No Smoke without Fire von Shadow-x1999 (- One-Shot Sammlung -) ================================================================================ Kapitel 1: No Smoke without Fire -------------------------------- - No Smoke withot Fire- Pairing: Smoker/Ace (angedeutet) Thema : Allgemein (vielleicht etwas nachdenklich geraten°^^) ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Müde rieb sich Smoker über die brennenden Augen, nur um sich danach weiter mit der angefallenen Büroarbeit auseinander zusetzen. Brummend griff er nach seiner Tasse Kaffee, während er einen der unzähligen Zettel, die seinen gesamten Schreibtisch bedeckten, sodass das dunkle Holz der Arbeitsplatte darunter nur zu vermuten war, heraus fischte. Gerade hatte er beschlossen nach dem nächsten Bericht eine Pause einzulegen, als sein Blick flüchtig über die neusten Steckbriefe für der Grand Line streifte. Wie zuerwarten, hatten sich die Kopfgelder der Strohutbande erhöht, oder es waren neue Crewmitglieder aufgenommen worden. Unwillig schnaubte er. Das hatte ihm gerade noch gefehlt! Dieser zusammengewürfelte Haufen wurde langsam zu einem echten Problem... Interessehalber überflog er auch noch die restlichen Steckbriefe, hielt bei unbekannten Gesichtern kurz inne oder legte einzelne beiseite, wenn diese für ihn selbst und seine Mannschaft in Frage kamen. Doch plötzlich stutze er. Ein nur allzu vertrautes Gesicht grinste ihn an, umrahmt von zuckenden Flammen. Portgas D.Ace... Kopfgeld: 200.000.000 Berry Wie von selbst schweiften seine Gedanken zu ihrem ersten Treffen. Damals waren sie sich in einer kleinen, unbedeutenden Kneipe in Nanohana, Alabasta begegnet. Zwar hatte er schon von der Feuerfaust gehört gehabt, doch dies war ihr erstes Zusammentreffen gewesen. Er erinnerte sich an das typische D. Grinsen, das die Lippen des anderen geziert hatte. Die Augen dennoch wachsam, vermischt mit einer Spur Neugierde. „Du bist verhaftet!“ Leise schnaubte er. Der Bengel hatte sich noch nie viel um Befehle der Marine geschert. „Solange ich bei der Marine bin, nehme ich jeden Piraten fest!“ Ein Versprechen, das er bis heute nicht hatte einlösen können. Jedes Mal aufs neue gebrochen, wenn er einem der beiden D.Brüder begegnet war... Abgelenkt durch den Jüngeren eben dieser beiden, hatte er Ace fürs erste vergessen gehabt und sich stattdessen ganz der Jagd nach dem Strohhut gewidmet. Erst jetzt wurde ihm klar, wie sehr ihn der Andere damals verwirrt hatte. Dass das der Grund dafür gewesen war, dass er zunächst Strohhut-Ruffy und nicht Portgas verfolgt hatte. Diese Gelassenheit, ja fast Belustigung jedes Mal, wenn sie sich erneut begegneten, das unverschämte Verhalten... Selbst im Kampf! Oh, wie er dieses Grinsen hasste, das ihn bis in seine Träume verfolgte! Dieses Grinsen, dass absolut nichts über die Gefühle des Bengels preis gab, nicht mehr war, als eine Maske, dazu da, ihn aus der Reserve zu locken! Auch in Nanohana war es nicht anders gewesen. Jeder seiner Angriffe war erwidert worden, hatte sich -im wahrsten Sinne des Wortes- in Rauch aufgelöst. Nichts hatte den Schwarzhaarigen auch nur etwas verunsichert. Nichts! Zum ersten Mal in seiner Karriere bei der Marine hatte er einsehen müssen, dass ihm ein Pirat ebenbürtig war, wenn nicht gar überlegen. Verbissen knirschte Smoker mit den Zähnen. Portgas hatte nur mit ihm gespielt. Er hatte nie vorgehabt ernsthaft mit dem Marine zu kämpfen... Missmutig legte der Weißhaarige den Steckbrief beiseite, ignorierte, wie zerknittert und zerrupft das schwere Pergament inzwischen war. Er brauchte dringend frische Luft. Mit einem leisen Klicken schloss er die Tür zu seiner Kajüte und wandte sich auf dem dunklen Flur zur Treppe, auf der er schließlich zum Hauptdeck empor stieg. Erleichtert atmete er die kühle Nachtluft ein, genoss für einen Augenblick einfach nur den Wind auf seiner Haut. Gemächlich schlenderte er zur Reling. Wie von selbst wanderten seine Hände in die Taschen seiner Jacke und zogen eine Zigarre und ein silbern glänzendes Feuerzeug daraus hervor. Mit einem Schnappen erwachte ein kleines Flämmchen zum Leben und er entzündete an ihm gedankenverloren seine Zigarre, den Blick unverwandt auf die Flamme gerichtet. Züngelnd kämpfte diese tapfer gegen die zum Leben erwachenden Schatten an, auch wenn es schien, als ob sie die Dunkelheit an Deck nur noch verstärken würde. Irgendwo hatte er einmal etwas über die Kräfte der Teufelsfrüchte, speziell die der Logia, gelesen. Angeblich gäbe es zu jeder dieser elementaren Kräfte ein Gegenstück, verkörpert in einem anderen Logiaanwender... Gegenteilig, ergänzend oder Schwachpunkt... Ein grinsendes Gesicht kam ihm in den Sinn, umgeben von zuckenden Flammen... Rauch, der es umgab, eins wurde... Nie hatte er daran geglaubt, nie! Und er würde wegen irgendeines dahergelaufenen Piraten garantiert nicht damit anfangen! Dennoch... Leicht kräuselte sich der aufsteigende Rauch im Luftzug. Ein leises Klicken von Metall. Finsternis senkte sich über das Schiff, nur noch erhellt vom roten Glimmen einer Zigarre... Kapitel 2: Badehausgeschichten ------------------------------ - Badehausgeschichten - Pairing: Smoker/Ace (angedeutet) Thema : Humor (<.< Soll´s zumindest sein :) ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Mit einem wohligen Seufzen ließ ich mich ins warme Wasser des Badehauses gleiten, bis ich schließlich bis zur Brust im Wasser stand. Dampf waberte um mich herum und erschwerte die Sicht, weshalb man dir Umrisse der Felsen, die überall im Becken verteilt waren, nur als Schemen erahnen konnte. Ich lockerte etwas meine Schultern und entfernte mich vom Einstieg. Bald würden meine eigenen Männer sowie Hinas hier auftauchen und ich wollte ihnen nicht unbedingt begegnen. Immerhin war es ihr erster wirklicher Landgang seit drei Monaten auf See. Folglich würden die Männer genau das tun, was sie eigentlich fast immer taten: Sie würden einen kurzen Abstecher ins nächste Badehaus machen und sich anschließend in irgendeiner Spelunke hemmungslos betrinken... Missmutig verzog ich das Gesicht. Jedes Mal das gleiche... So in Gedanken versunken bemerkte ich die Person neben mir im aufsteigenden Dampf nicht, bis ich förmlich in sie hinein lief. Ich grummelte eine knappe Entschuldigung und wandte mich nach links, um den Mann, der offensichtlich schlief, nicht weiter zu stören. Ich war keine zwei Schritte gegangen als mich ein ersticktes „Smoker!“ abrupt stehen bleiben ließ. Warum kann mich der Kerl nicht einmal in Ruhe lassen? Langsam schloss ich die Augen und atmete tief durch, ehe ich mich umdrehte und den mir leider nicht Unbekannten fixierte. „Portgas...“ Mein Knurren wurde von einem verwirrten, jedoch nicht minder breiten Grinsen erwidert. „Hallo Smoky“, ich knurrte erneut, wurde aber geflissentlich ignoriert, „Ich freue mich auch dich zu sehen.“ Innerlich erwürgte ich den Bengel. Was fiel ihm eigentlich ein, mich so zu nennen?! Ich hasste Spitznamen wie die Pest... Ein Grund mehr für Ace genau diese zu verwenden. Ich hätte eine ganze Liste mit ihnen füllen können, da er mir fast in jedem Kampf einen neuen gab: Von Smokerchen über Smoke-chan oder „Wölkchen“ -ja! Wölkchen! Laut ihm wäre ich genauso auf brausend wie ein Gewitter... Und harmlos wie eine Wolke...- war alles vertreten. Gerade setzte ich zu einer bissigen Bemerkung an, als ich plötzlich erstarrte. Stimmengewirr drang zu uns herüber, immer wieder unterbrochen durch lautes Lachen oder Grölen. „Verdammt!“ Ohne weiter nachzudenken schnappte ich mir den Schwarzhaarigen am Arm und riss ihn hinter einen Felsen in Deckung. Ace entfuhr ein ersticktes „Hey...!“, doch sein Protest erstarb als ich ihm meine Hand über den Mund legte. „Still!“, zischte ich und zog den Kleineren nur noch enger an mich. Warum musste sich dieser Idiot von allen Badehäusern der Umgebung nur ausgerechnet das meinige aussuchen -von den ganzen Marinesoldaten ganz zu schweigen- ? Während die Stimmen näher kamen, sodass erste Gesprächsfetzen zu verstehen waren, begann der Pirat zu zappeln. Ich ignorierte es und spähte um den Felsen herum, konnte aber nurschattenhafte Umrisse erkennen. Diese waren keine zehn Meter von uns entfernt stehen geblieben und unterhielten sich angeregt über ihre jeweilige Zeit unter Hinas oder meinem Kommando. Ich fluchte leise. Hier im Wasser waren sowohl der Bengel wie auch ich angreifbar. Zwar entzog uns das Süßwasser nicht so schnell oder stark die Energie wie Salzwasser, doch als `stehendes Gewässer´ verhinderte es den Einsatz unserer Logiakräfte bis zu einem gewissen Grad. Eine verdammt ungünstige Situation... Angespannt lauschte ich, immer darauf gefasst, ein neues Versteck suchen zu müssen. Rasch ging ich alle Alternativen durch, musste aber feststellen, das uns der einzige Ausgang blockiert wurde. Ein Tritt gegen mein Schienbein brachte mich schmerzhaft zurück in die Wirklichkeit. Gerade noch konnte ich einen Aufschrei unterdrücken und biss stattdessen die Zähne mit einem erstickten Jaulen zusammen. „Was zum Teufel sollte das?!“, fuhr ich meinen unfreiwilligen Leidensgenossen tonlos an. Da ich ihm aber noch immer den Mund zu hielt, brachte er lediglich ein klägliches Fiepen zustande. Erst als er an meiner Hand zog und versuchte sich aus meinem Griff zu winden, begriff ich, was er von mir wollte. „´Tschuldige...“ Ich nahm meine Linke von seinem Mund, hielt ihn aber weiterhin fest. Gierig sog Portgas die Luft ein und warf mir einen tadelnden Blick zu -als ob ich mit Absicht versucht hätte ihn zu ersticken! Ich schüttelte verärgert den Kopf und deute stumm zu den Soldaten hinter uns. Er schien zu verstehen und blieb fürs erste ruhig neben mir stehen. Stundenlang, so kam es mir zumindest vor, warteten wir nun schon. Gedanklich sandte ich Stoßgebet um Stoßgebet gen Himmel und endlich schienen meine Bemühungen doch Früchte zu tragen. Ausgelassen verließen die Männer das Becken. Wir verharrten noch ein paar Minuten regungslos, ehe wir uns entspannten. Nun nicht mehr gezwungen leise zu sein, machte ich meiner Wut am erst besten, den ich finden konnte, Luft: Portgas. „WAS ZUM HENKER TREIBST DU HIER?!! IST DIR EIGENTLICH KLAR, WAS DEIN HIRNLOSES VERHALTEN FÜR FOLGEN HABEN KÖNNTE?!“ Es folgte eine Gardinenpredigt, die sich gewaschen hatte. Schließlich brach ich schwer atmend und mit hoch rotem Kopf ab. Ace hatte stumm zugehört und gewartet, bis ich mich abreagiert hatte. „Ich hatte nie vor dich oder die anderen Marinesoldaten hier zu treffen...“, begann er mit überraschend ernsthaften Gesicht, „Eigentlich wollte ich nur schnell ein Bad nehmen, ehe ich ein paar Gerüchten nachgehen wollte. Tja...“, verlegen zuckte er die Schultern, „Ich bin dabei halt eingeschlafen.“ Verdattert starte ich den Schwarzhaarigen an. Konnte das tatsächlich wahr sein? Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass der Bengel das ganze allein des Nervenkitzels wegens gemacht hatte, nicht aber, dass das ganze ein dummer -extrem dummer- Zufall gewesen war. Seufzend schloss ich die Augen und massierte mir die Nasenwurzel. Ich war gerade im Begriff, das Gesagte zu bereuen, als der Bengel mal wieder alles zunichte machte. „Aber wenn ich gewusst hätte, das ich dich hier treffe, hätte ich dich natürlich freundlicher Empfangen.“ Keck zwinkerte er mir zu, wich aber vorsichtshalber einen halben Meter von mir zurück. Innerlich mahnte ich mich zur Ruhe. Doch urplötzlich traf mich ein Schwall heißen Wassers im Gesicht und alle guten Vorsätze waren vergessen. „PORTGAS!!!!!!! WARTE NUR BIS ICH DICH IN DIE FINGER BEKOMME!!!!!“ Lachend nahm der Kleinere vor mir reiß aus, während ich ihm, vor Zorn brodelnd hinter, her setzte. _______________________________________+++++++____________________________________________ Stunden später betrat ich, immer noch gereizt, die Landungsbrücke meines Schiffs. Irgendwie hatte es dieser verdammte Pirat geschafft, sich im Dunst heimlich davon zu stehlen und war so seiner gerechten Strafe entkommen. Ich blaffte einige Befehle an den erst besten Marinesoldaten, der mir begegnete und ordnete an, mich in meiner Kabine nicht zu stören. Der Bengel würde mich noch einmal in den Wahnsinn treiben... Besonders jetzt, da mir bewusst geworden war, was ich im Badehaus getan hatte! Ich hatte ihn nicht nur entkommen lassen, nein, ich hatte ihn vor einer Verhaftung gerettet! Missmutig schüttelte ich den Kopf. Die Tatsache, wie nah ich ihm dabei gekommen war, versuchte ich krampfhaft zu verdrängen. Bis jetzt mit eher bescheidenem Erfolg.... Eigentlich konnte ich froh sein, dass der Junge nicht weiter darauf eingegangen war. Ansonsten hätte ich nicht sagen können, wie ich reagiert hätte. Gerade hatte ich beschlossen heute früher Schluss zu machen und mich einfach hinzu legen, als ich entgegen meines Befehls, von einem leisen Klopfen gestört wurde. Schicksal ergeben knurrte ich ein „Herein!“ und verdrehte die Augen. Natürlich war es Tashigi... Wer auch sonst? „Ka....Kapitän Smoker...“ „Was willst du Tashigi?“ „Ich..also...ich wollte sie fragen, ob...nunja...“ „Spuck´s aus!“ Die Schwarzhaarige zuckte sichtlich zusammen, brachte jedoch ein Nicken zustande. „Ich war heute ebenfalls im Badehaus...“ Ruckartig schoss mein Kopf in die Höhe. Konnte es sein, dass sie etwas mitbekommen hatte? Der Frauenbereich lag direkt neben dem der Männer. Hatte sie uns gehört? Oder -viel schlimmer- hatte sie Ace gesehen? Tashigi bemerkte mein entsetztes Gesicht offensichtlich nicht, da sie sich viel zu sehr auf ihre nächsten Worte konzentrierte. „Nun, ich habe unfreiwillig einiges belauscht...“ Verdammt... Ich hatte es ja geahnt. „Ich will ihnen nicht zu nahe treten, Kapitän! Aber, könnte es sein,...“ ...das ich einem Piraten geholfen habe. Das ich damit die Marine verraten habe... „...das sie von einem der Männer belästigt wurden?“ Einen Moment herrschte Stille. Dann riss mir der eh schon arg strapazierte Geduldsfaden. „RAUS!!!“ So schnell sie konnte, war die Schwertkämpferin aus meinem Büro gestürmt und hatte die Tür hinter sich zu geworfen. Schwer atmend lehnte ich mich auf meinem Stuhl zurück. „Korrigiere: Nicht Portgas treibt mich in den Wahnsinn, sondern Tashigi...“ Kapitel 3: Nur ein Spiel ------------------------ - Nur ein Spiel - Pairing: Smoker/Ace Thema : Drama ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Stumm lehnte der Grauhaarige an seinem Schreibtisch, den Blick gedankenverloren auf die sich stetig hebenden und senkenden Wellen vor dem Fenster seiner Kabine gerichtet. Gleichmäßig stieg der Rauch seiner zwei Zigarren in gemächlichen Bändern zur Zimmerdecke und verteilte sich von dort im ganzen Raum. Er musste es tun... Kurz schloss er seine Augen, verkrampfte die vor seiner bloßen Brust gekreuzten Arme. Er hatte keine Wahl. Es ging nicht mehr... Mit leerem Blick sah er wieder zum Meer, suchte den Horizont ab, wie so oft zuvor. Ein kleiner Funke flackerte vor ihm auf, der sich rasch zu einer Manns hohen Feuersäule ausdehnte. Keine Sekunde später schälte sich die Gestalt eines hockenden Mannes aus den Flammen. Sein orangefarbener Hut den sowohl ein lachender wie auch ein weinender Smiley, sowie ein kleiner Ochsenschädel zierte hing ihm locker an dessen Kordel um den Hals. Die kurzen schwarzen Shorts und die Stiefel bildeten neben ihm die einzige Kleidung des Besuchers. Ein fröhliches Grinsen prangte auf dem sommersprossigen Gesicht, umrahmt von schwarzen Locken. Mit einer katzengleichen Bewegung glitt er von der Fensterbank, auf der er bis eben noch gesessen hatte und ging auf Smoker zu. „Na Smoky? Hast du mich vermisst?“ Er zwinkerte spitzbübisch und lehnte sich leicht zu seinem Gegenüber, um diesen einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. Noch ehe er ihn erreicht hatte, wich ihm der Ältere aus, indem er den Kopf zur Seite drehte. „Es ist vorbei, Portgas.“ Kalt blickte der Grauhaarige auf den Jüngeren. Dieser starrte ihn nur überrascht an. „Wie bitte? Was ist los, alter Mann. Hast du es etwa auf einmal mit der Angst zu tun bekommen?“ Das Grinsen, das nun auf seinen Zügen ruhte, war kaum mehr als eine schlechte Imitation. Allzu deutlich war beiden die versteckte Wahrheit hinter Ace Worten bewusst. „Wie ich schon sagte, Portgas: Es ist vorbei.“ Er wies zum immer noch weit geöffneten Fenster. „Geh. Verschwinde von hier! Ich will dich nicht mehr hier sehen.“ Fassungslos setzte dieser zu einer Erwiderung an, doch kein Laut kam über seine Lippen. Stumm blickte er den anderen noch einen Augenblick an, dann wandte er sich ohne ein weiteres Wort um. Ein Aufflackern und er war verschwunden. Nur die leicht geschwärzten Planken deuteten darauf hin, dass der Pirat noch vor einem Augenblick hier gewesen war. Smoker ballte seine Hände zu Fäusten und lehnte sich schwer gegen die Wand. Stumm legte der den Kopf in den Nacken und schloss langsam die Augen. „Es ist vorbei...“ Er hasste sich für diese Worte. Hasste sich für das, was er dem anderen mit ihnen angetan hatte. „Es musste sein...Er ist doch ein Pirat. Ein verfluchter Pirat...“ Kaum mehr als ein Wispern, schienen die Worte dennoch in der Stille des Raumes nach zu hallen. Mit einem seufzen öffnete er wieder die Augen. Was er sah, war nicht der Boden seiner Kabine. Es war das Gesicht von Ace. Die nur allzu bekannten Züge, so vertraut... nun in stummen Schmerz verzogen. Die Augen, sonst gefüllt mit einer nie erlöschenden Flamme, nun mehr tot und leer. Er wollte das nicht. Er wollte ihnen Leid ersparen. Niemals hätte es soweit kommen dürfen... Niemals hätte er zulassen dürfen, das aus dem Spiel mehr wurde... „Ein Spiel. Nichts weiter...“ Ein Spiel, das sie beide verloren hatten. Nur allzu deutlich wurde ihm diese Wahrheit bewusst, jedes Mal, wenn erneut Ace Gesicht vor seinem inneren Auge auftauchte. Jedes Mal, wenn er versuchte, die einzelne Träne zu vergessen... Kapitel 4: Eine Frage der Ehre ------------------------------ - Eine Frage der Ehre - Pairing: Smoker/Ace (mit viel Phantasie ;) Thema : Allgemein/Humor ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Missmutig kaute Smoker auf seinen zwei Zigarren, ein unheilsschwangeren Ausdruck im Gesicht. Die Augen waren fest auf die schlafenden Gestalt vor ihm gerichtet. Dort lag, mitten auf dem Dach eines Hauses, Portgas D. Ace und schlummerte friedlich vor sich hin. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt und den orangefarbenen Hut mit den zwei Smileys gegen die Nachmittagssonne tief ins Gesicht gezogen, ließ dieser sich weder durch das laute Treiben in den Gassen unter ihnen, noch durch die Anwesenheit des Marinekapitäns vor ihm sonderlich stören. „Hey! Aufwachen, Pirat!“ Ein saftiger Fußtritt folgte den Worten. Doch der Braunhaarige ignorierte sowohl das eine wie auch das andere, ja begann sogar, noch lauter zu schnarchen. Wütend ballte Smoker die Hände zu Fäusten. Es war nicht seine Art, kampflos Leute festzunehmen, selbst wenn es sich dabei um Piratenpack handelte. Entkommen lassen konnte er den Anderen aber auch nicht. Das hätte er niemals mit seiner Auffassung von Gerechtigkeit vereinbaren können. Der Weißhaarige stieß ein Knurren aus und seine Hand wanderte zu der seesteinbesetzten Jitte auf seinem Rücken. Als Ace gähnend die Augen aufschlug, war die Nacht schon herein gebrochen. Etwas steif richtete er sich auf und streckte sich erst einmal ausgiebig. Noch immer nicht ganz wach, fuhr er sich durch das kastanienbraune Haar und musterte die Stadt unter sich. Über all brannten die ersten Lichter der Straßenlaternen, wie einzelne Sterne in der Dunkelheit der Gassen. Bars und andere zwielichtige Etablissements leuchteten in grellen Farben und Musik wehte zu ihm hinauf. Er lächelte leicht und drehte sich um, blieb aber überrascht stehen. Verdutzt blickte er auf den Mann vor sich. Kein anderer als Kapitän Smoker selbst war es, der da vor ihm saß, die Jitte selbst im Schlaf noch fest umklammert, der Bequemlichkeit halber vom Rücken genommen. Offensichtlich hatte der Weißhaarige hier, im Schneidersitz an eine Dachschräge gelehnt, gewartet und war dabei eingeschlafen. Grinsend schüttelte Ace den Kopf. Der Ärmste hatte wohl versucht ihn zu wecken, war aber kläglich gescheitert.Nur zu gut wusste er, das der Marinekapitän niemals einen wehrlosen angreifen würde. Immer noch grinsend hockte er sich vor den anderen Mann und studierte das Gesicht des anderen. Die sonst so angespannten Züge gelöst... Fast friedlich sah er aus. Ace musste schmunzeln. „Irgendwie süß ^^ “ Fast bedauernd richtete er sich auf und setzte sich den Hut wieder auf. Ein letzter Blick auf den Schlafenden vor ihm, dann wandte er sich um. Zurück blieb nur ein kleiner gefalteter Zettel. „Danke für das Nickerchen. Ich hoffe du hast auch gut geschlafen =) Wir sehen uns ja irgendwann mal wieder. Bis dann Portgas D. Ace“ Kapitel 5: Alles hat seinen Preis --------------------------------- - Alles hat seinen Preis - Pairing: Smoker/Ace Thema : Sad (leicht) ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Glut rot ging die Sonne hinter den Dünen unter, tauchte alles in ihr warmes Licht. Ein letztes Aufbäumen vor der Nacht. Den Blick gedankenverloren auf das Schauspiel vor sich gerichtet, saß ein sommersprossiger junger Mann im noch warmen Sand, den Oberkörper locker auf seine Ellenbögen gestützt. Sein orangefarbener Hut hing durch das an ihm befestigte Band um seinen Hals und fiel auf seinen bloßen Rücken, da er nichts weiter als ein Paar kurzer schwarzer Shorts, die von einem Gürtel an ihrem Platz gehalten wurden, und seine Stiefel trug. Ein tätowiertes Emblem zierte seinen Rücken -Whitebeards Zeichen. „Hast du auch manchmal Angst, dich zu verlieren?“ Die Frage kam ruhig und unerwartet über seine Lippen. Verwirrt blickte der Weißhaarige, der hinter ihm an einer Ruinenmauer gelehnt stand, den Jüngeren an. Noch ehe er zu einer Antwort hatte ansetzten können, redete Ace schon weiter. „Ich meine die Teufelskräfte... Jeder zahlt einen Preis ans Meer, die Fähigkeit zu schwimmen... Im Tausch dafür erhält er Macht. Aber was ist mit uns? Reicht das wirklich aus? Eine Logia steht über all den anderen Früchten. Gibt einem so viel mehr...“ Wie um seine Worte zu unterstreichen streckte er seine rechte Hand aus. Kleine Flämmchen stiegen von seinem Handteller empor und begannen in der auffrischenden Brise zu tanzen. Einen Moment beobachtete der Schwarzhaarige sie, ehe er fort fuhr. „Manchmal fühle ich mich...als sei ich selbst diese Flammen, als wäre ich das Feuer.“, langsam wanderten die Flammenzungen seinen gesamten Unterarm entlang, wuchsen immer mehr, bis er schließlich komplett aus Feuer bestand, hell leuchtend in der hereinbrechenden Dunkelheit, „Ich spüre seine Kraft...unbändig und alles verzehrend. Spüre seine Wünsche, seine Wut, seine Freiheit.“ Wie hypnotisiert starrte er in die Flamme,die zuckende Schatten über seine Züge sandte. Ihr Widerschein brach sich in seinen Augen, schien dort Erwiderung zu finden, als ein Funke in ihnen auf glomm. So plötzlich wie es gekommen war, verlosch das Feuer auch wieder, nahm Licht und Wärme mit sich und hinterließ stattdessen eine noch tiefere Schwärze. Schwere Schritte waren zu hören, Rascheln, ehe sich starke Arme um Ace schlangen und ihn gegen die Brust des Älteren zogen. Müde schloss er die Augen und lehnte sich etwas mehr in die Umarmung. Über ihnen erschienen die ersten Sterne am Himmel, doch heute Abend schenkten sie ihm keinen Trost. Sie alle waren Sonnen, Milliarden und Abermillionen von glühenden Gestirnen, die irgendwo, weit, weit weg ihre Flammen in die Unendlichkeit schickten. „Manchmal glaube ich, dass auch wir zahlen werden...“ Smokers Stimme war eher ein Brummen gewesen, und doch verstand Ace jedes Wort. Ja, irgendwann würden sie bezahlen... Kapitel 6: Advents Drabbles --------------------------- Advents Drabbles Frohe Weihnachten allerseits :3 Pairing: Smoker/Ace Thema: Drabbles ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ „Weiter nach links. Nein, das andere links. Gut, noch ein Stückchen höher...“ „Entscheid dich gefälligst! Das Ding wird schwer!“ „Kein Durchhaltevermögen mehr, alter Mann?“, kam auch sogleich die spöttische Antwort. „Dann hilf mir doch...“ „Kann nicht. Auf der Leiter ist kein Platz mehr.“ Grummelnd verdrehte Smoker die Augen. Nächstes Jahr würde der Bengel den Weihnachtskranz alleine aufhängen, soviel stand fest. Immerhin befand er sich nur wegen dem Schwarzhaarigen auf einer äußerst fragwürdigen Leiter und balancierte mit einem über und über mit Kugeln besetzten Adventskranz. Pah! Als ob es der eine Tannenzweig nicht auch getan hätte... ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Wenn man jemanden sagt, dass man etwas nicht mag, akzeptiert dieser jemand das im Normalfall einfach. Normalerweise... Nicht so ein gewisser Schwarzhaariger. „Wie kann man Weihnachten nicht mögen?“ Fast schon entsetzt blickte eben dieser Smoker an. „Nenn mir einen guten Grund warum nicht, Portgas!“ „Es ist ein Fest für die Familie! Lichter, Vorfreude, freundliche Menschen...“ Genervtes Schweigen war die Antwort gewesen. Dennoch hatte pünktlich an heilig Abend ein kleines rotes Päkchen seinen Weg auf den Schreibtisch des Commodore gefunden. Und auch wenn dieser es vehement bestritten hätte, so schlich sich doch ein warmes Lächeln auf seine Züge. ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ „Du siehst aus wie Rudolf“ Grinsend erschien ein sommersprossiges Gesicht direkt vor ihm. „Portgas! Runter von meinem Schreibtisch!“ Wie immer wurde Smoker vollkommen ignoriert, lediglich das Grinsen auf den Zügen des Schwarzhaarigen wurde eine Spur breiter. Genervt legte Smoker seinen Bericht, den er gerade schrieb, beiseite. Am liebsten hätte er sich ja einfach ins Bett gelegt, doch die Arbeit musste gemacht werden... Seit dem er mit seinem Schiff eine Winterinsel passiert hatte, schniefte er nur noch vor sich hin. Fast ebenso lange ertrug er nun schon solche Kommentare über die Farbe seiner Nase anhören. Noch wusste er nicht, was er mehr hasste: Mit einem imaginären Rentier, dass offenbar als Taschenlampe zur Welt gekommen war, verglichen zu werden oder sich eine Erkältung eingefangen zu haben... Kapitel 7: Bitter Coffee ------------------------ - Bitter Coffee - Pairing: Smoker/Ace Thema : Humor ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Missmutig stapfte Smoker durch die Gänge des Marinestützpunktes. Warum hatten sie auch ausgerechnet hier, in G2, ihre Vorräte aufstocken müssen? Momentan trafen sich hier viele Kapitäne um ihr weiteres Vorgehen gegen die Piraten der Umgebung zu besprechen. Da er selbst ebenfalls diesen Rang bekleidete, war er nun gezwungen, ebenfalls teilzunehmen. Ob er wollte oder nicht. Dabei gingen ihn die Angelegenheiten der übrigen Kapitäne nichts an. Gerade jetzt, wo er wieder einmal die Fährte von Portgas D. Ace verfolgte. Er hatte den Tipp bekommen, dass dieser in einer kleinen Stadt in der Nähe gesehen worden war. Angeblich hatte er sich mit einem Arzt angelegt und war von den wütenden Bewohnern in einen Fluss gestoßen worden. Hier endete jede Spur, auch wenn Smoker ziemlich sicher war, dass der Schwarzhaarige das ganze überlebt haben musste. So schnell gab der Kerl nicht den Löffel ab... Der Weißhaarige fuhr sich seufzend durch die kurzen Haare. Die Sitzung versprach todlangweilig zu werden. Aber Pflicht war Pflicht. Seit der Geschichte in Alabasta versuchte er seine Vorgesetzten möglichst wenig Anlass für Klagen zu geben. Solange er nicht zu sehr aus der Reihe tanzte, standen die Chancen, dass er den Strohhut und seinen verflixten Bruder weiterhin jagen durfte, recht gut. Wenn bloss nicht diese ewigen Sitzungen wären... Ohne großen Elan öffnete er die Tür zum Konferenzraum und ließ sich schwer auf seinen Platz, recht weit am unteren Ende des Tisches, fallen. Er war nicht der Erste gewesen und so nickte er einem Kollegen schräg gegenüber knapp zu, ehe er seinen Blick durch den Raum gleiten ließ. Er war nicht besonders groß, aber es reichte vollkommen. Direkt hinter dem Vorsitz war eine Tafel angebracht, an der neben zwei Karten der Umgebung, welche mit taktischen Anmerkungen versehen waren, die Tagespunkte der Besprechung sowie einige Steckbriefe der lokalen Verbrecher hingen. Neben dem an den Wänden angebrachten Marineemblem waren einige Topfpflanzen der einzige Schmuck. Langsam begannen sich die leeren Plätze zu füllen und schließlich trat auch Vizeadmiral Comil ein. Wie immer stand das weiße Haar seiner Halbglatze seitlich wild in alle Richtungen ab, wohingegen sein bleistiftdünner Schnäuzer noch seine vormalige Farbe, schwarz, aufwies. Rundlich in der Statur begrüßte er die Anwesenden, welche sich bei seinem Eintreten erhoben hatten, und setzte sich vor Kopf. Die Besprechung begann... In Ermangelung einer interessanten Beschäftigung, studierte Smoker notgedrungen die anderen Kapitäne. Beobachtete ihr Verhalten während einiger vorgetragener Berichte oder dann, wenn sie einen Schluck des bitteren Kaffees nahmen. Wie man dieses Gebräu überhaupt trinken wollte, war selbst ihm, der er nur schwarzen Kaffee trank, vollkommen unverständlich. Die meisten von ihnen ertrugen die heiße Flüssigkeit zwar widerwillig, doch ohne groß die Mine zu verziehen. Nur einer streckte demonstrativ die Zunge heraus und schob die Tasse angewidert von sich. Unwillkürlich musste der Weißhaarige schmunzeln. Der Mann schien noch recht jung zu sein, Anfang zwanzig. Er trug wie die meisten einen weißen Marineanzug mit dunkler Krawatte, den Mantel, Zeichen seines Ranges als Fregattenkapitän, locker über die Schultern gelegt. Eine Mütze mit dem Schriftzug der Marine verdeckte den Großteil seines Gesichts, doch Smoker war sich sicher, dass der andere einen schmalen Bart trug. Soeben drehte besagter leicht den Kopf, sodass er ihn besser erkennen konnte und er erstarrte. Ungläubig blinzelte er. Nein, das musste Einbildung gewesen sein. Er schüttelte kurz den Kopf, als verscheuche er einen besonders lästigen Gedanken und richtete seinen blick wieder auf den jungen Mann. Doch dieser hatte sich wieder zu Comil gewandt und machte es somit unmöglich sein Gesicht zu sehen. Erneut schüttelte der Weißhaarige den Kopf. Er musste sich geirrt haben. Ganz gewiss... Es war einfach völlig undenkbar, dass Portgas hier seelenruhig im Raum saß. Umgeben von Kapitänen, mitten in einer Marinebasis! //Unsinn. Meine Augen müssen mir einen Streich gespielt haben...// Unwillig lehnte sich Smoker nach vorne und stützte den Kopf in die Hände. Langsam aber sicher machte ihn die ganze erfolglose Jagd noch wahnsinnig. Überall schien er nun schon das sommersprossige Gesicht des Schwarzhaarigen zu sehen, was bestimmt nicht gut war. Er seufzte. Vielleicht sollte er doch einmal über den Urlaub, den ihm Tashigi schon seit geraumer Zeit aufdrängen wollte, nachdenken... Kapitel 8: Was bleibt --------------------- - Was bleibt - Pairing: Smoker/Ace Thema : Drama ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Der Geruch von Feuer lag in der Luft. Rauchig, vermischt mit Asche und einem Hauch von Harz. Smoker schluckte schwer. Alles in ihm schrie danach, dieser stummen Einladung zu folgen. Es war ein Ruf, der sein Element selbst ansprach, an ihm zog. Er kämpfte gegen den Drang an, einfach nachzugeben, sich in Rauch zu verwandeln und sich mit der Quelle dieses... ja, Duftes... zu vereinigen. Doch das war falsch. Derjenige, der ihn einst gerufen hatte, war nicht mehr da. Die Seele des Feuers war mit ihm verschwunden und es war nur noch eine Erinnerung, die an ihm zerrte. Ja, Erinnerung. An ein sommersprossiges Gesicht, naiv und manchmal doch auch erfüllt von einer tiefen Ernsthaftigkeit. An ein Grinsen, unbeschwertes Lachen. Augen, in denen er versank. Die schon so vieles gesehen, so vieles erlebt hatten und in denen ein Funken brannte, strahlend und unauslöschlich. Drei Jahre waren seit der Hinrichtung vergangen. Drei Jahre... Er hatte alles dafür getan, um noch rechtzeitig dort zu sein. Hatte seine Mannschaft bis zur Erschöpfung angetrieben, durch jedes Wetter, immer weiter. Und doch hatte es nicht ausgereicht. Damals war er durch die Gassen dieser fremden Stadt gehetzt, hatte sich nicht um die Blicke der Passanten gekümmert. Nur ein Gedanke hatte ihn beherrscht //Ace...// Er erinnerte sich noch an den Platz. Direkt vor der nördlichsten Häuserzeile hatte das Schafott gestanden, ein Podest aus langen Balken, mehr nicht. Verbissen hatte er sich durch die Menge gekämpft, rücksichtslos, den Blick auf die kniende Gestalt, die flankiert von zwei Soldaten auf der Mitte der Plattform wartete. Trotz der offensichtlichen Anstrengung hatte der Schwarzhaarige seinen Kopf nicht gesenkt. Stolz hatte er auf die Menschen unter sich geblickt, die alle gekommen waren, um ihn sterben zu sehen. Wie zufällig hatten sich ihre Blicke getroffen. Damals wie heute, wusste Smoker nicht, was er hätte tun sollen, tun müssen. Hatte er tatsächlich geglaubt, es würde ausreichen dort zu erscheinen, um alles zu beenden? Alles doch noch zum guten zu wenden? Wie naiv, wie dumm er doch gewesen war... Wie erstarrt hatte er dort gestanden, keine zehn Meter von Ace entfernt. Gefangen von diesen schwarzen Iriden. Keine Angst, kein Bedauern hatte in dessen Blick gelegen. Nur Dankbarkeit und Liebe. Ein letztes Mal lächelte ihm der junge Pirat zu, spöttisch, doch dieses mal mit einem Hauch von Trauer -wie sehr er es gehasst hatte, dieses Lächeln, wie sehr es geliebt-. Stumme formten Portgas Lippen ein einziges Wort: Lebewohl... Wie von selbst trugen ihn seine Füße zum Ursprung des Geruchs. Vor ihm lag ein großer Festplatz, auf dem unzählige kleine Feuer entzündet worden waren. Lachende Menschen drängten sich in ihrem Schein zusammen, es wurde gesungen, gegessen und geredet. Er spürte einen Stich im Herzen. Nie wieder würde er ins Feuer blicken können, ohne an das Loch in seiner Brust erinnert zu werden. Er hasste ihn dafür. Dafür, dass niemand ihn mehr von seiner Arbeit abhielt. Dafür, dass er niemanden mehr zum Streiten hatte. Dafür, dass er sich keine Zigarre anzünden konnte, ohne an ihn zu denken. Dafür, dass er nachts fror. Dafür, dass er alleine erwachte. Das er allein war... Das Feuer ist erloschen. Was bleibt ist Rauch, den der Wind verweht. Kapitel 9: Drabbles ------------------- Drabbles Drei kleine Vertreter ihrer Art^^ Pairing: Smoker/Ace Thema: Drabbles ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Höhnisches Gelächter ertönte, als der Marinekapitän schwer atmend in die Knie ging. Kurz wankte der Weißhaarige, ehe er bewusstlos zusammenbrach. Verächtlich blickte sein Gegner, ein gesuchter Pirat und Mörder, auf den reglosen Körper vor sich, setzte zum alles beendenden Schlag an. Doch plötzlich war eine dunkle Gestalt direkt hinter ihm; „Das würde ich nicht wagen, wenn ich du wäre...!“ Eine Drohung zwischen zusammengepressten Lippen. Seine Kehle war wie ausgetrocknet, die Augen starr auf die Person hinter sich gerichtet. Portgas D. Ace. Blanker Zorn flackerte in den Augen des Schwarzhaarigen. „Als du ihn herausgefordert hast, hast du mich vergessen...“ ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Es war nicht so, dass Ace ein Morgenmuffel war. Nein, dass konnte man wirklich nicht von ihm behaupten. Er „vermied“ sie vielmehr... Natürlich musste auch er manchmal früh aufstehen und er tat dies auch meist ohne groß zu murren, doch im allgemeinen bevorzugte er es, diese Zeit lieber anders zu verbringen -schlafend. Smoker hingegen war schon früh auf den Beinen. Zwar nicht besonders gut gelaunt, aber seiner Ansicht nach war alles andere verschenkte Zeit. Vielleicht war das einer der Gründe, warum sie so gut miteinander auskamen. Während der Weißhaarige nichts anderes als seine Ruhe haben wollte, schlief Ace einfach. ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ „Hey Smoky. Na, schon wieder am arbeiten?“ Seufzend schloss besagter die Augen. Er musste sich nicht umdrehen um zu wissen, dass ein gewisser Schwarzhaariger auf seinem Fensterbrett saß, hing oder sonst wie zugegen war und ihn breit angrinste. //Irgendwann werde ich es noch zunageln lassen...// überlegte er resigniert, während er auf den Stängeln seiner beiden obligatorischen Zigarren herum kaute. Ace hatte das unglaubliche Talent immer genau dann aufzukreuzen, wenn sein Schreibtisch vor lauter Papierkram nur so überquoll. Doch als ein Paar feuriger Lippen jeden weiteren Gedanken im Keim erstickte, beschloss er, dass das Fenster vielleicht doch noch warten konnte. Kapitel 10: Lost in you ----------------------- Lost in you Eine mögliche Zukunft Pairing: Smoker/Ace Thema: Songfic ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ I ALWAYS KNEW THAT YOU´D COME BACK TO GET ME AND YOU ALWAYS KNEW THAT IT WOULDN´T BE EASY TO GO BACK TO THE START TO SEE WHERE IT ALL BEGAN OR END UP AT THE BOTTOM TO WATCH HOW IT ALL ENDS YOU TRIED TO LIE AND SAY I WAS EVERYTHING I REMEMBER WHEN I SAID I´M NOTHING WITHOUT YOU Ohne das geringste Bedauern blickte Smoker auf die rasch kleiner werdende Silhouette des Marine Hauptquartiers. Viel zu lange war er dort aufgehalten worden, belagert von hunderten von Männern, die unbedingt eine Unterschrift von ihm wollten, begraben unter Stapeln von Papierarbeit, die er am liebsten alle aus dem Fenster geworfen hätte -die Dokumente, nicht die Männer. Auch wenn er manchmal übel Lust gehabt hatte, dies auch mit einigen besonders nervigen Soldaten zu tun. Doch nun befand er sich an Deck eines Schiffs, dass ihm zur Verfügung gestellt worden war. Er selbst besaß seit Jahren kein eigenes mehr und folglich auch keine eigene Crew. Anfangs hatte es ihn ungemein gestört, seine Männer zu verlassen, doch selbst als Admiral war es ihm nicht möglich gewesen, etwas gegen diese Regelung tun zu können. Sein einziger Trost war, dass sie nun unter dem Kommando von Tashigi, die inzwischen den Rang eines Kapitäns bekleidete, weiter segelten. Schmunzelnd erinnerte er sich seinen ehemaligen Leutnant. Tollpatschig, fast blind aber eine herzensgute Seele, die ihm immer treu zur Seite gestanden hatte. Es war bereits Monate her, dass er sie das letzte mal gesehen hatte, auch wenn sie in engen Briefkontakt standen. „Admiral Smoker.“ Er wandte sich von der Reling ab, an der er bis eben noch gelehnt hatte. Ein junger Soldat stand vor ihm, und salutierte stramm. //Ist wohl seine erste Fahrt, die er außerhalb des Hauptquartiers unternimmt// Stumm wartete er, dass der Mann fort fuhr, doch es dauerte einen Augenblick, bis dieser die Geste verstand. Stotternd fragte er nach dem einzuschlagenden Kurs. Schnaubend zog Smoker seine Augenbrauen zusammen, was den Neuling offenbar erschreckte, doch es kümmerte ihn nicht. Er nickte knapp, ehe er ohne ein weiteres Wort an ihm vorbei ging, um den befehlhabenden Kapitän aufzusuchen. Missmutig fragte er sich, ob alle Kapitäne so planvoll vorgingen oder ob er einen besonders vorschriftsorientierten Vertreter vor sich hatte... Offenbar war letzteres der Fall, denn der schmächtige Mann um die vierzig, das Haar sauber zurück gekämmt und der Anzug samt Mantel tadellos sitzend, redete ihn förmlich und mit allen seinen Rang entsprechenden Titeln an. Innerlich seufzte er. Zum Glück würde er nur bis zur nächsten Marinebasis an Bord bleiben. Danach wollte er auf ein kleineres Schiff umsteigen. Also gab er notgedrungen so exakte Anweisungen, wie es ihm, gereizt wie er war, eben noch gelang, ehe er sich mit dem Befehl, er wolle nicht weiter belästigt werden, bis sie anlegten oder das Schiff kurz vor dem sinken war -nur weit weniger freundlich- zurück zog. Er brauchte dringend ein Paar neuer Zigarren. Sobald er in seiner Kabine war, warf er den unsinnigen Mantel, auf dessen Rückseite das Zeichen der Marine prangte, achtlos aufs Bett und lockerte seine Krawatte. Er hasste die Dinger, doch was sein musste musste sein. Mit routinierten Bewegungen zog er zwei neue Zigarren aus einem kleinen Kästchen, dass auf seinem Schreibtisch stand und entzündete sie ans einem Feuerzeug. Während er den beruhigenden Rauch tief einatmete, lehnte er sich leicht gegen dessen Kante. Wenn er sich vor ein paar Jahren so hätte sehen können... Er hätte einen Teufel getan und wäre nie in die Ränge eines Admirals aufgestiegen. Zu viele Regeln, zu viele Vorschriften... Das Tragen eines Hemdes war normal geworden, ebenso das Fehlen seines Zigarrengurtes und der Jitte auf seinem Rücken. Zwar kämpfte er noch immer mit ihr, doch außerhalb eines Kampfeinsatzes gehörte sie einfach nicht ins Bild eines unbesiegbaren Admirals, Trumpfkarte der Weltregierung. Man wollte Unantastbarkeit demonstrieren, selbst jetzt, wo niemand mehr an diese Lüge glaubte, seitdem der Strohhut den Thron des Piratenkönigs bestiegen hatte. ___+++___ SOMEHOW I FOUND A WAY TO GET LOST IN YOU LET ME INSIDE LET ME GET CLOSE TO YOU CHANGE YOUR MIND I´LL GET LOST IF YOU WANT ME TO SOMEHOW I FOUND A WAY TO GET LOST IN YOU Laut seinen Informationen musste sich das Schiff des Bengels ganz in der Nähe befinden, vielleicht fünf Seemeilen Entfernung. Im Gegensatz zu der letzten Besatzung, war diese wesentlich umgänglicher. Sie ließen Smoker in Ruhe und machten einfach ihre Arbeit. Gedankenverloren starrte er zum Horizont, der sich schier endlos vor ihm ausbreitete. Der Kurs des Bengels hatte ihn nahe an die Küste Alabastas geführt, dieses Wüstenstaates, in dem sie sich zum ersten Mal begegnet waren. Seit damals war viel Zeit vergangen. Inzwischen herrschte Königin Nefeltari Vivi mit ihrem Mann, und ehemaligen Rebellenführer, König Corsa über das Land. So weit er wusste, waren sie gerechte Herrscher und beim Volk äußerst beliebt. Damals hatte alles begonnen. Unzählige Male hatte er versucht, Portgas D. Ace zu fangen. Unzählige Male war er ihm entkommen. Sie waren durch enge Straßenzüge gehetzt, nur eine Armlänge voneinander entfernt, hatten sich in der Luft getroffen, mehr Elemente denn Menschen. Die Jagt hatte ihrer beider Leben bestimmt. Wer war Beute? Wer Jäger? Sie Grenzen waren verschwommen, doch es hatte sie nie gekümmert. Was zählte war dieses Gefühl, der Nervenkitzel. Es war ein Spiel gewesen, gefährlich, doch zu verlockend. Ein Spiel mit nur einer Regel: Lass dich niemals fangen. Schnaubend stieß er die Luft aus. Was war es nur gewesen, dass ihn an dem Bengel so fasziniert hatte? War es allein sein streben nach absoluter Gerechtigkeit? War es der Ruf des Feuers, der den Rauch zu sich zog? War es dieses verdammte Grinsen gewesen? Nun war es gleichgültig. Aus dem anfänglichen „Marine-Pirat“ war mehr geworden. Auch hier erst nur ein Spiel. Wie lange hatte er gebraucht um zu verstehen, dass da noch etwas anderes, als das bloße Verlangen gewesen war? Länger als Ace. Er erinnerte sich an einen Morgen, vielleicht sechs Monate nach ihrem Aufeinandertreffen in Nanohana. Der Bengel hatte neben ihm gelegen, den Kopf auf seiner Schulter, sodass sein Haar ihn leicht gekitzelt hatte. Seltsam ernst hatte seine Stimme geklungen: „Was bedeutet dir das alles...?“ Verwirrt hatte er auf das sommersprossige Gesicht hinab geblickt, und nach diesem dämlichen Grinsen gesucht, doch nicht gefunden. „Was soll die Frage, Portgas.“, hatte er gebrummt. Er hatte nicht darüber reden wollen, nicht jetzt. Es wäre so leicht gewesen, einfach zu lügen, zu sagen, er würde ihm alles bedeuten. Aber er hatte nicht gekonnt, nicht gewollt. „Schlaf einfach.“ Die Worte waren harscher gewesen als beabsichtigt und so hatte er sie etwas gemildert indem er den Jüngeren näher zu sich zog. Verblüfft hatte er feststellen müssen, dass Der Schwarzhaarige nicht protestierte. Stattdessen hatte dieser sich widerspruchslos an ihn gekuschelt, sie beide mit seinem Feuer gewärmt. ___+++___ YOU ALWAYS THOUGHT THAT I LEFT MYSELF OPEN BUT YOU DIDN´T KNOW I WAS ALREADY BROKEN I TOLD MYSELF THAT IT WOULDN´T BE SO BAD PULLING AWAY YOU TOOK EVERYTHING THAT I HAD YOU TRIED TO LIE AND SAY I WAS EVERYTHING I REMEMBER WHEN I SAID I´M NOTHING WITHOUT YOU Inzwischen war die Scully, so hieß Portgas Schiff, in Sichtweite. Die Mannschaft wusste über ihr kleines Zusammentreffen Bescheid, auch wenn er darauf bestanden hatte, die letzten Meter mit seinem Trike zu überbrücken. Er wandte sich ab, um zu sehen, wie weit die Vorbereitungen diesbezüglich waren. Zufrieden stellte er fest, dass sein Gefährt bereits hinuntergelassen worden war und nun knapp eine Handbreit über den Wellen auf ihn wartete. Er nickte Kapitän Corby, einem jungen Mann Anfang dreißig mit rosafarbenen Haaren, knapp zu, ehe er sich in Rauch auflöste. Ein paar Sekunden später wurden die Ketten gelöst und er setzte, nun im Sattel seines Trikes, auf dem Wasser auf. Sofort lösten sich seine Füße und Teile seiner Unterschenkel in graue Schwaden auf, die sich in rasender Geschwindigkeit um die schaufelartigen Fortsätze an den Seiten bewegten und so die Maschine antrieben. Zum Glück war die See ruhig, sodass er ohne größere Probleme voran kam. Hinter sich verwehte die frische Brise die Qualmwolke, die aus dem Auspuff strömte, gut sichtbar für die Besatzungen beider Schiffe. Sein Blick schweifte den Mast von Portgas Schiff empor und blieb schließlich an der Jolly Roger hängen. Dort blähte sich auf schwarzem Grund ein weißer Stierschädel, die Hörner nach unten gedreht und von zuckenden Flammen umgeben. Seitlich unter ihm prangten zwei Smileys, der eine lachend, der andere weinend, die selben, die auch den Hut der Feuerfaust zierten. Whitebeards Emblem war nirgends zu sehen. Aber warum sollte es auch? Die Whitebeard-Bande hatte sich vor fünf Jahren aufgelöst. Seit Edward Newgate ihr Kapitän gestorben war. Nun war Ace einer der Kaiser, auch wenn diese im neuen Machtgefüge eine andere Rolle spielten, vielmehr dem König der Piraten treu ergeben waren. Aber dennoch... Whitebeard war der Kapitän von fast 1600 Männern gewesen, alle absolut loyal. Sein Tod hatte nicht nur für eine Verschiebung der alten Ordnung gesorgt, sondern auch seine Crew erschüttert. Niemand hatte mit so etwas gerechnet und so war es schnell zu Streitigkeiten über das weitere Vorgehen gekommen. Auch wenn Ace versucht hatte es nicht zu zeigen, hatte Smoker bemerkt, wie schwer diese Zeit für ihn gewesen war. Er hatte sich um seine Division kümmern müssen, die von immer mehr Männern verlassen worden war. Erst damals hatte er begriffen, dass Newgate nicht einfach nur ein Vorbild und Kapiän des Schwarzhaarigen gewesen war. Er hatte die Rolle des Vaters, wenn auch nicht übernommen, doch zum Teil ausgefüllt. Er hatte seinen Männern einen Platz gegeben, an den sie gehörten, eine Familie wenn man so wollte. Noch immer tauchten ab und an Piraten auf, die Whitebeards Zeichen trugen, doch unter seiner Flagge segelte niemand mehr. Selbst jetzt ergriff ihn eine gewisse Traurigkeit, wenn er an diese Zeit zurück dachte. Ace war wie ausgewechselt gewesen. Alle Fröhlichkeit, aller Lebensmut schien aus ihm gewichen. Er hatte versucht sich abzulenken, hatte sich voll und ganz auf seine Mannschaft konzentriert. Die Verantwortung hatte ihn fast zerstört... Überall waren Kopfgeldjäger aufgetaucht, die leichte Beute witterten, hatte die Marine sie gejagt. Selbst Ruffy war es nicht gelungen, all dies zu unterdrücken, er hatte es nur mildern können. Damals hatte der Weißhaarige geglaubt, ihn für immer verloren zu haben. Selbst nach Impel Down war der Jüngere bei ihm geblieben, doch nicht dieses mal. Er hatte ihm Lebewohl gesagt, war einfach verschwunden. Erst drei Jahre später war er wieder aufgetaucht, als Kapitän einer kleinen Truppe, einzelne aus seiner alten Division. Rasch hatten sie sich einen Namen gemacht, sei es auf der Grand Line oder den Blues. Natürlich hatte die Weltregierung das nicht hinnehmen wollen, die Kopfgelder waren rasch gestiegen, doch inzwischen hatte auch sie einsehen müssen, dass ein offener Kampf sinnlos war. ___+++___ THE PAIN OF IT ALL THE RISE AND THE FALL I SEE IT ALL IN YOU NOW EVERYDAY I FIND MYSELF SAYIN´ I WANT TO GET LOST IN YOU I´M NOTHING WITHOUT YOU Eine Strickleiter wurde an der Bordwand hinuntergelassen, die er mit sicheren Griffen erklomm. Inzwischen wurde sein Trike mittels einiger langer Ketten einige Meter aus dem Wasser gezogen und dort befestigt. Kurz warf er einen Blick über die Schulter und sah wie das Marineschiff soeben Segel setzte. Gut, wenigstens sie befolgten seine Befehle. Noch ehe er sich vollkommen umgedreht hatte, spürte er schon eine warme Hand auf seiner Schulter. „Du hast dir Zeit gelassen. Wir sind schon seit drei Tagen in dieser Gegend.“ Grinsend schob Ace seinen schwarzen Hut, den noch immer zwei, nun goldene, Smileys zierten, etwas nach hinten, sodass er Smoker in die Augen sehen konnte. Er hatte sich über all die Jahre nicht viel verändert. Noch immer zog er es vor ohne Hemd herum zu laufen, trug nur dunkel braune Shorts und schwere schwarze, schnallenbewehrte Stiefel.Dazu passende Armschützer hatten seinen einzelnen orange farbigen Ellenbogenschoner und seinen Logport abgelöst. Schmunzelnd begegnete er er seinem Blick. „Taisa du wirst wirklich alt.“ Spöttelnd verschränkte er die Arme vor der Brust. Smoker stieß ein leises Knurren aus, und zog den Jüngeren zu sich. „Halt einfach die Klappe...“, und schon hatte er ihn in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelt. Ihn kümmerten weder das Gepfeife und Gejohle der Crew, noch sonst irgendetwas. Viel zu lange war es her gewesen. Und zum ersten mal seit Monaten konnte er sich wieder fallen lassen, ohne sich irgendwie verstellen zu müssen. Wer hätte gedacht, dass das ausgerechnet auf dem Schiff eines Piraten war? ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Titel: Lost in you Interpret: Three Days Grace Alle Rechte liegen bei Three Days Grace und JIVE Label Group, einer Vereinigung von Sony Music Entertainment Kapitel 11: Track Dogs ---------------------- Track Dogs Pairing: Kein direktes, Smoker/Ace (angedeutet) Thema: AU (tierisch :) ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Die Schnauze tief am Boden suchte ich die Umgebung ab. Immer wieder stieß ich alte Luft aus, nur um gleich darauf neue einzuatmen, den noch so kleinsten Hinweis über den Verbleib des Gesuchten heraus filternd. Resigniert schnaubte ich und hob den Kopf. Wieder nur eine alte Fährte, mindestens einen Tag. Wenn das so weiter ginge, würde er uns noch entwischen. Ich drehte mich zu meinen Staffelkollegen um und bellte einen Befehl. Sofort begannen sie auszuschwärmen, um so ein möglichst weitläufiges Gebiet abdecken zu können. Das Wetter arbeitete gegen uns. Jeden Augenblick konnten die ersten Tropfen fallen und auch den letzten Rest der Spur weg waschen. Außerdem stand uns der Wind im Rücken, trug den größten Teil des Geruchs mit sich hin fort. Eine warme behandschuhte Hand legte sich auf meinen Kopf und kraulte mich sanft hinter dem rechten Ohr. „Heute haben wir wohl kein Glück Smoker...“ Ich stieß ein zustimmendes Schnauben aus, blieb aber dennoch wachsam. Mein Schwanz sträubte sich nervös, während sich meine Ohrmuscheln laufend drehten, um auch noch das leiseste Geräusch einzufangen. „Pause für euch!“ Ein breitschultriger Mann mittleren Alters winkte uns und den restlichen Hundeführern zu. Zeit für die Ablösung, in einer halben Stunde würde es weiter gehen. Missmutig trottete ich neben Tashigi, meiner Partnerin und gleichzeitig auch Besitzerin, her. Ich hasste es mitten in einem Einsatz zurückgerufen zu werden. Es fühlte sich dann immer so an, als sei mir meine Beute entkommen. ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Ich hatte es mir unter einer jungen Buche gemütlich gemacht und wartete angespannt darauf, dass der Einsatz weiter ging. Tashigi trank derweil mit einer ihrer Kolleginnen Hina eine Tasse Kaffee und unterhielt sich angeregt. Wie sie es längere Zeit mit dieser Person aushielt, war mir ein Rätsel. Die Rosahaarige hatte nämlich die unangenehme Eigenart von sich selbst in der Dritten Person zu sprechen, was mich jedes mal zum Verzweifeln brachte. Kurz streifte mein Blick über die restlichen Beamten, die meisten gewöhnliche Polizisten, gerade einmal eine Hand voll war von unseren Leuten. Tashigi, Hina und die restlichen wenigen, waren Teil der Personensuchhunde-Truppe. Ich selbst war als Riesenschnauzer speziell für das Mantrailing ausgebildet worden, was bedeutete, dass ich gesuchte Personen anhand ihres Geruchs unterscheiden, einer bestimmten Fährte folgen und meinen Partner so zu ihr führen konnte. Hierbei störten mich Orte, an denen sich viele Gerüche überlagerten, wie beispielsweise belebte Straßen oder sogar das Innere von Häusern, kaum, weshalb wir hier am Rand einer Siedlung agierten. Gedankenverloren starrte ich vor mich hin als ein Geräusch über mir mich hochfahren ließ. „Immer mit der Ruhe, Officer. Kein Grund gleich aufzuspringen.“ Direkt auf dem Ast über mir saß ein junger Kater, das Fell schwarz, mit einigen orangen Streifen. Ein Knurren verließ meine Kehle, doch das schien ihn nicht im geringsten aus der Ruhe zu bringen. Gemächlich kletterte er den Stamm hinunter und landete mit einem eleganten Sprung genau vor mir. Aus der Nähe konnte ich erkennen, das seine Fellmusterung eher Flammen, denn Streifen ähnelte. Mit hochgezogenen Brauen starrte ich auf meinen ungebetenen Gast hinunter, der gelassen vor mit saß. „Was willst du?“ Ich setzte mich wieder hin, ließ den Kater aber keinen Augenblick aus den Augen. „Oh, warum den so unhöflich, Officer? Stellt man sich nicht zu erst einmal vor?“ Frech funkelte er mich an, ohne dabei die geringste Angst zu zeigen. Entnervt verdrehte ich die Augen. „Smoker. Und hör auf mich Officer zu nennen, Bursche!“ Anstatt einer Antwort, gähnte mein Gegenüber mich nur leicht an. Einige Augenblicke herrschte Stille, dann hielt ich es nicht mehr aus. „Ich frage dich noch einmal, Bengel: Was willst du?“ „Ace.“ „Was?“ Verwirrt starrte ich ihn an. „Mein Name ist Portgas D. Ace.“ Er sah mich mir halb geschlossenen Augen an und ich wurde das Gefühl nicht los, dass er sich über mich lustig machte. Erneut antwortete er nicht direkt, sondern schaute zu den noch Suchenden Hunden hinüber. „Sie scheinen noch immer keine Spur von dem Mann gefunden zu haben.“ Es klang eher wie eine Frage, denn eine Feststellung. Ich nickte knapp, die Kiefer fest aufeinander gepresst. Jetzt musste ich mir schon von einer Katze Kritik anhören.... „Das wird nichts bringen. Er ist schon weg.“ Mein Kopf fuhr herum. „Was hast du da gerade gesagt?“ Gefährlich langsam kam ich einen Schritt auf ihn zu und baute mich bedrohlich nahe vor ihm auf. Obwohl ich knapp 20 cm größer als er war, zeigte er noch immer keinerlei Furcht. „Ich sagte, dass der Gesuchte schon lange fort ist. Heute Morgen ist er in Richtung Bahnhof aufgebrochen. Ohne Koffer, falls es sie interessiert. Er schien nervös zu sein, blickte sich die ganze Zeit um, als glaube er verfolgt zu werden.“ Grinsend fuhr er fort: „Aber Officer. Könnte es sein, dass sie etwas an den Ohren haben? Sie scheinen schlecht zu hören...“ Ich ignorierte diese Frechheit, viel zu sehr beschäftigte mich das eben gesagte. In Richtung Bahnhof also... Wenn der Kater recht hatte, konnte es sein, dass sich der Kerl mit einem Klienten traf. Schlimmsten falls saß er längst in einem Zug und sie würden ihn nicht mehr schnappen. Aber es war gleichgültig, solange die Chance bestand ihn noch zu fassen. Ohne ein weiteres Wort stand ich auf und lief zu Tashigi hinüber. Ich stupste sie leicht ins Bein und nickte mit dem Kopf in Richtung der Suchhunde. Dabei wedelte ich aufgeregt mit dem Schwanz, damit sie mich auch richtig verstand. Kurz schien die Schwarzhaarige verwirrt, doch dann nickt auch sie. Die Pause war sowieso fast zu Ende und so folgte sie mir, als ich an meinen Kollegen vorbei trottete. Dieses Mal konzentrierte ich mich auf die Wege, die von dem Ein-Familien-Haus in Richtung Bahnhof führten und tatsächlich, hier war etwas. Sorgfältig überprüfte ich die Spur mehrfach, doch das war eindeutig die Fährte des gesuchten Mannes. Ich stieß ein Bellen aus und lief den Weg voraus, Tashigi dicht hinter mir. Nur kurz warf ich einen Blick über die Schulter und erspähte den schwarzen Kater unter dem Baum sitzend. Trotz der Entfernung glaubte ich ihn grinsen zu sehen. Kapitel 12: Theater Küsse ------------------------- Theater Küsse Pairing: Smoker/Ace Thema: AU/Humor ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ „Spieglein, Spieglein, an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“ Erwartungsvoll blickte die Schwarzhaarige zu ihrem gläsernen Ebenbild. Nebel waberte auf und verschlang ihr Spiegelbild, ersetzte es durch die zierliche Gestalt einer jungen Frau in langen blassblauen Gewändern. „Frau Königin, ihr seit die Schönste hier...“ Noch während sie sprach, trat das Mädchen einen Schritt nach vorne. „Aber Oran... Ahhh!“ Mit einem lauten Poltern verhaspelte sie sich im Stoff ihres Kostüms und stürzte zu Boden „Stopp! Das reicht!“ Smokers laute Stimme ließ alle innehalten. Mit vor unterdrückter Wut funkelnden Augen, erklomm er die Stufen zur Theaterbühne und kam geradewegs auf die gestürzte Tashigi zu. Diese hatte glücklicherweise den Trickspiegel, hinter dem sie noch bis vor einem Augenblick gestanden hatte, um wenige Zentimeter verfehlt und war stattdessen an ihm vorbei gefallen. Robin, die die Röcke ihres Königinnen Kleides gerafft hatte, half ihr soeben auf. „Licht!“ Sofort beeilten sich Lysop, ein schwarz gelockter Junge mit langer Nase und Franky, sein blauhaariger Freund, der Anweisung ihres Lehrers folge zu leisten und schon wurde der einzelne Scheinwerfer gelöscht und die normale Deckenbeleuchtung ging an. Rasch begutachtete Smoker den Schaden. Das Kostüm würde genäht werden müssen, soviel stand fest. Tashigi schien sich nicht weiter verletzt zu haben, entschuldigte sie sich doch schon wieder mit hochrotem Gesicht bei allen. Er seufzte. Warum hatte er sich auch von seinen Kollegen breitschlagen lassen und das Theaterprojekt der Oberstufe übernommen? Nicht genug, dass er nun schon zum fünften Mal seinen Samstag opferte, schafften es die Schüler doch jedes Mal, irgendetwas schief gehen zu lassen. Außerdem durfte er innerhalb des Gebäudes nicht rauchen. Eine Tatsache, die er seit Beginn der Proben verfluchte. Eigentlich hatte sich alles so einfach angehört. Die Rollenbesetzung stand, die Texte waren geschrieben, die Kostüme angepasst und das Bühnenbild fertig. Nur die Proben hatten noch gefehlt, dann wäre das Stück „Orangerötchen- Schneewittchen mal anders“ -er hatte den Titel nie leiden können- für seine Uraufführung zur Fünfzig-Jahr-Feier der Schule fertig gewesen. Doch bekanntlich steckte der Teufel im Detail. „Tashigi, zieh das Kostüm aus, damit es genäht werden kann. Franky, Lysop, Chopper! Baut mir die Kulisse um. Wir üben die Szene mit dem Jäger. Der Rest auf seine Plätze!“ Er sprang von der Bühne und setzte sich wieder in die erste Reihe des Publikumsbereichs, die Arme vor der Brust verschränkt. Entnervt pochte er dabei immer wieder mit seinen Fingern auf seinen linken Oberarm, während sich das vom Ambiente des Gemachs einer Königin in das Bühnenbild eines dichten Waldes verwandelte. Missmutig musste er zugeben, dass die Kunst-Ag ganze Arbeit geleistet hatte. Die Bäume wirkten unglaublich plastisch und einige umgefallene Baumstümpfe und Pilze vervollständigten das Bild. Endlich konnte es weiter gehen und das Licht verlosch. Vogelgezwitscher erklang, wurde langsam leiser, als Schritte zu hören waren. Ein Scheinwerfer flammte auf und in seinem Licht erschienen Orangerötchen und der Jäger. Erstere wurde von Nami gespielt, weshalb man den eigentlichen Titel des Märchens hatte umändern müssen. Warum man nicht einfach Robin für die Rolle eingesetzt hatte, war ihm persönlich ein Rätsel, doch die Orangehaarige machte ihre Sache gut. Lächelnd spazierte sie über die Bühne und pflückte Stoffblumen, ganz so, als wüsste sie nichts vom Plan ihrer Stiefmutter. Hinter ihr zog Sanji seine Waffe, einen Hirschfänger, und positionierte sich direkt vor ihrem Herzen. Aufgeschreckt fuhr sie herum und erstarrte augenblicklich. Sie wich ein paar Schritte zurück, ehe sie eine Hand auf ihre Brust legte. „Ach, lieber Jäger, lass mir mein Leben; ich will in den wilden Wald laufen und nimmermehr heimkommen.“ Sie blinzelte mit Tränen in den Augen und blickte dem Blonden unschuldig an. Dieser blieb einen Moment stumm, ehe er sich ihr zu Füßen warf. „Aber natürlich Namimausi! Als ob ich dir auch nur eines deiner wunderschönen Haare krümmen könnte.“ Er beugte sich vor und wollte ihr einen Handkuss geben, als ihn ein Schlag auf den Hinterkopf nach vorne taumeln ließ. „Hey! Was soll das Marimo?!“ Wütend fuhr Sanji herum und funkelte seinen Gegenüber an. Den schien das allerdings wenig zu kümmern. „Na was wohl! Du liebestoller Kochlöffel hast mal wieder den Text vergessen!“ Zorro hatte sich breitbeinig vor ihm aufgebaut, bereit, ihm jederzeit noch einen Tritt zu verpassen. Und wie nicht anders zu erwarten, artete der Streit rasch in eine handfeste Prügelei aus. „Klärt das gefälligst draußen!“ Ohne viel Federlesen hatte Smoker sich die beiden Streithähne am Kragen gepackt und schmiss sie unsanft vor die Aula. „Das ist alles deine Schuld!“ „Meine?! Wenn dann wohl im...“ Er schloss die Tür und der Lärm brach schlagartig ab. Währenddessen hatten sich die Darsteller alle auf der Bühne versammelt und nutzten die Zeit für eine Pause. Ruffy, der den Prinzen spielte und schon sein Kostüm angezogen hatte, hüpfte munter um seine Freunde herum, wobei er unablässig nach Essen krähte. Auch Brook hatte sich zu ihnen gesellt. Er hatte die Musik zusammengestellt und leitete die Proben des Schulorchesters. Mit den Nerven am Ende ließ sich Smoker in einen Stuhl neben sich fallen und zog eine Zigarre samt Feuerzeug heraus. Das Rauchverbot war ihm im Augenblick herzlich egal. Genüsslich nahm er den ersten Zug und stieß merklich ruhiger eine Rauchwolke aus. Neben sich hörte er, wie die Tür geöffnet wurde, doch er ignorierte es. Wenn die beiden sich wieder beruhigt hatten, bitte. „Aber Taisa. Hier drinnen ist das Rauchen doch verboten.“ Geschockt riss er die Augen auf und wandte sich um. Das konnte doch nicht wirklich er sein! Doch seine Hoffnung zerplatzte, als er die Person vor sich erkannte. Schwarzes, widerspenstiges Haar, Sommersprossen, der wahrscheinlich hässlichste Hut der Welt... „Portgas.“, fast automatisch knurrte er den Namen, Jahre der Übung hinter sich, „Was in drei Teufels Namen willst du hier?“ Grinsend ging Ace an ihm vorbei, zwinkerte ihm leicht zu. „Wenn mein Bruder schon eine der Hauptrollen in einem Theaterstück spielt, muss ich mir das ganze doch mal ansehen.“ Er drehte sich zur Bühne um und ging gemächlich auf sie zu. „Hey, Ruffy!“ Angesprochener hob den Kopf und begann augenblicklich zu strahlen. „Ace!“ Mit einem Satz war er aufgesprungen und rannte auf seinen Bruder zu. „Was treibst du denn hier? Ich hab dich ja ewig nicht mehr gesehen.“ Lachend wuschelte der Ältere ihm durchs Haar, während er von ihm mit Fragen bestürmt wurde. „Ich schau nur mal eben rein. Meine Vorlesungen heute sind ausgefallen und da wollte ich dich mal besuchen.“ Der Weißhaarige war nun auch nach vorne gekommen und hörte schweigend zu. Seit dem Ace seinen Abschluss gemacht hatte, hatte er ihn nicht mehr gesehen. Offenbar hatte der Bengel ein Studium angefangen, auch wenn Smoker sich fragte, was genau für eines. Immerhin hatte er ihn ein Jahr lang im Unterricht ertragen müssen und sein Narkolepsieproblem war dabei nicht gerade förderlich gewesen. Nichts desto trotz schien es ihm gut zu gehen. Er lachte, machte Späße und lauschte aufmerksam den Neuigkeiten, die ihm die anderen erzählten. Schließlich beschloss Smoker, dass es Zeit war, die Proben fortzusetzen. Er wollte heute noch nach Hause und das wenn es ging vor Einbruch der Nacht. Also trommelte er die Truppe wieder zusammen und ging ein paar der einfachen Szenen durch. Die meisten mit Orangerötchen und den Zwergen konnten sie zwar nicht üben, da die Fünftklässler, die sie spielten, auf Klassenfahrt waren, aber der Rest lief gut. Es fehlte nur noch der letzte Auftritt, bei dem der Prinz seine nun Prinzessin küssen sollte. Bis jetzt hatten sie diese Szene immer vermieden, denn Smoker fürchtete eine Eifersuchtsattacke Sanjis. Doch da Zorro an den Proben teil nahm, wagte er sich nun heran. Alles war bereit. Er saß auf seinem angestammten Platz und versuchte den Schwarzhaarigen direkt neben sich nicht weiter zu beachten. Auf einen Wink seiner Hand fuhr der Vorhang zu und Dunkelheit senkte sich über den Saal. Langsam teilte sich der schwere Samtstoff und ein gläserner Sarg wurde sichtbar. In ihm lag Nami, die Hände über der Brust gefaltet, als schliefe sie. Überall um sie herum lagen Blumen verstreut, die weiß und blutrot funkelten. Ruffy erschien am Rand der Bühne, ernst und aufrecht. Bedächtig, fast vorsichtig schritt er auf den Sarkophag zu und kniete sich vor ihm hin. Er senkte das Haupt und las die goldenen Buchstaben, die das Glas zierten, laut vor: „`Orangerötchen ruhet hier, gebettet auf Blüten der schönsten Pracht. Wir Zwerge halten ihr ewige Wacht.´ Oh wie schön du doch bist. Wie traurig, dass ein solch junges Herz zu schlagen aufhörte, noch ehe es die erste Liebe kostete.“ Er stand auf und hob mühelos den kristallenen Deckel des Sargs an. Sachte legte er seine Arme um die Orangehaarige, als wolle er sie davon tragen. Dabei stolperte er leicht und plötzlich begann die junge Frau zu husten. Sie schlug die Augen auf und blickte sich verwirrt um. „Ach Gott, wo bin ich?“ „Du bist bei mir. Deine böse Stiefmutter hat dich vergiftet und man hielt dich für Tod, doch offenbar ist das Stückchen Apfel, dass du aßest aus deinem Hals gefallen.“ Smoker hielt unwillkürlich den Atem an. Kein Fehler, alles verlief genau nach Text. „Komm mit mir in meines Vaters Schloss. Ich habe dich lieber als alles auf der Welt, du sollst meine Gemahlin sein.“ Ruffy beugte sich leicht nach vorne, doch noch ehe sich ihre Lippen trafen hielt er inne. Er wandte sich zum Vorhang, hinter dem die restlichen Schauspieler warteten, und sah sich etwas hilflos um. „Und nun?“ Der Weißhaarige hätte am liebsten den Kopf gegen die nächste Wand geschlagen. Stattdessen ließ er ihn in seine Handflächen sinken und seufzte schwer. Was hatte er auch erwartet? „Na was wohl? Du musst mich küssen.“ Nami klang mehr als nur wütend. Zornig hatte sie ihrem Prinzen eine Kopfnuss verpasst und war gekränkt zu Robin und Tashigi gestapft. Neben sich stieß Ace ein missbilligendes Schnauben aus. Er erhob sich und verschränkte die Arme vor der Brust. „Mensch Ruffy! Stell dich doch nicht so an.“ Überrascht hob Smoker den Kopf und blickte zu dem Schwarzhaarigen hinüber. Sie waren beide einer Meinung? „Aber ich weiß doch gar nicht wie so was geht.“ Quengelte derweil sein kleiner Bruder auf der Bühne und sah ihn schmollend an Irgendwie beschlich den Lehrer auf einmal eine ganz ungute Vorahnung, als Ace die Augen verdrehte. „Dann sieh gut zu.“ Und noch ehe es sich der Weißhaarige versah, lagen die warmen Lippen des jungen Mannes auf den seinigen. Geschockt spürte er, wie ein seltsames Gefühl in ihm aufstieg, ein Prickeln, ungewohnt aber doch auch angenehm. Er vergaß zu atmen, als er nicht mehr die Kraft aufbrachte, den anderen von sich zu stoßen. Viel zu schnell löste sich der Jüngere wieder von ihm. Immer noch durcheinander gelang es ihm nicht, die Röte ganz aus seinen Wangen zu vertreiben. „So macht man das.“ Ein grinsen stahl sich auf das sommersprossige Gesicht vor ihm und Smoker spürte, wie langsam sein Verstand die Kontrolle zurück gewann. „WAS ZUM HENKER SOLLTE DAS!“ Bebend vor Wut ballte er die Hände zu Fäusten, nur noch mühsam beherrscht. Endlich gewahrte Ace die Gefahr, in der er sich befand. Er wich ein paar Schritte zurück. „Ruffy, ich glaube, wir sehen uns dann irgendwann mal wieder.“ Und schon rannte er los, Smoker dicht hinter ihm. „Bleib sofort stehen, Bengel!“ Doch dieser würde garantiert nicht so dumm sein, und gehorchen. Seine Überlebenschancen standen in Bewegung nämlich wesentlich besser. ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Sprechrollentexte aus: "Märchen der Brüder Grimm" Droemer Knaur Kapitel 13: Animus non delet ---------------------------- Animus non delet Die Grundidee hierfür, basiert auf einem Traum °^^ Hoffe, sie gefällt euch. Pairing: Smoker/Ace Thema: AU/altes Rom ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Er hatte Sklavenmärkte schon immer gehasst. Das Gedränge, der Käufer, der Angstschweiß der Gefangenen, der wie ein Leichentuch über allem lag. Unwillkürlich schauderte ihn, als er den Blick über die Köpfe der Menge schweifen ließ. Der Markt, wenn man ihn denn als solchen bezeichnen durfte, befand sich auf einem fast geschlossenen Rondell, welches mit flachen Steinen gepflastert war. Genau gegenüber des Eingangs, befand sich eine Art Bühne, aus dicken Balken gezimmert, auf der die "Waren" zur Schau gestellt werden konnten. Dieser hier gehörte zu den gehobeneren Märkten der Stadt, und so waren in der vordersten Reihe sogar Bänke für hochrangige Bürger, wie Adelige oder Angehörige des Senats bereitgestellt, gepolstert mit einigen Kissen. Während in dieser Loge der Oberschicht sogar Getränke ausgeschenkt wurden, drängte sich der Rest des Volkes eng zusammen, verschmolz förmlich zu einem Meer aus Leibern. Seine Miene versteifte sich und er presste die Oberkiefer fest aufeinander. Er hasste Sklaverei und insbesondere die Sklavenmärkte als Inbegriff dessen. Trotz seines Rangs als Primus Prior Triarier besaß er selbst keine Sklaven. Sein Hausstand umfasste Freigelassene und somit mit Bürgerrechten ausgestattete Klienten. Unter ihnen auch seine Schreiberin Tashiga, eine aufmerksame, bisweilen aber etwas tollpatschige junge Frau. Seine Amtskollegen missfiel diese Haltung zwar, aber das war ihm gleichgültig. Doch momentan zählten seine privaten Überzeugungen nicht. Er war hier, um eine Verhaftung durchzuführen. Ein Prior Princeps, der sich angeblich unter den Zuschauern befinden sollte, war des Mordes an seinem Vorgesetzten angeklagt und er war ausgesandt worden, ihn zu verhaften. Seine Männer hatten bereits alle möglichen Fluchtwege unauffällig blockiert, um eine Panik zu vermeiden, einige hatten sich unter die Menge gemischt. Während sein Blick suchend über die willigen Käufer schweifte, erregte etwas auf dem Podium seine Aufmerksamkeit. Der Händler pries soeben ein paar besonders erlesene Stücke, wie er sich ausdrückte, an: Kriegsgefangene. Mit einer Spur von Mitleid musterte der Weißhaarige die jungen Männer, die, die Hände auf dem Rücken gefesselt, mit hängenden Köpfen heran geführt wurden. Sie alle trugen nichts als wollene Hosen und lederne Beinlinge, stammten vermutlich aus dem Norden der Republik. Nur einer unter ihnen schien anders. Das Haupt erhoben, die Schultern gerade ließ er sich nicht anmerken, wie verzweifelt er sein musste. Sein schwarzes Haar fiel ihm ungeordnet ins Gesicht, dass einige Sommersprossen zierten. Doch was den Zenturio wirklich gefangen hielt, war sein Blick. Ungebrochen, ja fast stolz blickte er zu den Menschen hinunter, die gekommen waren, um ihn zu kaufen wie einen Ochsen - Nein, eher wie einen Tonkrug, der unbeseelt seine Arbeit zu verrichten hatte; austauschbar. Nur mit Mühe wandet er sich von dem jungen Mann ab. Dennoch kam er nicht umhin, den anderen zu bewundern. Es gab nicht viele wie ihn, die ihr Schicksal so mutig und stolz zutragen vermochten. Ein Ruf ließ ihn zusammen zucken und seine Rechte fuhr instinktiv zum Schwertknauf. Offenbar hatten seine Männer den Gesuchten gefunden. Er nickte einigen Soldaten zu seiner rechten knapp zu und diese begannen sofort, die aufgewühlte Menge zu beruhigen. Er selbst bahnte sich dessen ungeachtet seinen Weg nach vorne. Als er den Kern des Aufruhrs erreicht hatte, war der angeklagte Zenturio bereits, von zwei Männern flankiert, gefesselt worden. Er war kreidebleich im Gesicht und biss sich so nervös auf seine Unterlippe, dass bereits die ersten Blutstropfen hervor quollen. Panisch zuckte sein Kopf von einer Seite auf die andere, ganz so, als könne er doch noch eine Fluchtmöglichkeit entdecken. Doch dafür war es längst zu spät. "Prior Princeps Murina Rattus Secundus. Hiermit verhafte ich dich wegen Mordes an Posterior Pilus Rota Turbinea." Ohne große Gegenwehr ließ sich der vor sich hin wimmernde Mann abführen. Nicht ohne eine Spur Genugtuung verfolgte der Weißhaarige das ganze. Auch wenn er und Rota Turbinea keine Freunde gewesen waren, konnte er einen solchen Mord niemals billigen. Er gab seinen Soldaten einen Wink und sie nahmen sofort Aufstellung und zogen als Block, mit dem Verhafteten in ihrer Mitte, ab. Er selbst folgte mit einer Hand von seiner engsten Untergebenen. Ein letzter Blick über die Schulter zeigte ihm, dass der junge Sklave ihn interessiert musterte. Er schien die Verhaftung aufmerksam verfolgt zu haben und nickte dem Zenturio über die Köpfe der noch immer aufgewühlten Zuschauer ruhig zu. ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Verwirrt und gereizt, wobei letzteres überwog, fuhr sich der Weißhaarige fahrig über die Augen. Seit der Verhaftung am Morgen des Tages ging ihm der Schwarzhaarige Sklave nicht mehr aus dem Kopf. Erst hatte er versucht, die lästigen Gedanken mit Arbeit zu ertränken, doch die Augen des Mannes verfolgten ihn. Dabei kannte er ihn nicht einmal. Er hatte ihn gesehen, zwischen all den anderen Sklaven, all den anderen Gefangenen. Ein weiterer Arbeiter, der austauschbar sein würde. Und doch... Irgendetwas war so anders, so irritierend an ihm gewesen. Er konnte es nicht ganz festmachen. Fast so, als hätte er sich einem Gleichgestellten, absolut Ebenbürtigen Mann gegenüber gesehen. Jemand, den man nicht so einfach in Ketten legen konnte, jemand, der ein Stückchen Freiheit in sich trug, etwas, was man nicht sehen, sondern nur spüren konnte. Gedankenverloren verschränkte er seine Arme vor der Brust. Er brauchte keine weiteren Hausangestellten, keinen Schreiber... Mit einem Seufzen griff er zu einem Stück Papyrus und einer Schilffeder. In knappen Worten brachte er sein Anliegen vor und setzte schließlich sein Siegel unter die Schrift. ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Am nächsten Morgen war Tashiga eine der ersten auf dem Sklavenmarkt. Ihr Herr hatte sie mit einer Wegbeschreibung und Vollmachterklärung ausgerüstet losgeschickt. Nun suchte sie etwas orientierungslos, den richtigen Händler, was sich, trotz der frühen Stunde, als nicht so einfach wie sie gedacht hatte, gestaltete. Endlich schien sie fündig geworden zu sein. Nervös trug sie dem stämmigen Mann in schneeweißer Toga – im Gegensatz zu der Bekleidung seiner Sklaven tadellos – ihre Bitte vor. Mit hochgezogener Braue hörte er sich ihre Beschreibung an, schien aber einverstanden zu sein. Er rief einen seiner persönlichen Aufseher und dieser kam kurze Zeit später mit einem jungen Mann zurück. Schon von Weitem konnte Tashiga das schwarze Haar und die Hose erkennen und unwillkürlich schlug ihr Herz schneller. Als sie die vielen Sommersprossen und seine aufrechte und ungezwungene Haltung erkannte, gab es keine Zweifel mehr. Er nickte ihr höflich lächelnd zu und sie erwiderte den Gruß. „Diese Dame hier ist auf Geheiß ihres Herrn gekommen, um dich zu erwerben.“, schnarrte der Händler auch schon, „Nenne deinen Namen.“ Ohne sich an dem befehlenden Ton zu stören, wandte sich der junge Sklave ihr zu und deutete ein Lächeln an. „Mein Name lautet Aceus.“ ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Nach einem kurzen Fußmarsch hielten sie schließlich vor einer großen, wenn auch weniger prunkvollen als ihre Nachbarn, gestalteten Villa an. Tashiga blieb vor dem Eingang stehen und drehte sich zu ihrem Begleiter um. „Wie du ja weißt, ist das hier das Haus deines...Herrn.“ Beim letzten Wort zauderte sie und blickte Aceus entschuldigend an. „Er ist Zenturio Primus Prior Triariaer, Caligo Alba Venator. Er mag zwar manchmal etwas ruppig und leicht reizbar sein, aber er ist ein guter Mensch.“ Sie lächelte den Schwarzhaarigen an und machte eine einladende Geste in Richtung Portal. ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Erklärungen: Tashiga = Tashigi (weibliche Endung) Aceus = Ace (männliche Endung) Caligo Alba Venator = Smoker, der weiße Jäger Rota Turbinea = Kapitän Kreiselrad (ungefähre lat. Übersetzung °^^) Murina Rattus Secundus -> Anspielung auf Kapitän Ratte Zenturio Ränge aufsteigend: Prior Princeps Posterior Pilus Primus Prior Triariaer Kapitel 14: Track Cats ---------------------- Track Cats Pairing: Smoker/Ace (angedeutet) Thema: AU (tierisch die zweite :) ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Erschöpft brummend ließ ich mich auf meine Decke fallen. Der Tag war anstrengend gewesen, gleich zwei Suchaktionen im größeren Umfang, beide mit der gleichen Zielperson, hatten auf der Tagesordnung gestanden. Beide erfolglos. Unwillig zog ich die Lefzen hoch und unterdrückte ein Grollen. Wir waren schon seit Monaten hinter dem Drahtzieher der Blackbeard-Bande, die sich vor allem im Hafenviertel rumtrieb, her. Marshall D. Teach. Der Tipp, den wir heute bekommen hatten, war eigentlich aus verlässlicher Quelle gewesen, was hieß, dass irgendjemand Teach gewarnt haben musste. Trotz stundenlanger Suche hatten unsere Teams nicht einmal den Hauch einer passablen Fährte finden können, ein Umstand der besonders mich frustrierte. Er spielte mit uns. Ließ uns wie seine willigen Schachfiguren mal hierhin, mal dorthin laufen, während er selbst den Moment der Ablenkung nutzte, um seine eigenen Geschäfte zu erledigen. Raub mit Körperverletzung war da noch das harmloseste... Mit einem Schnauben ließ ich meinen Kopf auf meine Vorderpfoten sinken und schloss die Augen. Tashigi war eben schnell ein paar Einkäufe erledigen gegangen, hatte mich aber zum Glück zu Hause gelassen. Nicht, dass ich etwas gegen einen Spaziergang einzuwenden gehabt hätte, aber es goss wie aus Eimern und so zog ich meine trockene Ecke einem zwangsläufigen Bad vor. ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Ich döste vor mich hin, als mich das Geräusch eines Schlüsselbundes aufmerken ließ. Gähnend stand ich auf und trabte zur Haustür, um meine Partnerin wie ein braver Mitbewohner zu erwarten. Endlich hatte es Tashigi trotz der Taschen in den Händen geschafft die Tür zu öffnen und ich spürte, wie unwillkürlich mein Schwanz zu wedeln begann. Erst jetzt gewahrte ich das kleine Bündel schwarzen Fells, dass sie schützend an ihre Brust gepresst hatte. Neugierig trat ich einen Schritt näher und beschnupperte das Knäuel, nur um sofort ungläubig die Augen aufzureißen, als dieses leicht bebte. Portgas. Mich wunderte, dass ich seinen Geruch nicht schon früher identifiziert hatte, doch der Regen überdeckte einen Großteil, ließ alles verschwimmen. Während ich noch immer den kleinen schwarzen Kater musterte, hatte sich die Blauhaarige bereits ihres Mantels und der Schuhe entledigt und trug unseren Gast vorsichtig ins Bad. Längst war mir der Geruch von Blut aufgefallen, diese schwere metallische Note, die einen bitteren Beigeschmack auf meiner Zunge hinterließ. Tashigi legte Portgas vorsichtig auf ein frisches Handtuch, während sie mit einem weiteren begann, seine Wunden zu reinigen. Leichte Besorgnis stahl sich in meinen Blick und ich blieb unschlüssig in der Badezimmertür stehen. Doch die junge Frau machte ihre Sache gut. Keine zehn Minuten später, waren alle Verletzungen gesäubert und mit frischem Leinen verbunden. Auf ein paar Kratzer hatte sie zusätzlich Wundsalbe aufgetragen. Der Kater ließ alles ohne Gegenwehr über sich ergehen. Erschöpft hatte er das Köpfchen auf die Seite gelegt und schien jeden Moment einzuschlafen. Schließlich hob Tashigi ihn sanft hoch und richtete ihm auf dem Sofa ein Lager aus einer Decke. „Ruh dich aus, Kleiner.“ Sie strich ihm sachte über den Kopf, ehe sie ihn zudeckte und leise in die Küche ging. Mit einem letzten Blick auf Portgas, folgte ich ihr. Dort angekommen beobachtete ich schweigend, wie sie sich einen Kaffee brühte. Obwohl ich nervös war, wartete ich geduldig, bis sie die ersten Schlucke genommen hatte und sich müde über die Augen gefahren war. Erst dann gesellte ich mich zu ihr. Tashigi schenkte mir ein dankbares Lächeln, wobei sie mir langsam über das Nackenfell strich. „Du kennst unseren Gast, hm?“ Sie begann mich hinter dem Ohr zu kraulen und ich brummelte nur zustimmend. „Ich versteh die Leute einfach nicht... Ich hab ihn so verletzt hinter der Baustelle gefunden, gleich rechts neben dem ehemaligen Fotoladen. Hätte er nicht leise gemaunzt, ich hätte ihn nie gefunden.“, sie schüttelte traurig den Kopf, „Wer kann nur so grausam sein und Tiere quälen? Das ist einfach nur widerlich.“ Ich berührte sie leicht mit der Schnauze am Bein und nickte. Es war grausam. Doch es gab genug Menschen, die das nicht im geringsten kümmerte... ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Langsam wurde es spät. Unser Gast war gegen Abend noch einmal aufgewacht und hatte etwas von meinem Futter gefressen. Nicht viel, aber wenigstens etwas. Tashigi hatte sich zwar noch Sorgen gemacht und versprochen gleich am nächsten Tag zu einem Tierarzt zu fahren, doch auch sie schien erleichtert, als Portgas ihr ein Danke gemaunzt hatte. Inzwischen waren alle Lichter, bis auf das der Notbeleuchtung verloschen. Kein Geräusch war zu hören, außer dem gleichmäßigen Wummern der Heizung und dem Summen des Kühlschranks, an die ich mich schon lange gewöhnt hatte. Mein Körbchen, wenn man es denn so nennen konnte, befand sich in einer Ecke unter der Treppe, die mit Decken und einem Kissen ausgelegt war. Eigentlich mochte ich diesen Ort, da ich so sowohl Erdgeschoss mit Haustür wie auch den Treppenaufgang im Blick hatte, doch heute störte er mich. Von hier konnte ich nur die dunkle Silhouette der Couch erkennen, nicht aber das, was hinter der Lehne lag. Missmutig schüttelte ich den Kopf. Anstatt mir Gedanken um den Kater zu machen, sollte ich lieber schlafen. Morgen würde anstrengend genug werden. Immerhin sollte erneut eine Großrazzia in einem der Hafengebäude gemacht werden. Gerade hatte ich mich gezwungen an nichts zu denken und spürte schon, wie mich der Schlaf willig in seine Arme nahm, als mich eine Berührung aufmerken ließ. Aus halb geschlossenen Lidern beobachtete ich, wie Portgas lautlos über die Decken auf mich zu schlich. Kurz reflektierten seine Augen das Licht, ehe er seinen Weg fortsetzte. Anstatt ihn wegzuscheuchen wartete ich gespannt ab, was passieren würde und stellte mich schlafend. Überrascht spürte ich, wie sich etwas warmes gegen meinen Bauch drückte. Ein Blick zeigte mir, dass es sich mein nächtlicher Störenfried bequem gemacht hatte und sich nun an mich schmiegte. „Keine Angst, ich werde dich schon nicht beißen.“ Der Kater öffnete eines seiner Augen und sah mich leicht lächelnd an. Offenbar hatte er bemerkt, dass ich noch wach war. Ertappt neigte ich den Kopf, betrachtete aber weiterhin Portgas. „Wer war das?“ Die frage war mir einfach so heraus gerutscht, noch ehe ich sie hatte zurück halten können. Ich musste nicht mehr sagen, auch so war klar, was ich meinte. Ace stieß ein freudloses Lachen aus. „Wer? Nun, dass lässt sich leicht beantworten. Es dürfte der gleiche Mann gewesen sein, hinter dem deine Leute schon die ganze Zeit her sind.“ Ungläubig starrte ich ihn an. „Was hast du mit Blackbeard zu schaffen?“ Die Worte waren härter gewesen, als ich beabsichtigt hatte und noch im selben Augenblick bereute ich sie. Der Kleine war zusammen gezuckt, blickte mich verletzt an. „Ich habe versucht herauszufinden, wo er sein Hauptquartier hat.“ Müde schloss er die Augen. Noch ehe ich weiter bohren konnte, fuhr er fort. „Wenn es die Hunde alleine nicht schaffen, müssen die Katzen helfen... Blackbeard hat es verdient gefasst zu werden. Er hat schon genug Verbrechen begangen.“ Trotz des Ernstes in seiner Stimme, zitterte er leicht in der Kühle des Raumes. Mit einem Seufzen legte ich sanft eine meiner Pfoten um ihn und zog ihn näher zu mir, darauf achtend, keine seiner Verletzungen zu erwischen. Ich schnappte mir den Saum der Decke und legte sie über uns beide. „Versuch zu schlafen. Das nächste Mal kannst du ruhig uns Spürhunden die Arbeit überlassen...“ Ich spürte ein leichtes Beben an meiner Brust und wusste, dass er lachte. „Angst vor Konkurrenz?“ Einzige Antwort war ein leises Knurren meinerseits. Erneut lachte er, dieses Mal klangen seine anschließenden Worte jedoch müder. „Ich werde dir deinen Posten schon nicht streitig machen...“, er gähnte, „Aber manchmal kann etwas Hilfe nicht schaden...“ Er verstummte und kurz darauf war das Geräusch gleichmäßiger Atemzüge zu hören. Ich konnte nicht umhin und lächelte leicht. Während mich Morpheus bereitwillig in sein Reich einließ, fühlte ich ein kleines Bündel Wärme, dass sich an mich schmiegte. Kapitel 15: Little Problems --------------------------- Little Problems Pairing: Smoker/Ace Thema: Aktion/Humor ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ „Hat dir eigentlich schon mal jemand gesagt, dass du richtig süß aussiehst?“ „Klappe, Portgas!“ „Nein, ich mein es ernst. So klein und niedlich...“ „Ich bin nicht niedlich! Und nun hör mit dem dämlichen Gegrinse auf und renn schneller!" Ein Lachen war zu hören, doch der Schwarzhaarige steigerte dennoch sein Tempo. Mühsam beherrscht klammerte sich unterdessen Smoker verbissen an seiner Schulter fest. Ja, richtig gehört: Er klammerte sich fest. Der Weiße Jäger ließ sich von Portgas D. Ace tragen; wenn auch nicht ganz freiwillig. Genauer gesagt, konnte man das ganze auch als eine Verkettung unglücklicher Umstände bezeichnen. Eigentlich war der Marinekapitän auf die Insel, auf der sie sich soeben befanden, geschickt worden, um dem Treiben einer Piratenbande ein Ende zu setzten. Es handelte sich hierbei um Rocco, den Strategen und seine Crew aus gediegenen Mördern und Halsabschneidern, die die hiesige Bevölkerung terrorisierten. Eine Routinemission; aufspüren, gefangen nehmen, festsetzen. Leider lief meistens nichts nach Plat und genau so war es auch hier passiert. Man hatte Smoker von seinen Männern getrennt, unauffällig, sodass er es erst bemerkt hatte, als die Falle zugeschnappt war. Rocco hatte ihn von hinten überrascht, während ihn der Rest seiner Leute abgelenkt hatte. Eine Berührung hatte genügt, nicht mehr, und er hatte verloren. Selbst seine Logia hatte ihn nicht vor den Teufelskräften des Piraten retten können, diese lediglich zu mindern vermocht. Die Seelenfresser-Frucht, Nusúbito No Mi. Sie ermöglichte es ihrem Anwender, einem anderen Teufelskraftbesitzer seine Macht zu „stehlen“ und sich so selbst einzuverleiben. Doch dank seines Elements, des Rauchs, hatte der Stratege nur Teile seiner Kräfte aufnehmen können. Was zurück blieb, bildete einen unverletzten Körper, nur eben...kleiner. Genauer gesagt sehr viel kleiner. Momentan maß Smoker 30, höchstens 40 Zentimeter, eine Größe, in der er Roccos Männern nicht weiter gefährlich werden konnte. Fast hätten ihn diese erwischt, doch da war plötzlich die Feuerfaust aufgetaucht, hatte sich den verblüfften Marinekapitän geschnappt und war so schnell es ging verschwunden. Seit dem rannten sie vor ihren Verfolgern weg, die einfach nicht aufgeben wollten. Resigniert seufzte der Weißhaarige und kaute auf seinen Miniaturzigarren herum. Soweit er feststellen konnte, war alles an ihm verkleinert worden, sein Körper, seine Kleidung, selbst seine Jitte, die er auf dem Rücken trug. Er fühlte sich wie Gulliver im Land der Riesen... Unvermittelt blieb Ace stehen und presste sich an eine Hauswand. Mucksmäuschenstill warteten sie beide ab, bis sich die Stimmen von Roccos Bande entfernten, erst dann erlaubten sie sich aufzuatmen. Zufrieden grinsend ließ sich der Schwarzhaarige an der Wand herunter rutschen, bis er auf dem staubigen Boden saß. Noch immer drückte er den Mini-Smoker an seine Brust, der sich angestrengt zu befreien suchte. „Lass mich runter.“ Das Knurren klang selbst in dessen jetzigem Zustand noch bedrohlich und so entschied er, der Aufforderung lieber nachzukommen -nicht das er noch gebissen wurde! ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Eine Weile saßen sie schweigend nebeneinander, ehe ein lautes Magenknurren die Stille durchbrach. Mit hochgezogener Augenbraue blickte Smoker zum Urheber des Geräusches, verkniff sich aber eine bissige Bemerkung. Dieser grinste ihn nur entschuldigend an und zuckte mit den Schultern. „Hab heute noch nichts gegessen.“ Er erhob sich und klopfte sich grob den Staub von der Hose. Auffordernd streckte er dem Weißen Jäger die flache Hand entgegen und sah bedeutungsvoll zu seinem Handteller hinunter. Schicksalergeben kletterte jener auch hinauf, konnte sich eine weiteres Fluchen jedoch nicht verkneifen. Gemeinsam schlichen sie sich aus ihrem Versteck, wobei Portgas darauf achtete, immer in Deckung zu bleiben. Nach einigem Suchen fanden sie schließlich eine verlassene Taverne, die einen noch recht gut bestückten Kühlschrank aufwies und machten dort Rast. Während sich der Schwarzhaarige an den Vorräten gütlich tat, brütete Smoker über einem neuen Paar Zigarren über ihr weiteres Vorgehen – Nein! Sein weiteres Vorgehen. Zerknirscht kaute er auf den Enden seines `Beruhigungsmittels´ herum, sog den angenehmen Geruch nach Tabak in sich auf. Das Knirschen eines Stuhls direkt neben sich riss ihn aus seinen düsteren Gedanken. „Sag mal...“, Ace schluckte den Bissen, den er gerade genommen hatte hinunter und fuhr, nun deutlicher zu verstehen, fort, „Wenn ich dich richtig verstanden habe, besitzt Rocco nun einen Teil deiner Kräfte.“ Er schob den nun leeren Teller zur Seite und stützte sich auf seinem einen Ellenbogen ab, den Blick nachdenklich auf den Weißhaarigen gerichtet. „Worauf willst du hinaus?“ „Nun, wenn du immer noch etwas von deinem Rauch besitzt, bedeutet das, dass unser netter Freund nicht im Vollbesitz deiner Kraft ist, folglich bis zu einem gewissen Grad schwächer als du.“ Mit gerunzelter Stirn nickte Smoker. Dieser Gedanke war ihm auch schon gekommen, doch noch hatte er keinen Vorteil darin erkennen können. Portgas neben ihm beugte sich mit funkelnden Augen ein Stückchen weiter vor. „Gehen wir einmal davon aus, dass der Kerl nur jeweils eine Kraft stehlen kann, um diese solange anzuwenden, bis er sich eine neue nimmt.“ „Und weiter? Spann mich nicht so auf die Folter, Portgas.“ Jener überging den Kommentar, grinste lediglich. „Stell dir vor, er würde nun direkt herausgefordert. Er, nicht seine Männer. Ein Duell, dass ihn ablenkt, vollkommen in Anspruch nimmt. Während er also nicht auf seine Umgebung achtet, könnte sich eine kleine Person, die von jedem übersehen wird, anschleichen und ihn mit ein wenig Seestein bekannt machen." „Und diese `kleine Person´ bin dann wohl ich...“ Mit einer fließenden Bewegung hatte er die Jitte aus ihrem Schulterhalfter gezogen und wog sie nun in der behandschuhten Rechten. Es könnte klappen. Selbst geschrumpft blieb Seestein was er war. Wenn es ihm gelänge die Klingespitze weit genug ins Fleisch des Piraten zu stoßen, müsste selbst diese geringe Menge des Gesteins ausreichen, um den Strategen zu schwächen, wenn nicht gar kampfunfähig zu machen. Er nickte knapp und blickte zu seinem unfreiwilligen Helfer empor. „Du lenkst ihn ab. Ich weiß wo sein Stützpunkt ist. Bring uns beide rein und fordere ihn zum Duell oder was auch immer heraus. Ich werde ihn derweil etwas pieksen...“ „Zu Befehl Kapitän.“ Mit einem Grinsen hob der junge Mann Smoker an und setzte ihn auf seiner Schulter ab. ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Zentimeter für Zentimeter kroch er näher, das Chaos um sich herum so gut es ging ausblendend. Von Schatten zu Schatten kämpfte er sich voran, wich ungeschützten Stellen so gut es ging aus. Um ihn herum tobte ein Inferno. Die Temperaturen waren längst über das angenehme hinaus gegangen und im Zentrum des Geschehens längst unerträglich geworden. Immer wieder züngelten Flammenarme empor, die jedoch sofort wieder vom Qualm verschluckt wurden. Unlängst war das Dach des Gebäudes, in dem Roccos Hauptquartier lag, unter dem Druck der Elemente geborsten, sodass Feuer und Rauch ungezügelt miteinander ringen konnten, mal in luftiger Höhe, mal am Boden. Die Männer des Strategen hatten sich gleich zu Beginn des Kampfes in Sicherheit gebracht, sodass Smoker von ihnen keine Gefahr mehr drohte. Einzig der Anführer der Bande selbst stand noch zwischen ihm und seinen Kräften. Seltsamerweise schien es ihm, als würde Rocco langsam die Oberhand gewinnen. Die Flammen schienen sich immer weiter zurück zuziehen, schwächer zu lohen. Nur noch gelegentlich brachen sie aus der dichten Wolke aus undurchsichtigem Nebel hervor, gingen förmlich in ihm unter, erstickten. Besorgt beobachtete er aus seinem Versteck heraus, wie sich der Qualm auflöste und langsam feste Konturen an nahm. Was er sah, ließ ihn entsetzt die Augen aufreißen. Ace hing erschöpft und offenbar nach Atem ringend im Griff des Piraten, der seine Linke, noch unverwandelt, in dicken Schwaden um den Hals des Schwarzhaarigen gelegt hatte. Nur noch vereinzelt züngelten Flämmchen, doch diese waren schon längst nicht mehr furchteinflößend, sondern eher Inbegriff der schwindenden Kräfte der Feuerfaust. Keuchend versuchte der Junge die halbmatrealisierte Hand von seiner Kehle zu ziehen, doch erfolglos. Rocco stieß ein keckerndes Lachen aus, zog den Rauch enger um den Hals seines wehrlosen Opfers. „Wie dumm von dir“, schnarrte er, den Blick siegessicher auf seinen Kontrahenten gerichtet, „Hast du tatsächlich geglaubt, das Feuer könnte den Rauch besiegen?“ Er warf den Kopf in den Nacken und lachte erneut. „Die große Feuerfaust... Nun bist du nicht mehr so großspurig. Am Ende stirbst du durch meine Hand, Kapitän Roccos des Strategen! Mein Name wird bald überall auf der Grand Line bekannt sein! Alle werden vor Furcht erzittern wenn sie ihn hö...“ Er erstarrte. Ganz langsam, wie in Zeitlupe wanderte sein Blick zu seiner rechten Wade hinunter, in der ein kleiner Stift steckte, winzig, genau wie sein Besitzer. „Nein...“, hauchte er mit weit aufgerissenen Augen, während alle Farbe aus seinem Gesicht wich. Sein Arm, der Ace gepackt hielt, begann sich zusammenzuballen, so als würde er in eine feste Form gepresst. Stück für Stück wich der Rauch und ließ festes Fleisch zurück. Endlich erreichte die Welle die Hand des Piraten, nur um sich kurz darauf aufzulösen. Fast im gleichen Moment knickten seine Beine ein und er ließ den Schwarzhaarigen los, der nach Luft schnappend auf dem Boden aufschlug. Keuchend hob er den Kopf, die Rechte um die Druckstellen um seinen Hals gelegt. Wie gebannt verfolgte er, wie Rocco zur Seite kippte und dort liegen blieb. Hinter ihm ballten sich plötzlich Rauchschwaden zusammen, wuchsen empor, bis sie mannshoch waren. Erst dann verfestigten sie sich, bis sich schließlich Smoker aus ihnen heraus schälte. Etwas verblüfft starrte dieser auf seine nunmehr normal großen Hände, fasste sich zur Kontrolle an die eigene Brust. Offenbar zufrieden hoben sich seine Mundwinkel und bildeten ein so seltenes Lächeln. Erschöpft rollte sich Ace auf den Rücken. Doch auch er lächelte. ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Stumm saßen sie nebeneinander, dieses mal jedoch freiwillig. Die Feuerfaust wirkte noch immer etwas vom Kampf mitgenommen, ließ sich dies allerdings kaum anmerken. Smoker lehnte sich, zwei neue Zigarren im Mund, auf seinem Platz etwas zurück, spürte dabei das vertraute Gewicht seiner Jitte. Diese hatte zu seiner großen Freude ihre normale Größe angenommen, sobald er sie vorsichtig aus dem Bein des Piraten gezogen hatte. Der Stratege lag nun gut verschnürt in einem der noch halbwegs intakten Räume seines eigenen Stützpunktes und wartete auf die Marinesoldaten, die ihn in eine gemütliche Zelle sperren würden. Damit war sein Auftrag auf dieser verfluchten endlich erfüllt und er konnte weiter segeln. Er warf dem jungen Mann neben sich einen aufmerksamen Seitenblick zu. Dieser schien sich in seiner Gegenwart keineswegs unwohl zu fühlen. Vielmehr wirkte er entspannt und lehnte sich leicht lächelnd an die Hauswand hinter ihnen. „Was sollte die Aktion dort drinnen eigentlich?“ Fragend begegneten ihm die Augen des Schwarzhaarigen. „Warum hast du zugelassen, dass er dich erwischt? Es hätte gereicht ihn auf den Boden zu locken, ohne dich in Gefahr zu bringen." Leise lachte der Andere, was ihm einen strafenden blick des Marinekapitäns einbrachte. Kichernd schüttelte er den Kopf. „Glaubst du wirklich, ich hätte das absichtlich gemacht? Nein, Smoker. Mein Plan war eigentlich gewesen, ihn gezielt auf den Boden zu drängen, in einzukapseln und im richtigen Moment einen Durchgang für dich frei zu machen, damit du ihn erwischst.“ Ungläubig legte Smoker die Stirn in Falten. „Aber selbst ich habe es noch nie geschafft, dich so in Bedrängnis zu bringen. Teufel nochmal! Unentschieden, ja, aber niemals so etwas. Außerdem hätte er schwächer sein müssen. Einen Teil seiner Kraft hatte noch immer ich.“ „Schon richtig. Aber er hat anders gekämpft als du.“ Gedankenverloren sah Ace ins Rot der untergehenden Sonne, lächelte schief. Als hätte er den zweifelnden Blick des Weißhaarigen gespürt, fuhr er fort. „Wenn du kämpfst, tust du das in erster Linie, um jemanden gefangen zu nehmen. Natürlich, manchmal geht es nicht anders und du musst in Betracht ziehen, deinen Gegner zu töten, doch eigentlich sollen Piraten wie ich der Justiz übergeben werden. Sie sollen vor Gericht verurteilt werden. Er hingegen hat gekämpft um zu töten. Er wollte, dass ich sterbe. Sein Rauch war gegen mich, nicht mit mir, er hat mein Feuer erstickt.“ Er zuckte mit den Schultern. „Tja, besser kann ich es nicht beschreiben.“ Doch Smoker hatte verstanden. Er nickte knapp. Bald würden seine Männer kommen. Die Säule aus Flammen und Qualm konnte nicht unbemerkt geblieben sein und so blieb ihnen nun nur noch zu warten. //Eigentlich...// überlegte er nüchtern //sollte ich ihn auch festnehmen. Es war ein Fehler von ihm, mir einen Schwachpunkt seiner Logia zu verraten.// Dennoch tat er nichts dergleichen. Blickte nur stumm mit dem Piraten zum Himmel empor, der sich langsam tiefblau färbte. und von den ersten Sternen gesprenkelt wurde. Kapitel 16: Warming Sleep ------------------------- Warming Sleep Pairing: Smoker/Ace Thema: Allgemein Kann als Fortsetzung zu "Eine Frage der Ehre" verstanden werden :) ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Verbissen starrte Smoker auf den Zettel in seiner Hand, überflog die wenigen Zeilen, die auf dem Papier standen. Wütend zerknüllte er ihn, kaum das er die letzten Worte gelesen hatte. Er wusste auch so, von wem die Nachricht stammte. Ähnliche Exemplare hatte er zu Hauf gefunden, immer dann, wenn ihm die Feuerfaust wieder einmal um Haaresbreite entwischt war. Jedes einzelne Treffen war nach dem gleichen Muster abgelaufen, gleich so, als hielten sie sich beide an irgendein geschriebenes Stück, mit ihnen beiden in den Hauptrollen: Smoker spürte Ace auf, überraschte diesen entweder im Schlaf oder knapp nach Beendigung eines eben solchen Nickerchens. Irgendetwas hielt ihn davon ab, den Schwarzhaarigen festzunehmen, sei es sein verkorkstes Ehrgefühl, ein Labyrinth von Gassen oder sonstiges. Und jedes verfluchte Mal, wartete so ein verdammter Zettel auf ihn! Er presste seine Kiefer fest zusammen, zermalmte dabei die Enden seiner beiden Zigarren, während er gereizt zum Hafen zurück lief, in dem sein Schiff angelegt hatte. Innerlich vor sich hin fluchend eilte er an versprengten Grüppchen seiner Männer vorbei, die ihm wohlweislich aus dem weg gingen. Niemand wollte freiwillig einem gereizten Smoker begegnen... Außer vielleicht Portgas. Der Junge schien sich einen regelrechten Spaß daraus zu machen, den Marinekapitän regelmäßig zur Weißglut zu bringen. Ein Umstand, den leider auch dessen Soldaten zu spüren bekamen. Endlich kamen die Masten seiner Brigg in Sicht, deren weiße Segel soeben gewartet wurden. Ein Sturm hatte einige der Rahsegel beschädigt, welche nun ausgebessert wurden. An Bord befand sich nur noch die eingeteilte Wacheinheit und die Schiffszimmermänner, sodass eine ungewohnte Ruhe herrschte. Nach ein paar knappen Anweisungen zog sich Smoker in seine Kabine zurück, um sich einiger Berichte zu widmen, die er aufgeschoben hatte. ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Es war bereits tiefste Nacht, als der Weißhaarige von seinen Unterlagen aufsah und sich erschöpft in seinem Stuhl zurück sinken ließ. Die Abrechnung der Vorräte, die sie in der Stadt an Bord genommen hatten, hatte noch einmal überprüft werden müssen. Allein zwei Stunden hatte er mit der Suche nach einem Fehler in den Berechnungen verbracht, da Unstimmigkeiten aufgetreten waren. Nur um schließlich festzustellen, dass eine der Zeilen vertauscht und somit doppelt aufgeführt worden war. Müde rieb er sich über die brennenden Augen und stand auf. Es war höchste Zeit sich schlafen zu legen. Morgen würden sie mit der ersten Flut wieder auslaufen und er wollte seinen Männern nicht allzu unausgeschlafen gegenüber treten – aus Rücksicht auf diese verstand sich. Keine Zehn Minuten später hatte er die Lichter gelöscht und seine Decke eng um sich geschlungen. Die Nächte waren kalt, sternenklar schimmerte der Mond durch sein Fenster, tauchte sein Zimmer in kühles Licht. ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Kaum zwei Stunden später, so kam es ihm vor, wurde er höchst unsanft aus dem Schlaf gerissen. Etwas desorientiert stellte er zufrieden fest, dass sich die Luft im Zimmer inzwischen deutlich erwärmt hatte, ja sogar recht angenehm war. Verschlafen fuhr er sich durchs kurze Haar und versuchte den Grund für sein plötzliches Erwachen auszumachen. Diesen fand er auch recht schnell, hämmerte er doch soeben erneut gegen seine Tür. „Kapitän Smoker! Ein Überfall auf die Stadt! Kapitän!“ „Ich komme ja schon!“, schnitt er dem aufgeregten Soldaten barsch jedes weitere Wort ab. Er schwang seine Beine über den Rand seines Bettes, und schüttelte den letzten Rest Schlaf ab. Dabei fiel sein Blick auf eine friedlich schlafende Gestalt direkt vor ihm. Ungläubig starrte er den nächtlichen Besucher an, der nichts ahnend auf einem Stuhl schlummerte, wobei er leise schnarchte. „Portgas...“, knurrte er verwirrt, ließ dabei den jungen Mann jedoch keine Sekunde aus den Augen. Diesen schien weder das Klopfen noch die lauten Rufe zu stören. Entspannt war sein Kinn auf seine Brust gesunken, die Arme locker über die Lehnen gelegt. Zweifelnd schüttelte Smoker den Kopf. Vor so viel Dreistigkeit war er sprachlos. Stattdessen beschloss er das Problem auf später zu verschieben, zog er sich rasch an und gürtete sich seine Jitte um. Dabei ging ihm auf, dass die Feuerfaust wohl der Grund für die angenehmen Temperaturen seiner Räumlichkeiten war, eine Tatsache, die er nicht ganz einzuordnen wusste. Aufbruch bereit verharrte er unschlüssig an der Tür, warf einen letzten Blick auf Ace. Doch dann schüttelte er erneut den Kopf. Nicht heute. Er wurde in der Stadt gebraucht, in einem anderen Kampf. Ihre Entscheidung würden sie wohl auf ein anderes Mal verschieben müssen. Mit dem Anflug eines Lächelns verließ er seine Kabine, hinauf auf Deck. ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Als er einige Stunden später wieder kam, war der Stuhl neben seinem Bett leer, der Raum erkaltet. Er hatte nichts anderes erwartet und doch fühlte er, wie Enttäuschung in ihm aufflammte, kurz, ehe er sie entschlossen erstickte. Was hatte er gehofft? Das der Feuerteufel noch hier sein würde? Lächerlich. Was auch immer er an Bord seines Schiffes gesucht hatte, nun war es gleich. Sie waren Feinde, er Marinekapitän, der Bengel Pirat. Eigentlich hätte er ihn in Seesteinfesseln legen, ihn hinunter in die Brig bringen müssen. Aber er hatte es nicht getan. Gedankenverloren steckte er sich zwei neue Zigarren an und ließ sich auf die Kante seines Bettes sinken. Stumm verfolgte er, wie der Rauch sich kräuselnd empor schlängelte, ehe er sich im Raum verlor. Er stützte sich mit der Rechten auf der Matratze ab, doch anstelle des Tuches knisterte unter seinen Fingern Papier. Mit gerunzelter Stirn zog er die zusammengefaltete Notiz hervor, stellte fast nebenbei fest, dass es sich um ein Blatt seines eigenen Briefpapieres handelte. Die Handschrift war unverkennbar, auch ohne den lachenden Smiley, der im Text prangte. „Ich hoffe dich hat mein ungeladener Besuch nicht zu sehr verärgert. Immerhin habe ich dich vor einer Erkältung bewahrt =) - Du solltest wirklich über einen Ofen oder so nachdenken, Smoky- Wann ich mal wieder vorbei schaue, weiß ich noch nicht. Kommt ganz darauf an, wohin es mich verschlägt und wie schnell du bist. Bis dann Portgas D. Ace“ Schnaubend wog er die Nachricht in der Hand, ehe er sie zusammenfaltete und auf den Nachttisch legte. Kurz schauderte er im Luftzug und zog unwillkürlich seine Jacke enger um die entbößte Brust. Vielleicht sollte ersich doch einen Heizofen anschaffen, überlegte er stumm. Zumindest für die Zeiträume, in denen er nachts keine Besuche erhielt. Kapitel 17: Dawn / Tattoo ------------------------- Dawn Pairing: Smoker/Ace Thema: Allgemein ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Gedankenverloren blickte Smoker auf die schlafende Gestalt neben sich. Es war mitten in der Nacht und das Schiff lag ruhig in der sanften Dühnung. In ein paar Stunden würde der Morgen grauen, Zeit für Ace unbemerkt zuverschwinden. Nach Sonnenaufgang wären sie wieder Feinde; nur die Nächte gehörten ihnen. Leise schnaubte er. Eigentlich war es gleich ob Morgen- oder Abenddämmerung. Als ob das etwas an dem ändern könnte, wer sie waren, was sie waren. Und doch gaben sie sich immer wieder dieser Lüge hin. Hofften, dass die Nacht alle Grenzen verwischen würde, immer in Angst vor der Morgendämmerung. Vielleicht..., so überlegte der Weißhaarige, während er sacht durch das Haar des jungen Mannes neben sich fuhr, würden sie sie irgendwann nicht mehr fürchten müssen. Würden sich auch im Licht des Tages eingestehen, was und wer sie waren. Do you fear the sunlight? Clear like scattered dreams. Do you wish the moonlight? Dim like hiding flames. Don´t you fear, don´t you hope? Caged, a bird in chains. Don´t give up, don´t give in Spread instead your wings Falling or Flying? Do you know before you tried? _________________________________________________________________________________ Tattoo Pairing: Smoker/Ace Thema: Allgemein/Humor ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ „Wer hat dir eigentlich dein Tattoo gestochen?“ Die Frage kam unvermittelt und der Schwarzhaarige drehte sich überrascht zu Smoker um, der hinter ihm auf dem Bett saß. „Einer von Paps Männern. Hat verdammt lange gedauert, kann ich dir sagen. Ich musste die ganze Zeit stillhalten!“ Er schüttelte empört den Kopf und der Ältere musste sich ein Grinsen verkneifen. Ace und ruhig sitzen, das war nahezu ein Ding der Unmöglichkeit. „Aber am Schlimmsten war, mich nicht in Flammen zu verwandeln...“ Entgeistert starrte ihn der Weißhaarige an und hob belustigt eine Augenbraue. „Was? Es ist ein Reflex! Lass du dich mal tätowieren. Mal sehen, ob du dann immer noch so grinsen kannst.“ Schmollend verschränkte Ace die Arme vor der Brust. Smoker hatte ja keine Ahnung. Der Mann, der sein Rückentattoo gestochen hatte, war fast an ihm verzweifelt.Mindestens zehn Nadeln hatte er damals verbraucht! Den Rest hatte die Feuerfaust ausversehen geschmolzen... Kapitel 18: Clowns Coup ----------------------- Clowns Coup Pairing: Smoker/Ace Thema: AU/Alltag (Action) ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Die Hände über dem Kopf verschränkt, lag Smoker am Boden. Neben sich hatten es ihm der Rest der Kunden gleichgetan, einige zitterten vor Angst andere wirkten wie erstarrt. Wachsam glitt sein Blick durch den Verkaufsraum des Juweliers. Eigentlich hatte er sich in seiner Mittagspause nur eben kurz neue Batterien für seine Armbanduhr kaufen wollen, doch daraus war nichts geworden. Eine Gruppe von drei maskierten Unbekannten hatte den Laden gestürmt und alle mit ihren gezückten Revolvern bedroht. Nun befand sich der Großteil der Leute in Abwehrhaltung auf dem Boden, während die Räuber das Personal anhielten, Bargeld und den wertvolleren Schmuck in bereitstehende Rucksäcke zu stopfen. Vorsichtig linste er unter seinen Armen hervor und machte einen der Diebe aus. Der Mann -eine Frau schloss er vom Körperbau her aus- trug schwarze Kleidung ohne ein sichtbares Markenemblem, ebenso dunkle Wanderschuhe mit dickem Profil und eine Tiermaske. Der Weißhaarige runzelte leicht die Stirn, als er erkannte, dass es sich um einen Löwen handelte. Sofort suchten seine Augen die beiden anderen Unbekannten und sein Verdacht erhärtete sich: Buggy und seine Bande... Innerlich stöhnte er. Verflucht. Seine Abteilung war nun schon seit einigen Monaten hinter den Verbrechern her, die mehr einem Zirkus denn ernstzunehmenden Dieben glichen. Dennoch hatten sie es bis jetzt jedes Mal aufs neue geschafft, der Polizei zu entwischen, auch wenn sie dabei ihre Beute immer hatten zurücklassen müssen. Und ausgerechnet jetzt, wo er unbewaffnet war, liefen sie ihm über den Weg. Smoker hatte nicht den Nerv, sich über diese Ironie des Schicksals zu `freuen´. Stattdessen suchte er fieberhaft nach einer Möglichkeit, seine Stellvertreterin Tashigi zu alarmieren und die Geiseln -denn nichts anderes waren sie im Augenblick- in Sicherheit zu bringen. Gerade fuchtelte Buggy, der wie immer eine leuchtend rote Clownsnase trug, mit seiner Waffe vor dem Gesicht einer verängstigten Verkäuferin herum, die aus Versehen eine Goldkette hatte fallen lassen. Sofort witterte Smoker seine Chance und robbte unauffällig hinter einen Ladentisch außer Sicht. Dort angekommen richtete er sich lautlos auf und tastete in seiner Jackentasche nach seinem Handy. Kaum berührten seine Fingerspitzen dessen Gehäuse zog er es auch schon heraus und wählte blind die Nummer seines Büros. Soweit so gut, nun kam der heikle Teil. Irgendwie musste er der Blauhaarigen die Situation verständlich machen, ohne dabei entdeckt zu werden. Innerlich betete er, dass die drei zu abgelenkt sein würden, um ihn zu hören, als er am anderen Ende der Leitung ein Klicken hörte. „Polizeiwache Logue Town, Tashigi am Apparat. Wie kann ich ihnen helfen?“ Angespannt kniff der Weißhaarige die Augen zusammen, während er flüsternd antwortete. „Smoker hier. Ich befinde mich momentan im Juwelier Eastblue, Ecke Grandline, Rivers Mountain. Schick sofort ein paar ...“ Weiter kam er nicht, denn in diesem Augenblick hörte er das deutliche Klicken eines entsicherten Revolvers. Schritte waren zu hören, dann die misstrauische Stimme des Löwenkopfes. „Hast du das gehört?“ „Was denn?“ „Irgendwer hat gesprochen, klang fast wie ´ne Wegbeschreibung...“ Wie erstarrt presste sich Smoker enger an den Schaukasten hinter sich und wartete. Einige zäh fließende Sekunden später gab es Entwarnung. „Du hast dich getäuscht, Mann. Die machen sich vor Angst doch eh alle in die Hosen. Komm lieber rüber und hilf mir beim einpacken.“ „Sir? Sind sie noch...?“ Blitzschnell hatte er den Lautsprecher abgedeckt, doch es war bereits zu spät. „Da! Schon wieder.“ Nun war auch Buggy zu hören. „Gut, seh nach was los ist. Aber schnell! Ehe die Bullen kommen müssen wir hier weg sein.“ Dumpfe Schritte kamen auf ihn zu und er machte sich schon bereit zu handeln. Doch da stand unvermittelt jemand neben ihm auf. Verblüfft starrte er auf den jungen Mann neben sich, der der Gefahr in der er sich befand zum Trotz breit lächelte. Offenbar schien dieses Auftreten auch den Löwenkopf aus dem Konzept zu bringen, denn anstatt zu schießen, starrte er den Schwarzhaarigen aus großen Augen an. „Was zum...?“ „Ich will euch ja nicht zu nahe treten,“, setzte dieser soeben an, „Aber wenn ich sie wäre, würde ich mich etwas beeilen. Nicht dass das ganze wie letztes Mal endet.“ Er grinste und vergrub locker seine Hände in den Hosentaschen. Langsam fing sich sein Gegenüber wieder und erinnerte sich offenbar der Waffe in seiner Hand, die er prompt auf die Brust des jungen richtete, wie Smoker in der Reflexion der Fensterscheibe erkennen konnte. Eine Welle der Angst lief durch die am Boden liegenden, wurde aber durch ein paar harsche Worte des Bandenführers sofort wieder zum Schweigen gebracht. Derweil tippte der junge Mann unauffällig mit dem Fuß gegen Smokers Versteck. Dieser begriff, und nickte knapp. Während der Bengel noch immer ohne ein Anzeichen von Furcht in der gleichen Position verharrte, nahm er die Hand von der Sprechmuschel und setzte seine Anweisungen von eben fort. Derweil verwickelte der junge Mann die Verbrecher, die nicht so ganz wussten, wie ihnen geschah, in ein belangloses Gespräch, plauderte mal über die gescheiterten Einbrüche der letzten Tage, mal über Verbesserungsvorschläge -die alle aus irgendwelchen dubiosen Romanen stammen sollten. Schließlich riss Buggy der Geduldsfaden. „Hinlegen! Auf der Stelle! Noch ein Mucks von dir und ich knall dich höchstpersönlich ab!“ Beschwichtigend hob der Schwarzhaarige die Hände, ging sogar in die Knie. Doch noch ehe er dem befehl ganz Folge leisten konnte konnte, ertönte von außerhalb des Geschäftes eine durch ein Megafon verzerrte Stimme. „Hier spricht die Polizei. Das Gebäude ist umstellt. Bitte kommen sie mit erhobenen Händen heraus und lassen sie die Geiseln frei. Und äh... lassen sie ihre Waffen fallen.“ Innerlich seufzte Smoker auf. Tashigi würde noch einiges lernen müssen... Zu ihrer aller Glück war sie jedoch in Begleitung von Kommissar Hina, die sich ohne viel Federlesen das Megafon schnappt und die Aufforderung korrekt wiederholte. ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Keine dreißig Minuten später, wurde Buggy und seine Bande in Handschellen aus dem Laden und zum Abtransport in einen Wagen geführt. Die restlichen Beamten machten sich daran, Beweismaterial zu sichern und Zeugen zu befragen. Smoker beobachtete das ganze am Rande. Er saß, zwei dicke Zigarren im Mund auf einer Bank und ging das eben geschehene noch einmal in Gedanken durch. Der Bengel war spurlos verschwunden, kaum dass die Beamten die Räuber überwältigt hatten. Niemand hatte ihn entwischen sehen, selbst er nicht, und das obwohl er direkt neben ihm gewesen war. Missmutig schüttelte er den Kopf. Er hatte so seine Vermutungen, wer ihm zu dem benötigten Ablenkmanöver für das Telefonat verholfen hatte. Es war ein gewisser Schwarzhaariger Bengel, kaum älter als Zwanzig, der der Polizei unter dem Pseudonym Feuerfaust seit einiger Zeit Probleme bereitete. Laut seinen Informationen war er ein Mitglied der Whitebeard Bande, einer verbrecherisch agierenden Gruppe von über tausend Personen, die vor allem im Untergrund der Stadt ihre Geschäfte abwickelte. Fast hätte er gelacht. Erneut schien sich das Schicksal -oder der Zufall; da war er sehr flexibel- lustig über ihn zu machen. Ein gesuchter Krimineller half ihm, einem Polizeibeamten, um eine Bande anderer Verbrecher das Handwerk zu legen und nebenbei einer handvoll Geiseln aus deren Klauen zu helfen. Kurz flackerte das Gesicht des Jungen vor seinem geistigen Auge auf, ein breites Grinsen auf den Lippen. So schnell würde er es nicht mehr vergessen. Es war immer falsch seinem Feind sein wahres Gesicht zu zeigen und er würde diesen Fehler ausnutzen, das schwor er sich. Retter hin oder her, Verbrecher blieb Verbrecher. Das kleine Stimmchen, dass ihn daran erinnerte, was er ihm verdankte, ignorierte er hierbei gekonnt. Kapitel 19: Langohren --------------------- Langohren Pairing: Smoker/Ace Thema: Humor/Ostern Ein kleiner One-Shot für die Feiertage Frohe Ostern :3 ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Schon als Smoker aufstand wusste er, dass dies ein furchtbarer Tag werden würde. Geweckt war er nicht etwa durch das sanfte Gezirpe einiger Waldvögel worden, die im Umkreis der Marinebasis, auf der er zurzeit stationiert war, lebten, sondern durch Ohrenbetäubendes Geschrei direkt vor seiner Zimmertür. Grummelnd hatte er sich aus den Laken geschält und innerlich schon beschlossen, wer auch immer für den Lärm verantwortlich war ordentlich zusammen zu stauchen. Gerade schwang er seine Beine über die Bettkante und erhob sich, als er auch schon fast Bekanntschaft mit dem Boden seiner Kabine gemacht hätte. Direkt vor ihm stand ein leeres Körbchen, genauer gesagt ein Osterkörbchen. Fluchend beförderte er das Ding mit einem Tritt aus seinem Weg und ging erst einmal ins Bad; die Störenfriede konnten warten. Zu seinem großen Bedauern schienen eben diese seine Gedanken sogar gehört zu haben, denn als er seine Tür einige Minuten später öffnete, kollidierte er mit einem der beiden. Mit hochgezogenen Brauen blickte er auf einen ihm nur allzuvetraut scheinenden Haarschopf hinunter. Dieser rappelte sich auch sofort wieder hoch und grinste ihn breit, aber ohne jede Furcht an, sobald er erkannt hatte, was ihn mitten im Lauf gestoppt hatte. „Frohe Ostern Smoker!“ „Strohhut. Was in drei Teufelsnamen treibst du hier!“ Doch Ruffy ließ sich durch das feindselige Auftreten nicht beirren, sondern strahlte ihn weiter an. „Es ist doch Ostern. Garp hat uns alle eingeladen und da...“ Er kam nicht dazu seinen Satz zu beenden, denn in diesem Augenblick schoss sein langnasiger Kanonier um die Ecke. Ohne weiter auf Smoker zu achten, rannte Lysop auf seinen Kapitän zu, der zusah, dass er sich schnellstmöglich aus dem Staub machte. „Ruffy, bleib sofort stehen! Sag mir wo du meine Soge-King-Maske versteckt hast!“, heulte er, erntete dafür aber nur ein kindliches Lachen. „Du musst sie suchen~“ Etwas verdattert blickte Smoker den beiden Piraten hinterher, fasste sich aber recht schnell wieder. Garp. Also war dieser Verrückte für den ganzen Aufstand verantwortlich... Er wandte sich nach links und stapfte los. Um diese Zeit würde er den Vizeadmiral höchstwahrscheinlich in der Cafeteria finden. Kurz ballte er die Hände zu Fäusten. Er würde schon dafür sorgen, dass dieses Piratenpack wieder dort verschwand, wo es hergekommen war, egal ob es sich bei Ruffy um Garps Enkel handelte oder nicht. ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Noch immer vor Wut rauchend - allerdings nur im übertragenem Sinne; eine Zigarrenvorräte waren leer – stieß er die Türen zur Cafeteria auf, bereit den Vizeadmiral wieder zur Vernunft zu bringen; soweit das eben möglich war... Doch was er sah, ließ ihn in der Bewegung erstarren. Eine Traube von jungen Frauen, alles Angehörige der Marine, stand kichernd und giggelnd um den blonden Smutje der Strohhutbande herum, der vor Freude über all die hübschen Damen um sich herum ganz aus dem Häuschen war. Er drehte sich im Kreis, verteilte Kompliment um Kompliment und Smoker hätte schwören können, dass seine Augen die Form von Herzen angenommen hatten. Fassungslos musste er feststellen, dass sogar Tashigi dem Charme des Kochs verfallen war und ihn wie die anderen mit geröteten Wangen anhimmelte. Garp unterhielt sich derweil mit Nico Robin und Nami, schien sich seinem Lachen nach köstlich zu amüsieren. Smokers Blick wanderte weiter durch den Saal und erspähte in einer Ecke Ruffy und seinen Schiffsarzt, die beide fasziniert den Ausführungen Lysops lauschten. Dabei entging ihm die dicke Beule auf dem Hinterkopf des Jungen nicht, offenbar ein Überbleibsel einer Begegnung mit dessen Navigatorin. Noch immer sprachlos trat er ein paar Schritte nach vorne, ehe er ein riesiges Plakat wahrnahm, welches quer über die Essensausgabe gehängt worden war. „Da heute ein Feiertag ist, wurde ein offizieller Waffenstillstand zwischen Piraten und Marineangehörigen ausgerufen. Frohe Ostern euch allen! Gezeichnet Vizeadmiral des Marinehauptquartiers Monkey D. Garp“ Kurz schloss er die Augen, zählte innerlich bis zehn. Doch als er sich schließlich vor seinem Vorgesetzten aufbaute, riss ihm endgültig der Geduldsfaden. Erst nach zehn Minuten ging ihm die Luft aus und er hielt kurz inne, achtete dabei kaum auf Garp, der angesichts der geballten Wut des Weißhaarigen doch etwas zusammengeschrumpft war. Plötzlich öffneten sich die Türen zum Gang und Ace stürmte in den Raum. „Hat einer von euch Zorro gesehen? Eigentlich sollte er mit mir die Eier verstecken, aber er ist nicht beim Treffpunkt erschienen.“ Verlegen fuhr er sich über den Nacken. Doch als er Smoker neben seinem Großvater ausmachte, stahl sich ein breites Grinsen auf seine Züge. Dieser war allerdings viel zu sehr mit der Aufmachung des Schwarzhaarigen beschäftigt, als dass er es wahrgenommen hätte: Ace trug Hasenohren. Wie gebannt starrte er auf die zwei plüschigen Imitate und das einzige, was ihm bei diesem Anblick einfiel war, wie süß der Bengel mit ihnen aussah. Kaum hatte er realisiert, was er da soeben gedacht hatte, gab er sich mental eine Ohrfeige. Was zum Geier sollte das? Portgas und süß, das waren zwei Worte, die eigentlich nicht zusammen passten. Und außerdem verwendete er dieses Wort nie – ich wiederhole niemals – in Verbindung mit einem Piraten! Er seufzte schwer und beschloss das ganze einfach zu verdrängen. Damit konnte er sich auch später noch auseinandersetzten. Stattdessen schluckte er das letzte bisschen Wut hinunter und gesellte sich zu dem Rest seiner Männer, die sich bei Ace erscheinen in der Mitte des Raumes gesammelt hatten. Während Sanji, der sich von seinen weiblichen Verehrerinnen hatte losreißen können, das Essen auftrug, ging Portgas mit einem großen Korb herum und verteilte an alle Osternester. Nachdem jeder eines erhalten hatte, schob er seinen Großvater, der eingedenk der Standpauke von eben sowieso schon von Smoker abgerückt war, noch etwas beiseite und setzte sich zu dem Marinekapitän. „Na Smokey? Gefällt dir, was der Osterhase dir gebracht hat?“ Er grinste frech und stibitzte sich ein Schokoladenei. Angesprochener versuchte gerade krampfhaft den drang zu unterdrücken, eines der Hasenöhrchen anzufassen, vom anstarren ganz zu schweigen und benötigte einen Augenblick, bis die Worte durchsickerten. Erst jetzt fiel sein Blick auf das Körbchen vor sich, in dem neben dem obligatorischen Schokoladenosterhasen und einiger bunter Eier auch ein hölzernes Kistchen befand, umwickelt mit einer blauen Schleife. Mit gerunzelter Stirn löste er diese und klappte den Deckel auf. Im Inneren befanden sich Zigarren, alle feinsäuberlich mit der Aufschrift „Frohe Ostern“ bedruckt. Sprachlos nahm er eine von ihnen heraus und schnupperte am Tabak. „Ich weiß, eigentlich nicht ganz passend zu Ostern, aber ich dachte mir, dass du immer welche gebrauchen kannst.“ Ace lächelte und zwinkerte ihm kurz zu, ehe er seinen Bruder mit einem Klaps auf die extrem gedehnte Hand davon abhalten musste, sein eigenes Körbchen zu plündern. So sah er nicht, wi sich ein flüchtiges Lächeln auf die Züge des Weißhaarigen stahl. Vielleicht hatte sich Smoker am Morgen mit seiner Prognose doch geirrt. ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Irgendwo im inneren der Marinebasis irrte währenddessen ein gewisser grünhaariger Schwertkämpfer noch immer durch die Gänge. „Verflucht! Wo zum Teufel ist die Cafeteria?“ Er sah sich stirnrunzelnd um und beschloss nach links zu gehen. Tragischerweise hätte ihn sein Weg nach rechts geradewegs zum gesuchten Ort geführt, doch orientierungslos wie Zorro war, hätte ihm selbst eine Lageplan nicht weitergeholfen... Kapitel 20: Bad Dreams ---------------------- Bad Dreams Pairing: Smoker/Ace Thema: Allgemein/Humor Dieses Kapitel basiert auf der Hilfe von kawaii_kamy, die mich erst auf die Idee hierfür brachte. (Ich hoffe mal, dir gefällt es ;) Diese Fanart passt recht gut dazu (Tipp auch von kawaii_kami): http://yaminoyume.deviantart.com/art/Commodore-Smoker-122427367 Also, viel Spaß beim lesen^^ ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Unwillig schlug Smoker die Augen auf. Neben sich schrillte sein Wecker, nervtötend wie immer. Blind tastete seine Hand nach dem Teufelsding, benötigte aber dennoch viel zulange, um dem Weißhaarigen in der eintretenden Stille ein sanftes zurückgleiten ins Reich der Träume zu gestatten. Gähnend streckte er sich und schlurfte ins Bad, wich hierbei seinem unter der Last der noch zu erledigenden Schreibarbeit schier zusammenbrechenden Schreibtisch aus und öffnete die unscheinbare Tür. Wie von selbst griffen seine Finger nach Zahnbürste und -paste. Eine gewöhnliche, allmorgendlich gleich ablaufende Prozedur. Er hob die nun von einem Streifen weißer Masse bedeckte Bürste zu seinem Mund, als sein Blick zum ersten Mal an diesem Tag in den Spiegel fiel. Einen Augenblick starrte er die Person, die ihm entgegensah stumm an. Seine Kehle war plötzlich wie ausgetrocknet doch dann löste sich ein markerschütternder Schrei aus seiner Kehle, hallte im ganzen Schiffsleib wieder und versetzte selbst die Möwen, die unablässig um den Mast kreisten, in Aufruhr. Zitternd wanderten seine Finger zu seinen Wangen, fuhren die sonst so vertrauten Konturen nach. Doch da war nichts. Nichts vertrautes; nicht einmal Bartstoppel konnte er spüren, nur glatte Haut. Sich innerlich zur Ruhe mahnend schloss er seine Augen, versuchte sein hämmerndes Herz wieder zu einem normaleren Rhythmus zu bewegen, doch das eben gesehene erschütterte ihn zu sehr. Das konnte einfach nicht sein. Das... Es musste einfach eine Sinnestäuschung gewesen sein, ein Traum, ein Streich, dem ihn seine Augen gespielt hatten. Deutlich gefasster öffnete er eben jene, hoffte kurz, sich geirrt zu haben, doch vergebens. Statt der sonst so markanten Züge, blickte ihm das schmale Gesicht einer Frau entgegen. Zwar hatte sie seine Haare – höchstens eine Spur länger als er –, seine Augen und eindeutig seinen Gesichtsausdruck, doch es war und blieb eine Frau! Während er frustriert den Kopf senkte, vielen ihm – nein, ihr – die weiteren Veränderungen an ihr auf. Neben der offensichtlichen Oberweite, war auch der Rest ihres Körpers zierlicher und schlanker geworden. Ihre Proportionen, vormals durch breite Schultern und kräftige Muskeln gekennzeichnet, waren nunmehr einer schmalen Taille und breiten Hüfte gewichen. Noch ehe Smoker weiter über ihr neues Äußeres nachdenken konnte, hämmerte plötzlich jemand an ihre Tür. „Flottillenadmiral Smoker! Ist alles in Ordnung mit ihnen, Madame?“ Kurz stutze Angesprochene bei der Anrede. Was zum Teufel ging hier vor sich? Sie hätte schwören können, dass die Stimme männlich geklungen hatte, ihr aber dennoch das Bild von Tashigi durch den Kopf schoss. Wie um das Chaos perfekt zu machen, klopfte unvermittelt jemand gegen die Scheibe des großen Bullauges direkt hinter seinem Schreibtisch. Misstrauisch näherte sie sich dem Fenster und öffnete es vorsichtig, als sie auf dem Fensterbrett einen vertrauten orangen Schemen ausmachte. Ace... Eigentlich hatte sie keine große Lust, ausgerechnet jetzt mit dem Schwarzhaarigen zu sprechen, doch vielleicht konnte er ihr ja Auskunft über ihren momentanen Zustand geben. Zumindest bestand Hoffnung... Diese löste sich aber mit Eintreten des, oder besser gesagt, der Piratin in Luft auf. „Hallo Smokey-chan. Na? Gut geschlafen?“ Grinsend schob sie sich den Cowboyhut etwas aus der Stirn und zwinkerte der ehemaligen Marinekapitänin spitzbübisch zu. „Was zum...?“ In diesem Augenblick hatte ihr Leutnant vor ihrem Büro offenbar beschlossen, dass es Zeit für aggressivere Methoden war, und die Tür kurzerhand mit einem gekonnten Tritt aufgebrochen. Noch während er ins Zimmer stürzte, verlor er das Gleichgewicht und kippte nach vorne. Kaum hatte er sich wieder ächzend aufgerappelt, begann er auch schon panisch nach seiner Brille zu suchen, die ihm beim Sturz von der Nase gerutscht war. Ohne weiter auf ihre Untergebene zu achten, zog Smoker äußerlich vollkommen gelassen zwei Zigarren aus einem der Gurte an ihrer Jacke hervor. Noch ehe sie sie entzünden konnte, hatte das freundlicherweise Ace für sie getan. Dankbar nickend nahm sie einige tiefe Züge. „Portgas ist also eine Frau, Tashigi ein Mann. Ich selbst bin ebenfalls weiblich.“, sie ignorierte den fragenden Blick des Bengels... der Bengelin... der...wie auch immer... und fuhr fort, wobei ihre Stimme immer mehr an Lautstärke gewann, „Offenbar scheint es Niemandem, außer mir aufgefallen zu sein, aber offenbar ist die gesamte Welt verrückt geworden!“ Tashigi zuckte zusammen, trat aber dennoch einen Schritt auf die Weißhaarige zu. „Kapitän, ist auch wirklich alles in Ordnung? Sie verhalten sich so merkwürdig.“ „Ja, genau Smokey-chan.“ Nun kam ihr auch Ace näher und fast nebenbei musste sie feststellen, dass er selbst als Frau noch äüßerst anziehend war. Doch sie riss sich zusammen und funkelte seine Gegenüber an. „Nenn mich nicht so!“ Wütend biss sie auf die Enden ihrer Zigarren. Das musste einfach ein Alptraum sein. „Ach komm schon, Smokey. Eigentlich findest du den Namen doch ganz süß.“ Sie grinste provozierend, ging aber vorsichtshalber wieder auf Abstand. „DU!“ Sie wollte sich gerade auf sie stürzen, als plötzlich jemand anderes in sein Ohr schrie: „Smoker! Smoker!“ „WAS?“ sie fuhr herum... ...und schlug die Augen auf. Direkt über sich konnte er das Gesicht Portgas ausmachen, der ihn breit angrinste. Verwirrt blinzelte er ins helle Licht, versuchte seine wirren Gedanken zu ordnen. Moment! Seine, nicht ihre! Er war wieder er selbst! Sein Blick suchte Ace, der sich offenbar von Smoker ignoriert fühlte und schmollend die Arme vor der Brust verschränkt hatte. „Da kommt man dich extra besuchen, und dann so etwas.“ Entrüstet sah er zu dem Weißhaarigen, doch dieser erbebte leicht. Sofort war aller Ärger vergessen und der Schwarzhaarige beugte sich besorgt zu dem Mann neben sich. „Smoker, alles in Ordnung?“ Anstatt einer Antwort richtete sich der Flottillenadmiral plötzlich auf und brach in schallendes Gelächter aus. Irritiert starrte der Pirat ihn an, so als zweifle er langsam an dessen geistiger Zurechnungsfähigkeit. „Was ist los?“ Noch immer leise prustend schaffte Smoker es sich soweit zuberuhigen, um dem Bengel eine einigermaßen klare Antwort geben zu können. „Ein Traum. Es war alles nur ein verfluchter Traum! Du hättest dich sehen müssen!“ Er lachte erneut und zog den Schwarzhaarigen zu sich, schlang von hinten seine Arme um den Oberkörper des anderen. Ace schien noch immer nichts zu verstehen, entspannte sich aber dennoch in der Umarmung. Kopfschüttelnd hob er die Hand und stricht sachte über die Bartstoppeln am Kinn des Weißhaarigen. „Dabei dachte ich eigentlich, ich sei der verrückte von uns beiden.“ Er schmunzelte leicht und lehnte sich zurück, genoss die unübliche Nähe des anderen. „Tja, was einem die Nacht nicht für ungewöhnliche Träume beschert. Nicht wahr, Smokey-chan?“ Angesprochener erstarrte und riss geschockt die Augen auf. „Woher...?“ Doch ein Finger legte sich auf seine Lippen und er verstummte. „Manche Dinge weiß man einfach.“ Immer noch lächeln beugte sich Ace vor und ersetzte den Finger durch ein Paar feuriger Lippen. Kapitel 21: Testimony --------------------- Testimony Pairing: Smoker/Ace Thema: AU ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Schon auf dem Gang konnte Smoker ihre lauten Stimmen hören und machte sich eine geistige Notiz sein Büro in Zukunft abzuschließen. Die Mittagspause war fast um, weshalb viele seiner Kollegen bereits zurück in ihre jeweiligen Abteilungen strömten. Direkt im Flur vor seiner Tür hatte sich sogar schon eine kleine Menschentraube gebildet, die alle interessiert versuchten einen Blick ins innere seines Büros und somit auf die beiden Streitenden zu erhaschen. Doch als sie des Weißhaarigen gewahr wurden, war der Großteil intelligent genug, so schnell es ging das Weite zu suchen. Sobald alle Schaulustigen verschwunden waren, bereitete sich der Kommissar innerlich bereits auf den Wahnsinn, der gleich folgen würde, vor und öffnete schicksalergebendie Tür. Zunächst wirkte alles, von der Lautstärke einmal abgesehen, relativ normal. Tashigi saß bereits an ihrem Schreibtisch und versuchte sich trotz des Lärms zu konzentrieren, schenkte Smoker aber bei dessen Eintreten ein müdes Lächeln. Dieser nickte ihr knapp zu und wandte sich den beiden Personen an seinem Arbeitsplatz zu. Den größeren der beiden erkannte er sofort, handelte es sich doch immerhin um seinen Vorgesetzten Polizeihauptkommissar Garp persönlich. Der ältere Mann, der sein graues Haar recht kurz geschnitten und einen ebenso kurzen Bart trug, stand breitbeinig, die Hände in die Hüften gestemmt vor einem deutlich jüngeren Mann und schrie diesen, ohne den Weißhaarigen zu beachten, weiter an. Erst als Smoker einen weiteren Schritt auf die beiden zu machte, konnte er auch den ihm Unbekannten besser sehen und musterte ihn aufmerksam. Grüne Jacke über einem weißen, gemusterten Hemd, schwarze Hose. Alles in allem nicht sehr auffällig. Das Haar des Jungen war zwar etwas länger, doch hatte er es mit einem kurzen Zopf zurück gebunden, sodass ihm die Strähnen nicht dauernd ins sommersprossige Gesicht fielen. Kurz trafen sich ihre Augen und der junge Mann zwinkerte ihm leicht zu, so als würden sie sich schon lange kennen. Smoker hob nur leicht die Augenbraue, sagte jedoch nichts. So ganz hatte er noch nicht verstanden, worum es in dem Streit überhaupt ging. Nur einzelne Sätze wie „Du wirst Polizist, ob du willst oder nicht!“ oder „Schlimm genug, dass der Rote Ruffy diese Flausen in den Kopf gesetzte hat. Von dir hätte ich mehr erwartet.“, schnappte er auf. Endlich schien Garp sich wieder beruhigt zu haben, oder besser gesagt, er war mitten in einer weiteren Schimpftirade eingeschlafen, was alle drei hatte erleichtert auf seufzen lassen. Nun stellte er wieder sein typisches Grinsen zur Schau und ließ sich auch durch den unfreundlichen Blick des Weißhaarigen nicht stören. „Darf ich fragen, was sie von mir wollen, Sir?“ Eigentlich waren Smoker solche Höflichkeitsfloskeln zu wider; gebrauchte er sie aber doch, so war sicher, dass er mehr als nur leicht entnervt war. Offenbar schien auch Garp dieser Meinung zu sein, denn er verkniff sich sein dröhnendes Gelächter und kam sofort zum Grund seines Besuches. „Dies hier ist mein Enkel Ace.“, er nickte knapp zu dem Schwarzhaarigen neben sich, „Wie sie ja wissen, sind wir momentan hinter der Baroque Mafia her.“ Der Kommissar verzog das Gesicht, nickte aber bestätigend. Diese Organisation bestand Gerüchten zufolge schon seit Jahren, war aber erst kürzlich massiv an die Öffentlichkeit getreten. Berichte über Schutzgelderpressung im großen Maßstab, Entführungen und einige gezielte Morde an Gegnern beziehungsweise Mitwissern hatten wochenlang die Titelseiten geziert. Ein ganzer Aktenordner auf seinem Schreibtisch war allein mit ihren mutmaßlichen Aktivitäten im letzten Monaten gefüllt. „Bis jetzt hatten wir weder gegen Sir Crocodile, den mutmaßlichen Capo oder einen seiner Leute aus dem inneren Kreis nichts in der Hand. Wie sie wissen agieren sie nur unter Decknamen, treten niemals an die Öffentlichkeit.“ Er machte eine kurze Pause, ehe er nicht ohne Stolz fortfuhr. „Aber das hat sich geändert. Ace hat zufälligerweise eines der hochrangigen Mitglieder auf frischer tat ertappen können. Der Mann ist zwar entkommen, doch nun haben wir sein Gesicht und Ace Aussage vor Gericht.“ Er klopfte seinem Enkel lachend auf die Schulter, was diesen jedoch fast vom Stuhl fegte und schmerzlich das Gesicht verziehen ließ. Nachdenklich zog Smoker unterdessen eine Zigarre aus einer Schachtel auf seinem Schreibtisch und setzte sich, wie schon so oft, gekonnt über das allgemeine Rauchverbot hinweg. „Das ist alles schön und gut... Aber was wollen sie dann von mir? Ich bin nur für einige der Morde zuständig, den Rest übernimmt Hina zusammen mit ihrer Abteilung.“ Er nahm einen kräftigen Zug und verschränkte die Arme vor der Brust, während er Ace einen kurzen Blick zuwarf. „Tja...“, verlegen rieb sich Garp den Nacken, „Nun da der Bengel so was wie ein Kronzeuge ist, sind natürlich einige von Crocodiles Männern hinter ihm her. Und Ace,“, dabei sah er seinen Enkel scharf an, „neigt dazu, sich in brenzlige Situationen zu manövrieren. Außerdem treibt er sich bevorzugt dort herum, wo er nicht sollte.“ Trotz dieser harschen Worte grinste Besagter nicht minder beleidigt zu seinem Großvater, der ihm daraufhin eine saftige Kopfnuss verpasste. Smoker verdrehte kurz die Augen und fragte sich nun schon zum hundertsten mal, warum er überhaupt noch für dieses Irrenhaus arbeitete. Nachdem Garps Wut verraucht und sich auf der Stirn des Jungen eine Beule gebildet hatte, wandte er sich wieder dem Kommissar zu. „Ich würde ja jemanden anderes abstellen, aber momentan kann ich sonst niemanden entbehren. Sie sind mein bester Mann, Smoker. Außerdem traue ich ihnen zu, mit dem Bengel fertig zu werden.“ Eine böse Vorahnung beschlich den Weißhaarigen, die sich bei dem ungewohnten Lob noch verstärkte. „Der Prozess dürfte, wenn alles glatt läuft und wir Mr. One heute Nacht erwischen, nächsten Dienstag sein. Und da ich nicht immer auf Ace aufpassen kann, habe ich beschlossen, dass er bis dahin bei ihnen bleibt.“ Er strahlte den völlig perplexen Mann vor sich breit an und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. „Machen sie sich keine Sorgen. Solange sie genügend Essen im Haus haben, wird das schon.“ Er brach erneut in schallendes Gelächter aus und ignorierte hierbei Ace entrüstete Proteste, er sei doch kein Hund. Smoker indessen war noch viel zu geschockt, um Garps letzten Kommentar überhaupt mitzubekommen. Er sollte diesen Bengel allen ernstes knapp eine Woche bei sich wohnen lassen, ihn auf Schritt und Tritt beobachten?! Auf keinen Fall! Was er seinem Vorgesetzten dann auch mitteilte. Nur etwas lauter. Und weniger freundlich... ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Keine halbe Stunde später standen sie vor seiner Haustür. Smoker war es immer noch schleierhaft, warum er auf diese Schnapsidee eingegangen war, doch einem Irren etwas abzuschlagen, vor allem wenn besagter der Vorgesetzte war, war dann doch etwas heikel... Resigniert seufzend kramte er nach seinem Schlüssel und versuchte dabei den Jungen neben sich, der zwar auch nicht so glücklich zu sein schien, sich aber dennoch neugierig umblickte, zu ignorieren. Schweigend beraten sie den Flur. Achtlos warf er seine Jacke auf die Kommode direkt neben dem Eingang und steuerte die Küche an. Er brauchte jetzt Kaffee. Viel Kaffee. Ace folgte ihm etwas zögerlich, eine Reisetasche mit dem nötigsten geschultert. Er setzte sich an den Tisch und wartete darauf, dass der Weißhaarige fertig wurde. Dieser hatte beschlossen, wenigstens zu versuchen, nett zu sein, und schob dem Jüngeren nach kurzem Zögern ebenfalls eine dampfende Tasse hin. Stille folgte, in der sie beide ruhig ihren jeweiligen Gedanken nachhingen. Schließlich durchbrach der Schwarzhaarige diese. „Tja... Also müssen wir wohl die nächsten Tage miteinander auskommen.“ Smoker brummelte irgendetwas unverständliches, was den anderen jedoch nicht zu stören schien. „Hast du ein Gästezimmer oder so was? Oder muss ich mit dem Boden vorlieb nehmen.“ Er grinste frech und fuhr fort. „Natürlich könnten wir auch zusammen in einem Bett schlafen...“ Selbst der bedrohliche Blick, denn er für seine Worte erhielt, schien ihn nicht im geringsten zu beunruhigen und langsam begann der Weißhaarige zu befürchten, dass das noch eine sehr lange Woche werden würde... Kapitel 22: Witness ------------------- Witness Pairing: Smoker/Ace Thema: AU/Action ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Ruhig lenkte Smoker den Wagen die überraschend leere Hauptstraße entlang, warf immer wieder nervöse Blicke in Innen- und Außenspiegel, nur um jedes mal aufs neue nach möglichen Verfolgern Ausschau zu halten. Heute war endlich der Gerichtstermin, ein Datum das er ebenso oft verflucht, wie herbei gesehnt hatte. Aus dem Augenwinkel schielte er zu Ace hinüber, der offenbar vollkommen gelassen neben ihm im Wagen saß und interessiert die Passanten auf den Bürgersteigen beobachtete. Innerlich schüttelte der Weißhaarige wie schon so oft in dieser Woche den Kopf. Er wurde aus dem Bengel einfach nicht schlau... Einerseits schien er immer sorglos und geradezu nervtötend gut gelaunt zu sein, aß wie der sprichwörtliche Scheunendrescher und legte auch sonst ein recht aufgeschlossenes Wesen an den Tag. Dass er Smoker außerdem bei jeder sich bietenden Gelegenheit bis zum äußersten gereizt hatte - was im allgemeinen andauernd war – machte ihn in dessen Augen nicht gerade `liebenswerter´. Doch egal wie offen sich der Bursche auch gab, so bewahrte er doch seine eigenen Geheimnisse. Immer wider hatte er versucht, Ace Einzelheiten über Mr. One oder die genauen Umstände seines unfreiwilligen Zeugenstatus zu erfahren, doch die einzige Antwort war jedes mal dieses nichtssagende Grinsen gewesen. Brummend schob er seine obligatorische Zigarre etwas zurecht und konzentrierte sich wieder auf die Fahrbahn. Dies war wahrscheinlich der gefährlichste Abschnitt. Da keiner von Crocodiles Männern auch nur versucht hatte, in Smokers Haus einzubrechen, vermutete er, dass er Ace weit weniger subtil auzuschalten gedachte. Wahrscheinlich sollte der Tod des Schwarzhaarigen ein abschreckendes Beispiel werden, ein Exempel, dass andere mögliche Zeugen von einer Aussage vor Gericht abhalten sollte. Unwillkürlich verstärkte sich sein Griff um das Lenkrad und Ace warf ihm einen fragenden Blick zu, sagte jedoch nichts. Etwas , was wirklich selten vorkam... Der Bengel konnte ihm erzählen was er wollte, Smoker kaufte ihm seine zur Schau gestellte Ruhe nicht ab. Auch wenn er immer so großspurig tat, seine angespannte Haltung verriet ihn, der Ernst, der so fremd in seinen Augen schien. Ob Angst oder Vorsicht ihn leiteten konnte der Kommissar nicht sagen; dafür kannte er ihn zu kurz. Doch eines... Ein Schuss ertönte und Sekundenbruchteile später, breitete sich ein Geflecht aus Rissen auf der Windschutzscheibe aus, umrahmte ein zwei Zentimeter großes Loch. Noch ehe sie realisieren konnten, peitschten schon die nächsten Geschosse auf sie zu. Fluchend riss Smoker das Steuer herum und versuchte zu bremsen. Der abrupte Richtungswechsel schleuderte den Bengel schmerzhaft gegen ihn, doch er achtete nicht weiter darauf. Kaum stand der Wagen, riss er auch schon die Fahrertür auf und zog Ace hinter sich her. „Bleib in Deckung!“, zischte er ihm zu, während seine Finger mit geübten Griffen die Halterungen seiner Dienstwaffe lösten. Um sie herum kreischten panische Passanten und flüchteten sich verzweifelt vor den unbekannten Schützen. Stille senkte sich über sie, nur unterbrochen, durch das immer wieder kommende Stakkato von Gewehrsalven. Noch einmal fluchte er herzhaft, während er sie beide gegen den Wagen drückte. Er bot zwar nicht wirklich viel Schutz, doch eine bessere Deckung hatten sie nicht. Noch konnten sie es nicht riskieren, ihren Standort zu wechseln. Die Gefahr getroffen zu werden, war einfach zu groß, so lange sie noch nicht einmal wussten wo und wie viele ihre Gegner waren. Erneut trat Stille ein, senkte sich über sie, wie ein Leichentuch. Smoker spürte, wie seine Hände in den Handschuhen langsam schwitzig wurden, wie sein Herz Adrenalin durch seine Adern pumpte. Irgendwie musste er den Bengel hier raus bringen! „Wir wissen, dass ihr euch hinter dem Auto versteckt! Kommt raus, dann passiert euch vielleicht nichts!“ Die Stimme war hämisch, überschlug sich fast beim sprechen, aber eindeutig weiblich. „Obwohl... Wohl eher nicht, nicht wahr, Mr. 4?“ Sie lachte gackernd, während ihr Begleiter nur zustimmend brummte. Hundegebell sowie zeitweises Niesen untermalte das ganze. //Also Mr. 4 und Miss Merry Christmas...// Fieberhaft überlegte er, wie ihm diese Erkenntnis weiterhelfen könnte, doch er wusste nicht viel über dieses Pärchen. Sie gehörten alle drei zur Baroque-Firma – auch wenn er nicht ganz verstand, wie ein Hund aufgenommen werden konnte. Angeblich griffen sie ihre Opfer bevorzugt aus dem Hinterhalt an, meist auf abgelegenen Straßen, die sie untertunnelten und so zum absacken brachten. Das sie sie nun so offen angriffen, schien ein direkter Befehl des Capo persönlich zu sein... „Wie sollen wir sie erledigen? Erledigen, Mr. 4? Dieses Mal war leider keine Zeit für Tunnel oder Bomben die Fifie überbringen konnte. Nicht wahr, Mr. 4?“ „Uhm...ja...“ „Hörst du mir überhaupt zu, Schwachkopf?!“ Smoker runzelte leicht die Stirn. Wirklich gut schienen die beiden nicht zusammen zu passen, geschweige denn zu arbeiten, aber der Schein täuschte. Die Waffe entsichert und auf die Quelle der Stimmen gerichtet, schob sich der Weißhaarige Zentimeter um Zentimeter nach oben und spähte über die Motorhaube hinweg. Keine zehn Meter von ihnen entfernt konnte er den Hund ausmachen. Sein Blick wanderte suchend umher und machte schließlich auch den Rest des Trios aus: Mr. 4 stand auf der Ladefläche eines LKWs, und bediente von dort aus sein Maschinengewehr, dass fest verankert auf einer schwenkbaren Halterung saß. Miss Merry Christmas feuerte ihn vom Fahrersitz aus an, wirkte aber so, als wolle auch sie sich in das Geschehen einmischen. Ihnen würde wohl nichts anderes übrig bleiben, als auf Verstärkung durch das Revier zu warten. Noch einmal verfluchte er den Umstand, dass es sich bei dem Wagen, in dem sie gefahren waren, um ein Zivilfahrzeug handelte. Tarnung. Doch leider auch ohne Funkgerät... „Nur zwei?“ Überrascht fuhr sein Kopf zur Seite und fixierte Ace, der ebenfalls ihre Gegner taxierte. „Geh sofort wieder in Deckung! Das hier ist keines deiner Spielchen!“ Er funkelte ihn wütend an, wandte seine Hauptaufmerksamkeit aber wieder ihrem größeren Problem zu. „Los Mr. 4! Baller noch ein bisschen mit deinem Gewehr herum, dass lockt sie schon aus ihren Löchern!“ Die nächste Salve wurde abgefeuert, doch Smoker wartete sie gar nicht erst ab. Mit einem Ruck zog er den jungen Mann neben sich zu Boden, während die ersten Schüsse knapp an ihnen vorbei peitschten. Ein jäher Schmerz durchzuckte seinen rechten Oberarm und er keuchte gepeinigt auf. Ein Querschläger hatte ihn gestreift. Blut quoll aus der Wunde, wurde sofort vom Stoff seiner Jacke aufgesogen und färbte ihn rot. Mit zusammengebissenen Zähnen presste er seine Hand auf die Verletzung, auch wenn dass die Blutung kaum zu stoppen vermochte. Neben sich hörte er, wie Ace sich leise grummelnd aufrappelte. Seine Sicht verschwamm an den Rändern, doch er zwang sich dazu, gleichmäßig weiter zu atmen. „Meine Güte Smoker! Ging das nicht auch freu...“ Das Wort erstarb ihm auf den Lippen, als er der Wunde am Arm des Älteren gewahr wurde. Fluchend zog er rasch seine Weste aus und riss deren Ärmel ab. Mit seltsam geübten Handbewegungen wickelte er den Stoff um die Verletzung und verknotete ihn fest. „Es ist zwar kein vernünftiger Pressverband, aber in Anbetracht der Umstände ganz passabel.“ Der Weißhaarige lehnte mit dem Rücken zum Auto und beobachtete verwirrt, wie der Junge nach seiner Waffe griff. Er hatte sie wohl losgelassen, als die Kugel ihn gestreift hatte. „Was hast du vor?“ Seine Stimme hörte sich ungewohnt angespannt und rau an. Doch wie so oft lächelte ihm der Bengel nur stumm zu, während er sich aufrichtete. Noch ehe Smoker eingreifen konnte hatte er angelegt und zwei gezielte Schüsse abgegeben. Erstickte Schmerzensschrei waren zu hören, ein dumpfer Aufschlag... Hundegebell. Ruhig wandte sich Ace zu ihm um. „Keine Angst. Ich habe sie nur kampfunfähig gemacht. Ein paar Tage Krankenhausaufenthalt und sie sind wieder quietsch-fidel.“ Er ließ sich neben ihm auf den Boden sinken, noch immer dieses seltsame Funkeln in den Augen. ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ „Wer hat dir so gut schießen beigebracht?“ Die Frage fiel fast beiläufig. Smoker war zu erschöpft, um sich noch um irgendetwas zu wundern. Und nachdem der Schwarzhaarige ein Handy gezückt und seinen Großvater verständigt hatte, hatten sie stumm nebeneinander gesessen und gewartet. In der Ferne waren die ersten Polizeisirenen zu hören. Ace schwieg, doch sein Gesicht blieb unleserlich. Schließlich sprach er doch, leise und mit einem ungewohnten Ernst. „Manche Geheimnisse, Kommissar, bleiben es besser. Sie wollen doch nicht, dass ihnen ein hervorragender Zeuge einfach so abhanden kommt.“ Er lächelte ihn an und Smoker beschloss, dass der Bengel vielleicht recht hatte... Kapitel 23: Maskentanz ---------------------- Maskentanz Pairing: Smoker/Ace Thema: Allgemein ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Ruhig schritt Smoker durch die Gassen der Stadt. Überall um ihn herum brannten bunte Lampen, flackerten Wimpel im sanften Abendwind und spazierten lachende Menschen umher. Ein Meer aus aufwendiger Seide, feinstem Tüll, Brokat und Fellen. Federn wippten an den Kragen der Damen, gesellten sich zu funkelnden Edelsteinen, welche hinter reich verzierten Fächern lockten, während Herren neben her flanierten. Und überall Masken. Masken aus Stroh, Masken aus Holz, kunstfertig bemalte aus Papier oder Keramik. Tiergesichter, Monster, fremde Menschen neben Geistern. Elementare und Bestien, Clowns und Puppen. Wandelnde Spiegel, Stelzenläufer, die über der Menge aufragten, Feuerspucker und Gaukler. Genvied, die Stadt der Masken. Genvied, die Stadt der Kanäle. Genvied, der Ort, an dem Seestein gewonnen wurde. Der Weißhaarige verzog unter seiner Maske das Gesicht. Auch wenn Genvied mit ihrer Nähe zum Wasser stark an Water Seven erinnerte, zeigte sie der Welt ein vollkommen anderes Gesicht als diese. Kaum in einer anderen Metropole lebte das Gesetzt so dicht neben dem Verbrechen, kam es mehr auf die Macht des Geldes an. Hier herrschten die großen Kaufmannshäuser, offiziell alles treue Diener der Weltregierung. Doch nachts, wenn sie das falsche Lächeln ablegten, waren sie genau wie alle anderen und machten Geschäfte ohne Fragen zu stellen. Nur einmal im Jahr, zum großen Karneval, öffneten sie vorbehaltlos die Tore, ließen jeden ein, der ihrem Brauch folgte und sein Gesicht während des Festes mit einer Maske bedeckte, ihrem Wahrzeichen. Denn genau das war er: Ein riesiger Ball, dem als Schauplatz ganz Genvied, als Saaldecke das Himmelsgewölbe und als Kronleuchter der Mond diente. Missmutig schnaubte er. Seine einzige Aufgabe in dieser Stadt bestand darin, die Feierlichkeiten zu beobachten und bei Ausschreitungen oder Gefährdung der Gäste einzugreifen. Seine Männer hatte er schon seit Morgengrauen in allen Knotenpunkten verteilt, während er selbst einzelne Gebäude kontrollierte. An sich eine recht befundlose Angelegenheit. Alle wichtigen Bauwerke waren mit Seestein geschmückt, um etwaige Angriffe im Voraus abwenden zu können. Und selbst ein gutes Stück von den Mauern entfernt konnte Smoker den Druck der See in seinen Knochen spüren, eine Tatsache, die seine Arbeit nicht gerade erleichterte. Seine Gemütslage wurde durch den Umstand, unter seiner Maske nicht rauchen zu können, nicht gerade verbessert, doch bis jetzt war niemand dumm genug gewesen, ihm irgendwie in die Quere zu kommen... Soeben bog er auf einen der Hauptwege ab, um zum Marktplatz der Stadt zu gelangen, als unvermittelt jemand in ihn hinein rannte. Etwas überrascht griff er instinktiv nach der Schulter der betreffenden Person und half dieser, ihr Gleichgewicht zurück zu gewinnen. Ihr Kopf hob sich und er starrte in das Gesicht einer Raubkatze. „Verzeiht mir meine Unachtsamkeit.“ Der Unbekannte – zumindest der Stimme nach ein junger Mann – richtete sich auf zuckte entschuldigend mit den Schultern. „Die Menge hat mich wohl etwas unsanft aus ihrem Weg räumen wollen.“ Der Weißhaarige deutete ein Nicken an und musterte den Burschen nun genauer. Irgendetwas an ihm wirkte merkwürdig vertraut an ihm, doch er konnte sein Gefühl nicht weiter festmachen. Die Kleidung des Anderen war schlicht, schwarze Hose und ein Hemd im üblichen Schnitt der Stadt. Ein normaler Bürger, wahrscheinlich Geselle in einem der Hafenkontore... „Nunja... Ich muss weiter.“ Hätte es der Marinekapitän nicht besser gewusst, er hätte schwören können, dass der Fremde bei seinen nächsten Worten lächelte. „Man sieht sich, Kommodore.“ Er verschwand in der Menge, ebenso schnell, wie er aus ihr hervorgegangen war und ließ einen leicht verwirrten Smoker zurück. Woher wusste der Kerl, dass er zur Marine gehörte? Kopf schüttelnd setzte er seinen Weg fort. Vielleicht hatte der andere auch einfach nur geraden. Der Eisbär, der auf der Vorderseite seiner Maske prangte passte zwar nicht ganz ins Bild, aber erkannt konnte er ihn nicht haben. Zumindest glaubte er das... ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ Inzwischen war die Zeit des großen Balles auf der Plaza Carátula angebrochen. Der Platz war erfüllt von den Schatten sich zur Musik drehender Pärchen. Ein ganzes Orchester sorgte für die nötige Untermalung, während weitere Lampions in sanftem Licht strahlten. Smoker stand etwas abseits am Rand der Tanzfläche und beobachtete das Treiben um sich herum mit vor der Brust verschränkten Armen. Er machte sich nichts daraus und zog es vor, stummer Zuschauer zu bleiben. Dennoch knirschte er missbilligend mit den Zähnen, als mehrere seiner Männer lachend an ihm vorbei tanzten. Sie schienen die drohende Gefahr nicht zu bemerken, sondern amüsierten sich weiterhin ausgelassen mit ihren jeweiligen Begleiterinnen. Gerade wollte er vortreten, um sie trotz Publikums an ihre Pflichten zu erinnern,als sich eine Hand auf seine Schulter legte und ihn zurück hielt. „Aber, aber... Sie wollen ihren Leuten doch nicht den Spaß verderben, nicht wahr?“ Er drehte sich um, nur um zum zweiten mal an diesem Tag in das Antlitz des Pumas zu blicken. „Du schon wieder.“, knurrte er ihm gereizt entgegen, was den anderen jedoch nicht dazu zu bewegen schien, wie jeder andere Reißaus zu nehmen. „Warum denn so grimmig? Immerhin werden sie ihnen gleich mit bestem Beispiel voran gehen.“ Noch ehe er die Worte des Jungen begriff, zog ihn dieser schon zur Tanzfläche. Sofort wurden sie von der Menge verschluckt und vom Rand weggetrieben, mussten sich in den Strom der Tanzenden einordnen, oder sie wären überrollt worden. Wie von selbst nahmen sie dabei unbewusst Tanzhaltung an und schon waren sie ein Pärchen unter vielen. Smoker kochte innerlich, während er sich sanft mit seinem unfreiwilligen – und garantiert unerwünschten – Tanzpartner zur Musik bewegte. „Was in drei Teufelsnamen soll das?!“, zischte er ihm mühsam beherrscht zu, vollführte nebenbei wie alle um ihn herum einen leichten Schwenker gegen den Uhrzeigersinn. Dieses Mal blitzte das versteckte Grinsen auch in den Augen des Bengels auf und er hörte ihn leise lachen. „Nun kommen sie schon, Kommodore. Ein bisschen Spaß hat noch keinem geschadet.“ Er vollführte eine Drehung und kam dem Weißhaarigen dabei ungewohnt nahe. „Außerdem,“ er beugte sich noch weiter vor, die Stimme nun nicht mehr als ein Flüstern, „Zählt in dieser Stadt nicht wer man ist...“ Er lehnte sich zurück, während kleine Flämmchen an den Rändern seiner Maske tanzten, die starren Züge der Katze dabei zum Leben erweckten. Und egal wie dumm es war, egal wie falsch. In diesem Augenblick glaubte er Portgas D. Ace. Ruhig setzten sie ihren Tanz fort, Puma und Eisbär, zwei Masken unter vielen. Put on this mask you wear It´ll hide your secrets well What´s their matter? You are a face between faces A shadow between ghosts It´s minor. The only thing, that matters is the dance - the dance of masks Kapitel 24: Songs ----------------- Songs Pairing: Smoker/Ace Thema: Songfics zu Liedern von `Three Days Grace´ ++~~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++~~++ No More Der Regen fiel schon seit Stunden, ununterbrochen und stetig. Eine bedächtige Stille hatte sich über alles gelegt, untermalt durch das leise Tropfen des Wassers. Fast eben solange, stand er nun schon dort, unbewegt, und starrte hinaus. Er lehnte ruhig gegen einen Pfosten der überdachten Veranda, beobachtete, wie sich die ersten Pfützen bildeten, wie das herabtropfende Wasser kleine Wasserfälle bildete. Er hatte es satt. Die ständige Angst, erwischt zu werden; die ständige Furcht, allein gelassen zu werden... Er konnte einfach nicht mehr. Es zerriss ihn innerlich. Er war gefangen zwischen seinen Gefühlen und seiner Loyalität zu seinem Kapitän – seinem Vater. Wenn der Weißhaarige doch nur ein Pirat gewesen wäre, oder wenigstens ein einfacher Mensch, ein Zivilist... Doch eine Beziehung mit einem Marineangehörigen konnte nicht sein, sie durfte einfach nicht sein. Ein leiser Seufzer verließ seine Kehle, während er kurz die Augen schloss. Zu viel Zeit war bereits vergangen. Er konnte das Gewesene nicht einfach abstreifen, wie eine alte verbrauchte Hülle. Etwas zwischen ihnen hatte sich verändert. Zu langsam, als dass einer von ihnen es bemerkt hätte, zu stark, als dass sie es vergessen konnten. Wie von selbst wanderte sein Blick wieder nach draußen. Es war Zeit zu gehen. Während er den Kragen seines Mantels enger um sich zog, trat er hinaus in den Regen, der ihn bereitwillig aufnahm. Schon nach wenigen Schritten war er in ihm verschwunden, verschmolzen mit dem Grau. __________________________________________________________ Wake Up „Ace! Verdammt. Mach endlich die Tür auf!“ Immer wider hämmerte er gegen das dunkle Holz, doch es kam keine Antwort. Müde ließ er die Hände sinken, sackte förmlich in sich zusammen, als wären die Fäden, die ihn bis jetzt aufrecht gehalten hatten, einfach durchtrennt worden. Seine Knöchel waren schon stark gerötet und zeigten die ersten Risse, doch es war ihm egal. Er lehnte sich gegen die Tür, sank langsam an ihr herunter, bis er unter sich den dünnen Fußabstreifer spürte. Er hatte es nicht gewollt. Niemals hätte er es für möglich gehalten, den anderen so verletzten zu können... Von hinter der Tür drang leises Schluchzen zu ihm durch, gedämpft durch die dünne Trennwand zwischen ihnen beiden. „Ace...“ Mit einem leisen Klicken erlosch die Deckenlampe und Smoker versank augenblicklich in Dunkelheit. Warum hatte er es nicht begriffen? Warum hatte er den anderen immer wieder von sich gestoßen, ihm gesagt, dass er ihn nicht wollte, nicht liebte? Er lachte bitter, fuhr sich durch sein kurzes weißgraues Haar, ehe er seinen Kopf schwer auf seine Hand stützte. Er wollte sich bei dem Jüngeren entschuldigen, ihm versprechen, ihn nie wieder zu verletzten... Verdammt... Er brauchte ihn! Doch die Tür blieb verschlossen. __________________________________________________________ Bitter Taste Stumm sahen sie sich an. Zwischen ihnen klaffte eine Lücke von mehreren Metern, als könne die Entfernung sie voreinander schützen. Ihre Blicke trafen sich kurz, ehe sie fortfuhren, einander zu taxieren. Schließlich durchbrach die Feuerfaust die Stille: „Es ist aus.“ Er sah dem Weißhaarigen direkt in die Augen, während er ruhig weitersprach. „Ich hab genug von dir und deinen Lügen...“ Der andere schwieg, zeigte mit keiner Regung, ob ihn Ace Worte erreicht, ob er sie verstanden hatte. Dieser zog ein kleines Foto aus seiner Hosentasche, an den Rändern schon leicht zerknittert, so als ob es schon viel zu oft betrachtet worden wäre. Er blickte ein letztes mal auf das Bild. Auf ihm waren Smoker und er zu sehen, der Marinekapitän mit seinem üblichen grimmigen Gesichtsausdruck, er selbst breit lächelnd. Leicht schüttelte er den Kopf. Das war vorbei. In einer Stichflamme verschwand die Photographie, loderte kurz auf, ehe sie vollkommen verbrannte. Nur Asche blieb übrig, tanze für einen Moment um den Schwarzhaarigen ehe sie vom Wind erfasst und davon getragen wurde. Er wartete nicht, bis der Andere reagierte, sondern kehrte ihm einfach den Rücken zu. Es war zu ende. Nur der bitterer Nachgeschmack blieb haften. __________________________________________________________ Gone Forever Langsam senkte sich der schwere Holzsarg hinunter, nur noch gehalten von ein paar Seilen. Um das Grab herum stand eine handvoll Trauernder, einige in schwarz gehüllt, andere in weiß. Wie Schachfiguren wirkten sie auf ihn, gefangen in ihren Rollen, unfähig einen anderen Zug, als den ihnen eigenen zu tun. Sein Blick wanderte zu Tashigi, die an Kapitän Hinas Schulter gelehnt leise schluchzte. Kurz flackerte so etwas wie Mitgefühl in ihm auf, Erkennen, dass sie das gleiche Leid teilten, doch so schnell wie dieses gekommen war, verschwand es auch wieder. Erdrückt unter dem Gefühl der Sinnlosigkeit, der Hilflosigkeit. Er hatte ihn nicht retten können. Er war gestorben, einfach so, mitten auf dem Meer. Zu weit, als dass er ihn erreicht hätte, selbst wenn er es gewusst, wenn er es geahnt hätte. Und dennoch war da ein Teil in ihm, der ihm Vorwürfe machte, der nicht glauben wollte, dass nun alles vorbei war. All die Jagden, all die Kämpfe und Nächte, die sie geteilt hatten. Vorbei. Bedeutungslos in nur einem Herzschlag, der endete. Endlich setzte der Sarg auf, und die Träger wichen zurück. Einzeln oder in Grüppchen traten nun die Trauernden vor, warfen Blumen oder Erde ins Grab. Einige weinten offen, andere versuchten stark zu bleiben, doch auch in ihren Augen schwammen Tränen. Als er selbst an der Reihe war, folgten ihm mitfühlenden Blicke, doch er nahm sie kaum wahr. Stumm blickte er in die Grube hinab, die die letzte Ruhestätte des Weißen Jägers werden würde. Seine Hände ballten sich wie von selbst zu Fäusten, doch er weinte nicht. Er hatte schon lägst keine Tränen mehr und der Trauer und Wut war die Leere gewichen. Langsam streckte er die Hand vor, die noch immer die weiße Lilie umfasste. Er schloss die Augen, während seine Gedanken zu demjenigen wanderten, den er nie wieder sehen würde. Noch während er die Blume hinab fallen ließ, entzündete sich diese selbst. Das Feuer ließ sie erstrahlen, machte sie zu einem Stern, der in die Tiefe stürzte. Ace wandte sich ab. Scherte sich nicht um die anderen Menschen um ihn herum. Er hätte es verstanden. Er, der er nun für immer verschwunden war... __________________________________________________________ Take me Under Wie lange es nun schon dauerte, konnte keiner von ihnen mehr sagen. Die Treffen verschwammen ineinander, verliefen nach dem immer gleichen Muster. Nachts, wenn die meisten der Marinesoldaten schliefen und nur wenige Wachen patrouillierten, schlich er sich an Bord. Im Schutz der Dunkelheit stahl er sich bis zur Kabine des Kapitäns, blieb dort die Nacht über. Erst wenn der Morgen graute, musste er verschwunden sein. Inzwischen fieberte er jeden ihrer Treffen entgegen, sehnte sich nach der Nähe des Anderen. Er fühlte etwas in sich aufsteigen, wann immer er Smokers Schiff am Horizont ausmachte, was an das Gefühl ...nach Hause zu kommen erinnerte. Einen Ort zu haben, an dem er sich sicher fühlte, so paradox das für einen Piraten wie ihn auch klang. Einen Ort, an dem er nicht ein gesuchter Verbrecher war, ein Gejagter, sondern einfach nur er selbst. Wenn er bei Smoker war, war es so leicht zu vergessen, dass sie eigentlich Feinde waren. Nur die Morgendämmerung und das Tattoo auf seinem Rücken – ein Zeichen für seine Loyalität zu seinem Vater – erinnerten ihn an seine Träume; Träume, die mit seinen Wünschen unvereinbar schienen. Und doch kam er immer wieder, blieb bis zum Morgengrauen. ~~~+++~~~+++~~~+++~~~ Geweckt durch eine Bewegung neben sich, blinzelte Smoker leicht, ehe er das Fehlen des warmen Körpers neben sich bemerkte. Sein Blick glitt zum Fenster hinüber, an dem er die dunkle Silhouette des Anderen ausmachen konnte, die sich vom Licht des aufgehenden Sonne klar umrissen abhob. Er war im Begriff zu gehen. Kurz überlegte der Weißhaarige, ihn einfach zurück zu rufen, doch er blieb still liegen. Es ging einfach nicht. Es gab eine Grenze zwischen dem, was sie taten und dem, was sie der Welt zeigten. Wünsche und Ideale, die sie voran trieben und immer weiter voneinander zu entfernen schienen. Ein letzter Blick, dann war der Jüngere verschwunden, nur das geöffnete Fenster erinnerte an seine Anwesenheit. Manchmal fragte er sich, ob sein Weg der richtige war.... Gedankenverloren strichen seine Finger über das Laken, spürten die schwindende Wärme, ehe er die Augen schloss. __________________________________________________________ Now or Never „Bist du sicher, dass es das ist, was du willst?“ Ernst blickte der Schwarzhaarige zu dem Mann neben sich, studierte jede Regung. Dieser stieß eine Wolke Rauch aus, ehe er nickte. Es gab keine andere Möglichkeit mehr für ihn. So konnte er einfach nicht mehr weiter machen. Das einzige, was blieb, war der Marine den Rücken zu kehren, selbst ein Gesetzloser zu werden, um das Recht und die Gerechtigkeit zu verteidigen. Viel zu lange hatte er gebraucht, um dies zu begreifen, hatte gezaudert. Doch letztendlich hatte er es nicht mehr ertragen, für die `absolute Gerechtigkeit´ der Weltregierung zu kämpfen. Nicht nur Impel Don hatte ihm die Augen geöffnet. Sklaverei, Kalkül, Ausbeutung, Grausamkeit... Wenn er nicht jetzt ging, würde er niemals wieder die Chance erhalten. Und so ergriff er die ihm dargebotene Hand. __________________________________________________________ Drown Mit dröhnendem Schädel richtete er sich auf. Das Licht schien viel zu grell und er musste blinzeln, während er sich zu erinnern suchte, wie viel Uhr es war. Wie es schien, mindestens zehn, wenn nicht gar später. Es war einerlei. Letzte Nacht hatte er einfach Spaß haben wollen, sich hemmungslos betrunken, wie so oft. Ein paar Leute, die er in der Umgebung kennen gelernt hatte, hatten ihn eingeladen und so war der Abend recht vergnüglich gewesen. Doch nun, im Licht des Tages, waren sie alle verschwunden, während er seinen Kater ausschlief. Leicht schüttelte er den Kopf, verzog aber augenblicklich schmerzerfüllt das Gesicht. Eigentlich musste er weiter, doch er bezweifelte stark, dass er in seinem Zustand gerade würde laufen können. Marco würde wahrscheinlich wieder mit seiner alten Leier der Selbstbeherrschung anfangen. Doch erstens neigte auch der Kommandant der 1. Division zu Trink-Exzessen und zweitens hielt Ace sich für durchaus beherrscht. Bis jetzt war niemand zu Schaden gekommen und er hatte sich noch aus jeder verzwickten Situation befreien können. Außerdem brauchte auch er zwischen zeitlich etwas Ablenkung. Solange er nicht die Kontrolle verlor, war alles gut... __________________________________________________________ Get out Alive Als sein Freund damals gestorben war, waren seine letzten Worte an ihn eine Warnung gewesen: „Wenn du überleben willst, lauf!“ Er wusste nicht, ob sie damals ernst gemeint waren, oder schlicht das wirre phantasieren eines Sterbenden, doch seit diesem Tag, hatten sie ihn immer begleitet. Sie waren zu einem kleinen Stimmchen geworden, dass ihn antrieb, ihn immer weiter schickte, ruhelos, ohne festes Ziel. Manchmal hatte er behauptet die Freiheit zu suchen, doch eigentlich rannte er nur davon. Wovor genau, wusste noch nicht einmal er selbst. Selbst jetzt, da er Kommandant der 2. Division war, lief er fort. Whitebeard hatte ihm zwar den Auftrag gegeben, nach Blackbeard, Thatchs Mörder, zu suchen, und ihn zur Strecke zu bringen, doch eigentlich hatte er nur weg gewollt. Weg von seinen Männern, die nach dem Warum fragten. Weg von den düsteren Erinnerungen, weg von der Verantwortung... Manchmal zweifelte er selbst an seinem Handeln, wünschte sich, einfach bleiben zu können. Doch die Stimme trieb ihn unentwegt vorwärts, brannte in ihm, wie ein eigenes Feuer. Ein Feuer, das nur vom Rauch erstickt werden konnte... __________________________________________________________ World so Cold Die Kälte brannte in ihm, verschluckte ihn förmlich. Er schien innerlich zerbrochen, während sich die Schuld tief in sein Inneres grub, wütend ihre Krallen ausfuhr und in ihn schlug, wie ein hungriges Tier. Es war seine Schuld. Seine. Wie paralysiert stand er da, allein in einer Welt, die ihm von einem Herzschlag zum anderen wie eine einzige Eiswüste erschien. Trostlos und kalt. Sein Blick war starr auf den reglosen Körper vor sich gerichtet. Verzweifelt suchte er nach Lebenszeichen, doch er wusste, dass es sinnlos war. Er war tot. Verloschen und hatte die Wärme, die sonst in Smokers Brust saß mitgenommen. ~~~+++~~~+++~~~+++~~~ Alle Rechte an den Liedern liegen bei Three Days Grace und JIVE Label Group, einer Vereinigung von Sony Music Entertainment Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)