A Gnomes Tale von Danja-chan (Die Geschichte eines Gnoms) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Als ich aufwachte wusste ich zunächst nicht wo ich war, oder warum ich hier war. Doch dann kehrte die Erinnerung an das, was geschehen war mit voller Wucht zurück. Etwas Nasses tropfte auf meine Hand. Ich versuchte die Tränen zurückzuhalten doch ich schaffte es nicht. So allein und verlassen wie in diesem Moment hatte ich mich noch nie gefühlt. Ich schluckte. Langsam stand ich von dem Bett, in dem ich gelegen hatte auf. Ich hörte jemanden aus einem anderen Zimmer im Haus reden. Neugierig öffnete ich die Tür einen Spalt. Im Zimmer, das das Wohnzimmer zu sein schien, standen zwei Gnomenfrauen und schienen sich heftig zu streiten. „…nicht einfach in Ruhe lassen? Mein Gott das Kind hat gerade seine ganze Familie verloren.“ „Wenn ich es dir doch sage. Die Kleine ist verflucht! Nur deshalb sind ihre Adoptiveltern gestorben.“ Ich schluckte erneut. Es ging also wieder los. Kaum ein Tag war vorbei, da fing das Gerede schon wieder an. „Abergläubischer Schwachsinn!“ „Nenn es ruhig Schwachsinn, aber ich werde nicht dulden, dass das Mädchen in unserer Stadt bleibt! Sie wird uns allen noch den Untergang bringen. Und ich kenne ein paar Leute, die das genauso sehen wie ich.“ „Jetzt sei doch mal vernünftig! Was soll man deiner Meinung nach mit dem Mädchen jetzt machen? Hast du sie gestern nicht gesehen? Die Kleine stand völlig unter Schock. Wenn du jemanden die Schuld geben willst, dann gib sie den Troggs, aber lass das Mädchen in Ruhe!“ „Ich will nicht dass sie hier bleibt!“ die Gnomenfrau schrie jetzt schon fast. „Und warum nicht? Was habe ich euch denn getan?“ erschrocken stellte ich fest, dass diese zittrige leise Stimme mir gehörte. Die beiden Frauen fuhren herum. „Danja Schätzchen, wie geht es dir?“ fragte die Gnomenfrau, die mich verteidigt hatte scheinheilig. Ich ignorierte die Frage. „Warum darf ich nicht hier bleiben? Habe ich euch jemals etwas getan?“ Nun war ich es, die schrie. Tränen liefen an meinen Wangen hinab und tropften auf den Boden. „Warum könnt ihr mich nicht einfach in Ruhe lassen?“ „Danja, beruhige dich erstmal!“ „Nein ich will, dass sie mir antwortet! Warum? Warum? Warum?“ mittlerweile konnte ich nicht mehr aufhören. Wütend schrie ich die verblüffte Frau an. Schließlich fasste sie sich wieder und sagte zu der anderen Gnomenfrau. „Ich gehe dann jetzt. Du wirst schon sehen was du davon hast! Ich jedenfalls werde darum bitten, dass dieses Kind aus unserer Stadt gebracht wird.“ Schluchzend sah ich zu, wie sie aus der Tür stolzierte. „Warum lässt du sie einfach gehen? Sie…“ meine Stimme versagte. Von Weinkrämpfen geschüttelt sank ich zitternd zu Boden. „Sch Danja, ist ja gut!“ Die andere Gnomenfrau nahm mich in den Arm. „Weißt du, sie hasst dich nicht wirklich. Wir Erwachsenen benehmen uns nur manchmal etwas komisch. Sie hat auch einen Verwandten durch den Angriff verloren und ist im Moment sehr verwirrt. Ist ja gut jetzt.“ Sie seufzte und fuhr mir mit einer Hand durchs Haar. „Vielleicht wäre es tatsächlich besser für dich wenn du gehen würdest, dann würdest du endlich die ganzen Vorurteile loswerden. Du hättest die Chance ein völlig neues Leben anzufangen.“ „Aber…was ist, wenn es wieder so wird?“ Meine Stimme war durch das viele schreien schwach und rau geworden. „Sch Danja. Darüber sollten wir uns jetzt noch keine Sorgen machen. Wir sollten erstmal zusehen, dass wir den Tag gut überstehen.“ Die Erinnerung an den gestrigen Tag holte mich wieder heim. Die Gnomenfrau, die mich in den Armen hielt gab mir ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Erst jetzt merkte ich wie müde ich noch war. Langsam sanken meine Augenlieder nach unten. Von den folgenden Tagen bekam ich nicht viel mit. Die meiste Zeit verbrachte ich im Haus der Gnomin, die mich aufgenommen hatte und half ihr bei der Hausarbeit um mich abzulenken. Wenn sie das Haus verlies blieb ich alleine zurück. In diesen einsamen Stunden zog ich mich in eine Ecke des Hauses zurück und weinte leise vor mich hin. Währendessen wurde über mein zukünftiges Schicksal heftig diskutiert. Nach etwa einer Woche wurde ein Beschluss gefasst. Ich sollte zusammen mit anderen Flüchtlingen aus der Stadt und anschließend in das Waisenhaus in Sturmwind gebracht werden. Außerdem wollte man einen Boten zu den Zwergen schicken, um diese um Hilfe gegen die Troggs zu bitten. Ich würde also bis Eisenschmiede, von den anderen Gnomen begleitet werden und dann mit einem Brief ausgerüstet mit der Tiefenbahn nach Sturmwind fahren. Allein hieß es zuerst, doch dann fand sich ein hilfsbereiter Gnom, der mich noch bis zum Waisenhaus begleiten würde. Und von da an war ich auf mich allein gestellt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)