brauchte Zeit um wirklich zu verinnerlichen, dass er lebte. Und ich hatte keine Ahnung, wie lange ich dazu brauchen würde. Ich rieb mir über die Augen und sah dann erschöpft zu Lucius. "Kann ich erstmal hier bleiben? Ich werd jetzt vermutlich wegen dreifachen Mordes gesucht, also könnt ichs sogar verstehen, wenn ihr das nicht wollt.“, meinte ich und klang dabei unendlich müde. "Blödsinn, du bleibst hier! Solange du willst, Schatz. Schlaf erstmal ne Nacht drüber, ich kann verstehen, dass es zu viel ist für einen Abend. Wir können uns ja morgen nochmal unterhalten.“, sagte Narzissa schnell, bevor auch nur irgendwer sonst antworten konnte. "Es wird besser sein wenn er bei uns wohnt, Narzissa. Dumbledore sucht nur einen Grund euer Haus zu durchsuchen und irgendwann wird er ihn finden. Und wenn er Harry hier findet werden ihr wegen Entführung nach Askaban gebracht, egal was Harry sagen wird.“, gab Tom zu bedenken. Ich sah ihn gleichgültig an. Es war mir egal in welchem Haus das Bett steht, hauptsache ich konnte mich bald dadrin liegen. Narzissa sah zweifelnd zu mir und dann zu Tom, ehe sie entschlossen nickte. Da war ein weiterer Beweis für mich, obwohl ich zuvor gesagt hatte ich würde es verstehen. Sie wollten mich nicht in ihrer Nähe. "Gut, Draco, geh und pack deine Sachen. Wir gehen alle nach Slytherin Manor!“, gab Narzissa dann bekannt und ich sah sie an wie ein Auto. Sie wollten alle nach Slytherin Manor? Wegen mir? Ich verstand den Sinn dahinter nicht, verschob es aber nachzufragen. Ich war zu müde, es war mittlerweile halb fünf Uhr morgens. Lucius und auch Draco nickten und erhoben sich. "Wir müssen aber nachher wirklich noch mit dir reden, Harry. Es geht um deine Umwandlung, es ist wichtig dass du darüber zumindest ein bisschen Bescheid weißt.“, sagte Lucius. Ich nickte einfach, mir war alles egal, ich wollte nur noch schlafen. "Es ist ja wunderbar, dass ihr euch alle bei mir einquartieren wollt, aber werde ich vielleicht auch mal gefragt?“, motzte Salazar und verschränkte die Arme vor der Brust. An den Gesichtern der anderen sah ich, dass es ihnen herzlich egal war. "Severus, du kommst auch mit! Harry hat ein blaues Auge und wenn sein Onkel ihn verprügelt hat wird er auch noch andere Wunden haben, du wirst sie versorgen!“, bestimmte Lucius, ohne auf aufkommende Prosteste von Snape und mir zu achten. Er wendete sich an mich. "Hast du noch andere Verletzungen?“, fragte Lucius und sah mich fest an. Ich wusste, wenn ich lügen würde, würde er es merken. Also nickte ich. Lucius grollte, vermutlich aus Wut auf meine Verwandte oder aus meiner Dummheit es nicht vorher zu sagen. Trotzdem wendete er sich wieder zu Snape. "Pack deine Sachen und komm nach. Draco, Sirius, ihr ebenfalls. Narzissa, du wirst mit Sal und Tom schon vorgehen, Harry gehört ins Bett. Ich werde unsere Sachen packen.“, sagte Lucius und verließ den Raum. Draco und Snape folgten ihm. Ich seufzte abgrundtief. Wo war ich da nur wieder hinein geraten? Trotzdem stand ich auf und fühlte sofort Narzissas Hand auf meiner Schulter. "Sind es schlimme Verletzungen, Harry? Oder reicht es, wenn wir uns darum kümmern, wenn du geschlafen hast?“, fragte Narzissa sanft. Ich zuckte mit den Schultern. "Reicht, wenn ich geschlafen habe.“, gab ich bekannt. Nicht, weil die Verletzungen nicht schlimm waren, sondern einfach, weil ich müde war. Nun, wo ich darauf achtete, merkte ich die gebrochene Rippe. Ich war es einfach schon zu sehr gewohnt Schmerzen zu haben. Salazar und Tom stiegen zuerst in den Kamin und Narzissa und ich folgten. Ich hatte keinen Blick für die Einrichtung, so stilvoll sie auch war, ich folgte einfach Narzissa und als ich dann das Bett sah ließ ich mich einfach darauf fallen, ohne mich auszuziehen. Ich schlief sofort ein und merkte nicht, wie Narzissa mich zudeckte und auf die Stirn küsste. Kapitel 3: Ich bin froh dich endlich hier zu haben -------------------------------------------------- Langsam wachte ich wieder auf. Ich fühlte mich immer noch total erschlagen, also blieb ich liegen. So konnte ich auch noch ein bisschen nachdenken und das war bitter nötig. Ich war nicht mehr so wütend wie noch in der Nacht, aber nun wurde mir klar, was ich mit den Dursleys getan hatte. Ich hatte sie getötet! Und vermutlich würde am nächsten Tag schon ein Foto von mir in der Zeitung sein und allen sagen, dass sie nach mir Ausschau halten sollten, denn ich sei gemeingefährlich. Und ich würde nicht mehr nach Hogwarts zurück können. Oh verdammt, daran hatte ich ja gar nicht gedacht! Ich rieb mir leise wimmernd über die Augen. Nun, dann musste ich eben hier bleiben. Die Auroren haben Tom jahrelang nicht gefunden, wieso sollten sie mich also hier finden? Die Nachricht, dass Sirius lebte sickerte langsam in mein hirn und ich wollte sofort aufspringen und mich in seine Arme werfen, als ich es grade noch so unterbinden konnte. Er sollte leiden, ich würde ihn noch schmoren lassen. Genauso wie die anderen! Ich holte einmal tief Luft und merkte wieder die gebrochene Rippe. Vielleicht sollte ich mich wirklich mal von Snape versorgen lassen. Ich war so froh, dass ich mich gestern nicht mehr umgezogen hatte, denn dann hätte Narzissa vermutlich meine ganzen Blutergüsse gesehen. Ich stemmte mich hoch und strich mir meine Klamotten glatt. Ich hatte nichts anderes dabei, also ließ ich die Sachen einfach an. Ich musste wirklich beschissen aussehen, aber es war ja nicht so, dass ich größeres Interesse an meinem Aussehen hatte. Irgendetwas wichtiges war heute noch. Was hatte Lucius gesagt? Irgendetwas von einer Umwandlung? Oh mein Gott... Ich war auch noch ein magisches Wesen? Ich stöhnte genervt auf. Langsam wurde mir doch alles etwas zu viel. Ich rief eine Hauselfe und ließ mich von ihr in den Salon bringen, weil sich die anderen dort aufhielten. "Morgen.“, murrte ich und ließ mich in einen der Sessel fallen. "Ich sollte mich nicht darüber wundern, dass sie keine Manieren haben, Potter.“, schnarrte Snape auch gleich los. Ich sah ihn kalt an. "Verzeihung, Professor -“, ich spuckte das Wort beinahe aus, "-ich hatte leider nie eine besonders gute Kinderstube. Mein Zimmer war ein Schrank und ich durfte nur aus diesem raus, wenn ich putzen sollte oder verprügelt wurde! Es ist nicht so, als hätten Sie bessere Manieren, denn sonst hätten Sie mich wenigstens vorher begrüßt, bevor Sie mich wieder blöd anmachen!“, knurrte ich gereizt. Ich war morgens nicht zu gebrauchen, wenn ich noch keinen Kaffee hatte. Eben dieser wurde mir auch gleich von Sirius gereicht, der das ja als einziger wusste. Ich nickte ihm kurz zu und trank einen Schluck. Er signalisierte den anderen mich noch die Tasse austrinken zu lassen und dann mit mir zu reden, Snape musste er dafür den Silencio anhexen, aber hatte das Gefühl, dass es ihn nicht besonders störte, ob er den Tränkemeister verhexen musste. Salazar murrte zwar etwas von wegen 'in meinem eigenen Haus den Mund verbieten' aber ansonsten war auch dieser still. Mein Blick schweifte zur Uhr. Es war etwa 18 Uhr. Ich hatte ziemlich lange geschlafen, wie ich festellen musste. Aber die letzten Wochen musste ich auch immer früh morgens aufstehen und bis in die Nacht arbeiten, es war also kein Wunder. Ich stellte meine leere Tasse auf den Tisch zurück, die Sirius mir sofort wieder vollgoss. "Kann es sein, dass du dich bei mir einschleimen willst?“, fragte ich kühl und nahm die Tasse erneut in die Hand, um davon zu trinken. Sirius biss sich auf die Unterlippe. "Kann sein?“, antwortete er vage. Ich seufzte und strich mir durch mein ohnehin verwuscheltes Haar. "Potter, hast du in den Sachen geschlafen?“, bemerkte nun auch Draco. Ich sah ihn an. "Dir auch einen wundervollen Tag, Brüderchen.“, flötete ich gespielt gut gelaunt. Ich würde vermutlich wirklich noch diese zweite Tasse Kaffee brauchen um nicht jeden in meiner näheren Umgebung anzuzicken. "Wie geht es dir, Schatz?“, fragte Narzissa vorsichtig, bevor Draco etwas erwiedern konnte und ich war ihr irgendwie dankbar drum, ein Streit mit Draco war mitunter sehr anstrengend. Trotzdem überlegte ich ein wenig über meine Antwort. Sollte ich ihr sagen, dass ich Schmerzen hatte? Ich wollte nicht schwach sein. Auch wenn ich noch lange brauchen werde, um es zu akzeptieren, sie waren meine Familie. Und vor ihnen wollte ich einfach keine Schwäche zeigen! Allerdings stach die Rippe wieder unangenehm an meiner Lunge und mein Atem ging auch schon ziemlich rasseln. Ich seufzte. ..Ich...ich glaub eine meiner Rippen ist gebrochen.“, gab ich schließlich sichtlich widerwillig zu. Ich sah, wie Snape lautlos schnaubte und sich erhob, Sirius signalisierte den Silencio von ihm zu nehmen und dieser tat es. Auch wenn nur, damit der Tränkemeister mir helfen konnte. "Was haben Sie nun schon wieder gemacht, Potter?“, fauchte Snape ungehalten und sprach einen Diagnosezauber auf mich. Im nächsten Moment leuchtete beinahe mein ganzer Körper mindestens hellrot. Die anderen zogen scharf die Luft ein, ich jedoch blieb ungerührt und sah Snape direkt in sein erschrockenes Gesicht. "Wird jetzt auch für Sie deutlich, dass mich meine Verwandten nicht besonders mochten?“, fragte ich trocken. Er zischte nur wütend, ehe er anfängt Heilzauber auf mich zu sprechen. Ich war froh, dass ich mich dafür nicht ausziehen musste, denn alleine, dass sie wussten, dass ich verletzt war, war mir schon unangenehm genug. Severus ließ von mir ab und verließ den Raum. Ich sah zu den anderen, die mich nun teilweise wie Narzissa mitleidig musterten. Draco wird sich vermutlich fragen, wieso er nicht bemerkt hatte, dass ich misshandelt wurde. Und Lucius, Sirius – und was mich doch sehr überraschte auch Salazar und Tom sahen so aus, als würden sie mich dafür verfluchen wollen die Dursleys schon getötet zu haben, weil sie es liebendgerne getan hätten. Ich hob eine Augenbraue. Es gefiel mir nicht bemitleidet zu werden, aber ich sah auch die Sorge in Narzissas Gesicht. Ich konnte sehen, dass sie am liebsten aufspringen und mich an sich reißen würde, aber nicht wusste, ob ich es gut heißen würde. Nun, würde ich nicht. Und das gab ich ihr auch mit einem Blick zu verstehen. Sie sackte etwas zusammen, riss sich aber zusammen und schenkte mich an schiefes, zittriges Lächeln. Lucius war der erste, der wieder sprach. "Nun, Harry. Wir müssen über deine Umwandlung sprechen. Draco und du habt heute Geburtstag, also seid ihr nun volljährig und tretet euer magisches Erbe an. Draco weiß schon über alles Bescheid, aber dich sollte ich noch aufklären. Um Mitternacht wird es anfangen, deswegen hoffe wirst du dann wieder schlafen können. Es wird nicht besonders angenehm, aber im Normalfall auch nicht schmerzen. Du kannst dir sicher denken, dass wir Veela sind und somit auch du. Die nächsten Tage werde ich dich und Draco trainieren, damit ihr eure Kräfte kontrollieren könnt, aber vorallem euren Charme. Außerdem bist du dann auch fähig zu spüren, wer dein Gefährte ist. Es wird dich zu ihm ziehen, das ist ganz normal.“, erklärte Lucius. Ich schnaubte abfällig. "Ich brauch keinen Gefährten.“, murrte ich. Und ich meinte es ernst. Ich wollte keinen. Ich hatte nichts übrig für Gefühlsduseleien und ich hatte nicht vor damit anzufangen. Da wusste ich noch nicht, wie glücklich ich einmal mit meinem Gefährten sein würde. Ich versteckte meine Minderwertigkeitskomplexe ganz gut, aber wenn einem 16 Jahre lang gesagt wird, dass man nichts wert ist, dann glaubt man es irgendwann. Ich wollte es nicht glauben, weil ich irgendwo wusste, dass es Schwachsinn war, aber komplett dagegen wehren konnte ich mich auch nicht. "Das sagst du jetzt noch.“, lächelte Lucius nachsichtig. Ich hätte ihm in dem Moment am liebsten das Lächeln aus dem Gesicht geschlagen, aber ich beherrschte mich. Er war immerhin mein Vater. Irgendwie. "Da heute ja ziemlich viel passiert ist haben wir entschieden, dass wir Dracos und deinen Geburtstag feiern, wenn die Umwandlung vorbei ist, in Ordnung?“, versuchte Narzissa mich wieder aufzumuntern. Unnötig zu erwähnen, dass es nicht half. "Ich brauch keine Geburtstagsfeier.“, murrte ich also. Es ist nicht so, als wäre ich daran gewohnt, so wie Draco. Ich hatte noch keinen schönen Geburtstag. Sie mussten mich nicht mit Geschenken überhäufen, um sich bei mir einzuschleimen oder verlorene Jahre wieder gut zu machen. Ich gab nichts auf materielle Werte, also würde es nichts bringen. Narzissa seufzte hilflos. "Mach es deiner Mutter nicht so schwer, Potter! Sie bemüht sich wenigstens, im Gegensatz zu dir.“, knurrte in dem Moment Snape und drückte mir einige Tränke in die Hand, die er wohl grade geholt hatte. Ich knurre bedrohlich und spieße ihn beinahe mit meinen Blicken auf. "Ich hab meinen Geburtstag noch nie gefeiert, sie müssen jetzt nicht damit anfangen, weil sie denken sich damit irgendwie mit mir gut zu stellen! Es würde nicht bringen!“, fauchte ich wütend. Ich sah mir die Tränke an. Ein Stärkungstrank. Ein Nährtrank. Ein Knochenheiltrank. Ein Trank, um die inneren Verletzungen zu heilen. Und einer, der die Narbenbildung verhindert. Snape hatte anscheinend an alles gedacht. "Sie geben ne klasse Krankenschwetser.“, kommentierte ich es also und konnte mir ein kleines, spöttisches Lächeln nicht verkneifen. Ich sah, dass meine Eltern und Draco grinsten und ich konnte Sirius und Tom laut lachen hören. Salazar sah aus, als würde er sich alle Mühe geben bloß keine Miene zu verziehen. Und Snape sah mich wutentbrannt an. "Es ist nicht so, als würden Sie den Unterschied zwischen den Tränken kennen, Potter! Ich könnte ihnen Gift vorsetzen und Sie würden es trinken!“, fauchte der Tränkemeister. Ich grinste schadenfroh und zählte die Tränke nun laut auf, zeigte bei jedem Namen auf den richtigen Trank. Ich hatte zwar nicht das Zeug zum Tränkemeister, aber meist waren meine Tränke nur so schlecht, weil sie sabotiert wurden. Ich dachte immer Draco und die Slytherins würden es machen, bis ich mal Ron dabei erwischt hatte. Auch der Anlass für den großen Streit Ende des letzten Schuljahres. Und das Ende unserer von ihnen aus vorgetäuschten Freundschaft. Sie haben mir gesagt sie wären nur mit mir befreundet gewesen, weil Dumbledore sie dafür bezahlte. Es war ihnen rausgerutscht, aber dann mussten sie mir alles sagen, weil ich einen Wahrheitszauber auf den Klassenraum gesprochen hatte. Nach diesem Statement hatte ich die Wahrheit gewollt. Sie wurden mit meinem Geld bezahlt. Aber wie ich schon sagte, Geld und materielle Dinge waren mir noch nie wichtig gewesen. Und es ging mir auch nicht um mein fehlendes Geld – wo ich später vermutlich einmal Lucius drauf hetzen werde, um es mit Zinsen zurück zu kriegen! - sondern darum, dass ich anscheinend keine Freunde hatte. Ich wusste nicht, wem ich noch vertrauen konnte, denn mein Vertrauen zu Dumbledore war seit Sirius Scheintod ziemlich angeknackst. Aber als ich rausgefunden hatte, dass sie mich für den Direktor aushorchten und ausspionierten war es entgültig zerbrochen. Nun, der Brief hatte letztendlich alles an Vertrauen zum Alten zerstört. Vermutlich sollte ich froh sein, dass ich nun nicht mehr unter seiner Fuchtel stand. Aber es war alles einfach noch viel zu ungewohnt, um zu sagen, ob ich die Veränderung jetzt gut hieß, oder nicht. Severus setzte sich, doch ich sah, dass er noch immer sauer war. Mir sollte es egal sein, ich konnte ihn eh nie leiden und das würde sich vermutlich auch nie ändern. Ich trank einen Trank nach dem andern und ich spürte, wie der Schmerz nachließ. Ich atmete erleichtert durch. "Willst du, dass wir den Illusionszauber von dir nehmen?“, fragte Lucius nach einigen Minuten der Stille, die sich im Raum ausgebreitet hatte. Ich überlegte. Wollte ich wirklich so aussehen wie Draco? Ich warf einen zweifelnden Blick zu besagtem Blondschopf und verzog das Gesicht. "Waren wir eineige Zwillinge?“, fragte ich schließlich. Lucius gluckste kurz, ehe er nickte. Ich sah es aus dem Augenwinkel, weil ich immer noch Draco anstarrte, der mich schadenfroh angrinste. Ich fuhr mir durchs Haar und murrte unzufrieden. "Ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich so aussehen will wie Blondie.“, maulte ich. "Komm schon, das wird lustig. Dann werden wir die neuen Weasleyzwillinge. Nur, dass wir mehr Klasse, Stil und Geld haben!“, griente mich Draco an. Der schien total begeistert davon zu sein. Aber gut, er hatte zwei Jahre sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass da irgendwo jemand rumlief, der genauso aussah wie er, nur unter einem Illusionszauber. Ich atmete tief durch, ehe ich leicht nickte. Ich war zwar noch immer nicht überzeugt, aber irgendwo in mir schrie alles, dass es schließlich mein wahres Aussehen war. Und wenn schon Veränderungen, dann doch bitte richtig! Lucius grinste übers ganze Gesicht, genauso wie Draco. Mein Vater – es war immer noch absurd das auch nur zu denken! - sprach einen Zauber auf meine Klamotten, damit diese auch mitwuchsen, denn immerhin war ich momentan einen halben Kopf kleiner, als Draco. Dann hob er den Illusionszauber auf und spürte, wie ich mich veränderte. Ich kniff die Augen zusammen, als ob ich mich dadurch vor dem Resultat drücken konnte. Ich wurde größer, bis ich schließlich den halben Kopf Unterschied aufgeholt hatte. Ich war auch nicht mehr ganz so zierlich, obwohl ich immernoch ziemlich schmal war. Meine Haare wuchsen ein bisschen und ich hatte das Gefühl, dass sie endlich glatt waren. Allein das war es wert wie ein Malfoy auszusehen. Meine Gesichtszüge veränderten sich auch, wie genau konnte ich nicht sagen. Allerdings vermutlich wie bei draco. Aristokratisch, spitz und elegant. Draco sah gut aus, also musste ich das ja zwangsläufig auch. "Du kannst die Augen ruhig wieder aufmachen, Schatz.“, hörte ich Narzissa, die sich ganz offensichtlich das Lachen verbiss. Ich murrte kurz, öffnete dann allerdings ganz zögerlich mein eines Auge einen Spalt breit. Und quiekte erschrocken auf. Jemand hatte einen Spiegel direkt vor mein Gesicht gehext und nun sah ich mich. Und fing an zu wimmern. "Ich seh aus wie Blondie!“, konnte man meinem mir untypischen Gewimmer entnehmen. Jemand nahm den Spiegel weg und grinste mich breit an. Es war Draco. Es war, als würde ich noch immer in den Spiegel sehen. "Das ist unheimlich, geh weg!“, fiepse ich. Ich hätte mich für meine viel zu hohe Tonlage ohrfeigen können, aber es war nicht mehr zu ändern. Ich würde Draco am liebsten dieses widerlich zufriedene Grinsen aus dem Gesicht schlagen! "Wisch dir das Grinsen aus dem Gesicht, oder ich mach mit dir das, was ich eigentlich mit Tommy-Boy tun soll!“, knurrte ich gereizt. Wieso ich wieder gereizt war? Ich wusste es nicht. Aber vermutlich, weil es ein schönes Gefühl war zu sehen, dass Draco so glücklich schien, weil ich nun endlich zur Familie gehörte. Und das irritierte mich, weil ich es nicht verstand. Es war ja nicht so, als wäre ich schonmal irgendwo wirklich willkommen gewesen, außer bei Siri. Ich wusste nicht, wie ich mich sonst verhalten sollte. Also zickte ich rum, das war das einfachste. Draco zog einen Flunsch. "Komm schon, Harry. Wir sind Zwillinge! Wir haben 17 Jahre Schabernack nachzuholen!“, sagte draco und grinst dann diabolisch. Und auch ich konnte mir so ein Grinsen nicht mehr verkneifen, als Salazar rief: "Nicht in meinem Haus!“ Draco setzt sich auf die Lehne meines Sessels und wir beide tragen das selbe teuflische Grinsen zur Schau. Sirius war ganz begeistert und ich sah, dass er mich, wie Narzissa, am liebsten umarmen würde. Aber ich wollte nicht. Mindestens bis nach der Umwandlung sollten sie noch warten. "Hab ich eigentlich einen anderen Namen? Ich meine...ich wurde ja sofort abgegeben, deswegen...Harry hieß das Baby von Lily und James und ich schätze spätestens ab morgen wird man mich mit dem Namen Harry Potter sofort nach Askaban bringen.“, sagte ich ein wenig unsicher. Ich wusste nicht, ob ich einen anderen Namen als Harry hatte. Und ich wusste auch nicht, ob ich ihn dann annehmen wollte. Es kam vermutlich darauf an, ob ich den Namen mochte. Aber ich sah ja auch nicht mehr aus wie Harry, wieso also sollte ich noch so heißen? "Wir wollten dich Carol nennen. Carol Aron Malfoy.“, lächelte Narzissa. Ich legte meinen Kopf schief, lehnte somit ein wenig an Draco. Ich mochte den Namen. Ich mochte den Namen wirklich. "Nun, du hast übrigens Recht. Du solltest vermutlich wirklich deinen Namen ablegen.“, sagte Salazar und warf mir eine Zeitung zu. Mir sah sofort mein Foto von der Titelseite entgegen. Es war eines, dass die Presse damals im Ministerium gemacht hatte. Ich hatte geblutet und sah richtig schlimm aus. Ich verzog das Gesicht. Die Überschrift lautete: Harry Potter – Massenmörder und größenwahnsinnig? Ich schnaubte abfällig. "Besonders kreativ sind die ja nicht, wahnsinnig war ich schon in meinem fünften Schuljahr.“, maulte ich. Draco lachte leise, während ich den Artikel las. Er war nichts besonderes. Es wurde gegen mich gehetzt und beschrieben, dass ich mit größtenteils schwarzmagischen Zaubern meine liebenden Verwandten abgeschlachtet hatte. Es wurde alles ein wenig hochgebauscht, aber im Großen und Ganzen war der Artikel doch recht passend. "Nun...“, fing ich dann an, nachdem ich fertig gelesen hatte. Sie sahen mich alle an, als würden sie erwarten, dass ich jeden Moment ausrasten würde. Totaler Blödsinn. Ich war schon viel schlechte Presse gewohnt. "Sie haben schonmal Schlimmeres über mich geschrieben. Der Artikel ist ja wenigstens nicht gelogen.“, sagte ich also und zuckte mit den Schultern. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, als man bei jedem die Erleichterung sah. "Nun...und wegen dem Namen...“, sagte ich. "Du musst nicht, Schätzchen.“, lächelte Narzissa. Ich rechnete es ihr hoch an, dass sie das gesagt hatte. Sie wollte mich nicht bedrängen und doch sah ich wie sehr es sie freuen würde, wenn ich den Namen annehmen würde, den sie mir eigentlich hatten geben wollen. "Wie würde es denn ablaufen, wenn ich den Namen annehmen würde?“, fragte ich also. Verdammter Familienwunsch. Ich wollte eben einfach, dass meine Mutter glücklich war und genau das war sie nun. Sie strahlte übers ganze Gesicht und schilderte mir, dass Lucius ins Ministerium gehen würde und mich dort bei einem seiner Vertrauten unter dem Siegel der Verschwiegenheit melden würde und ihm meine Geschichte erzählen würde. Also, dass sie mich wegen Abraxas Malfoy weggeben mussten und mich nun eben wieder zu sich geholt hatten. Ab da würde Harry Potter nicht mehr existieren. Und das war ja auch nicht schlecht. Wer wollte schon ein Leben als Held führen, der man eigentlich gar nicht war? Mit falschen Freunden und unter Dumbledores Fuchtel? Und den Auroren auf den Fersen, die einen nach Askaban liefern wollen? Ich nickte also. Ab nun war mein Name Carol Aron Malfoy. Es würde ungewohnt werden und das vermutlich nicht nur für mich. Ich fing wieder breit an zu grinsen. "Professor, ich frage mich, wie sie mich jetzt nennen werden? Immerhin bin ich nun nicht nur kein Potter mehr, sondern werde auch nicht mehr so heißen!“, grinste ich schadenfroh. Snape überhörte mein Kommentar einfach und drehte sich demonstrativ zu Tom um sich mit ihm zu unterhalten. Dieser ging darauf ein, grinste mich vorher aber nochmal ebenso breit an. Wieso hatte ich versucht ihn zu töten? Ich mochte ihn, wirklich. Zumindest so lange er mich nicht mit seinem Zauberstab bedroht. Lucius erhob sich geschmeidig. "Ich werde meinen Vertrauten kontaktieren, damit alles möglichst schnell über die Bühne geht.“, gab er bekannt, ehe er den Raum verließ. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Es war schon 21 Uhr. Nicht mehr lange und ich würde mich umwandeln. "Also Carol.“, Draco gluckste bei dem Namen. Hatte ich ihn tatsächlich sechs beschissene Jahre so falsch eingeschätzt? Anscheinend schon. "Ich werde dir das Haus zeigen. Es ist absolut unmalfoyhaft immer einer Hauselfe folgen zu müssen.“, sagte er und stand auf. Ich erhob mich ebenfalls. "Zeig ihm die Bibliothek, Draco.“, sagte Sirius lächelnd. Ich verbiss es mir zurück zulächeln. Er wusste noch, wie gerne ich doch las. "Es ist wundervoll, dass sich hier jeder vollen Zutritt in meinem Haus gewährt.“, sagte Salazar trocken und sah uns mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Ja, nicht wahr?“, griente ich. "Komm schon, Carol!“, drängte Draco, schnappte sich meine Hand und zog mich hinter ihm her. Er zog mich durch Korridore, Treppen hoch und Treppen runter. Zeigte mir die Trainingsräume, den Ballsaal, die Tränkelaboratorien, die Bibliothek, den Versammlungssaal – in dem Tom immer seine Todessertreffen abhielt – , das meist gebrauchte Esszimmer – es gab noch einige andere, mit denen man die Gäste einschüchtern und imponieren wollte, doch da ich zur Familie gehörte verzichtete man darauf – , die Küche, das meist gebrauchte Wohnzimmer und die Zimmer der einzelnen Bewohner, falls ich mal zu einem von ihnen wollte. Mir taten die Füße schon weh und bei Merlin ich war froh, dass es schon dunkel und spät war, denn sonst hätte Draco darauf bestanden mir auch noch das Gelände – den dazugehörigen Wald, den See, die Pferdeställe, etc – zu zeigen. Aber ich war von der Tour und den ganzen Ereignissen einfach nur müde! Im übrigen war es schon 23 Uhr, als wir dann endlich vor dem Zimmer, in dem ich schlief, ankamen. "Mein Zimmer ist gleich nebenan. Also wenn irgendwas ist, komm einfach vorbei. Ich lass dir für morgen auch gleich noch ein paar Klamotten bringen. Wir müssen unbedingt einkaufen gehen, ich werd es gleich Vater sagen. Er soll den Schneider kommen lassen. Und du brauchst ja sicher auch noch anderes. Was hälst du davon, wenn wir morgen in die Winkelgasse gehen?“, plapperte Draco. Ich sah ihn belustigt, aber dennoch müde an. Ich hatte das Gefühl meine Füße würden brennen, so sehr schmerzten sie. Das Haus war beinahe so groß wie Hogwarts. Wieso wohnte man in einem so großen Haus? Ich verstand es nicht. Aber gut. Ich bin in einem Schrank aufgewachsen. "Lass uns das morgen klären, ja? Ich bin müde und ich will die Umwandlung nicht bei klarem Verstand über mich ergehen lassen. Schlaf gut, Draco.“, lächelte ich also. Er erwiederte es und umarmte mich kurz. "Ich bin froh dich endlich hier zu haben.“, flüsterte er mir ins Ohr, ehe er nach einem letzten Lächeln in seinem Zimmer verschwand. Ich tat es ihm gleich, ebenfalls selig lächelnd. Ich ging duschen und legte mich, nur in Boxer, die auf dem Bett mit einigen anderen Sachen lag ins Bett. Ich hatte eine Familie. Eine Familie die mich wollte. Ich hatte einen neuen Namen, ein neues Aussehen und morgen früh auch neue Kräfte haben. Und vermutlich einen Gefährten, was mir immer noch nicht zusagte. Trotzdem schlief ich irgendwann lächelnd ein. Kapitel 4: Shoppingtour und Herzschmerz --------------------------------------- Ich wachte morgens wieder auf und ich war froh, die Umwandlung verschlafen zu haben. Meine Knochen pochten unangenehm und ich wollte mir nicht vorstellen wie es noch in der Nacht gewesen war. Ich drehte mich um, weil ich aufstehen wollte und fand einen Schmerztrank auf dem Nachttisch. Ich musste zwangsläufig lächeln, ehe ich den Trank schluckte und es mir danach wieder besser ging. Ich ging ins Badezimmer, um mich zu duschen, doch vorher hielt ich am Spiegel. Es war noch immer erschreckend so auzusehen wie Draco, denn ich hatte mich nicht besonders verändert. Nur die Haare hingen mir nun auf die Schultern und die Gesichtszüge waren etwas weicher, aber ansonsten immer noch ich. Oder Draco, wie man's nimmt. Ich stieg unter die Dusche und zog mir danach die Sachen an, die die Hauselfe schon zurecht gelegt hatte. Ich hatte, bis auf gestern, noch nie so feine Stoffe getragen. Aber es war ein gutes Gefühl endlich nicht mehr Dudleys alte, abgetragene Sachen auftragen zu müssen. Dracos waren mir immer noch lieber, denn erstens passten sie wie angegossen und zweitens bezweifelte ich, dass Draco seine Klamotten besonders oft anzog, ehe er sie wegwarf oder aussortierte. Ich verließ mein Zimmer und wagte mich auf den Weg ins Esszimmer, denn ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es 9 Uhr morgens war und die anderen vermutlich beim Frühstück. Ich war dankbar um Dracos Tour am Vorabend, denn ich fand das Esszimmer nach einigen Anläufen. Ich klopfte kurz und betrat dann das Zimmer. Sie aßen noch nicht, aber es saßen alle am Esstisch. Draco hatte sich ebenfalls nur minimal verwandelt, eben so wie ich. Narzissa, Lucius und Sirius lächelten mich herzlich an, während Draco breit grinste, Snape mich mal wieder mit Todesblicken traktierte, Tom zum Gruß nickte und Salazar der Mund offen stand. Salazar... VERDAMMT! Oh Gott, das konnte doch nicht wahr sein! Nicht er! Nicht der Oberslytherin! Das ging nicht, das durfte nicht! Ich bemühte mich keine Miene zu verziehen, damit es niemand bemerkte und setzte mich auf den freien Stuhl neben Draco. "Guten Morgen, Schatz. Wie geht es dir?“, fragte Narzissa lächelnd. Ich lächelte leicht zurück, was sie sofort strahlen ließ. Ich wurde weich, verdammt. "Mir geht’s gut.“, antwortete ich neutral. Draco fing an, an meinen offenen Haaren rumzuspielen und schon bald hatte ich ebenso einen Zopf wie er. Ich murrte kurz, als ich bemerkte, dass er auch das gleiche trug wie ich. "Das war Absicht, oder?“, fragte ich eher rethorisch. Er nickte breit grinsend. Ich beließ es dabei, grinste aber zurück. Er schien sich wirklich zu freuen mich hier zu haben und allein bei dem Gedanken wurde mir ganz warm ums Herz. Ich sah mir Narzissa und Lucius noch einmal an und ich sah die Liebe in ihrem Blick, als sie auf Draco und mich sahen. Sie liebten mich, sie liebten mich wirklich. Ich konnte es nicht verstehen, aber ich nahm es erstmal so hin. Wir fingen an zu frühstücken und es herrschte eine angenehme Stille. Ich vermied es konsequent Salazar anzusehen, denn ich wollte mich ja nicht irgendwie verraten. "Vater, Carol braucht Klamotten, du musst den Schneider bestellen. Und er braucht ja sicherlich auch noch was anderes, zum Beispiel einen neuen Besen, wir müssen in die Winkelgasse!“; bestimmte Draco. Tatsächlich könnte ich wirklich einen neuen Besen gebrauchen, denn meinen hatte ich seit dem fünften Jahr noch immer nicht zurück bekommen. Trotzdem war es mir irgendwie unangenehm sowas zu verlangen, wo ich sie doch gestern erst angeschrien hatte. Doch Lucius nickte ohne mit der Wimper zu zucken. Gut, sie hatten ja auch genug Geld. "Ich habe alles im Ministerium geklärt, wir könnten also heute in die Winkelgasse.“, antwortete er. Draco schien total begeistert und hibbelig, was mich zum grinsen brachte. "Die werden alle sooo blöd gucken!“, griente Draco dann auch gleich. Die Erwachsenen schmunzelten, während ich ebenfalls breit grinste. "Ehm....Lucius? Könnten wir dann auch zu Gringotts? Ich hab erfahren, dass Dumbledore sich an meinem Verlies bedient und das würde ich dann doch gerne unterbinden.“, sagte ich. Die Kobolde waren neutral und sie würden mich nicht dem Ministerium ausliefern, da war ich mir sicher. Und Lucius anscheinend auch, denn er nickte. Auch wenn er wieder wütend war. Auf Dumbledore vermutlich. "Ich denke ich werde euch begleiten.“, gab Salazar bekannt und ich sah ihn ziemlich entgeistert an. Wieso sollte er mitkommen? Ich wollte das nicht! Wie sollte ich meinem Gefährten aus dem Weg gehen, wenn der mir anscheinend an den Hacken hing? Nun, er hatte es vermutlich auch gemerkt. Dass ich sein Gefährte bin. Vermutlich will er deswegen dabei sein. Zumindest würde das seinen Blick vorhin erklären, als ich den Raum betreten hatte. "Gut, dann wäre das geklärt. Wir treffen uns in einer halben Stunde im Foyer.“, gab Lucius bekannt, ehe er aufstand. Ich erhob mich ebenfalls, denn ich wollte bei Merlin nicht mit Salazar alleine in einem Raum sein! Draco und ich setzten uns schon ins Foyer auf eine kleine Sitzgruppe, die dort anscheinend für Besucher stand und unterhielten uns ein wenig. "Wer meinst du ist dein Gefährte? Ich freu mich so drauf endlich einen zu haben!“, strahlte Draco. Ich verzog das Gesicht. "Ich hatte es gestern ernst gemeint. Ich will keinen Gefährten.“, murrte ich. ,;Komm schon, Car! Das ist was Schönes! Dein Gefährte ist der einzige, mit dem du hundertprozentig zusammen passt!“, versuchte mich Draco zu überzeugen. Ich schoss ihm einen bösen Blick zu. "Danke, nein. Ich verzichte. Ich will keinen!“, knurrte ich. Draco verschränkte schmollend die Arme vor der Brust. "Das sagst du, bis du ihn oder sie triffst.“, sagte er. Ich rang mir ein Lächeln ab. Ich wusste wer mein Gefährte war und ich wollte ihn trotzdem nicht. "Kommt schon, wir wollen los.“, rief uns Lucius und wir standen auf. Wir apparierten in den Hinterhof des Tropfenden Kessels und sofort veränderten sich die Mienen meiner Begleiter. Sie wurden kalt und unnahbar. Ich sah sie erstmal ein wenig schockiert an, ehe ich die Schultern zuckte und es ihnen nachmachte. Ich war jetzt ein Malfoy und ich hatte mich dementsprechend zu verhalten und zu präsentieren. Draco schenkte mir noch ein kurzes, aufmunterndes Lächeln, ehe Lucius den Durchgang öffnete und wir die Winkelgasse betraten. Wir waren ein Blickfang und dementsprechend viele starrten uns nun an. "Ich werde mit Carol zu Gringotts gehen. Draco, du gehst mit deiner Mutter zu Madame Malkins und ihr lasst Sachen für Carol anfertigen. Salazar, willst du mit uns kommen?“, fragte Lucius und sah seinen Freund aufmerksam an. Dieser nickte lediglich und wir trennten uns, taten das, was Lucius uns aufgetragen hatte. In Gringotts wurden wir sofort von einem der Kobolde begrüßt, doch Lucius ließ uns sofort zum Direktor bringen. "Mr. Malfoy, welch eine Ehre. Was kann ich für Sie und die Herrschaften tun?“, fragte der Kobold und bot uns Plätze an, auf die wir uns auch sofort setzten. Ich zwischen Lucius und Salazar, was mir so gar nicht zusagen wollte. "Nun, es ist so...“, fing Lucius und erklärte in groben Zügen unsere Situation. Am Ende zeigte er dem Kobold noch die Dokumente, die besagten, dass Lucius mein Vater ist. "Nun, wie soll ich Sie ansprechen? Mr. Potter oder bevorzugen Sie Mr. Malfoy?“, fragte mich der Kobold und ich verzog bei meinem alten Namen das Gesicht. Er passte einfach nicht mehr. "Malfoy.“, entschied ich also und meine Stimme war kühl und beherrscht. Ich hab Draco jahrelang dabei zu gesehen so zu sein, es fiel mir nicht besonders schwer. Der Kobold nickte und ließ sich meine Akte kommen. Er sah sie durch und räusperte sich, doch bevor er etwas sagen konnte schnitt ich ihm das Wort ab. "Ich will nicht wissen was genau fehlt, es interessiert mich nicht. Ich will nur, dass alles zurück in mein Verlies kommt und das Verlies auf meinen neuen Namen umgeschrieben wird. Am besten noch ein ganz neues Verlies, denn Dumbledore kennt meine Verliesnummer.“, bestimmte ich und der Kobold nickte nochmal. Er machte sich eine dementsprechende Notiz und schloss meine Akte wieder. Ich wollte wirklich nicht wissen wie viel sie mir geklaut hatten, denn dann würde ich nur wieder wütend werden und darauf konnte ich verzichten. Meine Selbstbeherrschung war noch nie besonders gut. Wir verließen das Büro nach einer Verabschiedung wieder und Lucius nahm eine Kopie meiner Akte mit. Ihn interessierte es nämlich wie viel Geld sie mir geklaut hatten. Aber mir war es egal. Wir traten aus dem Gebäude und ich vermied es noch immer Salazar anzusehen. Ich spürte das Bedürfnis zu ihm zu gehen und ihm nah zu sein, doch ich kämpfte es runter. Beziehungen waren immer zum Scheitern verurteilt und ganz besonders meine. Wir gingen schweigend zu Madame Malkins, wo diese grade mit Narzissa und Draco über Schnitte, Stoffe und Farben diskutierte. "Das kann noch dauern. Was hälst du davon, wenn wir dir erstmal deinen Besen kaufen?“, fragte Lucius lächelnd. Ich nickte etwas zögerlich. Er hatte es mir angeboten, ich durfte den Besen annehmen, sagte ich mir immer wieder, also ging ich ihm nach. Salazar folgte uns und ich wagte zu bezweifeln, dass uns Narzissa oder Draco auch nur bemerkt hatten. Salazar sagte kein Wort, doch ich merkte, dass er immer neben mir lief und auch sonst nicht von meiner Seite wich. Ich versuchte es zu ignorieren. Und es klappte ganz gut. Wir gingen in den Laden für Quidditchzubehör und Lucius kaufte mir ohne viel Federlesen den neusten Besen, eine neue Quidditchgarnitur und eigene Quidditchbälle. Er verkleinerte es und steckte es in seine Umhangtasche. Ich versuchte den Preis auszublenden und es gelang mir. Ich wollte nicht wissen, wie viel Geld er für mich ausgab, denn dann würde ich ein schlechtes Gewissen bekommen. Aber ich mochte die neuen Sachen! Ich wollte nicht, dass mich mein Gewissen dazu zwang sie nicht anzunehmen. Wir liefen weiter durch die Winkelgasse und Lucius kaufte mir alles, was ich noch brauchte. Am Ende kamen wir vor einer Tierhandlung an und ich biss mir auf die Lippe. Hedwig war tot, das wusste ich. Dumbledore hatte sie umgebracht, Ende des letzten Schuljahres. Als Warnung sich ihm nicht zu widersetzen. "Willst du ein neues Haustier?“, fragte Lucius, als dieser meinen Blick bemerkte. Ich sah ihn kurz zögern an, ehe ich entschlossen nickte. Ich wollte ein neues Haustier! Tiere waren treuer als Menschen. Das hatte ich schmerzlich lernen müssen. Ich folgte Lucius in den Laden, Salazar dicht hinter mir. Ich sah mir die Tiere in den Käfigen und Terrarien an. Ich wollte keine Eule mehr und ich wollte nichts niedliches mit Fell zum Knuddeln. Es würde nicht zu mir passen. Ich spielte mit dem Gedanken mir eine Vogelspinne zu kaufen, denn wenn ich tatsächlich nach Hogwarts zurück ginge würde die Ron von mir weg halten. Aber dann sah ich was viel besseres. Eine Schlange mit dunklen lilanen Schuppen und schwarzen Knopfaugen. Sie war etwa einen halben Meter lang und sah so aus, als wäre sie noch nicht ausgewachsen. Ich trat an das Terrarium und sah sie an. Ich wollte hier kein Parsel sprechen, denn das würde nur unnötige Aufmerksamkeit auf mich lenken. Die Schlange sah zurück und als mein Blick fragend wurde nickte sie. Sie hatte also verstanden, dass ich sie kaufen wollte. Kluges Ding. Ich öffnete das Terrarium und sie schlängelte sich meinen Arm empor, bis sie um meinen Hals lag und mir ins Ohr ein 'Danke' zischelte. Ich verbiss es mir zu antworten, ich konnte mich zu Hause noch mit ihr unterhalten. Lucius und Salazar hatten dem ganzen nur still zu gesehen und gingen nun mit mir zur Kasse. Lucius gezahlte und wir verließen auch dieses Geschäft wieder. Wir wollten grade zurück zu Madame Malkins, als wir Narzissa und Draco in einem Café sitzen sahen. Wir setzten uns zu ihnen. Wir unterhielten uns spärlich, denn immerhin waren wir in der Öffentlichkeit. Und wir zogen noch immer alle Blicke auf uns, was Draco und mich spöttisch grinsen ließ. Wir aßen eine Kleinigkeit, ehe wir wieder gingen. Es war noch nicht klar, ob ich wieder nach Hogwarts ging, deswegen hatten wir mir auch noch keine Schulsachen gekauft. Wir apparierten direkt ins Foyer von Slytherin Manor. Nachdem ich all meine neuen Sachen verstaut hatte – mein Kleiderschrank musste magisch vergrößert werden, damit alles hinein passte – saß ich nun in der Bibliothek. Ich hatte mir ein Buch über Schwarze Magie genommen, meine Schlange lag immernoch um meinen Hals. Ich hatte ihr den Namen Cyrus gegeben, es war ein Männchen. Und er war ganz begeistert davon, dass ich seine Sprache verstand. Ich las, bis ich mir einer Präsenz im Raum bewusst wurde. Beziehungsweise nicht nur im raum, sondern auf dem Sessel meinem Gegenüber. Ich sah über mein Buch und gab dann sofort wieder vor zu lesen. Denn mir gegenüber saß Salazar. Ohne Buch. Er starrte mich einfach nur an. Und das war mir mehr als unangenehm. "Wie lange willst du das Spielchen noch spielen, Carol?“, fragte er schließlich nach einigen weiteren Minuten, die ich ihn großteils ignoriert hatte. Allerdings hatte ich auch nicht mehr umgeblättert, also hatte er wohl gemerkt, dass ich nicht wirklich las. Wie sollte ich auch verdammt? Mein Instinkte wollten, dass ich zu ihm ging. Aber ich wollte nicht! "Ich weiß nicht was Sie meinen, Sir.“, gab ich kühl zurück. Bloß Distanz wahren und das ging ganz gut, denn er hatte mir immerhin noch nicht das 'Du' angeboten. Es war eine simple Ausrede, denn ich duzte Tom ja auch, ohne dass er es mir angeboten hätte, aber dennoch. Sie funktionierte ganz gut. Ich hörte Salazar schnauben. "Ich hab noch nirgendwo gehört, dass sich Gefährten siezen, also duz mich.“, bestimmte er. "Ich weiß trotzdem nicht was du meinst. Wir sind keine Gefährten.“, sagte ich kalt. Ja, leugnen klappte zwar nicht so gut, aber ich konnte es ja zumindest ihm gegenüber abstreiten, wo ich ihn schon duzen sollte. Ich spürte seinen stechenden Blick auf mir. "Du weißt genauso gut wie ich, dass wir Gefährten sind. Nur im Gegensatz zu dir leugne ich es nicht. Also, wieso akzeptierst du es nicht einfach?“, fragte er. Ich biss mir auf die Unterlippe, was er zum Glück nicht sah, weil ich immernoch das Buch vor mein Gesicht hielt. "Wir sind keine Gefährten, Punkt.“, sagte ich hart und zuckte ganz leicht zusammen, weil plötzlich ein stechender Schmerz durch mein Herz ging. Verdammt, was war das? "Du kannst es nicht leugnen, Carol. Deine Instinkte werden irgendwann übernehmen und dich zu mir ziehen! Ich hab keine Lust auf deine Spielchen, ich werd nicht ewig auf dich warten.“, sagte Salazar kalt und ich zuckte wie geschlagen zusammen. Er sah es nicht, er hatte mir schon den Rücken zu gedreht und ging Richtung Ausgang, wie mir ein kurzer Blick über mein Buch sagte. Deswegen wollte ich keinen Gefährten! Mein Herz schmerzte noch immer und ich wusste nicht, wieso. Aber es tat höllisch weh und ich hatte Schwierigkeiten zu atmen. Allerdings war es nicht so schlimm, dass ich es irgendwem sagen würde. Es würde wieder weggehen. Ich sah auf die Uhr. Es war schon 22 Uhr, also brachte ich das Buch zurück und ging in mein Zimmer. Ich zog mich aus und legte mich ins Bett, Cyrus auf das Kopfkissen neben mir. ::Du hassssst Ssssschmerzsssssen.::, stellte er fest. Was nicht schwer war, denn es wurde immer schlimmer und ich verzog immer mal wieder mein Gesicht. Ich nickte nur. ::Wiessssso willsssssst du ihn nicht?:: Ich seufzte, aber ich würde nicht um eine Antwort drum herum kommen. Und vielleicht tat es ja gut mit irgendwem darübe rzu reden. ::Meine Bezsssssiehungen ssssscheitern immer. Ich sssssage ihm lieber jetzsssst, dassssss essss nichtssss wird, bevor ich ihn zsssssu ssssehr liebe. Er wird nicht ewig auf mich warten, hat er gesssagt. Er wird jemanden andern finden, da bin ich mir sssssicher.:: Mein Herz zog sich nun so sehr zusammen, dass ich aufkeuchen musste. ::Wasssss sssind dassss für Ssssschmerzsssssen?::, zischte ich. ::Du wirsssssst sssssterben, wenn du ihn nicht akzssssserptierssssst, Carol. Und er auch! Du leugnessssst deinen Gefährten, alssssso hassssst du Ssssschmerzsssssen!:: Ich knurrte unwillig. Ich könnte die Schmerzen morgen nicht vor Draco und den anderen verstecken! Aber ich wollte keinen verdammten Gefährten! Aber ich wollte auch nicht, dass er wegen mir sterben musste! So ein Scheiß! Ich kugelte mich mittlerweile zusammen, weil es so besser zu ertragen war. Der Schmerz trieb mir die Tränen in die Augen. ::Carol! Geh zu ihm!::, zischte Cyrus, doch ich schüttelte nur den Kopf. Er zischte ärgerlich und schlängelte sich vom Bett. Ich nahm an er sei sauer auf mich, aber nach einigen Minuten wurde meine Tür aufgerissen. ::Verräter!:: zischte ich wütend zu Cyrus, der um Salazars Hals hing. Er drehte beleidigt den Kopf von mir weg. Salazar kam zu mir und zog mich in seine Arme. Ich wollte mich zuerst wehren, doch dann merkte ich, dass der Schmerz augenblicklich verschwand. Ich knurrte wieder unwillig. "Wag es dich nicht noch einmal uns zu leugnen! Cyrus hat Recht, du wirst daran sterben!“, fauchte Salazar wütend. Ich zog den kopf ein wenig ein, kuschelte mich aber an ihn. Mein innerer Veela schnurrte zufrieden und ich seufzte entnervt. "Du wirst mich dein Leben lang an der Backe haben.“, maulte ich leise. "Es ist nicht so, als hätte ich irgendwas dagegen, Dummkopf!“, schalt er mich sanft. Ich seufzte nur nochmal und kuschelte mich weiter an ihn, bis ich einschlief. Ich wusste immer noch nicht, was ich davon halten sollte, doch ich musste zugeben, dass es sich verdammt gut anfühlte in seinen Armen zu liegen. Kapitel 5: Nicht bevor er 21 ist! --------------------------------- Meine Nacht war unruhig und mehr als schmerzvoll. Nicht körperlich, aber ich träumte Schreckliches. Da war Draco, der mich höhnisch auslachte, so wie früher. Und da waren Lucius und Narzissa, die mich ansahen wie den letzten Dreck und sich dann von mir abwandten. Da war Tom mit seiner Illusion als Voldemort auf dem Friedhof und Cedric's Tod. Da waren die Dursleys, die mich immer wieder schlugen und schrien, dass ich nichts wert sei. Da war Sirius, der durch den Bogen fiel und mir, nachdem die Szene wieder gewechselt war die Schuld an seinem und dem Tod von Lily und James Potter gab. Und was mich am meisten traf, obwohl ich es nicht wollte, war Salazar. Mit jemand anderem im Arm. Wie er lächelte und glücklich war. Aber ohne mich. Ich wollte, dass er glücklich war, aber wieso mit einem anderen? Verdammt, genau soetwas wollte ich vermeiden! Ich wachte auf und raste in die Höhe. Ich sah mich orientierungslos um, ohne Salazar, der neben mir grade aufwachte, wirklich wahrzunehmen. Mein Atem raste und mir stand der Schweiß auf der Stirn. Als ich an die Bilder dachte wimmerte ich leise auf. Ich hatte riesige Verlustängste, vorallem jetzt, wo ich wirklich wieder jemanden hatte, den ich verlieren konnte. Ich hatte jetzt eine Familie und einen Gefährten, auch wenn den etwas widerwillig. Und ich hatte einen Paten und einen Bruder und Eltern und bei Merlin, ich hatte quasi einen Stiefsohn! Es waren viel zu viele Menschen, die ich ins Unglück stürzen könnte! Und würde, da war ich mir sicher. Es passierte immer, ob ich wollte oder nicht! Ich schrie erschrocken auf, als sich eine Hand auf meine Schulter legte. Mein Kopf ruckte rum, nur um in Salazars besorgte blaue Augen zu sehen, was ich natürlich bei dem wenigen Licht im Zimmer nicht erkennen konnte. Ich wusste nur im Nachhinein, dass sie besorgt waren, weil sich Salazar ab diesem Abend ständig um sich sorgte. "Carol?“, sprach er mich vorsichtig an. Ich brauchte einige Zeit um zu verarbeiten, dass das Salazar war. In meinem Bett. Neben mir. Bei mir. Nicht bei irgendeinem anderen Typen! Und ich konnte nicht anders als mich einfach in seine Arme zu werfen. Ich verfluchte meine innere Veela, aber ich musste ihm jetzt einfach nahe sein. Ich merkte, dass Salazar erst ziemlich verdutzt war, aber nach einigen Schrecksekunden legten sich starke Arme um mich. Er murmelte mir beruhigende Nichtigkeiten ins Ohr, bis ich kein schluchzendes Wrack mehr war. Was schon einige Zeit dauerte. Ich ließ mich sonst nie so gehen, höchstens, wenn ich alleine war. Nie in Anwesenheit anderer. "Was war denn los?“, fragte Salazar mich leise, als ich einfach nur noch regungslos in seinen Armen lag und mich verfluchte für diesen Ausbruch. Ich schüttelte müde den Kopf. Ich wollte nicht darüber reden und schon gar nicht mit Salazar. Vor ihm musste ich doch eigentlich stark sein! Ich irrte mich, ich durfte vor Salazar schwach sein, aber das wollte ich in dem Moment nicht sehen. Und auch lange Zeit danach noch nicht. "Es hilft, wenn man darüber redet, weißt du?“, sagte Salazar. Ich schüttelte nur erneut den Kopf, ehe ich auch schon wieder einschlief, vermutlich weil Salazar mich mit Magie schlafen schickte. Sonst wäre ich nach einem solchen Traum nicht wieder eingeschlafen. Hätte es nicht gewollt, aus Angst vor weiterer solcher Träume. Der Morgen kam viel zu früh. Ich hatte nicht mehr lange geschlafen, nachdem ich ein zweites Mal in den Armen meines Gefährten eingeschlafen war. Es war neun Uhr und er weckte mich, indem er aufstand. Es war ohnehin Zeit zum Frühstücken, also kämpfte ich mich ebenfalls aus dem Bett. Salazar zog mich nochmal in seine Arme und ich erwiederte die Umarmung sachte. Danach ging er, immerhin musste er sich auch fertig machen. Ich duschte und zog mir ein weißes Hemd und eine dunkelblaue Jeans an. Kaum war ich fertig kam auch schon Salazar. Wir hatten diesen Morgen noch kein Wort miteinander gesprochen, doch es war auch irgendwie nicht nötig. Er nahm meine Hand, als wir zusammen in das Esszimmer gingen. Ich atmete tief durch und Salazar schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln, ehe er die Tür öffnete und wir eintraten. Sofort verstummten die Gespräche und die Blicke der Anwesenden wurden erst irritiert, bis sich Erkenntnis zeigte. Außer bei Snape. Dessen Blick war ungläubig. "Mein Beileid, Salazar. Du hast wirklich absolut kein Glück, kann ich dir sagen. Es ist nicht so, als würde Potter jemanden wie dich verdienen. Er ist nichts als ein unerzogener Bengel, eines Slytherins unwürdig!“, schnarrte Severus und man hörte heraus, wie sehr er mich hasste. In mir brach irgendetwas. Ich hätte sonst einfach etwas erwiedert, es hätte mich kalt gelassen. Aber nicht nach dem Traum, den ich diese Nacht hatte. Salazar mit einem anderen Mann. Der mehr wert war, als ich. Der begabter und klüger und hübscher war als ich. Der kein Freak war. Ich bemerkte nicht, wie mir sämtliche Farbe aus dem Gesicht wich. Ich bemerkte auch nicht, wie ich anfing zu zittern. Und ich bemerkte nicht, wie jeder Anwesende im Raum Severus mit seinen Blicken erdolchte. Ich drehte mich einfach um und lief. Ich achtete nicht auf den Weg, ich lief durch dutzende Korridore und immer weiter hoch, bis ich in einer Sackgasse landete und mich dort an der Wand runter gleiten ließ. Ich bemerkte erst, dass ich weinte, als ich mein eigenes Schluchzen hörte, dass unheimlich laut durch den Korridor hallte. Ich kauerte mich richtig zusammen. Zog die Beine an die Brust, umschlang die Knie mit den Armen und versteckte mein Gesicht darin. Mein Schluchzen dämmte sich ein, verstummte aber nicht. Ich wusste nicht, wie lange ich so saß. Nur, dass mein Körper sich schon taub und mein Hals kratzig anfühlte. Meine Augen brannten, aber ich weinte schon lange nicht mehr. Ich saß einfach nur da, zitterte wie Espenlaub und drückte mein Gesicht weiterhin in meine Knie. Ich hörte nicht die Schritte, die näher kamen. Ich sah erst erschrocken auf, als sich Arme um mich legten. Und ich sah Salazar. Nun deutlich mit besorgten, ozeanblauen Augen. Und in dem Moment wusste ich, dass ich ihnen verfallen war. Dass ich niemals wollte, dass diese Augen jemand anderen mit so viel Sorge und so viel Liebe ansahen. Nur mich. "Du glaubst doch nicht wirklich daran, was er gesagt hat, oder?“, fragte Salazar leise. Ich konnte nichts sagen, obwohl ich es versuchte. Es kam nur ein Krächzen dabei raus und so schloss ich ergeben den Mund, lehnte mich zögerlich an Salazar. Und er übernahm wieder das Reden. "Es ist Schwachsinn, hörst du? Wir sind Gefährten und ich liebe dich. Ich kann gar nicht anders, als dich zu lieben. Es wird niemals jemanden geben, der mir so viel bedeutet. Niemand, der dir ebenbürtig ist. Und ich werde den Giftmischer umbringen, wenn er sich nochmal anmaßen sollte so etwas zu sagen! Er hat kein Recht dazu, hörst du? Er ist es nichtmal würdig im gleichen Raum mit dir zu sein, Carol.“, sagte Salazar leise, aber eindringlich. Ich sah ihm in die Augen, suchte nach einer Lüge, irgendetwas das mir sagte, dass er mich bei der nächsten Gelegenheit verlassen würde. Aber ich fand nichts. Nichts als grenzenlose Ehrlichkeit und Liebe. Und es überwältigte mich so sehr, dass ich nicht anders konnte als überrascht aufzukeuchen. Salazar lächelte leicht und senkte sein Gesicht zu meinem, bis wir uns küssten. Ganz zärtlich und gefühlvoll, als wolle er mich nur noch einmal davon überzeugen, dass er bei mir bleiben würde, egal was kommt. Und ich erwiederte den Kuss. Ich klammerte mich in seinen Haaren fest, zog ihn näher zu mir und küsste ihn, als wäre es das einzige, was mich noch am Leben halten würde. Wir saßen noch lange da, eng umschlungen, nicht bereit uns loszulassen. Irgendwann standen wir wieder auf, wobei Salazar mich stützen musste, weil meine Beine noch immer taub waren. Sie fingen an zu kribbeln, also fingen sie auch wieder an zu durchbluten, was ich dankbar zur Kenntnis nahm. Sal stützte mich einige Minuten wortlos, bis ich wieder selbst laufen konnte. Was nicht hieß, dass ich mich auch nur einen Millimeter von ihm entfernte. Wir liefen zurück zum Esszimmer, ich an ihn gelehnt. Dort saßen immernoch alle Bewohner des Manors, oder wohl eher schon wieder, wie mir ein Blick auf die Uhr sagte. Es war schon 14 Uhr und ich machte mir ernsthafte Sorgen um mein Zeitgefühl, denn es war mir bei weitem nicht so lange vorgekommen. "Oh Gott, Carol!“, rief Draco erleichtert aus, lief um den Tisch und riss mich aus Salazars Armen, um mich an sich zu drücken. Sal knurrte missbilligend, aber er hielt sich zurück, immerhin war Draco mein Bruder. Ich erwiederte die Umarmung, die sich dadurch nur noch mehr verstärkte. "Ist gut jetzt!“, murrte Salazar und befreite mich von Dracos Armen, schenkte ihm noch einen bösen Blick und drückte mich dann auf den Stuhl rechts neben dem Kopfende, wo Salazar immer saß. Draco schnaubte empört aufgrund der rüden Unterbrechung und setzte sich genau neben mich. "Gehts dir wieder gut? Tom hat angeboten Onkel Sev zu crucion, aber er wollte auf deine Erlaubnis warten, weil du da ja immer ein wenig empfindlich bist, wenn es um solche Flüche geht.“, sagte Draco und ich hörte ihm an, dass er nicht minder sauer auf seinen Patenonkel war wie Salazar. Ich allerdings war nicht sauer auf Snape, ich war unendlich verletzt und das zeigte ich dem Tränkemeister auch in einem einzigen Blick, den ich ihm zuwarf, ehe ich den Kopf schüttelte. Man merkte die Spannung noch deutlich, vorallem weil Snape auf stur schaltete und nur alle kalt musterte. "Nun, Severus. Wir wollen essen. Im Kreise der Familie. Ich denke ich spreche für alle, wenn ich dich da außen vor lasse.“, sagte Salazar und jeder im Raum zuckte aufgrund der Kälte in seiner Stimme zusammen. "Bitte.“, sagte Severus und erhob sich. Er verließ ohne ein weiteres Wort den Raum. "Bitte, Ha- ...Carol. Lass ihn mich auf meine Art bestrafen! Oh ich flehe dich an, lass mich mit ihm spielen!“, knurrte Sirius und war kurz davor aufzuspringen und Snape hinterher zu hetzen. Und ich konnte schwören, dass er Snape zerfetzen würde. Und das ohne jegliche Reue. Ich konnte sehen, wie die Augen aller Anwesenden mich fast schon anflehten zuzustimmen und ich konnte nicht anders als zu lächeln. Sie hassten Snape dafür, was er gesagt hatte. Obwohl sie mit ihm – mit Ausnahme von Sirius, versteht sich – befreundet waren. Und das nur wegen mir. Ich legte den Kopf schief, schüttelte ihn dann aber. "Ich....ich bin nicht sauer auf ihn.“ - alle im Raum schnaubten ungläubig - "Wir haben uns schon oft die fiesesten Dinge an den Kopf geworfen. Es ist also nichts neues. Diese ganze Situation war einfach zu viel in den letzten Tagen. Das war jetzt mein Ausbruch und jetzt ist es wieder in Ordnung.“, sagte ich lapidar, obwohl ich wusste, dass es nicht stimmte. Und die anderen wussten es auch. Es war der Traum. Die Angst, dass Snape Recht hatte und ich Sal wirklich nicht verdient hatte. Aber sie nahmen es vorerst hin und ich war dankbar darum. "Iss, Car. Du bist viel zu dünn.“, lenkte Salazar ab und häufte meinen Teller voll. Ich lächelte ihn an und fing an zu essen. Nicht viel, ich aß nie besonders viel, aber genug, um die anderen nicht noch mehr zu sorgen. Ich merkte die Blicke, die mir die anderen zuwarfen, doch ich ging nicht darauf ein. Es ging mir wieder einigermaßen gut und das wollte ich mir nicht damit verderben, dass ich wieder über das Thema sprach. Ich wusste, dass Verdrängung auf die lange Sicht nicht half, doch vorerst war es das beste, was mir einfiel. Und ich wusste auch, dass für Salazar dieser Zusammenbruch noch lange nicht vom Tisch war, genauso wie der Albtraum heute Nacht. Wir aßen schweigend. "Also, Carol. Du hast das Gelände noch nicht gesehen. Kannst du reiten? Nein? Ich kann's dir beibringen!“, plapperte Draco sofort, nachdem er sein Besteck auf den Teller gelegt hatte. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, dass sich nur noch vergrößerte, als ich Sal hörte. "Vergiss es. Ich werd ihm reiten beibringen.“ "Nicht, bevor er 21 ist!“, sagten Lucius und Sirius sofort synchron und Draco, Tom und ich prusteten vor Lachen, obwohl ich doch ein wenig rot geworden war. Ich war noch Jungfrau, ich hatte absolut keine Erfahrungen. Und Salazar war mit Sicherheit schon ziemlich erfahren. Immerhin war er schon ... alt. Den kleinen Fakt hatte ich bis jetzt verdrängt. Salazar stöhnte genervt. "Könnten wir uns jetzt alle wieder wie Erwachsene benehmen?“, fragte er genervt. "Nur damit das klar ist, ich hab das Ernst gemeint! Du rührst meinen Patensohn nicht an, bevor er 21 ist! Sonst mach ich mit dir das, was ich liebendgerne mit Schniefelus machen würde! Hab ich mich klar ausgedrückt?“, knurrte Sirius. Salazar hob nur amüsiert eine Augenbraue und lehnte sich verschwörerisch vor. "Soll ich dir mal was sagen, Flohbeutel? Wenn ich mit deinem Patensohn schlafen will, dann werde ich das mit ihm ausmachen. In unserem Schlafzimmer.“ Er lehnte sich zurück und trank einen Schluck Kaffee. Ich war mittlerweile knallrot geworden. "Aber sei beruhigt, ich werde nichts tun, was er nicht will, wenn es das war, worauf du hinaus wolltest.“, sagte Sal ruhiger. "Nein, ich wollte darauf hinaus, dass du ihn nicht anrührst, bevor er 21 ist!“, sagte Sirius. Lucius nickte beipflichtend. "Könntet ihr bitte aufhören über mein noch nicht vorhandenes Sexleben zu reden, während ich dabei bin?“, fragte ich kleinlaut. Es war mir unheimlich peinlich. "Weißt du was? Ihr beide kommt mit und wir machen einen Ausritt. Immerhin muss ich meinen Stiefvater besser kennenlernen, was gibt es für eine bessere Gelegenheit?“, sagte Tom belustigt und erhob sich. Draco und ich standen ebenfalls auf. Ich sah Salazar unsicher an, ich wusste nicht, ob ich ihm noch einen Kuss geben durfte. Er nahm mir die Entscheidung ab, indem er meine Hand nahm und mich zu ihm zog, mich sanft küsste, ehe er mich wieder freigab. "Habt viel Spaß. Ich klär das inzwischen mit deinen überfürsorglichen Vätern.“, grinste mich Sal an und mir wurde sofort warm ums Herz. Ich sah die Liebe in seinen Augen und ich fühlte sie mit jeder Faser meines Körpers. Ich lächelte zurück und nickte. "Wir sehen uns später. Und lasst ihn heil.“, grinste ich die anderen an, ehe ich mit Draco und Tom das Zimmer und dann das Haus verließ. Draco legte mir einen Arm um die Hüfte und Tom mir einen um die Schultern. "Also, Daddy...“, fing er breit grinsend an und ich verzog das Gesicht. "Wieso hat das mit Dad und dir so lange gedauert? Du hättest ihn bespringen müssen, als du ihn das erste Mal nach deiner Umwandlung gesehen hast!“, sagte Tom. Ich schnaubte empört. "Es ist nicht so, als würde dich das irgendetwas angehen, oder?“, fragte ich. Ich wollte nicht darüber reden wie sehr ich mich dagegen gewehrt hatte, denn dann müsste ich erklären wieso. Wir kamen am Stall an und Draco und Tom brachten mir das Reiten bei. Ich hatte vorher noch nie auf einem Pferd gesessen, aber es gefiel mir. Tom zeigte uns das Grundstück, oder besser mir, denn Draco kannte es ja schon. Wir ritten zum See und durch den Wald, bis es langsam zu dämmern begann und wir zurück ritten. Um die Pferde kümmerte sich der Stallbursche und wir gingen wieder ins Haus, bald würde es Abendessen geben. Wir gingen duschen und dann ins Esszimmer. Kapitel 6: Respekt verschaffen ------------------------------ Die nächsten zwei Wochen nutzte ich, um meine neue Familie kennenzulernen. Aber vorallem Salazar. Es war noch nicht mehr als ab und zu ein Kuss zwischen uns passiert, aber so schlimm fand ich das nun auch nicht, da wir ja auch erst seit zwei Wochen zusammen waren. Ich hatte Sirius verziehen. Es fiel mir leicht, weil ich seine Gründe verstand, aber ich war der Meinung, dass er es verdient hatte zu schmoren. Und das tat er auch bis vor einer Woche. Ich hatte mich auch noch mal mit Lucius und Narzissa ausgesprochen, sodass unser Miteinander nun nicht mehr so gespannt war. Ich war noch lange nicht bereit sie 'Mum' und 'Dad' zu nennen und ich wusste nicht, ob es jemals so weit kam, aber ich mochte ihre Gesellschaft. Ich konnte mich wirklich gut mit ihnen unterhalten und vorallem Lucius und ich konnten stundenlang diskutieren. Mit Tom wurde ich auch langsam warm. Er nannte mich Dad, allein um mich zu ärgern. Und er wusste, dass er das damit wirklich konnte! Salazar belächelte es immer nur, wenn wir uns mal wieder stritten. Und Tom und ich stritten uns wirklich oft. Wobei es nie irgendwie 'bösartig' ist, wie bei Draco und mir in der Anfangszeit. Tom und ich brauchen das einfach nur. Ihm hilft es dabei seine Anhänger nicht für jeden kleinen Fehler zu verfluchen und mir half es dabei nicht jeden in meiner Umgebung zu verfluchen. Wir brauchten das Streiten beide zum Stressabbau. Und ich traute mich nicht mit Salazar zu streiten, weil ich noch immer Angst hatte er würde sofort gehen, wenn wir mal nicht einer Meinung waren. Ich ließ es mir nicht anmerken, aber immer, wenn wir diskutierten hielt ich innerlich die Luft an und betete, dass er mich nicht verließ. Es war ätzend und ich versuchte wirklich es abzustellen, aber es funktionierte nicht wirklich. Ich hatte es mir angewöhnt mit Cyrus zu reden. Nachdem ich ihn so verhext hatte, dass er nicht alles an Salazar weiterschwatzen konnte, denn ich konnte mir wirklich gut vorstellen wie gern dieser kleine Verräter das tun würde. Ich liebte diese Schlange, aber sie konnte einem wirklich auf die Nerven gehen. Vorallem, wenn er einem stundenlang nur ::Ssssssag'sssss ihm!:: ins Ohr zischte. Und wenn Sal das mitbekam wurde er neugierig und bohrte weiter. Meistens, bis ich beide mit einem Silencio belegte, weil ich zu viel hatte. Der einzige, mit dem ich mich wirklich hundertprozentig verstand, was wirklich ein Wunder war, bedachte man unser vorheriges Verhältnis, war Draco. Er war nunmal mein Zwillingsbruder und ich fühlte mich ihm immer näher, so wie es sein sollte. Allerdings stand ich nicht darauf Streiche zu spielen. Aber wir hatten uns auch schon angewöhnt manchmal abwechselnd zu sprechen. Es klappte noch nicht so gut wie bei den Weasleyzwillingen, aber immerhin. Wir kannten uns ja auch noch nicht so lange. Wir übten trotzdem, denn allein die teils belustigten, teils genervten Blicke der Manorbewohner waren es allemal wert. Salazar hatte mir grade etwas gesagt, was ich nicht fassen konnte. Was ich nicht fassen wollte. Ich war definitiv noch nicht bereit dazu! Allerdings hatte ich nur noch knapp eine Stunde um mich zu duschen, anzuziehen und mich geistig darauf vorzubereiten, dass ich Salazars Vater kennen lernen würde. Luzifer. Ja, genau der. Der Höllenfürst. Und am Liebsten hätte ich mich in meinem Bett verkrochen und so getan, als würde außerhalb dieses Bettes nichts existieren. Es war ein Plan und ich wollte mich grade an die Umsetzung machen, als Draco in mein Zimmer kam. Ohne anzuklopfen. Draco klopfte nie an meine Zimmertür, was mich doch manchmal störte. "Komm schon, Car! Ab unter die Dusche.“, lachte mir Draco entgegen. Ich stöhnte hilflos. Er schob mich ins Badezimmer und schloss die Tür. "Beeil dich, ich such dir Sachen raus.“, hörte ich seine Stimme noch, ehe ich auch schon unter die Dusche stieg. Es half ja nichts, ich musste da durch. Also sollte ich wenigstens einen guten Eindruck machen. Ich trocknete mir die Haare mit einem Zauber und band mir ein Handtuch um die Hüfte. Ich öffnete die Tür und nahm die Sachen, die mir Draco schon grinsend entgegen hielt. Wieder im Bad zog ich mich an. Eine dunkelblaue Stoffhose und ein silbernes Seidenhemd. Nicht, dass es mich überraschen würde, denn genau das hatte ich eben schon an Draco gesehen. Wir trugen meistens die gleichen Klamotten, obwohl ich mir nicht sicher war, ob das für diesen Anlass auch richtig war. Ich war so aufgeregt, dass meine Hände zitterten. Ich würde meinen baldigen Schwiegervater treffen. Was, wenn er mich nicht mochte? Nicht akzeptierte? Dachte, dass ich es nicht wert wäre in seine Familie aufgenommen zu werden? Ich atmete tief durch, um mich zu beruhigen, was nur mäßig half. Ich band mir meine langen blonden Haare zu einem lockeren, niedrigen Zopf zurück. Draco trug seine Haare heute offen, ich wollte mich an diesem Abend wenigstens etwas von ihm unterscheiden. Ich ging zurück in mein Zimmer und sah Draco einen Flunsch ziehen, als er meinen Zopf sah, aber ein Blick von mir reichte und er verstand, wieso. "Na komm, er wird gleich ankommen.“, grinste Draco. Ich konnte es nicht erwiedern. Er nahm meine Hand und wir gingen zusammen runter in die Eingangshalle, wo schon Lucius, Narzissa, Sirius, Tom und Sal standen. Luzifer war hoher Besuch, so viel hatte ich schon verstanden. Und sie wollten alle einen guten Eindruck machen. Aber niemand hatte so viel zu verlieren wie ich. Salazar lächelte mich aufmunternd an und küsste mich kurz auf die Stirn, drückte mich an sich. "Was ist wenn er mich hasst?“, wisperte ich in sein Ohr und zeigte Salazar somit zum ersten Mal, was für Zweifel mich wegen meiner Persönlichkeit plagten. "Er wird...abweisend sein. Nimm es nicht persönlich. Er ist kein besonders herzlicher Mensch.“, sagte Salazar leise. Bevor ich etwas antworten konnte ploppte es und ich drehte mich um. In der Mitte der Eingangshalle stand ein hoch gewachsener Mann, etwa so groß wie Salazar. Er hatte schulterblattlange, schwarze Haare. Eisblaue, kalte Augen. Harte Gesichtszüge. Seine Kleidung war edel und in schwarz und rot gehalten. "Großvater.“, begrüßte Tom den Mann zuerst und schritt auf ihn zu, reichte ihm die Hand und blieb dann vor ihm stehen. Luzifer begutachtete ihn. "Du sollst deine Haare zurück binden hab ich dir gesagt.“, sagte Luzifer. Die ersten Worte die er sprach. Mir rutschte das Herz in die Hose. Wenn er schon so mit seiner Familie umging, wie wird er dann mit mit umgehen? Mit einem Hauch von Galgenhumor dachte ich, dass ich wenigstens meine Haare zum Zopf gebunden hatte. "Verzeihung, Großvater.“, murmelte Tom und ich hörte, dass er ziemlich angesäuert aufgrund der Zurechtweisung war. Salazar und ich waren die einzigen Menschen die ich kannte die sich das trauten. Aber gut, vor mir stand Luzifer Slytherin. Dieser nickte Tom missbilligend zu, was anscheinend bedeutete, dass dieser wegtreten durfte, was der auch sofort tat. "Vater.“, sprach Sal nun kühl und trat genauso wie Tom vor. ::Genau wie dein nichtsnutziger Sohn!::, zischte Luzifer auf Parsel und meinte damit vermuntlich Salazars offene Haare. Ich sah wie Salazar sich anspannte, konnte es beinahe fühlen. Er musste sich zusammen reißen nichts falsches zu sagen und ich wusste sofort, dass ich daran scheitern würde, wenn ich begutachtet werden würde. Ich wollte den Rückwertsgang einlegen, doch wie aus dem nichts stand Tom da und versperrte mir den Weg. "Nichts da, Daddy. Du musst genau wie wir auch da durch. Wenigstens weißt du wie man lange Haare trägt.“, sagte Tom leise in mein Ohr und ich hörte, dass er nicht wusste ob er noch immer sauer wegen seinem Opa oder belustigt wegen mir sein sollte. Luzifer winkte Salazar beiseite und sah nun mich an. "Ist er das?“, schnarrte er. Ich schnaubte nur für Tom hörbar. Ich hasste es wenn man über mich redete, als wäre ich gar nicht da! "Ja, Vater. Carol Aron Malfoy, mein Gefährte.“, sagte Salazar und ich musste liebevoll lächeln aufgrund des Stolzes in seiner Stimme. Er trat neben mich, nahm meine Hand und führte mich zu Luzifer. Ich riss mich zusammen. "Es freut mich sehr sie kennenzulernen, Sir.“, sagte ich also höflich und reichte ihm die Hand. Er besah sie sich abfällig und dann wieder in mein Gesicht. "Eine Veela also. Nun...er ist jung. Und unerfahren. Ich wage zu behaupten, dass er auch nicht besonders klug und talentiert ist. Ihn siehst du also als würdig an deiner Seite zu leben, Salazar?“, schnarrte Luzifer. Ich sah noch immer zu ihm hoch. Aber jetzt setzte etwas bei mir aus. Ich versuchte mich merklich zusammen zu reißen, doch es klappte nicht. Nun, ich konnte zumindest von mir behaupten es versucht zu haben. ::Was bilden Sie sich eigentlich ein? Ich bin volljährig und ich habe genug erlebt für zehn Leben! Es kann sein, dass ich von meinem Alter her nichtmal an ihren Enkel reiche, aber wagen Sie es nicht über mich zu urteilen, bevor Sie mich kennen! Bevor Sie auch nur ein beschissenes Wort zu mir gesagt haben! Was fällt ihnen ein so von oben herab zu mir zu reden? Ich habe genug Lebenserfahrung um ihrem Sohn nicht zu unreif zu sein! Ich kann kämpfen, ich beherrsche Geistmagie, kann Tränke brauen, ich kann sogar mit verfluchten Schlangen sprechen, verdammt nochmal! Stellen Sie es nicht noch einmal in Frage, ob ich es würdig bin an Salazars Seite zu leben!:: zischte ich bedrohlich und hatte mich immer größer gemacht. Nicht, dass ich dadurch wirklich groß war. Zumindest nicht im Gegensatz zu Luzifer. Alle um mich herum zogen scharf die Luft ein und traten zurück. Ich merkte durch mein blickduell mit Luzifer nicht, wie meine Magie um mich herum zu rumoren begann und schließlich sogar Salazar von mir weg drängte. Ich merkte nicht wie schwer es den anderen fiel zu atmen. Ich merkte nicht das Knistern der Magie oder dass die Möbel und Dekoration der Eingangshalle zu wackeln begann und schließlich vom Boden oder den Wänden abhob. Die Konzentration der Magie wurde immer höher und Salazar kam trotz einigen Versuchen nicht wieder zu mir durch. Ich hatte eigentlich befürchtet wiedr schluchzend zusammen zubrechen bei solchen Worten von Luzifer, aber stattdessen hatten sie mich so unendlich wütend gemacht! Die Konzentration der Magie stieg nocheinmal an, bis ein stechender Schmerz durch meinen Brustkorb jagte. Ich riss erschrocken Augen und Mund auf, fasste mir an die schmerzende Stelle und keuchte auf- Der Schmerz wurde größer und einen kurzen Moment beinahe unerträglich, bis er schlagartig verschwand. Ich hörte nicht den lauten Knall und ich merkte nicht, wie die Möbel und die Dekoration wieder auf ihren Platz flog, die Magie um mich herum abflaute. Ich merkte allerdings Salazars Arme die sich schützend um mich legten und wo ich mich so sicher und geborgen fühlte. Ich lehnte mich an, presste mein Gesicht an seine Brust. "Geht es dir gut, Liebling?“, fragte Salazar leise und war somit der erste, der seine Sprache wieder gefunden hatte. Ich nickte. Ich hatte keine Schmerzen mehr. Ich fühlte mich....frei. "Was war das?“, fragte ich sicherheitshalber nach, obwohl ich es mir denken konnte. Ich fühlte mich so gut und so stark wie noch nie. So machtvoll. "Du hast grade eine Blockade gebrochen.“, sagte Luzifer. Ich schnaubte. "Oh, werde ich jetzt endlich persönlich angesprochen?“, fauchte ich. "Nun, ich denke du hast dich als würdig erwiesen. Ich kenne keinen, der aus eigenem Antrieb eine so starke Blockade brechen konnte.“, antwortete Salazars Vater. "Oh, das lag nur an ihnen. Nichtmal Tom macht mich so wütend wie Sie!“, schnappte ich. Und der Dreckskerl hatte tatsächlich die Frechheit zu grinsen! "Nun, dann ist es ja auch mein Verdienst. Du solltest mir dankbar sein!“ Frechheit! Ich sah ihn empört an. "Ich werd ihnen gleich mal was tuten! Was nehmen Sie sich eigentlich raus? Sie sind nicht der Nabel der Welt, nur zu ihrer Information! Sie sind arroganter als Draco und bei Merlin, ich dachte nicht das irgendwann mal jemandem sagen zu müssen!“, brauste ich wieder auf. Ich hörte Draco 'Hey!' rufen und Tom und Salazar lautstark lachen. Ich hatte Sal noch nie so befreit lachen hören. Im nächsten Moment wurde ich aus Sals Armen gerissen, nur um mich in denen von Narzissa zu befinden. Sie hatte mich noch nie so umarmt. "Ich hab mir solche Sorgen gemacht! Wir haben versucht zu dir durchzukommen, aber es ging nicht! Geht es dir auch wirklich gut, Schatz?“, fragte sie aufgelöst und streicht mir über die Wange. "Ja, mir geht’s gut. Wirklich.“, lächelte ich sie beruhigend an. Sie nickte und ließ mich mehr als widerwillig aus der Umarmung. "Hey Dad, das war cool. Großvater gehörte schon lange mal in seine Schranken gewiesen.“, grinste Tom und klopfte mir auf die Schulter. Ich hörte Luzifer empört nach Luft schnappen. "Oh und der Schrecken der Zaubererwelt hat sich das nicht getraut?“, fragte ich trocken. Tom hatte den Anstand etwas rot zu werden und er murmelte etwas von 'guter Erziehung' und 'ich bin doch nicht wahnsinnig'. Ich zog spöttisch eine Augenbraue hoch. "Nun, Carol. Ich denke du hast dir das Recht verdient mich zu duzen.“, sagte Luzifer und rief die anderen somit wieder zur Ordnung. Ich lächelte und er erwiederte es. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass meine geringe Selbstbeherrschung mal für mich von Vorteil sein würde. "Nun, vielleicht sollten wir uns ins Esszimmer begeben. Das Abendessen wird bald aufgetragen. Wir können uns ja dann weiter unterhalten.“, sagte Salazar. Luzifer nickte und wir gingen ins Esszimmer. Wo Luzifer auch prompt den Platz am Kopf der Tafel einnahm. Ich verdrehte deswegen nur die Augen. Ich sagte ja bereits, er hält sich für den Nabel der Welt! Kapitel 7: Talk to me! ---------------------- "Carol, rede. Dich bedrückt etwas und anscheinend bist du nicht in der Lage dich jemandem anzuvertrauen, der dir irgendwie nahe steht. Also, ich höre.“, sagte Luzifer direkt, als er sich neben mich setzte. Es war der zweite Abend, den Luzifer da war und wir saßen grade in der Bibliothek. Salazar und Tom hatten sich in Tom's Arbeitszimmer verkrochen um weiß Merlin was zu tun. Meine Familie war vorerst wieder in ihr Manor gezogen, da der Minister sich zum Abendessen angekündigt hatte. Nichts Außergewöhnliches, immerhin war mein Vater Lucius Malfoy. Der pflegte bekanntlich enge Beziehungen zum Minister. Nun sah ich Luzifer an, als wäre er verrückt geworden. Nicht, dass er gänzlich normal im Kopf war. Das wollte ich damit sicherlich nicht sagen. Aber dennoch hatte ich ihn nicht für einen Irren gehalten. Bis jetzt. "Na los, ich warte.“, schnarrte Luzifer. "Worauf?“, fragte ich verdattert. Luzifer sah mich an, als wäre ich drei Jahre alt. Und er sprach auch so mit mir. "Zu reden. Du hast Probleme. Und es hilft, wenn man darüber redet. Also, tu das. Ich werde dir zuhören und nichtmal daran denken es meinem Sohn zu sagen, im Gegensatz zu deiner Schlange.“, sagte Luzifer gedehnt und betont langsam. Ich murrte. "Er hat auch versucht mit Tom zu reden. Zum Glück hatte ich ihn schon blockiert.“, knurrte ich. Cyrus war wirklich manchmal ein hinterhältiges Miststück. Er meinte es nur gut, aber darum ging es nicht. Ich erzählte ihm etwas und er hatte es für sich zu behalten. Ich war sein Herrchen, von mir bekam er seine Mäuse! Man sollte nicht die Hand beißen, die einen füttert! "Nun. Ich finde er hat Recht. Du solltest mit jemandem reden, der mehr Lebenserfahrung hat, als ein Leben in einem Terrarium.“, sagte Luzifer. Ich lehnte mich zurück und legte mein Buch auf den Beistelltisch. Ich sah ihn lange schweigend an. Er meinte es anscheinend ernst. Aber ich hatte auch einmal irgendwo gelesen, dass es einem leichter fallen sollte mit fremden Menschen über seine Probleme zu sprechen. Es konnte doch nicht schaden, oder? Er wollte anscheinend meine Lebensgeschichte hören. Bitte, sollte er sie bekommen, wenn er so danach lechzte. "Nun...meine Eltern mussten mich zu Lily und James Potter geben, weil ich sonst von meinem eigenen Opa ermordet worden wäre. Es durfte seiner Meinung nach nur einen gebürtigen Malfoy pro Generation geben. Sie retteten mir damit das Leben. Allerdings mussten sich die Potters dann schon bald verstecken, weil Dumbledore rausbekommen hatte, dass sie Todesser und Spione waren. An dem Abend, an dem Dumbledore sie getötet hatte, war Tom grade zu Besuch, sie waren anscheinend gute Freunde. Wieso der Avada von mir abgeprallt ist kann ich nicht sagen, allerdings ist er auch Tom reflektiert worden und hat uns so für kurze Zeit verbunden. Ich denke deswegen beherrsche ich nun Parsel, mir würde keine andere Erklärung einfallen. Tom wurde körperlos und Dumbledore dachte sich diese Geschichte aus. Meinen Patenonkel hatte er wohlweislich nach Askaban bringen lassen, damit ich bloß keine normale Kindheit bekommen konnte. Ich wurde zu den Dursleys, der Schwester, dem Schwager und dem Neffen von Lily Potter gebracht. Muggel. Die übelste Sorte.“ An dieser Stelle legte ich eine kleine Pause ein und hörte Luzifer abfällig schnauben. Ich holte noch einmal tief Luft. Nun begann der Teil meines Lebens, für den ich mich am meisten schämte. Und ich war mir nicht sicher, ob ich vor meinem Schwiegervater als so ein Schwächling dastehen wollte. Luzifer schien mein Zögern zu bemerken. "Keine Sorge. Wenn es dir hilft werde ich dich für dieses Gespräch als absolut Fremden ansehen.“, sagte er beruhigend. Er wusste nicht, was nun kam, doch anscheinend konnte er spüren, dass es mir unangenehm werden würde. Ich nickte und war ihm dankbar über das Angebot. "Ich...das erste, woran ich mich erinnern kann, sind Schmerzen....unmenschliche Schmerzen. Ich wurde oft geschlagen von meinem Onkel. Ich musste im Haushalt helfen sobald ich laufen konnte. Und für jeden kleinen Fehler wurde ich bestraft. Mein Zimmer war ein Schrank unter der Treppe. Ich habe erst erfahren, dass ich einen eigenen Namen neben Freak und Missgeburt und Bastard habe, als ich in die Schule kam. Ich durfte nie besser sein als Dudley, Lilys Neffe. Mein Cousin, wie ich da noch gedacht hatte. Und er war so sau dämlich. Ich hab mich so dumm angestellt, bei jeder Arbeit. Aber es hat nie gereicht. Ich wurde jedes Mal schlimmer verprügelt. Und nun war Dudley alt genug mich auch zu verprügeln. Ich hatte nie Freunde, weil die sofort von Dudley und seinen Freunden verdroschen wurden. Ich war auch in der Schule der Freak. Mir wurde immer wieder gesagt, dass ich wertlos und dumm sei. Abnormal und eine Missgeburt.“ Ich seufzte kellertief und fuhr mir durchs Haar. Ich hatte während meiner Erzählungen immer wieder gestockt. Die Erinnerungen taten weh und deswegen hatte ich sie nach ganz hinten ins Gedächtnis verbannt. Ich hatte sie lange nicht mehr raus geholt. Luzifer drückte mir ein Glas Feuerwhiskey in die Hand und ich lächelte ihn schief, aber dankbar an, ehe ich einen großen Schluck nahm. "Ich weiß, dass sie Unrecht haben. Mein Verstand sagt mir, dass sie gelogen haben. Aber genau das wurde mir mein Leben lang eingeprügelt. Ich kann es einfach nicht vergessen. Es ist immer präsent.“, fuhr ich leise fort, trank mein Glas aus. Es füllte sich sofort wieder auf. Ich durchwühlte mein Gehirn nach weiteren Erinnerungen. "Immer, wenn meine Magie ausgebrochen ist, waren die Strafen besonders schlimm. Die Dursleys hatten mir zum Beispiel die Haare geschnitten. Sie waren am nächsten Morgen wieder auf der gleichen Länge wie zuvor. Ich hab es nie verstanden, aber irgendwann wusste ich, dass etwas falsch war. Ich war nicht normal. Als ich dann nach einer Verfolgungsjagd von Dudleys Freunden auf dem Schuldach gelandet bin war ich überzeugt, dass ich wirklich ein Freak bin. Niemand konnte diese Dinge, die ich konnte und ich konnte sie nicht steuern! Sie passierten und es war ganz besonders schlimm, wenn andere Leute es sahen. Ich hab angefangen mich für meine Magie zu schämen, sie als schlecht anzusehen. Weil ich dachte ich wäre der Einzige, der das kann. Die Schläge wurden immer schlimmer, von der seelischen Misshandlung und den ganzen Arbeiten will ich gar nicht erst reden. Und dann bekam ich meinen ersten Hogwartsbrief. Ich hatte noch nie einen Brief bekommen. Er war adressiert an: Harry Potter. Der Schrank unter der Treppe. Ligusterweg 4. Little Whinging. Surrey. Ich hätte stutzig werden müssen. Ich hätte bemerken müssen, dass Dumbledore wusste, dass sie mich dort halten wie Vieh. Ich war so stolz auf den Brief. Ich durfte ihn nicht lesen. Dudley hat ihn mir geklaut und Vernon hat ihn sofort verbrannt. Naja, es kamen immer mehr Briefe und irgendwann war da Hagrid, der Halbriese. Er war genauso ein Freak wie ich, er konnte auch zaubern. Und er erzählte mir von Hogwarts. Von einer Schule mit lauter Freaks. Ganze Klassen die lernen konnten diese ganze Freakshow die immer um mich herum passierte zu kontrollieren! Ich war begeistert. Ich würde von den Dursleys weg können und wenn ich wieder hin musste würde ich zwar noch immer der Freak sein, aber nicht in der Öffentlichkeit, weil ich meine Magie dann ja unter Kontrolle hatte.“ Hier pausierte ich wieder. Ich hatte während diesem Teil der Geschichte noch drei Gläser Whiskey getrunken und keinen einzigen Blick auf Luzifer geworfen, was ich nun nachholte. Er versuchte unter einer Maske zu verstecken wie schockiert er doch war. Nun. So hatte ich über meine Magie gedacht. Etwas abartiges, unwillkommenes, was mir nur Schwierigkeiten bescherte. "Hagrid nahm mich mit in die Winkelgasse und zeigte mir so viel Geld, was nur mir gehörte! Und er zeigte mir Dinge, die ich noch nie gesehen hatte. Er erzählte mir, dass meine 'Eltern' nicht, wie ich mein ganzes Leben glaubte, bei einem Autounfall starben, sondern ermordet wurden. Von Voldemort. Und er erzählte mir, dass ich berühmt bin. Harry Potter, der Junge, der lebt. Im ersten Moment fand ich es vermutlich toll. Ich war mal nicht de Freak, ich hatte nettere Spitznamen. Aber irgendwann hab ich es zu hassen gelernt. Und dann traf ich bei Madame Malkins einen kleinen, blonden, arroganten Bastard. Oh Gott, ich hab Draco so lange gehasst. Er erzählte mir Dinge, die ich nicht verstand, weil ich sie nicht kannte. Aber ich fand es schön zu sehen, dass es noch mehr Freaks in meinem Alter gab. Am 1. September brachte mich mein Onkel zum Bahnhof, aber mir hatte niemand gesagt wie ich auf's Gleis komme. Also hab ich die Weasleys gefragt. Sie sagten irgendwas von Muggeln. Ich hab mich an sie rangehangen und im Zug hab ich mich mit Ron unterhalten und angefreundet. Mein erster Freund. Und dann kam Draco, der Junge aus Madame Malkins der soviel wusste. Und er beleidigte meinen ersten Freund und bot mir danach die Freundschaft an. Ich schlug sie aus. Mein wohl größte Fehler.“ Ich hatte nicht bemerkt wie Luzifers Augen riesig geworden waren, als ich sagte, wer ich einmal war. Ich hatte mich nur darauf konzentriert mein Glas zu umklammern. Aber es stimmte, es tat irgendwie gut zu erzählen und alles los zu werden, was sich so aufgestaut hatte. "Wir lernten Hermine kennen, aber wir mochten sie nicht. Sie war eine Besserwisserin. Bei der Auswahl, als ich den Hut aufgesetzt hatte wollte er mich nach Slytherin schicken. Aber Ron hatte gesagt, dass da all die dunklen und bösen Zauberer waren. Ich hatte ihm geglaubt und hab den Hut angefleht mich nach Gryffindor zu schicken. Er hat es gemacht. Das erste Jahr....ist irgendwie verschwommen. Ich hab einen Unsichtbarkeitsmantel von James bekommen. Ich habe Snape hassen gelernt. Er war so ein widerlicher Bastard. Ich war 11 beschissene Jahre alt und er musste mich fertig machen, weil ich wie James Potter, sein Schulerzfeind aussah, was ich aber erst später erfuhr. Ich dachte er hasst mich, weil ich der Freak bin. Ich dachte ich hätte es verdient! Dann war da noch Quirrel. Er hatte einen Turban auf, der ekelhaft gerochen hat. Aber er hatte eine wahnsinns Vampirphobie, wir haben uns immer über ihn lustig gemacht und gesagt der Turban wäre voll mit Knoblauch. Er hat total gestottert. Der Typ war lächerlich. Ich wurde der jüngste Sucher seit einem Jahrhundert und hab angefangen für die Gryffindormannschaft zu spielen. Ich liebte es zu fliegen, ich hab mich so frei gefühlt.“ Ich seufzte erneut und strich mir durch die Haare. "Wir hatten uns im Laufe des Jahres mit Hermine befreundet und rausgefunden, dass der Stein der Weisen in Hogwarts versteckt lag. Am Ende des Jahres...kamen Ron, Hermine und ich an Fluffy, dem dreiköpfigen Hund vorbei...haben uns aus Teufelsschlingen gerettet...ich habe einen fliegenden Schlüssel gefangen und wurde von tausenden andern gejagt....wir haben uns durch ein überdimensionales Schachbrett gespielt...Hermine hat Snapes Logik-Tränke-Rätsel gelöst....und dann musste sie zurück und ich vorwärts. Sie ging zu Ron. Ich gradewegs zu Voldemort. Er war auf Toms Hinterkopf, es war scheußlich. Dann war da noch der Spiegel Nerhegeb, durch den ich den Stein der Weisen bekommen habe. Quirrel war mein erster Mord. Er fing an zu zerfallen, wo er mich berührt hatte. Ich hab ihm meine Hände ins Gesicht gedrückt, bis er tot war. Danach bin ich in der Krankenstation aufgewacht und Dumbledore hat mir irgendetwas erzählt.“ Ich klangunglaublich müde und erschöpft und dabei hatte ich erst bis zu meinem ersten Schuljahr erzählt. Es kam noch so viel. Aber ich wollte es alles loswerden. Es musste mal sein. "Ich musste aber wieder zurück zu den Dursleys, wegen irgendeinem komischen angeblichen Blutschutz, wie ich im Nachhinein erfuhr. Die Ferien....waren seltsam. Ich bekam Dudleys zweites Zimmer. Und irgendwann kam Dobby, ein Hauself. Er sagte ich dürfte nicht zurück nach Hogwarts. Aber ich wollte doch so sehr, ich hatte da Freunde gefunden. Hogwarts war mein Zuhause. Vernon hatte ihn bemerkt und deswegen bekam ich Gitter ans Fenster und eine Katzenklappe in die Tür, wodurch sie mir Essen durchschoben. Irgendwann...ich glaube an meinem Geburtstag...hielt ein fliegendes Auto vor meinem Fenster. Ron und seine beiden Brüder, Zwillinge, Fred und George. Sie entfernten das Gitter und nahmen mich mit zum Fuchsbau, da, wo die Weasleys wohnen. Es war toll. Ich hatte wirklich Spaß.“ Noch ein Schluck Whiskey und noch einer und noch einer. Mein Kopf fing an sich leichter zu fühlen und mein Hals kratzig. "Im zweiten Schuljahr hatten wir einen Duellierclub und Draco und ich mussten uns duellieren. Dray hatte eine Schlange beschworen. Ich wusste ich konnte mit ihr sprechen, ich hatte mal aus Versehen eine Boa auf Dudley gehetzt, als ich fast 11 war. Ich sagte der Schlange sie solle niemanden beißen. Alle anderen dachten ich würde die Schlange aufhetzen. Danach mieden mich alle. Sie begafften mich wie ein Zootier. Es wurden immer wieder Muggelgeborene versteinert und am Ende wurde Ginny, Rons kleine Schwester, in die Kammer des Schreckens verschleppt. Es gab immer wieder Nachrichten. Zwischenzeitig waren Ron und ich im Verbotenen Wald, bei Aragog. Einer Riesenspinne. Mit seiner Familie. Sie wollten uns fressen. Naja...Ron und ich hatten den Eingang zur Kammer gefunden und ich bin dann hin und hab da Ginny liegen sehen. Dann kam Toms Erinnerung aus einem Tagebuch und ehe ich es mich versah wusste ich, dass er Voldemort ist und musste gegen den Basilisken kämpfen. Mein zweites Mordopfer. Ich hab ihn mit Gryffindors Schwert getötet. Aber der Basilisk hatte mich erwischt. Fawkes, Dumbledores Phönix, hat mich geheilt mit seinen Tränen. Ich hab das Tagebuch mit dem Basiliskenzahn zerstört und Ginny wieder hoch gebracht.“ Ich seufzte erneut. Nun kam das Schuljahr, in dem ich Sirius kennenlernte. "In den nächsten ferien ging der Ausbruch von Sirius sogar durch die Muggelnachrichten. Ich war in Hogwarts ziemlich anfällig auf die Dementoren, die überall um das Schloss Stellung bezogen hatten wegen Siri. Naja, ich hab den Patronus gelernt und so. Das Jahr ist eines, was ich wieder ziemlich verdrängt habe. Ich hatte durch Zufall gehört, dass Sirius mein Pate ist und weswegen er in Askaban saß. Ich schwor Rache, ich wollte ihn töten. Und dann hatte er Ron in seiner Hundegestalt in die Heulende Hüttel gezogen. Hermine und ich sind natürlich hinterher. Wir fanden Ron, wie er Krätze festgehalten hat. Krätze war seine Ratte. Naja, und dann war da eben auch Sirius, bla bla. Dann kam raus, dass es eigentlich Pettigrew war, der Lily und James verraten hatte. Und wir verwandelten Krätze zurück, denn Pettigrew hatte einen Rattenanimagus und hatte sich bei den Weasleys versteckt. Wir wollten ihn den Dementoren übergeben, damit ich zu Sirius kann. Naja, war nix. Remus war auch noch da und es war grad Vollmond. Oh ja und Snape war auch da und hat uns beschützt. Bla Bla, Sirius musste wieder fliehen, ich zurück zu meinen Verwandten, die allerdings nichts getan haben. Ausnahmsweise. Ich hab ihnen erzählt mein Patenonkel sei ei wahnsinniger Massenmörder.“, sagte ich leiernd. Ich hatte keine Lust mehr. Trotzdem erzählte ich weiter. Vom Trimagischen Turnier und dem fünften Schuljahr, dem Streit mit Ron und Hermine, dem Brief von Lily und James, mein Mord an den Dursleys und meine Tage hier. Mein Blick schweifte zur Uhr. Es war 2 Uhr nachts. Ich hatte stundenlang erzählt. Und geweint. Meine Augen brannten und meine Wangen waren noch feucht. Ich hatte am Schluss all meine Zweifel und Ängste zusammengefasst. Wie sehr ich Angst davor hatte es nicht wert zu sein bei Salazar zu sein. Dass meine Familie genug von mir hatte. All diese Dinge, die ich sonst immer verdrängte und nun rausheulte wie ein kleines Baby. Ich saß zusammen gesunken im Sessel und klammerte mich an das Whiskeyglas, dass sich noch einige Male füllen musste. Luzifer blieb ruhig, bis ich mich beruhigt hatte. Er tröstete mich nicht, aber das hatte ich nicht erwartet. Dafür konnte ich zu Sal gehen, damit dieser mich in den Arm nahm. Oh Gott, ich wurde tatsächlich weich. Ich verzog das Gesicht. "Geht es dir besser, Carol?“, fragte Luzifer sanft. Ich sah ihn aus rotgeschwollenen Augen an, nickte leicht. "Ich würde gerne zu Sal.“, sagte ich leise. Luzifer lächelte und nickte. "Ich hoffe du weißt, dass du immer zu mir kommen kannst, wenn etwas ist. Ich verspreche dir nicht, dass ich dich im Arm wiegen werde wie ein zwei-jähriges Kind, aber ich werde dir zuhören. Du solltest langsam ins Bett gehen, Carol. Schlaf gut.“, sagte Luzifer. Er erhob sich, strich mir über die Haare und verließ die Bibliothek. Ich stand auch auf und wankte ein wenig. Ich hatte vermutlich etwas zu viel getrunken. Ich nahm mein Glas trotzdem mit und lief zu Toms Arbeitszimmer, in der Hoffnung Sal noch dort zu finden. Ich klopfte an die Tür, wartete aber nicht auf Antwort. Ich ging sofort rein. "Liebling?“, fragte Salazar schockiert, als er mich sah. Ich lächelte schief und schloss die Tür. Tom und er saßen in der Sitzecke. Ich setzte mich auf Salazars Schoß und kuschelte mich an ihn, er legte sofort seine Arme um mich und zog mich näher an sich. "Was ist passiert?“, fragte er leise. "Ich hab mit deinem Vater geredet.“, gab ich Auskunft. Ich spürte wie er sich anspannte und auspringen wollte. "Was hat er gesagt?“, grollte nun auch Tom. Ich musste einfach lächeln. "Nein, ich versteht nicht. Ich hab mit ihm geredet.“, wiederholte ich. Tom und Salazar sahen sich erst irritiert an, ehe sie die Erkenntnis traf. Sie hatten verstanden, dass ich mit Luzifer über meine Vergangenheit geredet hatte. Ein Thema, bei dem die beiden immer wieder auf Granit gebissen hatten. Ich spürte, wie sich Salazars Griff noch mehr verstärkte und ich ließ mein Glas auf den Tisch schweben, kuschelte mich gemütlicher hin. Salazar fuhr mir durch die Haare, bis ich einschlief. Kapitel 8: Rache kann so süß sein, wenn du schreist --------------------------------------------------- Ich schlief nicht lange, bis ich wieder geweckt wurde. "Wann wolltest du mir sagen, dass er Harry Potter ist?“, hörte ich Luzifer schnarren. Ich hielt die Augen geschlossen und atmete regelmäßig weiter, damit sie nicht merkten, dass ich wach war. "Er ist nicht mehr Harry Potter, Vater. Du kennst seinen Namen und seine Herkunft, er war nie ein Potter!“, zischte Sal leise, anscheinend um mich nicht zu wecken. Nun, diese Methode war augenscheinlich nicht sehr erfolgreich gewesen. Ich saß noch immer auf Sals Schoß, ich konnte also wirklich nicht lange geschlafen haben. So fühlte ich mich im Übrigen auch. Etwas schwammig im Kopf. "Trotzdem! So war einmal sein Name und ich denke doch, dass ich ein Recht darauf habe zu erfahren, dass mein Schwiegersohn in Spe einmal der Junge der lebt war, verdammt!“, presste Luzifer hervor, offensichtlich um seine Fassung bemüht. "Nun, du weißt es jetzt. Was hat er dir noch erzählt?“, wollte Salazar wissen. "Ich habe ihm versprochen dir nichts zu sagen. Niemandem. Es ist seine Lebensgeschichte, ich werde sie sicher nicht überall rumerzählen.“, stellte Luzifer klar. Ich war positiv überrascht. Ich hatte einen Moment lang die Luft angehalten, aus Angst, dass er etwas sagen würde. Aber anscheinend konnte ich mich tatsächlich auf ihn verlassen. Salazar antwortete nicht und ich spürte seinen Blick auf mir. "Hab ich mich verraten?“, murrte ich also leise. Ich wusste ohnehin, dass er wusste, dass ich wach war. "Ohja.“, sagte Sal. Ich setzte mich etwas auf und rieb mir über die Augen. Danach lehnte ich mich an meinen Gefährten und sah mich im Raum um. Außer uns waren noch Luzifer und Tom da, die ich beide etwas verlegen angrinste. Ich konnte es nicht leiden beim Lauschen erwischt zu werden. "Wieso bist du wieder wach, Liebling?“, fragte Salazar und strich mir durch die Haare. Ich schloss entspannt die Augen. "Ihr wart nicht besonders leise.“, sagte ich und gähnte verhalten, kuschelte mich daraufhin nur noch mehr zusammen. "Da könntest du vermutlich Recht haben. Wirst du mir irgendwann erzählen, was du alles erlebt hast?“, fragte Salazar. Er hatte versucht es zu unterdrücken, doch ich hörte in seinem Ton, dass er enttäuscht davon war, dass ich mich eher seinem Vater als ihm anvertraute. Ich konnte es ihm nicht verdenken. "Nein. Nein, ich glaub nochmal schaff ich das nicht. Aber wenn er es will...kann Luzifer es dir erzählen. Aber ich will nicht drüber reden, ok? Es ist nur, damit du es weißt und Ruhe gibst.“, sagte ich zögerlich. Ich wollte nicht, dass Sal wusste wie schwach und erbärmlich ich einmal gewesen bin, doch er hatte ein Recht darauf es zu erfahren. Er war mein Gefährte und wir hatten ein ziemlich langes gemeinsames Leben vor uns. ::Na wenigstenssssss etwassss!:: zischte in dem Moment Cyrus, den ich bis jetzt noch gar nicht bemerkt hatte. Er hatte sich auf meinem Schoß eingerollt. Wieso war er mir nicht vorher aufgefallen? Wie auch immer. ::Halt dich darausssss du vorlautesssss Ding! Wenn du nicht aufpassssssst mach ich mir ausssss dir einen neuen Gürtel!:: zischte ich zurück und sah ihn böse an. So böse ich es eben hin bekam, wenn ich grade erst aufgewacht, angetrunken und auf dem Schoß meines Gefährten eingekuschelt war. Ich hörte ein amüsiertes Zischeln von meiner Schlange. ::Würdessssst du ssssssowieso nicht tun, du bissssssst viel zsssssu Hufflepuff dafür:: machte sich Cyrus über mich lustig. Ich schnaubte empört. ::Hör auf dich mit Ssssssal zu unterhalten! Und hör auf mich alssss....:: ich schauderte ::...Hufflepuff zssssu bezssssseichnen!:: ::Woher willssssst du wissssen, dassss ich mich mit ihm unterhalten habe?:: ::Nur Sssssal benutzsssst die Namen der Gründer alssss Beleidigung!:: Die anderen drei im Raum beobachteten uns amüsiert, doch das bekam ich nicht mit. Ich war noch immer damit beschäftigt meine vorlaute Schlange in Grund und Boden zu starren. Wir kamen nicht mehr dazu uns weiter zu unterhalten, denn im nächsten Moment wurde die Tür aufgeschlagen und Snape kam ins Zimmer gestürzt. Tom, Sal und Luzifer wollten ihn grade anbrüllen was ihm den einfalle, doch er unterbrach sie, bevor sie angefangen hatten. "Malfoy Manor wird angegriffen! Der halbe Orden ist da!“, war alles was es brauchte um uns alle aufspringen zu lassen. "Carol, du bleibst-“, fing Sal an, doch ich schnitt ihm das Wort ab. ::Vergiss es!:: Ich war so in Rage ich sprach Parsel ohne es zu merken. Es war meine Familie, die dort angegriffen wurde und ich würde nicht einfach hier rumsitzen. Die Müdigkeit und auch der Alkohol, den ich noch in den Adern hatte, war vergessen. Hier ging es darum, dass mein Heiligstes angegriffen wurde. Niemand vergriff sich an meiner Familie. Und Sal sah das anscheinend auch ein. Wir liefen in die Eingangshalle, um von dort aus zu apparieren und kamen nur Sekunden später in Malfoy Manor an. Die Eingangshalle dort war ein Schlachtfeld. Ich verschaffte mir kurz Überblick. Lucius, Narzissa und Draco ging es gut. Sirius konnte ich nicht sehen und bei Merlin ich hoffte er versteckte sich nur, um nicht vom Orden gesehen zu werden. Ich würde es kein zweites Mal verkraften ihn zu verlieren. Ich zog ohne weiter auf die anderen zu achten meinen Zauberstab und schockte den ersten Gegner, der Draco grade in Bedrängnis brachte. "Carol! Was machst du hier? Verschwinde!“, schrie er mir zu. Ich wiederholte nur die Worte, die ich auch zu Sal gesagt hatte, diesmal allerdings auf Englisch. Ich wollte grade auf die andere Seite der Halle, weil Sal dort stand, doch mir stellte sich ein Rotschopf in den Weg. "Na, Malfoy? Bereit zu sterben?“, grinste er höhnisch. Und ich konnte nicht umhin dieses Grinsen zu erwiedern. "Nein, Ronnispatz. Aber du solltest es sein!“, zwitscherte ich und schoss einen Schneidezauber auf ihn ab, den er parierte. Ich hatte eine Rechnung mit diesem Bastard offen und bei Merlin, er würde sie zahlen und das mit seinem Leben! Wir beschossen uns gegenseitig weiter mit Flüchen, die wir mal mehr und mal weniger blocken oder ausweichen konnten, doch ich sah um einiges besser aus, als er. Er hatte schon überall klaffende Wunden. "Schrei für mich, Ron! Crucio!“, lächelte ich eisig und er konnte nicht mehr ausweichen, sodass der Fluch ihn mitten in der Brust traf. Ich hatte gemerkt, dass ich mächtiger war, seit die Blockade gebrochen war, doch ich konnte es noch nicht austesten. Und was ich nun merkte war himmlisch! Diese Macht, die Magie, die durch meine Adern pumpte! Dass Adrenalin ließ mich auflachen, als Rons Schreie verebbten. Ich schoss den Avada zur Sicherheit hinterher und sah dabei in seine weit aufgerissenen Augen. Ich achtete nicht weiter auf ihn und suchte mir den nächsten Gegner. Und den nächsten und nächsten. Snape hatte Recht, es war wirklich der halbe Orden hier. Wieso schickte der alte Mann seine Leute in den sicheren Tod? Hatte er damit gerechnet die Malfoys einfach mal schnell abschlachten zu können? Tom hatte mittlerweile auch einige seiner besten Todesser gerufen, damit diese uns unterstützen konnten, denn sonst hätten wir vermutlich wirklich keine Chance. Trotzdem musste Dumbledore doch damit gerechnet haben, dass Lucius Tom irgendwie Bescheid geben konnte und somit Unterstützung bekam! Nun, vermutlich hatte Dumbledore nicht damit gerechnet, dass Tom wirklich so viele Todesser hatte. "Na, wie ist es seinen Freund unter den Leichen zu finden?“, wisperte ich Hermine ins Ohr, die schockiert vor Rons Leiche stand. Ich verstand nicht, wie man sich so sehr ablenken lassen konnte, während um einen herum ein Kampf tobte! Ich hätte sie schon längst töten können! Aber vermutlich wäre es ihr egal gewesen. Sie fuhr herum und richtete ihren Zauberstab auf mich, was mich ein weiteres Mal eisig lächeln ließ. "Du hast ihn getötet, nicht wahr, Frettchen?“, zischte sie mühsam beherrscht. Mein Grinsen wurde noch breiter. "Ohja, ich hab ihn getötet. Und bei Merlin, ich hab es genossen! Aber mit Frettchen musst du meinen Bruder meinen, Mine. Ich hätte eher gedacht du würdest mich Verräter oder so etwas nennen.“, gab ich noch immer grinsend zurück. Ich sah, wie sich die Erkenntnis über ihr Gesicht ausbreitete. Sie wusste wer ich war und vermutlich hatte sie schon länger einen Verdacht gehabt, wieso Harry Potter zur gleichen Zeit verschwand, wie Carol Malfoy auftauchte. "Ich sehe, du erkennst mich, Mine. Nun, ich habe es nicht anders von dir erwartet. Und nun sag ich dir das gleiche, wie ich Ron gesagt habe. Ich will dich schreien hören!“, sagte ich und schoss den Crucio auf sie ab. Ich hätte mir Sorgen machen sollen, dass sie durch die ganze Halle brüllte, dass ich Potter war, doch ich kannte sie und ich wusste, sie würde es nicht tun. Sie mochte klug und intelligent sein, aber sie dachte nicht wie eine Kämpferin. Sie dachte nicht daran, dass sie im nächsten Moment tot und somit nicht mehr in der Lage sein würde den anderen ihre Erkenntnis mitzuteilen. Sie wich lieber meinem Fluch aus und schickte mir ebenfalls einen. Es ging immer weiter. Sie war geschickt, immerhin hatte ich sie trainiert. Und es wunderte mich auch absolut gar nicht, dass sie und Ron schon im Orden waren. Vermutlich waren sie das schon seit Jahren und ich war bis jetzt nur zu dumm es zu bemerken. In mir sammelte sich wieder der Hass und das Gefühl des Verrats und ich bündelte es alles in meinen nächsten Cruziatus. Er traf und Hermine hatte nicht die Selbstbeherrschung auf ihre Schreie zu achten. "Schrei für mich, Granger! Los, lauter! Lass mich diesen Moment niemals vergessen!“, schrie ich durch die ganze Halle. Und ich lachte erneut. Hermines Schreie verstummten ebenfalls wie die von Ron und auch in ihrem Fall schickte ich noch den Avada hinterher. Ich hatte meine beiden ehemaligen besten Freunde ermordet und ich fühlte mich so gut wie bei dem Tod der Dursleys. Ich würde mich an allen rächen, die mich einmal verraten hatten. Die mich verletzt und gequält hatten. Ich wusste nicht, wie viele es noch sein würden, wie tief der Verrat reichte, doch ich schwor mir sie alle tot zu sehen! Ob durch meine Hand oder die eines anderes, das war mir egal, aber lieber durch meine. Ich wollte ihre Schreie genießen, sehen, wie das Leben aus ihren Augen floss und sie schließlich stumpf und leer wurden. Nun war ich es, der nicht mehr auf sein Umfeld achtete. Ich starrte einfach nur auf die Leichen von Ron und Hermine, bis ich Arme spürte, die sich um mich legten. Ich sah mich um und sah Narzissa. Ich drehte mich zu mir und erwiederte zum ersten Mal eine Umarmung von ihr. "Bist du verletzt, Schatz?“, wisperte sie mir ins Ohr, anscheinend noch nicht fähig mich wieder los zu lassen. Ich zuckte mit den Schultern und zog im nächsten Moment scharf die Luft ein. Ich war anscheinend mehr verletzt, als ich dachte. Das Adrenalin hatte mich bis dahin die Schmerzen nicht spüren lassen, doch nun kamen sie zurück und ich taumelte aus Narzissas Armen rückwerts aufgrund der Wucht. Ich sah an mir runter. Ich wusste nicht, wie viel von dem Blut auf meinen Sachen meines war, doch an den zerrissenen Stellen konnte ich große Fleischwunden ausmachen. Nun japste auch Narzissa. Anscheinend hatte sie die Wunden vorher nicht gesehen, sie wollte mich einfach nur schnell in den Arm nehmen und sicher gehen, dass ich wirklich vor ihr stand. "Severus! Komm sofort hierher, kümmer dich um ihn!“, schrie nun Lucius, der auf mich zugeeilt kam, über seine Schulter. Lucius wollte mich hoch heben, doch ich schüttelte lahm den Kopf. Er fühlte sich seltsam leicht an. Mich traf die bleiernde Müdigkeit. ::Ich...bin müde....Daddy...:: zischte ich auf Parsel, auch wenn ich es mal wieder nicht merkte. Lucius sah mich etwas hilflos an. Snape kam noch immer nicht, aber auf den konnte ich verzichten. Alles wurde irgendwie nebelig und mir fielen dir Augen immer wieder zu. Plötzlich tauchte Luzifer vor meinem Gesicht auf, hielt mich an den Schultern aufrecht. ::Nicht sssssschlafen! Du darfsssssst nicht einssssssschlafen, Carol! Du hassssst viel Blut verloren, aber du musssssssst wach bleiben, hörssssssst du mich?:: zischte er aufgeregt. Ich sah ihn erstmal nur mit großen Augen an, bis ich mich dazu durchrang noch etwas zu sagen. ::Aber...ich bin sssssso müde...wo issss' Ssssal? Und Daddy und Mummy und Draco und Ssssiri und Tom und wo verflucht bleibt Sssssnape?:: Ich sprach langsam, meine Zunge war unendlich schwer, aber es fiel mir leichter auf Parsel zu sprechen. Als ich dann verstanden hatte, was Luzifer von mir wollte, dass ich wach blieb, redete ich einfach weiter, damit ich nicht einschlief. Ich merkte nicht, dass ich Lucius schon zum zweiten Mal 'Daddy' und Narzissa 'Mummy' nannte. ::Gut ssssso, red mit mir, Carol! Ssssseverussss kommt gleich! Den anderen geht essss gut.:: war Luzifers Antwort und ich merkte, dass er log. ::Wer?:: fragte ich deswegen schlicht. Mittlerweile saßen wir auf dem Boden, ich konnte mich einfach nicht mehr auf den Beinen halten. Luzifer zögerte, das merkte ich sogar durch den ganzen Nebel in meinem Kopf. Wieso brauchte Snape so lange? ::Tom:: sagte Luzifer schließlich. Ich hob mühsam den Kopf, sah ihn geschockt an und ich merkte nicht, wie mir die Tränen kamen. ::Nein....:: hauchte ich. ::Er lebt, keine Ssssorge. Er ist nur sssschlimmer verletzsssst alssss du, desssswegen kümmert ssssich Ssssseverussss zuerssssst um ihn.:: Es beruhigte mich nicht, ganz und gar nicht. Ich wusste, dass ich schwer verletzt war. Und Tom anscheinend noch schlimmer. Ich sah mich um und entdeckte eine Gruppe Menschen in der Mitte der Halle. Es war so weit weg. Doch ich krabbelte trotzdem dort hin. Ich wollte ihn sehen, mich davon überzeugen, dass er wirklich noch lebte. Ich hatte Tom lieb gewonnen in den letzten Wochen und ich konnte mir nicht vorstellen ihn nun schon wieder zu verlieren. Ich wollte es nicht, es stand einfach nicht zur Debatte. Ich kam bei den Leuten an und schubste zwei mir im Weg stehende einfach weg, sodass ich neben Toms Kopf zum Knien kam. Ich strich ihm durch die Haare. ::Dummer Junge...:: schalt ich ihn leise und auf Parsel. Ich weinte noch immer und ich blutete auch noch, doch ich merkte die schockierten Gesichter um mich herum nicht. Und auch nicht den missbilligenden Ausdruck auf Snapes Gesicht, der noch immer an Tom rumwerkelte. Ich sah auf Toms Brust, die sich kaum noch hob und senkte und ich wusste in dem Moment, dass er sterben würde, würde ich nichts tun. Wieso ich es wusste und was genau ich tun sollte war mir nicht klar, doch ich legte einfach eine Hand auf Toms Stirn. Ich handelte instinktiv, ich wusste nur, dass es richtig war das zu tun. Ich ließ meine Magie in seinen Körper fließen und brachte mich damit selbst in Gefahr, denn meine Magie war das einzige, was mich noch wach hielt. Ich wusste es und trotzdem konnte ich Tom doch nicht sterben lassen! "Lass das du dummer Junge! Willst du dich umbringen?“, fauchte Snape und wollte meine Hand weg nehmen, doch ich sah aus den Augenwinkeln, wie Luzifer ihn zurück hielt. "Verdammt, er wird sterben, wenn du ihn weiter machen lässt!“, zischte Snape nun in die Richtung meines Schwiegervaters. "Er hat genug Magie dazu. Vertrau ihm, er weiß was er tut.“, hörte ich Luzifers ruhige Stimme. "Nein, tu ich nicht. Ich tu's einfach.“, war mein leises Kommentar. ::Wach endlich auf du Dummkopf!:: murmelte ich in Parsel und meine Augenlider wurden wieder schwerer. ::REDE! Nicht einssssssschlafen, red mit mir!:: schrie mich Luzifer auf Parsel an, doch ich schüttelte müde den Kopf. Ich wollte nicht mehr wach sein. Tom würde überleben, dafür hatte ich gesorgt. Nun wollte ich schlafen. ::Liebling, red mit mir!:: hörte ich nun Salazars Stimme. Ich versuchte meinen Blick zu fokussieren und erblickte ihn direkt neben mir, ebenfalls auf Knien. ::Red mit mir, du musst wach bleiben!:: sagte er nochmal. Ich merkte nicht, wie mich Snape nun untersuchte und einen Heilzauber nach dem anderen runter ratterte. Ich sah Salazar einfach nur auf die Lippen. Sie bewegten sich, aber ich hörte die Worte nur noch ganz verzerrt. Ich entschied, dass egal, was er mir erzählen wollte auch noch bis morgen warten konnte und schloss nun endgültig die Augen, sackte zur Seite direkt auf Salazar. Alles andere war mir egal, ich wollte nur in Salazars Armen liegen und schlafen. Der Rest war absolut unwichtig. Kapitel 9: Erwachen ------------------- Ich wachte langsam auf, aus dem Nebel der Ohnmacht. Ich öffnete aus einem Reflex die Augen und schloss sie sofort wieder. Es war nicht hell, das Zimmer war in einem dämmrigen Licht, aber es tat dennoch in den Augen weh. Ich dachte nach. Was war passiert? Ich hatte mich mal wieder mit Cyrus gestritten, das kam ohnehin zu oft vor. Aber bevor es wirklich hässlich werden konnte wurden wir unterbrochen, von...Snape? Was hatte er gesagt? Achja...Malfoy Manor wurde angegriffen. Malfoy Manor wurde angegriffen!!!! Ich zwang mich weiter nachzudenken, denn ich wusste, dass da noch viel mehr war, an das ich mich erinnern musste. Ich hatte Ron getötet. Und Hermine auch. Und noch den ein oder anderen vom Phönixorden. Ich hatte es genossen sie sterben zu sehen und auch jetzt, alleine bei dem Gedanken an ihren Tod war ich zufrieden. Aber da war noch etwas. Ich war verletzt gewesen, schwer verletzt. Aber Tom ging es schlimmer. Tom! Nein, ich musste mich auch an den Rest erinnern, bevor ich anfing am Rad zu drehen vor Sorge um meinen 'Stiefsohn'. Ich war zu ihm. Und er hätte nicht überlebt, also hatte ich ihn mit meiner Magie geheilt. Wie hatte ich das hinbekommen? Ich musste unbedingt Salazar und Luzifer deswegen befragen. Nachdem ich Tom geheilt hatte war ich ohnmächtig geworden. Ich musste zu Tom, sehen ob es ihm wirklich gut ging! Ich öffnete erneut meine Augen, diesmal vorsichtiger. Es half. Ich sah mich um. Es war mein Zimmer in Slytherin Manor. Vermutlich waren nun auch meine Familie wieder hier, immerhin war Malfoy Manor nicht mehr sicher, was wirklich schade war. Ich befand mich alleine im Zimmer. Mühsam stemmte ich mich auf die Ellbogen und lehnte mich dann an das Kopfstück des Bettes. Mir wurde etwas schwindelig, doch es verflog bald. Mein Blick schweifte zum Nachttisch, auf dem fünf Tränke standen. Einen Stärkungstrank, einen Schmerztrank, einen Trank gegen innere Verletzungen, einen Nährtrank und einen Blutnachbildungstrank. Ich trank sie ohne zu zögern, um sofort danach aufzustehen. Ich merkte, wie die Tränke halfen. Die vorher ohnehin nur noch dumpfen Schmerzen verschwanden und meine Beine fühlten sich nicht mehr an wie Pudding. Ich sah an mir runter, ich hatte nur eine Boxer an, also schwang ich kurz die Hand, zu Testzwecken, ob ich es denn konnte, und siehe da. Ich war fertig angezogen. Lockere Jogginghose, enges T-Shirt. Ich verließ das Zimmer und ging zielstrebig auf das von Tom zu. Ich klopfte ein paar Mal an, doch ich bekam keine Antwort. Ich dachte Tom würde schlafen, deswegen betrat ich das Zimmer einfach leise. Doch das Bett war leer und es war gemacht. Und das machte mir Angst. Wieso lag Tom nicht im Bett? Er war verletzt gewesen, er gehörte ins Bett! Dass ich ebenfalls nicht im Bett lag ignorierte ich gekonnt. Ich lief die Korridore entlang, öffnete jede Tür, auf der Suche nach den anderen. Auf die Idee einfach eines der Bilder zu fragen kam ich in meiner Panik gar nicht. Was war, wenn Tom es trotz meiner Magie nicht geschafft hatte? Was war, wenn er trotzdem gestorben war? Ich beschleunigte meine Schritte und wurde im kleinen Salon auch endlich fündig. Das Gespräch verstummte abrupt, als ich eintrat, doch das realisierte ich gar nicht. Meine Augen huschten nur umher, nach der Suche einer bestimmten Person. Und da saß sie. "WAS ZUM TEUFEL DENKST DU TUST DU HIER?“, schrie ich ihn an, auch wenn meine Stimme ziemlich heiser klang. Mein Blick wurde sofort irritiert. Wieso war meine Stimme so heiser? "Oh Gott, Carol! Endlich!“, fand Draco als Erster seine Sprache wieder. Die anderen sahen mich noch immer geschockt an. Ich sah verwirrt zu meinem Bruder, der nun auf mich zugerannt kam und mich heftig umarmte. "Draco? Was meinst du mit endlich?“, fragte ich verdattert. Nur, weil ich ein bisschen verletzt war? Draco drückte  mich an den Schultern von sich, hielt mich aber immernoch fest. "Na du bist mir witzig! Eine beschissene Woche im Koma liegen und nach dem Aufwachen gleich rumbrüllen! Was machst du eigentlich hier? Du gehörst ins Bett!“, sagte Draco bestimmt und wollte mich aus der Tür schieben, vermutlich um mich ins Bett zu bringen. Ich ließ es erstmal mit mir machen, bis ich seine Worte verdaut hatte. Ich lief sofort zurück in den Salon. "Eine Woche? Wieso? So schlimm war ich doch gar nicht verletzt!“, sagte ich immer noch absolut verwirrt. Ich konnte mir das wirklich nicht vorstellen! Mir ging es doch gut! Ich hörte Snape abfällig schnauben. "Natürlich nicht, Potter, deswegen haben wir auch eine Nacht darum kämpfen müssen sie am Leben zu erhalten.“, schnarrte er. Ich vergaß meine Verwirrtheit, ging zu ihm und ohrfeigte ihn. "Hören Sie endlich auf mich so zu nennen, verdammt noch mal! Geht das nicht in ihren Dickschädel? Wie kann man nur so verbohrt und engstirnig sein, verdammt nochmal?“, fauchte ich aufgebracht. Wenn ich mit Snape stritt konnte ich schon immer alles und jeden um mich herum vergessen. Jemand zog mich an meinem Shirt zurück und schon landete ich auf Sal's Schoß, der mich fest in den Arm nahm. Ich sah ihn beleidigt an. "Das war nicht nett, ich war noch nicht fertig. Ich wollte ihm noch ganz viele Gemeinheiten an den Kopf werfen.“, schmollte ich, ehe mein Blick wieder auf Tom fiel, der breit grinste. "Na, auch endlich wieder wach?“, fragte er mich. Ich schnaubte. "Nur wegen dir hab ich so lange geschlafen-“, - "Du lagst im Koma, Liebling.“, warf Sal dazwischen, doch ich ignorierte es einfach - "Du wärst ohne mich gestorben, jawoll. Nur weil ich deinen Arsch retten musste!“, maulte ich gespielt. Tom verbeugte sich spielerisch. "Danke, oh Herr.“, lachte er. "Hört auf zu kabbeln. Carol, wie geht es dir? Hast du noch Schmerzen?“, fragte Lucius und sah mich prüfend an. Ich schüttelte den Kopf. "Ich hab die Tränke getrunken, die auf dem Nachttisch standen. Hab...ich wirklich eine Woche im Koma gelegen?“, fragte ich dann doch etwas kleinlaut. Ich hörte Narzissa schluchzen und schon fiel sie mir um den Hals. "Ja, Schatz. Eine Woche. Und die erste Nacht wussten wir nicht, ob du es schaffst.“, schluchzte sie. Ich hasste es sie weinen zu sehen, entschied ich. Ich hasste es wirklich. Ich strich ihr beruhigend über den Rücken. "Ich verspreche Tom nie wieder das Leben zu retten.“, lächelte ich schief. Mir war klar, dass das ausschlaggebend war. Ich hatte schon während des Kampfes viel Magie verbraucht und den Rest dabei Tom am Leben zu halten. "Und ich verspreche, dass es nie wieder so weit kommen muss.“, lachte Tom. Narzissa setzte sich neben mich und strich mir abwesend durchs Haar. "Gehts dir wirklich gut?“, fragte sie nochmal. Ich nickte lächelnd und verbiss es mir meinen Missfallen kund zu tun, darüber, dass ich es hasste, bemuttert zu werden. Was vermutlich daran lag, dass ich es nicht gewohnt war. Sie nickte ebenfalls lächelnd, ihres war allerdings erleichtert. Ich sah auf Sirius und konnte mir einen erleichtertern Seufzer nicht verkneifen. Ich hatte am Anfang des Kampfes wirklich Angst gehabt. "Du hast dir Sorgen gemacht.“, sagte er. Es war eine Feststellung von ihm, also nickte ich einfach nur. Er lächelte. "Man hat mich ins Arbeitszimmer gesperrt, von wo aus ich die Schutzzauber immer wieder erneuert habe. Sie wollten nicht, dass man mich sah, falls einer des Ordens lebend rauskommt.“, erklärte er bereitwillig. Ich nickte erneut und sah dann zu Lucius. Ich hatte ihn Daddy genannt fiel mir da siedend heiß ein und ich lief prompt rot an. Lucius grinste selbstgefälligst und ich wusste, dass er es wusste. Ich stöhnte genervt. "Luzifer hat gepetzt?“, fragte ich überflüssigerweise. Lucius nickt weiterhin grinsend. "Du hast nicht gesagt, dass ich es ihm nicht sagen soll.“, verteidigte sich Luzifer kühl. Ich wandt mich zu ihm. "Muss ich das überall zu sagen? Ich bitte dich. Ich hatte Schmerzen und ich war müde und total erschlagen.“, maulte ich. "Nun. Was auch immer. Du hast es nicht gesagt und Lucius freut sich doch offensichtlich drüber.“, sagte Luzifer selbstzufrieden. Ich schnaubte beleidigt, weil mir darauf nichts weiter auffiel. Ich drehte mich zu Snape. "Danke sehr, dass Sie mir das Leben gerettet haben.“, sagte ich anstandshalber. Mindestens bedanken musste ich mich und es kostete mich weniger Überwindung, als ich vermutet hatte. Snape sah mich eine kurze Weile an, ehe er es mit einem einfachen Nicken abtat. Er hatte nicht damit gerechnet, das sah man ihm an, aber ich beließ es dabei. Ich kuschelte mich auf Sals Schoß zusammen und sah zu ihm hoch. "Wieso konnte ich Tom heilen? Ich....ich wusste, dass ich es konnte. Ich wusste, dass er sonst sterben würde, aber ich habe keine Ahnung, wie ich das gemacht habe.“, sagte ich leise. Ich brauchte darauf einfach eine Antwort. Salazar schien nur darauf gewartet zu haben. "Als du über den Berg warst und wir dich nochmal untersucht haben, hatten wir die Reste der Blockade gefunden. Sie hatte einen Großteil deines magischen Kerns versiegelt. Unter anderem auch natürliche Heilkräfte. Du wirst noch merken, dass du viel mächtiger bist und neue Fähigkeiten hast. Wir wissen nicht genau welche, also müssen wir es einfach austesten. Du hast instinktiv gewusst, dass du Tom helfen kannst, nicht wahr? Das war, weil deine Magie die Kontrolle über deinen Körper übernommen hatte. Sie musste dich ohnehin auf den Beinen halten, also hat sie dich auch handeln lassen, wie es nötig war. Deine Magie sieht Tom als Familie, deswegen hast du alles getan um ihm das Leben zu retten.“, erklärte Salazar. Ich sah ihn eine Weile an. "Aber...ich dachte...Menschen, die natürliche Heilkräfte besitzen tun sich schwer andere zu verletzen? Einfach, weil es ihr Wesen nicht zulässt! Aber....ich hatte Spaß daran!“, sagte ich verständnislos. "Nun, du solltest daran gewöhnt sein die bestimmte Ausnahme der Regel zu sein, Liebling. Du hast dein halbes Leben lang gekämpft und deine Fähigkeiten verfeinert. Da deine Heilkräfte blockiert waren, konnten sie sich nicht dagegen wehren. Und nun...sagen wir, sie haben sich damit abgefunden.“, lächelte Salazar schief. Ich musste leise lachen. Es kam nicht oft vor, dass Sal nicht wusste, wie er etwas sagen sollte. "Was hab ich in der letzten Woche verpasst?“, fragte ich nach und sah in die Runde. "Nun. Ich habe Salazar von deinem Leben erzählt.“, sagte Luzifer. Ich biss mir auf die Unterlippe und sah vorsichtig zu Sal, der mich auf die Schläfe küsste, aber nicht weiter darauf einging. Er wusste also noch, dass ich nicht mehr darüber reden wollte. Gut. Ich war froh, dass Luzifer diese Aufgabe übernommen hatte, denn ich hätte es vermutlich nie geschafft und nun wusste Salazar wenigstens, was los war. "Dumbledore rekrutiert stärker an Hogwarts als zuvor. Es ist also beschlossen, dass weder du noch Draco dorthin zurück gehen werdet. Es ist mir einfach zu gefährlich.“, sagte Lucius. Ich nickte verstehend. Ich verstand es wirklich. Würde der Alte herausfinden, wer ich war, wäre ich auf der Stelle tot. Oder zumindest in Askaban. "Das Ministerium denkt, wieso auch immer, dass Todesser bei uns zu Hause eingefallen sind. Dumbledore konnte natürlich nicht widersprechen, aber so bin ich in der Öffentlichkeit wieder von jedem Vorwurf rein gewaschen.“, fuhr Lucius fort. Ich verzog das Gesicht. Natürlich war es gut, dass das Ministerium nun absolut keinen Zweifel an Lucius Loyalität hatte, aber es gefiel mir nicht, dass die Todesser dafür verantwortlich gemacht wurden. Den anderen schien es nichts auszumachen, aber sie waren es immerhin schon gewohnt Sündenbock zu spielen, es war für sie nichts mehr neues. "Heute Abend ist eine Todesserversammlung. Ich will, dass Lucius dich heute in unsere Gesellschaft einführt. Ich hatte gehofft, dass du heute wieder wach bist und du scheinst ja ganz fit zu sein. Die Todesser, die bei dem Angriff dabei waren haben sich ohnehin schon gefragt, wieso es Draco auf einmal zwei mal gibt und der zweite Draco so gut im Duellieren ist.“, grinste Tom zum Schluss, wobei er den Anfang ernst gesagt hatte. Ich lachte leise, als ich Dracos empörtes 'Hey!' hörte. "Was wollt ihr ihnen erzählen wo ich plötzlich her komme?“, fragte ich, als ich mich beruhigt hatte. Ich drückte mich näher an Sal, der mich wieder auf die Schläfe küsste und dann weiter der Unterhaltung folgte. "Es geht sie nichts an. Wir werden dich vorstellen, klarstellen, dass du mit dem Respekt behandelt werden wirst, der einem Malfoy gebührt und uns dann wieder setzen. Keine Sorge, du musst kein Wort sagen und auch das Mal musst du nicht annehmen.“, lächelte Lucius aufmunternd. "Soweit käm's noch! Salazar Slytherins Gefährte ein einfacher Todesser!“, schnaubte Sal hinter mir und ich musste breit grinsen. "Du bildest dir ganz schön viel auf deinen Namen ein, kann das sein?“, grinste ich. Sal schnaubte erneut. "Ich habe ja auch jedes Recht dazu!“, sagte er. "Wir sollten langsam essen und danach müssen wir auch schon auf die Versammlung.“, sagte Tom, nachdem er einen Blick auf die Uhr geworfen hatte. Wir nickten alle und erhoben uns, gingen ins Esszimmer und aßen. Ich war irgendwie gar nicht nervös, was vermutlich von einem der vielen Tränke kam, die ich geschluckt hatte. Den Stärkungs- und den Schmerztrank musste ich nun auch wieder schlucken, doch ich tat es brav. Ich war ja dankbar darum. Danach gingen wir wieder in unsere Zimmer, um uns umzuziehen. Tom gab mir eine dieser Todesserroben und auch eine Maske bekam ich, die ich mir in meinem Zimmer anzog. Ich sah in den Spiegel und musste einfach lachen. Und vor solchen Menschen hatte ich vor einem Jahr noch Angst gehabt? Ich ging in die Eingangshalle, wo Lucius, Narzissa, Draco, Sirius, Snape, Sal und Luzifer schon auf mich warteten. Sal und Luzifer waren natürlich auch keine Todesser, doch sie wollten heute mitkommen, allerdings nicht maskiert. Sie wollten sehen, wie ich in die Todessergesellschaft eingeführt wurde, die gar nicht so klein war, wie ich dachte, dass sie wäre. Was ich sofort sah, nachdem wir die Türen zum Thronsaal geöffnet hatten. Kapitel 10: Tia --------------- Der Thronsaal war magisch vergrößert worden, das sah ich sofort. Ich war schonmal hier, doch da war er nicht halb so groß. Die Todesser saßen auf Bänken, die nach hinten immer höher wurden, damit sie von diesen Plätzen trotzdem noch ihrem Meister sahen. Es war Platz für bestimmt 500 Mann und die meisten Plätze waren besetzt. Ich schätzte, dass es nach Rängen eingeteilt war. Die niedrigsten Ränge saßen ganz hinten und der Innere Kreis in der ersten Reihe. Wir schritten den Gang entlang, mit erhobenen Köpfen und trotz der Roben und Masken sah man sofort, wer wir waren. Niemand strahlte die Arroganz und den Stolz so sehr aus wie die Malfoys. Wir setzten und in die erste Reihe. Sal nahm meine Hand in seine und erst jetzt merkte ich, dass sie zitterten. Nun, vielleicht war ich doch ein bisschen aufgeregt. Ich drückte dankbar die Hand meines Gefährten und wartete ab. Es dauerte nur noch ein paar Minuten, bis Tom die Halle durch einen Seiteneingang betrat. Mit seiner Illusion als Voldemort. Früher wäre ich panisch vor Angst, doch nun blieb ich ungerührt. Ich wusste, wer sich hinter dieser Illusion verbarg und Tom war nunmal mein Stiefsohn, auch wenn ich das so oft ins Lächerliche zog. "Meine Todesser...“, zischte Tom. Er hatte nicht laut gesprochen doch ich könnte schwören, dass es auch die in der hintersten Reihe deutlich gehört hatten. "Berichtet!“, befahl er. Und sie berichteten. Es waren etwa zwanzig Todesser, die in den Mittelgang traten und warteten, dass sie an die Reihe kamen, um ihrem Lord zu berichten, was sie zu berichten hatten. Ich merkte, wie Draco neben mir mit der Fassung rang und ich hörte sein unterdrücktes Gähnen, was ich gar nicht verstand, denn ich fand es wirklich interessant. Sie berichteten von neuen, potentiellen Todesseranwärtern und Raubzügen im ganzen Land. Manche liefen gut, manche eher weniger. Und es war amüsant wie Tom diejenigen, die schlechte Nachrichten hatten, bestrafte. Sein Job würde mir sicher auch viel Spaß machen, wenn da nicht der ganze Papierkram wäre. Vielleicht konnte ich ja als sowas wie ein 'Profi Killer' bei Tom arbeiten, ich musste zugeben, dass ich auf den Geschmack gekommen war. Es war wirklich morbide, aber es machte mir Spaß zu töten. Ich sollte mir eigentlich Sorgen darüber machen, aber es war ja auch nicht weiter verwunderlich. Ich wurde immerhin sechs Jahre darauf gedrillt zu töten. Ich änderte eben einfach meine Zielperson. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht bei diesen Gedanken, die unterbrochen wurden, als mir Draco seinen Ellbogen in die Rippen stieß und dann aufstand. Oh, nun wurde ich also vorgestellt. Ich erhob mich ebenfalls und stellte mich neben Draco, vor Lucius, der mit Narzissa hinter Draco und mir stand. "Meine treuen Todesser. Lucius hat eine wirklich gute Nachricht für uns.“, schnarrte Tom und es klang, als wäre es ihm absolut egal. Ich wusste, dass es nicht so war. "Vor drei Wochen haben Narzissa und ich unseren zweiten Sohn gefunden. Begrüßt Carol Aron Malfoy.“, schnarrte auch Lucius. Draco und ich zogen uns beide gleichzeitig Kapuze und Maske ab und erstmal blieb der Saal totenstill, als wir beide exakt den gleichen kalten und arroganten Ausdruck zur Schau stellten. Dann wurde es laut. Es wurde mit den Sitznachbarn darüber diskutiert und die, die vor einer Woche bei dem Angriff dabei waren hatten nun endlich die Antwort auf die Frage, wer ich denn sei und erzählten es natürlich gleich weiter. Tom ließ sie erstmal reden, ehe er die Stimme wieder erhob. "Ruhe! Begrüßt man so bei uns die Erben meines Stellvertreters?“, zischte er. Sofort knieten die Todesser reihenweise nieder und ich konnte mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen, denn es war schon ein geiles Gefühl, wenn ein ganzer Saal vor einem nieder kniete. Tom nickte uns zu und wir setzten uns wieder auf unsere Plätze, die Masken und Kapuzen setzten wir nicht wieder auf. Der Rest der Versammlung verging relativ schnell, denn das wichtigste war schon besprochen worden. Tom schickte die Todesser weg und verließ dann den Saal. Nachdem die anderen auch weg waren gingen wir in den kleinen Salon. Ich zog mir die schwarze Robe aus, weil ich darunter noch eine schwarze Jeand und ein ebenfalls schwarzes Seidenhemd trug und mir langsam wirklich warm wurde. Ich setzte mich neben Salazar auf eine Couch und küsste ihn zärtlich auf den Mund. "Carol, wollen wir morgen in die Nokturngasse? Ich brauch neue Klamotten, ganz dringend.“, fragte Draco und sah mich erwartungsvoll an. Ich lachte leise. "Du hast einen begehbaren Kleiderschrank, Draco. Und der ist fast so groß wie dein Schlafzimmer. Wie viele Klamotten brauchst du noch?“, grinste ich. Er schnaubte. "Ich brauch neue Hemden. Also, kommst du mit?“, fragte er erneut. Ich nickte lächelnd. "Ja, ich denke ich werde mitkommen.“, bestätigte ich nochmals. Draco lächelt begeistert. "Und kauft euch die Schulbücher. Nur, weil ihr nicht mehr nach Hogwarts gehen werdet heißt das nicht, dass ihr keinen Unterricht mehr habt. Ihr werdet nur privat unterrichtet.“, teilte uns unser Vater mit. Wir nickten zum Zeichen, dass wir es verstanden hatten. Nach zwei Stunden gingen Salazar und ich zusammen ins Bett. Ich schlief nicht immer bei ihm, aber er hatte die Bitte geäußert es heute zu tun, denn immerhin lag ich die letzte Woche im Koma. Natürlich hatte ich zugestimmt, ich liebte es in Salazars Armen einzuschlafen. Ich war wirklich weich geworden. Wir gingen nacheinander ins Badezimmer, duschten uns und kamen dann nur in Shorts wieder ins Schlafzimmer, wo wir uns nebeneinander ins Bett legten. Er fuhr mir durchs Haar und fing an meinen Hals zu küssen, den ich zur Seite legte um ihm mehr Spielraum zu geben. Ich wusste, worauf das hinaus laufen würde. Sal und ich waren nun drei Wochen zusammen und eigentlich war es wirklich noch ziemlich früh miteinander zu schlafen, aber ich wusste, dass ich mein erstes Mal mit ihm haben wollte, also wieso sollten wir noch warten? Wir küssten und wir streichelten uns und Sal weckte Gefühle in mir, die ich noch nicht kannte aber wusste sie immer wieder fühlen zu wollen. Wir schliefen miteinander und es war wundervoll. Ich dachte es würde weh tun, aber das tat es nicht. "Komm schon, Car. Wir müssen noch die Bücher holen und dann muss ich die Klamotten nach Hause bringen.“, sagte Draco. Wir waren schon seine Kleidung kaufen und für mich haben wir einfach die selben Sachen nochmal gekauft. Ich mochte den Tick von Draco, dass wir immer das gleiche anzogen. Genauso wie heute. Wir trugen enge, dunkelblaue Jeanshosen und ebenfalls enge, dunkelgrüne Seidenhemden. Die Haare trugen wir offen, was bei mir eher selten vor kam. "Ist ja gut, hetz mich nicht so.“, maulte ich. Die Taschen mit der gekauften Kleidung hatten wir verkleinert und in die Hosentaschen gesteckt. Aber ich war nunmal nicht so kaufsüchtig wie Draco und wir waren schon seit fünf Stunden hier, ich wurde langsam müde. Mal davon abgesehen, dass ich immernoch auf die Tränke angewiesen war, vorallem nach letzter Nacht. Allein bei dem Gedanken schleicht sich ein kleines, verträumtes Lächeln auf mein Gesicht. "Car, was grinst du so?“, fragte Draco irritiert. Ich sah ihn verdattert an. Seit wann stand er direkt vor mir? "Ehm...nichts?“, versuchte ich mein Glück. Draco schnaubte. "Na los, sag scho-....oh mein Gott! Ihr habt endlich.....habt ihr?“, fragte er begeistert. Ich verdrehte die Augen. "Ich bezweifle, dass das etwas ist, worüber wir mitten in der Nokturngasse reden müssen. Im Übrigen geht dich mein Sexleben auch überhaupt nichts an!“, schnarrte ich. Dracos Grinsen wurde nur noch breiter. "Aber jetzt hast du wenigstens eins! Ich will dabei sein, wenn Sirius und Dad es erfahren, oh bitte! Sie werden Salazar kastrieren!“, strahlt er. Ich murrte. Ich hoffte, dass Sirius und Lucius es nicht allzu schnell erfahren würden. Ich gab Draco mit einem Blick zu verstehen, dass ich das Thema hiermit als beendet ansah. Er verdrehte leise lachend die Augen und nahm meine Hand, lief mit mir in die kleine Nebengasse, in der der Buchladen war. "Miaauuuu~“, hörte ich und auch Draco sah sich irritiert um. Hinter einigen Kisten lag ein kleines, graues Kitten und maunzte was das Zeug hielt. Sie war dreckig und abgemagert, außerdem war sie noch ziemlich jung. "Oh Merlin, wer bist du denn?“, flüsterte ich sanft und ging in die Knie. Ich hatte nunmal eine Schwäche für Tiere. Was man besonders bei Cyrus merkte, sondern hätte ich sicherlich schon längst einen Gürtel aus Schlangenleder. Für Schuhe war er noch zu klein. Ich hob das Kitten auf meine Hand und strich ihm vorsichtig über das kleine Köpfchen. "Na, Kleines. Hast du kein Herrchen?“, fragte ich leise. Das Kitten maunzte erneut und sah mich kläglich an. Ich stand wieder auf. "Ich werd es mitnehmen. Cyrus wird sich freuen, wenn er jemanden hat, den er rumkommandieren kann.“, sagte ich entschlossen. Draco verzog das Gesicht. "Musst du immer so....Hufflepuff sein?“, fragte er gedehnt. Ich sah ihn angesäuert an. "Hör auf dich mit Sal zu unterhalten!“, forderte ich aufgebracht. "Wieso denkst du, dass ich mich mit Sal unterhalten habe?“, fragte Draco. Ich seufzte genervt. Diese Unterhaltung kannte ich. "Weil nur Sal die Namen der Gründer als Beleidigung benutzt. Du bist im Übrigen genau wie Cyrus.“, sagte ich, strich dem Kitten weiterhin über den Kopf. Draco sah mich beleidigt an. "Das war gemein!“, maulte er. "Geh mit deinem neuen kleinen Spielball schonmal nach Hause. Ich besorg die Bücher. Viel Glück Salazar zu überzeugen.“, grinste Draco schadenfroh und ging weiter. Ich schnaubte und apparierte in die Eingangshalle von Slytherin Manor. Ich ging sofort in mein Badezimmer und wusch das Kitten vorsichtig. Es war ein kleines Mädchen. Ich beschloss sie Tia zu nennen. Und sie maunzte herzzerreißend und sah mich mit großen Kulleraugen an. Sie war wirklich niedlich. Sie würde auch Sal um den Finger wickeln. Und wenn nicht, dann würde ich das eben tun. Ich musste mir ein dreckiges Grinsen wirklich verkneifen. Ich sprach einen Diagnosezauber auf die Kleine aus, doch sie war unverletzt. Nun, ich wollte eben sicher gehen. Ich ging in mein Schlafzimmer, wo ich cyrus auf meinem Bett fand. Ich setzte Tia vor ihn und sah ihn eindringlich an. ::Dassss isssst Tia. Sssssie isssst nicht zssssum Fressssssen, sssssondern zsssssum Liebhaben!:: zischte ich auf Parsel. Cyrus schlängelte sich um die kleine Katze, bis sein Körper sie eingekreist hatte. Dann sah er ihr direkt ins Gesicht. Und sie maunzte. Sie war so niedlich. Und ich wurde wirklich weich, ich hasste mich dafür. ::Du willssssst alsssso hier wohnen?:: hörte ich Cyrus zischen und ich verdrehte die Augen. ::Dramaqueen.:: kommentierte ich trocken. Er hätte mich böse angesehen, würde er es können. Ich beobachtete die beiden noch eine ganze Weile, sie schienen sich wirklich zu vertragen. Und ich wusste, dass ich bei Cyrus nichts damit zu tun hatte. Er mochte mich als sein Herrchen akzeptieren – er schlief in meinem Bett, blieb bei mir und ließ sich von mir füttern – aber dennoch ließ er sich nichts vorschreiben. Ich hob Tia wieder hoch und ging zu Sals Arbeitszimmer. Bevor ich eintrat versteckte ich Tia hinter meinem Rücken. Ich ging rein und fand meinen Gefährten in der Sitzecke sitzen, mit Luzifer und Tom. "Hallo mein Liebling.“, flötete ich breit grinsend. Sein Blick wurde sofort misstrauisch. "Was hast du gemacht?“, fragte er auch direkt. Ich schob die Unterlippe vor und sah ihn beleidigt an. "Darf ich nichtmal einfach so nett zu meinem Schatz sein? Ohne Hintergedanken?“, fragte ich und sah ihn mit meinem Welpenblick an. Er zog, denn Sals Gesicht wurde sofort wieder weicher. Bis Tia maunzte. Ich sah etwas ertappt drein. "Carol?“, fragte Sal gedehnt. Ich holte Tia hinter meinem Rücken vor und die drei Männer stöhnten kollektiv auf. Ich setzte mich auf die Lehne von Sals Sessel. "Sie heißt Tia. Ich hab sie gefunden. Sie war ganz alleine und dreckig und da hab ich sie mitgenommen.“, sagte ich und sah ihn wieder bettelnd an. Tia tat es mir unbewusst gleich. Sal murrte unzufrieden. Er konnte keine Katzen leiden, das wusste ich. Katzen waren klein geratene Löwen und Löwe hieß bei ihm immer Godric Gryffindor. "Carol.“, sagte er wieder gedehnt. Ich zog den Kopf ein. "Bitte, Schatz. Sieh sie dir an! Sogar Cyrus liebt sie!“, sagte ich. Nun, lieben war etwas übertrieben, aber auf jedenfall akzeptierte die kleine Primadonna mein kleines Kätzchen. Sal murrte erneut. Ich konnte aus dem Augenwinkel Luzifers und Toms schadenfrohes Grinsen sehen. Ich wischte einmal mit der Hand durch die Luft und auf dem Tisch standen drei kleine Näpfe. Ich kannte mich nicht mit kleinen Kätzchen aus und ich wusste nicht, ab wann sie denn schon Fleisch aßen, noch Milch tranken oder doch lieber Wasser nahmen. Ich stellte Tia auf den Tisch und sie tapste sofort zur Milch und fing an zu saufen. "Sieh doch wie süß sie ist!“, chielpte ich und schmiegte meinen Kopf an seine Brust. Von Sal war noch immer nichts anderes als ein unzufriedenes Murren zu hören. Ich beugte mich zu ihm. "Wenn ich sie behalten darf, dann werde ich mich auch gebührend dafür bedanken.“, wisperte ich ihm leise ins Ohr und leckte, für die anderen nicht sichtbar, über sein Ohrläppchen. "Meinetwegen, behalt den hässlichen Fellball.“, sagte er. Ich grinste selbstzufrieden. "Will ich wissen wie du ihn überreden konntest? So schnell?“, grinste Tom dreckig. Ich erwiederte es. "Wischt euch das Grinsen aus dem Gesicht. Und nein Tom, du willst es nicht wissen. Carol, nimm den Fellball und geh. Wir reden grade über Erwachsenensachen.“, sagte Sal streng. Ich schnappte empört nach Luft. Was sollte denn das bitte heißen? Genau das fragte ich ihn auch. "Sachen, für die du noch zu klein und unschuldig bist, also raus.“, sagte Sal todernst. Ich sah ihn an, als wäre er jetzt völlig durchgedreht, ehe ich überheblich grinste. "Ich dachte dir gestern Nacht gezeigt zu haben, dass ich nicht ganz so unschuldig bin, wie du mich jetzt hier hinstellst.“, schnarrte ich. Ich hatte leider zu spät gemerkt, dass die Tür aufgegangen war und Lucius, Narzissa und Sirius nun im Raum standen. Die beiden Männer schickten Todesblicke zu Sal. Ich erhob mich geschmeidig. "Weißt du, Liebling. Ich denke du hast Recht. Ich sollte gehen.“, grinste ich diabolisch, schnappte mir Tia und verließ das Arbeitszimmer. Kapitel 11: Kleiner Engel ------------------------- Ich hörte Sirius und Lucius durcheinander schreien, sobald ich die Tür hinter mir geschlossen hatte. Draco kam sofort angelaufen. "Haben sie's mitgekriegt?“, fragte er begeistert. Ich lachte leise und nickte. Ich hatte überhaupt kein Mitleid mit Salazar. Draco lachte fast schon boshaft, als die Tür aufgerissen wurde und Luzifer und Tom aus dem Zimmer flüchteten. Narzissa kam sofort danach. "Erwachsenensachen?“, fragte ich trocken. Tom nickte hektisch. "Es ist wirklich hässlich, das willst du nicht mitbekommen, glaub mir.“, sagte Tom. Ich sah das schadenfrohe Grinsen in seinen Mundwinkeln, was er versuchte zu unterdrücken Ich zuckte mit den Schultern. "Nun, er hat mich rausgeschickt, er ist selbst Schuld.“, grinste ich. Ich legte den Kopf schief und dachte nach, was ich jetzt tun könnte. Ich musste in mein Zimmer und Dinge für Tia transformieren! Nach einer kurzen Verabschiedung machte ich mich auf den Weg in den Familienflügel, in dem mein Zimmer lag und betrat eben dieses. Ich setzte Tia auf mein Bett, strich ihr nochmal über den Kopf und fing an ein paar Gegenstände in ein Katzenklo – welches ich in mein Badezimmer stellte – , einen Kratzbaum, ein Körbchen, Näpfe und Spielzeug zu verwandeln. Ich hob Tia wieder vom Bett und setzte sie auf den Boden, weil ich nicht wollte, dass sie sich vielleicht beim Versuch vom Bett zu springen weh tat. Ich wurde zum Weichei, stellte ich frustriert fest. Ich war wirklich auf dem besten Weg dahin. Nachdem ich sicher stellte, dass Tia gut beschäftigt war, Essen und Trinken hatte, ging ich mit meinen neuen Schulbüchern, die dank der Hauselfen schon in meinem Zimmer waren, in die Bibliothek und setzte mich dort in eine der Sitzecken. In knapp einer Woche würde auch für Draco und mich der Unterricht wieder beginnen und ich hatte ohnehin nichts besseres zu tun, als zu lernen, bis Sirius und Lucius meinen Gefährten aus ihren Fängen gelassen hatten. Ich beschäftigte mich vorallem mit dem Zaubertränkebuch, denn da hatte ich, obwohl ich in dem Fach kein kompletter Versager war, dennoch Nachholbedarf. Ich bekam mit, wie die Tür zur Bibliothek aufging und sah auf, in der Hoffnung Salazar zu sehen, doch es war nur Snape, der es vermied mich auch nur anzusehen. Ich seufzte. Vielleicht sollte ich ja doch versuchen mich mit ihm auszusprechen? Immerhin würden wir uns auch in Zukunft desöfteren sehen. Ich war mir nur nicht sicher, ob es sich wirklich lohnte, denn ich hatte begründete Zweifel, dass er auch nur mit sich reden ließ, wenn ich ihn nicht auf Knien darum anflehte. Wollte ich mich denn überhaupt mit ihm vertragen? Tom meinte, man könnte gut mit ihm reden. Diskussionen führen. Immerhin war Snape ein gebildeter Mann, was ich ohne zu fragen glaubte. Allerdings war er nunmal ein Arschloch! Diesen Punkt musste ich auch berücksichtigen. Ach was sollte es. Ich hatte nichts zu verlieren, aber vielleicht würde ich einen Gesprächspartner gewinnen. Wovon es ziemlich wenig gab, die nicht irgendwie mit mir Verwandt waren – Narzissa, Lucius – , mit mir schlief – Salazar – , oder einfach zu kindisch waren – Sirius, Tom, Draco. Eigentlich nur Luzifer. Damit war es beschlossen. "Professor.“, rief ich quer durch die Bibliothek. Er hatte sich ans andere Ende gesetzt, um bloß nicht in meine Nähe zu kommen. Nun, ich machte ihm einen Strich durch die Rechnung, denn ich stand auf und setzte mich in den Sessel ihm gegenüber. "Was wollen Sie?“, schnarrte er, ohne von seinem Buch aufzusehen. Ich seufzte theatralisch. "Einen Neuanfang, Sir.“, stellte ich klar. Nun sah er doch auf und sah mich an, als würde er an meinem Geisteszustand zweifeln. Was er definitiv tat. Ich fuhr ungerührt fort. "Sie haben mich gehasst, weil Sie James Potter gehasst haben. Deswegen haben Sie mich von der ersten Sekunde an verurteilt. Ich gebe zu, dass ich es ihnen nicht besonders leicht gemacht habe sich vom Gegenteil zu überzeugen. Ich mag es nicht so genau mit den Regeln nehmen, aber wieso fühlen Sie sich davon persönlich angegriffen? Ich war ein Kind, ich war 11 Jahre alt, als mir gesagt wurde, dass ich ein Mörder werden muss, um die gesamte magische Welt zu retten. Ich war 11, als ich das erste Mal merkte, dass ich etwas wert war. Sie können mir nichtmal mehr vorwerfen, dass ich ein verzogenes Balg bin, dass von jedem auf einen Thron gehoben wird. Denn das bin ich nicht und mittlerweile wissen das auch Sie. Dass ich in ihr Denkarium gesehen habe war nicht in Ordnung, das gebe ich zu. Aber wäre ich wie James Potter, hätte ich über die Erinnerung gelacht. Das habe ich nicht. Sie tun mir aber auch nicht leid, denn ich bezweifle, dass Mitleid das ist, was Sie wollen. Es tut mir Leid, dass ich so in ihre Privatsphäre eingedrungen bin, aber Sie sind selbst Schuld. Sie sind ein Arschloch. Zu allen anderen und zu mir im Speziellen. Das müssen Sie zugeben. Ich war 15, als ich das erste Mal etwas getan habe, wofür Sie mich wirklich hassen können. Sie dagegen sind erwachsen. Und ich denke, da wir nun beide erwachsen sind, ich nicht mehr Harry Potter, sondern der Sohn ihres besten Freundes bin und den ersten Schritt gemacht, somit meinen Stolz und meine Würde über Bord geworfen habe, könnten wir es mit einem Neuanfang probieren.“, schloss ich meine kleine Ansprache, in der Snape mich nur angestarrt hatte. Snape hob eine Augenbraue, so wie er es immer tat. "Sind Sie jetzt fertig?“, fragte er kalt. Ich zuckte mit den Schultern. "Ich denke schon.“, sagte ich. "Na endlich.“, schnaubte er und sieht wieder in sein Buch. Ich sah ihn erst entgeistert und dann sauer an, nehme ihm das Buch aus der Hand und knalle es auf den kleinen Couchtisch, der zwischen uns stand. "Schluss damit! Ich werd mich nicht so respektlos von ihnen behandeln lassen. Sie sind nicht mehr mein Lehrer, Sie können mir nichtmal mehr Punkte abziehen! Ich will wenigstens eine Antwort und ich hoffe für Sie sie fällt gut aus, sonst werde ich Sie solange nerven, bis Sie mir das 'du' anbieten, denn ich habe keinerlei Lust mehr drauf mich pausenlos mit ihnen zu streiten!“, empörte ich mich. Wie kam dieser Typ dazu mich ignorieren zu wollen? Er lehnte sich zurück und sah mich unentwegt an. "Wenn ich ihnen das 'du' anbiete, lassen Sie mich in Ruhe?“, fragte er. Ich schnaubte. "Nein, was würde es mir bringen Sie duzen, aber nicht ansprechen zu dürfen?“, fragte ich. Snape seufzte genervt. "Meinetwegen, dann duzen wir uns eben. Ich hab sowieso keine Wahl, hoffentlich bist du nicht so unerträglich, wenn ich klein bei gebe.“, sagte er und ich konnte hören, wie viel Überwindung es ihn gekostet hatte. Aber ich schätzte, dass die Tatsache, dass ich einen Schritt auf ihn zu getan und mich entschuldigt hatte ihn wirklich besänftigte. "Fantastisch! Bis später, Severus.“, grinste ich breit, legte ihm sein Buch wieder auf den Schoß und schlug nun meinerseits das Tränkebuch, welches ich mir mitgenommen hatte, auf, um weiter zu lesen. Wir saßen tatsächlich gut zwei Stunden friedlich beisammen, bis ich hörte, dass wieder jemand die Bibliothek betrat. Severus und ich sahen synchron auf und erblickten einen völlig geschafften Salazar, der sich nun zu uns begab und sich in einen der Sessel fallen ließ. Ich grinste schadenfroh. "Habt ihr die Erwachsenensachen endlich geklärt?“, fragte ich spöttisch. Er sah mich finster an. "Ich weiß nicht wie ich es geschafft habe, aber ich konnte es ihnen noch in letzter Sekunde ausreden mich zu verfluchen, weil ich ihren 'kleinen Engel' verführt habe.“, schnaubte er und legte die Betonung auf 'kleiner Engel'. Mein Grinsen wurde breiter. "Komm schon, Liebling. Es ist ihre Pflicht sich darüber aufzuregen. Nicht nur, weil du mein Gefährte bist, sondern auch noch, weil du der erste warst.“, spottete ich liebevoll. Ich hörte Severus aufstöhnen. "Das war mein Stichwort.“, sagte er und stand auf. Ich lachte leise, als er die Bibliothek verließ und setzte mich dann auf die Lehne des Sessels, in dem Salazar saß. Ich strich ihm liebevoll durch die Haare. "Waren sie so böse zu dir?“, fragte ich und konnte meinen belustigten Unterton nicht ganz aus meiner Stimme verbannen. "Sagen wir es so: Wären es nicht dein Vater und dein Pate gewesen, wären sie jetzt tot. Wie kommen die eigentlich darauf, dass ich mir sowas gefallen lasse?“, fauchte er. Ich küsste ihn auf die Schläfe. "Weil du mich liebst und nichts tun würdest, was mir irgendwie schaden oder missfallen würde.“, erinnerte ich ihn sanft. Er grummelte unzufrieden. "Wohl wahr.“, sagte er. Er seufzte leise, zog mich auf seinen Schoß und küsste mich zärtlich. "Ich liebe dich, Carol.“, wisperte er und küsste mich erneut. Er erwartete schon gar keine Antwort mehr von mir auf diesen Satz, denn bisher hatte ich noch nie mit 'Ich dich auch' geantwortet. Nicht, weil ich ihn nicht liebte, denn bei Merlin, das tat ich, auch wenn es einige Zeit gedauert hatte, bis ich es mir eingestanden hatte. Ich sah, dass er traurig ob dem Fakt war, dass ich nie antwortete, doch bis jetzt konnte ich mich noch nie dazu durchringen es auszusprechen. Es würde dann so endgültig sein, auch wenn ich nicht mal wollte, dass das mit Salazar und mir jemals endete. Es würde offiziell machen, dass ich weich wurde. Doch war ich wirklich weich, wenn ich die Liebe meines Gefährten erwiederte? Sogar Salazar Slytherin konnte mit mir über seine Gefühle sprechen, und der war schließlich einer der kältesten Menschen überhaupt. Zumindest in der Öffentlichkeit. Ich holte noch einmal tief Luft. Ich wollte Salazar glücklich sehen und ich wusste, dieser Satz würde ihn glücklich machen und er war ja nichtmal gelogen. "Ich...ich lie..“, stotterte ich. Ich hatte diese Worte noch nie in meinem Leben ausgesprochen und auch nicht damit gerechnet es jemals tun zu müssen. Zumindest bis vor drei Wochen. Ich wusste, dass diese Gefühle aufgrund unseres Gefährtendaseins für immer waren, also wovor hatte ich Angst? "Ich ... Ich liebe dich auch!“, setzte ich erneut an und sah vorsichtig hoch in Salazar's Gesicht. Ich sah dieses Strahlen in seinen Augen und das sanfte Lächeln auf seinem Lippen und ich wusste, dass es richtig war, für Salazar über meinen Schatten zu springen. Ich sah diese Freude, diese unendliche Liebe in seinem Blick und mir wurde heiß und kalt gleichzeitig aufgrund der Intensität. Er küsste mich zärtlich auf die Lippen und ich schmiegte mich näher an ihn. Ja, das hier war für immer. Kapitel 12: Pläne schmieden --------------------------- "Wir müssen irgendwie nach Hogwarts kommen. Möglichst unauffällig! Ich will keine blutige Schlacht und nicht zu viele Tote! Zu viele Tote würde heißen, dass es noch weniger Menschen mit magischen Blut gäbe.“, sagte Tom. Wir saßen in einem Zimmer im zweiten Stock an einem runden Tisch. Lucius, Narzissa, Draco, Severus, Sirius, Tom, Luzifer, Salazar und ich. Wir planten grade Dumbledores Untergang und wie es Tom eben gesagt hatte mit möglichst wenig Toten. "Und was ist dann mit den ganzen Ordensmitgliedern? Würden sie am Leben bleiben, würden sie weiter kämpfen! Sie würden nicht still bleiben, nur weil der Kopf des Ordens tot ist!“, warf Severus vernünftigerweise ein. Es blieb einige Zeit still, in der jeder sich Gedanken über Alternativen machte. "Wir löschen ihnen ihre Erinnerungen.“, sagte ich irgendwann. Alle Blicke waren nun auf mich gerichtet. "Wir löschen ihnen die Erinnerungen. An Dumbledore und wie toll er angeblich war. Wenn sich niemand seiner Befürworter an ihn erinnern kann, wird auch niemand für ihn eintreten. Luzifer könnte doch sicher einen Zauber entwickeln, der Menschen etwas ganz bestimmtes vergessen lässt. Ein 'Amnesia' wäre sinnlos, dann wüssten sie gar nichts mehr und wir müssten Einrichtungen bauen, in denen sie wieder alles über die Magie lernen.“, erklärte ich meine Idee ein bisschen genauer. Wieder blieb es einige Momente still. "Ich denke das würde ich hinbekommen. Es klingt nicht besonders schwer.“, sagte Luzifer. "Dann müssten wir aber alle Ordensmitglieder auf einmal erwischen, wenn wir ihnen allen die Erinnerungen an Dumbledore nehmen wollen.“, warf Lucius ein. "Und was ist mit den andern Sympathisanten des alten Sacks? Wir können unmöglich jedem einzelnen die Erinnerung an Dumbledore nehmen!“, erinnerte Sal. Ich kraulte nebenbei Tia hinter den Ohren, die auf meinem Schoß saß. Es war eine Angewohnheit, die ich im letzten Monat entwickelt hatte, denn solange hatte ich sie nun. Ich dachte nach. Es musste eine Möglichkeit geben Dumbledore aus den Köpfen von allen zu löschen. Uns natürlich ausgeschlossen. "Es gibt Listen aller magischen Menschen in England im Ministerium.“, sagte Lucius. "Wir könnten die Listen abarbeiten. Es würde wahnsinnig viel Arbeit werden, aber es würde uns spätere Scherereien ersparen.“, sagte ich. "Was ist, wenn sie fliehen, bevor wir ihnen das Gedächtnis löschen konnten?“, fragte Narzissa. Ich legte den Kopf schief. "Das werden sie nicht. Wir werden alles still und heimlich machen. Wir werden den Tod Dumbledores verschweigen, bis wir alles hinter uns haben. Wir müssen sie nur unter einem falschen Vorwand ins Ministerium locken.“, schlug ich vor. Es war nicht die feine englische Art, das gab ich zu. Aber es ging nicht anders. Würden wir ihnen die Erinnerungen lassen, würde es später immer wieder Kämpfe geben und wir alle hatten genug vom Krieg! "Wir könnten ihnen sagen, dass es eine großflächige Prüfung ist, ob man das Dunkle Mal hat. Jeder, der es nicht hat, wird sofort zum Ministerium gehen und das auch beweisen wollen, wenn wir sagen, dass auf Weigerung Askaban steht. Und denen, die das Dunkle Mal haben müssen wir die Erinnerungen ohnehin nicht löschen. Nur einen Bann auf sie legen, damit sie den Namen 'Dumbledore' nicht mehr aussprechen können, damit er nie wieder ins Gespräch kommt.“, sagte Severus. "Das könnte klappen.“, sagte Tom nachdenklich. Er stützte sein Kinn auf einer Hand ab und fixierte einen Punkt an der Wand. "Ich kenne Rita Kimmkorn, sie könnte den Artikel schreiben, in dem wir alle aufrufen ins Ministerium zu kommen.“, mischte sich Draco nun auch ein. "Und wie übernehmen wir das Ministerium? Haben wir schon genug Leute eingeschleust?“, fragte nun auch Sirius. Tom nickte. "Alle Abteilungsleiter sind Todesser. Wir werden bei den Ministeriumsangestellten anfangen ihre Erinnerungen zu löschen. Wir müssen uns nur beeilen mit allem, damit es nicht auffällt. Das heißt wir müssen alle gleichzeitig an verschiedenen Positionen arbeiten. Dumbledores Tod und das Löschen der Gedächtnisse des Phönixordens und der Ministeriumsbeamten muss gleichzeitig ablaufen, ansonsten haben wir keine Chance. Danach dann die zivile Bevölkerung. Am Besten alles an einem Tag. Und wir müssen alle gleichzeitig erwischen.“, sagte Tom. "Wo trifft sich der Orden zu ihren Treffen?“, fragte ich Severus. Er war der Einzige von uns,der es wissen konnte, denn auch, wenn er vor ein paar Wochen aufgeflogen war, war er vorher immernoch Spion im Orden gewesen. "In Hogwarts. Ich glaube nicht, dass sie den Treffpunkt geändert haben, dafür halten sie Hogwarts für zu sicher.“, antwortete er. Ich nickte nachdenklich. "Ich weiß wie wir rein kommen können. Wir müssen nur rausfinden, wann das nächste Treffen des gesamten Ordens ist und dann können wir es machen.“, sagte ich. Es war einfach durch den Geheimgang im Honigtopf nach Hogwarts zu kommen und nichtmal Dumbledore kannte den Zugang. "Nein. Erst muss ich den Zauber entwickeln, dann können wir weiter sehen.“, warf Luzifer ein. Er hatte Recht, vorher war es sinnlos. Alle am Tisch nickten, dass sie es verstanden hatten. "In Ordnung. Großvater, du entwickelst den Zauber. Schnell. Ich mache derweil einen Plan für den Ablauf im Ministerium und in Hogwarts.“, bestimmte Tom und stand auf. Somit waren auch wir entlassen. Es verging kaum eine Woche, bis Luzifer bekannt gab, dass er einen Zauber entwickelt hatte. Er würde demjenigen, auf den der Zauber angewandt wurde, alle sonstigen Erinnerungen lassen. Vorallem an die Familie und Freunde, den Beruf und vergangene Erlebnisse. Wir wollten ihnen ja nicht das Leben zerstören, sondern nur vorbeugen, dass es zu keinem weiteren Krieg kam. Ich allerdings fand es irgendwie schade, dass wir nicht kämpften. Ich hätte es gerne getan, aber damit musste ich mich abfinden. Ich wusste ja, dass Tom Recht hatte. Wir durften nicht noch mehr magisches Blut vergießen. Eine Woche, nach unserer ersten Sitzung saßen wir nun wieder in dem Raum im zweiten Stock mit dem runden Tisch. "Also, Großvater. Der Zauber ist fertig und funktioniert?“, fragte Tom. Er kannte die Antwort, er wollte vermutlich nur sicher gehen, dass es auch jeder andere am Tisch wusste. Luzifer schnaubte. "Natürlich. Du hattest genug Versuchskaninchen im Kerker, an denen ich ihn probieren konnte. Er ist auch nicht besonders schwer, also wird es kein Problem sein, dass ihn einige deiner Todesser und wir lernen. Ich denke eine Woche sollte reichen, dass er bei allen fehlerfrei sitzt.“, sagte mein zukünftiger Schwiegervater. Vermutlich rechnete er nur mit so viel Zeit wegen Tom's Todessern, die uns helfen würden. Es sollte ihm klar sein, dass alle, die hier am Tisch saßen, nicht mal ansatzweise so viel Zeit brauchen würden. Tom nickte sichtlich zufrieden. "Wir müssen heraus finden, wann das nächste Ordenstreffen ist. Danach richten wir uns. Ich werde den Todessern im Ministerium Anweisungen geben, dass sie alle ihnen Unterstellten einzeln zu sich ins Büro rufen sollen, um den Zauber auszuführen. In Hogwarts werden wir es so machen, dass wir früher, als das Ordenstreffen beginnt, unsichtbar in die Schule gehen werden. Wir werden Dumbledore abfangen, bevor er zum Orden geht und ihn schnell und sauber töten. Ich denke zwanzig Todesser sollten für den Rest des Phönixordens genügen.“, erklärte uns Tom seinen groben Plan. "Du unterschätzt den Orden, Tom. Schick lieber vierzig Todesser mit. Wir sollten kein Risiko eingehen. Und wir sollten noch einige Todesser instruieren für das Ministerium, damit es alles schnell über die Bühne geht.“, sagte Severus. "Und den Minister muss jemand unter den Imperius stellen, damit er alles wegen der 'Prüfung' bekannt gibt. Danach können wir ihm dann ja das Gedächtnis löschen.“, meinte ich. Ich freute mich schon darauf, wenn das alles endlich vorbei war. Lucius und Narzissa ließen Draco und mich nichtmal mehr in die Winkelgasse, weil Malfoy Manor nochmal angegriffen wurde. Allerdings war niemand dort, wir wohnten schon seit dem ersten Angriff alle auf Slytherin Manor. Trotzdem wollten unsere Eltern auf Nummer sicher gehen und ehrlich gesagt hatte ich auch keine Lust drauf mich irgendwie entführen zu lassen. "Das werde ich machen. Ich werde es dann auch gleich der Kimmkorn bekannt geben. Nur woher erfahren wir, wann das nächste Ordenstreffen ist?“, fragte Lucius. "Cyrus. Ich werde ihn nach Hogwarts bringen, durch den Geheimgang. Und er wird sich in Dumbledore's Büro verstecken. Er hat die Angewohnheit mit sich selbst zu sprechen, wenn er nachdenken muss. Darüber erfahren wir es vielleicht. Zur Not schleiche ich mich eben nach Hogwarts und-“, schlug ich vor. "Du schleichst dich nirgendwo hin!“, warf Salazar ein. Ich warf ihm einen bösen Blick zu und ignorierte den Einwurf dann. "Ich schleich mich nach Hogwarts, fange McGonagall ab, flöße ihr Veritaserum ein und obliviate sie später.“, führte ich den Satz zu Ende. "Salazar, kannst du nicht einfach nach Hogwarts rein apparieren und die Bilder befragen? Du bist einer der Gründer, du solltest das können.“, warf Luzifer ein. Ich sah wie Sal eine Augenbraue hob und seinen Vater spöttisch anlächelte. "Ich hab mich schon gefragt wie lange ihr braucht das in Erwägung zu ziehen. Und so werden wir das auch machen. Ich werde in meine alten Gemächer apparieren, dort hängt ein Portrait. Dem werde ich einfach den Auftrag geben sich in der Schule nach dem nächsten Treffen umzuhören und den Raum, in dem es stattfindet rauszufinden. Ohne, dass man mich auch nur sieht. Und vorallem, ohne dass man dich dort sieht!“, sagte Salazar, den letzten Teil an mich gerichtet. Ich schob meine Unterlippe vor und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. Aber ich wollte doch den Gryffindors noch einen Besuch abstatten! Ginny im Schlaf erstechen oder sowas! Ich ließ gemurmelte Verwünschungen hören, was alle am Tisch Sitzenden nur belächelten. Ich schnaubte empört, weil man mich anscheinend nicht ernst nahm. Ich sollte es gewohnt sein. Aber ich beschloss trotzdem mich nach Hogwarts zu schleichen. Wegen dem Entschluss gab ich es auf zu schmollen und grinste vor mich hin, was mir doch skeptische und misstrauische Blicke bescherrte. Verdammt, ich hatte mich verraten. "Liebling?“, fragte Salazar gedehnt. Ich sah ihn unschuldig an und klimperte mit den Wimpern. "Ja, Schatz?“, chielpte ich. "Will ich wissen, was du vor hast?“, fragte er. "Nein, willst du nicht.“; grinste ich. "Also, war's das dann?“, fragte ich und sah in die Runde. Tom nickte langsam. Er bedachte mich noch einmal mit einem mehr als zweifelnden Blick, ließ mich aber aufstehen. Ich hatte ja ohnehin nicht vor heute Nacht zu gehen, das wäre zu auffällig. Aber vielleicht morgen Nacht. An wem wollte ich mich denn rächen? Wer stand auf meiner Liste? Ginny auf jedenfall. Und Dean auch, denn er wusste, dass Ron nur mit mir befreundet war, weil der dafür bezahlt wurde. Seamus und Neville wussten es nicht, da war ich mir sicher. Nach denen hatte ich Hermine und Ron damals in dem leeren Klassenraum nämlich sofort gefragt, als ich das mit Dean erfahren hatte. Ich verließ den Raum, in dem die anderen noch waren. Sie sollten mir nicht sofort meine Gedanken ansehen! Ich ging in mein Zimmer, legte mich auf mein Bett und sah an die Decke. Wen wollte ich noch los werden, wenn ich schonmal in Hogwarts war? Ich wusste, dass wir wieder dort zur Schule gehen würden, wenn erst mal alles geklärt und der Krieg beendet war, also wollte ich vorsorgen, um die, die ich nicht ausstehen konnte und die mich betrogen und belogen hatten auszusortieren. Cho hatte mich nur benutzt, außerdem war sie eine intrigante Schlampe. Ich musste mir unbedingt überlegen, wie ich sie und Ginny aus den Schlafsälen locken konnte. In den Gryffindorgemeinschaftsraum würde ich sicherlich mit meinem Parsel kommen, daran hatte ich keinerlei Zweifel. Meine Zimmertür öffnete sich und Salazar trat ein. "Was hast du vor?“, fragte er sachlich und legte sich neben mich, zog mich in seine Arme. Ich seufzte. Ich durfte nicht mehr so auffällig sein! "Wenn es schon keine Schlacht gibt werde ich zumindest in Hogwarts ein bisschen aussortieren. Ich werde die, die mich betrogen haben umbringen, Sal. Ich habe mir Rache geschworen und die werde ich auch bekommen!“, sagte ich. Ich wusste, dass er es ohnehin irgendwie erfahren würde, also konnte ich es ihm auch gleich sagen. Ich hörte ihn seufzen, während er mir durch die Haare fuhr. "Ich weiß, dass ich dich nicht davon abhalten kann. Du würdest heimlich gehen und das will ich nicht. Ich werde mitkommen und dem Schloss befehlen, dass es die Lehrer nicht zu dir lassen soll. Und den Bildern, dass sie nichts an Dumbledore verraten dürfen.“, bestimmte er. Ich lächelte, sah zu ihm hoch und küsste ihn. "Danke sehr. Auch wenn ich es auch alleine geschafft hätte.“, grinste ich. Er verdrehte die Augen. "Schlaf du Gör, es ist spät. Wir gehen morgen Nacht nach Hogwarts.“, sagte er. Ich konnte nur nicken, denn es war ja ohnehin schon entschieden. Ich zog mich bis auf die Shorts aus, was Salazar mir nach tat und wir legten uns wieder gemeinsam in mein Bett. "Schlaf gut, Liebling.“, sagte er sanft, küsste mich auf den Kopf. "Du auch, Schatz.“, wisperte ich leise und kuschelte mein Gesicht weiter an seine Brust, auf der mein Kopf lag. Morgen würde eine tolle Nacht werden, da war ich mir sicher. Kapitel 13: Stimmungswechsel ---------------------------- "IHR WOLLT WAS?“, brüllte Lucius. Wir hätten ihm vermutlich nicht von unserem Hogwarts-Rache-Plan erzählen sollen. Lucius neigte dazu Draco und mich in Watte zu packen, irgendwo einzusperren, wo wir nicht ohne seine Hilfe raus konnten und von allem Bösen abzuschirmen. "Ich muss doch sowieso nach Hogwarts. Ich werde Carol nicht eine Sekunde aus den Augen lassen. Ihm wird nichts passieren.“, versuchte Salazar meinen Vater zu beruhigen. Es ging nach hinten los. "DU! Wie kannst du das zulassen? Wie kannst du ihn in solche Gefahr bringen? Du bist sein Gefährte, du solltest dagegen sein!“, wandte sich Lucius nun an Sal. "Dann würde er heimlich und alleine gehen, das weißt du ganz genau. Wenn ich dabei bin kann ich ihn beschützen. Und ich werde dem Schloss befehlen niemanden in seine Nähe kommen zu lassen. Mehr Schutz braucht er nicht.“, sagte Salazar. "Richtig. Und jetzt müssen wir los, wir haben noch viel zu tun. Ich pass schon auf mich auf.“, mischte ich mich nun ein. Ich war richtig aufgeregt. Was war, wenn uns doch jemand erwischte? Wenn einer der anderen in den Schlafräumen wach wurde? Ich schob meine Bedenken zur Seite, achtete nicht weiter auf die Einwände meines Vaters und nahm Salazars Hand. Sofort fühlte ich das Gefühl des Apparierens und als die sich Welt um mich herum aufhörte zu drehen fand ich mich in einem hübsch eingerichteten Wohnzimmer wieder. Es war alles ziemlich dunkel gehalten, ich musste nicht fragen in welchen Räumen wir waren. Hier hatte Salazar einmal gelebt. Eben dieser redete auch schon mit dem einzigen Bild im Raum. Es war eine Schlange abgebildet und Salazar zischte ihr ihren Auftrag zu, sodass sie gleich darauf aus dem Rahmen glitt. Danach legte Sal eine Hand auf das Gemäuer und murmelte einige Worte. Ich spürte die Magie, die er ins Schloss fließen ließ. "In Ordnung. Lass uns gehen.“, sagte Salazar und nahm wieder meine Hand. Ich wurde immer aufgeregter. Wir verließen den Raum und ich sah, dass wir uns tief in den Kerkern befanden. Salazar führte mich etliche Gänge entlang, bis wir endlich in der Eingangshalle ankamen. Dort fanden wir auch endlich wieder Portraits, denen Salazar verbat Dumbledore irgendetwas vom heutigen Abend zu erzählen. Und er setzte noch dazu, dass man Dumbledore gar keine Auskunft geben dürfte. Wir gingen hoch zum Gryffindorturm und wie ich es mir dachte musste man nur Parsel sprechen, um dort hinein zu kommen. Wenn ich das früher gewusst hätte! So ein Dreck. Wir durchquerten den leeren Gemeinschaftsraum. Es war kein Wunder, dass niemand mehr wach war, es war mittlerweile schon zwei Uhr nachts und am morgigen Tag war wieder Unterricht. "Wo willst du zuerst hin?“, flüsterte Sal. "Zu Ginny. Sie ist im sechsten Jahr.“, sagte ich. Salazar nickte und wir gingen die Treppe zum Mädchenschlafsaal hoch. Es war wirklich praktisch einen der Gründer dabei zu haben. Er führte mich zu den Schlafräumen der Sechstklässlerinnen und ließ mich dort dann die Tür öffnen. Es war dunkel und man hörte den regelmäßigen Atem, sonst war es still. Wir schlichen ins Zimmer und während ich mich Ginnys Bett näherte legte Salazar über die anderen Bewohnerinnen des Zimmers starke Schlafzauber. Ich zog meinen Zauberstab und schockte sie, verkleinerte sie und legte sie in eine kleine Schachtel, die ich mir mitgenommen hatte. Ich wollte ja meinen Spaß mit ihr haben und dafür musste sie schreien, was sie hier definitiv nicht konnte. Ich würde sie in den Kerkern in Slytherin Manor abladen und dort mit ihr spielen. Wir gingen zurück in den Gemeinschaftsraum und von dort die andere Treppe wieder hoch, zu den Jungenschlafsälen. Neville und Seamus wurden wieder von Salazar in einen tiefen Schlaf versetzt und ich steckte auch Dean verkleinert und geschockt in die kleine Schachtel. Ich überlegte Cho wirklich mitzunehmen, aber ich entschied mich dagegen. Ihre Lügen waren definitiv nichts im Vergleich zu dem Verrat von Ginny und Dean. "Bist du fertig?“, fragte Salazar. Ich nickte lächelnd und wir gingen schnell und ungesehen wieder in die Kerker in Salazars Gemächer. "Ich werde morgen wieder kommen, und das Bild befragen, ob es etwas rausgefunden hat.“, sagte Salazar, bevor wir zurück nach Hause apparierten. "Mein Gott, endlich! Was hat so lange gedauert?“, fragte Lucius aufgeregt. Er kam auf uns zu gelaufen und riss mich in seine Arme. "Beruhig dich. Hogwarts ist nicht besonders klein, wir haben die meiste Zeit damit verbracht rumzulaufen!“, sagte Sal genervt. Ich grinste nur. Es war wirklich verwunderlich, dass nur Lucius auf uns gewartet hatte, aber vermutlich hatte er Narzissa und den anderen gar nicht gesagt, dass wir in Hogwarts waren, denn sonst wäre das Begrüßungskomite größer ausgefallen. "Sal hat Recht, beruhig dich. Es ist alles glatt gelaufen. Und ich werde jetzt in die Kerker gehen.“, sagte ich, machte mich von Lucius los und ging eine versteckte Treppe hinunter in die Kerker. Salazar und Lucius blieben oben und wahrscheinlich wurde mein Gefährte grade zusammen gestaucht. Ich grinste breit. Ich sah nachdenklich in die kleine Schachtel, in der Klein-Ginny und Klein-Dean lagen und überlegte, mit wem ich anfangen sollte. Ich entschied mich für Ginny. Den kleinen Dean legte ich in eine der Zellen und vergrößerte ihn. Um den würde ich mich später kümmern. Die kleine Ginny legte ich in eine andere Zelle, vergrößerte auch sie und weckte sie zusätzlich auf. "Verdammt, was ist hier los?“, keifte sie sofort. Ich sprach vorsorglich einen Stillezauber über die Zelle, ich wollte die anderen Bewohner des Hauses ja nicht aufwecken, denn das hier könnte schon die ganze Nacht dauern. Ich war aufgrund der Aufregung und der Vorfreude ohnehin nicht müde. "Hallo Ginny.“, chielpte ich. Sie rappelte sich auf und wollte auf mich los gehen, doch ich sprach einfach einen Zauber, der sie daran hinderte mir zu nahe zu kommen. Ich hatte keine Lust darauf, dass sie versuchte mir eine zu scheuern oder so etwas. "Was willst du Malfoy? Lass mich frei!“, schrie sie. Ich hob nur amüsiert eine Augenbraue. "Ich denke nicht.“, sagte ich. Dann schickte ich eine ganze Salve an Folterflüchen auf sie, heilte sie zwischendurch immer wieder. Ich genoss es ihr Blut zu sehen und ihre Schreie zu hören. "Was soll das?“, fragte sie mich irgendwann leise. Ihre Stimme klang schon heiser, was nicht verwunderlich war, denn immerhin hatte sie schon eine ganze Zeit vor Schmerzen geschrien. "Du hast einen Fehler gemacht, Ginevra. Deine ganze Familie hat viele, viele Fehler gemacht. Deinen Bruder habe ich deswegen schon umgebracht.“, sagte ich. Ich beschwor mir einen Stuhl herauf und setzte mich darauf, meine Augen fixierten sie, während ich mich zurück lehnte und die Beine überschlug. Ich spielte mit meinem Zauberstab und immer, wenn er mal wieder auf sie zeigte, zuckte sie ängstlich zusammen, zauberte mir so ein Lächeln aufs Gesicht. "Sag mir, Ginny. Was hattest du mit Harry Potter vor? Was war deine Aufgabe? Ich weiß, dass Ronald ihm die Freundschaft vorspielen sollte.“, sagte ich langsam. Ginny beeilte sich die passende Antwort zu geben, vermutlich im Glauben, dass sie, wenn sie mir die Wahrheit sagte, nicht mehr so viele Schmerzen haben würde. "Ich sollte ihn heiraten! Damit wir an sein ganzes Geld kämen. Er sollte Du-weißt-schon-wen umbringen und danach selbst sterben. Dumbledore sagte, dass er sonst ein neuer dunkler Lord werden würde, wenn er merkt wie mächtig er ist. Ich hatte Angst, dass es einen neuen Krieg gibt.“ Ich sah sie mit gehobener Augenbraue an, aber ich sagte erstmal nichts dazu. So etwas hatte ich mir sowieso schon gedacht, also war es nichts neues. "Wer wusste alles davon?“, fragte ich nach einigen Minuten der Stille. "Percy...Mum und Dad....und Ron und Hermine. Dean hat es irgendwann rausgefunden. Fred und George, aber sie sind deswegen ausgezogen. Sie hätten es Potter gesagt, hätte Dad sie nicht mit einem Schweigezauber belegt.“, sagte sie schnell. Sie wollte mich bei Laune halten in dem Irrglauben, dass ich ihr dann nichts mehr tat. Ich sah sie ungläubig an. "Fred und George? Erzähl mir mehr.“, forderte ich sie auf. Das war mal was neues. Ich dachte die ganzen Weasleys wären gegen mich gewesen. "Sie haben ein Gespräch belauscht, diese Verräter! In dem Dad und Mum sich darüber unterhalten haben wie schön es wäre, wenn wir endlich Potters Geld hätten. Und...sie müssen wohl auch darüber geredet haben, dass ich ihn heiraten sollte, damit wir das Geld bekommen, wenn Dumbledore ihn umgebracht hat. Dad hat Ron und mir erzählt, wie sie ausgerastet sind und gleich ihre Taschen gepackt haben! Dad konnte ihnen grade noch die Zauber nach schießen, sie haben nämlich angedroht sofort zu Potter zu gehen und ihm alles zu erzählen. Das hätte alles kaputt gemacht! Seitdem haben wir sie nicht mehr gesehen.“, erzählte sie bereitwillig. Ich sah sie nachdenklich an. Fred und George standen auf meiner Seite? Sie hatten ihre Familie verlassen, um mich zu warnen. Dieser Gedanke zauberte ein kleines Lächeln auf mein Gesicht. "Sind sie in Gefahr?“, fragte ich. "Ich weiß es nicht. Vermutlich wird Dumbledore sie überwachen lassen und sie bei dem kleinsten Grund nach Askaban bringen lassen.“, sagte sie leise. Ich erhob mich. Ich musste veranlassen, dass die beiden hier her kamen und sich hier versteckten, damit sie nicht nach Askaban kamen. Ich konnte mir vorstellen, dass vorallem Severus das wurmen würde, wenn sie hier wohnten und alleine das war Grund genug dazu. "Danke sehr, Ginevra. Ich denke ich werde dich bald wieder besuchen kommen.“, sagte ich, ehe ich die Zelle verließ, verschloss und ihre Einsprüche ignorierte. Dachte sie tatsächlich ich würde sie freilassen, nur weil sie kooperativ war? Ganz sicher nicht. Ich sprach einen kurzen Tempus und stellte fest, dass es schon fünf Uhr morgens war. Ich hatte noch etwas Zeit und ging zu Dean, der mir allerdings nichts neues sagen konnte. Und seltsamerweise hielt er viel weniger aus, als Ginny, obwohl ich ihn immer wieder zwischendurch heilte, sodass er nicht starb. Es war anscheinend nicht genug, denn als ich die Zelle verließ war er tot. Ich sagte einer Hauselfe Bescheid, dass sie die Leiche wegbringen und verbrennen sollte, ehe ich hoch in mein Zimmer ging. Ich entledigte mich meiner Klamotten und ging ins Badezimmer, wo ich schnell duschte. Ich zog mich wieder an und ging ins Wohnzimmer, denn es war schon sieben Uhr. Wann sollte ich die Weasleyzwillinge holen gehen? Ich entschied, dass es jetzt genauso gut wie später ginge, also sagte ich einer Hauselfe Bescheid. Die anderen sollten sich ja keine Sorgen um mich machen. Ich ging in die Eingangshalle und apparierte von dort aus in die Winkelgasse. Die Läden öffneten grade. Ich setzte meine 'Malfoy-Maske' auf, sodass die wenigen Leute, die nun schon unterwegs waren, mir sofort aus dem Weg gingen. Ich ging gradewegs auf den Laden der Weasleyzwillinge zu, der auch grade erst öffnete. "Seit wann lässt sich ein Malfoy dazu herab bei uns einzukaufen?“, grinste mich Fred an. Ich war vermutlich der einzige, die die beiden auseinander halten konnte. "Dir auch einen wundervollen guten Morgen, Fred.“, schnarrte ich in bester Malfoymanier. Fred sah mich erschrocken an. Natürlich, seines Wissens nach konnte ihn nur eine Person von seinem Zwilling unterscheiden, womit er ja auch Recht hatte. Seine Augen huschten über mein Gesicht, bis er mir direkt in die Augen sah. Ich spürte, wie er in meinen Geist eindrang und ich ließ ihn, denn das war immerhin die beste Möglichkeit das Ganze lautlos zu klären. Ich war mir sicher, dass der Laden mit etlichen Zaubern überwacht wurde. Sein Gesicht wurde noch geschockter, als ich ihm die Bilder aus den Ferien vor meinem zweiten Jahr zeigte, als die beiden mit Ron mich mit ihrem fliegenden Auto abgeholt hatten. Ich lächelte flüchtig und trat an den Tresen. "Ich habe nicht viel Zeit. Ich will, dass du das hier an dieses Adresse lieferst.“, sagte ich und gab ihm einen Zettel, auf dem einige Scherzartikel standen, mit denen Draco mir immer in den Ohren lag, weil er sie haben wollte. Dann schob ich ihm einen zweiten Zettel über den Tresen, auf dem die Apparier - Koordinaten von Slytherin Manor standen. "Es ist ziemlich viel, lass dir also von deinem vermaledeiten Bruder helfen. Und beeilt euch, ich will die Sachen spätestens um Punkt zwölf Uhr.“, sagte ich arrogant, drehte mich um und verließ ohne ein weiteres Wort den Laden. Es war einfacher als ich dachte. Ich apparierte zurück und wurde sofort von einem fuchsteufelswilden Severus Snape begrüßt. "Was denkst du dir bei solchen Aktionen eigentlich? Wieso musst du verdammt nochmal immer das tun, was man dir verbietet?“, zischte er gepresst. Anscheinend war er der erste, der aufgewacht war und hatte die Nachricht von der Hauselfe bekommen. Ich sah ihn so unschuldig an wie ich konnte und wollte grade anfangen mich zu rechtfertigen, als er mich auch schon wieder unterbrach. "Spar dir das, Potter! Du willst deinen Mitmenschen unbedingt einen Herzinfarkt bescheren, oder? Weißt du wie viele Magengeschwüre ich schon wegen dir hatte?“, knurrte er. Ich sah, wie er die Zähne ganz fest aufeinander presste, damit er nicht anfing zu brüllen. "Aber Sev...“, chielpte ich absolut unschuldig. "Nenn mich nicht so! Wo warst du kleine Pest?“, fragte er. "In der Winkelgasse.“, sagte ich und scharrte unruhig mit dem Fuß auf dem Boden. Ich sah, wie er förmlich dagegen ankämpfte mich zu köpfen. Es klappte ganz gut, aber seine Selbstbeherrschung war trotzdem ziemlich am Ende. "DU WARST WO?“, schrie er. Ich zuckte vor Schreck heftig zurück und im nächsten Moment hörte ich Türen knallen und Luzifer, Salazar und Tom kamen angestürmt. "Was zum Teufel ist hier los?“, zischte Sal. Ich strahlte ihn an, lief zu ihm und küsste ihn zärtlich. "Hallo Schatz.“, flötete ich. "Ich bin müde, es war eine lange Nacht. Ich denke ich werde jetzt schlafen gehen.“, lächelte ich und wollte in Richtung Treppe gehen, als Salazar meinen Arm festhielt. "Was hast du ausgefressen, dass du Severus zum Schreien bringst?“, fragte er resigniert. "Gar nichts! Er schreit mich doch immer an! Du solltest sauer auf ihn sein, dass er nicht nett zu mir ist!“, versuchte ich es. Severus sah mich an und ich sah, dass sein linkes Auge zuckte. Ein sehr starkes Zeichen, dass er wirklich mit aller Macht versuchte sich nicht aufzuregen. Und auch ein Zeichen dafür, dass das Vorhaben zum Scheitern verurteilt war. "Er war in der Winkelgasse!“, zischte Severus durch zusammengepresste Zähne. Ich sah ihn beleidigt an. "Petze!“, maulte ich. Der Griff an meinem Arm festigte sich schlagartig, als Salazar die Nachricht realisiert hatte "Sag das nochmal.“, verlangte Salazar. "Er war in der Winkelgasse! Diese Pest will mich noch ins Grab bringen!“, fauchte Severus und wandte sich dann wieder an mich. "Was war so wichtig, dass du das Risiko eingegangen bist dich vom Orden schnappen zu lassen?“, fragte er wütend. "Ich hab...nur ein Geschenk für Draco gekauft...also eigentlich noch nicht gekauft, es wird nachher geliefert.“, sagte ich leise. "Und dann auch noch eins für dich, Sevvie.“, chielpte ich breit grinsend, als ich an die Weasleyzwillinge dachte. "Ich will es nicht haben!“, knurrte er sofort. Ich sah ihn wieder beleidigt an. "Da riskiere ich mein Leben und du weißt es gar nicht zu schätzen!“, maulte ich. "Liebling...“, sagte Salazar gedehnt und ich zog sofort den Kopf ein und machte mich ganz klein. Das fing nicht gut an. Ganz und gar nicht gut. "Was hast du dir dabei gedacht?“, fragte er. "Ich wollte doch nur...“, fing ich an, wurde aber sofort unterbrochen. "Uns noch mehr Magengeschwüre machen!“, zischte Severus. "Ich sollte einen Apparationsschutz auf die Eingangshalle legen, damit Carol nicht mehr abhauen kann.“, sinnierte Tom. Ich sah ihn geschockt an. "Ihr könnt mich hier doch nicht einsperren! Ich bin erwachsen! Ihr habt kein Recht dazu, verdammt! Und sowieso, wieso versuche ich mich eigentlich zu rechtfertigen? Ich hab doch zumindest eine Nachricht hinterlassen! Ich hätte einfach gehen können!“, regte ich mich auf. Was fiel denen eigentlich ein, mich wie ein kleines Kind behandeln zu wollen? Sie hatten kein Recht dazu! "Das hättest du nicht!“, knurrte Salazar. Ich sah ihn wütend an. "Du willst mich wie ein Kind behandeln? Gut, meinetwegen. Dann schlaf demnächst in deinem Zimmer, denn man fickt keine Kinder!“, schrie ich ihn wütend an, riss mich von ihm los und stürmte die versteckte Treppe runter in die Kerker. Ich musste mich unbedingt abreagieren. Ich ging in die Zelle von Ginny und schlug die Tür dann mit aller Macht hinter mir zu, sodass es laut durch die Kerker hallte. Ich beschäftigte mich bestimmt drei Stunden damit Ginny auf alle möglichen Arten zu quälen, zu foltern und sie wieder zu heilen. Dieses Mal gründlicher, ich wollte immerhin nicht, dass sie mir unter den Fingern wegstarb. Ich wusste nicht, wieso ich mich so aufgeregt hatte, denn eigentlich war es ja nichts neues, dass jeder versuchte mich zu bevormunden, aber ich musste in dem Moment einfach rumschreien. Nun war mir eher nach Heulen zumute. Ich hasste es mich mit Salazar zu streiten. Ich hasste es wirklich. Ich verließ den Kerker und ging mich in meinem Badezimmer duschen, immerhin war ich von oben bis unten mit Blut befleckt gewesen. Ich zog mich an und seufzte tief. Was sollte ich denn jetzt tun? Was war, wenn Salazar mich nun verließ? Wenn er mich nicht mehr wollte, weil ich ihm zu zickig war? Bei dem Gedanken konnte ich nicht anders als laut aufzuschluchzen. Ich lief durch die Gänge zum Salon, wo ich Salazar vermutete und wurde fündig. "Es tut mir Leid...“, wisperte ich reumütig und starrte auf meine Füße. Was zum Teufel war mit mir los? Die ganzen Bewohner des Manors saßen im Salon, starrten mich an und ich flennte wie ein kleines Baby. Irgendwas stimmte mit mir nicht, vorallem, weil ich nichtmal aufhören konnte. Ich bekam sogar schon Schluckauf. "Carol, was ist denn mit dir los?“, fragte Sal sofort besorgt und kam auf mich zu. Ich schüttelte heftig den Kopf und schluchzte nur weiter. Ich spürte, wie er mich in den Arm nahm und ich klammerte mich krampfhaft an ihn. "Nicht gehen...lass mich nicht allein...“, wimmerte ich leise. In meinem Kopf liefen Filme, wie Salazar mich verließ und jemand anderen fand, jemand der nicht so zickig und gestört war wie ich, nicht so wertlos und jemand, der ihn glücklicher machen konnte. "Ich lass dich doch nicht allein du Dummerchen! Wie kommst du denn darauf?“, fragte er und ich konnte hören, dass er ziemlich irritiert war. Ich auch, weil ich nicht wusste, was mit mir los war. Es passte einfach nicht, dass ich vor irgendwem total zusammen brach. Ich hörte, wie Salazar sich von den anderen verabschiedete und spürte, wie er mich danach auf den Arm nahm und mich irgendwohin trug. Mein Zimmer, wie ich feststellte, als er mich hinlegte und ich die Augen öffnete. "Was ist denn los, Carol?“, fragte er sanft, nachdem er meinen Kopf in seinen Schoß gebettet hatte. "Ich weiß es nicht...“, brachte ich mehr schlecht als recht hervor. Ich wusste es ja wirklich nicht. Ich wusste nur, dass irgendwas absolut nicht stimmte. Und es gefiel mir nicht. Salazar seufzte. "Du brauchst nicht mehr weinen, Carol. Ich werde nicht gehen. Und das vorhin...eigentlich hast du sogar Recht. Du bist volljährig, wir können dich nicht einsperren. Aber wir machen uns Sorgen, dass musst du auch verstehen. Erzählst du mir denn jetzt in Ruhe, was du in der Winkelgasse wolltest?“, fragte er. Nebenbei strich er sanft durch meine Haare. Ich brauchte einige Zeit um zu verinnerlichen, was er gesagt hatte. Er würde nicht gehen. Er würde bei mir bleiben. Nicht bei irgendeinem anderen Mann, sondern bei mir. Ich schluchzte aufgrund der Erkenntnis erleichtert auf. "Ich...Ginny hat mir erzählt, dass die Weasleyzwillinge immer auf meiner Seite standen...und sie mir auch sagen wollten, was ihre Familie spielte, aber ihr Vater hatte einen Schweigezauber auf sie gelegt. Und nun lässt Dumbledore sie überwachen und will sie beim kleinsten Fehltritt nach Askaban stecken lassen, Sal. Das konnte ich doch nicht zulassen. Ich bin also in den Laden und...naja, ich hab Fred eben auch mit dem Namen angesprochen. Er wusste ja, dass nur Harry Potter ihn und George auseinander halten kann...und dann ist er in meinen Geist eingedrungen und ich hab ihn gelassen, damit er weiß, wer ich bin. Und ich hab ihm dann gesagt er soll mit seinem Bruder hier her kommen und ein paar Sachen liefern. Die Sachen eben, die Draco die ganze Zeit schon haben will, weißt du? Und dann bin ich auch schon wieder gegangen. Ich war nur 15 Minuten weg, höchstens!“, erzählte ich ihm alles. Salazar seufzte wieder. "Aber auch in den 15 Minuten hätte sonstwas passieren können, Car. Du hättest zumindest warten können, bis einer von uns wach war und dann hätten wir dich doch begleitet.“, sagte er. Ich schüttelte den Kopf. "Nicht in die Winkelgasse. In Hogwarts konntest du dem Schloss ja befehlen, dass wir nicht entdeckt werden dürfen, aber da? Ihr hättet mich niemals gehen lassen!“, sagte ich. Er sah mich skeptisch an, stöhnte dann aber leise auf. "Du hast Recht, wir hätten dich nicht gehen lassen.“, gab er zu. "Geht es dir besser?“, fragte er. Ich nickte und wollte grade noch etwas erwiedern, als ein markerschütternder Schrei durch das Manor ging. Sal und ich sprangen sofort auf und liefen in die Richtung, aus der wir ihn gehört hatten. In der Eingangshalle wurden wir fündig und was wir dort sahen, ließ uns den Atem stocken. Kapitel 14: Die Sache mit den Gefährten oder: Wie man Draco leiden lässt ------------------------------------------------------------------------ "DAS KANN NICHT SEIN! DAS MUSS EIN FEHLER SEIN!“, schrie Draco in einer ohrenbetäubenden Lautstärke. Er war es auch, der vorher schon geschrien hatte. Und vor Draco standen....Fred und George, jeweils mit einer Kiste mit den Scherzartikeln in der Hand. Ich stürmte die Treppe runter. "Draco, was ist los?“, fragte ich. Draco stand wie erstarrt da und bemerkte mich vermutlich nicht mal. Ich sah verwirrt zu Fred und George die beide wie Honigkuchenpferde grinsten. Sie wandten sich zu mir, stellten die Kisten auf den Boden und umarmten mich gleichzeitig. "Harry, wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht! Du wirst doch aber nicht mehr Harry heißen! Wie heißt du denn jetzt?“, fragte George. "Carol Aron Malfoy. Aber was habt ihr mit meinem Bruder gemacht?“, fragte ich amüsiert. Sie ließen mich los, als ein tiefes Knurren ertönte. Ich sah irritiert zu Draco und im nächsten Moment klappte mir der Unterkiefer runter. Das konnte doch nicht wahr sein! "Welcher von beiden?“, fragte ich Draco, der mich wütend ansah. "BEIDE!“, schrie Draco. Ich sah ihn einige Sekunden still an, bis ich in schallendes Gelächter ausbrach. "Aber Draco-Schatz.“, chielpte Fred und legte einen Arm um Draco's Hüfte. "Was regst du dich denn so auf?“, fragte George und legte ebenfalls einen Arm um Draco's Hüfte. Sie waren beide in der Zaubererwelt aufgewachsen und es war ein offenes Geheimnis, dass die Malfoys Veela waren. Und Dracos Reaktion war nunmal mehr als deutlich. Sie konnten sich denken, dass sie Dracos Gefährten waren. Und vermutlich spürten sie es selbst. Ich wusste nicht, ob man es spürte, wenn man Gefährte von jemandem war, obwohl man selbst kein magisches Wesen war. "Carol!“, wimmerte Draco total untypisch. Ich schnaubte belustigt. "Versuch es nicht zu leugnen, sonst wird dein Herz anfangen zu schmerzen.“, riet ich ihm noch immer grinsend. Drays Gesichtsausdruck war aber auch zu komisch. Richtig gequält und leidend. "Natoll, dein Gefährte ist aber auch Salazar! Ich hab zwei! Und sie sind Weasleys! Was machen die beiden überhaupt hier?“, fauchte Draco. Sal war mittlerweile auch die Treppe runter gestiegen und gab sich keine Mühe sich das Grinsen zu  verkneifen. "Sie werden hier wohnen.“, eröffnete ich ihm. Auch die Weasleyzwillinge sahen mich irritiert an, denn davon hatte ich ja noch nichts erzählt. "Das ist mein Haus, du kannst sie doch nicht einfach einladen hier zu wohnen!“, empörte sich Sal. "Ich will sie nicht dauernd um mich haben!“, fauchte Draco. Ich verdrehte gespielt die Augen. "Sieh mal, Dray. Stell dir Sevs Gesicht vor, wenn er erfährt, dass sie hier wohnen,. Und stell dir Lucius' Gesicht vor, wenn du ihm sagst, dass die beiden deine Gefährten sind! Ich finde das ist das alles wert!“, grinste ich breit. Draco schien tatsächlich kurz darüber nachzudenken. Er wusste ja, dass er sich nicht gegen seine Gefährten wehren durfte, aber er würde vermutlich noch einige Zeit daran zu knabbern haben. "Kommt mit ins Wohnzimmer, dann erklär ich euch wieso Forge hier wohnen müssen.“, sagte ich. Ich nahm Sals Hand und zog ihn mit mir ins Wohnzimmer. Draco, Fred und George folgten. Fred und George zogen Draco in ihrer Mitte auf die Couch, Sal und ich setzten uns auf die zweite. "Naja...wo fang ich am besten an? Ich hab...erfahren, dass Dumbledore euch beide überwacht und euch nach Askaban sperren will.“, fing ich schließlich stockend an. Mir ware grade eingefallen, dass ich ihren Bruder getötet und ihre Schwester gefoltert hatte, ich war mir nicht sicher, wie sie darauf reagierten. ,Das dachten wir uns schon.“, sagte George. "Ja, deswegen haben wir uns extra korrekt verhalten.“, meinte Fred. Ich nickte. "Sal, kannst du vielleicht den Schweigezauber, der auf ihnen liegt brechen?“, fragte ich meinen Gefährten. Dieser murrte unzufrieden, ihm gefiel es wohl immer noch nicht, dass ich die beiden einfach so hier her eingeladen hatte. Trotzdem zog er seinen Zauberstab und brach die beiden Zauber in kurzer Zeit. "Woher wusstest du-?“, fragten beide gleichzeitig. "Von Ginny. Sie hat mir auch erzählt, dass ihr wusstet, was eure Familie getrieben hat.“, sagte ich. "Wir wollten es dir sagen, wirklich!“, sagten beide sofort. Ich nickte erneut. "Ich weiß. Deswegen wollte ich, dass ihr hier wohnt. Damit ihr in Sicherheit seid. Ihr seid die einzigen aus eurer Familie, die nicht nur nett zu mir waren, weil sie dafür bezahlt wurden.“, beruhigte ich sie. Sie nickten dunkel. "Sie sind nicht mehr unsere Familie, Ha-...Carol. Deswegen sind wir ausgezogen! Es ist so widerlich, was sie getan haben!“, sagte Fred. George nickte zustimmend. Ich lächelte schief. "Das trifft sich gut, sonst hättet ihr wirklich einen Grund böse auf mich zu sein.“, sagte ich. Sie sahen mich irritiert an. "Ich hab Ron getötet. Und Ginny ist im Kerker.“, sagte ich. Nun wurde ihr irritierter Blick geschockt. "Kommt schon, das Wiesel war ein Bastard und die Weaslette war auch nicht besser.“, schnarrte Draco und verschränkte die Arme. Ich war ihm dankbar, denn ich wusste wirklich nicht, wie sie ohne Draco's Einmischung reagiert hätten. So kamen sie noch ein bisschen zur Ruhe, ehe sie antworteten. "Es ist nicht so, als ob wir das gut heißen, Carol.“, sagte Fred und ich hatte das Gefühl, dass er versuchte streng zu klingen. "Andererseits...es klingt hart, aber nachdem, was er abgezogen hat...“, meinte George. "Können wir dich sogar ein bisschen verstehen.“, führte Fred den Satz zu Ende. "Ihr nervt. Tierisch!“, murrte Draco. "Sag sowas nicht, Dray.“, chielpte ich. "Du wirst sie noch dein ganzes Leben an der Backe haben.“, setzte Salazar hinzu und grinste schadenfroh. "Du auch, Liebling. Draco ist mein Bruder. Fred und George sind deine Schwager. Wir werden eine große, glückliche Familie.“, grinste ich breit und kuschelte mich demonstrativ näher an ihn. Fred und George grinsten auch breit und auch Dracos Mundwinkel zuckten verdächtig. Ich hörte Sal unzufrieden knurren. "Benehmt euch! Dieser ganze Scherze-Kram wird in meinem Haus unterlassen, sonst sperr ich euch zu eurer Schwester!“, knurrte er. "Sei nicht so fies zu ihnen.“, sagte Draco aus Reflex, immerhin wurden grade seine Gefährten beleidigt. Ich grinste selbstzufrieden und Draco verzog das Gesicht. "Also Carol, nun erzähl mal. Wieso bist du ein Malfoy?“, fragte George. Und ich erzählte. Ich ließ nichts aus, auch wenn mich Sal und Draco immer wieder ergänzen mussten, weil ich einige Dinge vergessen hatte. Am Ende der Erzählung blieben wir alle erstmal einige Momente still. "Oh mein Gott ich fass es nicht! Du vögelst Salazar Bloody Slytherin!“, platzte es schließlich aus George heraus. Ich lachte leise, während Draco und Sal kollektiv die Augen verdrehten. "Er 'vögelt' mich nicht.“, murrte Salazar. Es klang seltsam, wie er das Wort 'vögeln' aussprach, weil es einfach nicht zu ihm passte. Er drückte sich selten irgendwie geschwollen oder hochgestochen aus, aber dennoch war 'vögeln' nie ein Wort, bei dem ich mir vorstellen konnte, dass Salazar es mal sagen würde. "Er hat Recht. Er fickt mich.“, sagte ich völlig ungerührt. Sal schlug mich leicht auf den Hinterkopf. "Hör auf so vulgär zu sein du Gör!“, zischte er. Ich grinste ihn nur lieblich an und küsste ihn, was ihn sofort wieder besänftigte. Als ich wieder zur anderen Couch sah, sah ich die amüsierten Gesichter der drei. "Also Dray, wann sagen wir es Mummy und Daddy?“, chielpte ich. Sofort verdunkelte sich Dracos Gesicht wieder. "Oh, sofort also?“, grinste ich und rief eine Hauselfe. Ich sagte ihr Bescheid, dass sie Lucius und Narzissa holen sollte und keine fünf Minuten, nachdem die Elfe verschwunden war, kamen unsere Eltern auch. Sie blieben irritiert im Türrahmen stehen. "Was wollen Weasleys hier?“, fragte Lucius. "Oh, sie sind hier um Draco zu heiraten.“, grinste ich, bevor einer der drei etwas sagen konnte. In Lucius Gesicht fiel alles, was wirklich unbezahlbar war. Er sah zu Draco. "Sag mir, dass Carol lügt. Sag es.“, knurrte er. Draco zuckte mit den Schultern. "Nein. Sie sind meine Gefährten. Beide, falls du das noch fragen wolltest. Es ist schön zu sehen, dass ich nicht der einzige bin, der darunter leidet.“, sagte Draco und stand auf. "Entschuldigt mich. Ich werde mich erhängen gehen.“, sagte er monoton und verließ das Zimmer. "Das tut er nicht wirklich, oder?“, fragte George nach ein paar stillen Momenten. "Ach Blödsinn. Er will nur, dass ihr ihm nachgeht. Aus Lucius' Reichweite.“, grinste ich. Die beiden grinsten nun auch wieder, standen auf und waren schneller verschwunden, als Lucius sie aufhalten konnte. "Weasleys?“, fiepte mein Vater schwer verstört. Ich nickte. "Zwei um genau zu sein. Habt ihr ein Glück, ihr bekommt gleich drei Schwiegersöhne.“, lachte ich leise und zeigte Lucius und Narzissa sich zu setzen, was die beiden auch taten. Ich erklärte ihnen, wieso die beiden überhaupt hier waren, auch um sie ein bisschen abzulenken. Narzissa hatte noch kein Wort gesagt, sie war wohl wirklich ziemlich geschockt. Ich konnte es ihr nichtmal verdenken. Sie hatte ihr ganzes Leben damit verbracht die Weasleys zu hassen, weil diese auf Dumbledores Seite standen. Und nun sollten gleich zwei von ihnen ihre Schwiegersöhne werden. Es war ziemlich verständlich. Kapitel 15: Ich hätte so gern eine Schlacht! -------------------------------------------- Die letzte Woche verging irgendwie ziemlich schwammig, was sowohl an meiner momentan mächtig kränklichen Gesundheit, als auch an den vielen kleinen Ereignissen lag, die ich trotzdem nur halb mitbekommen hatte. Ich war nämlich die meiste Zeit damit beschäftigt mir meine ständige und immer präsente Übelkeit nicht anmerken zu lassen, vorallem vor Salazar musste ich sie verstecken. Denn sonst hätte der mich wenn es sein müsste auch ans Bett gehext, damit ich wieder gesund wurde. Ich bekam irgendwie mit, wie sich Draco, Narzissa, Lucius, Fred und George aussprachen, denn immerhin gehörten die Weasleyzwillinge nun zur Familie und die war bei den Malfoys heilig. Und es wurde anscheinend beschlossen, dass Fred und George im Falle einer Hochzeit auf jedenfall den Namen 'Malfoy' annehmen würden, was Narzissa, Lucius und Draco doch etwas zu besänftigen schien. Den Scherzartikelladen mussten die beiden Zwillinge allerdings vorerst schließen – ich glaubte nicht daran, dass Lucius es zu ließ, dass sie ihn überhaupt wieder öffneten – denn es war einfach zu gefährlich zurück in die Winkelgasse zu gehen, ehe wir Dumbledore getötet und die Erinnerung an ihn genommen hatten. Ich hatte den entsprechenden Zauber, trotz ständigem Unwohlsein recht schnell gelernt und auch die anderen beherrschten den Zauber mittlerweile im Schlaf, die Todesser, die Tom für die Übergriffe eingeteilt hatte, eingeschlossen. Vor einigen Tagen sagte uns Salazar Bescheid, dass das nächste Ordenstreffen am Wochenende sei, was mittlerweile heute war, weswegen ich auch schon in der Eingangshalle saß und auf die anderen wartete. Salazar wollte eigentlich nicht, dass ich mit ging, aber ich hatte seine Proteste schlichtweg überhört. Sal hatte auch berichtet, dass der Orden, nach dem rätselhaften Verschwinden von Dean und Ginny – die immer noch im Kerker vor sich hinvegitierte – nun stärker im Schloss patroullierte. Allerdings würde das kein Problem sein, denn dann konnten wir uns auch einzeln um die Mitglieder des Ordens kümmern, was somit nur zu unserem Vorteil war. Und als kleinen Bonus hatte ich die Rumtreiberkarte aus meinem Koffer gekramt und sie eingesteckt. Was hatte sich noch in den letzten Tagen geändert? Ich war extrem anhänglich geworden. Und wenn ich etwas nicht bekam, was ich wollte, dann fing ich an zu schreien, Dinge zu werfen und kurz darauf in Tränen auszubrechen. Ich kam mir komisch vor, weil ich nicht wusste, was mit mir los war. Ich tippte darauf einfach nur endgültig übergeschnappt zu sein und ich war wohl auch nicht der einzige. Lucius hatte schon für nächste Woche einen Termin bei einem Geistheiler für mich ausgemacht. Jetzt musste ich auch noch zum Therapeuten und ihm von meinem Leben erzählen. So ein Scheiß, als ob ich das wirklich tun würde! Ich schnaubte abfällig alleine bei dem Gedanken. "Was ist los, Liebling?“, fragte Sal vorsichtig. Ich murrte unzufrieden. Seitdem ich diese beschissenen Stimmungsschwankungen hatte, packte mich jeder in Watte und wägte jedes Wort einzeln ab, um mich nicht zu verärgern. Es regte mich ungemein auf. "Ich will nicht zum Geistheiler.“, maulte ich dennoch antwortgebend. Ich versuchte meinen Ausbruch zu zügeln, denn jetzt konnte ich ihn wirklich nicht gebrauchen. Wir mussten bald los. Allerdings hatte ich auch keine Lust weiter über das Thema zu sprechen, weswegen ich die Rumtreiberkarte vor Sal auf den Tisch legte, der sich mittlerweile auch gesetzt hatte. Er hob eine Augenbraue. "Was soll das sein?“, fragte er. Ich stöhnte frustriert auf, als wäre es selbstverständlich, dass er wissen müsste, was dieses alte, vergilbte und noch leere Pergament war. Ich zückte den Zauberstab, tippte die Karte an und sagte: "Ich schwöre feierlich, ich bin ein Tunichtgut.“ Sofort entstand die Karte von Hogwarts, was auch Salazar sah. Er sah verdutzt auf die Karte. "Das wird es uns einfacher machen die Ordensmitglieder zu verhexen. Und dann am besten in irgendwelche leeren Klassenräume einzusperren, damit nicht andere Ordensmitglieder über sie stolpern, bis wir fertig sind.“, sagte ich. Salazar nickte langsam. "Du hast Recht, das wird es uns tatsächlich einfacher machen.“, sagte er. Ich konnte nichts weiter erwiedern, denn schon im nächsten Moment gingen die Türen zum Thronsaal auf und etwa fünfzig Todesser kamen in die Eingangshalle. Unter ihnen meine Familie, Fred, George, Severus, Sirius und auch Luzifer und Tom. "Seid ihr fertig?“, fragte Luzifer. Sal und ich nickten und erhoben uns. Fred und George würden mit den Todessern in den Honigtopf einbrechen, der heute ohnehin nicht geöffnet hatte. Lucius, Narzissa, Draco und Luzifer würden mit ihnen gehen, damit man die Leute auch unter Kontrolle halten konnte. Sie würden das Treffen stürmen, alle schocken und dann die Zauber für das Löschen des Gedächtnisses anwenden. Tom wird in Salazars Räume in Hogwarts apparieren, einen Blick auf die Karte werfen und sich um Dumbledore kümmern. Severus würde ihn zur Sicherheit begleiten und auch Sirius war dazu verdonnert worden. Und Salazar und ich würden uns die patroullierenden Ordensmitglieder vornehmen. Jeder kannte seinen Auftrag. Salazar nahm Sirius und meine Hand, Tom nahm Severus' und wir apparierten, gleich nach den Todessern, aus der Eingangshalle. Wir kamen wieder in Salazars Gemächern an und ich warf einen Blick auf die Karte. "Er ist noch in seinem Büro. Überrascht ihn da einfach.“, sagte ich mit einem kurzen Blick auf die Uhr, der mir verriet, dass Dumbledore wohl erst in einer halben Stunde zum Treffen gehen würde. Tom, Sirius und Severus nickten, dass sie verstanden hatten und wir gingen los. Meine Augen klebten auf der Karte, um die anderen früh genug warnen zu können, doch in den Kerkern war niemand, außer uns und den Slytherinschülern. Ich sah nochmal auf die Uhr. Es war noch ziemlich früh, die Schüler würden also noch schlafen. Es war nur logisch, denn man konnte kein Ordenstreffen abhalten, in dem jeder Lehrer saß – denn alle Lehrer an Hogwarts waren Mitglieder – und die Schüler hatten niemanden, der sie beaufsichtigte. "Versperr die Gemeinschaftsräume.“, sagte ich zu Salazar. Er hatte es sowieso vor, das sah ich an seinem Blick, aber er schwieg und tat das Gesagte. Das war vermutlich einer der Punkte, die ich bei der letzten Besprechung verpasst hatte, aber das überging ich geflissentlich. Hauptsache die Schüler konnten nicht in den Gängen umherwandern und waren somit sicher. Wir kamen in der Eingangshalle an. "Da vorne im Zauberkunstkorridor ist Moody.“, sagte ich in gedämpfter Lautstärke. Ich steckte schnell die Karte weg und zog meinen Zauberstab, die anderen zogen ihre ebenfalls. Das Duell war nicht sehr fair, aber darum ging es hier ja auch nicht. Es ging nur darum alles möglichst schnell möglichst sauber über die Bühne zu bringen und das mit möglichst wenig Toten. Salazar ließ Moody in ein leeres Klassenzimmer schweben und versiegelte es danach. Es verhielt sich noch fünf Mal genauso. Einmal war es Tonks, die wir schockten und wegsperrten, nachdem wir ihr die Erinnerungen an Dumbledore genommen hatten. Ein anderer war Arthur Weasley und auch Percy Weasley lag schon geschockt in einem Klassenraum. "Gut, den Rest des Weges werdet ihr wohl alleine schaffen. Ihr solltet euch beeilen.“, spottete ich liebevoll und warf allen drein einen Blick zu, der ganz deutlich hieß: "Wenn euch was passiert werde ich euch umbringen!“ Sie verstanden den Blick erstaunlich gut und nickten etwas steif. Sie hatten auch schon meine Ausraster mitbekommen und waren lieber vorsichtig. Sie wussten, es war besser auf mich zu hören, seitdem ich den Verstand völlig verloren hatte. Die drei gingen und ich sah wieder auf die Karte. Sal und ich kümmerten uns um die letzten drei, die durch die Korridore gingen, danach war unser Auftrag erfüllt. Natürlich hätte Salazar auch eine der schwereren Aufgaben übernehmen können, aber er hatte von vornerein gesagt, dass er mir nicht von der Seite weichen würde und das tat er auch nicht. Wir sahen beide auf die Karte und seufzten leise. Wie sahen, dass es in einem Raum im fünften Stock eine heftige Menschenansammlung gab, die wild durcheinander lief. Zumindest sah es auf der Karte so aus. Die Hälfte von den Punkten war der Orden, die andere Hälfte die Todesser. "Es wird langweilig.“, maulte ich nach fünf Minuten, die wir einfach nur wie hypnothisiert auf das Pergament gestarrt hatten. Wir mussten warten, bis wir sahen, ob jemand versuchte zu fliehen oder wir gewannen. Einmischen durften wir uns nicht. Oder besser gesagt ich durfte nicht und Sal würde das sicherlich auch zu verhindern wissen. "Stell dich nicht so an. Es wird nicht mehr lange dauern. Siehst du? Diese ganzen Punkte bewegen sich gar nicht mehr, die werden geschockt sein und meines Wissens nach sind das alles Ordensmitglieder.“, sagte Sal und zeigte auf einige Punkt. Er hatte Recht. Wir hatten definitiv den Überraschungsmoment auf unserer Seite gehabt, was wohl auch unser größter Vorteil war. Ich seufzte. "Lass uns in einen der Gemeinschaftsräume. Den Schülern muss auch noch die Erinnerung gelöscht werden, Sal. Wir können damit anfangen, während die Rotzgören noch schlafen.“, schlug ich vor. Er sah mich zwar erst zweifelnd an, nickte dann aber geschlagen. Er wusste, dass ich Recht hatte. Wir waren ohnehin grade in der Nähe des Gryffindorturms, also fingen wir dort an. Es war noch früh und obendrein Samstag, weswegen die Schüler alle noch schliefen und wir somit ziemlich schnell voran kamen. Der Zauber war wie gesagt nicht besonders schwer oder kräftezehrend. Es wurde auf Dauer einfach nur eintönig und langweilig. Nachdem wir die Gryffindors abgehakt hatten sah ich auf die Karte und sah, dass die Todesser schon in der Schule ausgeschwärmt waren. "Sie sind auch fertig. Lass uns einfach weiter machen.“, sagte ich. Ich fand nicht, dass ich bei Tom, Sirius oder Severus unbedingt Bescheid sagen musste, dass es mir gut ging. Ich war eben nur gelangweilt! Salazar merkte das wohl. Er legte mir einen Arm um die Hüfte und zog mich die Korridore entlang zum Ravenclawturm. "Ich hätte so gerne eine Schlacht gehabt! Ich hab mir das Ende des Krieges wirklich nicht so fad vorgestellt.“, maulte ich. Salazar gluckste leise. "Reg dich nicht so auf. Nach heute ist es alles geschafft und dann kannst du dich auch wieder frei bewegen, sie es doch einmal so.“, lächelte mich mein Gefährte an. Ich legte den Kopf schief und dachte darüber nach, was er gesagt hatte, empfand das Argument als wirklich gut und straffte noch einmal meine Schultern, ehe wir anfingen die Gedächtnisse der Ravenclaws zu löschen. Kapitel 16: Pregnant, Daddy! ---------------------------- Sorry, dass es solange gedauert hat, aber ich wusste erstmal einfach nicht, wie ich weiter schreiben sollte. Und wirklich zufrieden mit dem Kapitel bin ich auch nicht, aber nach drei mal umschreiben war das hier dann doch der beste Entwurf ._. Hoffe er gefällt euch trotzdem irgendwie ^^" ~ ~ ~ ~ ~ Es war mittlerweile mitten in der Nacht und wir hatten uns im Thronsaal versammelt. Nicht nur die Bewohner des Manors, sondern alle Todesser. Am Ende der Sitzung würde man ihnen den Bann auferlegen, dass sie nicht mehr über Dumbledore reden konnten. Die Sache im Ministerium hatte länger gedauert als geplant, es waren einfach wahnsinnig viele Menschen gekommen. Alle, um genau zu sein. Alle, die kein Dunkles Mal hatten. Was wirklich sehr positiv war, denn somit war es nun endgültig vorbei. Ich lehnte an Salazar, weil ich wirklich wahnsinnig müde war und auch schon desöfteren eingenickt war während der Sitzung, in der Tom Reden hielt, die Todesser von ihren verschiedenen Aufgaben berichteten und von ein paar Problemen während des Tages erzählten. Es hätte mich wirklich interessiert, wie es im Ministerium gelaufen war – in Einzelheiten, ich wusste ja, dass alles geklappt hatte – aber ich war einfach so verflucht müde und ich hatte das Gefühl mich jederzeit wieder übergeben zu müssen. "Hey, sollen wir gehen?“, wisperte mir Salazar ins Ohr. Ich nickte und öffnete meine Augen einen Spalt breit. Wir saßen zum Glück am Rand des Saals, direkt beim Seitenausgang, durch den wir nun auch leise gingen, um nicht auf uns aufmerksam zu machen. Wir gingen in Salazars Schlafzimmer, wo ich die Todesser Maske in die Ecke warf und mich dann voll eingekleidet aufs Bett legte. "Liebling, was ist los? Es macht dir doch sonst auch nichts mal eine Nacht nicht zu schlafen.“, fragte Sal, der sich neben mich gesetzt hatte und mir nun durch die Haare strich. Ich zuckte mit den Schultern und gähnte verhalten, bevor ich einmal kurz mit der Hand durch die Luft wischte und nur noch in Shorts auf dem Bett lag. Mein Gefährte seufzte leise, legte sich dann aber einfach neben mich und schloss mich in die Arme. Er wusste, dass man sich mit mir nicht unterhalten konnte, wenn ich müde war. Und so schlief ich einfach ein. Ich wurde am Morgen durch einen heftigen Würgereiz geweckt, der mich dazu veranlasste schnell aus dem Bett zu springen und ins Bad zu hechten. Ich beugte mich über die Toilette und erbrach mich. Salazar, der dadurch natürlich wach geworden war, hielt mir die Haare zurück und strich mir über den Rücken. Verdammt, dabei wollte ich das alles doch vor ihm geheim halten! Er reichte mir ein Glas Wasser und ich trank es in einem Zug aus, damit der eklige Geschmack aus meinem Mund verschwand. Sal half mir auf und brachte mich zurück ins Schlafzimmer, setzte mich auf dem Bett ab. Ich war noch immer ziemlich wackelig auf den Beinen. "Gehts wieder?“, fragte Salazar. Ich nickte leicht, lehnte mich erschöpft an ihn. "Hast du was Schlechtes gegessen oder so?“, fragte er weiter. Ich hätte wissen sollen, dass ich nicht einfach so davon kam, aber ich zuckte nur mit den Schultern. ::Er übergibt sssssich ssssschon ssssseit zsssswei Wochen!:: zischte es aus der Richtung von meinem Kopfkissen und ich grollte leise. Ich wusste wirklich, dass Cyrus immer dachte mir mit sowas etwas gutes zu tun, doch ich war genauso davon überzeugt, dass er das eben nicht tat! Es war nichts Gutes daran, wenn Salazar wusste, dass ich sowas solange vor ihm geheim gehalten hatte. "Carol? Wieso hast du nichts gesagt?“, fragte mein Gefährte sofort besorgt. Genau das wollte ich vermeiden! "Hab mir vermutlich einfach nur den Magen verdorben, nicht so wild.“, murmelte ich. "Blödsinn! Nicht zwei Wochen lang! Wir gehen jetzt zu Severus und er wird dich untersuchen.“, sagte er streng und stand wieder auf. Es war ihm absolut egal, dass es grade erst sieben Uhr morgens war, als er mich auf die Füße und einige Flure weiter zog, dort kräftig an einer Tür klopfte. "Sal, bitte! Das muss doch nicht sein.“, sagte ich nun schon zum fünften Mal. Und wie schon vorher auf dem Weg dorthin ignorierte er es einfach. Hinter der Tür hörte man Rumpeln und lautes Fluchen, ehe die Tür aufgerissen wurde und Severus uns wütend entgegen sah. "Was?“, blaffte er unwillig. Salazar schob ihn aus dem Weg und mich in das Zimmer. "Untersuch ihn! Cyrus hat gesagt, dass er sich seit zwei Wochen übergibt und ich will sofort wissen wieso!“, befahl Sal, während er mich auf einen Sessel drückte, der vor dem Kamin stand. Severus sah uns einige Sekunden völlig entgeistert an. Ich konnte ihn wirklich verstehen. Ich wäre auch grantig wegen sowas aus dem Bett geschmissen zu werden. "Ich hab versucht ihn davon abzuhalten.“, sagte ich und hob die Hände. Severus hob die Augenbraue. "Ich weiß aus Erfahrung, dass es immer schlimmer ist, als du es hinstellst. Los, T-Shirt aus. Ich muss deinen Bauch untersuchen. Und leg dich aufs Bett.“, schnarrte er. Ich murrte genervt, kam den Aufforderungen aber dennoch nach. Wieso stellten die sich denn bitte alle so an? Snape murmelte einen Diagnosezauber und dann noch einen und noch einen. "Was ist? Reicht einer nicht mehr?“, fragte ich genervt. "Severus? Was ist mit ihm los?“, motzte Sal im nächsten Moment, als der Tränkemeister nur immer wieder den Kopf schüttelte. "POTTER! Wie zum Teufel schaffst du das immer wieder?“, schnauzte mich Severus nach einigen weiteren Sekunden an. Dass er meinen alten Nachnamen verwand registrierte ich kaum, ich war es nicht anders gewohnt, wenn er mich anschrie. "Was denn?“, fragte ich irritiert. Ich hatte noch immer keine Ahnung, was nun mit mir los war. Severus sah mich ernst an, dann zu Salazar. "Hast du nicht gelernt zu verhüten, Slytherin?“, schnarrte er. Er rieb sich den Nasenflügel. "Verdammt, wie blind waren wir denn? Carol war ständig müde, seine extremen Stimmungsschwankungen und nun auch noch die Übelkeit! Wir dachten alle, er sei nun völlig wahnsinnig! Ich muss Lucius unbedingt sagen den Termin mit dem Geistheiler abzusagen.“, murmelte der Giftmischer zu sich selbst. Ich sah ihn entgeistert an. "Du meinst jetzt aber nicht, was ich denke das du meinst, oder? Sag mir, dass ich nicht schwanger bin!“, forderte ich ihn auf. Er schnaubte. "Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dir die Freude mache, oder? Es war so klar, dass noch irgendwas schief gehen muss, wenn du dabei bist. Selbst wenn Dumbledore tot ist machst du ständig Ärger!“ Ich sah einige Momente einfach ins Leere und dann zu Salazar. Ich wusste nicht, ob ich ein Kind wollte, weil ich der Meinung war niemals ein guter Vater sein zu können. Aber noch weniger wusste ich, ob Sal noch ein Kind wollte. Immerhin hatte er schon einen Sohn. Salazar sah ziemlich geschockt aus über diese Nachricht, was für mich eigentlich schon Antwort genug war. "Mach es weg.“, sagte ich zu Severus. Ich wollte nicht, dass Sal sich von mir trennte oder so, nur weil ich schwanger war. Ich würde auf das Kind verzichten, würde er es wollen. Und nach seinem Gesichtsausdruck wollte er es definitiv nicht. Severus sah nun entgeistert zu mir. "Du willst, dass ich dein Kind...abtreibe?“, fragte er. Ich nickte und sah ihn ernst an. "Vergiss es.“, sagte er sofort. "Du willst....es töten?“, hörte ich Sals Stimme leise, enttäuscht. Ich sah wieder zu ihm und sah solchen Schmerz in seinem Blick, dass es mich beinahe auch schmerzte. "Du willst es nicht. Das ist in Ordnung. Ich komm auch gut ohne Kinder klar.“, sagte ich. Nicht, dass ich wirklich daran glaubte. Ich musste eigentlich nur kurz darüber nachdenken – was ich mir vorher verboten hatte – und ich wusste, dass es mir mehr wehtun würde, als alles andere. Mein Blick schweifte zu meinem Bauch. Ich hatte mir immer eine Familie gewünscht, aber nicht damit gerechnet selbst eine zu gründen, nachdem mir klar war, dass ich schwul war. Und nun hatte ich die Chance dazu. "Was? Wie kommst du denn darauf? Ich...ja, ich bin ein wenig...erschrocken. Aber nur, weil ich nicht damit gerechnet habe, dass wir jetzt schon ein Kind bekommen! Ich dachte so in zehn Jahren vielleicht, immerhin bist du erst 17! Aber...Car, du kannst es doch nicht wirklich wegmachen lassen wollen.“, sagte Sal und setzte sich auf die Bettkante. Severus verließ das Zimmer und ging ins Bad, um uns ein wenig Zeit zum Reden zu geben. Ich sah Salazar zögerlich an. "Ich...ich glaube ich will das Baby. Es kommt so überraschend...und ich bin doch noch so jung! Aber...ich glaube wirklich, dass ich das Baby haben will.“, sagte ich vorsichtig. Ich war völlig durcheinander. Meine Instinkte sagten ganz klar, dass ich es behalten muss. Dass es nichts Wichtigeres mehr gab als meinen Gefährten und unser Kind. Aber mein Verstand schrie, dass es zu früh war. Dass ich grade erst volljährig und erst etwa zwei Monate mit Sal zusammen war. Salazar strich mir über den Bauch. "Bitte, Car. Sag nie wieder, dass du unser Kind abtreiben willst.“, sagte er nach einigen Minuten der Stille. Ich biss mir auf die Unterlippe, senkte beschämt den Blick. "Es tut mir Leid...aber du sahst so schockiert aus. Und du hast doch schon Tom. Wir haben nie über Kinder geredet, ich wusste nicht, ob du überhaupt noch welche willst. Und ich hab auch nie wirklich drüber nachgedacht, ob ich überhaupt welche will, weil ich nicht damit gerechnet habe welche bekommen zu können! Ich weiß ja noch nichtmal, wer Toms Mutter oder sein anderer Vater ist, wir haben uns ja nie darüber unterhalten!“, sagte ich und fuhr mir durch die Haare. Ich hatte das Gefühl mich rechtfertigen zu müssen. Salazar seufzte leise und nahm mich in den Arm, drückte mich an sich. "Toms Vater war ein einfacher One-Night-Stand. Er wollte nie etwas mit Tom zu tun haben und das ist auch ok. Aber ich hab wirklich nichts gegen weitere Kinder. Vorallem nicht, wenn ich sie mit dir habe.“, sagte Sal. Ich seufzte leise, kuschelte mich an ihn. Es blieb wieder einige Zeit still, in der Sal mir über den Bauch streichelte. Ich würde Vater werden. Oder Mutter, wie man es nahm. Ich musste unbedingt Bücher über männliche Schwangerschaften lesen, ich konnte mir wirklich nicht vorstellen, wie das Baby geboren werden sollte. Vermutlich über eine Art Kaiserschnitt. Oh bei Merlin, hoffentlich mit einem Kaiserschnitt. In der magischen Welt wusste man ja nie, da konnte es auch sein, dass ich mich untenrum irgendwie verändern würde! Ich verzog gequält das Gesicht, was Salazar leicht zum Lachen brachte. "Ich glaube ich weiß woran du grade denkst.“, gluckste er. "Keine Sorge. Wenn das Baby bereit ist wird ein Kaiserschnitt gemacht.“, grinste er. Ich atmete erleichtert aus und sackte gegen ihn. Zum Glück! Die Tür zum Badezimmer öffnete sich und Severus kam langsam raus. "Hast du ihm Verstand eingeprügelt?“, fragte er. Ich konnte sein leichtes Lächeln sehen, als er uns so aneinander gekuschelt sah. "Habe ich. Wir sehen uns beim Frühstück, denke ich.“, antwortete Sal und half mir aufzustehen. "Moment. Severus, weißt du wie weit ich bin?“, fragte ich noch, ehe wir aus der Tür gehen konnten. "In der siebten Woche.“, gab der Tränkemeister Auskunft. Ich nickte und ging mit Sal in unser Zimmer, wo wir uns anzogen. "Wir werden Eltern.“, sagte ich in die Stille. Ich konnte es einfach nicht glauben! "Ja, werden wir.“, lächelte Sal, küsste mich zärtlich. "Ich liebe dich, Car.“, wisperte er gegen meine Lippen. Ich seufzte hingerisen und erwiederte seine Worte, ehe wir runter in das Esszimmer gingen. "Lucius und Sirius werden dir den Kopf abreißen.“, sagte ich beiläufig und sah aus den Augenwinkeln, wie Sal zerknirscht nickte. Wir betraten den Speisesaal und setzten uns auf unsere Plätze. Es dauerte nicht lange, bis auch die anderen da waren. "Wir haben euch was zu sagen.“, sagte ich fest und sah in die Runde. Ich kam sicherer rüber, als ich mich fühlte. "Car ist schwanger.“, ließ Salazar die Bombe platzen. Die vorher noch fragenden, aber freundlichen Gesichtsausdrücke meiner Familie fielen restlos. Selbst den Weasleyzwillingen entglitten die Gesichtszüge. Es herrschte einige Zeit Stille, bis Lucius mich ansah. "Du bist was?“, fragte er tödlich ruhig. Ich zog den Kopf ein. Ein so ruhiger Luc war gar nicht gut. Da hatte ich den tobenden Lucius doch deutlich lieber! "Schwanger.“, sagte ich kleinlaut. Epilog: Zwei auf einen Streich ------------------------------ Lucius sah mich noch einige Zeit an, ehe er sich an Salazar wand. "Du hast meinen Sohn geschwängert? Meinen grade erst volljährigen Sohn, der eigentlich selbst noch ein Kind ist? Mit dem du erst zweieinhalb Monate zusammen bist?“, fragte er. Salazar nickte gelassen. "Ich weigere mich zu glauben, dass du tatsächlich so dämlich bist und uns das auch noch auf die Nase bindest.“, keifte Sirius und sprang von seinem Stuhl auf. Ich sah, wie er sich an der Tischplatte festkrallte, um nicht auf meinen Gefährten einzuschlagen. "Was hätte ich sonst tun sollen? Warten, bis man es Car ansieht?“, schnaubte Sal. Narzissa sah mich lächelnd an. "Bist du glücklich damit, Schatz?“, fragte sie und brachte die Männer damit zum Verstummen. Ich erwiederte das Lächeln ehrlich und nickte. "Ich bin glücklich damit, ja.“ "Dann ist es in Ordnung.“, sagte sie. "Ziss! Du kannst das doch nicht ernst meinen! Slytherin hat ihn geschwängert! Du kannst doch nicht einfach kommen und fragen, ob Carol glücklich ist und das Thema somit abhaken! Ihm gehört eine Lektion erteilt, nämlich dass man nicht einfach meinen Sohn schwängert!“, entrüstete sich Lucius und sah Narzissa böse an. "Mir ist es wichtig, dass Carol glücklich ist. Und das ist er offensichtlich. Außerdem...oh Gott, ich werde Großmutter!“, strahlte sie und sah wieder zu mir. "Komm, wir gehen in die Bibliothek. Wir müssen unbedingt wissen, wie das bei männlichen Schwangerschaften abläuft. Und dann lassen wir die Herrschaften einfach unter sich, dann können die das alleine klären. Du solltest dich sowieso nicht aufregen.“, plapperte meine Mutter und stand enthusiastisch auf. Ich sah kurz zweifelnd zu Sal, der allerdings nur lächelnd nickte. Ich war mir nicht sicher, ob ich ihn hier alleine lassen wollte, denn nicht nur Luc und Sirius schienen zufrieden damit, dass ich ging – damit ich nicht mitbekam, was sie mit meinem Gefährten taten – , sondern auch Dray, Fred und George. Tom hingegen grinste breit. Der fand den Gedanken an ein Geschwisterchen anscheinend gar nicht so schlecht. Und Luzifer... Nun, sein Gesichtsausdruck war völlig blank. Ich konnte einfach nicht erkennen, ob er sich freute noch einmal Großvater zu werden, oder eher mit Lucius und den anderen sympathisierte. "Geh schon. Ich werd schon mit denen fertig.“, sagte Salazar beruhigend und küsste mich kurz. Ich nickte, noch immer recht zögerlich. "Lasst ihn am Leben, bitte. Ich will nicht, dass mein Baby ohne Vater aufwächst.“, bat ich und stand dann auf. Mir war wirklich nicht wohl bei dem Gedanken, dass sich die anderen sofort auf meinen Gefährten stürzen würden, wenn ich den Raum verließ, doch Narzissa zog mich einfach auf die Füße und aus dem Raum. Während des Weges in die Bibliothek plapperte sie glücklich von Enkelkindern und einem Spielplatz im Garten und Babydecken. Ich hörte ihr zu und konnte nicht anders, als zu lächeln. ~ ~ ~ "Wo willst du hin?“, fragte Sal skeptisch, als ich Anstalten machte aufzustehen. Sie hatten ihn am Leben gelassen – grade so. Tatsächlich musste Luzifer den ein oder anderen Zauber von ihm lösen. Zum Beispiel einen, der ihn daran hinderte weitere Kinder zu zeugen. Denn ich war mir ziemlich sicher, dass ich später noch weitere Kinder wollte. Ich war wirklich warm mit der Idee geworden, dass überall im Manor Kinder rumliefen und ich nicht mehr an Schlaf denken konnte. Die nächsten Wochen nach der Nachricht, dass ich schwanger war, hatten Lucius und Sirius immer nur noch spitze Kommentare abgegeben. Sie waren vermutlich immer noch nicht darüber hinweg, dass ich so früh schon ein Baby bekam, aber mittlerweile versuchten sie zumindest, sich damit anzufreunden. Vorallem, als Draco ihnen vor einem Monat gesagt hatte, dass auch er schwanger war. "Ich will mir ein neues Buch holen.“, murrte ich leise. "Warte, ich hol es dir schon.“, sagte er schnell und stand auf. Ich hasste es. Nie ließ man mich etwas selbst machen! Vorallem Salazar würde mich am Liebsten ans Bett hexen, damit ich mich ja nicht überanstrengen konnte. Ja, ich konnte meine Füße nicht mehr sehen – immerhin war ich mittlerweile schon im neunten Monat! – aber ich konnte doch trotzdem noch laufen! "Welches Buch willst du?“, fragte er nach. Ich schnaubte. "'1000 Wege meinen Gefährten umzubringen und es wie einen Unfall aussehen zu lassen'.“, sagte ich völlig ungerührt und sah ihn abwartend an. Er verdrehte die Augen, obwohl er mich tatsächlich ein wenig vorsichtiger ansah. Meine Stimmungsschwankungen waren zwar etwas besser geworden, aber seitdem ich aussah wie eine Kugel mit Beinen – nicht, dass ich sie sehen würde – und Armen, war ich doch schneller reizbar und fing an zu keifen. Was sich eigentlich beinahe eingestellt hatte, als ich endlich wusste, wieso ich so komisch drauf war. "Bring mir einfach ein Buch über Kindererziehung.“, maulte ich ungeduldig und winkte ihn mit der Hand weg. Die letzten sieben Monate waren eigentlich wirklich schön. Narzissa und ich sind tagelang shoppen gewesen und haben ein Kinderzimmer neben dem Schlafzimmer von Sal und mir eingerichtet. In hellen Gelbtönen und weißen Möbeln, weil wir noch nicht wussten, welches Geschlecht das Baby haben würde. Wir wissen es noch immer nicht, ich wollte mich überraschen lassen und deswegen war auch Salazar dazu verdammt zu warten. Und dann war da auch noch dieser Abend, wo Sal und ich im Garten am See saßen und er mich gefragt hat, ob ich ihn heiraten will. Ein leichtes Lächeln spielte sich auf meine Lippen, als ich daran dachte. Ich hab ihn erst einige Zeit sprachlos angesehen, dann plötzlich angefangen zu schluchzen vor Freude und mich in seine Arme geworfen. Ich dachte nicht mehr glücklicher werden zu können als an diesem Abend, doch dann kam der Tag der Hochzeit. Ich hatte schon einen kleinen Bauch, aber den konnte ich ganz gut mit der weißen Robe kaschieren, die ich getragen habe. Ich war so aufgeregt, dass ich beinahe weggelaufen wäre, hätten Draco und Narzissa mich nicht aufgehalten. Ansonsten war der Tag einfach perfekt. Salazar sah so schön aus in den schwarzen Roben. Luzifer hatte uns getraut und nach der Feier sind Sal und ich zwei Wochen in die Karibik gegangen. In die magische natürlich, denn immerhin hatte ich da auch schon einen kleinen Babybauch. "Woran denkst du, Liebling?“, holte mich Sals Stimme aus meinen Gedanken. Er hockte vor mir und eine Hand lag auf meinem runden Bauch. "An unsere Hochzeit. Und die Flitterwochen.“, gab ich, noch immer lächelnd, Auskunft. Er beugte sich vor und küsste mich zärtlich. "Du sahst so wunderschön aus.“, wisperte er und strich mir mit seiner freien Hand durch die Haare. Ich konnte eigentlich wirklich glücklich sein mit meinem Gefährten. Ja, ich hatte wirklich Glück gehabt. Ich wollte grade etwas sagen, als ein stechender Schmerz durch meinen Unterleib fuhr und ich erschrocken aufschrie, meine Hände auf meinen Bauch presste, als würde es dadurch besser werden. "Schatz? Was ist?“, fragte Sal möglichst ruhig, doch ich sah, dass er nicht weit davon entfernt war panisch zu werden. Ich holte einige Male tief Luft, versuchte mich zu beruhigen, doch da war der Schmerz auch schon wieder da. "Hol...Hol Sev. Ich glaube...ich glaube ich hab Wehen!“, presste ich heraus. Ich atmete stockender als zuvor, versuchte aber wirklich ruhig zu bleiben. Meinem Baby ging es gut, es würde nur auf die Welt kommen und in ein paar Stunden würde ich es im Arm halten können! Salazar sah mich kurz verwirrt an, sprang dann aber auf und lief zum Kamin. Ich hörte nicht, was er sagte, doch es klang sehr hektisch und panisch. Er kam wieder zu mir und hob mich auf seine Arme, trug mich in unser Schlafzimmer. "Ganz ruhig, Schatz. Es ist sicher alles in Ordnung. Vermutlich kommt nur das Baby, alles wird gut.“, plapperte Sal absolut untypisch für ihn. Und die Worte waren auch ganz sicher nicht nur an mich gerichtet, denn im Gegensatz zu ihm war ich völlig ruhig. "Ich weiß!“, schnauzte ich ihn an. Gut, vielleicht nicht völlig ruhig, aber ich hatte immerhin höllische Schmerzen und die durfte ich doch wohl auch rausschreien. Die Tür wurde geöffnet und Severus kam rein. Er zog mir flink das Shirt über den Kopf und untersuchte meinen Bauch, sprach ein paar Zauber und nickte zufrieden. "Ich werde dich jetzt betäuben, damit ich den Kaiserschnitt machen kann. Es ist alles in ein paar Minuten vorbei. Salazar, hör auf rumzuhibbeln, hilf mir lieber! Ich brauche-“, sagte Severus. Er sprach nebenbei den Zauber auf mich, der mich einschlafen ließ. "Schatz, komm schon. Wach auf.“, hörte ich eine leise, dumpfe Stimme, die immer klarer wurde. Ich öffnete meine Augen flatternd und sah direkt in Salazars strahlendes Gesicht. "Es ist alles gut gegangen, Schatz. Wir haben gesunde Zwillinge, einen Jungen und ein Mädchen.“, sagte Sal und sah hinunter auf etwas, dass ich nicht sah. Ich schaute meinen Gefährten erschrocken an. "Zwillinge?“, fiepste ich. Das war ungünstig, Zissa und ich hatten nämlich nur ein Kinderzimmer eingerichtet. "Ja, Zwillinge. Sie sind so wunderschön.“, lächelte Sal verträumt. Ich blinzelte ungläubig und setzte mich mit Sals Hilfe auf. Ich lehnte mich an seine Brust und bekam von ihm sogleich zwei Bündel in die Arme gedrückt. Tatsache, zwei kleine Babys. Eines in eine pinke Decke eingehüllt, das andere in einer Blauen. "Wie willst du sie nennen, Liebling?“, fragte Sal nach einiger Zeit, in der wir beide nur unsere Kinder beobachtet hatten. Davon würde ich vermutlich nie müde werden. Jede kleinste Regung sog ich quasi in mich auf. Dass Severus das Zimmer schon längst verlassen hatte fiel mir gar nicht auf und auch, dass die anderen noch gar nicht eingefallen waren nicht. Vermutlich hatte Sal die Tür mit etlichen Zaubern belegt, damit wir erstmal unter uns waren. "Patricia-Ann...“, sagte ich den ersten Namen, der mir einfiel. Ich hatte so viele Bücher mit Babynamen durchgesehen auf der Suche nach dem passenden Namen, dass ich irgendwann einfach entschieden habe den ersten Namen zu nehmen, der mir einfiel, wenn ich mein Kind sah. Ich hätte mich sonst eh nicht entscheiden können. Ich spürte, wie Salazar hinter mir nickte, unserem kleinen Mädchen federleicht über die winzige Wange strich. Ich sah fasziniert auf die kleinen Händchen, die aus der Decke unseres Sohnes lugten. Ich schlug die Decke vorsichtig auf und sah mir den kleinen Körper an. Ja. Zehn Finger, zehn Zehen. Ein richtiges kleines Baby. Zwei richtige, kleine Babys. "Und unseren Sohn?“, flüsterte Salazar. Auch er war völlig fasziniert, das wusste ich. Wie konnte er auch nicht? Wir waren grade Eltern geworden! "Damian...Damian Lucius.“, sagte ich ebenso leise wie Sal zuvor und strich über den blonden Haarflaum unseres Sohnes. Ich wusste nicht, welche Augenfarbe er später haben würde, aber ich hoffte wirklich, dass er genauso blond bleiben würde. Patricia-Ann hatte Sals raabenschwarze Haare und eine beinahe weiße Haut. "Sie sieht aus wie Schneewitchen.“, sagte ich entzückt und strich über die roten Lippen von ihr, sodass sie sofort anfing daran zu saugen. Sie schlug ihre Augen auf, die noch eine hellblaue Farbe hatten und quietschte vergnügt. Ich bekam nur am Rande mit, wie Salazar eine Hauselfe rief und ihr auftrug zwei Flächschen zu bringen. Ich sah erst von meinen Kindern auf, als Sal mir Damian abnahm und eine der Flaschen reichte. Ich lächelte ihn dankbar an und küsste ihn zärtlich, ehe ich Patricia die Flasche gab. "Wollen wir die anderen langsam reinlassen? Ich wette die gehen da draußen langsam an die Decke.“, grinste Sal. Ich murrte leise. Wir waren sicher eine Stunde alleine mit unseren Kindern, aber irgendwie wollte ich trotzdem nicht, dass die anderen nun in ihre Nähe kamen. "Sie sind unsere Familie, Car. Und sie wollen die Kleinen sehen und sehen, ob es dir und ihnen gut geht. Du musst sie ja noch nicht aus den Augen lassen.“, versuchte mich Sal zu beruhigen. Ich wusste, dass er Recht hatte. Ich würde Damian und Patricia die ganze Zeit über sehen, auch wenn Zissa sie vielleicht mal auf den Arm nehmen wollte. Sie waren deswegen ja trotzdem nicht aus meiner Reichweite. Ich seufzte leise und nickte geschlagen. Salazar löste die Zauber von der Tür und sofort wurde diese geöffnet und Personen strömten ins Zimmer. Sirius war der erste, der neben mir stand und ganz entzückt auf die beiden Bündel in meinen Armen sah. "Sie sind so klein.“, flüsterte er und streckte die Hand in ihre Richtung aus, stoppte aber auf halbem Weg, als würde er sich nicht trauen sie anzufassen. Er sah mich fragend an und ich lachte leise. "Du darfst.“, sagte ich gönnerhaft, beobachtete aber mit Adleraugen, wie sich die Hand meinen Kindern weiter näherte. Unsere Familie hatte sich um das Bett gescharrt und sah genauso entzückt wie ich vorher auf Patricia und Damian. Draco, Fred und George heirateten zwei Monate nach der Geburt meiner Kinder und weitere fünf Monate wurden sie Eltern von – wie sollte es auch anders sein – Zwillingen. Draco brauchte einige Zeit, um darüber hinweg zu kommen, dass seine beiden Söhne rothaarig waren, aber zumindest waren ihnen die Sommersprossen erspart geblieben. Damian hatte Sals dunkelblaue Augen bekommen und Patricia-Ann meine grauen. Wir hatten Severus und Sirius zu den Paten von den beiden gemacht. Sirius, weil die Kinder ihn einfach lieben würden und Severus, damit der Sirius abhalten konnte nur Schabernack mit ihnen zu machen. Lucius und Narzissa waren völlig verliebt in ihre Enkelkinder, ebenso wie Luzifer. Tom hatte entschieden, dass er auch langsam alt genug war Vater zu werden und hatte es sich zum Ziel gemacht – er brauchte ja ein Neues, immerhin war das mit der Weltherrschaft langsam abgehakt – Sirius als 'Mutter' für seine Kinder zu gewinnen. Cyrus hatte sich entschlossen, dass ich nur noch dazu gut war ihn zu füttern und hatte sich stattdessen entschieden, lieber in der Nähe von Damian und Pat zu bleiben. Weil man ja nie wissen konnte, wie er immer wieder betonte. Für mich stand fest, dass ich nicht der einzige war, der in der letzten Zeit weich geworden war. Und ich? Ich war einfach nur glücklich, wie mein Leben in den letzten Monaten gelaufen war. Ich hatte eine große Familie, die mich genauso sehr liebte, wie ich sie. Ich hatte einen wundervollen Gefährten und mit ihm die hübschesten Kinder, die man zeugen konnte. Und auch, wenn der Schlaf wirklich zu kurz kam, seit ich meine kleinen Engel hatte, ich würde sie sicherlich nicht missen wollen. Ende ~ ~ ~ ~ ~ Ich möchte irgendwie gerne weinen. Ich hatte nichtmal vor, jetzt schon Schluss zu machen, aber irgendwie...hat es sich so ergeben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)