My Obsession von NithrilMusic (Liebes Chaos zu fünft) ================================================================================ Kapitel 5: Vergessen? --------------------- Kiro stand vor der geschlossenen Tür. Sein Fuß tat ihm weh. Er hatte die Tür gerade mit seinem unbeschuhten Fuß zu getreten, vor Wut. Durch den Schmerz, verschwand der Zorn aber sofort und er drehte sich langsam um und schlurfte zu Shins Zimmer. //Weg! Einfach weg! - Dass es doch so schnell geht hätte ich nicht gedacht.// Strify hatte sich wieder in sein Zimmer eingeschlossen. Nun stand Kiro alleine vor dem verlassenen Zimmer, in dem noch allerhand rum lag oder stand. Langsam schloss der die Tür und drehte den Schlüssel mit einem Klicken um. Zu war sie, die Tür. Danach schlurfte zu Strify und bat um Einlass, der ihm auch gewährt wurde. Langsam trat er auf den Sänger zu und lehnte sich an ihn. Strify weinte wieder. „Bitte.. hör auf zu weinen“, hauchte er leise, denn ihm traten selber wieder Tränen in die Augen. Doch der Sänger wollte nicht aufhören und weiter kullerten ihm Tränen aus den Augen. „Es tut mir Leid“, hauchte der Kleinere. „Ist doch nicht deine Schuld“, erwiderte Strify und drückte Kiro feste an sich. „Doch, ist es!“ „Ich hab es ihm doch gesagt“, mit diesen Worten löste sich der Sänger von ihm. „Und ich werde ihn zurück holen!“ Sogleich war er auch schon aus dem Zimmer gerannt. „Warte!“, rief Kiro ihm noch nach „Er würde nicht auf dich hören!“ Doch der andere hörte ihn schon nicht mehr, war schon aus der Wohnung und rannte auf die Straße. Man hörte einen dumpfen Schlag, dann Reifen quietschen und Glas zersplittern. Als Kiro aus dem Haus hinaus trat, bot sich ihm ein schreckliches Bild: Ein Auto das quer stand und mit der Schnauze gegen ein Haus gefahren war und seinen Freund, der reglos am Boden lag, an Kopf und Oberkörper Blut. Geschockt stand Kiro da. Konnte sich nicht rühren. Erst als ein Krankenwagen mit Sirene heran fuhr und die Polizei die Straße sperrte wachte er aus der Starre auf und rannte zum Unfallort. Wurde von Polizisten aufgehalten. „Lasst mich zu ihm! Er ist mein Freund!“ Erst da ließen sie ihn durch und er konnte gerade noch in den Krankenwagen hechten, bevor er weg fuhr. Die Sanitäter blickten ihn erstaunt an. Doch er klärte die Lage schnell. Im Krankenhaus musste er zwei geschlagene Stunden warten, bis er zu Strify ins Zimmer durfte. Leise stellte er sich neben ihn an das Bett und betrachtete den Sänger. Strich ihm sachte über die Wange. „Was machst du nur für Sachen“, warf er leise in den Raum, legte die Hand auf die seines Freundes und schloss die Augen. Eine Träne kullerte ihm die Wange runter. „Wer bist du?“, drang die Frage dann an sein Ohr. Erschrocken riss er die Augen auf und blickte Strify an. Zog schnell seine Hand zurück. //Er erkennt mich nicht mehr! Gehirnerschütterung! Amnesie!// Schoss es ihm durch den Kopf. Niedergeschlagen ließ er Schultern und Kopf hängen und wandte sich zum Gehen. //Er wird sich an nichts mehr erinnern können!// Spürte wie ihm Tränen in die Augen stiegen und schluchzte leise. „Warte“, drang die dünne Stimme wieder an sein Ohr und eine kühle Hand fasste ihn schwach am Arm. Langsam wandte Kiro den Kopf und blickte auf die Hand an seinem Arm. Musste schwer schlucken. „Erzähl mir, was passiert ist,“ bat Strify und blickte ihn flehen an. Diesem Blick konnte Kiro natürlich nicht widerstehen, setzte sich auf den Stuhl, der neben dem Bett stand und fing an zu erzählen. Ganz von Anfang an. Er musste zwischendurch immer wieder unterbrechen, da er wieder weinen musste. Hatte sich so gedreht, damit der andere das nicht sah. Mit fester Stimme erzählte er aber weiter. Als er dann fertig war, stand er auf und stellte sich ans Fenster. Ein Weinkrampf schüttelte ihn. „Kiro“, hörte er dann leise seinen Namen rufen, drehte sich um und blickte zum Bett. Der Blick des Sängers war traurig und er hatte die Hand nach ihm ausgestreckt. Kiro schluckte, ging langsam wieder zu ihm und nahm vorsichtig seine Hand. Blickte ihm in die Augen. „Ich liebe dich“, flüsterte Strify leise und drückte seine Hand. „Ich … liebe dich auch“, antwortete Kiro und strich dem Sänger über den Handrücken. Als er wieder auf blickte, war Strify wieder eingeschlafen. Ganz sachte, um ihn nicht zu wecken, legte der Bassist seine Hand neben ihn, hauchte ihm noch einen Kuss auf und verließ das Zimmer mit den Worten: „Ruh dich aus!“ Er ging wieder in die WG. Doch es fühlte sich nicht gut an so alleine. Umständlich kramte er sein Handy aus der Tasche und wählte Shins Nummer. Ließ es zehn, zwanzig, dreißig Mal klingeln. Keiner nahm ab. „Scheiße Shin! Geh ran!“ Er machte sich Sorgen um den Jüngeren. Wüsste zu gerne wo er war. Das Haus seiner Eltern ragte vor ihm auf und er musste sich überwinden zu klingeln. Hatte schon lang keinen Schlüssel mehr für diese Tür. Natürlich hoffte er, dass er freudig in Empfang genommen wurde. Doch das war nicht der Fall. Nachdem er kurz und knapp sein Erscheinen geschildert hatte, konnte er sein ehemaliges Zimmer betreten. Shin schloss hinter sich die Tür und blieb erst mal stehen. Schluckte schwer. Es machte ihn noch zusätzlich fertig, dass seine Familie ihn auch nicht mehr an nahm. Stark weinend schmiss er sich auf sein Bett und vergrub das Gesicht im Kissen. Bekam sonst nicht mit, wie seine Eltern sich wieder stritten und seinen kleineren Bruder aus dem Haus ekelten. Nur das Handyklingeln weckte ihn. Schnell kramte er es hervor und nahm ab, ohne sich zu vergewissern, wer ihn da anrief. „Ja?“, fragte er mit verweinter heißerer Stimme. „Hey, Shin. - Ich bin's Yu. Wie geht es dir?“, fragte eine besorgte Stimme am andren Ende der Leitung. Er schluckte, legte sich zurück und schloss die Augen. Erst nach einigen Sekunden Schweigen antwortete er: „Beschissen!“ Hörte ein Seufzen von der andren Seite. „Was ist los, Kleiner?“ „Ach, es ist einfach grad alles beschissen“, schluchzte Shin und wieder kullerten Tränen ihm die Wangen hinunter. Dann begann er zu erzählen, was zwischen ihm, Kiro und Strify vorgefallen war, wo er jetzt war und wie die Situation dort war. „Sollen wir uns treffen?“, fragte Yu. Vielleicht konnte er noch mal mit ihm reden und dann würden sich neue Türen öffnen. „Weiß nicht“, nuschelte der Schlagzeuger und schniefte leise. „Hör zu. Ich weiß ja wo deine Eltern wohnen und ich komm jetzt zu dir. Ist das okay?“ Shin nickte, merkte dann aber, dass Yu das ja nicht sehen konnte und antwortete leise: „Ja!“ Eigentlich wollte er ganz alleine sein. Doch er brauchte jemand, der ihm jetzt beistand. Ganz alleine würde er seine Situation gar nicht meistern können. Und als Hilfe war Yu ihm ganz recht. Der Gitarrist hatte immer ein offenes Ohr für Shins Sorgen gehabt. Und genau das war es auch, was er an dem nur im wenige Zentimeter Kleineren so sehr mochte. Nach etwa zehn Minuten klingelte sein Handy wieder. „Ich bin jetzt da“, hörte er Yu leise sagen. Seufzend stand er auf und ging runter. „Warte, ich mach auf!“ Langsam öffnete er die Haustür, blickte aber nicht auf. „Komm rein“, sagte er leise, machte Yu Platz und schloss hinter ihm die Tür wieder. Er merkte nicht, wie der Gitarrist sich zusammen reissen musste, um nicht ebenfalls in diese lethargische Traurigkeit zu verfallen. Führte ihn nur in sein ehemaliges Zimmer und schloss dort die Tür hinter ihnen. Sobald er sich sicher war, dass keiner seiner Familie auch nur Anstalten machte hier hoch zu kommen, warf er sich Yu an die Brust und weinte haltlos. Ließ seinen ganzen Schmerz raus. Der Schwarzhaarige hatte alle Mühe sich die Tränen zu verkneifen, schlang die Arme um den dürren Drummer und strich ihm beruhigend über den Rücken. Ihm fiel erst jetzt auf, dass Shin in den letzten Wochen stark abgenommen hatte. Er musste wohl sehr leiden unter seiner Liebe. Seufzend schloss er die Augen und hielt Shin weiterhin fest in seinen Armen. Wollte dem Jüngeren Halt und Kraft geben. Doch es schien ihm so schnell nicht zu gelingen, denn er merkte, wie der Blonde in seinen Armen zusammenbrach. Vorsichtig fing er ihn auf und legte ihn dann in das Bett, deckte ihn zu und setzt sich auf die Bettkante. Betrachtete ihn, strich ihm sachte über die Wange. Shin war blass und atmete flach. Yu machte sich richtig große Sorgen um ihn. Er wollte nicht, dass es ihm so schlecht ging. Wollte, dass er lachen und Witze machen konnte. Sein Handy riss ihn aus de Gedanken. Umständlich kramte er es aus seiner Jackentasche und sah auf das Display. Zeigte es an. Seufzend nahm er ab. „Was is los?“ Er klang genervter als er wollte, doch er bereute es nicht. „Na endlich gehst du ran. Wo ist Shin?“, platzte der Kleine gleich raus. „Mal ganz langsam, Kiro. Er ist bei seinen Eltern und ich bei ihm. Das muss dir reichen. Und komm jetzt ja nicht auf die Idee hier her zu kommen. Das würde alles nur noch verschlimmern“, zischte er leise, um Shin nicht zu wecken. „Yu“, keuchte Kiro. „Was ist mit ihm?“ Sorge schwang in seiner Stimme mit. „Er schläft jetzt“, antwortete Yu knapp. Hatte eigentlich keine große Lust mit Kiro zu streiten. Doch er machte genau ihn für das Geschehene verantwortlich, was er durch den Ton in seiner Stimme ausdrückte. Kiro merkte es natürlich, denn er zog scharf die Luft ein und fuhr mit belegter Stimme fort: „Hör zu. Ich weiß, ich bin Schuld. Aber Shin will ja nicht mal drüber reden, damit ich klären könnte, was da eigentlich schief gelaufen ist. So hab ich auch keine Chance, das irgendwie wieder gut zu machen. Und ich denke du dürftest mich gut genug kennen, um zu wissen, dass ich meine Freunde nie so leicht aufgeben würde.“ „Ich hab, verdammt nochmal keine Ahnung ob er mit dir reden will. Und ich werde ihn jetzt auch sicher nicht wecken und fragen. Er braucht den Schlaf“, konterte Yu aggressiv. „Ich hab nich gesagt, dass du ihn wecken und dazu bringen sollst mit mir zu reden“, verteidigte sich der Bassist leise. Er war durch Yus Worte verletzt worden, was man ihm nur über deutlich anhörte. „Sag mal...Weißt du eigentlich wies mir damit geht? Du hast ja keine Ahnung was mit mir los is, weil du nie fragst wies mir geht oder so. Du hast absolut keine Ahnung von der ganzen Geschichte“, schrie er dann zurück. „Ich muss mich nicht von dir anschreien lassen“, sagte Yu nur noch trocken und legte dann einfach auf. Ihm reichte es jetzt endgültig. Seufzend stützte er den Kopf in die Hände und schloss für einen Moment die Augen, um sich etwas ab zu regen. Dann merkte er, wie Shin wieder erwachte. „Hey“, flüsterte er, sah ihn besorgt an. „Wie fühlst du dich?“ Ein ausdrucksloser Blick traf ihn und ein Schulterzucken von Shins Seite war die einzige Antwort. Shin wusste nicht ob es ihm besser oder schlechter ging. Er fühlte sich nicht groß anders wie davor, richtete seinen Blick wieder an die Decke. „Tut mir Leid, dass ich gefragt hab“, murmelte Yu leise und ließ seinen Blick über den Boden schweifen. Dann merkte er, wie Shin sich aufsetzte. „Kann ich was für dich tun?“, fragte er leise und blickte ihn besorgt an. Doch der Drummer stand nur schwankend auf, ging zur Tür und meinte leise und mit dünner Stimme: „Bin gleich wieder da!“ Dann war er auch schon auf dem Gang verschwunden. Seufzend ließ Yu sich nach hinten aufs Bett fallen, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und blickte an die Decke. Das war nun auch für Kiro genug. Er schmiss sein Handy weg, rannte aus der WG ins Krankenhaus, zu Strify ins Zimmer, ließ sich neben seinem Bett auf den Boden fallen und verbarg das Gesicht in den Armen. Ein Weinkrampf nach dem anderen schüttelte ihn. Wollte sich gar nicht mehr beruhigen. Der Gitarrist hatte einfach kein Verständnis für Kiro, hatte es noch nie gehabt. Es machte ihn einfach vollkommen fertig. Dann spürte er Finger, die sachte durch sein Haar fuhren. „Schscht... Kiro“, flüsterte Strify und blickte den Kleinen besorgt an. „Was is passiert?“ Doch Kiro konnte nicht antworten, schüttelte nur den Kopf und wurde weiter von Weinkrämpfen geschüttelt. Beruhigend strich der Sänger ihm weiter über den Kopf. Nachdem der Bassist die ganze Geschichte noch mal erzählt hatte, waren seine Erinnerungen wieder da und Strify wusste wieder genau was passiert war. Doch er konnte es nicht glauben, dass es soweit hatte kommen können. Es vergingen viele Minuten, als Kiro sich endlich wieder beruhigt hatte. Doch er rührte sich nicht. „Shin is bei seinen Eltern und Yu bei ihm. Ich glaub Shin is zusammengeklappt“, sagte er dafür. Strify blickte den Kleinen mitfühlend an. Er wusste, dass der sich immer noch Vorwürfe machte. Vorsichtig fasste er ihn am Arm und zog ihn hoch. „Komm hoch“, hauchte er leise und rückte ein wenig zur Seite, um dem Kleinen Platz auf dem Bett zu machen. Kiro ließ sich hoch ziehen und kuschelte sich dann neben ihn ins Bett, schloss die Augen und genoss seine Nähe. Strify schlang die Arme um ihn und drückte ihn eng an sich. Er fühlte sich schon um einiges besser und hoffte, dass er bald hier aus dem Krankenhaus raus durfte. Er mochte diese Einrichtungen nicht sonderlich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)