Die mysteriöse Krankheit von NarutoUzuma (und die Suche nach dem Gegenmittel) ================================================================================ Kapitel 10: Das Lager --------------------- "Was meinst du, auf wie viele Andere wir treffen werden?", fragte Naruto nach fünf Minuten schweigendem Fußmarsch, was für ihn schon fünf Minuten zu viel waren. Der Hundefan wandte sich zu seinem Kumpel. "Keine Ahnung, ich hoffe, es sind viele." Weitere Worte wechselten sie nicht und auch Akamaru verhielt sich Mucksmäuschen still. Sie hatten keine Ahnung, was sie erwartete. Zwar vertrauten sie Tsunade natürlich, aber man konnte nie wissen, ob nicht doch etwas passierte. Außerdem musste man erst einmal das, was sie gehört hatten, verarbeiten. Es war ja nicht gerade normal, was da passierte… 15 Minuten vergingen, ehe sie zum Ausgang des Tunnels kamen. Sie traten ein paar Schritte hinaus, bis sie an den Rand des Vorsprungs kamen. Von da aus sahen sie hinunter in ein Tal, welches an den Seiten von Felswänden geschützt wurde, die sich nach oben hin verengten und es somit so aussah, als seien sie mitten in einem Vulkan, dessen Lava vertrocknet war. Insgesamt war das Tal ungefähr so groß wie Konoha und bestand ausschließlich aus einer Art Dschungel. Wo sie auch hinsahen sahen sie tropische Bäume, exotische Pflanzen und ihnen unbekannte Früchte. Lianen hingen zufällig an einigen Bäumen herab, an denen hier und da kleine Äffchen von Baum zu Baum sprangen. Vögel schwebten elegant über ihre Köpfe hinweg, auch wenn ihnen der Luftraum nicht viel Platz bot. "Wow", staunte der Blondschopf mit aus den Augenhöhlen fallenden Augen. "Ich wusste gar nicht, dass es so etwas hier gibt! Es... Sieht hier so aus, als wenn die-" "-Zeit stehen geblieben ist?" Naruto zuckte erschrocken zusammen angesichts der Stimme, die seinen Satz so ergänzte, wie er ihn zu beenden gedachte. "Da hast du vollkommen Recht Naruto." Die neu angekommenen Jungs wandten sich nach links, der Stimme zu. Neben ihnen stand Shizune, Tsunades Assistentin. "Shizune!" "Wo ist Tsunade-sama? Ist sie gleich wieder ins Labor gegangen?" "Ja", antwortete Kiba, immer noch verdutzt aufgrund dieser unerwarteten Begegnung. "Sie ist zusammen mit Sakura und Asuma dorthin gegangen." "Ah, ich verstehe. Gut." Die Ärztin wandte sich von ihnen ab und dem Weg links von ihnen zu, den sie zu ihnen hochgekommen war. "Ich werde euch erst einmal zum Lager bringen. Dort könnt ihr auch etwas essen oder trinken, wenn ihr wollt." Noch während sie redete ging sie los. "Shizune, woher kommt das alles? Ich habe noch nie von so einem Dschungel mitten in Hi-no-kuni gehört!" Naruto sah sich neugierig und fasziniert zugleich um während Kiba und er Shizune folgten. Er hatte so etwas in Wirklichkeit noch nie gesehen, nur mal Zeichnungen in Schriftrollen, aber es gefiel ihm dort. In Echt war das alles viel faszinierender. Shizune antwortete, ohne zu dem Fragenden zu sehen, und schob ein im Weg stehendes Blatt beiseite. "Das liegt daran, dass wir bis vor kurzem auch noch nichts davon wussten. Als die Dorfbewohner anfingen, zu mutieren, und uns klar wurde, dass wir erst einmal zu unserer eigenen und der Bewohner Sicherheit aus Konoha raus mussten, brauchten wir einen sicheren Ort, an dem wir alle gesunden Menschen unterbringen konnten. Und es ist nicht einfach, einen Ort zu finden, an dem man auf Dauer bleiben kann, an dem man auch genügend geschützt ist. Und uns war klar, dass wir auf Dauer weg bleiben mussten." Sie kamen am Ende des Weges und somit am Boden des Tals an. Shizune steuerte auf einen freigemachten Trampelpfad zu. "Nehmt ein Kunai zur Hand", riet sie ihren Begleitern. "Man weiß nie, ob nicht etwas angreift." Die beiden nickten und zückten je ein Kunai. Dann fuhr Shizune mit ihren Ausführungen fort. "Tsunade hat schnell in älteren Schriften aus der Zeit der Gründung Konohas nachgeschlagen, in der Hoffnung, die Gründer hätten solch eine Situation bedacht und einen Zufluchtsort außerhalb des Dorfes in Dorfnähe ausgemacht. Dies war tatsächlich der Fall. In den Unterlagen des ersten Hokage stand der Weg zu diesem Ort hier beschrieben." Sie befreite den Weg mit ihrem Kunai von einer nervigen Ranke. "Als wir diese Information hatten, haben wir alle Dorfbewohner, die noch gesund waren, schnell eingesammelt und sind mit Hilfe der Fluchttunnel unbemerkt und ohne größere Schwierigkeiten aus dem Dort gelangt. Natürlich haben wir alle Tunnel dicht gemacht, für den Fall, dass die Mutierten diese finden und so aus dem Dorf gelangen könnten." Immer noch kämpften sie sich durch den Dschungel. Es passierte öfter, dass ein neugieriges Äffchen versuchte, Naruto die Kunaitasche oder sein Stirnband zu klauen, doch er schaffte es, die kichernden Äffchen rechtzeitig abzuwehren. Erst als 30 Äffchen auf ihm saßen, hüpften, an seinen Haaren zogen und ihn auslachten ließ Kiba, der seinerseits mit Akamaru zusammen Naruto ausgelacht hatte, Gnade walten, hörte auf zu lachen, pfiff Shizune zurück, die ein ganzes Stückchen vorgelaufen war, ohne zu merken, dass ihre Truppe fehlte, und gemeinsam halfen die beiden dann dem Pechvogel, die Plagegeister zu verscheuchen. Am Ende der Aktion saß auf dem feuchten Moosboden ein zerkratzter, zerzauster und fertig aussehender Naruto, ohne Stirnband und Kunaitasche und dazu noch mit kaputtem Reißverschluss an seiner Jacke. Kiba, Akamaru und Shizune standen vor ihm und sahen zu ihm hinunter. Eine Sekunde später brachen beide gleichzeitig in schallendes Gelächter aus. „Wenn du dich jetzt nur selbst im Spiegel sehen könntest!", prustete Kiba los und kugelte sich vor Lachen. "Von einer Horde wilder Miniäffchen niedergestreckt!", lachte Shizune ergänzend. "Wenn wir das rumerzählen...!" "Ha-Ha-Ha, ja, ich finde das auch voll witzig", schmollte der Angegriffene, der nun langsam aufstand und sich dabei den Dreck so gut es ging aus der Kleidung klopfte oder die Haare etwas richtete. "Das ist echt nicht zum Lachen! Die Krallen waren so scharf wie ein frisch geschliffenes Kunai! Außerdem haben die mir mein Stirnband und meine Kunaitasche gestohlen!" Schön, dass wenigstens die drei ihren Spaß hatten… "Entschuldige Naruto, aber das sah echt zu urkomisch aus", kicherte Shizune, die noch nicht ganz ernst geworden war. "Aber du hast recht. Setz dich hin, ich werde dich heilen." Sie deutete auf einen großen Stein, auf den er sich setzen sollte. "Zu gütig", murmelte Naruto während er sich auf den zugewiesenen Platz setzte. Nachdem Naruto geheilt war machte sich die kleine Gruppe wieder auf den Weg zum Dorf. Naruto hatte ein Kunai von Kiba bekommen. "Super, jetzt habe ich alles, was mich als Ninja ausmacht, verloren..." "Wessen Schuld ist das denn, hä?" Kiba sah mit funkelnden Augen zu Naruto. "Immerhin hast du dich von den Affen angreifen lassen! Also Mecker hier nicht so rum." "Keine Sorge Naruto. Das Stirnband lässt sich bei Gelegenheit ersetzen und von den Kunaitaschen haben wir im Dorf hier noch einige, davon kannst du ja dann eine haben." Shizune führte sie weiter durch den schier endlosen Dschungel. "Hrmpf, na gut", gab sich Naruto widerwillig zufrieden. "Aber eine Frage hätte ich noch: Warum ist es hier so... Anders? Warum sind hier eigentlich ausgestorbene oder eben komische Tier- und Pflanzenarten?" "Das ist nicht allzu schwer zu erklären. Das liegt einfach daran, dass dieser Ort von der Außenwelt abgeschnitten war. Und somit war die Population isoliert", antwortete Shiuzune. "Infizierte Popdiva?", wiederholte Naruto die falsch verstandenen Worte. Die Medicnin kicherte. "Nicht infizierte Popdiva Naruto, sondern isolierte Population. Eine Zusammenkunft von Tieren oder Pflanzen, in diesem Fall von mehreren verschiedenen Arten, die an einem bestimmten Ort leben, der vom Rest der Welt getrennt ist, so dass keine anderen Tiere und Pflanzen in diese Population gelangen." Sie machte eine ausschweifende Geste, mit der sie auf die Wände der Felswand deutete. "Diese steilen Felswände, die oben nur ein im Vergleich zur Gesamtfläche kleines Loch oben für den Lichteinfall frei lässt, sorgen dafür, dass die Population unter sich bleibt. Der Tunnel, durch den ihr hergekommen seid, war auch verschlossen. Dazu kommt, dass dadurch, dass oben nur ein relativ kleines Loch da ist, um die Luft entweichen zu lassen, die Temperatur und Luftfeuchtigkeit hier höher sind als außerhalb dieses Platzes. Aufgrund dieser Bedingungen hat sich hier ein Dschungel gebildet mit Tieren und Pflanzen, die eben an das Klima hier drin und nicht da draußen angepasst sind. Der Selektionsdruck hier war anders, so dass die Lebewesen unter anderen Aspekten als da draußen selektiert wurden. Dadurch sind hier Arten entstanden oder erhalten geblieben, die sonst überall ausgestorben sind." "Ah, ich verstehe!" Der Blondschopf nickte wissend, obwohl er kein einziges Wort von dem, was Shizune eben erklärt hatte, verstanden hatte. Irgendwann, Naruto kam es wie Stunden vor, obwohl es gerade einmal fünf Minuten waren, kamen sie endlich zum Dorf. Aber ein Dorf war es nicht wirklich. Man konnte es höchstens als Lager bezeichnen. Um das Lager herum war improvisorisch ein Schutzwall aus Baumstämmen gebaut worden, damit die Tiere nicht so einfach einbrechen konnten. Die Hütten, nun, eher Hüttchen, in denen die Menschen lebten, bestanden aus Holzstämmen als Gerüst und großen Blättern als Überdachung. Alle saßen vor diesen Hütten, da diese wohl nur zum schlafen gebraucht wurden. Viel Platz bot das Innere ja auch nicht. In die meisten passten gerade einmal zwei Personen rein, in die größten vielleicht vier. Hier und da brannte ein Lagerfeuer, an dem gekocht wurde. Als Wärmequelle wurde es bei diesem warmen Klima zumindest nicht gebraucht. Soweit Naruto das auf den ersten Blick beurteilen konnte, waren zirka 300 Leute im Lager, grob geschätzt. Shizune führte sie zur größten Hütte, in die sie, gefolgt von Naruto und Kiba mit Akamaru, eintrat. Im Inneren des Zeltes war improvisorisch der Hauptteil des Dorfes aufgebaut worden, in dem alles organisiert wurde. "Tsunade-sama hat drei weitere Bewohner ausfindig gemacht." Shizune sprach zu einem älteren Mann, der scheinbar Buch über alles führte, was passierte, denn als Shizune sprach, fing er hastig an, die richtige Seite in dem Büchlein zu finden, um die Lebendenliste zu aktualisieren. "Wie sind die Namen?", fragte der Alte mit zittriger Stimme, die Feder bereit, um die Namen aufzuschreiben. "Sakura Haruno, Kiba Inuzaki und Naruto Uzumaki. Sakura Haruno ist im Moment mit Tsunade-sama unterwegs und kommt mit dieser zusammen hierher." Schon während Shizune sprach flog die Feder über das Papier und schrieb die Namen mit Hilfe des Schreibers nieder. Shizune griff in eine Schublade und holte eine Kunaitasche raus, die sie Naruto gab. "Ihr solltet am besten raus gehen und euch eine Überdachung zum schlafen aufbauen und für Sakura vielleicht auch, damit ihr auf jeden Fall einen Schlafplatz für die Nacht habt." "Und wie sollen wir das machen?" Naruto, der sich nun seine neue Kunaitasche umband, hatte zuvor noch nie gelernt, eine Hütte zu bauen, woher sollte er das also wissen? Kiba schien genauso ratlos zu sein, denn er machte keine dumme Bemerkung von wegen, es wäre einfach oder so etwas in der Art. Nein, er sah Shizune genauso erwartungsvoll an wie Naruto. Shizune lächelte leicht. "Ihr sammelt einfach Baumstämme und große Blätter und baut sie so zusammen, wie es die Anderen getan haben. Zur Not könnt ihr sie ja einfach fragen. Ich muss jetzt auf jeden Fall etwas erledigen. Bis bald." Mit diesen Worten verschwand sie einfach. Naruto, Kiba und Akamaru starrten ihr fassungslos hinterher. "Tja, dann mal ran ans Werk, wie?", meinte Kiba nach zirka sieben Komma fünf gefühlten Schweigeminuten. Sie hatten gerade einmal die Baumstämme so aufgestellt, dass sie sicher standen und sie davon überzeugt waren, dass für sie auf jeden Fall genug Platz drunter war, als Shizune sich auf einen Baumstumpf mitten in dem Dorf stellte und um Ruhe bat. Naruto und Kiba hörten damit auf, die Blätter festzubinden. "Ruhe bitte! Es kann noch sein, dass sich im Dorf noch Bewohner befinden, die es geschafft haben, nicht infiziert zu werden, die allerdings nicht raus kommen. Darum wollen wir einen Trupp aus Ninjas zusammenstellen, der das Dorf nach Überlebenden durchsucht. Wenn man aufpasst, sind die Mutierten nicht gefährlich. Man muss nur darauf achten, ihnen nicht zu nahe zu kommen und rechtzeitig an Plätze gelangen, an die sie nicht kommen, wie zum Beispiel Dächer oder ähnliches. Also, würde sich jemand freiwillig dafür melden?" Absolute Stille folgte auf diese überraschende Aufforderung. Ein paar zögerliche Hände hoben sich. Auch Naruto zögerte. Er war sich nicht sicher, ob er das tun wollte und konnte. Immerhin war Kakashi-sensei einer der Mutierten in dem Dorf. Was, wenn er ihm begegnete? Was täte er dann? Er überlegte hin und her. An sich war die Wahrscheinlichkeit, dass er ausgerechnet auf Kakashi-sensei traf, recht gering, und zum anderen brauchten die Bewohner in dem Dorf Hilfe, falls es die Überlebenden denn gab, wobei er sich aber recht sicher war, dass es sie gab. Schließlich hob er die Hand. Kiba tat es ihm gleich. Shizune sah über die Menge hinweg und nickte. „Also sind um die 70 Leute bereit, wieder in das Dorf zurückzugehen, um Überlebende zu suchen. Diejenigen, die helfen wollen, bleiben bitte hier, der Rest kann ruhig gehen“ Die Menge zerstreute sich. Die Menschen gingen wieder der Arbeit nach, bei der sie eben unterbrochen wurden, was auch immer es war. „Danke, dass ihr mithelfen wollt. Wir werden es folgendermaßen machen: Zusammen werden wir zu einem geheimen Tunnel gehen und dort die Chakrabarrikade öffnen. Dann werden wir in Zweierteams die verschiedenen Gebiete Konohas durchsuchen. Ich werde an der Barrikade bleiben, um diejenigen, die jemanden gefunden haben, raus zu lassen. Ich warne euch: Lasst euch nicht verletzen. Wer verletzt ist, kann leider nicht raus gelassen werden. Er wäre eine zu große Gefahr für uns und den Rest der Welt. Darum sollten nur diejenigen mitkommen, die sich sicher sind, dass sie es schaffen können und die im schlimmsten Fall auch in Konoha bleiben. Wer sich dessen nicht gewachsen sieht, sollte gehen.“ Kurzes schweigen. Dann ging einer, noch einer und wieder eine. Naruto wurde leicht nervös. Im Dorf bleiben, wenn man verletzt ist, wie? Nicht gerade ein verlockendes Angebot… Aber die Leute im Dorf brauchten sie und hofften sicher schon auf ihre Hilfe! Wenn sie nicht halfen, wer dann? Darum blieb er stehen. Shizune wartete zirka zehn Minuten lang. „OK, ich würde sagen, dann gehen wir mal los!“, sagte sie nach der verstrichenen Zeit, stieg von ihrem Podest runter und ging voran aus dem Lager heraus, zusammen mit den 30 Helfern, die übrig geblieben waren. Tja, das war‘s dann erst einmal mit dem Bau ihres Häuschens. Das musste wohl warten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)