Butterfly Doll von Nimouluft (I love you) ================================================================================ Kapitel 1: one shot ------------------- Butterfly Doll Puppen, Wesen aus Porzellan und Träumen gemacht.... Aoi Ich erwachte mitten in der Nacht und bemerkte, dass ich alleine im Bett lag. Ich sah mich verwirrt um wo war mein Freund? „Schatz...“, fragte ich leise in die Dunkelheit, doch ich erhielt keine Antwort. So setzte ich mich auf und versuchte die Übelkeit zu ignorieren, welche sich sofort bemerkbar machte. Ich hasste diese Krankheit, die mich dazu verdammte schwach und hilfebedürftig zu sein. Doch keiner der Ärzte bei denen ich gewesen war, konnte sich erklären woher diese Krankheit kam. Kein einziger. Ich hatte es aufgegeben von einem Arzt zum Nächsten zu gehen. Sie meinten alle nur, dass es vielleicht etwas psychisches sein konnte. Und sie somit nichts tun konnten, nur raten zu einem Psychologen zu gehen. Ich tastete mich langsam vor, durch das Schlafzimmer, das diesen schönen flauschigen Teppich hatte, auf den Flur. Ich schloss leise die Schlafzimmertür vielleicht war Uruha ja nur kurz im Bad. Doch ich sah einen Lichtschein aus der Küche kommen. Ich öffnete die Glastür und trat in den schwach erleuchteten Raum. Dort stand Uruha in Unterwäsche und war dabei einen Tee vorzubereiten. Er erschrak fürchterlich, als er mich bemerkte. Er war total in Gedanken versunken gewesen. „Du hast mich erschreckt.“, sagte er leise. Ich lächelte. „Es ist ja auch sonst nicht meine Art nachts aufzuwachen. Geschweige denn herum zu laufen. Aber du warst nicht da. Und ich fühle mich so schrecklich einsam, wenn du nicht da bist.“, erklärte ich mich. Er lächelte mich an, doch in seinen Augen sah ich einen bitter süßen Schmerz. Auf der einen Seite mochte er es, wenn ich ihn vermisste. Auf der anderen Seite fand er es schlimm, weil ich darunter litt. „Ich kann nicht schlafen und wollte mir noch einen Tee machen, damit ich endlich zur Ruhe komme. Ich habe morgen ein anstrengenden Termin vor mir. Aber eigentlich ist es nicht das. Es ist viel mehr das Wissen, dass ich dich bald für eine Woche alleine lassen muss. Es macht mich ganz krank, wenn ich nur daran denke...“, gestand mir der schöne junge Mann. Er nahm seine Tasse und wir gingen zurück ins Schlafzimmer. Ich legte mich ins Bett und kuschelte ich mich an ihn, als er sich auf das Bett gesetzt hatte. Ich selbst modelte ein paar Mal im Jahr für eine Zeitschrift, die alle drei Monate erschien. Im Vergleich zu der Arbeit meines Liebsten war es nicht viel, was ich verdiente, aber es hätte gereicht um davon leben zu können. Er kam immer mit, wenn ich meine Shootings hatte. Ich empfand es als Qual, wenn ich ihn schon zwei Tage lang nicht sehen konnte. Und mir graute es vor der Woche, die wir getrennt sein würden. Mir graute es vor dem alleine sein. Uruha hatte mich vor vier Jahren vor einem Schaufenster angesprochen und mich in ein Cafe eingeladen. Danach hatten wir uns öfter getroffen. Richtig vertieft hatte sich unsere Beziehung jedoch erst nach einem Discobesuch. Ich war alleine nach Hause gegangen, obwohl Uruha gewollt hatte, dass ich zu im kam. Aber ich hatte den Letzten Zug genommen und war nach Hause gefahren. Ich konnte mich selber an nichts mehr erinnern. Jedoch war ich überfallen und vergewaltigt worden. Und damit nicht genug, hatte mir der Mann, der das getan hatte, einen Schmetterling in die Wange geritzt. Jedes mal wenn ich in den Spiegel sah, wurde ich an diese Nacht erinnert. Erinnert an eine Nacht, an die ich mich nicht erinnern konnte. Für Uruha war meine Krankheit eine Folge der Nacht, an welche ich mich nicht mehr erinnern konnte. „Dein Körper scheint es nicht verkraftet zu haben. Und sperrt die Erinnerung daran.“, sagte Uruha immer, wenn es mir besonders schlecht ging. Er nahm mich dann in den Arm und hielt mich fest. „Vielleicht ist es auch nicht nur das. Vielleicht liegt der Kern des ganzen in deiner Kindheit.“, sagte er manchmal. Für ihn war klar, dass es kein körperlicher Defekt war, der meinen Körper so schwächte. Sondern, dass er tief in meiner Seele verborgen lag und meinen Körper krank machte. Zum Glück gab es trotzdem Tabletten, die mir mein Leben wenigstens etwas erträglicher machten. Wenn ich an den nächsten Tag dachte, hatte ich ein flaues Gefühl im Magen. Ich wollte nicht alleine sein. Denn schon morgen würde er eine Nacht lang nicht zu Hause sein. Wir wussten beide, dass wir einander vermissen würden. Es fast schon körperlich schmerzhaft war, so lange von meinem Liebsten getrennt zu sein. Von meinem Engel. Doch ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Uruha machte sich jetzt schon viel zu viele Sorgen. Das sollte er nicht tun. Ich wollte, dass er sich vollkommen auf seine Arbeit konzentrieren konnte. „Ich werde gut auf mich aufpassen. Ich habe ja alles hier. Und eine Nacht halte ich auch ohne dich aus. Auch wenn es schwer sein wird...“, ich versuchte tapfer zu klingen. Uruha sah mich an und lächelte. „Ich habe mir etwas überlegt. Kai wird hier wohnen für die Zeit, in der ich nicht da bin. Du erinnerst dich, ich habe dir schon ab und an von ihm erzählt. Ich denke es ist besser, wenn er hier ist für die Zeit in der ich nicht da sein kann. Denn ich kann dich nicht alleine lassen. Wenn dir etwas passiert. Ich könnte es nicht ertragen.“ Ich schmiegte mich an meinen Liebsten. „Ich... ich würde es schon überleben.“ Doch meine Einwände ließ er nicht gelten. Er hatte panische Angst davor, dass ich meine Tabletten verwechseln könnte, oder eine Überdosis von einer nehmen. Es war einmal passiert und seit dem hatte er Angst davor mich alleine zu lassen. Und so nickte ich. „Ich habe nichts dagegen, wenn Kai hier wohnt. Warum auch? Wenn er ein Freund von dir ist, dann kann er ja nur nett sein.“ Damit beendeten wir das Thema und genossen die wenigen Stunden, die uns jetzt noch zusammen blieben. Er schmiegte sich eng an mich und wir küssten uns zärtlich. „Ich liebe dich, mein Engel...“, hauchte ich in sein Ohr. Er strich sanft über meine Wange, fuhr zart über die Narben und schwieg einen Moment. „Und du bist meine schöne Puppe... die ich über alles Liebe“, hauchte er leise. Als Uruha mich kurz danach weckte, war es noch dunkel. Er küsste mich zärtlich auf den Mund. Er war schon perfekt angezogen und würde jetzt gleich gehen. Normalerweise war Uruha immer schon fort, wenn ich morgens erwachte. Doch heute morgen hatte er mich geweckt damit wir uns noch von einander verabschieden konnten. Mein Körper brauchte mehr Schlaf, war schneller erschöpft als der Körper eines gesunden Menschen. Eines normalen Menschen. „Ich liebe dich...“, flüsterte ich leise. Er zog mich eng an sich und hielt mich für einige Sekunden fest. „Wir sehen uns Morgen.. wieder... Bitte passe auf dich auf mein Schatz und wenn etwas ist. Dann ruf bitte an, egal welche Uhrzeit.“, dann ging er. Und noch ehe er die Wohnung verlassen hatte, war ich schon wieder in einem erschöpften Schlaf versunken. Und erwachte erst drei Stunden später, zwar wach aber trotzdem nicht richtig ausgeruht. Ohne Uruha ging ich kaum noch weg. Er begleitete mich zu den Shootings und wenn ich Lust hatte einkaufen zu gehen, dann ging ich immer mit Uruha zusammen. Wir gingen auch zusammen ins Kino oder auf Feste. Er nahm sich immer Zeit für mich. Immer. Und ich hatte jedes mal ein schlechtes gewissen wenn ich wusste, dass er eigentlich arbeiten musste, aber sich Zeit für mich nahm. Und das alles nur weil ich krank war. Und er sich nicht verzeihen konnte, dass er mich einmal alleine hatte nach hause gehen lassen. Und mir da schreckliche Dinge angetan worden waren. Ich fand einen süßen Liebesbrief meines Schatzes. Er überraschte mich fast jeden Morgen mit einer kleinen Aufmerksamkeit. Manchmal war es eine kleine Kerze an einem anderen Tag eine Blume, einmal hatte er mir ein Herz aus Schnee in den Kühlschrank gestellt, weil ich gerne welchen angefasst hätte aber leider nicht raus konnte, weil es mir sehr schlecht gegangen war. Und auf der Terrasse lag kein Schnee. Neben dem Brief lag meine Tablettendose für heute und auch eine für Morgen. Ich seufzte. Es war jetzt schon wieder Zeit die erste Dosis zu nehmen. Uruha hatte schon wieder mal alles für mich vorbereitet. Ich musste den Tee nur noch aufgießen. Ich verspürte keinen Hunger. Aber dennoch aß ich etwas. Dann nahm ich die Tabletten und schluckte sie herunter. Mit dem Tee setzte ich mich dann ins Wohnzimmer und beschloss das Buch, welches ich gestern angefangen hatte zu lesen, heute weiter zu lesen. Ich wusste schon lange nicht mehr, was ich alles schluckte um einen Tag zu überstehen. Es war Uruha, der alles für mich bereit legte. Ich vertraute ihm so vollkommen, wie ich nie einem Menschen in meinem Leben vertraut hatte. Er kümmerte sich immer darum, dass ich alles bekam, was ich brauchte. Ich hatte gekocht als Uruha und Kai am Abend kamen. Uruha freute sich und lächelte mich zärtlich an. Ich konnte in seinen Augen etwas sehen, das mein Herz höher schlagen ließ, in ihnen brannte ein Feuer. Ein Feuer, das sich auch fast augenblicklich in mir entzündete. „Darf ich vorstellen, das ist mein Kollege und Freund Kai. Kai, das ist mein Liebster Aoi.“ Ich lächelte Kai an. Nach der Begrüßung wollte ich mich um das Essen kümmern, doch das ließ Uruha nicht zu. Er wollte nicht, dass ich das alles machte. Eigentlich hatte er nicht mal gewollt, dass ich koche. Aber ich hatte doch so gerne etwas tun wollen und ich Kochte gerne. Mein Schatz hatte sich damit abgefunden, dass ich kochte und wir dann zusammen, nach dem er von der Arbeit kam, aßen. Wir setzten uns ins Wohnzimmer zum essen. „Ich habe schon viel über dich gehört.“, sagte Kai irgendwann zu mir. Uruha war in der Küche und holte noch etwas zu trinken, damit wir den Abend gemütlich ausklingen lassen konnten. Die Worte Kais machten mich neugierig. Was erzählte mein Schatz über mich. „Was sagt er denn?“, fragte ich den jungen Dunkelhaarigen. „Das er eine wunderschöne Puppe zu Hause hat. Eine, die ganz viel Pflege braucht.“ Kai dachte einen Moment nach. „Ich habe zuerst gedacht, er hätte wirklich eine Puppe.“, er lachte leise. „Aber dem war nicht so. Er hat mir mal ein Bild gezeigt. Da hast du ausgesehen wie eine Puppe, eine wunderschöne Puppe. Bis ich dann durch Zufall, eine Zeitschrift in der du modelst, gefunden habe. Da ging mir erst auf, dass er mit einem Model zusammen ist. Dass du ein Mensch bist und keine Puppe.“ Ich lächelte in mich hinein. „Er hatte schon immer einen Fable für Puppen. Solange ich ihn kenne. Und ich sah schon immer aus wie eine Puppe.“, sagte ich. „Und jetzt noch mehr. So blass wie ich bin, und so schwach...“, ich seufzte. „Ich frage mich oft, wie er das alles schafft. Ich kenne nur einen anderen Menschen auf dieser Welt, der sich so um mich gekümmert hat. Meine Stiefmutter. Als mein Vater und ich bei ihr eingezogen sind. Sie war immer für mich da, auch wenn Uruha sich noch viel mehr um mich kümmert. Uruha opfert mir sein ganzes Leben auf...“ „Weil ich dich liebe, mein Schatz.“, hörte ich eine Stimme hinter mir. Ich lächelte und lehnte mich an meinen Freund. „Weil du mein Ein und Alles bist.“ Ich genoss es seinen Körper so an meinem zu spüren. Wir schwiegen eine kleine Weile. Dann jedoch brach Uruha sein Schweigen. „Kai, was Aois Krankheit betrifft. Seine Tabletten und was mein Schatz noch so braucht, bereite ich vor. Ich habe viel zu viel Angst davor, dass Aoi etwas durcheinander wirft und nachher etwas falsches nimmt. Deshalb machen wir immer Tee für Aoi und anderen für mich und unsere Besucher. Achte also bitte darauf, dass du seine Tabletten nicht in Unordnung bringst. Am besten gehst du da gar nicht dran und dass du nicht Aois Tee trinkst. Ansonsten kannst du tun, was du willst.“ Kai nickte. „Ich glaube, dass bekomme ich hin.“, er strahlte uns an. „Jetzt musst du dir zumindest nicht solche Sorgen machen, wenn du nächste Woche weg bist.“, sagte ich leise und versuchte immer noch stark zu klingen. Uruha zog mich fester in seine Arme. „Ich würde dich lieber mitnehmen. Aber ich glaube nicht, dass du stark genug für diesen Flug bist. Und der ganze Stress. Das kann ich dir alles nicht antun.“ Das glaubte ich selber auch nicht, dass ich so eine Reise gut überstehen würde. Kai gähnte und erhob sich. „Ich denke, ich werde mich jetzt hinlegen. Ich muss morgen noch lange arbeiten und Übermorgen auch. Ich habe mir frei genommen für die Zeit, in der Uruha nicht hier ist.“ Ich erhob mich und sagte. „Ich zeige dir dein Zimmer.“ Wir hatten eine große Wohnung, so fühlte ich mich nicht ganz so eingesperrt. Ich liebte große Räume. Und wir hatten auch eine schöne Terrasse. Ich führte ihn in das großzügige Gästezimmer mit eigenem Badezimmer. „Bitte fühle dich wie zu Hause. Und Schlaf gut.“ Kai sah mich an. „Du liebst Uruha sehr, nicht wahr?“, fragte er leise. Liebe... „Ich liebe ihn mehr als mein Leben. Ich würde alles für ihn tun. Alles damit er glücklich ist. Er gibt mir so viel, ich wünschte ich könnte es ihm in Ansätzen zurück geben. Er ist mein Ein und Alles. Der Sinn meines Lebens.“ Ich schenkte ihm ein Lächeln und verließ den Raum. Uruha war dabei alles weg zu räumen. „Soll ich dir helfen, mein Schatz?“, fragte ich ihn. „Iie.. geh du ins Bad und machst dich Bett fertig. Ich komme gleich zu dir.“, sagte mein Freund und sah mich an. Doch ich wollte noch nicht schlafen. Ich wollte etwas ganz anderes. „Ich will noch nicht schlafen, mein Schatz.“ flüsterte ich leise. Und presste mich an seinen Körper, damit er spürte dass ich seinen Körper heute Nacht wollte. „Bitte ich will noch nicht schlafen...“ Er stellte das feine Geschirr in den Schrank und nahm mich dann in die Arme. „Ich komme gleich zu dir, wenn ich hier alles fertig gemacht habe.“ Er küsste mich lange auf den Mund. Ich nickte und ging dann ins Badezimmer. Ich zog mich aus und betrachtete meinen dünnen blassen Körper. Ein Körper in dem nicht viel Kraft steckte. In dem nicht viel steckte, was sie zu lieben lohnte und doch tat Uruha es. Für mich war es immer noch ein Wunder. Ich zog mir meine Schlafsachen an. Ich machte mich schnell fertig und ging dann ins Schlafzimmer. Ich kuschelte mich in das große Bett und wartete auf Uruha. Es dauerte noch eine Weile bis er dann zu mir kam. Ich war schon halb in das Land der Träume abgedriftet. Er löschte das kleine Licht, welches ich angelassen hatte, und kam zu mir ins Bett. Ein paar Augenblicke lagen wir einfach nur im Bett und lauschten auf die Atemzüge des anderen. Uruhas regelmäßiger Atem hatte eine beruhigende Wirkung. Ich spürte nach einer kleinen Weile, wie seine Finger dann zart über meine Haut streichelten. „Ich werde immer auf dich aufpassen, meine Puppe...“, flüsterte er leise. Ich schmiegte mich an ihn. Seine Finger streichelten zärtlich über meinen Körper und ich zog ihn an mich. Ganz fest. Ich wollte ihn am liebsten nie wieder los lassen. Seine Lippen verbrannten meine Haut und entzündeten immer mehr kleine Flammen der Lust in mir. Wir streichelten und küssten uns lange, wir ließen uns alle Zeit der Welt. „Ich will nicht, dass du gehst...“, hauchte ich leise gegen seine Haut. Ich wollte einfach nicht, dass er ging. Doch es musste sein. Das wussten wir beide. Er küsste mich intensiv auf den Mund. „Ich will doch auch nicht gehen.“ erklärte er leise. Aber wusste es. Wir beide wussten es. Er spreizte meine Beine und ließ sich dazwischen nieder. Ich ließ mich gerne von meinem Schatz verwöhnen. Und wenn wir uns liebten, war Uruha immer so zärtlich. Er hatte mir mein Vertrauen in die körperliche Liebe wieder gegeben. Es war wunderbar mit ihm. Er küsste mich immer wieder heiß auf den Mund und streichelte mich. Dann schob er mein Hemd nach oben. Ich ließ es ausziehen und stöhnte genüsslich auf. Mein Freund wusste genau, was ich liebte. Er knabberte an meinem Hals und presste sich an meinen Körper. Ich hielt ihn eng fest. „Ich bin ganz vorsichtig...“, hauchte mein Freund und küsste mich weiter. Seine Finger glitten nach unten über meine Brust und er küsste mein Brustbein. Meine Augen waren geschlossen. Ich spürte wie sich mein Atem beschleunigte und mein Körper gegen die weichen Lippen drückte. Er kam zu meinem Piercing und strich erst vorsichtig mit seinen Fingern darüber. Er nahm es dann vorsichtig in seinen Mund und zog sanft daran ehe er weiter nach unten glitt. Meine Finger verkrallten sich immer wieder im Bettlaken und ich war willig ihm alles zu geben, was er von mir wollte. Seine Finger glitten unter den Bund meiner Unterwäsche und schoben sie langsam herunter. Er sah mir tief in die Augen und ich drohte in seinen zu versinken. Meine Finger glitten an seien Seiten herunter und ich zog ihm ebenfalls, dass nun sehr störende Stückchen Stoff herunter, welches er trug. Uruhas Körper war anders als meiner. Er war schlank, aber er hatte Kraft. Und ich liebte es seinen Körper zu berühren und von ihm berührt zu werden. Er ließ sich wieder vorsichtig auf meinen Körper sinken und begann von neuem mich um den Verstand zu küssen. Ich wollte ihn jetzt spüren. „Schlaf mit mir...“, hauchte ich zwischen zwei Küssen gegen seine rot geküssten Lippen. Er lächelte mich zärtlich an. Ich drückte ihm das Gleitgel in die Hand und sah zu wie er etwas auf seinen Fingern verteilte und die Tube dann neben sich auf das Bett legte. Meine Blicke glitten von seinen Fingern zu seinem Gesicht, in welchem ihm nun vereinzelte Haarsträhnen hingen. Ich spreizte meine Beine noch etwas weiter und sah ihn auffordernd an. Er küsste mich wieder leidenschaftlich auf den Mund und drang dann vorsichtig mit einem Finger in mich ein. Er war niemals stürmisch. Immer beherrscht. Er hatte immer erfühlt, ob ich mit ihm schlafen wollte, oder nicht. Ich wusste nicht woher er diese einzigartige Fähigkeit hatte. Ich hätte ihm nie was abgeschlagen. Niemals. Doch er fühlte immer, wenn es bei mir nicht ging. Manchmal wusste ich selber nicht, warum ich mich nicht wohl dabei fühlte. Denn schließlich war es ja Uruha. Aber trotzdem ging es manchmal nicht. Doch jetzt hatte ich Lust. Ich genoss es wie er mich küsste, genoss es seine Finger in mir zu spüren. Und was ich noch viel mehr genoss, dass wissen, dass wir gleich heiß und innig miteinander verbunden sein würden. Dieses Wissen ließ den Druck in meiner Lendengegend ansteigen. Dann ließen seine Finger von mir ab. „Bist du bereit?“, fragte er mich mit einem zärtlichem Lächeln. Ich nickte. „Hai, Schatz, ich will dich.... ich will dich ganz schrecklich doll...“, meine Stimme klang zittrig vor Erregung. Er küsste mich leidenschaftlich und lange, erst dann drang er sehr vorsichtig in mich ein. Ich stöhnte laut auf. Es war so schön. Endlich fühlte ich ihn ganz in mir. Schon alleine das brachte mich fast dazu zu kommen. Wir beide küssten einander immer wieder und immer intensiver. Er bewegte sich nicht in mir, erst als ich mit meinem Becken ungeduldig ruckte begann auch er sich zu bewegen. Ich hörte seinen keuchenden Atem, hörte wie er meinen Namen immer wieder stöhnte. Wir bewegten uns gegeneinander und doch arbeiteten wir zusammen. Ich wusste was ihm gefiel und er was mir gut tat. Seine Stöße wurden fester, jedoch nicht unbeherrscht. Dann traf er meinen süßen Punkt und mein Körper reagierte ich stöhnte laut auf und verkralle meine Finger in seiner Haut. Doch meinem Schatz schien das nichts auszumachen. Im Gegenteil. Er machte immer weiter mit dem was er da tat. Er traf immer wieder meinen Lustpunkt. Er wollte es heute Nacht nicht heraus zögern. Er wollte mich einfach kommen lassen. Ich konnte irgendwann nicht mehr. War angefüllt von dieser süßen Lust, die ich keine Sekunde länger ertragen konnte. Ich kam mit einem kleinen Schrei. Und riss meinen Liebsten mit über die Klippe. Er verharrte noch ein paar Augenblicke ehe er sich dann aus mir zurück zog und sich neben mich sinken ließ. Ich hörte seinen Atem der langsam ruhiger wurde. Nach dem wir uns beide wieder beruhigt hatten, zog er mich in seine Arme und wir lagen still nebeneinander und fühlten uns einfach nur gut. „Das war schön, Aoi.“, flüstere mein Freund. Ich lächelte und streichele ihn sanft. Es war ein regnerischer Tag, an dem Uruha das Haus verließ. Ich stand an dem großen Fenster und sah herunter auf die Straße. Ich spürte seine Lippen noch auf den meinen, als er mir diesen langen, heißen Abschiedskuss gegeben hatte. Aber jetzt war er weg und würde erst in einer Woche wieder da sein. So lange waren wir noch nie von einander getrennt gewesen. Nie. Ich betrachtete die Leute unten auf der Straße und hielt nach meinem Liebsten Ausschau. Als kleinen Menschen konnte ich Uruha erkennen, wie er hoch sah zum Fenster. Sich dann abwandte und in das wartende Taxi stieg, welches ihn zum Flughafen bringen würde. Ich wollte nicht alleine sein und spürte wie mir die Tränen kamen. Doch ich schluckte sie herunter. Ich war nicht alleine und ich wollte Kai nicht zeigen, wie sehr ich jetzt schon darunter litt, dass Uruha eine Woche lang wegbleiben würde. Kai trat ins Wohnzimmer und sah mich am Fenster stehen. „Er kommt doch wieder...“, sagte er mit einem kleinen Lächeln. Und nahm mich dann einfach in die Arme. Und es tat gut. Ich fühlte mich sicher und geborgen. Das war ein wunderbares Gefühl. „Hai.. ich weiß... er kommt wieder. Aber...“, hauchte ich leise. „Ich vermisse ihn so sehr. Und ich habe Angst....“, flüsterte ich leise und schon hatte ich wieder tränen in den Augen. Ich wusste nicht, warum ich mit Kai darüber redete, ich kannte ihn ja eigentlich gar nicht. Aber mein Körper ließ sich von ihm berühren und seine Ausstrahlung war so ruhig und gelassen. Das alles ließ mich ihm vertrauen. Kai setzte sich auf das Sofa und betrachtete mich. „Wovor hast du Angst?“, fragte er dann in einem ernsten Ton. „Es mag selbstsüchtig klingen, wahrscheinlich ist es das auch, aber ich habe Angst davor, dass er merkt wie viel freier das Leben ohne mich ist. Wie viel mehr Zeit er für Dinge hat, die ihm Spaß machen. Wie viel einfacher es ist, sich nicht ständig um jemanden, wie mich kümmern zu müssen. Dabei wünschte ich doch, dass ich gesund wäre damit ich mit ihm zusammen sein kann. Dann hätte ich jetzt mit ihm weggehen können. Aber ich bin hier an die Wohnung gebunden. Ich kann nicht gut alleine weggehen. Und um ehrlich zu sein. Habe ich etwas Angst davor alleine das Haus zu verlassen.“, gestand ich. Kai schenkte mir ein verständnisvolles Lächeln. „Es ist okay Angst zu haben, aber er wird wieder kommen.“, sagte er leise. „Er liebt dich doch. Glaub mir, so sehr wie er dich liebt, er würde dich nie und nimmer verlassen. Wenn ich ehrlich bin, hat er die gleiche Angst davor, dass du ihn verlassen könntest. Das wäre für ihn das schlimmste auf dieser Welt.“, sagte er leise. Ich lächelte. „Ich mache Tee. Möchtest du auch eine Tasse haben?“, fragte ich Kai. Dieser nickte. „Gerne. Soll ich dir helfen?“ Ich schüttelte den Kopf. „Bleib einfach sitzen. Ich hole alles...“ Ich stand auf und ging in die Küche. Dort goss ich zwei Tassen Tee ein und brachte alles ins Wohnzimmer. „Macht es dir aus, wenn ich gleich etwas arbeite?“, fragte Kai mich. Ich schüttelte den Kopf. „Du kannst dich in Uruhas Arbeitszimmer setzen. Ich werde irgendwo hier im Haus sein. Wenn etwas ist oder so, musst du einfach nur nach mir rufen.“ Beim Abendessen kamen wir auf meine Familie zu sprechen. Kai hatte wissen wollen ob unsere Familien diese Beziehung akzeptierten. „Mein Vater weiß nichts von meiner Beziehung. Und ich habe auch keinen Kontakt mehr zu ihm.“, sagte ich. Kai sah mich an und ich sah in seinen Augen, dass er nicht wusste ob er fragen durfte. Ob er wissen durfte was geschehen war oder, ob er es lieber bleiben lassen sollte. Ich beschloss es ihm zu sagen. „Es ist keine schöne Geschichte...“, warnte ich ihn vor. „Ich hatte eine schöne Kindheit, bis kurz vor meinem sechsten Geburtstag. Meine Mutter einen Unfall hatte und starb. Schon damals wusste ich, das der Unfall kein Unfall gewesen war und das belastete mich. Doch ich konnte mich niemanden mitteilen und litt schrecklich unter dem Verlust meiner Mutter. Sie und ich haben ein sehr enges verhältniss zueinander gehabt. Damit nicht genug heiratete mein Vater eine neue Frau. Kaum ein halbes Jahr später. Es war eine wunderschöne Frau, sie war ein Engel. Und sie schaffte es auch mir meine Mutter zu ersetzen. Auch wenn ich es ihr alles andere als leicht gemacht habe. Wir zogen auf das Landhaus, was sie bewohnte. Wenn mein Vater tagsüber arbeitete waren wir alleine. Sie hat sich so gut um mich gekümmert. Und versucht mir eine gute Mutter zu sein. Aber der Verlust meiner Mutter machte mich krank. Der Arzt sagte, ich habe den Tod meiner Mutter nicht verkraftet.“ Ich hielt einen Moment inne und versuchte mich an die Zeit zu erinnern. „Meine schöne Stiefmutter hat sich immer um mich gekümmert. Bis ich fünfzehn war. Sie hat meine Depressionen ertragen, meine Krankheit. Meine Abweisungen gegen alles, was sie mir geben wollte. Eines Abends hatte mein Vater zu viel getrunken. Er war nie ein angenehmer Mensch gewesen. Niemals. Und an diesem Abend nahm er seine Waffe und zielte auf seine Frau. Normalerweise war die Waffe nicht geladen und so verkannte sie den Ernst der Lage. Er erschoss sie. Und wurde darauf hin ein gesperrt. Er sitzt bis heute und in alle Ewigkeit. Ich habe mich langsam von meiner Krankheit erholt und als ich achtzehn war begann ich zu modeln. Dann als ich zwanzig wurde habe ich Uruha kennen gelernt. Jetzt sind wir seid vier Jahren zusammen. Und ich bin so glücklich.“ schloss ich meine kleine Geschichte. Kai hatte mich reden lassen. Dann aber fragte er. „Warum war die Waffe geladen?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Wahrscheinlich hat er es selber getan... und es dann vergessen hatte.“, es gab etwas, dass wusste Kai nicht. Und das würde er auch nie erfahren. Wenn er es wusste, dann würde auch Uruha es erfahren. Und das wollte ich nicht. Das durfte nicht geschehen. Das ich mich darüber freute, was geschehen war, durfte ich niemals jemandem sagen. „Und Uruhas Familie?“, fragte Kai dann. „Er hat keine Familie. Er hat gesagt seine Eltern sind tot und Geschwister hat er nicht. Also gibt es von seiner Seite aus niemanden, der uns das Leben noch schwerer Machen könnte. Ich mache es ja leider schon schwer genug... oder?“, fragte ich leise. Wir schweiften vom Thema ab und verbrachten einen schönen Abend zusammen. Ich zog mich erst recht spät ins Bett zurück und bemerkte dann mit Schrecken, das ich vergessen hatte meine Tabletten zu nehmen. Doch jetzt war es zu spät. Jetzt konnte ich diese nicht mehr nehmen. Mit Bangen schlief ich ein und war auf eine schlimme Nacht gefasst. Doch diese blieb aus. Ich schlief bis zum nächsten Morgen durch und fühlte mich sogar gut. Besser. So als habe ich eine Nacht mit erholsamen Schlaf verbracht. Ich fühlte mich wirklich viel besser. Kräftiger. Ich stand auf und ging in die Küche. Dort stand Kai und kochte Tee. „Ich dachte mir, ich mache den Tee für dich auch schon mal mit. Es lag ja alles bereit.“, sagte er. Ich lächelte ihn an. „Das ist lieb von dir.“ Ich griff zu meinen Tabletten und nahm diese welche für heute morgen vorgesehen waren. Kai betrachtete mich aufmerksam. „Weiß du eigentlich was du da so alles nimmst?“ Ich sah ihn an und zögerte mit der Antwort. Nein, ich wusste nicht was ich da so nahm. Schon lange nicht mehr. „Iie.. ich weiß es nicht genau. Uruha kümmert sich um alles. Ich vertraue ihm, dass er sich gut um mich kümmert.“, erklärte ich mit einem Lächeln auf den Lippen, dass meinem Liebsten galt. „Vielleicht solltest du die Tabletten einfach mal absetzten und dich auf etwas anderes einlassen.“ Kai betrachtete nachdenklich die ganzen Tabletten. „Es kann nicht gesund sein so viel zu nehmen, absolut nicht gesund. Du solltest alle Tabletten absetzen und es dann mit einer Klopftherapie versuchen. Es ist doch eine Psyschische Sache und keine körperliche.“ Ich sah ihn fragend an. „Du setzt alle Medikamente ab. Uruha hat zu mir gesagt, es sei ein psychischer Grund und keine körperlicher. Diese Klopftherapien helfen wirklich gut. Vielleicht bist du auch nur verdammt allergisch auf etwas. Etwas was man jeden Tag zu sich nimmt oder so. Vielleicht würde das helfen.“ „Ich werde mit Uruha darüber reden...“, sagte ich. Ich musste erst mal selber über diese Worte nachdenken. Das war gerade zu viel Information auf einmal gewesen. Kai nickte. „Das solltest du...“, sagte er und lächelte wieder sein unergründliches Lächeln. „Aber am ende ist es deine eigene Entscheidung. Und nicht die von Uruha, was du tust.“ Am Abend rief ich meinen Schatz an. Ich erzählte meinem Liebsten von Kais Vorschlag. Ich hätte mit einer besorgten Reaktion gerechnet. Damit das er nicht sicher war, ob es gut war. Doch er wurde sauer. „Du wirst deine Tabletten nicht absetzen...“, er schien auf einmal sehr böse. So kannte ich ihn nicht. „Findet Kai es lustig mit DEINEM Leben zu spielen? Was denkt er sich eigentlich dabei. Ich dachte, er und ich seien Freunde und er würde sich gut um dich kümmern.“ „Uruha...“, ich wollte ihn unterbrechen. „Aber er will dich dazu überreden dein Leben kaputt zu machen. Und dann auch noch wenn ich nicht da bin...“, fauchte er mich an. „Solltest du etwas der gleichen tun....“ Ich war so verstört, dass ich anfing zu weinen. Das brauche ihn zur Besinnung. Denn ich hatte das Schluchtzen nicht mehr unterdrücken können. „Wir beide...“ er versuchte sich zu beruhigen. Ich versuchte mich auch wieder zu beruhigen.. „Wir beide unterhalten uns, wenn ich wieder da bin. Okay? Ich habe einfach nur Angst, dass etwas passiert. Ich will nicht, dass es dir schlecht geht. Wirklich nicht. Und deshalb will ich nicht das du jetzt etwas überstürzt tust und ich kann nicht da sein um dir zu helfen und dich zu unterstützen..“ Ich nickte. „Hai Schatz... wir reden wenn du wieder da bist.“ Ich verstand seine Angst und auch seine Wut. Ich hätte wohl genau so reagiert. „Ich liebe dich doch Aoi.“, flüsterte mein Schatz und ich hörte das er mit den Tränen zu kämpfen hatte. Das hatte ich auch schon wieder, aber diesmal weil ich ihn so vermisste. Ich liebte ihn auch. „Ich liebe dich doch auch... ich liebe dich so sehr... mein geliebter Engel. Und bitte wein wenn du hier bist. Und ich dich in den Arm nehmen kann.“ Kai stand in der Tür und legte den Kopf schief. „Anou...“ Ich sah ihn an und hatte das Gefühl das ich diese Situation erklären musste, was jetzt gerade geschehen war. „Er ist bestimmt einfach nur überfodert...“, sagte ich und versuchte die heftige Reaktion von Uruha zu erklären. Nicht nur Kai, sondern auch mir selber. Er war besorgt um mich. Ich würde nichts unternehmen bis Uruha wieder hier war. Kai sagte nichts dazu. Er strich mir die Haare aus dem Gesicht. Und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Leg dich hin und schlaf. Morgen werden wir beide noch mal darüber reden. Damit erst einmal du verstehst, was ich dir vorgeschlagen habe. Damit wir dann, wenn du es immer noch willst deinen Schatz dazu überreden können und er auch keine Einwände dagegen hat. Er hat vielleicht Angst davor, dass es dir noch weniger helfen könnte. Also mein Plan, wir machen uns schlau und dann werden wir noch mal mit ihm reden...“ Ich nickte, dass war gut. Langsam wurde mein Kummer auch durch Zuversicht verdrängt, wenn ich wieder gesund werden würde... Wenn ich endlich wieder gesund sein könnte. Ich könnte Uruha so viel geben. Wir konnten so viel zusammen unternehmen. Ich wollte viele Sachen unternehmen und alle mit Uruha an meiner Seite. „Wir wollten zusammen Reisen, da könnten wir es endlich tun.“, flüsterte ich leise. Kai drückte mich noch einmal kurz und dann verschwand er. Als ich am Morgen erwachte war Kai schon wach, er musste ein richtiger früh Aufsteher sein. Er hatte im Wohnzimmer schon alles vorbereitet selbst meinen Tee hat er schon fertig gemacht. Ich setzte mich auf das Sofa und wir frühstückten zusammen. „Wie geht es dir?“, fragte Kai mich, seine Augen betrachteten mich aufmerksam. Ich horchte in mich hinein. „Ich fühle mich seltsam. So als fehlt mir etwas. Aber ich weiß nicht, was mir fehlen könnte.“ Kai nickte verstehend. Doch er sagte nichts. „Was meinst du, wollen wir heute einen kleinen Spaziergang machen?“, brach das Schweigen nach ein paar Minuten, als ich meine Tabletten genommen hatte. Ich wusste nicht ob es gut war. „Ich weiß nicht, ob ich das schaffen kann...“, gestand ich ihm. „Ach komm schon, nicht weit. Nur ein Stück. Wir können auch viele Pausen machen. Aber du solltest mal wieder hier aus der Wohnung raus. Und ich mag auch etwas raus gehen.“ Ich ließ mich also dazu überreden und zog mich hübsch an. Ich wollte schön aussehen, wenn ich nach draußen ging. Und so gab ich mir sehr viel Mühe. Als ich fertig war sah Kai mich bewundernd an. „Du siehst wirklich wunderschön aus, wenn du nicht so Puppenhaft wärst, würde ich mich glatt in dich verlieben...“, dann lächelte er mich wieder so strahlend an. Ich wurde etwas rot. Denn so was war ich nicht gewohnt, dass mir jemand so etwas sagte. Erstens hatte jeder Angst sich den Zorn von Uruha zu zuziehen und ich wollte es auch gar nicht hören. Ich hatte meinen Freund fürs Leben schon gefunden. Doch es schmeichelte mir, dass Kai so etwas sagte. Und gleichzeitig ausschloss, dass er es jeh tun würde. Wir fuhren in die Stadt. Ich hatte die ganze Zeit Angst, ich könnte wieder mal einen Schwächeanfall haben. Aber nichts der gleichen geschah. Ich fühlte mich seltsam, aber stark genug um das hier durch zu stehen. Wir schlenderten durch die Straßen und ganz meiner Gewohnheit nach verließ ich bald die großen Einkaufstraßen und ging in die kleineren Straßen. Kai sagte nichts, und folgte mir einfach. Wir machten ab und an eine kleine Pause, damit ich mich erholen konnte. Auf einmal stand ich vor dem Laden, vor dem ich Uruha kennen gelernt hatte. „Hier hat er mich angesprochen...“ sagte ich unvermittelt und in Gedanken versunken.. Kai sah in die Auslage. „Wer hat dich angesprochen?“ Seine Augen wanderten über die alten Spielsachen, die ausgestellt waren. „Uruha...“, gab ich zur Antwort. Ich dachte an den Tag zurück. ~Back view~ Es war kalt und es roch nach Schnee. Ich freute mich über den Schnee. Auch wenn er hier nie lange liegen blieb. Ich mochte es, diese unschuldigen, weißen Flocken vom Himmel fallen zu sehen, wie der Flaum von kleinen Engeln, welche nun ihre richtigen Federn bekommen würden. Ich betrachtete die Auslage eines kleinen Ladens. Aber ich konnte mich nicht überwinden den Laden zu betreten. Es waren Puppen im Schaufenster ausgestellt. Ein Kaleidoskop lag in einem kleinen Kasten der mit Samt ausgeschlagen war. Es hätte mir sicherlich gefallen, es geschenkt zu bekommen. Damals... Ich hatte viele Sachen bekommen, als ich ein Kind war, doch nie wirklich die Dinge, die ich mir gewünscht hatte. Jedes Ding was ich bekommen hatte, hatte ich gehasst. Es waren nie Geschenke gewesen, die von Herzen kamen. Auch eine Spieluhr stand im Schaufenster. Fasziniert sah ich die Spieluhr an. Sie sah so schön aus. Es war ein Karussel mit zwei Etagen. Doch es gab keine Schlitten oder Gondeln oder Feuerwehrautos zum Sitzen. Es gab wunderschön ausgearbeitete Drachen, Pferde mit Flügeln Eine große, schwarze Katze und auch eine Kutsche, die von vier großen Vögeln gezogen wurde. Auch gab es einen Baum in dessen Ästen man sich nieder setzen konnte. Und ein Boot, welches in einem kleinen Wasserbecken lag. Und überall saßen kleine Gestalten mit Flügeln. Sie alle trugen Masken. Ich überlegte was für eine Melodie sie wohl spielen mochte. Diese wunderschöne Spieluhr musste sicherlich eine wunderschöne, melancholische Melodie spielen. So in Gedanken bemerkte ich den jungen Mann neben mir erst, als er mich ansprach. „Überlegst du gerade, ob du wieder zurück ins Schaufenster steigst? Zu den anderen.“ Ich sah ihn verwirrt an und sah, dass er auf die Puppen deutete. Ich lächelte ihn an. „Nein, ich steige nicht zurück. Ich bin doch gerade erst lebendig geworden.“ Der junge Mann sah so wunderhübsch aus und mein Herz begann schneller zu klopfen. Was hatte solch eine Schönheit nur dazu gebracht mich anzusprechen.. „Nein ich muss gestehen, ich war nie eine Puppe. Zumindest nicht in meinem jetzigen Leben. Vielleicht war ich ja in meinem früheren Leben eine Puppe..“ Der junge Unbekannte betrachtete weiter die Puppen in der Auslage. „Sie sind fein gearbeitet. Brilliante Arbeit, es hat jemand sein ganzes Herz in diese Puppen gegeben, man kann es fast schon fühlen. Schade, dass diesen armen Puppen niemand ein zu Hause geben will...“ Wir schwiegen und ich wollte mich schon höflich verabschieden und meiner Wege gehen. Als er schon etwas sagte. „Wo du nun einmal deinem Schaufenster entstiegen bist, darf ich dich vielleicht in ein Cafe einladen? Dann verrate ich dir auch meinen Namen.“ back view end. Ich stand so in meine Gedanken vertieft vor diesem Schaufenster und sah, das immer noch die schöne Spieluhr dort Stand. Und diesmal wollte ich sie kaufen. „Kai, würdest du etwas für mich tragen?“ Kai sah mich an und lächelte. „Was möchtest du denn haben?“ Ich deutete auf die Spieluhr. „Es ist eine schöne Spieluhr auch wenn sie auf mich eher eine gruselige Wirkung hat. Aber gut, komm wir kaufen sie und dann trage ich sie für dich. Ich bin eh schon so stolz, dass du so lange durchgehalten hast.“ Ich erstaunte mich selber. Wir betraten den Laden und eine alte Frau sah uns Fragend an. „Ich hätte gerne die Spieluhr im Schaufenster...“, begann ich zögerlich. Obwohl ich eigentlich keine Angst haben musste. Die Spieluhr war ausgestellt und war sicherlich auch zum Verkauf. Wir gingen zusammen in den Laden und fragten nach der Spieluhr. Ich bekam die Spieluhr und konnte den Laden glücklich verlassen. Kai trug die Tasche, in der der Kasten verstaut war, in welchem die Spieluhr sich nun befand. Doch als wir zu Hause waren, merke ich, dass ich total müde war und mich sehr erschöpft fühlte. Kai kochte für uns etwas zu essen, während ich mich im Wohnzimmer hingelegt hatte und vor mich hin träumte. Nach dem Essen befassten wir uns mit der Spieluhr. Diese musste nicht nur aufgezogen werden, sondern auch noch mit Wasser befüllt werden. Mir fiel etwas auf, was mir vorher nicht aufgefallen war, was mir gar nicht hatte auffallen können. Die kleinen Figuren weinten. Die Melodie war wunderschön. Kai kümmerte sich wirklich gut um mich. Denn am nächsten Tag ging es mir richtig dreckig. Ich konnte nicht mal aufstehen, oder mich gut bewegen. Bestimmt hatte ich mich überanstrengt. Doch als mein Schatz anrief sagte ich ihm, dass ich mich überanstrengt hatte. Aber es nicht weiter schlimm war. Aber es war schlimm. Ich hatte Schmerzen und es gab Stunden in denen ich nur vor mich hindämmerte mehr bewusstlos als wach. Erst nach drei Tagen wurde es wieder besser. Ich konnte mich wieder bewegen und auch aufstehen. Auch wenn es am Anfang schwer war. Ich wusste nicht was los war, doch ich begann mich immer besser zu fühlen. Uruha war nun fünf Tage weg. Am Sonntag würde er endlich wieder da sein. Ich hielt es jetzt schon nicht mehr wirklich aus. Ich wollte ihn endlich wieder in meine Arme schließen und ihm sagen, dass ich ihn liebte. Und das es mir besser ging. Das ich vielleicht dabei war gesund zu werden. Ich freute mich schon sehr, und wollte ihn damit überraschen. Es war später Nachmittag, als Kai sich zu mir setzte. Er sah mich ernst an. „Aoi...“ er versuchte Worte zu finden. Ich wusste nicht was los war, oder was er von mir wollte. Oder mir sagen wollte. Aber genau das machte mir Angst. „Wir müssen gehen.“, seine Stimme klang entschlossen. Ich sah ihn verwirrt an. „Was?“, fragte ich ihn ziemlich doof. Er betrachtete mich lange, als sei er immer noch nicht sicher, dass er mir das zumuten konnte was er zu sagen hatte. „Was ist los Kai. Wohin müssen wir gehen?“ vielleicht hatte er auch einfach nur einen Scherz gemacht. „Aoi, du bist nicht krank...“ Ich fragte mich, ob ich gerade träumte. Ich musste träumen und das hier war ein total verrückter Traum. Ich wollte sofort aufwachen. „Was?“ Kai rang sichtlich mit sich. „Ich wusste, das du mir so nicht glauben würdest.“ begann er und schüttelte den Kopf. Als würde es ihm selber schwer fallen, das zu sagen, was er zu sagen hatte. Als wollte er es eigentlich gar nicht sagen. „Ich habe etwas gefunden. Ich hoffe du wirst mir glauben, wenn du es siehst.. und ich hoffe wir beide können dann verstehen.“ jetzt verstand ich nichts mehr. Dann nahm er ein Foto und hielt es mir hin. „Schau... schau es dir genau an.“ Ich betrachtete es und schlug mir vor Schreck eine Hand vor den Mund. Meine schöne Stiefmutter war auf dem Bild zu sehen. Neben ihr stand ein kleiner Junge. Ich erkannte die Gesichtszüge, meines geliebten Uruhas in diesem kleinen Jungen und gleichzeitig erkannte ich auch meine Stiefmutter in diesem Gesicht. Jetzt auf einmal, vorher war es mir vielleicht nicht aufgefallen, weil ich nicht an sie gedacht hatte, wenn ich ihn betrachtet hatte. Doch mein Verstand weigerte sich total dagegen zu akzeptieren, was ich hier sah. Er war der Sohn meiner Stiefmutter. Ohne jeden Zweifel. „Ja und? Er ist doch bestimmt gerade mal fünf Jahre alt auf dem Bild, vielleicht ist er beim Vater aufgewachsen und deshalb habe ich ihn nie kennen gelernt. Ist es jetzt ein verbrechen, dass er und ich zusammen sind?“, gab ich zur Antwort. Und ignorierte die Tatsache, dass meine Stiefmutter mir nicht mal gesagt hatte, dass sie einen Sohn hatte. Kai seufzte. „Nein das ist kein Verbrechen, dass ihr Zusammen seid. Darauf will ich nicht hinaus. Es gibt etwas, was du nicht weißt. Woher auch. Aber mir kam es sofort bekannt vor. Mein großer Bruder ist in einer Psychatrie und weißt du warum?“, fragte er mich. Ich schüttelte den Kopf. „Er leidet an dem Münchhauen Syndrom. Und ich musste darunter leiden. Ich bin von ihm immer und immer wieder verletzt worden. Er erzählte meinen Eltern immer, ich hätte mich geprügelt, oder auf dem Rückweg von der Schule sei etwas passiert. Dabei war er es immer selber. Und er kümmerte sich immer um mich. Saß dann an meinem Bett und las mir vor oder so. Als ich älter wurde und er wusste ich würde mich wehren, da hat er Tabletten benutzt. Es ist genau so wie bei dir. Ich wusste nicht, was ich da nahm. Ich nahm es einfach. Doch schließlich kam es heraus und er wurde eingewiesen und ich war endlich frei. Endlich nach so vielen langen Jahren der Qual. Als ich gesehen habe wie Uruha sich um deine Tabletten kümmert war mir klar, du bist nicht krank. Ich habe es gefühlt.“ Kai schüttelte den Kopf. „Glaubst du das wirklich?“, fragte ich Kai. „Die Tabletten helfen mir doch. Ich fühle mich schon viel viel besser...“, begann ich. Kai sah mich mit einem traurigen Lächeln an. „Ja, du fühlst dich endlich besser. Es ist so, ich habe all deine Tabletten abgesetzt. Mir war klar etwas läuft da nicht richtig. Bei den Tabletten, die du bekommen hast, handelt es sicherlich zum größten Teil um Wirkungslose Tabletten. Aber du wirst bestimmt eine Allergie gegen eine bestimmte Tablette besitzen. Ich bin kein Arzt, ich kann dir nicht sagen welche Tablette es ist. Du Tabletten im vertrauen es ginge dir danach besser und das Gegenteil ist der Fall....sie tun dir weh.“, sagte Kai. „Vielleicht will er dich umbringen. Du wirst doch immer schwächer oder? Ich glaube nicht, dass er an dem Münchhausen Syndrom leidet. Aber er vergiftet dich. Stück für Stück...“ „Er wollte sich rächen......“, kam es über meine Lippen. „Vielleicht wollte er sich wegen seiner Mutter an mir rächen.“ Kai seufzte. „Ich weiß es nicht. Aber möglich wäre es. Sie war nie für ihn da, sondern hat sich immer um dich gekümmert.“ Ich nickte. Kai erhob sich. „Wir müssen gehen Aoi, wenn er sich wirklich rächen will. Vielleicht auch stellvertretend an dir für deinen Vater. Dieser hat schließlich seine Mutter umgebracht.“ Ich konnte mich nicht rühren. Und ich wollte mich auch nicht rühren. Ich wollte das alles einfach nicht glauben. „Komm Aoi, wir müssen verschwinden so lange er noch nicht wieder hier ist...“ Ich betrachtete das Foto weiter und spürte Tränen auf meiner Wange. Es tat so weh. Ich konnte hier nicht weg. Die ganzen letzte vier Jahre konnte er doch nicht alles gespielt haben. Er hätte mich doch einfach erschießen können anstatt mir das Gefühl zu geben, ich sei sein Ein und Alles. Doch ich erhob mich. Kai sah mich erleichtert an und zog mich kurz in seine Arme. Er hielt mich fest und ich brauchte diese Umarmung genau jetzt. „Ich helfe dir Aoi... ich helfe dir das alles zu überstehen. Wir gehen weit weit weg von hier. Und dann wirst du gesund werden. Und kannst endlich frei dein Leben leben. Dann kannst du endlich reisen.“ Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich wollte nicht glauben, dass mein Liebster mich hasste. Das er mich umbringen wollte wegen seiner Mutter. „Er liebt mich doch...“, schluchtzte ich leise. Auf einmal spürte ich wie Kai sich versteifte und ein kleines Seufzen von sich gab. Er sank in die Knie und ich sah auf. Dort stand Uruha, er hielt ein Messer in der Hand. Und es war blutig. Uruha hob das Messer und ich wusste er wollte Kai umbringen. „Tu es nicht...“, ich wollte meinen Freund von Kai weg stoßen. Doch Uruha holte mit dem Messer aus ,und erwischte mich schmerzhaft am Arm. Und an der Brust. Er schubste mich einfach weg. Ich glitt aus und schlug mir den Kopf am Glastisch auf. Ich sah nichts mehr. Spürte nur noch den großen Schmerz und hörte wie ich ein Wimmern von mir gab. Ich versuchte mich zu bewegen, doch es ging nicht. Durch die Wucht meines Aufpralls war der Tisch kaputt gegangen. Ich lag in einem Meer aus Scherben. Wohin ich auch tastete überall war Glas. Doch dann wurde ich hochgezogen und auf das Sofa geschubst. Ich sah immer noch nichts. Aber ich spürte die riesige Wut, die sich Uruha bemächtigen wollte. „Schatz...“, flüsterte ich leise. Etwas in mir sagte mir, ich würde den heutigen Abend nicht überleben. Endlich konnte ich wieder etwas sehen, und ich sah Kai auf dem Boden liegen, sein Oberteil war Blutverschmiert. Uruha stand im Raum und betrachtete mich. Dann trat er auf mich zu. „Schatz... du wolltest mich verlassen....“, seine Stimme klang auf einmal sanft, doch seine Augen waren nicht sanft. Ich wusste nicht, was mich mehr erschreckte der Schmerz oder der Wahnsinn. „Du verlässt mich nicht, meine Puppe... ich wollte immer nur das Beste für dich. Und jetzt werde ich nicht zulassen, dass du mich verlässt.“ „Warum hasst du mich... Uruha... warum willst du dich an mir rächen...?“, brach es aus mir heraus. Uruha schwieg und schien über seine Antwort nachzudenken. Er sah das Foto welches mir Kai gezeigt hatte zwischen den Scherben liegen und hob es auf. Er betrachtete es und strich über das Gesicht seiner Mutter. Dann über sein eigenes Kindergesicht bevor er es zerriss. „Meine Mutter. Ist sie nicht eine schöne kleine Schlampe gewesen?“, fragte er mich. „Sie hat immer gesagt, sie würde mich nie verlassen. Niemals. Sie hat gesagt ich sei das Wichtigste in ihrem Leben. Das aller aller wichtigste. Sie und ich haben so wunderbare Jahre zusammen verbracht. Und dann... eines Tages sagte sie zu mir, wir würden nun ein langes Spiel spielen.“ er setzte sich zu mir auf das Sofa und wollte meine Wange berühren doch ich zuckte zurück. Meine Hand hatte ich schützend vor mein Gesicht gehoben, und als ich nun meine Hand betrachtete sah ich Blut an meinen Fingerspitzen. „Ich wurde auf den Dachboden verbannt. Ich wurde dort oben gefangen gehalten. Sie hat mich einfach eingesperrt. Eingesperrt und vergessen, dass ich ihr Sohn war. Vergessen, was sie mir versprochen hat, was sie mir erzählt hat. Vergessen, dass ich Angst vor dem Alleine sein habe, vergessen dass ich die Dunkelheit hasse. Ich dachte, ich hätte einen Fehler gemacht. Ich hätte sie sauer gemacht. Bis ich dich im Garten sah. Dich und deinen Vater.“ Er war schon die ganze Zeit da gewesen und ich hatte ihn nie bemerkt. Aber ich war nie auf dem Dachboden gewesen. Niemals. Mir war gar nicht in den Sinn gekommen, zu fragen wem das ganze Spielzeug gehörte, welches in dem Haus war. Oder meine Stiefmutter ein Kind hatte. „Und im Gegensatz zu meiner Mutter wusste ich von Anfang an, warum du so ein kleiner stiller Junge warst, der kaum den Mund auf bekam.“ Ich versteifte mich und sah ihn an. „Iie...“ hauchte ich leise. Er hatte es nie wissen sollen. Ich hatte versucht es vor ihm zu verbergen. „Ich hatte einen Hauslehrer der Mitleid mit mir hatte.“, fuhr Uruha fort mit seiner Geschichte. „Er war der Einzige, der sich noch mit mir befasste. Auch wenn er nicht viel tun konnte. Ein wenig tat er für mich. Er besorgte mir einen Nachschlüssel und sorgte dafür, dass ich mich nicht völlig in die Welt zurückzog in der NUR meine Puppen Platz hatten. Ich hatte so wunderschöne Puppen. Und alle hatten mich lieb und waren immer bei mir. Sie trösteten mich, wenn ich mir vor Einsamkeit die Augen aus weinte. Und keine würde mich je verlassen. So dachte ich zumindest.“ Er streichelte mich zart und ich wollte nicht, dass er aufhörte. So lange er mit mir beschäftigt war, konnte er auch Kai nichts antun. Und vielleicht liebte Uruha mich trotz alle dem... „Ich fragte mich, warum ich nicht mit dir zusammen sein durfte. Warum ich nicht mit dir spielen durfte. Warum du nicht wissen durftest, dass es mich gab. Was hatte ich falsch gemacht? Oder hattest du etwas falsch gemacht? Und ich musste dafür bestraft werden? Oder hatte meine Mutter mich vergessen? Hatte sie etwas getan und ich wurde dafür bestraft? Sie kam nie wieder um mich zu sehen. Immer nur mit dir sah ich sie im Park sitzen. Wenn ich aus den vergitterten Fenstern sah. Ich sah dich auf meiner Schaukel sitzen. Mit meinen Spielsachen spielen. Ich wollte dich wenigstens ansehen. Du warst schon damals ein so wunderschöner Junge. Und in mir festigte sich ein Wunsch. Ich wollte einmal deine Haut berühren...“ Er wusste es alles. Er hatte es all die Jahre über gewusst. „Hör auf...“ flüsterte ich leise fast schon panisch. Ich wollte es nicht aus seinem Mund hören. Der Schmerz, den meine Wunde verursachte war Nebensache geworden, das Blut was über meinen Körper lief, war fast vergessen. „Oh Aoi.... natürlich habe ich es gewusst. Ich wollte dich doch nur sehen und dann habe ich gesehen was dein Vater mit dir angestellt hat... ich habe mitangesehen, wie du es über dich ergehen lassen hast und mit Erschrecken festgestellt, dass es wohl nicht das erste Mal war, dass er so was tat. Ich habe zugesehen, wie du danach in deinem Bett gesessen hast und gezittert. Und irgendwann auch wieder geweint. Ich habe dich oft gesehen. Wenn er schon gegangen war. Und ich wollte dir helfen. Aber ich wusste nicht wie. Vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn ich zu dir hingegangen wäre. Aber ich tat es nicht. Da ich nicht wusste, ob man sich vor mir vielleicht fürchten würde. Ob du Angst vor mir haben würdest. Doch einmal als er dir besonders übel mitgespielt hatte, obwohl du ihn angefleht hast dich in ruhe zu lassen, war mein Entschluss gefasst. Ich wollte dir helfen.“ Ich begann zu Zittern obwohl es nicht kalt war, ich zitterte und dann spürte ich die Tränen auf meiner Wange. Doch Uruha schien es gar nicht zu bemerken wie sehr mir das alles zusetzte. Das ich nicht an diese Zeit denken wollte. Dass ich sie eigentlich schon verdrängt hatte. „An diesem Abend bin ich von meiner Mutter erwischt worden. Sie hat mich angesehen und gesagt, wir würden doch ein Spiel spielen, warum ich sie so traurig machen würde und es nicht mitspielen.“ „Sie... sie wollte dich schützen....“, flüsterte ich schwach. „Damit du nicht auch.....“ Auf einmal lachte Uruha. Er lachte doch aus seinen Augen liefen tränen. Mein Engel war ein wahnsinniger Engel. Und denn noch liebte ich ihn. „Meine Mutter.... mir helfen? Diese kleine Schlampe hat deinem Vater einfach nicht gesagt, dass sie einen Sohn hat, dass war es. Deine Großeltern, seine Eltern wollten eine unverheiratete Frau ohne Kinder für ihren Sohn. Schon gar nicht mit einem uneheliches Kind wie mich. Ich war einfach nur eine Schande. Das war es. Ich war nur so lange wichtig, bis sie deinem Vater verfiel. Und mich verstieß. Dabei konnte ich doch nichts dafür. Oder?“ er sah mich herrausfodernd an. Als sei es alles meine Schuld. Ich schüttelte den Kopf. „Iie....“ „Wir sind zusammen in mein Gefängnis gegangen. Auf den Dachboden. Und ich habe mich brav wie ich war hingesetzt, als sie es befahl. Ich habe gedacht meine Mutter würde etwas schimpfen, aber dann wieder meine liebevolle Mutter sein, wie früher. Das das Spiel nun zu Ende sei. Ich habe jahrelang in diesem Haus gelebt ohne auch nur ein einziges Mal bei Sonnenschein den Garten zu betreten. Oder einen Nachmittag mit anderen Kindern zu verbringen. Und jetzt endlich, würde es zu Ende sein. So habe ich gedacht. Doch dem war nicht so. Sie nahm mir alle meine Puppen weg. Jede einzelne. Und weißt du was sie damit tat. Sie hat jede Einzelne zerstört. Ich musste sitzenbleiben und zusehen wie meine Freunde aus Porzellan und Träumen von ihr zerstört wurden. Immer und immer wieder hat sie zu mir gesagt. Wie unartig ich doch sei, und das ich jetzt noch viel mehr bestraft werden müsste. Und ich habe da gesessen und mich gefragt was ich böses getan habe in meinem Leben. Dass die einzigen Wesen, die da waren wenn ich im jede Nacht aufs neue im Dunkeln gelitten hatte, auf diese Art sterben mussten. Warum diese grausam sterben mussten. Ich wollte das nicht. Doch damit nicht genug. Ich wurde krank und meine Mutter kam jeden Tag und sagte zu mir, es sei meine eigene Schuld. Es sei meine schuld, weil ich so unartig war. Ich müsste sterben, weil ich die Spielregeln gebrochen habe.“ Kai gab ein stöhnen von sich, doch Uruha kümmerte sich nicht darum. „Meine schöne Mutter hat mich auf die Idee gebracht weißt du. Ich schlich mich immer noch nach draußen, um dich zu sehen. Auch wenn ich mich nicht mehr traute mich dir zu zeigen. Doch ich sah, dass auch du krank warst. Sehr krank. Und schuld war meine Mutter. Sie hat deinen Vater abgöttisch geliebt und hat dich gehasst Aoi. Sie hat dich gehasst, weil er sich lieber an dir verging, als an ihr. Sie hätte sich von ihm erniedrigen lassen, sie hätte alles mit sich machen lassen. Doch sie wurde von ihm nicht besser als ein Hund behandelt. Und da er auf kleine Jungs stand, hat er sie auch nicht sonderlich hingebungsvoll gefickt! Und sie hat mit der Zeit wohl auch herausgefunden, dass du der Grund dafür warst. Ich wusste, dass er ab und an, wenn er sich mit der kleinen Schlampe stritt die Waffe auf sie richtete und auch abdrückte. Ich hatte meiner Mutter nahe sein wollen und hatte mich versteckt und die Streitereien mitbekommen. Da war mein Entschluss gefasst, als ich das sah. Ich wusste, dass meine Mutter dabei war dich und mich umzubringen. Deshalb warst du damals krank. Weil sie dich vergiftet hat. Sie wollte, dass du stirbst. Sie hatte die Hoffnung, das dein Vater sich dann ihr zuwenden würde. Und du hast ihr vertraut nicht wahr. Du hast ihr vertraut und jede Medizin genommen, die sie dir gegeben hat. Du konntest ja nicht wissen, was sich hinter ihrem sanften Lächeln verbarg. Dass sie dich gehasst hat. Und dann musste sie leider sterben, weil dein Vater sie erschossen hat. Ich habe die Waffe geladen. Sonderlich schwer war es nicht.“ Alles begann sich zu drehen. Doch die Frage warum Uruha sich jetzt an mir rächen wollte. Was ich ihm getan hatte, war immer noch nicht beantwortet. Ich hatte ihm seine Mutter nicht wegnehmen wollten. Das war das Letzte gewesen was ich wollte. „Und warum hasst du mich jetzt so...?“, kam es über meine Lippen. Ich hatte auf einmal Blut im Mund. Mir kamen Kais Worte mit dem Münchhausen Syndrom in den Kopf. Uruha sagte nichts dazu. „Nach dieser Familien Tragödie bin ich von meinem Lehrer aufgenommen worden, dort habe ich drei Jahre gelebt. Doch ich habe immer im Auge behalten, was du tust. Und ich habe gesehen, dass du noch schöner wurdest, nun da du endlich frei warst. Und ich wollte dich endlich in meine Arme schließen. Ich wollte dich für mich haben. Ich wollte mich doch nur um dich kümmern. So wie du es brauchtest... Schatz...“ Mir kam ein schrecklicher Gedanke. Als ich Uruha kennen gelernt hatte, kurz danach war ich überfallen worden. Überfallen worden und vergewaltigt. Und ich hatte den Schmetterling auf meiner Wange eingeritzt bekommen. Ich konnte mich an nichts mehr erinnern, jedoch waren die Befunde eindeutig gewesen. Ein Arzt hatte mir das alles mitgeteilt. Uruha hatte sich um mich gekümmert, es hatte ihn nicht abgeschreckt, dass ich vergewaltigt worden war. Er hatte mich in seine Arme geschlossen und ich war krank geworden. Ich dachte, es wäre wie damals, als mein Vater mich missbraucht hatte, dass meine Seele es nicht verkraftet hatte. Ich strich über den Schmetterling in meiner Wange. Doch Uruha schüttelte den Kopf. „Ich hätte es nicht zugelassen. Ich habe es zu meinen Gunsten ausgenutzt, aber ich hätte dir niemals so etwas antun lassen können. Niemals... ich liebe dich doch. Ich liebe doch nur dich...“ Ich musste husten und mir lief Blut aus dem Mund und über die Lippen, über das Kinn und über den Hals. „Du bist doch schon damals meine Puppe gewesen. Schon damals, als ich auf dem Dachboden eingesperrt war...“ dann schwieg er und sah mich an. Ich musste dagegen ankämpfen nicht bewusstlos zu werden. Sterne begannen vor meinen Augen zu tanzen. „Wir haben jetzt zwei Möglichkeiten...“ Uruha strich über meine Wange. „Du stirbst jetzt, und ich komme mit dir mit... oder ich kümmere mich um dich meine schöne Puppe. Ich werde mich gut um dich kümmern. Wie in den Letzten Jahren. Ich werde immer für dich da sein. Ich werde dich nie verlassen. Aber ich werde auch nicht zulassen, dass du mich verlässt.“ Ich wollte nicht von Uruha weg. Ich liebte ihn doch so sehr. Und wenn das der einzige Weg war in dieser Welt mit ihm zusammen zu sein. Dann würde ich diesen Weg gehen. „Ich wollte doch gesund werden, damit wir glücklich zusammen sein können...“ hauchte ich leise doch ich wusste er würde es nicht verstehen. Er betrachtete mich. „Ich will immer bei dir sein. Egal was das für mich heißt... aber bitte Kai muss ins Krankenhaus. Er ist schwer verletzt.“ sagte ich leise. „Bleibst du bei mir?“ fragte Uruha mich. Ich sah ihn an. In diesem Moment wurde mir klar. Ich hätte ihn nicht verlassen können. Ich wäre nicht mit Kai mitgegangen. Ich konnte nicht ohne Uruha leben. Er hatte mich von meinem Vater befreit und ich hatte mich in ihn verliebt. Ich liebe ihn mehr als mein Leben. Er konnte das alles in meinen Augen sehen. Und verstand es. Uruha hielt mir eine unscheinbare Tablette hin. Ich öffnete den Mund und er legte die Tablette auf meine Zunge. Ich schluckte die Tablette und spürte dann seine süßen Lippen auf den meinen. Dann fühlte ich die Erschöpfung in meinen Körper zurück kehren. „Es ist gut, dass du wieder da bist mein Engel... ich habe dich vermisst....“ Uruha und ich wir würden immer zusammen sein. Für immer und ewig. Der Engel und seine Puppe. Die Puppe und ihr Engel... für immer und ewig. Auch wenn der Engel wahnsinnig war... Kapitel 2: one shot (ohne adult) -------------------------------- Butterfly Doll Puppen, Wesen aus Porzellan und Träumen gemacht.... Aoi Ich erwachte mitten in der Nacht und bemerkte, dass ich alleine im Bett lag. Ich sah mich verwirrt um wo war mein Freund? „Schatz...“, fragte ich leise in die Dunkelheit, doch ich erhielt keine Antwort. So setzte ich mich auf und versuchte die Übelkeit zu ignorieren, welche sich sofort bemerkbar machte. Ich hasste diese Krankheit, die mich dazu verdammte schwach und hilfebedürftig zu sein. Doch keiner der Ärzte bei denen ich gewesen war, konnte sich erklären woher diese Krankheit kam. Kein einziger. Und ich hatte es aufgegeben von einem Arzt zum Nächsten zu gehen. Sie meinten alle nur, dass es vielleicht etwas psychisches sein konnte. Und sie somit nichts tun konnten, nur raten zu einem Psychologen zu gehen. Ich tastete mich langsam vor, durch das Schlafzimmer, das diesen schönen flauschigen Teppich hatte, auf den Flur. Ich schloss leise die Schlafzimmertür vielleicht war Uruha ja nur kurz im Bad. Doch ich sah einen Lichtschein aus der Küche kommen. Ich öffnete die Glastür und trat in den schwach erleuchteten Raum. Dort stand Uruha in Unterwäsche und war dabei einen Tee vorzubereiten. Er erschrak fürchterlich, als er mich bemerkte. Er war total in Gedanken versunken gewesen. „Du hast mich erschreckt.“, sagte er leise. Ich lächelte. „Es ist ja auch sonst nicht meine Art nachts aufzuwachen. Geschweige denn herum zu laufen. Aber du warst nicht da und ich fühle mich so schrecklich einsam, wenn du nicht da bist“, erklärte ich mich. Er lächelte mich an, doch in seinen Augen sah ich einen bitter süßen Schmerz. Auf der einen Seite mochte er es, wenn ich ihn vermisste. Auf der anderen Seite fand er es schlimm, weil ich darunter litt. „Ich kann nicht schlafen und wollte mir noch einen Tee machen, damit ich endlich zur Ruhe komme. Ich habe morgen ein anstrengenden Termin vor mir. Aber eigentlich ist es nicht das. Es ist viel mehr das Wissen, dass ich dich bald für eine Woche alleine lassen muss. Es macht mich ganz krank, wenn ich nur daran denke...“, gestand mir der schöne junge Mann. Er nahm seine Tasse und wir gingen zurück ins Schlafzimmer. Ich legte mich ins Bett und kuschelte ich mich an ihn, als er sich auf das Bett gesetzt hatte. Ich selbst modelte ein paar Mal im Jahr für eine Zeitschrift, die alle drei Monate erschien. Im Vergleich zu der Arbeit meines Liebsten war es nicht viel, was ich verdiente, aber es hätte gereicht um davon leben zu können. Er kam immer mit, wenn ich meine Shootings hatte. Ich empfand es als Qual, wenn ich ihn schon zwei Tage lang nicht sehen konnte. Und mir graute es vor der Woche, die wir getrennt sein würden. Mir graute es vor dem alleine sein. Uruha hatte mich vor vier Jahren vor einem Schaufenster angesprochen und mich in ein Cafe eingeladen. Danach hatten wir uns öfter getroffen. Richtig vertieft hatte sich unsere Beziehung jedoch erst nach einem Discobesuch. Ich war alleine nach Hause gegangen, obwohl Uruha gewollt hatte, dass ich zu im kam. Aber ich hatte den Letzten Zug genommen und war nach Hause gefahren. Ich konnte mich selber an nichts mehr erinnern. Jedoch war ich überfallen und vergewaltigt worden. Und damit nicht genug, hatte mir der Mann, der das getan hatte, einen Schmetterling in die Wange geritzt. Jedes mal wenn ich in den Spiegel sah, wurde ich an diese Nacht erinnert. Erinnert an eine Nacht, an die ich mich nicht erinnern konnte. Für Uruha war meine Krankheit eine Folge der Nacht, an welche ich mich nicht mehr erinnern konnte. „Dein Körper scheint es nicht verkraftet zu haben. Und sperrt die Erinnerung daran.“, sagte Uruha immer, wenn es mir besonders schlecht ging. Er nahm mich dann in den Arm und hielt mich fest. „Vielleicht ist es auch nicht nur das. Vielleicht liegt der Kern in deiner Kindheit.“, sagte er manchmal. Für ihn war klar, das es kein körperlicher Defekt war, der meinen Körper so schwächte. Sondern dass er tief in meiner Seele verborgen lag und meinen Körper krank machte. Doch zum Glück gab es trotzdem Tabletten, die mir mein Leben wenigstens etwas erträglicher machten. Doch wenn ich schon an den nächsten Tag dachte, hatte ich ein flaues Gefühl im Magen. Ich wollte nicht alleine sein. Denn schon morgen würde er eine Nacht lang nicht zu Hause sein. Wir wussten beide, dass wir einander vermissen würden und es fast schon körperlich schmerzhaft war, so lange von meinem Liebsten getrennt zu sein. Von meinem Engel. Doch ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Uruha machte sich jetzt schon viel zu viele Sorgen. Das sollte er nicht tun. Ich wollte, dass er sich vollkommen auf seine Arbeit konzentrieren konnte. „Ich werde gut auf mich aufpassen. Ich habe ja alles hier. Und eine Nacht halte ich auch ohne dich aus. Auch wenn es schwer sein wird...“, ich versuchte tapfer zu klingen. Uruha sah mich an und lächelte. „Ich habe mir etwas überlegt. Kai wird hier wohnen für die Zeit, in der ich nicht da bin. Du erinnerst dich, ich habe dir schon ab und an von ihm erzählt. Ich denke es ist besser, wenn er hier ist für die Zeit in der ich nicht da sein kann. Denn ich kann dich nicht alleine lassen. Wenn dir etwas passiert. Ich könnte es nicht.“ Ich schmiegte mich an meinen Liebsten. „Ich... ich würde es schon überleben.“ Doch meine Einwände ließ er nicht gelten. Er hatte panische Angst davor, dass ich meine Tabletten verwechseln könnte, oder eine Überdosis von einer nehmen. Es war einmal passiert und seit dem hatte er Angst davor mich alleine zu lassen. Und so nickte ich. „Ich habe nichts dagegen, wenn Kai hier wohnt. Warum auch? Wenn er ein Freund von dir ist, dann kann er ja nur nett sein.“ Damit beendeten wir das Thema und genossen die wenigen Stunden, die uns jetzt noch zusammen blieben. Er schmiegte sich eng an mich und wir küssten uns zärtlich. „Ich liebe dich, mein Engel...“, hauchte ich in sein Ohr. Er strich sanft über meine Wange, fuhr zart über die Narben und schwieg einen Moment. „Und du bist meine schöne Puppe...die ich über alles Liebe“, hauchte er leise. Als Uruha mich kurz danach weckte, war es noch dunkel. Er küsste mich zärtlich auf den Mund. Er war schon perfekt angezogen und würde jetzt gleich gehen. Normalerweise war Uruha immer schon fort, wenn ich morgens erwachte. Doch heute morgen hatte er mich geweckt damit wir uns noch von einander verabschieden konnten. Mein Körper brauchte mehr Schlaf, war schneller erschöpft als der Körper eines gesunden Menschen. „Ich liebe dich...“, flüsterte ich leise. Er zog mich eng an sich und hielt mich für einige Sekunden so fest. „Wir sehen uns Morgen.. wieder... Bitte passe auf dich auf mein Schatz und wenn etwas ist. Dann ruf bitte an. Egal welche Uhrzeit.“, dann ging er. Und noch ehe er die Wohnung verlassen hatte, war ich schon wieder in einem erschöpften Schlaf versunken. Und erwachte erst drei Stunden später, zwar wach aber trotzdem nicht richtig ausgeruht. Ohne Uruha ging ich kaum noch weg. Er begleitete mich zu den Shootings und wenn ich Lust hatte einkaufen zu gehen, dann ging ich immer mit Uruha zusammen. Wir gingen auch zusammen ins Kino oder auf Feste. Er nahm sich immer Zeit für mich. Immer. Und ich hatte jedes mal ein schlechtes gewissen wenn ich wusste, dass er eigentlich arbeiten musste, aber sich Zeit für mich nahm. Und das alles nur weil ich krank war. Und er sich nicht verzeihen konnte, dass er mich einmal alleine hatte nach hause gehen lassen. Und mir da schreckliche Dinge angetan worden waren. Ich fand einen süßen Liebesbrief meines Schatzes. Er überraschte mich fast jeden Morgen mit einer kleinen Aufmerksamkeit. Manchmal war es eine kleine Kerze an einem anderen Tag eine Blume, einmal hatte er mir ein Herz aus Schnee in den Kühlschrank gestellt, weil ich gerne welchen angefasst hätte aber leider nicht raus konnte, weil es mir sehr schlecht gegangen war. Und auf der Terrasse lag kein Schnee. Neben dem Brief lag meine Tablettendose für heute und auch eine für Morgen. Ich seufzte. Es war jetzt schon wieder Zeit die erste Dosis zu nehmen. Uruha hatte schon wieder mal alles für mich vorbereitet. Ich musste den Tee nur noch aufgießen. Ich verspürte keinen Hunger. Aber dennoch aß ich etwas. Dann nahm ich die Tabletten und schluckte sie herunter. Mit dem Tee setzte ich mich dann ins Wohnzimmer und beschloss das Buch, welches ich gestern angefangen hatte zu lesen, heute weiter zu lesen. Ich wusste schon lange nicht mehr, was ich alles schluckte um einen Tag zu überstehen. Es war Uruha, der alles für mich bereit legte. Ich vertraute ihm so vollkommen, wie ich nie einem Menschen in meinem Leben vertraut hatte. Er kümmerte sich immer darum, dass ich alles bekam, was ich brauchte. Ich hatte gekocht als Uruha und Kai am Abend kamen. Uruha freute sich und lächelte mich zärtlich an. Ich konnte in seinen Augen etwas sehen, das mein Herz höher schlagen ließ, in ihnen brannte ein Feuer. Ein Feuer, das sich auch fast augenblicklich in mir entzündete. „Darf ich vorstellen, das ist mein Kollege und Freund Kai. Kai, das ist mein Liebster Aoi.“ Ich lächelte Kai an. Nach der Begrüßung wollte ich mich um das Essen kümmern, doch das ließ Uruha nicht zu. Er wollte nicht, dass ich das alles machte. Eigentlich hatte er nicht mal gewollt, dass ich koche. Aber ich hatte doch so gerne etwas tun wollen und ich Kochte gerne. Mein Schatz hatte sich damit abgefunden, dass ich kochte und wir dann zusammen, nach dem er von der Arbeit kam, aßen. Wir setzten uns ins Wohnzimmer zum essen. „Ich habe schon viel über dich gehört..“, sagte Kai irgendwann zu mir. Uruha war in der Küche und holte noch etwas zu trinken, damit wir den Abend gemütlich ausklingen lassen konnten. Die Worte Kais machten mich neugierig. Was erzählte mein Schatz über mich. „Was sagt er denn?“, fragte ich den jungen Dunkelhaarigen. „Das er eine wunderschöne Puppe zu Hause hat. Eine, die ganz viel Pflege braucht.“ Kai dachte einen Moment nach. „Ich habe zuerst gedacht, er hätte wirklich eine Puppe.“, er lachte leise. „Aber dem war nicht so. Er hat mir mal ein Bild gezeigt. Da hast du ausgesehen wie eine Puppe, eine wunderschöne Puppe. Bis ich dann durch Zufall, eine Zeitschrift in der du modelst, gefunden habe. Da ging mir erst auf, dass er mit einem Model zusammen ist. Dass du ein Mensch bist und keine Puppe.“ Ich lächelte in mich hinein. „Er hatte schon immer einen Fable für Puppen. Solange ich ihn kenne. Und ich sah schon immer aus wie eine Puppe.“, sagte ich. „Und jetzt noch mehr. So blass wie ich bin, und so schwach...“, ich seufzte. „Ich frage mich oft, wie er das alles schafft. Ich kenne nur einen anderen Menschen auf dieser Welt, der sich so um mich gekümmert hat. Meine Stiefmutter. Als mein Vater und ich bei ihr eingezogen sind. Sie war immer für mich da, auch wenn Uruha sich noch viel mehr um mich kümmert. Uruha opfert mir sein Ganzes Leben auf...“ „Weil ich dich liebe, mein Schatz.“, hörte ich eine Stimme hinter mir. Ich lächelte und lehnte mich an meinen Freund. „Weil du mein Ein und Alles bist.“ Ich genoss es seinen Körper so an meinem zu spüren. Wir schwiegen eine kleine Weile. Dann jedoch brach Uruha sein Schweigen. „Kai, was Aois Krankheit betrifft. Seine Tabletten und was mein Schatz noch so braucht, bereite ich vor. Ich habe viel zu viel Angst davor, dass Aoi etwas durcheinander wirft und nachher etwas falsches nimmt. Deshalb machen wir immer Tee für Aoi und anderen für mich und unsere Besucher. Achte also bitte darauf, das du seine Tabletten nicht in Unordnung bringst. Am besten gehst du da gar nicht dran und dass du nicht Aois Tee trinkst. Ansonsten kannst du tun, was du willst.“ Kai nickte. „Ich glaube, dass bekomme ich hin.“, er strahlte uns an. „Jetzt musst du dir zumindest nicht solche Sorgen machen, wenn du nächste Woche weg bist.“, sagte ich leise und versuchte immer noch stark zu klingen. Uruha zog mich fester in seine Arme. „Ich würde dich lieber mitnehmen. Aber ich glaube nicht, dass du stark genug für diesen Flug bist. Und der ganze Stress. Das kann ich dir alles nicht antun.“ Das glaubte ich selber auch nicht, dass ich so eine Reise gut überstehen würde. Kai gähnte und erhob sich. „Ich denke, ich werde mich jetzt hinlegen. Ich muss morgen noch lange arbeiten und Übermorgen auch. Ich habe mir frei genommen für die Zeit, in der Uruha nicht hier ist.“ Ich erhob mich und sagte. „Ich zeige dir dein Zimmer.“ Wir hatten eine große Wohnung, so fühlte ich mich nicht ganz so eingesperrt. Ich liebte große Räume. Und wir hatten auch eine schöne Terrasse. Ich führte ihn in das großzügige Gästezimmer mit eigenem Badezimmer. „Bitte fühle dich wie zu Hause. Und Schlaf gut.“ Kai sah mich an. „Du liebst Uruha sehr, nicht wahr?“, fragte er leise. Liebe... „Ich liebe ihn mehr als mein Leben. Ich würde alles für ihn tun. Alles damit er glücklich ist. Er gibt mir so viel, ich wünschte ich könnte es ihm in Ansätzen zurück geben. Er ist mein Ein und Alles. Der Sinn meines Lebens.“ Ich schenkte ihm ein Lächeln und verließ den Raum. Uruha war dabei alles weg zu räumen. „Soll ich dir helfen, mein Schatz?“, fragte ich ihn. „Iie.. geh du ins Bad und machst dich Bett fertig. Ich komme gleich zu dir.“, sagte mein Freund und sah mich an. Doch ich wollte noch nicht schlafen. Ich wollte etwas ganz anderes. „Ich will noch nicht schlafen, mein Schatz.“ flüsterte ich leise. Und presste mich an seinen Körper, damit er spürte dass ich seinen Körper heute Nacht wollte. „Bitte ich will noch nicht schlafen...“ Er stellte das feine Geschirr in den Schrank und nahm mich dann in die Arme. „Ich komme gleich zu dir, wenn ich hier alles fertig gemacht habe.“ Er küsste mich lange auf den Mund. Ich nickte und ging dann ins Badezimmer. Ich zog mich aus und betrachtete meinen dünnen blassen Körper. Ein Körper in dem nicht viel Kraft steckte. In dem nicht viel steckte, was sie zu lieben lohnte und doch tat Uruha es. Für mich war es immer noch ein Wunder. Ich zog mir meine Schlafsachen an. Ich machte mich schnell fertig und ging dann ins Schlafzimmer. Ich kuschelte mich in das große Bett und wartete auf Uruha. Es dauerte noch eine Weile bis er dann zu mir kam. Ich war schon halb in das Land der Träume abgedriftet. Er löschte das kleine Licht, welches ich angelassen hatte, und kam zu mir ins Bett. Ein paar Augenblicke lagen wir einfach nur im Bett und lauschten auf die Atemzüge des anderen. Uruhas regelmäßiger Atem hatte eine beruhigende Wirkung. Ich spürte nach einer kleinen Weile, wie seine Finger dann zart über meine Haut streichelten. „Ich werde immer auf dich aufpassen, meine Puppe...“, flüsterte er leise. Ich schmiegte mich an ihn. Seine Finger streichelten zärtlich über meinen Körper und ich zog ihn an mich. Ganz fest. Ich wollte ihn am liebsten nie wieder los lassen. Seine Lippen verbrannten meine Haut und entzündeten immer mehr kleine Flammen der Lust in mir. Wir streichelten und küssten uns lange, wir ließen uns alle Zeit der Welt. „Ich will nicht, dass du gehst...“, hauchte ich leise gegen seine Haut. Ich wollte einfach nicht, dass er ging. Doch es musste sein. Das wussten wir beide. Er küsste mich intensiv auf den Mund. „Ich will doch auch nicht gehen.“ erklärte er leise. Aber wusste es. Wir beide wussten es. Er spreizte meine Beine und ließ sich dazwischen nieder. Ich ließ mich gerne von meinem Schatz verwöhnen. Und wenn wir uns liebten, war Uruha immer so zärtlich. Er hatte mir mein Vertrauen in die körperliche Liebe wieder gegeben. Es war wunderbar mit ihm. Er küsste mich immer wieder heiß auf den Mund und streichelte mich. Dann schob er mein Hemd nach oben. Ich ließ es ausziehen und stöhnte genüsslich auf. Mein Freund wusste genau, was ich liebte. Er knabberte an meinem Hals und presste sich an meinen Körper. Ich hielt ihn eng fest. „Ich bin ganz vorsichtig...“, hauchte mein Freund und küsste mich weiter. Seine Finger glitten nach unten über meine Brust und er küsste mein Brustbein. Meine Augen waren geschlossen. Ich spürte wie sich mein Atem beschleunigte und mein Körper gegen die weichen Lippen drückte. Er kam zu meinem Piercing und strich erst vorsichtig mit seinen Fingern darüber. Er nahm es dann vorsichtig in seinen Mund und zog sanft daran ehe er weiter nach unten glitt. Meine Finger verkrallten sich immer wieder im Bettlaken und ich war willig ihm alles zu geben, was er von mir wollte. Seine Finger glitten unter den Bund meiner Unterwäsche und schoben sie langsam herunter. Er sah mir tief in die Augen und ich drohte in seinen zu versinken. Meine Finger glitten an seien Seiten herunter und ich zog ihm ebenfalls, dass nun sehr störende Stückchen Stoff herunter, welches er trug. Uruhas Körper war anders als meiner. Er war schlank, aber er hatte Kraft. Und ich liebte es seinen Körper zu berühren und von ihm berührt zu werden. Er ließ sich wieder vorsichtig auf meinen Körper sinken und begann von neuem mich um den Verstand zu küssen. Ich wollte ihn jetzt spüren. „Schlaf mit mir...“, hauchte ich zwischen zwei Küssen gegen seine rot geküssten Lippen. Er lächelte mich zärtlich an. Ich drückte ihm das Gleitgel in die Hand und sah zu wie er etwas auf seinen Fingern verteilte und die Tube dann neben sich auf das Bett legte. Meine Blicke glitten von seinen Fingern zu seinem Gesicht, in welchem ihm nun vereinzelte Haarsträhnen hingen. Ich spreizte meine Beine noch etwas weiter und sah ihn auffordernd an. Er küsste mich wieder leidenschaftlich auf den Mund und drang dann vorsichtig mit einem Finger in mich ein. Er war niemals stürmisch. Immer beherrscht. Er hatte immer erfühlt, ob ich mit ihm schlafen wollte, oder nicht. Ich wusste nicht woher er diese einzigartige Fähigkeit hatte. Ich hätte ihm nie was abgeschlagen. Niemals. Doch er fühlte immer, wenn es bei mir nicht ging. Manchmal wusste ich selber nicht, warum ich mich nicht wohl dabei fühlte. Denn schließlich war es ja Uruha. Aber trotzdem ging es manchmal nicht. Doch jetzt hatte ich Lust. Ich genoss es wie er mich küsste, genoss es seine Finger in mir zu spüren. Und was ich noch viel mehr genoss, dass wissen, dass wir gleich heiß und innig miteinander verbunden sein würden. Dieses Wissen ließ den Druck in meiner Lendengegend ansteigen. Wir liebten uns sehr leidenschaftlich. Nach dem wir uns beide wieder beruhigt hatten, zog er mich in seine Arme und wir lagen still nebeneinander und fühlten uns einfach nur gut. „Das war schön, Aoi.“, flüstere mein Freund. Ich lächelte und streichele ihn sanft. Es war ein regnerischer Tag, an dem Uruha das Haus verließ. Ich stand an dem großen Fenster und sah herunter auf die Straße. Ich spürte seine Lippen noch auf den meinen, als er mir diesen langen, heißen Abschiedskuss gegeben hatte. Aber jetzt war er weg und würde erst in einer Woche wieder da sein. So lange waren wir noch nie von einander getrennt gewesen. Nie. Ich betrachtete die Leute unten auf der Straße und hielt nach meinem Liebsten Ausschau. Als kleinen Menschen konnte ich Uruha erkennen, wie er hoch sah zum Fenster. Sich dann abwandte und in das wartende Taxi stieg, welches ihn zum Flughafen bringen würde. Ich wollte nicht alleine sein und spürte wie mir die Tränen kamen. Doch ich schluckte sie herunter. Ich war nicht alleine und ich wollte Kai nicht zeigen, wie sehr ich jetzt schon darunter litt, dass Uruha eine Woche lang wegbleiben würde. Kai trat ins Wohnzimmer und sah mich am Fenster stehen. „Er kommt doch wieder...“, sagte er mit einem kleinen Lächeln. Und nahm mich dann einfach in die Arme. Und es tat gut. Ich fühlte mich sicher und geborgen. Das war ein wunderbares Gefühl. „Hai.. ich weiß... er kommt wieder. Aber...“, hauchte ich leise. „Ich vermisse ihn so sehr. Und ich habe Angst....“, flüsterte ich leise und schon hatte ich wieder tränen in den Augen. Ich wusste nicht, warum ich mit Kai darüber redete, ich kannte ihn ja eigentlich gar nicht. Aber mein Körper ließ sich von ihm berühren und seine Ausstrahlung war so ruhig und gelassen. Das alles ließ mich ihm vertrauen. Kai setzte sich auf das Sofa und betrachtete mich. „Wovor hast du Angst?“, fragte er dann in einem ernsten Ton. „Es mag selbstsüchtig klingen, wahrscheinlich ist es das auch, aber ich habe Angst davor, dass er merkt wie viel freier das Leben ohne mich ist. Wie viel mehr Zeit er für Dinge hat, die ihm Spaß machen. Wie viel einfacher es ist, sich nicht ständig um jemanden, wie mich kümmern zu müssen. Dabei wünschte ich doch, dass ich gesund wäre damit ich mit ihm zusammen sein kann. Dann hätte ich jetzt mit ihm weggehen können. Aber ich bin hier an die Wohnung gebunden. Ich kann nicht gut alleine weggehen. Und um ehrlich zu sein. Habe ich etwas Angst davor alleine das Haus zu verlassen.“, gestand ich. Kai schenkte mir ein verständnisvolles Lächeln. „Es ist okay Angst zu haben, aber er wird wieder kommen.“, sagte er leise. „Er liebt dich doch. Glaub mir, so sehr wie er dich liebt, er würde dich nie und nimmer verlassen. Wenn ich ehrlich bin, hat er die gleiche Angst davor, dass du ihn verlassen könntest. Das wäre für ihn das schlimmste auf dieser Welt.“, sagte er leise. Ich lächelte. „Ich mache Tee. Möchtest du auch eine Tasse haben?“, fragte ich Kai. Dieser nickte. „Gerne. Soll ich dir helfen?“ Ich schüttelte den Kopf. „Bleib einfach sitzen. Ich hole alles...“ Ich stand auf und ging in die Küche. Dort goss ich zwei Tassen Tee ein und brachte alles ins Wohnzimmer. „Macht es dir aus, wenn ich gleich etwas arbeite?“, fragte Kai mich. Ich schüttelte den Kopf. „Du kannst dich in Uruhas Arbeitszimmer setzen. Ich werde irgendwo hier im Haus sein. Wenn etwas ist oder so, musst du einfach nur nach mir rufen.“ Beim Abendessen kamen wir auf meine Familie zu sprechen. Kai hatte wissen wollen ob unsere Familien diese Beziehung akzeptierten. „Mein Vater weiß nichts von meiner Beziehung. Und ich habe auch keinen Kontakt mehr zu ihm.“, sagte ich. Kai sah mich an und ich sah in seinen Augen, dass er nicht wusste ob er fragen durfte. Ob er wissen durfte was geschehen war oder, ob er es lieber bleiben lassen sollte. Ich beschloss es ihm zu sagen. „Es ist keine schöne Geschichte...“, warnte ich ihn vor. „Ich hatte eine schöne Kindheit, bis kurz vor meinem sechsten Geburtstag. Meine Mutter einen Unfall hatte und starb. Schon damals wusste ich, das der Unfall kein Unfall gewesen war und das belastete mich. Doch ich konnte mich niemanden mitteilen und litt schrecklich unter dem Verlust meiner Mutter. Sie und ich haben ein sehr enges verhältniss zueinander gehabt. Damit nicht genug heiratete mein Vater eine neue Frau. Kaum ein halbes Jahr später. Es war eine wunderschöne Frau, sie war ein Engel. Und sie schaffte es auch mir meine Mutter zu ersetzen. Auch wenn ich es ihr alles andere als leicht gemacht habe. Wir zogen auf das Landhaus, was sie bewohnte. Wenn mein Vater tagsüber arbeitete waren wir alleine. Sie hat sich so gut um mich gekümmert. Und versucht mir eine gute Mutter zu sein. Aber der Verlust meiner Mutter machte mich krank. Der Arzt sagte, ich habe den Tod meiner Mutter nicht verkraftet.“ Ich hielt einen Moment inne und versuchte mich an die Zeit zu erinnern. „Meine schöne Stiefmutter hat sich immer um mich gekümmert. Bis ich fünfzehn war. Sie hat meine Depressionen ertragen, meine Krankheit. Meine Abweisungen gegen alles, was sie mir geben wollte. Eines Abends hatte mein Vater zu viel getrunken. Er war nie ein angenehmer Mensch gewesen. Niemals. Und an diesem Abend nahm er seine Waffe und zielte auf seine Frau. Normalerweise war die Waffe nicht geladen und so verkannte sie den Ernst der Lage. Er erschoss sie. Und wurde darauf hin ein gesperrt. Er sitzt bis heute und in alle Ewigkeit. Ich habe mich langsam von meiner Krankheit erholt und als ich achtzehn war begann ich zu modeln. Dann als ich zwanzig wurde habe ich Uruha kennen gelernt. Jetzt sind wir seid vier Jahren zusammen. Und ich bin so glücklich.“ schloss ich meine kleine Geschichte. Kai hatte mich reden lassen. Dann aber fragte er. „Warum war die Waffe geladen?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Wahrscheinlich hat er es selber getan... und es dann vergessen hatte.“, es gab etwas, dass wusste Kai nicht. Und das würde er auch nie erfahren. Wenn er es wusste, dann würde auch Uruha es erfahren. Und das wollte ich nicht. Das durfte nicht geschehen. Das ich mich darüber freute, was geschehen war, durfte ich niemals jemandem sagen. „Und Uruhas Familie?“, fragte Kai dann. „Er hat keine Familie. Er hat gesagt seine Eltern sind tot und Geschwister hat er nicht. Also gibt es von seiner Seite aus niemanden, der uns das Leben noch schwerer Machen könnte. Ich mache es ja leider schon schwer genug... oder?“, fragte ich leise. Wir schweiften vom Thema ab und verbrachten einen schönen Abend zusammen. Ich zog mich erst recht spät ins Bett zurück und bemerkte dann mit Schrecken, das ich vergessen hatte meine Tabletten zu nehmen. Doch jetzt war es zu spät. Jetzt konnte ich diese nicht mehr nehmen. Mit Bangen schlief ich ein und war auf eine schlimme Nacht gefasst. Doch diese blieb aus. Ich schlief bis zum nächsten Morgen durch und fühlte mich sogar gut. Besser. So als habe ich eine Nacht mit erholsamen Schlaf verbracht. Ich fühlte mich wirklich viel besser. Kräftiger. Ich stand auf und ging in die Küche. Dort stand Kai und kochte Tee. „Ich dachte mir, ich mache den Tee für dich auch schon mal mit. Es lag ja alles bereit.“, sagte er. Ich lächelte ihn an. „Das ist lieb von dir.“ Ich griff zu meinen Tabletten und nahm diese welche für heute morgen vorgesehen waren. Kai betrachtete mich aufmerksam. „Weiß du eigentlich was du da so alles nimmst?“ Ich sah ihn an und zögerte mit der Antwort. Nein, ich wusste nicht was ich da so nahm. Schon lange nicht mehr. „Iie.. ich weiß es nicht genau. Uruha kümmert sich um alles. Ich vertraue ihm, dass er sich gut um mich kümmert.“, erklärte ich mit einem Lächeln auf den Lippen, dass meinem Liebsten galt. „Vielleicht solltest du die Tabletten einfach mal absetzten und dich auf etwas anderes einlassen.“ Kai betrachtete nachdenklich die ganzen Tabletten. „Es kann nicht gesund sein so viel zu nehmen, absolut nicht gesund. Du solltest alle Tabletten absetzen und es dann mit einer Klopftherapie versuchen. Es ist doch eine Psyschische Sache und keine körperliche.“ Ich sah ihn fragend an. „Du setzt alle Medikamente ab. Uruha hat zu mir gesagt, es sei ein psychischer Grund und keine körperlicher. Diese Klopftherapien helfen wirklich gut. Vielleicht bist du auch nur verdammt allergisch auf etwas. Etwas was man jeden Tag zu sich nimmt oder so. Vielleicht würde das helfen.“ „Ich werde mit Uruha darüber reden...“, sagte ich. Ich musste erst mal selber über diese Worte nachdenken. Das war gerade zu viel Information auf einmal gewesen. Kai nickte. „Das solltest du...“, sagte er und lächelte wieder sein unergründliches Lächeln. „Aber am ende ist es deine eigene Entscheidung. Und nicht die von Uruha, was du tust.“ Am Abend rief ich meinen Schatz an. Ich erzählte meinem Liebsten von Kais Vorschlag. Ich hätte mit einer besorgten Reaktion gerechnet. Damit das er nicht sicher war, ob es gut war. Doch er wurde sauer. „Du wirst deine Tabletten nicht absetzen...“, er schien auf einmal sehr böse. So kannte ich ihn nicht. „Findet Kai es lustig mit DEINEM Leben zu spielen? Was denkt er sich eigentlich dabei. Ich dachte, er und ich seien Freunde und er würde sich gut um dich kümmern.“ „Uruha...“, ich wollte ihn unterbrechen. „Aber er will dich dazu überreden dein Leben kaputt zu machen. Und dann auch noch wenn ich nicht da bin...“, fauchte er mich an. „Solltest du etwas der gleichen tun....“ Ich war so verstört, dass ich anfing zu weinen. Das brauche ihn zur Besinnung. Denn ich hatte das Schluchtzen nicht mehr unterdrücken können. „Wir beide...“ er versuchte sich zu beruhigen. Ich versuchte mich auch wieder zu beruhigen.. „Wir beide unterhalten uns, wenn ich wieder da bin. Okay? Ich habe einfach nur Angst, dass etwas passiert. Ich will nicht, dass es dir schlecht geht. Wirklich nicht. Und deshalb will ich nicht das du jetzt etwas überstürzt tust und ich kann nicht da sein um dir zu helfen und dich zu unterstützen..“ Ich nickte. „Hai Schatz... wir reden wenn du wieder da bist.“ Ich verstand seine Angst und auch seine Wut. Ich hätte wohl genau so reagiert. „Ich liebe dich doch Aoi.“, flüsterte mein Schatz und ich hörte das er mit den Tränen zu kämpfen hatte. Das hatte ich auch schon wieder, aber diesmal weil ich ihn so vermisste. Ich liebte ihn auch. „Ich liebe dich doch auch... ich liebe dich so sehr... mein geliebter Engel. Und bitte wein wenn du hier bist. Und ich dich in den Arm nehmen kann.“ Kai stand in der Tür und legte den Kopf schief. „Anou...“ Ich sah ihn an und hatte das Gefühl das ich diese Situation erklären musste, was jetzt gerade geschehen war. „Er ist bestimmt einfach nur überfodert...“, sagte ich und versuchte die heftige Reaktion von Uruha zu erklären. Nicht nur Kai, sondern auch mir selber. Er war besorgt um mich. Ich würde nichts unternehmen bis Uruha wieder hier war. Kai sagte nichts dazu. Er strich mir die Haare aus dem Gesicht. Und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Leg dich hin und schlaf. Morgen werden wir beide noch mal darüber reden. Damit erst einmal du verstehst, was ich dir vorgeschlagen habe. Damit wir dann, wenn du es immer noch willst deinen Schatz dazu überreden können und er auch keine Einwände dagegen hat. Er hat vielleicht Angst davor, dass es dir noch weniger helfen könnte. Also mein Plan, wir machen uns schlau und dann werden wir noch mal mit ihm reden...“ Ich nickte, dass war gut. Langsam wurde mein Kummer auch durch Zuversicht verdrängt, wenn ich wieder gesund werden würde... Wenn ich endlich wieder gesund sein könnte. Ich könnte Uruha so viel geben. Wir konnten so viel zusammen unternehmen. Ich wollte viele Sachen unternehmen und alle mit Uruha an meiner Seite. „Wir wollten zusammen Reisen, da könnten wir es endlich tun.“, flüsterte ich leise. Kai drückte mich noch einmal kurz und dann verschwand er. Als ich am Morgen erwachte war Kai schon wach, er musste ein richtiger früh Aufsteher sein. Er hatte im Wohnzimmer schon alles vorbereitet selbst meinen Tee hat er schon fertig gemacht. Ich setzte mich auf das Sofa und wir frühstückten zusammen. „Wie geht es dir?“, fragte Kai mich, seine Augen betrachteten mich aufmerksam. Ich horchte in mich hinein. „Ich fühle mich seltsam. So als fehlt mir etwas. Aber ich weiß nicht, was mir fehlen könnte.“ Kai nickte verstehend. Doch er sagte nichts. „Was meinst du, wollen wir heute einen kleinen Spaziergang machen?“, brach das Schweigen nach ein paar Minuten, als ich meine Tabletten genommen hatte. Ich wusste nicht ob es gut war. „Ich weiß nicht, ob ich das schaffen kann...“, gestand ich ihm. „Ach komm schon, nicht weit. Nur ein Stück. Wir können auch viele Pausen machen. Aber du solltest mal wieder hier aus der Wohnung raus. Und ich mag auch etwas raus gehen.“ Ich ließ mich also dazu überreden und zog mich hübsch an. Ich wollte schön aussehen, wenn ich nach draußen ging. Und so gab ich mir sehr viel Mühe. Als ich fertig war sah Kai mich bewundernd an. „Du siehst wirklich wunderschön aus, wenn du nicht so Puppenhaft wärst, würde ich mich glatt in dich verlieben...“, dann lächelte er mich wieder so strahlend an. Ich wurde etwas rot. Denn so was war ich nicht gewohnt, dass mir jemand so etwas sagte. Erstens hatte jeder Angst sich den Zorn von Uruha zu zuziehen und ich wollte es auch gar nicht hören. Ich hatte meinen Freund fürs Leben schon gefunden. Doch es schmeichelte mir, dass Kai so etwas sagte. Und gleichzeitig ausschloss, dass er es jeh tun würde. Wir fuhren in die Stadt. Ich hatte die ganze Zeit Angst, ich könnte wieder mal einen Schwächeanfall haben. Aber nichts der gleichen geschah. Ich fühlte mich seltsam, aber stark genug um das hier durch zu stehen. Wir schlenderten durch die Straßen und ganz meiner Gewohnheit nach verließ ich bald die großen Einkaufstraßen und ging in die kleineren Straßen. Kai sagte nichts, und folgte mir einfach. Wir machten ab und an eine kleine Pause, damit ich mich erholen konnte. Auf einmal stand ich vor dem Laden, vor dem ich Uruha kennen gelernt hatte. „Hier hat er mich angesprochen...“ sagte ich unvermittelt und in Gedanken versunken.. Kai sah in die Auslage. „Wer hat dich angesprochen?“ Seine Augen wanderten über die alten Spielsachen, die ausgestellt waren. „Uruha...“, gab ich zur Antwort. Ich dachte an den Tag zurück. ~Back view~ Es war kalt und es roch nach Schnee. Ich freute mich über den Schnee. Auch wenn er hier nie lange liegen blieb. Ich mochte es, diese unschuldigen, weißen Flocken vom Himmel fallen zu sehen, wie der Flaum von kleinen Engeln, welche nun ihre richtigen Federn bekommen würden. Ich betrachtete die Auslage eines kleinen Ladens. Aber ich konnte mich nicht überwinden den Laden zu betreten. Es waren Puppen im Schaufenster ausgestellt. Ein Kaleidoskop lag in einem kleinen Kasten der mit Samt ausgeschlagen war. Es hätte mir sicherlich gefallen, es geschenkt zu bekommen. Damals... Ich hatte viele Sachen bekommen, als ich ein Kind war, doch nie wirklich die Dinge, die ich mir gewünscht hatte. Jedes Ding was ich bekommen hatte, hatte ich gehasst. Es waren nie Geschenke gewesen, die von Herzen kamen. Auch eine Spieluhr stand im Schaufenster. Fasziniert sah ich die Spieluhr an. Sie sah so schön aus. Es war ein Karussel mit zwei Etagen. Doch es gab keine Schlitten oder Gondeln oder Feuerwehrautos zum Sitzen. Es gab wunderschön ausgearbeitete Drachen, Pferde mit Flügeln Eine große, schwarze Katze und auch eine Kutsche, die von vier großen Vögeln gezogen wurde. Auch gab es einen Baum in dessen Ästen man sich nieder setzen konnte. Und ein Boot, welches in einem kleinen Wasserbecken lag. Und überall saßen kleine Gestalten mit Flügeln. Sie alle trugen Masken. Ich überlegte was für eine Melodie sie wohl spielen mochte. Diese wunderschöne Spieluhr musste sicherlich eine wunderschöne, melancholische Melodie spielen. So in Gedanken bemerkte ich den jungen Mann neben mir erst, als er mich ansprach. „Überlegst du gerade, ob du wieder zurück ins Schaufenster steigst? Zu den anderen.“ Ich sah ihn verwirrt an und sah, dass er auf die Puppen deutete. Ich lächelte ihn an. „Nein, ich steige nicht zurück. Ich bin doch gerade erst lebendig geworden.“ Der junge Mann sah so wunderhübsch aus und mein Herz begann schneller zu klopfen. Was hatte solch eine Schönheit nur dazu gebracht mich anzusprechen.. „Nein ich muss gestehen, ich war nie eine Puppe. Zumindest nicht in meinem jetzigen Leben. Vielleicht war ich ja in meinem früheren Leben eine Puppe..“ Der junge Unbekannte betrachtete weiter die Puppen in der Auslage. „Sie sind fein gearbeitet. Brilliante Arbeit, es hat jemand sein ganzes Herz in diese Puppen gegeben, man kann es fast schon fühlen. Schade, dass diesen armen Puppen niemand ein zu Hause geben will...“ Wir schwiegen und ich wollte mich schon höflich verabschieden und meiner Wege gehen. Als er schon etwas sagte. „Wo du nun einmal deinem Schaufenster entstiegen bist, darf ich dich vielleicht in ein Cafe einladen? Dann verrate ich dir auch meinen Namen.“ back view end. Ich stand so in meine Gedanken vertieft vor diesem Schaufenster und sah, das immer noch die schöne Spieluhr dort Stand. Und diesmal wollte ich sie kaufen. „Kai, würdest du etwas für mich tragen?“ Kai sah mich an und lächelte. „Was möchtest du denn haben?“ Ich deutete auf die Spieluhr. „Es ist eine schöne Spieluhr auch wenn sie auf mich eher eine gruselige Wirkung hat. Aber gut, komm wir kaufen sie und dann trage ich sie für dich. Ich bin eh schon so stolz, dass du so lange durchgehalten hast.“ Ich erstaunte mich selber. Wir betraten den Laden und eine alte Frau sah uns Fragend an. „Ich hätte gerne die Spieluhr im Schaufenster...“, begann ich zögerlich. Obwohl ich eigentlich keine Angst haben musste. Die Spieluhr war ausgestellt und war sicherlich auch zum Verkauf. Wir gingen zusammen in den Laden und fragten nach der Spieluhr. Ich bekam die Spieluhr und konnte den Laden glücklich verlassen. Kai trug die Tasche, in der der Kasten verstaut war, in welchem die Spieluhr sich nun befand. Doch als wir zu Hause waren, merke ich, dass ich total müde war und mich sehr erschöpft fühlte. Kai kochte für uns etwas zu essen, während ich mich im Wohnzimmer hingelegt hatte und vor mich hin träumte. Nach dem Essen befassten wir uns mit der Spieluhr. Diese musste nicht nur aufgezogen werden, sondern auch noch mit Wasser befüllt werden. Mir fiel etwas auf, was mir vorher nicht aufgefallen war, was mir gar nicht hatte auffallen können. Die kleinen Figuren weinten. Die Melodie war wunderschön. Kai kümmerte sich wirklich gut um mich. Denn am nächsten Tag ging es mir richtig dreckig. Ich konnte nicht mal aufstehen, oder mich gut bewegen. Bestimmt hatte ich mich überanstrengt. Doch als mein Schatz anrief sagte ich ihm, dass ich mich überanstrengt hatte. Aber es nicht weiter schlimm war. Aber es war schlimm. Ich hatte Schmerzen und es gab Stunden in denen ich nur vor mich hindämmerte mehr bewusstlos als wach. Erst nach drei Tagen wurde es wieder besser. Ich konnte mich wieder bewegen und auch aufstehen. Auch wenn es am Anfang schwer war. Ich wusste nicht was los war, doch ich begann mich immer besser zu fühlen. Uruha war nun fünf Tage weg. Am Sonntag würde er endlich wieder da sein. Ich hielt es jetzt schon nicht mehr wirklich aus. Ich wollte ihn endlich wieder in meine Arme schließen und ihm sagen, dass ich ihn liebte. Und das es mir besser ging. Das ich vielleicht dabei war gesund zu werden. Ich freute mich schon sehr, und wollte ihn damit überraschen. Es war später Nachmittag, als Kai sich zu mir setzte. Er sah mich ernst an. „Aoi...“ er versuchte Worte zu finden. Ich wusste nicht was los war, oder was er von mir wollte. Oder mir sagen wollte. Aber genau das machte mir Angst. „Wir müssen gehen.“, seine Stimme klang entschlossen. Ich sah ihn verwirrt an. „Was?“, fragte ich ihn ziemlich doof. Er betrachtete mich lange, als sei er immer noch nicht sicher, dass er mir das zumuten konnte was er zu sagen hatte. „Was ist los Kai. Wohin müssen wir gehen?“ vielleicht hatte er auch einfach nur einen Scherz gemacht. „Aoi, du bist nicht krank...“ Ich fragte mich, ob ich gerade träumte. Ich musste träumen und das hier war ein total verrückter Traum. Ich wollte sofort aufwachen. „Was?“ Kai rang sichtlich mit sich. „Ich wusste, das du mir so nicht glauben würdest.“ begann er und schüttelte den Kopf. Als würde es ihm selber schwer fallen, das zu sagen, was er zu sagen hatte. Als wollte er es eigentlich gar nicht sagen. „Ich habe etwas gefunden. Ich hoffe du wirst mir glauben, wenn du es siehst.. und ich hoffe wir beide können dann verstehen.“ jetzt verstand ich nichts mehr. Dann nahm er ein Foto und hielt es mir hin. „Schau... schau es dir genau an.“ Ich betrachtete es und schlug mir vor Schreck eine Hand vor den Mund. Meine schöne Stiefmutter war auf dem Bild zu sehen. Neben ihr stand ein kleiner Junge. Ich erkannte die Gesichtszüge, meines geliebten Uruhas in diesem kleinen Jungen und gleichzeitig erkannte ich auch meine Stiefmutter in diesem Gesicht. Jetzt auf einmal, vorher war es mir vielleicht nicht aufgefallen, weil ich nicht an sie gedacht hatte, wenn ich ihn betrachtet hatte. Doch mein Verstand weigerte sich total dagegen zu akzeptieren, was ich hier sah. Er war der Sohn meiner Stiefmutter. Ohne jeden Zweifel. „Ja und? Er ist doch bestimmt gerade mal fünf Jahre alt auf dem Bild, vielleicht ist er beim Vater aufgewachsen und deshalb habe ich ihn nie kennen gelernt. Ist es jetzt ein verbrechen, dass er und ich zusammen sind?“, gab ich zur Antwort. Und ignorierte die Tatsache, dass meine Stiefmutter mir nicht mal gesagt hatte, dass sie einen Sohn hatte. Kai seufzte. „Nein das ist kein Verbrechen, dass ihr Zusammen seid. Darauf will ich nicht hinaus. Es gibt etwas, was du nicht weißt. Woher auch. Aber mir kam es sofort bekannt vor. Mein großer Bruder ist in einer Psychatrie und weißt du warum?“, fragte er mich. Ich schüttelte den Kopf. „Er leidet an dem Münchhauen Syndrom. Und ich musste darunter leiden. Ich bin von ihm immer und immer wieder verletzt worden. Er erzählte meinen Eltern immer, ich hätte mich geprügelt, oder auf dem Rückweg von der Schule sei etwas passiert. Dabei war er es immer selber. Und er kümmerte sich immer um mich. Saß dann an meinem Bett und las mir vor oder so. Als ich älter wurde und er wusste ich würde mich wehren, da hat er Tabletten benutzt. Es ist genau so wie bei dir. Ich wusste nicht, was ich da nahm. Ich nahm es einfach. Doch schließlich kam es heraus und er wurde eingewiesen und ich war endlich frei. Endlich nach so vielen langen Jahren der Qual. Als ich gesehen habe wie Uruha sich um deine Tabletten kümmert war mir klar, du bist nicht krank. Ich habe es gefühlt.“ Kai schüttelte den Kopf. „Glaubst du das wirklich?“, fragte ich Kai. „Die Tabletten helfen mir doch. Ich fühle mich schon viel viel besser...“, begann ich. Kai sah mich mit einem traurigen Lächeln an. „Ja, du fühlst dich endlich besser. Es ist so, ich habe all deine Tabletten abgesetzt. Mir war klar etwas läuft da nicht richtig. Bei den Tabletten, die du bekommen hast, handelt es sicherlich zum größten Teil um Wirkungslose Tabletten. Aber du wirst bestimmt eine Allergie gegen eine bestimmte Tablette besitzen. Ich bin kein Arzt, ich kann dir nicht sagen welche Tablette es ist. Du Tabletten im vertrauen es ginge dir danach besser und das Gegenteil ist der Fall....sie tun dir weh.“, sagte Kai. „Vielleicht will er dich umbringen. Du wirst doch immer schwächer oder? Ich glaube nicht, dass er an dem Münchhausen Syndrom leidet. Aber er vergiftet dich. Stück für Stück...“ „Er wollte sich rächen......“, kam es über meine Lippen. „Vielleicht wollte er sich wegen seiner Mutter an mir rächen.“ Kai seufzte. „Ich weiß es nicht. Aber möglich wäre es. Sie war nie für ihn da, sondern hat sich immer um dich gekümmert.“ Ich nickte. Kai erhob sich. „Wir müssen gehen Aoi, wenn er sich wirklich rächen will. Vielleicht auch stellvertretend an dir für deinen Vater. Dieser hat schließlich seine Mutter umgebracht.“ Ich konnte mich nicht rühren. Und ich wollte mich auch nicht rühren. Ich wollte das alles einfach nicht glauben. „Komm Aoi, wir müssen verschwinden so lange er noch nicht wieder hier ist...“ Ich betrachtete das Foto weiter und spürte Tränen auf meiner Wange. Es tat so weh. Ich konnte hier nicht weg. Die ganzen letzte vier Jahre konnte er doch nicht alles gespielt haben. Er hätte mich doch einfach erschießen können anstatt mir das Gefühl zu geben, ich sei sein Ein und Alles. Doch ich erhob mich. Kai sah mich erleichtert an und zog mich kurz in seine Arme. Er hielt mich fest und ich brauchte diese Umarmung genau jetzt. „Ich helfe dir Aoi... ich helfe dir das alles zu überstehen. Wir gehen weit weit weg von hier. Und dann wirst du gesund werden. Und kannst endlich frei dein Leben leben. Dann kannst du endlich reisen.“ Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich wollte nicht glauben, dass mein Liebster mich hasste. Das er mich umbringen wollte wegen seiner Mutter. „Er liebt mich doch...“, schluchtzte ich leise. Auf einmal spürte ich wie Kai sich versteifte und ein kleines Seufzen von sich gab. Er sank in die Knie und ich sah auf. Dort stand Uruha, er hielt ein Messer in der Hand. Und es war blutig. Uruha hob das Messer und ich wusste er wollte Kai umbringen. „Tu es nicht...“, ich wollte meinen Freund von Kai weg stoßen. Doch Uruha holte mit dem Messer aus ,und erwischte mich schmerzhaft am Arm. Und an der Brust. Er schubste mich einfach weg. Ich glitt aus und schlug mir den Kopf am Glastisch auf. Ich sah nichts mehr. Spürte nur noch den großen Schmerz und hörte wie ich ein Wimmern von mir gab. Ich versuchte mich zu bewegen, doch es ging nicht. Durch die Wucht meines Aufpralls war der Tisch kaputt gegangen. Ich lag in einem Meer aus Scherben. Wohin ich auch tastete überall war Glas. Doch dann wurde ich hochgezogen und auf das Sofa geschubst. Ich sah immer noch nichts. Aber ich spürte die riesige Wut, die sich Uruha bemächtigen wollte. „Schatz...“, flüsterte ich leise. Etwas in mir sagte mir, ich würde den heutigen Abend nicht überleben. Endlich konnte ich wieder etwas sehen, und ich sah Kai auf dem Boden liegen, sein Oberteil war Blutverschmiert. Uruha stand im Raum und betrachtete mich. Dann trat er auf mich zu. „Schatz... du wolltest mich verlassen....“, seine Stimme klang auf einmal sanft, doch seine Augen waren nicht sanft. Ich wusste nicht, was mich mehr erschreckte der Schmerz oder der Wahnsinn. „Du verlässt mich nicht, meine Puppe... ich wollte immer nur das Beste für dich. Und jetzt werde ich nicht zulassen, dass du mich verlässt.“ „Warum hasst du mich... Uruha... warum willst du dich an mir rächen...?“, brach es aus mir heraus. Uruha schwieg und schien über seine Antwort nachzudenken. Er sah das Foto welches mir Kai gezeigt hatte zwischen den Scherben liegen und hob es auf. Er betrachtete es und strich über das Gesicht seiner Mutter. Dann über sein eigenes Kindergesicht bevor er es zerriss. „Meine Mutter. Ist sie nicht eine schöne kleine Schlampe gewesen?“, fragte er mich. „Sie hat immer gesagt, sie würde mich nie verlassen. Niemals. Sie hat gesagt ich sei das Wichtigste in ihrem Leben. Das aller aller wichtigste. Sie und ich haben so wunderbare Jahre zusammen verbracht. Und dann... eines Tages sagte sie zu mir, wir würden nun ein langes Spiel spielen.“ er setzte sich zu mir auf das Sofa und wollte meine Wange berühren doch ich zuckte zurück. Meine Hand hatte ich schützend vor mein Gesicht gehoben, und als ich nun meine Hand betrachtete sah ich Blut an meinen Fingerspitzen. „Ich wurde auf den Dachboden verbannt. Ich wurde dort oben gefangen gehalten. Sie hat mich einfach eingesperrt. Eingesperrt und vergessen, dass ich ihr Sohn war. Vergessen, was sie mir versprochen hat, was sie mir erzählt hat. Vergessen, dass ich Angst vor dem Alleine sein habe, vergessen dass ich die Dunkelheit hasse. Ich dachte, ich hätte einen Fehler gemacht. Ich hätte sie sauer gemacht. Bis ich dich im Garten sah. Dich und deinen Vater.“ Er war schon die ganze Zeit da gewesen und ich hatte ihn nie bemerkt. Aber ich war nie auf dem Dachboden gewesen. Niemals. Mir war gar nicht in den Sinn gekommen, zu fragen wem das ganze Spielzeug gehörte, welches in dem Haus war. Oder meine Stiefmutter ein Kind hatte. „Und im Gegensatz zu meiner Mutter wusste ich von Anfang an, warum du so ein kleiner stiller Junge warst, der kaum den Mund auf bekam.“ Ich versteifte mich und sah ihn an. „Iie...“ hauchte ich leise. Er hatte es nie wissen sollen. Ich hatte versucht es vor ihm zu verbergen. „Ich hatte einen Hauslehrer der Mitleid mit mir hatte.“, fuhr Uruha fort mit seiner Geschichte. „Er war der Einzige, der sich noch mit mir befasste. Auch wenn er nicht viel tun konnte. Ein wenig tat er für mich. Er besorgte mir einen Nachschlüssel und sorgte dafür, dass ich mich nicht völlig in die Welt zurückzog in der NUR meine Puppen Platz hatten. Ich hatte so wunderschöne Puppen. Und alle hatten mich lieb und waren immer bei mir. Sie trösteten mich, wenn ich mir vor Einsamkeit die Augen aus weinte. Und keine würde mich je verlassen. So dachte ich zumindest.“ Er streichelte mich zart und ich wollte nicht, dass er aufhörte. So lange er mit mir beschäftigt war, konnte er auch Kai nichts antun. Und vielleicht liebte Uruha mich trotz alle dem... „Ich fragte mich, warum ich nicht mit dir zusammen sein durfte. Warum ich nicht mit dir spielen durfte. Warum du nicht wissen durftest, dass es mich gab. Was hatte ich falsch gemacht? Oder hattest du etwas falsch gemacht? Und ich musste dafür bestraft werden? Oder hatte meine Mutter mich vergessen? Hatte sie etwas getan und ich wurde dafür bestraft? Sie kam nie wieder um mich zu sehen. Immer nur mit dir sah ich sie im Park sitzen. Wenn ich aus den vergitterten Fenstern sah. Ich sah dich auf meiner Schaukel sitzen. Mit meinen Spielsachen spielen. Ich wollte dich wenigstens ansehen. Du warst schon damals ein so wunderschöner Junge. Und in mir festigte sich ein Wunsch. Ich wollte einmal deine Haut berühren...“ Er wusste es alles. Er hatte es all die Jahre über gewusst. „Hör auf...“ flüsterte ich leise fast schon panisch. Ich wollte es nicht aus seinem Mund hören. Der Schmerz, den meine Wunde verursachte war Nebensache geworden, das Blut was über meinen Körper lief, war fast vergessen. „Oh Aoi.... natürlich habe ich es gewusst. Ich wollte dich doch nur sehen und dann habe ich gesehen was dein Vater mit dir angestellt hat... ich habe mitangesehen, wie du es über dich ergehen lassen hast und mit Erschrecken festgestellt, dass es wohl nicht das erste Mal war, dass er so was tat. Ich habe zugesehen, wie du danach in deinem Bett gesessen hast und gezittert. Und irgendwann auch wieder geweint. Ich habe dich oft gesehen. Wenn er schon gegangen war. Und ich wollte dir helfen. Aber ich wusste nicht wie. Vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn ich zu dir hingegangen wäre. Aber ich tat es nicht. Da ich nicht wusste, ob man sich vor mir vielleicht fürchten würde. Ob du Angst vor mir haben würdest. Doch einmal als er dir besonders übel mitgespielt hatte, obwohl du ihn angefleht hast dich in ruhe zu lassen, war mein Entschluss gefasst. Ich wollte dir helfen.“ Ich begann zu Zittern obwohl es nicht kalt war, ich zitterte und dann spürte ich die Tränen auf meiner Wange. Doch Uruha schien es gar nicht zu bemerken wie sehr mir das alles zusetzte. Das ich nicht an diese Zeit denken wollte. Dass ich sie eigentlich schon verdrängt hatte. „An diesem Abend bin ich von meiner Mutter erwischt worden. Sie hat mich angesehen und gesagt, wir würden doch ein Spiel spielen, warum ich sie so traurig machen würde und es nicht mitspielen.“ „Sie... sie wollte dich schützen....“, flüsterte ich schwach. „Damit du nicht auch.....“ Auf einmal lachte Uruha. Er lachte doch aus seinen Augen liefen tränen. Mein Engel war ein wahnsinniger Engel. Und denn noch liebte ich ihn. „Meine Mutter.... mir helfen? Diese kleine Schlampe hat deinem Vater einfach nicht gesagt, dass sie einen Sohn hat, dass war es. Deine Großeltern, seine Eltern wollten eine unverheiratete Frau ohne Kinder für ihren Sohn. Schon gar nicht mit einem uneheliches Kind wie mich. Ich war einfach nur eine Schande. Das war es. Ich war nur so lange wichtig, bis sie deinem Vater verfiel. Und mich verstieß. Dabei konnte ich doch nichts dafür. Oder?“ er sah mich herrausfodernd an. Als sei es alles meine Schuld. Ich schüttelte den Kopf. „Iie....“ „Wir sind zusammen in mein Gefängnis gegangen. Auf den Dachboden. Und ich habe mich brav wie ich war hingesetzt, als sie es befahl. Ich habe gedacht meine Mutter würde etwas schimpfen, aber dann wieder meine liebevolle Mutter sein, wie früher. Das das Spiel nun zu Ende sei. Ich habe jahrelang in diesem Haus gelebt ohne auch nur ein einziges Mal bei Sonnenschein den Garten zu betreten. Oder einen Nachmittag mit anderen Kindern zu verbringen. Und jetzt endlich, würde es zu Ende sein. So habe ich gedacht. Doch dem war nicht so. Sie nahm mir alle meine Puppen weg. Jede einzelne. Und weißt du was sie damit tat. Sie hat jede Einzelne zerstört. Ich musste sitzenbleiben und zusehen wie meine Freunde aus Porzellan und Träumen von ihr zerstört wurden. Immer und immer wieder hat sie zu mir gesagt. Wie unartig ich doch sei, und das ich jetzt noch viel mehr bestraft werden müsste. Und ich habe da gesessen und mich gefragt was ich böses getan habe in meinem Leben. Dass die einzigen Wesen, die da waren wenn ich im jede Nacht aufs neue im Dunkeln gelitten hatte, auf diese Art sterben mussten. Warum diese grausam sterben mussten. Ich wollte das nicht. Doch damit nicht genug. Ich wurde krank und meine Mutter kam jeden Tag und sagte zu mir, es sei meine eigene Schuld. Es sei meine schuld, weil ich so unartig war. Ich müsste sterben, weil ich die Spielregeln gebrochen habe.“ Kai gab ein stöhnen von sich, doch Uruha kümmerte sich nicht darum. „Meine schöne Mutter hat mich auf die Idee gebracht weißt du. Ich schlich mich immer noch nach draußen, um dich zu sehen. Auch wenn ich mich nicht mehr traute mich dir zu zeigen. Doch ich sah, dass auch du krank warst. Sehr krank. Und schuld war meine Mutter. Sie hat deinen Vater abgöttisch geliebt und hat dich gehasst Aoi. Sie hat dich gehasst, weil er sich lieber an dir verging, als an ihr. Sie hätte sich von ihm erniedrigen lassen, sie hätte alles mit sich machen lassen. Doch sie wurde von ihm nicht besser als ein Hund behandelt. Und da er auf kleine Jungs stand, hat er sie auch nicht sonderlich hingebungsvoll gefickt! Und sie hat mit der Zeit wohl auch herausgefunden, dass du der Grund dafür warst. Ich wusste, dass er ab und an, wenn er sich mit der kleinen Schlampe stritt die Waffe auf sie richtete und auch abdrückte. Ich hatte meiner Mutter nahe sein wollen und hatte mich versteckt und die Streitereien mitbekommen. Da war mein Entschluss gefasst, als ich das sah. Ich wusste, dass meine Mutter dabei war dich und mich umzubringen. Deshalb warst du damals krank. Weil sie dich vergiftet hat. Sie wollte, dass du stirbst. Sie hatte die Hoffnung, das dein Vater sich dann ihr zuwenden würde. Und du hast ihr vertraut nicht wahr. Du hast ihr vertraut und jede Medizin genommen, die sie dir gegeben hat. Du konntest ja nicht wissen, was sich hinter ihrem sanften Lächeln verbarg. Dass sie dich gehasst hat. Und dann musste sie leider sterben, weil dein Vater sie erschossen hat. Ich habe die Waffe geladen. Sonderlich schwer war es nicht.“ Alles begann sich zu drehen. Doch die Frage warum Uruha sich jetzt an mir rächen wollte. Was ich ihm getan hatte, war immer noch nicht beantwortet. Ich hatte ihm seine Mutter nicht wegnehmen wollten. Das war das Letzte gewesen was ich wollte. „Und warum hasst du mich jetzt so...?“, kam es über meine Lippen. Ich hatte auf einmal Blut im Mund. Mir kamen Kais Worte mit dem Münchhausen Syndrom in den Kopf. Uruha sagte nichts dazu. „Nach dieser Familien Tragödie bin ich von meinem Lehrer aufgenommen worden, dort habe ich drei Jahre gelebt. Doch ich habe immer im Auge behalten, was du tust. Und ich habe gesehen, dass du noch schöner wurdest, nun da du endlich frei warst. Und ich wollte dich endlich in meine Arme schließen. Ich wollte dich für mich haben. Ich wollte mich doch nur um dich kümmern. So wie du es brauchtest... Schatz...“ Mir kam ein schrecklicher Gedanke. Als ich Uruha kennen gelernt hatte, kurz danach war ich überfallen worden. Überfallen worden und vergewaltigt. Und ich hatte den Schmetterling auf meiner Wange eingeritzt bekommen. Ich konnte mich an nichts mehr erinnern, jedoch waren die Befunde eindeutig gewesen. Ein Arzt hatte mir das alles mitgeteilt. Uruha hatte sich um mich gekümmert, es hatte ihn nicht abgeschreckt, dass ich vergewaltigt worden war. Er hatte mich in seine Arme geschlossen und ich war krank geworden. Ich dachte, es wäre wie damals, als mein Vater mich missbraucht hatte, dass meine Seele es nicht verkraftet hatte. Ich strich über den Schmetterling in meiner Wange. Doch Uruha schüttelte den Kopf. „Ich hätte es nicht zugelassen. Ich habe es zu meinen Gunsten ausgenutzt, aber ich hätte dir niemals so etwas antun lassen können. Niemals... ich liebe dich doch. Ich liebe doch nur dich...“ Ich musste husten und mir lief Blut aus dem Mund und über die Lippen, über das Kinn und über den Hals. „Du bist doch schon damals meine Puppe gewesen. Schon damals, als ich auf dem Dachboden eingesperrt war...“ dann schwieg er und sah mich an. Ich musste dagegen ankämpfen nicht bewusstlos zu werden. Sterne begannen vor meinen Augen zu tanzen. „Wir haben jetzt zwei Möglichkeiten...“ Uruha strich über meine Wange. „Du stirbst jetzt, und ich komme mit dir mit... oder ich kümmere mich um dich meine schöne Puppe. Ich werde mich gut um dich kümmern. Wie in den Letzten Jahren. Ich werde immer für dich da sein. Ich werde dich nie verlassen. Aber ich werde auch nicht zulassen, dass du mich verlässt.“ Ich wollte nicht von Uruha weg. Ich liebte ihn doch so sehr. Und wenn das der einzige Weg war in dieser Welt mit ihm zusammen zu sein. Dann würde ich diesen Weg gehen. „Ich wollte doch gesund werden, damit wir glücklich zusammen sein können...“ hauchte ich leise doch ich wusste er würde es nicht verstehen. Er betrachtete mich. „Ich will immer bei dir sein. Egal was das für mich heißt... aber bitte Kai muss ins Krankenhaus. Er ist schwer verletzt.“ sagte ich leise. „Bleibst du bei mir?“ fragte Uruha mich. Ich sah ihn an. In diesem Moment wurde mir klar. Ich hätte ihn nicht verlassen können. Ich wäre nicht mit Kai mitgegangen. Ich konnte nicht ohne Uruha leben. Er hatte mich von meinem Vater befreit und ich hatte mich in ihn verliebt. Ich liebe ihn mehr als mein Leben. Er konnte das alles in meinen Augen sehen. Und verstand es. Uruha hielt mir eine unscheinbare Tablette hin. Ich öffnete den Mund und er legte die Tablette auf meine Zunge. Ich schluckte die Tablette und spürte dann seine süßen Lippen auf den meinen. Dann fühlte ich die Erschöpfung in meinen Körper zurück kehren. „Es ist gut, dass du wieder da bist mein Engel... ich habe dich vermisst....“ Uruha und ich wir würden immer zusammen sein. Für immer und ewig. Der Engel und seine Puppe. Die Puppe und ihr Engel... für immer und ewig. Auch wenn der Engel wahnsinnig war... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)