Komm zu mir, ich beschütze dich von abgemeldet (- du brauchst nicht mehr stark sein, Liebling.) ================================================================================ Kapitel 13: Stimmungswechsel ---------------------------- "IHR WOLLT WAS?“, brüllte Lucius. Wir hätten ihm vermutlich nicht von unserem Hogwarts-Rache-Plan erzählen sollen. Lucius neigte dazu Draco und mich in Watte zu packen, irgendwo einzusperren, wo wir nicht ohne seine Hilfe raus konnten und von allem Bösen abzuschirmen. "Ich muss doch sowieso nach Hogwarts. Ich werde Carol nicht eine Sekunde aus den Augen lassen. Ihm wird nichts passieren.“, versuchte Salazar meinen Vater zu beruhigen. Es ging nach hinten los. "DU! Wie kannst du das zulassen? Wie kannst du ihn in solche Gefahr bringen? Du bist sein Gefährte, du solltest dagegen sein!“, wandte sich Lucius nun an Sal. "Dann würde er heimlich und alleine gehen, das weißt du ganz genau. Wenn ich dabei bin kann ich ihn beschützen. Und ich werde dem Schloss befehlen niemanden in seine Nähe kommen zu lassen. Mehr Schutz braucht er nicht.“, sagte Salazar. "Richtig. Und jetzt müssen wir los, wir haben noch viel zu tun. Ich pass schon auf mich auf.“, mischte ich mich nun ein. Ich war richtig aufgeregt. Was war, wenn uns doch jemand erwischte? Wenn einer der anderen in den Schlafräumen wach wurde? Ich schob meine Bedenken zur Seite, achtete nicht weiter auf die Einwände meines Vaters und nahm Salazars Hand. Sofort fühlte ich das Gefühl des Apparierens und als die sich Welt um mich herum aufhörte zu drehen fand ich mich in einem hübsch eingerichteten Wohnzimmer wieder. Es war alles ziemlich dunkel gehalten, ich musste nicht fragen in welchen Räumen wir waren. Hier hatte Salazar einmal gelebt. Eben dieser redete auch schon mit dem einzigen Bild im Raum. Es war eine Schlange abgebildet und Salazar zischte ihr ihren Auftrag zu, sodass sie gleich darauf aus dem Rahmen glitt. Danach legte Sal eine Hand auf das Gemäuer und murmelte einige Worte. Ich spürte die Magie, die er ins Schloss fließen ließ. "In Ordnung. Lass uns gehen.“, sagte Salazar und nahm wieder meine Hand. Ich wurde immer aufgeregter. Wir verließen den Raum und ich sah, dass wir uns tief in den Kerkern befanden. Salazar führte mich etliche Gänge entlang, bis wir endlich in der Eingangshalle ankamen. Dort fanden wir auch endlich wieder Portraits, denen Salazar verbat Dumbledore irgendetwas vom heutigen Abend zu erzählen. Und er setzte noch dazu, dass man Dumbledore gar keine Auskunft geben dürfte. Wir gingen hoch zum Gryffindorturm und wie ich es mir dachte musste man nur Parsel sprechen, um dort hinein zu kommen. Wenn ich das früher gewusst hätte! So ein Dreck. Wir durchquerten den leeren Gemeinschaftsraum. Es war kein Wunder, dass niemand mehr wach war, es war mittlerweile schon zwei Uhr nachts und am morgigen Tag war wieder Unterricht. "Wo willst du zuerst hin?“, flüsterte Sal. "Zu Ginny. Sie ist im sechsten Jahr.“, sagte ich. Salazar nickte und wir gingen die Treppe zum Mädchenschlafsaal hoch. Es war wirklich praktisch einen der Gründer dabei zu haben. Er führte mich zu den Schlafräumen der Sechstklässlerinnen und ließ mich dort dann die Tür öffnen. Es war dunkel und man hörte den regelmäßigen Atem, sonst war es still. Wir schlichen ins Zimmer und während ich mich Ginnys Bett näherte legte Salazar über die anderen Bewohnerinnen des Zimmers starke Schlafzauber. Ich zog meinen Zauberstab und schockte sie, verkleinerte sie und legte sie in eine kleine Schachtel, die ich mir mitgenommen hatte. Ich wollte ja meinen Spaß mit ihr haben und dafür musste sie schreien, was sie hier definitiv nicht konnte. Ich würde sie in den Kerkern in Slytherin Manor abladen und dort mit ihr spielen. Wir gingen zurück in den Gemeinschaftsraum und von dort die andere Treppe wieder hoch, zu den Jungenschlafsälen. Neville und Seamus wurden wieder von Salazar in einen tiefen Schlaf versetzt und ich steckte auch Dean verkleinert und geschockt in die kleine Schachtel. Ich überlegte Cho wirklich mitzunehmen, aber ich entschied mich dagegen. Ihre Lügen waren definitiv nichts im Vergleich zu dem Verrat von Ginny und Dean. "Bist du fertig?“, fragte Salazar. Ich nickte lächelnd und wir gingen schnell und ungesehen wieder in die Kerker in Salazars Gemächer. "Ich werde morgen wieder kommen, und das Bild befragen, ob es etwas rausgefunden hat.“, sagte Salazar, bevor wir zurück nach Hause apparierten. "Mein Gott, endlich! Was hat so lange gedauert?“, fragte Lucius aufgeregt. Er kam auf uns zu gelaufen und riss mich in seine Arme. "Beruhig dich. Hogwarts ist nicht besonders klein, wir haben die meiste Zeit damit verbracht rumzulaufen!“, sagte Sal genervt. Ich grinste nur. Es war wirklich verwunderlich, dass nur Lucius auf uns gewartet hatte, aber vermutlich hatte er Narzissa und den anderen gar nicht gesagt, dass wir in Hogwarts waren, denn sonst wäre das Begrüßungskomite größer ausgefallen. "Sal hat Recht, beruhig dich. Es ist alles glatt gelaufen. Und ich werde jetzt in die Kerker gehen.“, sagte ich, machte mich von Lucius los und ging eine versteckte Treppe hinunter in die Kerker. Salazar und Lucius blieben oben und wahrscheinlich wurde mein Gefährte grade zusammen gestaucht. Ich grinste breit. Ich sah nachdenklich in die kleine Schachtel, in der Klein-Ginny und Klein-Dean lagen und überlegte, mit wem ich anfangen sollte. Ich entschied mich für Ginny. Den kleinen Dean legte ich in eine der Zellen und vergrößerte ihn. Um den würde ich mich später kümmern. Die kleine Ginny legte ich in eine andere Zelle, vergrößerte auch sie und weckte sie zusätzlich auf. "Verdammt, was ist hier los?“, keifte sie sofort. Ich sprach vorsorglich einen Stillezauber über die Zelle, ich wollte die anderen Bewohner des Hauses ja nicht aufwecken, denn das hier könnte schon die ganze Nacht dauern. Ich war aufgrund der Aufregung und der Vorfreude ohnehin nicht müde. "Hallo Ginny.“, chielpte ich. Sie rappelte sich auf und wollte auf mich los gehen, doch ich sprach einfach einen Zauber, der sie daran hinderte mir zu nahe zu kommen. Ich hatte keine Lust darauf, dass sie versuchte mir eine zu scheuern oder so etwas. "Was willst du Malfoy? Lass mich frei!“, schrie sie. Ich hob nur amüsiert eine Augenbraue. "Ich denke nicht.“, sagte ich. Dann schickte ich eine ganze Salve an Folterflüchen auf sie, heilte sie zwischendurch immer wieder. Ich genoss es ihr Blut zu sehen und ihre Schreie zu hören. "Was soll das?“, fragte sie mich irgendwann leise. Ihre Stimme klang schon heiser, was nicht verwunderlich war, denn immerhin hatte sie schon eine ganze Zeit vor Schmerzen geschrien. "Du hast einen Fehler gemacht, Ginevra. Deine ganze Familie hat viele, viele Fehler gemacht. Deinen Bruder habe ich deswegen schon umgebracht.“, sagte ich. Ich beschwor mir einen Stuhl herauf und setzte mich darauf, meine Augen fixierten sie, während ich mich zurück lehnte und die Beine überschlug. Ich spielte mit meinem Zauberstab und immer, wenn er mal wieder auf sie zeigte, zuckte sie ängstlich zusammen, zauberte mir so ein Lächeln aufs Gesicht. "Sag mir, Ginny. Was hattest du mit Harry Potter vor? Was war deine Aufgabe? Ich weiß, dass Ronald ihm die Freundschaft vorspielen sollte.“, sagte ich langsam. Ginny beeilte sich die passende Antwort zu geben, vermutlich im Glauben, dass sie, wenn sie mir die Wahrheit sagte, nicht mehr so viele Schmerzen haben würde. "Ich sollte ihn heiraten! Damit wir an sein ganzes Geld kämen. Er sollte Du-weißt-schon-wen umbringen und danach selbst sterben. Dumbledore sagte, dass er sonst ein neuer dunkler Lord werden würde, wenn er merkt wie mächtig er ist. Ich hatte Angst, dass es einen neuen Krieg gibt.“ Ich sah sie mit gehobener Augenbraue an, aber ich sagte erstmal nichts dazu. So etwas hatte ich mir sowieso schon gedacht, also war es nichts neues. "Wer wusste alles davon?“, fragte ich nach einigen Minuten der Stille. "Percy...Mum und Dad....und Ron und Hermine. Dean hat es irgendwann rausgefunden. Fred und George, aber sie sind deswegen ausgezogen. Sie hätten es Potter gesagt, hätte Dad sie nicht mit einem Schweigezauber belegt.“, sagte sie schnell. Sie wollte mich bei Laune halten in dem Irrglauben, dass ich ihr dann nichts mehr tat. Ich sah sie ungläubig an. "Fred und George? Erzähl mir mehr.“, forderte ich sie auf. Das war mal was neues. Ich dachte die ganzen Weasleys wären gegen mich gewesen. "Sie haben ein Gespräch belauscht, diese Verräter! In dem Dad und Mum sich darüber unterhalten haben wie schön es wäre, wenn wir endlich Potters Geld hätten. Und...sie müssen wohl auch darüber geredet haben, dass ich ihn heiraten sollte, damit wir das Geld bekommen, wenn Dumbledore ihn umgebracht hat. Dad hat Ron und mir erzählt, wie sie ausgerastet sind und gleich ihre Taschen gepackt haben! Dad konnte ihnen grade noch die Zauber nach schießen, sie haben nämlich angedroht sofort zu Potter zu gehen und ihm alles zu erzählen. Das hätte alles kaputt gemacht! Seitdem haben wir sie nicht mehr gesehen.“, erzählte sie bereitwillig. Ich sah sie nachdenklich an. Fred und George standen auf meiner Seite? Sie hatten ihre Familie verlassen, um mich zu warnen. Dieser Gedanke zauberte ein kleines Lächeln auf mein Gesicht. "Sind sie in Gefahr?“, fragte ich. "Ich weiß es nicht. Vermutlich wird Dumbledore sie überwachen lassen und sie bei dem kleinsten Grund nach Askaban bringen lassen.“, sagte sie leise. Ich erhob mich. Ich musste veranlassen, dass die beiden hier her kamen und sich hier versteckten, damit sie nicht nach Askaban kamen. Ich konnte mir vorstellen, dass vorallem Severus das wurmen würde, wenn sie hier wohnten und alleine das war Grund genug dazu. "Danke sehr, Ginevra. Ich denke ich werde dich bald wieder besuchen kommen.“, sagte ich, ehe ich die Zelle verließ, verschloss und ihre Einsprüche ignorierte. Dachte sie tatsächlich ich würde sie freilassen, nur weil sie kooperativ war? Ganz sicher nicht. Ich sprach einen kurzen Tempus und stellte fest, dass es schon fünf Uhr morgens war. Ich hatte noch etwas Zeit und ging zu Dean, der mir allerdings nichts neues sagen konnte. Und seltsamerweise hielt er viel weniger aus, als Ginny, obwohl ich ihn immer wieder zwischendurch heilte, sodass er nicht starb. Es war anscheinend nicht genug, denn als ich die Zelle verließ war er tot. Ich sagte einer Hauselfe Bescheid, dass sie die Leiche wegbringen und verbrennen sollte, ehe ich hoch in mein Zimmer ging. Ich entledigte mich meiner Klamotten und ging ins Badezimmer, wo ich schnell duschte. Ich zog mich wieder an und ging ins Wohnzimmer, denn es war schon sieben Uhr. Wann sollte ich die Weasleyzwillinge holen gehen? Ich entschied, dass es jetzt genauso gut wie später ginge, also sagte ich einer Hauselfe Bescheid. Die anderen sollten sich ja keine Sorgen um mich machen. Ich ging in die Eingangshalle und apparierte von dort aus in die Winkelgasse. Die Läden öffneten grade. Ich setzte meine 'Malfoy-Maske' auf, sodass die wenigen Leute, die nun schon unterwegs waren, mir sofort aus dem Weg gingen. Ich ging gradewegs auf den Laden der Weasleyzwillinge zu, der auch grade erst öffnete. "Seit wann lässt sich ein Malfoy dazu herab bei uns einzukaufen?“, grinste mich Fred an. Ich war vermutlich der einzige, die die beiden auseinander halten konnte. "Dir auch einen wundervollen guten Morgen, Fred.“, schnarrte ich in bester Malfoymanier. Fred sah mich erschrocken an. Natürlich, seines Wissens nach konnte ihn nur eine Person von seinem Zwilling unterscheiden, womit er ja auch Recht hatte. Seine Augen huschten über mein Gesicht, bis er mir direkt in die Augen sah. Ich spürte, wie er in meinen Geist eindrang und ich ließ ihn, denn das war immerhin die beste Möglichkeit das Ganze lautlos zu klären. Ich war mir sicher, dass der Laden mit etlichen Zaubern überwacht wurde. Sein Gesicht wurde noch geschockter, als ich ihm die Bilder aus den Ferien vor meinem zweiten Jahr zeigte, als die beiden mit Ron mich mit ihrem fliegenden Auto abgeholt hatten. Ich lächelte flüchtig und trat an den Tresen. "Ich habe nicht viel Zeit. Ich will, dass du das hier an dieses Adresse lieferst.“, sagte ich und gab ihm einen Zettel, auf dem einige Scherzartikel standen, mit denen Draco mir immer in den Ohren lag, weil er sie haben wollte. Dann schob ich ihm einen zweiten Zettel über den Tresen, auf dem die Apparier - Koordinaten von Slytherin Manor standen. "Es ist ziemlich viel, lass dir also von deinem vermaledeiten Bruder helfen. Und beeilt euch, ich will die Sachen spätestens um Punkt zwölf Uhr.“, sagte ich arrogant, drehte mich um und verließ ohne ein weiteres Wort den Laden. Es war einfacher als ich dachte. Ich apparierte zurück und wurde sofort von einem fuchsteufelswilden Severus Snape begrüßt. "Was denkst du dir bei solchen Aktionen eigentlich? Wieso musst du verdammt nochmal immer das tun, was man dir verbietet?“, zischte er gepresst. Anscheinend war er der erste, der aufgewacht war und hatte die Nachricht von der Hauselfe bekommen. Ich sah ihn so unschuldig an wie ich konnte und wollte grade anfangen mich zu rechtfertigen, als er mich auch schon wieder unterbrach. "Spar dir das, Potter! Du willst deinen Mitmenschen unbedingt einen Herzinfarkt bescheren, oder? Weißt du wie viele Magengeschwüre ich schon wegen dir hatte?“, knurrte er. Ich sah, wie er die Zähne ganz fest aufeinander presste, damit er nicht anfing zu brüllen. "Aber Sev...“, chielpte ich absolut unschuldig. "Nenn mich nicht so! Wo warst du kleine Pest?“, fragte er. "In der Winkelgasse.“, sagte ich und scharrte unruhig mit dem Fuß auf dem Boden. Ich sah, wie er förmlich dagegen ankämpfte mich zu köpfen. Es klappte ganz gut, aber seine Selbstbeherrschung war trotzdem ziemlich am Ende. "DU WARST WO?“, schrie er. Ich zuckte vor Schreck heftig zurück und im nächsten Moment hörte ich Türen knallen und Luzifer, Salazar und Tom kamen angestürmt. "Was zum Teufel ist hier los?“, zischte Sal. Ich strahlte ihn an, lief zu ihm und küsste ihn zärtlich. "Hallo Schatz.“, flötete ich. "Ich bin müde, es war eine lange Nacht. Ich denke ich werde jetzt schlafen gehen.“, lächelte ich und wollte in Richtung Treppe gehen, als Salazar meinen Arm festhielt. "Was hast du ausgefressen, dass du Severus zum Schreien bringst?“, fragte er resigniert. "Gar nichts! Er schreit mich doch immer an! Du solltest sauer auf ihn sein, dass er nicht nett zu mir ist!“, versuchte ich es. Severus sah mich an und ich sah, dass sein linkes Auge zuckte. Ein sehr starkes Zeichen, dass er wirklich mit aller Macht versuchte sich nicht aufzuregen. Und auch ein Zeichen dafür, dass das Vorhaben zum Scheitern verurteilt war. "Er war in der Winkelgasse!“, zischte Severus durch zusammengepresste Zähne. Ich sah ihn beleidigt an. "Petze!“, maulte ich. Der Griff an meinem Arm festigte sich schlagartig, als Salazar die Nachricht realisiert hatte "Sag das nochmal.“, verlangte Salazar. "Er war in der Winkelgasse! Diese Pest will mich noch ins Grab bringen!“, fauchte Severus und wandte sich dann wieder an mich. "Was war so wichtig, dass du das Risiko eingegangen bist dich vom Orden schnappen zu lassen?“, fragte er wütend. "Ich hab...nur ein Geschenk für Draco gekauft...also eigentlich noch nicht gekauft, es wird nachher geliefert.“, sagte ich leise. "Und dann auch noch eins für dich, Sevvie.“, chielpte ich breit grinsend, als ich an die Weasleyzwillinge dachte. "Ich will es nicht haben!“, knurrte er sofort. Ich sah ihn wieder beleidigt an. "Da riskiere ich mein Leben und du weißt es gar nicht zu schätzen!“, maulte ich. "Liebling...“, sagte Salazar gedehnt und ich zog sofort den Kopf ein und machte mich ganz klein. Das fing nicht gut an. Ganz und gar nicht gut. "Was hast du dir dabei gedacht?“, fragte er. "Ich wollte doch nur...“, fing ich an, wurde aber sofort unterbrochen. "Uns noch mehr Magengeschwüre machen!“, zischte Severus. "Ich sollte einen Apparationsschutz auf die Eingangshalle legen, damit Carol nicht mehr abhauen kann.“, sinnierte Tom. Ich sah ihn geschockt an. "Ihr könnt mich hier doch nicht einsperren! Ich bin erwachsen! Ihr habt kein Recht dazu, verdammt! Und sowieso, wieso versuche ich mich eigentlich zu rechtfertigen? Ich hab doch zumindest eine Nachricht hinterlassen! Ich hätte einfach gehen können!“, regte ich mich auf. Was fiel denen eigentlich ein, mich wie ein kleines Kind behandeln zu wollen? Sie hatten kein Recht dazu! "Das hättest du nicht!“, knurrte Salazar. Ich sah ihn wütend an. "Du willst mich wie ein Kind behandeln? Gut, meinetwegen. Dann schlaf demnächst in deinem Zimmer, denn man fickt keine Kinder!“, schrie ich ihn wütend an, riss mich von ihm los und stürmte die versteckte Treppe runter in die Kerker. Ich musste mich unbedingt abreagieren. Ich ging in die Zelle von Ginny und schlug die Tür dann mit aller Macht hinter mir zu, sodass es laut durch die Kerker hallte. Ich beschäftigte mich bestimmt drei Stunden damit Ginny auf alle möglichen Arten zu quälen, zu foltern und sie wieder zu heilen. Dieses Mal gründlicher, ich wollte immerhin nicht, dass sie mir unter den Fingern wegstarb. Ich wusste nicht, wieso ich mich so aufgeregt hatte, denn eigentlich war es ja nichts neues, dass jeder versuchte mich zu bevormunden, aber ich musste in dem Moment einfach rumschreien. Nun war mir eher nach Heulen zumute. Ich hasste es mich mit Salazar zu streiten. Ich hasste es wirklich. Ich verließ den Kerker und ging mich in meinem Badezimmer duschen, immerhin war ich von oben bis unten mit Blut befleckt gewesen. Ich zog mich an und seufzte tief. Was sollte ich denn jetzt tun? Was war, wenn Salazar mich nun verließ? Wenn er mich nicht mehr wollte, weil ich ihm zu zickig war? Bei dem Gedanken konnte ich nicht anders als laut aufzuschluchzen. Ich lief durch die Gänge zum Salon, wo ich Salazar vermutete und wurde fündig. "Es tut mir Leid...“, wisperte ich reumütig und starrte auf meine Füße. Was zum Teufel war mit mir los? Die ganzen Bewohner des Manors saßen im Salon, starrten mich an und ich flennte wie ein kleines Baby. Irgendwas stimmte mit mir nicht, vorallem, weil ich nichtmal aufhören konnte. Ich bekam sogar schon Schluckauf. "Carol, was ist denn mit dir los?“, fragte Sal sofort besorgt und kam auf mich zu. Ich schüttelte heftig den Kopf und schluchzte nur weiter. Ich spürte, wie er mich in den Arm nahm und ich klammerte mich krampfhaft an ihn. "Nicht gehen...lass mich nicht allein...“, wimmerte ich leise. In meinem Kopf liefen Filme, wie Salazar mich verließ und jemand anderen fand, jemand der nicht so zickig und gestört war wie ich, nicht so wertlos und jemand, der ihn glücklicher machen konnte. "Ich lass dich doch nicht allein du Dummerchen! Wie kommst du denn darauf?“, fragte er und ich konnte hören, dass er ziemlich irritiert war. Ich auch, weil ich nicht wusste, was mit mir los war. Es passte einfach nicht, dass ich vor irgendwem total zusammen brach. Ich hörte, wie Salazar sich von den anderen verabschiedete und spürte, wie er mich danach auf den Arm nahm und mich irgendwohin trug. Mein Zimmer, wie ich feststellte, als er mich hinlegte und ich die Augen öffnete. "Was ist denn los, Carol?“, fragte er sanft, nachdem er meinen Kopf in seinen Schoß gebettet hatte. "Ich weiß es nicht...“, brachte ich mehr schlecht als recht hervor. Ich wusste es ja wirklich nicht. Ich wusste nur, dass irgendwas absolut nicht stimmte. Und es gefiel mir nicht. Salazar seufzte. "Du brauchst nicht mehr weinen, Carol. Ich werde nicht gehen. Und das vorhin...eigentlich hast du sogar Recht. Du bist volljährig, wir können dich nicht einsperren. Aber wir machen uns Sorgen, dass musst du auch verstehen. Erzählst du mir denn jetzt in Ruhe, was du in der Winkelgasse wolltest?“, fragte er. Nebenbei strich er sanft durch meine Haare. Ich brauchte einige Zeit um zu verinnerlichen, was er gesagt hatte. Er würde nicht gehen. Er würde bei mir bleiben. Nicht bei irgendeinem anderen Mann, sondern bei mir. Ich schluchzte aufgrund der Erkenntnis erleichtert auf. "Ich...Ginny hat mir erzählt, dass die Weasleyzwillinge immer auf meiner Seite standen...und sie mir auch sagen wollten, was ihre Familie spielte, aber ihr Vater hatte einen Schweigezauber auf sie gelegt. Und nun lässt Dumbledore sie überwachen und will sie beim kleinsten Fehltritt nach Askaban stecken lassen, Sal. Das konnte ich doch nicht zulassen. Ich bin also in den Laden und...naja, ich hab Fred eben auch mit dem Namen angesprochen. Er wusste ja, dass nur Harry Potter ihn und George auseinander halten kann...und dann ist er in meinen Geist eingedrungen und ich hab ihn gelassen, damit er weiß, wer ich bin. Und ich hab ihm dann gesagt er soll mit seinem Bruder hier her kommen und ein paar Sachen liefern. Die Sachen eben, die Draco die ganze Zeit schon haben will, weißt du? Und dann bin ich auch schon wieder gegangen. Ich war nur 15 Minuten weg, höchstens!“, erzählte ich ihm alles. Salazar seufzte wieder. "Aber auch in den 15 Minuten hätte sonstwas passieren können, Car. Du hättest zumindest warten können, bis einer von uns wach war und dann hätten wir dich doch begleitet.“, sagte er. Ich schüttelte den Kopf. "Nicht in die Winkelgasse. In Hogwarts konntest du dem Schloss ja befehlen, dass wir nicht entdeckt werden dürfen, aber da? Ihr hättet mich niemals gehen lassen!“, sagte ich. Er sah mich skeptisch an, stöhnte dann aber leise auf. "Du hast Recht, wir hätten dich nicht gehen lassen.“, gab er zu. "Geht es dir besser?“, fragte er. Ich nickte und wollte grade noch etwas erwiedern, als ein markerschütternder Schrei durch das Manor ging. Sal und ich sprangen sofort auf und liefen in die Richtung, aus der wir ihn gehört hatten. In der Eingangshalle wurden wir fündig und was wir dort sahen, ließ uns den Atem stocken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)