Blood Deal von -Amber- (Even if saving you sends me to heaven) ================================================================================ Prolog: ~Prolog~ ---------------- Antonin "Warum nochmal, müssen wir uns mitten in der Nacht den Arsch am Hafen abfrieren?", grummelte ein hochgewachsener Kerl mit etwas zu dunkler Hautfarbe, um als einwandfreier 'Weißer' durchzugehen, und trommelte nebenbei nervös auf der Motorhaube herum. "Weil sich Toni, der verdammte Bastard, unbedingt hier mit dem Typen treffen wollte der CI-4 testen sollte", gab der neben ihm sitzende Zwilling zurück und warf einen Blick über seine Schulter zu dem etwas abseits stehenden jungen Mann. "Ey Toni! Kommt der Penner heute auch nochmal, oder was?" Antonin verdrehte die Augen, nahm einen letzten Zug von seiner Kippe und schnipste den Filter dann achtlos ins dunkel daliegende Wasser. Hier war der salzige Fischgeruch fast unerträglich und die immer mal wieder an und ausgehende Lampe, welche einige Meter entfernt stand, warf seltsame Schatten auf die Wellen. Genau der Stoff mit welchen man Papi-Töchtern genügend Angst bereitete, damit sie sich einem freiwillig in die Arme warfen. „Hey Jake“, erhob er schließlich seine Stimme und schlenderte zu seinen beiden Kumpels, die gerade mehr oder minder erfolgreich seine Motorhaube mit ihrem Gewicht eindrückten. "Mein Name ist Antonin, oder nenne ich dich vielleicht Schwanzlutscher, nur weil das so schön zu deinem Namen passt?" Während Luke wiehernd loslachte, sprang Jake vom Auto und kam auf ihn zu. "Schwanzlutscher kommt nicht in meinem Namen vor!" Gelassen holte Antonin seine Kippenschachtel hervor, öffnete sie und hielt sie Jake hin. "Jetzt wo du es sagst, Kumpel", grinste er sein übliches verplantes Grinsen und sah dabei zu wie jener sich zwei der Glimmstängel nahm und eine Luke zuwarf. "Also was ist jetzt? Kommt der Typ heute noch oder nicht?" Antonin zuckte mit den Schultern. "Sehe ich aus wie ein beschissener Hellseher, man? Er hat diesen Ort und diese Zeit genannt." Gerade als Luke schon den Mund aufmachte, um seinen Senf dazu zugeben, fuhr ein Wagen vor und hielt neben ihrem. Man sah direkt, dass es eine andere Preisklasse war, aber das störte Antonin nicht. Solche Karren schrien doch geradezu danach, von den Bullen angehalten zu werden, während seine gemütliche Omaschaukel ihn sicher durch die Stadt kutschierte. Aus eben jenem Fahrzeug stiegen dann auch zwei Typen aus, die Antonin mit Sicherheit noch nicht gesehen hatte. Wo zum Henker war Stavros? Einer der Kerle holte einen Koffer hervor, öffnete ihn schweigend und zeigte ihnen den weißen Inhalt. Leise pfeifend zog Antonin eine Augenbraue hoch und trat ein paar Schritte näher. Was den Typen dazu veranlasste den Koffer wieder zu schließen. "Erst die Kohle." "Hey Alter, ich glaub du verwechselst uns", gab Jake zurück, bevor er genüsslich an der eben angezündeten Zigarette zog und den Rauch tief inhalierte. "Verwechseln?", die beiden Fremden tauschten einen schnellen Blick aus und dann ging alles ganz schnell. Scheinbar war es schon ein Fehler gewesen, die Verwechslung zuzugeben, denn im nächsten Moment hatte Luke auch schon eine Kugel in der Schulter stecken. Auch nur deshalb, weil er sich schnell genug vom Auto gerollt hatte. "Schieße Mann! Verpisst euch!", jaulte Jake auf, der seinen Zwilling zu Boden gehen sah, und ging ebenfalls hinter dem Auto in Deckung. Derjenige, der gerade noch auf Luke geschossen hatte, schien fest entschlossen, das Ganze zu beenden, und trat auf den liegengebliebenen zu als ihn ein dumpfer Laut herumfahren ließ und er noch zusehen konnte, wie sein Partner in die Knie ging. "Was sind das denn für Manieren?", fragte Antonin mit tadelnder Stimme, seine Desert Eagle auf den Liegenden gerichtet. "Dabei hätten wir so gute Freunde sein können. Blutsverbrüderung und so!" "Antonin, MANN!", fluchte Luke mit schmerzverzerrter Stimme. "Knall ihn ab und wir verpissen uns!" "Aber er hat sich noch nicht einmal vorgestellt!", jammerte der Angesprochene und ließ den noch stehenden nicht aus den Augen. "Am besten wandert deine Waffe jetzt mal über dem Boden zu mir, sonst muss ich mich der geballten Macht meiner Kumpels hier beugen. Das wäre echt schade, wo ich euch grad so liebgewonnen habe." Jener schien absolut nicht glücklich, aber offensichtlich schien Antonin hier jemanden erwischt zu haben, dem was an seinem Partner lag. So dauerte die Übergabe auch nicht lange und während der Halbrusse den entwaffneten, schließlich zum Pier beförderte und ins Wasser schubste, ließ er den anderen Kerl - welchen er mit seinem Kolben einen klitzekleinen Schlag am Kopf verpasst hatte - einfach liegen. Allerdings warf er den Koffer dem bereits schwimmenden nach. "Hier! Was zum festhalten. Cyaaaa!" ~ Cole "ngh... jahh... ah...", stöhnte der Mann über ihm übertrieben. Irgendwie langweilte der Typ unglaublich... Als das Telefon klingelte war es wie eine Erlösung für Cole, der den Typen mit einer unwilligen Bewegung von seinen Hüften holte und somit vom Bett schmiss, um ans Telefon zu gehen. "Ja", sagte er kurz, und lauschte der Stimme am andren Ende. Seine Miene verdüsterte sich. Mittlerweile hatte sich der Junge, den er erst vor etwa 30 Minuten aufgerissen hatte, wieder aufgerappelt und blickte ihn verwirrt an, bevor er zu Cole krabbelte und an ihm rumfingerte. "Ist gut, ich komm gleich.“ Mit einer geübten Bewegung war das Handy ausgeschaltet. Unwirsch schob er den anderen zur Seite. "Fass mich nicht an", zischte er und stand auf, um seine Klamotten zusammen zu suchen. "Du kannst doch jetzt nicht gehen", hörte er eine Stimme im Hintergrund. "Jetzt, wo es gerade so schön war." //Idiot...// dachte sich Cole und antwortete nicht. Hektisch zog er sich an, Boxer, Lederhose, weißes Hemd..., als er schon wieder etwas an sich kleben spürte. "Hey, Cole, was kann denn jetzt so wichtig sein." Der Angesprochene verharrte in der Bewegung, blickte den anderen mit hochgezogenen Augenbrauen an, legte den Kopf schief, bevor sich ein amüsiertes Lächeln auf seine Lippen legte. "Alles?", fragte er und schob den anderen wieder von sich. Die letzten Knöpfe zugeknöpft, seine Waffe angelegt und die schwarze Lederjacke, dann ging er zur Tür. Doch offenbar schien der andere immer noch nicht genug zu haben, denn er stand plötzlich vor ihm. "Wann setzen wir fort, was eben begonnen hatte?" Die Augen des anderen verrieten Hoffnung. Cole schob ihn zur Seite, öffnete die Tür. "Niemals", antwortete er. "Du warst zum kotzen. Und wage es ja nicht, mich anzurufen." Das Gezeter und Gefluchte verfolgte ihn die Treppe hinunter, doch mit seinen Gedanken war er schon bei ganz anderen Dingen. Wie um alles in der Welt hatte das passieren können? Wer um alles in der Welt waren diese Idioten, die es gewagt hatten an seinem, wohlgemerkt SEINEM Hafen auf irgendjemanden zu warten, und ihm seine Übergabe zu versauen. Welche dreckige Kanalratte konnte das gewesen sein? Unten angekommen strömte der Straßenlärm, die vielen Lichter, die Hektik der Großstadt wieder auf ihn ein. Er stieg in seinen Aston Martin V8 Vantage und war schon unterwegs zur Zentrale, wo zwei etwas kläglich aussehende Idioten auf ihn warteten. "Simon, JJ", sagte er nur und blickte den einen in seinen nassen Klamotten etwas zitternden JJ und den mit einer mittlerweile dunkellila gefärbten Stirn versehenen Simon, die beide vor ihm standen, fragend an. "Es lief alles nach Plan, aber es waren nicht die Kunden, die eigentlich da sein sollten, Cole. Wir hatten uns schon gewundert, weshalb die so bald da waren, aber hätten nicht damit gerechnet, dass es nicht die Kunden sind..." Cole schloss einen Moment die Augen, lehnte sich zurück, überschlug die Beine und legte die legte die Fingerspitzen aufeinander, nachdenkend. "Das heißt also mein lieber JJ, dass du mit Stoff im Wert von 20 Riesen auf Leute zugehst, ohne sie überprüft zu haben. Du hättest die also auch den Bullen oder sonst wem gegeben, was?" Er blickte den Angesprochenen fragend an, der den Kopf gesenkt hatte und betreten zu Boden blickte, erschrocken aber wieder aufblickten, als sie die Sicherung einer Pistole klicken hörten. "Kann mit einer einen Grund nennen, warum ich euch jetzt nicht einfach erschießen sollte?" JJ und Simon blickten verängstigt. "Chef, die haben uns überrumpelt..." Cole lachte leise. "Dann erklär mir doch mal, wie sie euch so zurichten konnten..." Scheinbar geduldig blickte er die beiden an, doch innerlich kroch Wut. "Es waren nur drei, zwei Vollidioten und ein schneller...", murmelte Antonin verlegen.“Es ging zu plötzlich, den einen hab ich erwischt, den anderen aber nicht und der Schnelle hat erst Simon niedergeschlagen, dann mich ins Meer gestoßen." Cole blickte ihn kühl an. "Einer, ja? Ein einziges kleines Arschloch ist nötig, um euch auszuknocken, ja?" Wieder wurde geschwiegen. "Und der Stoff? wer ersetzt mir den?" JJ blickte erleichtert auf. "Den haben wir bekommen... Der Kerl hat den Koffer ins Meer geschmissen. ich habe ihn behalten." Nun war es Cole, dem man die Verwirrung ansah. JJ deutete auf einen Koffer, der an der Wand neben der Tür stand. Cole stand auf, steckte seine 6mm wieder weg, nahm den Koffer, der fischig roch und öffnete ihn, die Kombination wissend. Alles da... "Und die Kunden?" "Welche Kunden?", fragte JJ, was er nicht hätte tun sollen. Mit einer schnellen Bewegung hatte Cole dessen Arm gepackt und ihm diesen hinter dem Rücken verdreht, so dass dieser aufheulte, als es seltsam knackte. "Die Kunden, mein lieber", zischte er ihm ins Ohr, "die an diesem Abend meinen Koffer bekommen sollten." "Chef", schaltete sich Simon ein. "Wir sind nicht dort geblieben." Cole ließ von JJ ab, der sein Handgelenk hielt und blickte nun Simon an. "Und weshalb glaubst du, seid ihr zwei Vollidioten heute überhaupt dort gewesen?" Er hatte den Finger gehoben und Simon auf die Stirn getippt, wo die Blutunterlaufene Beulte sich deutlich abzeichnete. Jener zuckte unter den Berührungen zusammen. "IST MAN DENN HIER NUR VON IDIOTEN UMGEBEN?!!!", polterte Cole mit einem mal los. "Aaargh... Warum, um alles in der Welt könnt ihr nicht euren Job machen, wie jeder andere auch?" Er schüttelte ungläubig den Kopf. "Dream-Dienst. Vier Wochen", sagte er dann kurz und machte eine Bewegung mit dem Kinn, die den zwei sagte, sie sollten sich schnell vom Acker machen, bevor er es sich anders überlegte, was sie auch taten. Dann griff er zum Telefon. Schadensbegrenzung. Wenig später saß er vor einem Bildschirm, auf dem man die Aufzeichnungen einer Überwachungskamera sehen konnten. Das Kennzeichen hatten sie, bald auch den Namen, der dazu passte. Antonin Marakow, offenbar irgend so ein Wodka; Drogen kurier oder etwas in der Art, schien sich grad nach oben kämpfen zu wollen... Nun ja, Zeit ihm die wichtigste Regel beizubringen: Mein Gebiet- dein Gebiet Wenige Minuten später stellte er seinen Wagen vor der Adresse ab, die er herausgefunden hatte und wartete ab. Licht schien nicht zu brennen, also musste er warten. Ratten kehrten immer wieder nach Hause zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)