Blood Deal von -Amber- (Even if saving you sends me to heaven) ================================================================================ Kapitel 49: Mutprobe -------------------- Gawain Mit geschlossenen Augen und sich etwas schneller hebenden und senkendem Brustkorb lag Gawain auf dem Boden und hörte dabei zu, wie Cole diesen Verrückten besänftigte. Mit ein paar Worten! Worte, die so klangen als wäre hier dieser mit Antonin angesprochene das Opfer und nicht er selbst. Wobei das natürlich ungerecht war: dieser Mann war ebenfalls ein Opfer und wenn es ein paar mehr von dessen Sorte geben würde, würde sich das organisierte Verbrechen gegenseitig ausradieren. Taten sie aber nicht, weshalb es immer noch Leute wie ihn geben musste, der sein eigenes Leben riskierte und sich dafür zusammenschlagen lassen musste. Ächzend richtete er sich auf und drückte prüfend gegen seine Rippen, bevor er zu den beiden Männern sah, die da verdächtig nahe zusammenstanden. War dieser Antonin der hauseigene Auftragsmörder, der nur auf diese Art zu beschwichtigen war? Trotz seiner Schmerzen versuchte Gawain einen kühlen Kopf zu bewahren und so hatte er das Gefühl seinen Gesichtsausdruck wieder unter Kontrolle zu haben, als diese grau-blauen Augen sich ein letztes Mal auf ihn legten und der dazugehörige Mann seine Drohung wiederholte. Und abermals wollte Gawain sich und sein elendes 'Glück' verfluchen. Als ob seine Arbeit nicht so schon schwer genug wäre, nein da musste ihm auch noch ein Psycho auf den Fersen sein und ihm nachschnüffeln. Als die beiden Männer verschwunden waren, rappelte er sich auf und wischte das Blut von der Lippe bevor er auch hier prüfend dagegen drückte und leise stöhnte. Da hatte dieser Kerl aber wirklich ganze Arbeit geleistet. Nach einem letzten Durchatmen folgte er Ragnar, der offenbar schweigend auf ihn gewartet hatte nach draußen und fand sich nach kurzer Koordination in einem GMC wieder, wo er nicht nur einen neugierigen Blick abbekam. Doch damit konnte er umgehen, was ihn dann aber wirklich ärgerte war das 'Gespräch', das ihm der neben ihm sitzende aufdrückte. Simon wenn ihn nicht alles täuschte. "Denk dir nichts." Sollte das vielleicht tröstend sein? "Bei meiner ersten Begegnung mit ihm war ich am Schluss ohnmächtig und mein Partner ist im Meer geschwommen." Gawain verengte die Augen und durchbohrte den anderen Kerl mit aller Kälte, die er noch zusammenkratzen konnte. "Soll mir das jetzt irgendetwas anderes sagen, außer dass der Typ scheinbar außer Kontrolle ist?", raunte er böse und bekam einen kurzen skeptischen Seitenblick zur Antwort, bevor dieser Simon wieder von ihm weg, nach vorne blickte. "Ich wäre an deiner Stelle mit solchen Worten etwas vorsichtiger", beschied der ihm und Gawain schloss daraufhin nur gequält die Augen und lehnte den Kopf zurück. "Was soll das bringen? Selbst ohne auch nur ein Wort gesagt zu haben fühle ich mich wie durch den Fleischwolf gedreht", seufzte er und versuchte seine verspannten Muskeln ein wenig zu lockern. Woraufhin er immerhin schon wieder ein Lachen abbekam. Und einen Spruch, diesmal jedoch von der anderen Seite. "Ich weiß gar nicht was Hunter hat. Steht ihm doch gut, so ´ne dicke Backe." Gawain hob nur kurz ein Augenlid und streckte dem Typen den Mittelfinger aus. "Billiger als jede Schönheitsoperation", murmelte er dann jedoch und gab sich damit geschlagen und als freigegeben für die dummen Sprüche. Die Kerle hier waren im Alltag auch nichts anderes als jede andere Gruppe von Männern, die zusammenkam. Und gerade war er das Ziel ihres Spottes. Nun, lieber der Spott als Misstrauen. Darum ließ er das ganze über sich ergehen und mimte den guten Verlierer. ----------------------------------------- Cole Cole nickte nur, blieb noch ein paar Sekunden, während Antonin schon im Begriff war zu gehen und blickte Gawain musternd an. "Ich sagte dir ja, dass die Vergangenheit einen immer einholt." Damit drehte er sich weg von diesem Mann, der in seiner Gunst nun nicht wirklich gestiegen war. Wenn er seine Arbeit nicht gewissenhaft machen würde, hätte er im Moment nicht übel Lust, diesen Mann aus seinem Club zu schmeißen, ihn zu verabschieden. Aber sie brauchten ihn, zumindest heute und die Zukunft würde zeigen, was mit diesem geschehen wird. Er wies die draußen wartenden an, in den Van zu steigen und auf Ragnar und Gawain zu warten, sie würden sich dann später wieder sehen. Cole selbst ging mit Antonin zu seinem Vantage. Er liebte dieses Auto, besonders, da er als kleines Kind schon beschlossen hatte, einen Aston Martin fahren zu wollen. Damals hatte er mit seinem Vater einen James Bond gesehen. Und nun, da er das Geld dafür hatte, hatte er sich den Wunsch erfüllt. Doch das waren Gedanken, von denen er sich ein anderes Mal in Träumereien ziehen lassen konnte. Schweigend fuhr er los, lenkte den Wagen aus dem Hinterhof, fuhr in die Richtung, wie sie am schnellsten aus der Stadt kämen. Als er Antonins Kommentar über die Woche hörte, warf er ihm einen flüchtigen Seitenblick zu. Dass Antonin nicht sehr gut drauf war, das sah er, aber er war froh, dass jener sich in seinen Armen beruhigen hat lassen. Dieser blanke Hass des anderen war wirklich furchteinflößend gewesen und er hoffte inständig, dass er diesem nie selbst begegnen musste, auch wenn er am vergangenen Abend nahe daran vorbeigeschrammt war. Er wusste nun, dass auch in Antonin noch einiges brodelte, was sie sicher die nächste Zeit noch beschäftigen würde. "Möchtest du darüber reden?", fragte er und blickte Antonin noch einmal kurz an, bevor er in seine Jackentasche griff und die Zigaretten herauszog, die er in den letzten Tagen häufiger gebraucht hatte, und sie Antonin reichte. "Ich könnte jetzt eine vertragen", murmelte er. Während Antonin ihnen die Zigaretten anzündete, beschloss er, dass es vielleicht besser war, Antonin zu erklären, was dieser Mann bei ihnen tat. "Gawain ist der Typ, den du durch Stavros an uns weitergeleitet hast. Ich habe mich letzte Woche mit ihm getroffen und ihn getestet. Es war sie Situation, in der ich in Gefahr war." Er schwieg kurz, zog an seiner Zigarette, kaute kurz auf seiner Unterlippe herum, bevor er einen erneuten tiefen Zug nahm. "Er hat mir geholfen, den um die Ecke zu bringen, der für die Schlägerei im Lady-Dream neulich verantwortlich war, bzw. von der Polizei dazu benutzt worden war", erklärte er nun, den Rauch auspustend. "Er wirkte sehr cool, zu cool für meinen Geschmack. Ich traue ihm noch nicht, aber Ragnar meint, er mache seine Arbeit solide." Sie waren mittlerweile auf dem Highway angelangt und Cole fuhr schnell, konzentriert, weshalb er Antonin nicht mehr ansehen konnte. "Ich kam recht schnell dahinter, dass da noch eine Hintergrundgeschichte war, die er erst einmal nicht herausrücken wollte. Er sagte, er sei der Sohn von der Kobra aus Atlanta. Er meinte, er habe es satt im Schatten seines Vaters zu stehen. Aber wenn man in solchen Kreisen großgeworden ist, kann man sich nie davon lösen. Diese Organisationen haben ihre eigenen Gesetze. Deshalb hat es mich auch gerade sehr stutzig gemacht, dass er seine Familie vor dir 'verleugnet' hat. Ich traue ihm nicht." Er atmete tief durch. Dann nahm er noch einen Zug von deiner Zigarette, die er schließlich das Tempo drosselnd aus dem Fenster schnippte. "Wenn du möchtest, schmeiße ich ihn raus. Ich kann mir vorstellen, dass du ungerne ständig über ihn an das erinnert werden möchtest, was er für dich verkörpert..." Zumindest hätte er keine Lust dazu. Ihm reichte es, dass er jedes Mal an gewisse Dinge erinnert wurde, wenn Costello zu ihm kam. Nur den konnte er unmöglich rausschmeißen und ihn sonst in irgendeiner Art und Weise aus seinem Leben verbannen. Er konnte nicht. Antonin Antonin wandte seinen Blick von den vorbeiziehenden Straßen ab und sah zu Cole hinüber. Ob er darüber sprechen wollte? Ja, vermutlich wollte er das sogar. Aber würde ihn das jetzt nicht doch noch runterziehen, nachdem er sich gerade wieder in seiner neutralen Zone befand? Allerdings wäre er an Coles Stelle auch neugierig, würde mehr darüber erfahren wollen. Und im Grunde besaß er diese Seite an sich nun mal, das ließ sich nicht mehr ändern und es wäre nur gerecht wenn dem anderen klar wäre, dass sie ihn nie betreffen würde. "Hm, danke", murmelte er und griff nach der Schachtel um erst Cole und dann sich selbst eine anzuzünden. Zwar stand ihm der Sinn momentan nach anderen Dingen, aber eine Zigarette war da wohl ein passender Ausgleich. Relativ ruhig hörte er dem anderen zu und nickte hin und wieder zustimmend, während er sich schließlich doch etwas bequemer in den Sitz sinken ließ und den bereits so gewohnten Komfort genoss. "Stavros hat mir nur den Vornamen gesagt. Mein eigener Fehler, ich sollte aufhören herumzurennen und Leute zu empfehlen, die ich selbst noch nicht gesehen habe." Langsam wurde seine Stimme wieder lauter, entsprach wieder seiner typischen, normalen Lautstärke und als er den Rauch nach dem nächsten Zug genießerisch ausstieß lächelte er sogar kurz. "Das war in Atlanta sowas wie sein Markenzeichen, habe ich mir sagen lassen, als ich bei meinen Nachforschungen auf ihn stieß. Was da mit seiner Familie los ist, kann ich nicht sagen. Auch zu den Gesetzen innerhalb von Organisationen kann ich nicht wirklich etwas beitragen. So tief wie momentan, was ja auch mehr die Oberfläche ist, war ich da nie drinnen. Aber ich halte es nur für gesund ihm nicht zu trauen." Kurz schwieg er bevor er seufzte. "Aber es ist in Ordnung ihn zu behalten. Ich habe mir vorher schon gedacht, dass ich so ein Haus auch ausräumen würde, wenn es ein Befehl wäre. Ich würde höchstens darauf verzichten das Zeug zu verbrennen. Vermutlich hat er gar nicht gewusst, was mit meiner Mutter passiert ist." Eine Weile sah er wieder schweigend nach draußen, bevor er sich schließlich doch einen Ruck gab und es erzählte. Das hier war Cole. Jener Mann, dem er vertraute. Mehr vertraute als jedem anderen. Sollte er da nicht auch genügend Vertrauen besitzen, ihm seine hässlichen Seiten zu zeigen? Denn das war es was ihn momentan verunsicherte. Antonin selbst hatte schon seit geraumer Zeit damit abgeschlossen, einen richtig psychotischen Mörder in sich sitzen zu haben, der immer dann heraussprang, wenn er auf Rache sinnte. Denn rachsüchtig wurde man nur, wenn man ihm Dinge entriss, an denen seine Seele hing. Und dann gab es eben keine Grenzen mehr für die Auslebung dieser Gefühle. "Meine Mutter ist eine tolle Frau. Selbst jetzt noch. Selbst als ich sie aus der Wohnung holte, in der man sie gefangen hielt. Sie versuchte für mich zu lächeln und mir zu erklären, dass ja jetzt wieder alles gut wäre. Nun, ich persönlich fand alle Dinge weit von 'gut' entfernt, widersprach ihr jedoch nicht und suchte einen ruhigen, sicheren Platz mit einer tollen Nachbarschaft in einer Kleinstadt für sie, bevor ich wieder zurück nach Atlanta fuhr." Er hielt inne, um einen letzten Zug von seiner Zigarette zu nehmen und die Kippe dann aus dem Fenster zu schnippen. Seine Stimme war ruhig. Diese Dinge waren verdaut. Es traf ihn nur noch, wenn er glaubte jemanden vor sich zu haben, der seiner Mutter diese Dinge angetan hatte. "Zu diesem Zeitpunkt war ich dann gerade mal drei Wochen aus Russland zurück und ich würde mich selbst als ziemlich psychopatisch beschreiben, wenn man mich fragen würde, wie ich mich damals gefühlt habe. Es war nicht weiter schwierig heraus zu finden, wer der Kerl war, den meine Mum mir beschrieben hatte. Und von da war es nicht weit, bis ich ihn in meiner Gewalt hatte. Mögen die Sicherheitsvorkehrungen einer Organisation auch noch so gut sein, wenn niemand von einer akuten Gefahr ausgeht, werden sie lascher. Ich erwischte ihn auf einer öffentlichen Toilette und schleuste ihn durch das Fenster nach draußen. Und ja, ich habe ihn gefoltert und in diesen Stunden kannte ich so etwas wie Mitleid oder gar schlechtes Gewissen gar nicht. Ich ließ mir haarklein erzählen, was sie getan hatten und vor allen Dingen wer. Ich schickte der Kobra die Zunge seines Bruders per Expresseinschreiben und flog dann nach New York, um auf Nicholas Angebot zurück zu kommen. Atlanta hielt nichts mehr für mich bereit." Er warf Cole einen prüfenden Blick zu. "Auch wenn ich gerne denken würde, dass dieser Teil nicht wirklich zu mir gehört, so ist das aber leider doch der Fall. Ich habe dir damals erzählt, dass ich 'durchgefallen' bin, weil ich etwas nicht tun wollte. Nun, ich wollte nicht foltern, aber offensichtlich habe ich genug mitbekommen, um es schlussendlich doch zu tun." Er zuckte ein bisschen hilflos mit den Schultern. "Ich hoffe, ich schrecke dich damit nicht ab. Wirklich. Aber ich kann dir versichern, dass ich noch nie, zu keiner Situation auch nur nahe genug dran war, um in deiner Gegenwart den Kopf zu verlieren. Nicht einmal als du meine Narben berührt hast. Ja, ich mag etwas anderes gesagt haben, aber ich…" Er stockte und biss sich auf die Unterlippe. "Hm... wie soll ich es sagen? Während ich bei solchen Aktionen nur Hass spüre, war das bei dir einfach nie der Fall. Ich erwähne das auch nur, weil ich nicht möchte, dass du jetzt denkst ich wäre eine tickende Zeitbombe, die jederzeit beschließen könnte zum irren Massenmörder zu werden. Das bin ich definitiv nicht." Und jetzt blieb einem nur noch übrig auf den Richtspruch zu warten. Zu hoffen, dass Cole sich nicht plötzlich ständig fragen müsste, wann Antonin wieder ausrasten und ihn vielleicht doch noch umbringen würde. Aber das könnte er nicht. Er könnte Cole nicht einmal mehr eine Waffe ansetzen. Das Veilchen war wirklich das höchste der Gefühle und selbst das hatte unglaubliche Schuldgefühle ausgelöst. Im gleichen Moment als er zugeschlagen hatte. Nein, Cole müsste sich solche Gedanken eigentlich wirklich nicht machen. Aber das konnte jener nicht wissen… Cole Cole lauschte den Worten des anderen. Er war beruhigt, dass jener sich offenbar wieder vollkommen unter Kontrolle hatte. Nicht, weil er Angst vor ihm hatte, sondern weil ihm wichtig war, dass es Antonin gut ging. Das, was er von ihm erfuhr war vieles, was er sich schon hatte denken können aus den Worten des anderen, die er vorhin Gawain gegenüber mitbekommen hatte. Doch es war gut, sie noch einmal aus Antonins Mund zu hören. Und es freute ihn, dass Antonin es ihm anvertraute, dass er so offen redete. Ob er das jemals könnte? Würde er Antonin jemals so offen sagen können, was ihn beschäftigte, was ihm auf der Seele lastete? Er würde es versuchen, mehr konnte er nicht versprechen. Aber das stand jetzt im Moment auch nicht zur Debatte. Im Moment waren die Inhalte wichtig, die Antonin ihm anvertraute. und die ließen ihn einige Minuten schweigen. Cole verließ die Autobahn und nun fuhren sie auf der Bundesstraße weiter. Sie würden deutlich vor den anderen da sein, aber das war ihm stets lieber so, weil man noch einschreiten konnte, wenn etwas anders wäre, als geplant. "Weißt du, Antonin", begann er schließlich ruhig. "Ich hatte nie einen einzigen Gedanken daran, dass du für mich eine tödliche Gefahr darstellst. Nicht eine Sekunde habe ich so etwas gedacht." Er blickte den anderen kurz an. "Auch wenn ich zugeben muss, dass deine eisgrauen Augen einem Angst einjagen können. Aber in der Situation eben, und eigentlich auch gestern Abend habe ich nicht eine Sekunde gedacht, dass du eine 'tickende Zeitbombe' wärst." Er lächelte bei dem Gedanken. Es war irgendwie süß, wie Antonin versuchte ihm klar zu machen, dass er ihn niemals umbringen würde. Nun, vielleicht würde er seine Meinung irgendwann einmal ändern, aber dennoch wusste er, dass Antonin ihn niemals tödlich verletzen würde, nicht auf physische Art und Weise. Sein linker Ellbogen war auf das Fensterbrett gestützt und seine Finger spielten wieder mit seiner Unterlippe. "Ich kann gut nachvollziehen, dass du aufgrund der erlebten Dinge einen Menschen zu Tode gefoltert hast. Glaub mir, das kann ich wirklich. Die Frage hinterher ist immer, ob es wirklich Genugtuung gebracht hatte. Wenn du hinterher das Gefühl gehabt hast, dass es das einzige war, das du hast tun können, um mit dir und der Welt wieder im Reinen zu sein, dann war es richtig, es zu tun. Wenn du das Gefühl nicht hattest, dann würde ich mir Sorgen um dich machen. Aber ich habe den Eindruck, dass du generell damit abgeschlossen hast. Zumindest weitestgehend." Er blickte Antonin wieder einen Moment an. "Und dieser Teil, den du dir nicht in dir wünschst, ist dennoch ein Teil, der dich ausmacht und dich menschlich macht. Ich bin froh, dass du solchen Hass empfinden kannst, denn das zeigt mir, dass du auch lieben kannst. Liebe und Hass gehören zusammen, das ein geht nicht ohne das andere. Und aus Hass zu morden, ist besser, als wenn man mordet, um des Mordens willen." 'Und ich für meinen Teil weiß noch nicht, ob ich diese Art der Menschlichkeit noch besitze', fügte er in Gedanken hinzu. Ja, Cole wusste nicht, ob er noch lieben konnte. Sicher, er hatte Angst gehabt um Antonin, und er hatte dieses unbestimmte Gefühl in sich, das ihn in unbekannter Weise glücklich machte, aber erstens kannte er wahre Liebe nicht, hatte sie nie gespürt und würde sie auch nicht erkennen, und zweitens hatte er unglaubliche Angst davor, zu lieben. Und zwar aus genau diesem Grund. Es würde bedeuten, dass er verletzlich war, dass er wieder einen Hass würde empfinden können, den er gehofft hatte, mittlerweile abgelegt zu haben. Er wollte nicht mehr in diesem Maß hassen, wie er es eine ganze Zeit getan hatte. Er wollte eigentlich gleichgültiger werden. Und ob er sich das von Antonin würde nehmen lassen können, das wusste er nicht. Seine Angst davor würde ihn wohl davor zurückhalten, sich jemals solche Gefühle einzugestehen. Aber das war ihm im Moment noch nicht wirklich bewusst. "Also mach dir keine Sorgen darüber, ob ich deswegen Angst vor dir haben könnte." Er grinste verschmitzt, beschließend, von der Ernsthaftigkeit ein wenig abzulenken. "Als ob ich Angst vor dir haben könnte...", schnaubte er grinsend. Ironie heiterte jede Stimmung auf. "Da hättest du früher aufstehen müssen." Er grinste zu Antonin herüber, dann nahm er seine Hand und legte diese kurz auf den Oberschenkel des anderen. "Mach dir keine Sorgen", fügte er an, nun wieder ernst geworden. Und damit wollte er das Thema erst einmal beiseitelegen. Damit Antonin Ruhe bekam, damit er selbst nicht weiter über dergleichen Dinge nachdenken musste. "Meinst du, du hast Lust nach dem Deal mit mir feiern zu gehen? Ich habe noch ein Examen zu begießen, egal wie es ausgehen mag." Er blickte den anderen fragend an. Cole hatte heute mehr Lust denn je, die Nacht mit Tanzen, Trinken, Flirten und vielleicht noch mehr zu verbringen... Antonin Nicht eine Sekunde, huh? Antonin drehte diese Worte in seinem Kopf, aber kam nicht drum herum zufrieden zu sein. Ganz abgesehen von diesem Beziehungsdings an dem sie herumschraubten, war das auch eine tolle Bestätigung für ihn als Guard. Das mit den Augen hörte er auch nicht zum ersten Mal, konnte es jedoch selbst nicht nachvollziehen. Wenn er wirklich mal über seine Grenzen ging, war es bisher nie in seiner Priorität ganz oben gestanden, sich nach einem Spiegel umzusehen. Er kannte sie nur strahlend oder das normale blaugraue Mischmaschdings. So im Stillen beneidete er Leute wie Cole oder Gawain. Eindeutige Augenfarben waren um so viel faszinierender und gerade Coles Augen waren unglaublich eindrucksvoll, wenn sie böse funkelten, abkühlten oder tatsächlich hin und wieder sogar mal mit ihm lachten. "Im Reinen war ich sicherlich nicht mit der Welt, aber es hat mich wieder schlafen lassen. Naja, soviel wie vorher halt auch. Die Befriedigung war auch danach noch vorhanden. Aber wie kann man über so etwas mit der Welt ins Reine kommen? Aber vielleicht sind das nur unterschiedliche Ausdrucksweisen für ein und dieselbe Sache", gab er zu bedenken und überging das mit dem Lieben. Er wusste, dass er es noch konnte. Er liebte seine Mutter nicht nur, er vergötterte sie bis in die Unendlichkeit. Sie telefonierten mindestens alle zwei Wochen und schrieben sich auch so häufiger E-Mails. Alle drei bis vier Monate flog er sie besuchen. Aber das Problem, wenn sie sich gegenüberstanden, war stets das Wissen, das Antonin mit sich herumschleppte und das er ihr niemals sagen können würde. Das machte die Treffen manchmal ein wenig schwermütig, aber nicht schlechter. Nein, keinesfalls schlechter. Und er war so unglaublich erleichtert als Cole begann mit ihm zu scherzen. Damit warf jener ihm einen Rettungsanker zu, zog ihn wieder hoch, denn solche Gedanken sollte man lieber nicht kurz vor einer Aktion haben. Gedanken an seine Mutter wollte Antonin nicht mehr mit Gewalt, Kriminalität oder Drogen verbinden. Seine Mutter war ihm in ihrer Reinheit heilig und dabei sollte es bleiben. "Früher aufstehen, ja?", murmelte er und grinste und strich mit zwei seiner Finger über Coles Handrücken bevor er leicht hineinzwickte. "Du hast heute Morgen schonmal darauf bestanden, mir zu beweisen, dass du ja so viel älter bist. Aber im Grunde hast du gar keine Ahnung wie alt ich bin, richtig?" Er lachte leise. "Vielleicht kann ich dich ja wegen Verführung Minderjähriger anzeigen. Oder wegen Verführung zum Sittenverfall. Ich verweise hier nur an die Idee mit dem Hausdiener", zog er den anderen auf und als er Coles nächste Worte vernahm, verzog sich letztlich alles, was noch an Gewitterwolken in seinen Augen zu sehen gewesen war, und machte wieder seinem eher typischen Humor und wohl auch Lebensfreude Platz. "Feiern? Na aber sicherlich. Da du so fleißig warst, geht der Abend auch gerne auf mich. Vorausgesetzt natürlich, der Herr reserviert mir einen Tanz?" Er grinste frech zu Cole hinüber. "Außer natürlich du bist dafür dann doch wieder zu alt, dann suchen wir uns ein Plätzchen, wo du den ganzen Abend nicht aufstehen musst." Der Schalk tanzte in seinen Augen, war ihm doch durchaus noch eine andere Situation bekannt, wo er Cole ebenfalls zu Unrecht mit dessen Alter aufgezogen hatte. Aber das hatte ihm ja auch nicht wirklich geschadet und es bereitete ihm auch jetzt wieder Freude, den anderen damit zu necken. "Sind wir eigentlich bald daaaa?", setzte er quengelnd noch eines oben drauf. Natürlich würde er sobald sie aus dem Fahrzeug stiegen wieder umschalten können. Das konnte er schließlich immer, daher machte er sich da nicht so die großen Gedanken darum, jetzt ein wenig herum zu flachsen. Es tat ihm gut und ließ ihn vergessen, wovor er wieder einmal kurz gestanden hatte. Und da konnte Cole wirklich behaupten was der wollte... er tat Antonin gut. Punktum. Aus. Ende. Feierabend. Cole "Hey", beschwerte sich Cole und gab Antonin einen kleinen Klaps auf den Oberschenkel, seine Hand danach zum Schalten verwendend. "Ich habe wirklich keine Ahnung, wie alt du bist", stellte er fest und grinste. "Aber zumindest bist du mindestens schon 16, schließlich hast du einen Führerschein. Allerdings... wenn ich bedenke, wie grün du hinsichtlich gewisser Dinge noch hinter den Ohren bist, könnte man fast meinen, dass ich wirklich einen Minderjährigen verführt habe..." Perfekt ließ er seine Stimme ernst und nachdenklich wirken. Doch dann musste er wieder lachen. "Also ich finde die Idee mit den Hausdiener wirklich toll, du nicht?" Seine Augen funkelten amüsiert. "Ein Halsband würde dir gut stehen. Und eine Leine von der Küche bis zum Bett sollte auch drin sein..." nachdenklich wiegte er seinen Kopf. "Und angesichts dieser Tatsache muss ich mir fast noch überlegen, ob ich dich zum Tanzen mitnehme. Lieber ein wenig mehr Peitsche, als zu viel Zuckerbrot. Aber vielleicht bin ich heute gnädig. Auch wenn ich noch nicht weiß, ob in meinem überfüllten Terminkalender noch Platz für einen Tanz mit dir ist." Er grinste Antonin mit einem provozierendem Funkeln in den Augen an. "Aber vielleicht lässt sich da was einrichten. Zumindest werde ich bestimmt nicht in der Ecke sitzen. Im Übrigen möchtest du doch nicht wirklich, dass ich dich daran erinnere, wer das letzte Mal eher schlapp gemacht hat von uns beiden..." Triumphierend funkelten seine Augen. Als er die quengelnde Frage des anderen hörte musste er lachen. "Oh mein Gott, was habe ich mir da nur angetan. Offenbar habe ich mir wirklich ein kleines quengelndes Kind angelacht... Na wenn das kein Grund zum Feiern ist..." Er blickte Antonin lächelnd an. "Noch 10 Meilen, dann sind wir da", sagte er ernst. Antonin "Wer sagt dir denn, dass ich einen Fühererschein besitze?", stichelte Antonin grinsend. "Vielleicht habe ich dein überteures Baby hier ja auch einfach ohne gefahren. Na? Na? Wird da jemand blass um die Nase?" Er kicherte bevor er seine Lippen ein wenig schmollend verzog. "Ich frage jetzt besser nicht nach, worin ich deiner Meinung nach noch grün hinter den Ohren bin. Es könnte meinem Ego schaden. Und das wäre wirklich dramatisch, denn ich mag mein Ego wie es ist. Vielen herzlichen Dank." Und obwohl er das durchaus scherzend meinte, war darin sogar ein kleiner Teil Wahrheit enthalten. Besonders wenn er an seine Sprüche gegenüber Ben zurückdenken musste. Würde Cole ihm sagen, er wäre total Scheiße im Bett, würde das sein Ego nicht nur anknacksen sondern umstürzen. Also lieber gar nicht darüber sprechen. Dieses 'Liebling, wie war ich?' war sowieso nur etwas für Weiber. Ehrlich mal. Als er Cole lachen hörte, begann er wieder zu lächeln. Er mochte es den anderen dabei zu betrachten und zuzuhören. Das war dann immer als säße plötzlich ein komplett anderer Mensch vor ihm, einen der ihn ebenso anzog wie das die gefährliche Aura von Cole tat. Er spielte nun mal gern mit dem Feuer und Cole war nicht nur ein sehr schön anzusehendes, sondern auch ein recht heißes. "Das mit dem Halsband lasse ich mir ja noch eingehen…", fing er ein wenig gedehnt an. "Da gibt‘s ein paar wirklich schicke, die man zum weggehen schon mal anziehen kann, aber das mit der Leine vergiss mal ganz schnell wieder. Um mich zwischen Bett und Küchen anleinen zu können musst du noch ein wenig Muskelmasse zulegen." Doch dann ruckte er ein wenig nach oben und schlug sich gegen die Stirn. "Oh man!", er sah zu Cole. "Ich habe gerade eine Erleuchtung. Du hast einen Hundefimmel! Deshalb pfeifst du deine Leute immer zu dir und lässt einen hinter dir herdackeln als ob man ein Hund wäre. Und ich hab mich echt schon ein wenig gewundert. Na aber das erklärt natürlich alles. Das musst du doch wirklich nicht verstecken, Cole." Diesmal war sein Lachen ein wenig gehässig, aber durchweg fröhlich. "Und ich wusste, dass du mir das jetzt unter die Nase reiben würdest, obwohl ich nach wie vor der Überzeugung bin, dass du selbst auch nicht mehr gekonnt hättest." Er funkelte Cole gespielt zornig an. Cole "Erstens ist mein Baby nicht überteuert, er ist jeden Cent wert", murrte Cole. "Und zweitens solltest du dich geehrt fühlten, überhaupt eine Hand an dieses Steuer gelegt haben zu dürfen..." Das Grinsen, das sich in seinem Inneren breit machte, war schwer zu unterdrücken. Die 'Beschwerde' hinsichtlich der 'grünen Ohren' überging Cole. Er hatte eigentlich nichts an den Fähigkeiten des anderen auszusetzen, in keinerlei hinsichtlich. Und bestimmt auch nicht, was den Sex betraf. Natürlich merkte er, dass Antonin in dieser Hinsicht nicht sehr viele Erfahrungen hatte, aber das störte ihn nicht, denn zum einen mochte er es, dem anderen zu zeigen, was guter Sex war, zum anderen war ihr Sex bisher immer mehr als fantastisch gewesen. Und Cole hoffte, dass Antonin es auch bemerkte, dass es ihm auch gefiel, so dass jener eigentlich daraus sich ableiten konnte, dass die 'grünen Ohren' nicht negativ gemeint waren. Und Cole wäre der letzte, der ihm deswegen mit Huldigungen kommen würde. Entweder war der Sex gut, und er hatte das Bedürfnis das Erlebnis zu wiederholen, oder der Sex war schlecht und er unterbrach oder ließ den anderen dann eben nie wieder an sich heran. Zudem Antonin seit langem der erste war, der es geschafft hatte, Cole dazu zu bringen, mehr als eine Nacht mit ihm zu verbringen, und zudem jene Regel zu brechen, nicht auf den Mund zu küssen. Eine Regel, die er bei Antonin erstaunlich gerne brach. Als Antonin ihm unterstellte, er habe einen Hundetick blickte er ihn mit erhobenen Augenbrauen an. "So würde ich das nicht sehen. Ich pfeife nicht und dennoch kommen alle angewedelt, ob ich will oder nicht. Also selbst wenn ich Hunde wirklich mögen würde, bin sicher nicht ich dafür verantwortlich, dass sich alle aufführen, wie Köter. Ich bin mir keiner Schuld bewusst", knurrte er, und das stimmte zum Teil auch. Als sie an dem Parkplatz ankamen, auf den bald drei LKWs rollen würden, stieg Cole aus und blickte sich kurz um. Dann trat er wieder auf Antonin zu, zog seine Zigaretten heraus und zündete sich selbst eine mit seinem Zippo, das er immer in der Hosentasche mit sich herumtrug, an. Diesmal gab er seine Zigarette weiter, um sich sogleich noch eine anzuzünden. "Ich denke wir werden heute keine größeren Probleme haben. Wichtig ist nur, dass wir vermeiden, dass die Bullen einen von uns kontrollieren. Deshalb werden sie mit einigem Abstand losfahren." Er lächelte Antonin an. "Wir sind ein gutes Team", murmelte er und legte Antonin den Arm um die Schultern, blickte ihn einen Moment an. "Ein Glück, dass wir uns gestern nicht die Köpfe eingeschlagen haben..." Er grinste leicht, seine Hand mit der Zigarette betrachtend. In letzter Zeit rauchte er bedeutend mehr. Er hatte sich sogar selbst welche gekauft. Aber vielleicht brauchte er das momentan auch. Mit einem Mal kam ihm ein Gedanke. Etwas, das er aus seiner Zeit als Teenager kannte. Er blickte Antonin an. "Vertraust du mir eigentlich auch, dass ich dir nie etwas tun könnte?", fragte er unvermittelt. Seine Augen fixierten den anderen. Er nahm die Zigarette, die zur Hälfte ausgeraucht war in den Mund, biss mit den Zähnen darauf und blickte Antonin herausfordernd an. Damals hatten sie sich so beweisen wollen, dass sie einander vertrauten. Es war eine Mutprobe unter 12-jährigen gewesen: Der Kuss mit einer Zigarette im Mund. Antonin "Und nur zu deiner Information, Mister Superhecht, ich bin 24. Zwar nicht mehr lang, aber noch bin ich es. Mich auf 16 zu schätzen... tztz. Ich weiß nicht ob ich das als Kompliment für meine Hautcreme oder als Beleidigung für mein Verhalten werten soll. Worüber ich dir jetzt auch noch 10 Meilen lang vorjammern könnte, wenn ich gemein wäre." Was er dann natürlich nicht tat, sondern am Parkplatz angekommen erst mal ausstieg und sich genüsslich streckte bevor er sich umsah und die Zigarette dankend annahm. "Ja, ich denke auch, dass hier mit wenigen Problemen zu rechnen ist. Der Platz hier ist auch gut ausgesucht", stimmte er zu und erwiderte dann etwas überrascht das Lächeln des anderen, als jener ihm einen Arm um die Schultern legte. "Wieso wir uns?", er grinste kurz. "Eigentlich ja nur ich dir." Vorsichtig hob er die Hand und strich ein wenig unterhalb von Coles Auge über dessen Haut. "Aber man könnte fast behaupten, es steht dir. Es lässt dich gleich nochmal eine Nuance gefährlicher wirken." Doch dann runzelte er die Stirn, als er Coles Frage vernahm. Natürlich vertraute er ihm in diesem Fall, sonst hätte er sich wohl kaum seine eigene Knarre ans Herz gehoben, oder? Verwundert sah er dabei zu, wie jener die Zigarette zur Hälfte in den Mund, zwischen die Zähne tat und ihn herausfordernd ansah. Ne, nicht wirklich. Oder doch? Antonin schüttelte den Kopf belustigt, beschloss jedoch Cole die Antwort nicht verbal sondern 'mündlich' zu geben. Ohne ihren Blickkontakt abreißen zu lassen, kam er Coles Gesicht näher und öffnete dann den Mund, um das brennende Ende der Zigarette aufzunehmen, bis seine Lippen auf denen von Cole lagen. Und es war schon ein seltsames Gefühl. Zum einen löste dieses Funkeln in den grünen Augen sowieso schon ein Kribbeln aus, aber die 'Gefahr' zu wissen, dass jener jetzt nur kurz mit der Zunge an den Filter dran müsste, um ihn zu verletzten, gab dem Ganzen noch einen zusätzlichen Kick. Und es war ja schließlich nicht so, als ob Antonin solchen Kicks aus dem Weg gehen würde. Ganz im Gegenteil. Doch schließlich löste er sich wieder von Coles Lippen und sah den Rauch, der nun aus seinem eigenen Mund kam. Lächelnd ließ er die Zunge über seine Lippen gleiten. "Ich mag ausgefallene Mutproben, vor allem wenn es im Grunde keine sind und sie mir nur einen Kick geben. Denn ja, ich vertraue dir durchaus. Aber ich habe auch nichts gegen Küsse ohne Zigarette dazwischen." Was er auch sogleich bewies, indem er nach Coles Glimmstengel griff, diesen zwischen dessen Lippen hervorzog und unbeachtet wegwarf, bevor er den anderen diesmal 'richtig' küsste. Etwas, das er in dem Moment gerne noch vertieft hätte, was wohl nicht möglich war. Deshalb löste er sich schließlich von Cole und brummte zufrieden, bevor er sich an dessen Auto lehnte. "So der Deal kann kommen und wegen meiner auch gleich wieder gehen. Ich habe heute noch etwas vor." Kurz hoben sich seine Mundwinkel. "Wir haben heute noch etwas vor." Cole Also war Antonin gar nicht viel jünger als er, eher konnte man sagen, dass sie gleich alt waren. Cole empfand es als interessant, dass sie beide doch noch relativ jung waren, aber doch schon so viel erlebt hatten, dass man sie wohl auch für älterschätzen könnte. Die Geste mit dem Zigaretten-Kuss amüsierte Cole. Antonin ließ sich also tatsächlich darauf ein. Dabei wäre diese Art des Vertrauensbeweises wirklich nicht nötig gewesen. Das wusste er, doch das seltsam angenehme Gefühl in seinem Inneren bei diesem Kuss, mochte er. Er lächelte bei den Worten des anderen, ließ sich bereitwillig die Zigarette aus dem Mund nehmen und ließ sich ebenso bereitwillig küssen. Hm, diese Küsse waren etwas, woran er sich gewöhnen könnte. Fast murrte er, als sich Antonin gänzlich von ihm löste, doch die Worte des anderen ließen ihn sich wieder daran erinnern, weshalb sie eigentlich hier waren, auch wenn der letzte Zusatz ihn noch einmal grinsen ließ. "Dann bin ich ja mal gespannt, was wir noch vorhaben...", murmelte er unschuldig. Kurz darauf hörte man auch schon die näherkommenden Geräusche der drei LKW, die auf den Parkplatz fuhren. Cole schaltete von einer Sekunde auf die andere komplett um. Die Arbeit und die damit verbundene Aura waren ihm gewohnter, ihm fiel es wesentlich leichter, sich vom 'Herumalbern' auf die Arbeit zu konzentrieren, als es ihm fiel, von der Arbeit, seiner Ernsthaftigkeit sich wieder zu entspannen, herunterzufahren, um Nähe zulassen zu können. Er überprüfte die LKWs, zählte die Ladungen, überprüfte, ob die Papiere, die sie erhielten brauchbar waren und übereinstimmten. In der Zwischenzeit erreichten auch die anderen und Ragnar den Parkplatz. Bald waren die Fahrer und Beifahrer verteilt. Und nach und nach starteten die LKWs jeweils mit einigen Minuten Vorsprung, jeder mit einer anderen Route. In ca. 3 Stunden würden sie sich am Hafen wieder treffen. Der Van wurde von Simon zurückgefahren und schließlich fuhren auch er und Antonin in Richtung Stadt zurück, unterwegs anhaltend, um Kaffee zu kaufen und einen Happen zu essen, denn Cole spürte, dass die Müdigkeit sich doch langsam meldete, und sie hatten ja noch etwas vor heute Nacht. Die Worte des anderen ließen ihn auf der Rückfahrt immer wieder schmunzeln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)