Die mysteriöse Krankheit von NarutoUzuma (und die Suche nach dem Gegenmittel) ================================================================================ Kapitel 11: Die Infektion ------------------------- Sie machten sich gemeinsam durch den Tunnel auf den Weg zum Dorf. Das war das erste Mal, dass Naruto durch einen der geheimen Wege ging. Bisher war das noch nicht nötig gewesen. Er hatte sich erhofft, diese Wege unter besseren Umständen kennen zu lernen, Umstände, bei denen es nicht gerade um ihr Leben ging. Aber was erwartete er auch als Ninja, der ständig um sein Leben zu bangen hatte? Vor ihnen erschien eine nahezu unsichtbare Wand, bestehend aus Chakra. Sie war zwar kaum zu sehen, jedoch sah das, was zu sehen war, sehr stabil aus. Shizune wandte sich ihrem Gefolge zu und wartete darauf, dass alle nah genug dran waren. „Ich erkläre euch jetzt das weitere Vorgehen, also hört mir gut zu! Ich werde euch gleich in das Dorf lassen und die Barrikade dann wieder aufbauen. Da es vorkommen kann, dass dieser Tunnel irgendwann von Mutierten verstopft ist, so dass ihr nicht zu mir durchkommen könnt, werde ich an den drei nächsten auch jeweils einen meiner Kagebunshins aufstellen, damit ihr zur Not auch durch diese hinausgelangt. Ihr werdet, wie schon gesagt, in Zweierteams das Dorf durchsuchen. Findet ihr einen Überlebenden, bei dem ihr sicher seid, dass er nicht infiziert ist, bringt ihn zu einem der Geheimtunnel, in dem ich bin, damit wir ihn aus der Gefahrenzone rausholen können. Wenn die Sonne untergeht kommt alle her. Ich lasse euch dann raus. In der Nacht ist es zu gefährlich. Also sorgt dafür, dass ihr spätestens bei Sonnenuntergang in einem passierbaren Tunnel seid und ich euch rausholen kann. Ansonsten… Tja, ich werde euch dann Mal rein lassen.“ „Ansonsten müssen wir sehen, wie wir klar kommen, schon klar“, beendete Naruto den Satz in seinen Gedanken. Shizune teilte jedem Zweierteam einen Teil von Konoha zu, erklärte ihnen noch schnell, wo die anderen Tunnel zu finden waren und machte dann die Barriere auf. Sie gingen weiter durch den Tunnel, bis sie zu dessen Ausgang kamen, wo sie sich dann in alle Richtungen wandten und sich aufteilten, je nachdem, welches Gebiet ihnen zugeteilt wurde. Naruto und Kiba wurde ein Wohnviertel zugeteilt und waren nun auf dem Weg zu diesem. Sie Bewegten sich auf den Dächern fort, da es dort am sichersten war. Immerhin waren die Mutierten nicht gerade körperlich fit. In den Wohnvierteln war die Wahrscheinlichkeit, dass es jemanden gab, der überlebt hatte, recht groß. Sie hielten nach Nachrichten, Hilfesignalen- oder rufen oder ungewöhnliche Wohnungen Ausschau. Es konnte ja sein, dass sich jemand in einer Wohnung oder einem Zimmer verschanzt hatte, um nicht angegriffen zu werden. Die Hoffnung dazu bestand. Eine Stunde verging, ohne dass etwas passierte oder sie auf jemanden trafen. Nicht einmal einem Mutierten waren sie begegnet. Sie waren so vorsichtig wie sie konnten, um ja nicht die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Es könnte sie eventuell nur in Schwierigkeiten bringen. „Es sieht nicht besonders gut aus“, gab Kiba zu bedenken. Sie saßen auf einem Dach und ruhten sich etwas aus. „Bisher ist uns noch überhaupt niemand begegnet! So als wäre hier nichts… Und die Wohnungen und Häuser sehen auch so aus, als sei hier niemand.“ „Das heißt ja nicht, dass hier auch wirklich niemand ist.“ Naruto sah sich nochmal um. Er wollte einfach noch nicht auch nur im Entferntesten aufgeben. Dazu war es noch zu früh. Ein großer Teil des Gebietes lag noch vor ihnen. Irgendjemand musste da doch einfach sein! Daran wollte er glauben. Und das tat er auch. Kiba sah zu ihm. „Ja, du hast recht. Aber zu viel Zeit bleibt uns heute nicht mehr. Die Sonne geht schon ganz langsam unter. Ich denke, so um die zwei Stunden müssten wir noch haben, dann müssen wir uns aber auch schon auf den Weg zurück begeben, damit wir wirklich raus kommen. Ich habe nämlich keine Lust, die Nacht hier drinnen eingesperrt zu verbringen.“ „Diejenigen, die nichts von uns wissen, müssen das tun…“ Naruto taten die Überlebenden Leid. Sie mussten hier ums nackte Überleben kämpfen, waren hier eingesperrt, hatten sicher keine Hoffnung auf Rettung, obwohl sie doch so nahe war… Wenn sie doch nur wüssten, wo sie waren! Wenn man ihnen mitteilen könnte, dass sie da waren, einen sicheren Treffpunkt oder so etwas in der Art, damit sie wissen, wann sie dort auf Rettung hoffen können… Doch das hatten sie nicht. Sie wussten es schlicht und ergreifend nicht. Und deshalb mussten sie weiter suchen. Naruto sprang schwungvoll auf die Beine. „Aber du hast Recht. Ich habe auch keine Lust, die Nacht hier zwischen diesen Mutierten zu verbringen. Wir sollten keine Zeit verschwenden und weiter suchen, nicht wahr?“ Und schon lief er weiter. „Hey!“, rief Kiba ihm hinterher. „Dieser Hitzkopf.“ Auch er stand nun langsam auf und folgte Naruto dann. Eine weitere Stunde verging. Doch nicht ganz so wie die vorherige. Diesmal trafen sie auf Lebewesen, wenn man sie als diese bezeichnen konnte. Je weiter sie zum Stadtrand kamen, desto mehr schienen es zu werden. Scheinbar erhofften sie sich immer noch, nach draußen zu gelangen, so wie jene, als der kleine Trupp vor dem Tor von Tsunade abgefangen wurde. Oder sie dachten immer noch, sie wären da draußen und wollten zu ihrem Futter. Was es auch war, es erschwerte ihre Suche, da sie nun erst recht aufpassen mussten. Einmal hatte Naruto nicht ganz aufgepasst und ein kleines Kieselchen war das Dach, über das sie sich bewegten, hinunter gekullert und auf den Boden gefallen. Sofort wandten sich alle umstehenden Mutierten zu ihnen um und schlurften auf das Haus zu, auf dem sie sich in dem Moment befanden. Und sie sahen schrecklich aus. Ihre Haut sah alt und verfault aus, als ob sie schon seit zweihundert Jahren lebten und die Haut jederzeit von den Knochen fallen würde. Es wunderte sie, dass sie überhaupt noch da war. Die Augen waren leer und Gläsern, ohne Leben. Sie starrten vor sich hin, auf nichts bestimmtes, als würden sie damit nicht richtig sehen können, als verließen sie sich eher auf ihr Gehör als auf ihre Augen. Die Kleidung war zerfetzt, die Haare zerzaust, zum Teil auch herausgerissen, wahrscheinlich bei einem Kampf ums überleben, um nicht infiziert zu werden, scheinbar ohne Erfolg. Die Münder sinnlos geöffnet, sabbernd, in der Hoffnung, schnell etwas zwischen die Zähne zu bekommen. In der Hoffnung, das Geräusch würde ihnen Beute verraten. Überall schmutzig, da Hygiene sie nicht interessierte. Schlurfend kamen sie auf das Geräusch zu, nicht mehr fähig, sich richtig zu Bewegen, da ihnen dazu die Energie nicht reichte. Sie mussten immerhin so lange durchhalten, bis sie an ihr Fressen kamen. Hier und da brach einer zusammen und wurde von dem Rest, der folgte, niedergetrampelt, als wäre da nichts. Kein moralisches Gefühl, gar keine Gefühle. Sie spürten nicht einmal Schmerz, hatte Tsunade gesagt. Ob sie es wohl überhaupt merken, wenn sie getötet wurden? Die ankommende Horde versammelte sich an der Hauswand, an dieser kratzend, als könnten sie sie dadurch erklimmen, ohne das wirklich zu können, den Blick nach oben gerichtet, die Zähne zeigend. Sie wollten sie, das sah man ihnen an. Sie wollten sie fressen, zerfleischen, sich von ihnen ernähren, um zu überleben. Naruto starrte fassungslos auf sie hinunter. Sie kannten nur den direkten Weg. Ihnen war nicht klar, dass es eine Treppe im inneren gab, die zu ihnen rauf führte, womit sie sie packen konnten. Dazu waren sie nicht fähig. Was für ein schrecklicher Zustand das doch war… „Naruto, komm, wir müssen weiter, beachte die einfach nicht.“ Kiba zog ihn vom Rand zurück, damit er die Mutierten nicht mehr sehen konnte. „Wir haben keine Zeit für so etwas. Wir müssen weiter, schon vergessen?“ „Nein, habe ich nicht. Du hast recht…“ Naruto sah noch einmal kurz runter zu den Mutierten, dann rannten die Beiden weiter über die Dächer, auf der Suche nach Überlebenden. Lange mussten sie nicht mehr suchen, um endlich Erfolg zu haben. Sie sprangen gerade über eine Gasse hinweg als Naruto abrupt abbremste. „Stopp!“ rief er Kiba hinterher, der schon zwei Häuser weiter war. Naruto wandte sich sofort um und rannte zurück. „Was ist denn Naruto?“, rief Kiba ihm zu nachdem er sich umgedreht hatte. Naruto ging zurück zur Gasse. „Ich habe da jemanden gese-“ „Iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiikkkkkk!!!!!“, kam es genau in dem Moment aus der Gasse. Er zuckte zusammen. Er wusste doch, dass er da etwas gesehen hatte! Sofort war er am Rand des Daches und sah hinunter. „Geh weg von mir!“, schrie das kleine Mädchen schrill und drückte sich ängstlich gegen die Wand hinter ihr. Sie war in einer Sackgasse gefangen. Dem Mädchen standen die Tränen in den Augen und sie presste ihren Teddy fest an ich, als wäre er das einzige, was ihr noch blieb. „Lass mich und Schom in Ruhe!“ Nun flossen wirklich die Tränen. Nur ein paar Meter vor ihr entfernt kam ein Mutierter direkt auf sie zu. Naruto konnte nicht genau erkennen, wer das war, er wusste nur, dass es ein Ninja war, da die Person die typische Weste und ein Stirnband trug. Aber das hatte in diesem Zustand nicht zu sagen. Der Mutierte hatte schon seine Hand ausgestreckt und schnappte schon förmlich nach dem Mädchen. Die Kleine presste den Teddy noch mehr an sich und kniff die Augen zu, so als sähe der Mutierte sie nicht, weil sie ihn ja nicht sehen konnte und alles gut werden würde. Schnell zückte Naruto sein Kunai, sprang runter zwischen den Mutierten und dem Mädchen, schnitt dem Mutierten die Hand ab, mit der er nach der Kleinen griff und trat ihn dann von sich weg. Blut spritzte nur so um sich. Die Hand landete direkt vor seinen Füßen, zuckte noch kurz und erschlaffte dann. Der Mutierte gab ein überraschtes Stöhnen von sich und fiel zu Boden. Ein Teil des Blutes landete auf Narutos Jacke und seiner Hose. Im Gesicht zum Glück gar nicht. Hinter ihm landete Kiba, der sich neben das Mädchen hockte. „Hey, keine Sorge, er tut dir nichts mehr“, meinte er beruhigend. Das Mädchen öffnete erst ein Auge, dann ein zweites und sah verwirrt zu Kiba, dann zu Naruto. „Ihr seid keine von denen… oder?“, fragte sie halb überrascht, halb freudig. Kiba antwortete mit einem Lächeln. „Nein, sind wir nicht. Wir bringen dich hier weg.“ Er hob sie vorsichtig hoch, sie wehrte sich nicht. „Ich wusste, dass ihr kommt“, meinte sie fröhlich. „Ich wusste es einfach. Darum haben Schom und ich durchgehalten. Aber er ist hier runtergefallen und ich konnte ihn ja nicht einfach hier liegen lassen. Darum wollte ich ihn retten. Ich habe ja sonst niemanden mehr außer ihn…“ Naruto hatte über die Schulter hinweg zugesehen. Genau für so etwas lohnte es sich, zu suchen. Und wenn es nur ein einziger Mensch war, den sie damit retteten. Scheinbar hatte die Kleine keine Mutter und keinen Vater mehr, sie waren sicher zu Mutierten oder von ihnen aufgefressen worden. Egal was es war, auf jeden Fall war sie alleine gewesen. Lange hätte sie nicht mehr überlebt. Nun sah Naruto wieder zu dem Mutierten, der sich mühselig aufrichtete, um erneut anzugreifen. Als Naruto erkannte, wer das denn war, erstarrte er. Das konnte er kaum glauben. Vor ihm war genau die Person, der er in diesem Zustand am wenigsten Begegnen wollte. Er schloss und öffnete noch einmal die Augen, um sich sicher zu sein. Der Mutierte stand inzwischen wieder und war auf dem Weg zum Blondschopf. Naruto war zwar darauf gefasst gewesen, ihn so zu sehen, doch es machte den Anblick dadurch nicht besser. Sein Sensei Kakashi schlurfte geradewegs auf ihn zu und Naruto stand immer noch wie zu einer Steinsäule erstarrt da. Er sah genauso schrecklich aus wie die anderen. Er war völlig entstellt, aber man konnte noch gerade so erkennen, wen er dargestellt hatte, als er noch ein richtiger Mensch war. Außerdem war sein Stirnband über das linke Auge gelegt, ein Zeichen, welches Kakashi-Sensei unverkennbar machte. Kiba riss ihn wieder in die Welt zurück. „Naruto, steh da nicht so rum, los, lass uns verschwinden!“ Er sprang hoch auf das Dach, um sich und vor allem das Mädchen in Sicherheit zu bringen. Naruto schüttelte den Kopf, um ihn von seinen Gedanken frei zu bekommen. „Ja, du hast recht!“ Auch er wollte gerade springen, sich auf das Dach retten und das Mädchen in Sicherheit bringen, als jemand sein Fußgelenk packte. Erschrocken sah er runter. Kakashi-Sensei war vor ihn zu Boden gefallen und hielt sein Fußgelenk mit der noch vorhandenen Hand fest. In dem Moment, in dem Naruto hinunter sah, ehe er reagieren konnte, biss sein Sensei zu. Ein Schmerz durchfuhr die Stelle, an der zugebissen wurde. Naruto riss sich zusammen, um nicht loszuschreien. Die Stelle, in die sich die Zähne von Kakashi-Sensei bohrten, brannte höllisch. Nachdem der erste Schock vorbei war, sah er hinunter. Gierig versuchte sein Sensei, ihm das Stück Fleisch von den Knochen zu reißen. Zu diesem Zweck biss er immer mehr zu, es tat immer mehr weh. Blut strömte aus der Wunde raus, floss in Kakashi-Senseis Mund. Dessen Speichel wiederum floss in Narutos Blut. Das war sehr schlecht. „Naruto!“, rief Kiba geschockt von oben. Naruto sah hoch. „Lauf weg! Bring das Mädchen hier weg! Ich… komme schon klar!“ Damit schrieb er zwar sein Todesurteil, aber er konnte so ja sowieso nicht raus… Er war nun infiziert. Er wandte sich wieder von Kiba ab und sah zu Kakashi, dessen Biss immer kräftiger wurde. Naruto hob das Kunai, zögerte. Tsunade versuchte immer noch, ein Gegenmittel herzustellen… Da konnte er doch nicht einfach… Er drehte das Kunai um und schlug mit der stumpfen Seite mit dem Ring zu, so heftig er konnte. Kakashi-Sensei stöhnte und ließ locker. Diese Gelegenheit nutzte der Ninja, riss sich von ihm los und sprang sofort hoch. Keuchend setzte er sich aufs Dach. Kiba war nicht mehr zu sehen. Er brachte wohl die Kleine in Sicherheit, so wie er es auch sollte. Und Naruto, er war jetzt infiziert. Er sah auf seine Wunde. Der Biss blutete stark und brannte immer noch, zwar nicht so viel wie vorher, aber trotzdem tat es noch etwas weh. Das Fleisch war teilweise weit abgerissen. Er riss sich einen Ärmel von seiner sowieso schon kaputten Jacke ab und machte sich daraus einen improvisorischen Verband um seine Wunde, damit diese weniger blutete und zusammengehalten wurde. So konnte sie sich eventuell noch regenerieren und zusammenwachsen. Damit fertig seufzte er. Es war vorbei. Jetzt war er auch infiziert. Wie lange es wohl dauerte, bis er wie die richtig Mutierten war? Bis er keinen Willen mehr hatte, keine Erinnerung an früher? Bis er auch nur noch Überleben wollte, alles und jeden, der dafür zu sterben hatte, umbrachte, ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein? Er hatte keine Ahnung. Er wusste nur, dass es irgendwann so sein würde. Und er nichts dagegen tun konnte. Diesmal half ihm noch nicht einmal sein Wille dagegen, nicht einmal Kyuubi. Dagegen konnte sicher nichts und niemand etwas tun. Außer Tsunade, wenn sie denn das Gegenmittel fand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)