Kingdom Hearts ~ Rebirth of Darkness von abgemeldet (Die Wiedergeburt der Finsternis) ================================================================================ Das geweihte Land ----------------- "Festhalten! Das könnte heikel werden! Und nicht wundern wenn wir ankommen! Ihr dürftet erst einmal verwundert über euer Aussehen sein!" rief Donald den anderen zu und ließ das Schiff im brutalen Sturzflug mitten in die Welt fliegen. Bei dem Aufprall wurden alle erstmal wild durch die Gegend geschleudert. Das Schiff kam zum Stillstand. Kairi öffnete nach ein paar Sekunden des Schreckens vorsichtig die Augen. Als sie eine Löwennase vor sich sah, schrie sie panisch auf und lief schreiend im Kreis. "Löwe! Löwe! Kreisch!" Donald flog in seiner neuen Gestalt direkt vor Kairi und hielt sie an. "Kairi! Komm zur Ruhe! Das ist doch nur Sora!" schrie er, damit sie Ruhe gab. Verwundert blinzelnd drehte Kairi sich wieder um und blickte Sora erneut an. Ein Löwe. Eindeutig. Sie zuckte mit den Ohren und schreckte auf. Ihr Blick wanderte langsam auf ihre Hände, die nun Pfoten waren. "Oh mein..." Bevor sie den Satz beendete fiel sie in Ohnmacht. "Toll gemacht, Donald!" seufzte Goofy. Verwundert legte Sora seine Pfoten unter Kairi's Körper und hob ihren Kopf ein wenig nach oben. "Vielleicht hätten wir sie besser warnen sollen..." bemerkte er verlegen. "Seid ihr anderen alle okay?" fragte er anschließend und sah sich um. Seine Freunde hatten sich alle in Savannentiere verwandelt. Von Schildkröte und Kranich, bis hin zu Löwen und einem Erdmännchen. Éclair lag halbtot auf dem Boden, bevor sie sich aufrappelte und sich umsah. Wobei sie erstmal besonders eine Sache sah: Nichts. Keine Geschäfte keiner Häuser, kein Irgendwas. Als sie sich daraufhin weiter umsah, merkte sie, dass irgendwie alles größer geworden war. Sie sah an sich herab und kreischte so laut es ging. Das Echo war überwältigend. "Was ist passiert? Ahh!" Sie war im Körper eines kleinen Erdmännchens gelandet, und wie man gerade merkte, nicht allzu begeistert davon. "Ich will Aufklärung! Sofort!" schrie sie verzweifelt, da sie glaubte, das alles hier eine Verschwörung gegen sie wäre. Sora blinzelte Éclair eine Weile an. "Irgendwie hat es dich ja erwischt. Alle anderen sind Löwen geworden und du ein Erdmännchen!" kicherte er ein wenig schadenfroh. Währenddessen kletterte Xanthe, der die Gestalt eines platinblonden Löwenkätzchens angenommen hatte, auf Riku's Rücken und ließ sich dort fallen. Er hatte durch die Hitze wahrscheinlich eine gewisse Trägheit entwickelt, wobei Riku ihn nun tragen sollte. Das würde dieser aber wahrscheinlich nicht tun, weshalb sich Xanthe fest krallte und schnurrte. Dabei schloss er genussvoll die Augen. "Da hast du dir aber was angelacht, Riku!" wunderte sich Sora ausgiebig. "Naja, wir sollten jetzt nach Simba und Nala sehen. Kommt mit!" Er nahm sein Schlüsselschwert in die Schnauze und lief los. Donald räusperte sich kurz und landete dann vor Éclair. Mit einem seiner Füße packte er einen Arm von ihr und drehte sie einmal herum. "Nun. Lass mich das erklären. Da wir in anderen Welten unsere menschliche Gestalt nicht nutzen können, nehmen wir andere Gestalten an. Ich habe euch ebenfalls in Löwen verwandelt, so wie Sora. Warum du allerdings zu einem Erdmännchen wurdest, ist mir ein Rätsel. Vielleicht warst du nicht für den Zauberspruch kompatibel. Du musst leider damit auskommen, bis wir die Welt hier verlassen. Das dürfte aber bestimmt kein Problem sein." erklärte er genau und packte sich dann Rena's Schweif, um sie hinter sich herzuziehen. Im Gegensatz zu all den anderen, gefiel Riku diese Gestalt nicht wirklich. Klein, süß und flauschig. Passen tat das nun gar nicht zu seinem Charakter. Prüfend wedelte er mit dem Schweif, kratzte mit den Pfoten leicht über den Boden und rüttelte sich schließlich, um Xanthe von seinem Rücken loszuwerden. Als wäre es nicht schon heiß genug in der Savanne. Nein, ein Löwenkind musste natürlich auch noch auf seinem Rücken schlafen. Da er Xanthe aber nicht loswerden konnte, beließ er es dabei und sprintete lieber Sora nach, der schon vorgegangen war. "Ich wüsste gerne, warum diese Fellkugel so anhänglich ist. Ich kenne ihn doch nicht einmal." grübelte er. Als Kairi wach wurde, sah sie den anderen nach und legte sauer die Ohren an. "Vergesst mich nur nicht!" rief sie und lief so schnell sie ihre vier kleinen Tatzen trugen hinterher. Allerdings war das nicht ganz so leicht, wie sie es sich vorgestellt hatte. Im Rennen stolperte sie. Wie eine Kugel rollte sie einen Abhang herunter und stieß gegen eine Löwin. Ihr rötlich gefärbtes Fell war nun voller Staub und war zerzaust. Wehmütig musste sie sich aufrappeln und blickte nun in das Gesicht der großen Löwin. "Hey! Du hast meine Beute verjagt! Jetzt kann ich nochmal ganz von vorne anfangen! Wenn Vater das gesehen hätte, dann dürfte ich nie wieder alleine auf die Jagd" fauchte die Löwin Kairi an und drehte sich eingeschnappt zur Seite. Als Sora die Löwin sah, wurden seine Augen vor Freude größer. "Hey, du da!" rief er der Löwin zu. Mit einem gekonnten Sprung landete er direkt neben Kairi. "Hast du zufällig Simba gesehen? Wir wollen ihn mal wieder besuchen!" Mit freudiger Erwartung wedelte er mit seinem Schweif, in der Hoffnung, die Löwin könnte zu Simba's Leuten gehören. Die Löwin hatte allerdings etwas ganz anderes im Sinn als ein Teekränzchen mit Sora zu halten. Sie schleckte sich bei Éclair's Anblick über die Lippe und begann vorsichtig in ihre Richtung zu tapsen. Kurz bevor sie los sprang, bremste sie aber wieder ab und drehte sich zu Sora um. "Hast du gerade Simba gesagt? Das ist mein Vater. Warum wollt ihr ihn sehen? Wer seid ihr denn überhaupt?" fragte sie. Mit misstrauisch angelegten Ohren schnupperte sie Sora einmal ausgiebig ab. Sein Geruch kam ihr nicht bekannt vor. Dennoch hatte sie die Ahnung ihn, Goofy und Donald schon einmal gesehen zu haben. Nach kurzem, angestrengtem Überlegen zuckte sie auf und schnippte mit der Pfote. "Ihr seid die drei von der Wandbemalung in der Höhle von Rafiki! Mensch! Mein Vater hat mir schon so viel von euch erzählt! Aber er sagte du warst schon damals ein kleiner Löwe. Wächst du nicht? Oder bist du vielleicht eine Winzling-Löwenrasse?" scherzte sie und lachte kurz über ihren eigenen Witz. Ihr Blick schweifte über die anderen. Eine seltsame Mischung machte sich vor ihr breit. "Ihr seid nicht von hier, oder? Ich habe noch nie einen weißen Löwen gesehen..." murmelte sie beim Anblick von Riku. Auch ihn schnupperte sie ab, worauf dieser anfing zu lachen und kurzerhand umkippte. Das Schnuppern schien furchtbar zu kitzeln. "Bitte aufhören!" lachte Riku und stupste die Löwin sanft mit den Hinterpfoten weg. Die Löwin drehte sich verunsichert weg. Als sie ein paar Schritte nach hinten gegangen war, tauchte plötzlich ein Herzloser vor ihr auf. Die Löwin brüllte panisch auf und zerschlug den Herzlosen mit ihrer Pranke. In diesem Moment stürmte Simba um die Ecke. "Kiara! Ist alles in Ordnung? Ich habe einen Schrei gehört!" rief er keuchend und sah sich um. Ein Funkeln erschien in seinen blauen Augen, als er seine Freunde wieder erkannte. "Sora! Donald! Goofy!" Mit einem Sprung warf er die drei um. Verwundert wanderte sein Blick von Seite zu Seite. "Wo seid ihr plötzlich?" fragte er. "Hier unten!" quängelte Donald und stieß von unten gegen Simba's Bauch, der dann aufstand und verlegen grinste. "Simba!" freute sich Sora, wobei er seine Tatze um Simba legte. "Wir haben uns ja eine Ewigkeit nicht gesehen. Du hast bestimmt auch eine Menge erlebt inzwischen." Sein Blick streifte beim Reden Kiara. "Oh ja! Das hat er in der Tat, Sora!" grunzte Pumbaa, der urplötzlich hinter Simba stand. Auf seinem Rücken wie immer Timon. "Und du hast noch mehr Freunde mitgebracht. Wie wunderbar!" Mit einem gigantischem Saugen zog er Éclair an seine große Schweinenase, worauf er sie mit einem lauten Aufseufzen zurück blies. "Das ist der wunderbare Geruch eines Erdmännchens...Obwohl...Sollte man Erdweibchen sagen? Ach nein! Es war Erdmännchenweibchen. Genau! Hab ich Recht, Timon Kumpel?" Fragend sah er zu Timon hoch, der sich gerade die Hand gegen seine Stirn klatschte und diese seufzend wieder fallen ließ. Verwirrt starrte Éclair in die Runde. Eine Löwin die sie fast gefressen hätte und ein Schwein, das soeben dabei war, sie in seine Nase zu saugen. Schnell rieb sie an ihrem Fell herum, in der Angst irgendwo Schweineschneuz zu haben. "Ähh...für euch einfach Éclair, alles klar?" meinte sie daraufhin hektisch. Sie hatte gerade keine große Lust auf ihre jetzige Größe hinab gestuft zu werden. Oder auf ihr Erscheinungsbild. "Aber tut mir einen Gefallen..." sagte sie mit einem Lächeln. "Bitte rieche nie mehr so enthusiastisch an mir." Simba musste lachen, als Pumbaa die Neulinge so ausgiebig begrüßte. "Pumbaa, geh vorsichtig mit ihnen um. Außer Sora, Donald und Goofy kann ich niemanden genau nennen, der mir nicht bewiesen hat, dass er nicht zerbricht. Aber Sora hier, der kleine Streuner, hat eine Menge drauf. Obwohl er noch immer ein Winzling ist. Komm her du!" Simba packte sich Sora und wuschelte ihm wild über die Mähne, woraufhin diese über Sora's Gesicht hing und völlig durcheinander war. "Papa! Du blamierst uns total!" zischte Kiara beschämt und drehte sich zum Gehen. "Wohin gehst du?" fragte Simba streng und rannte vor sich um sie aufzuhalten. Mit einem ausdrucksvollem Blick sah er ihr in die Augen und drängte sie dann zurück. "Wage es gar nicht erst, wieder in die Versuchung zu kommen, in das Schattenland zu gehen. Weder mit, noch ohne Kovu." befahl er. Kiara verdrehte nur gelangweilt von der täglichen Predigt über das Schattenland die Augen und lief dann einfach los, bis sie aus dem Blickfeld verschwunden war. "Verzeiht meiner Tochter. Sie ist ein echter Wildfang. Leider hört sie nicht so auf mich, wie ich mir das vorgestellt habe" grinste er verlegen und nickte der Gruppe dann zu, damit sie ihm folgten. Sein Weg führte sie zu dem allseits bekannten Königsfelsen. Oben wartete Nala schon sehnsüchtig. Auch sie sprang freudig auf, als sie Sora, Donald und Goofy entdeckte. "Ich glaube es nicht! Ihr seid wieder da!" brüllte sie in die Luft springend. Als sie aber Kiara nicht bei ihnen entdeckte, hielt sie inne. "Ist sie schon wieder weggelaufen?" fragte sie kleinlaut und schmiegte sich an Simba, als er oben angekommen war. Simba nickte seufzend. Als sein Blick aber wieder auf seine Gäste fiel, kratzte er sich am Hinterkopf. "Ihr habt bestimmt Hunger! Hier, bedient euch!" Er schob allen eine große Steinplatte mit Fleisch vor die Nase. Angeekelt von dem rohen Fleischhaufen, der vor ihm lag, rümpfte Sora die Nase. Mit seiner Tatze schob er das Fleischstück von sich weg. "Ach weißt du, Simba...Ich habe ehrlich gesagt schon gegessen." meinte er verlegen. Doch als sein Magen laut zu grummeln anfing, konnte er seine Lüge nicht mehr verbergen. "Mehr oder weniger..." Krampfhaft nahm er ein Stück von dem Fleisch und schob sich dieses wehmütig in den Mund. Beim kauen bemerkte er jedoch, dass es gar nicht mal so übel schmeckte. "Gar nicht schlecht eigentlich..." schmatzte er überrascht. Er schob Riku und Kairi das Fleisch vor die Füße. "Probiert doch mal! Es ist gar nicht übel, wenn man über die Knochen hinweg sieht." meinte er fest überzeugt. Xanthe hingegen schaute auf das Fleisch und musste leicht einen Würgereflex bei dem toten Tier unterdrücken. So etwas würde er wahrscheinlich nicht einmal essen, wenn es um Leben und Tod ginge. Schnippisch legte er den Schweif an und ignorierte Simba's und Nala's Gastfreundschaften. "Gibt es hier nicht so etwas wie Obst?" Suchend blickte Aiko über die weite Ebene, doch beantwortete sich ihre Frage selbst. Kein Obst zu entdecken. Jedenfalls nicht in ihrer Sichtweite. Seufzend schlich sie zu Xanthe, der anscheinend ebenfalls nicht sehr begeistert von dem Fleisch schien, und legte sich daneben. So hatte sie sich ihre Reise nicht ganz vorgestellt, allerdings plagte sie der Gedanke zurückzukehren noch mehr. Jetzt konnte sie da nicht mehr auftauchen. Nicht nachdem, was da abgegangen war. Wegsperren würden sie sie, in irgendein dunkles Verließ sperren. Das wäre doch auch kein Leben. Ein leben in Gefangenschaft. Aiko seufzte, bemerkte allerdings, dass sich das ganze eher nach einem schnauben anhörte oder etwas Husten artigem. Nicht einmal emotional seufzen konnte man hier. Vorsichtig lehnte sie ihren Kopf an Xanthe's weiches Fell und gab schnurrende Laute von sich. Sakara betrachtete ein wenig misstrauisch die Stücke Fleisch, die vor ihnen auf den Platten lagen, an. Ihr Blick wanderte zu Aiko und Xanthe, die sich sträubten das Fleisch auch nur zu probieren, über Éclair, bei der sie sich gewundert hätte, wenn sie es tatsächlich gegessen hätte, zu Sora, der bereits am Schmatzen war. Sakara beobachtete noch ein paar Augenblicke, wie er das Fleisch zerkaute, bevor sie sich wieder zu der Platte vor ihren Füßen widmete. Naja so schlimm konnte es ja nicht schmecken und normalerweise hatte sie auch nicht so das Problem beim Essen, auch wenn sie Fleisch gebraten bevorzugte. Nervös trippelte sie mit den Tatzen auf dem Boden und grub dabei ihre Krallen leicht in die Erde, bevor sie mit einem erneuten Seitenblick auf Sora, nicht dass er in der Zwischenzeit tot umgefallen war, vorsichtig in einen Klumpen Fleisch biss, ihn mit der Pfote festhielt und ein Stückchen davon abriss. Mürrisch kaute sie darauf herum, als könnte sie sich nicht entscheiden, ob es ihr schmeckte oder ob sie das Stück doch lieber wieder ausspucken sollte. Schlussendlich entschied sie sich für das Erste, schluckte es runter und begann weitere Fetzen von dem Klumpen abzureißen. "Ihr seid mir ja eine komische Bande. Wenn ich nicht wüsste, dass ihr Menschen seid, dann hätte ich wohl Probleme damit zu akzeptieren, dass ihr das Essen ablehnt. War ja klar, dass nur Sora zugreift!" grinste Simba und schlenderte dann Richtung Königsfelsen, wo er Ausschau nach seiner Tochter hielt. "Könnt ihr...mir einen Gefallen tun? Kiara ist dort draußen ganz allein. Bitte seht doch nach ihr. Auf mich hört sie einfach nicht. Es ist ein großer Gefallen, aber ich bitte euch aus tiefstem Herzen darum." Sein Blick wurde ein wenig trauriger. Donald und Goofy nickten sich zu, standen auf und zerrten Sora am Schweif von dem Essen weg. "Gehen wir!" quakte Donald streng und verließ mit den anderen den Königsfelsen. Draußen, weit in der Savanne, befand sich Kiara erneut auf der Jagd. Eine große Gnu-Herde graste vor ihr. Vorsichtig bewegte sie ihre großen Tatzen nach vorne, doch als ein Ast knackte, rannte ihr die Herde davon. "Mist!" stieß sie aus und drehte sich hastig um. "Kovu! Ich weiß, dass du da bist! Hör auf mich zu beobachten!" lachte sie und stellte sich in Angriffsposition. Auf Kiara's Worte sprang ein Löwe mit schwarzbrauner Mähne hinter einem Felsen hervor. Spielend knurrte er sie an und lachte anschließend. "Man kann sich einfach nicht vor dir verstecken, Kiara!" Als ein weiterer Ast knackte, wendete sich Kovu aufmerksam um. Etwas war noch in der Nähe. Vorsichtig legte er seine Pfote auf die Erde unter sich. "So wird das nie etwas mit deiner Jagd." Sachte legte Kovu seine Ohren an. Seine Knie sinkten leicht in die Hocke. "Mach es einfach genau wie ich..." Mit einem Sprung landete er direkt vor Timon, der erschrocken aufkreischte. "Iss ihn nicht auf! Kusch!" rief Sora, der gerade angerannt kam. Mit ernstem Gesicht kratzte er Kovu einmal über die Nase, damit dieser von Timon abließ. "Ahh!" Kovu hielt sich mit seiner Tatze die Nase fest. "Kiara, sind das Freunde von dir?" nuschelte er, während er sich die Wunde rieb. Mit einem unsanften Klapps auf Sora's Seite, mit dem dieser umkippte, wendete Kiara sich ab und schmiegte sich dabei an den immer noch verwunderten Kovu. "Das sind Freunde meines Vaters. Ich weiß nicht, warum sie mir dauernd nachlaufen. Hat er dir sehr weh getan?" Besorgt schleckte sie ihm einmal über die Nase und drehte sich zu Sora um. Als sie Sora und Kairi, die neben ihm stand, so erblickte, begann sie zu kichern. "Seid ihr beiden..." begann sie gerade, als sie von jemanden unterbrochen wurde. "Ein Paar? Gewiss doch! Das sieht man euch doch an! Und nicht nur den beiden Winzbolden dort!" kreischte Rafiki, der Freund der Königsfamilie, ein zerzauster Pavian, und schlug Kovu noch einmal mit seinem Stab auf die verwundete Schnauze. "Ihr beiden habt da doch auch was am stecken!" meinte er fest überzeugt. Als Kiara ihm reinreden wollte, schlug er ihr auch auf die Schnauze. "Papperlapapp! Keine Ausreden! Ich sehe euch verliebten Täubchen das an! Komm, folgt mir!" rief er freudig und rannte voraus, bis er nicht mehr zu sehen war. "Wohin folgen?" fragte Riku, der nun ebenfalls angekommen war. Als er ein paar Schritte nach vorne ging, spürte auch er einen Schlag auf seiner Schnauze. "Nein! Du nicht! Du hast hier nichts zu suchen! Nur angemeldete Leute!" nickte Rafiki, der plötzlich wieder da war und schob Riku in die andere Richtung. "Welche Anmeldung?" fauchte der und stolperte nach vorne. So schnell er konnte, raste Rafiki wieder zurück zu Kiara, Kovu, Sora und Kairi und flitzte an ihnen vorbei. "Na los! Ich hab ihn abgehängt! Beeilt euch!" kreischte er und verschwand erneut im Dickicht. Die Löwen schauten sich ratlos an. Riku saß zwar immer noch nur drei Meter von ihnen entfernt, aber sie wollten dem verrückten Affen nicht dazwischen reden. Widerwillig folgten die Vier Rafiki durch die Gebüsche. Nach nicht all zu vielem Laufen kamen sie an einer prächtigen Quelle an. "Willkommen in Upendi!" begrüßte Rafiki die Vier und geleitete sie zu der Quelle, wo er die beiden Löwenpärchen jeweils auf zwei riesigen Blättern platzierte. "Wo sind wir hier?" fragte Kairi überwältigt. Sora hingegen schaute etwas verwundert. Upendi? Das war irgendwie ein seltsamer Ort. Er war anders, als der Rest der Savanne. Hier sprießten Blumen und Pflanzen aller Art. Und die Tiere tanzten herum, während sie sich mit Früchten voll stopften. "Kairi, mir ist das hier alles nicht ganz geheuer..." flüsterte Sora seiner Freundin zu. Als er die ganzen Herzförmigen Dinge um sich herum erblickte, lief er leicht rot an und rutschte ein kleines Stück von Kairi weg. Er blickte zu Kovu und Kiara. Auch die Beiden schienen verlegen zu sein. Wollte dieser Pavian etwa verkuppeln? Ein Problem wäre es allerdings nicht. Schließlich mochten sich Sora und Kairi sehr gerne. Und das selbe hoffte er für Kiara und Kovu. Diese schienen jedoch noch etwas unsicher zu sein. Was auch verständlich war. Simba hielt große Stücke auf seine Tochter. Aber das konnte Sora ja nicht beurteilen. Er kannte Kovu nicht. Nachdenklich ließ er sich ein wenig zurück fallen. Das Blatt gab gottseidank nicht nach. So konnte er sich wenigstens anlehnen und Kairi aus seinem Augenwinkel betrachten. Nachdem Rafiki alle Tiere zum tanzen gebracht hatte, kletterte er schaukelnd auf den höchsten Punkt einer Palme und schwang mit seinem Stab hin und her. "Und nun begrüßen wir alle die jungen Paare!" kreischte er vergnügt und begann dann, ohne irgendeinen Zusammenhang, loszusingen. "In Upendiiiii, sind die Früchte saftig süß! Wo es himmlisch ist, überirdisch ist und du Glück im Herzen spürst..." Die Zeilen des Liedes ließen auch Kairi ein wenig erröten. Allerdings nahm sie die Sache nicht ganz so ernst, wie Sora und begann fröhlich mitzumachen. Sanft schubste sie Sora von dem Blatt hinunter, sodass dieser im Wasser landete und von einem Nilpferd-Pärchen aufgefangen wurde. "Hahaha! Du siehst aus, wie ein begossener Pudel!" lachte Kairi sich die Tatze vor die Schnauze haltend. Mit einem gekonnten Sprung landete sie neben Sora und schmiegte sich mit einem lauten Schnurren an ihn. "Na los! Mach mit!" forderte sie ihn auf. Auch Kiara wurde mit der Zeit lockerer und schnappte sich eine Frucht, die sie Kovu in den Mund stopfte und ihre Pranken um ihn schlang, als wollte sie ihn umarmen. "So ist es richtig! Lasst eurer Gefühle freien Lauf. Kekeke!" brüllte Rafiki amüsiert. Anscheinend wollte er wirklich kuppeln. Denn er sang einfach immer weiter. "In Upendiii, sind deine Sorgen schnell passé! Ein Liebespaar, macht alles wahr. Dein Herz zeigt dir den Weg!" Mittlerweile hatten sich alle Pärchen der Tiere zu einer Polognese zusammengesucht und tanzten Hüften schwingend am Fluss entlang. "Komm, Sora! Wir machen mit!" meinte Kairi und zerrte Sora zur Polognese, wo sie sich gleich anschloss. "Warte! Wir auch!" rief Kiara lachend und schloss sich ebenfalls an. "Wuhuu!" brüllte sie, als hätte sie den größten Spaß ihres Lebens. Die Polognese tanzte weiter, bis sie an eine Stelle des Flusses kam, die näher an ihnen dran war. Dort warf Rafiki den Löwen ein paar Früchte zu, die dann freudig in den Fluss sprangen. Als Sora von der Strömung getrieben wurde, ließ er seine Pfote auf die von Kairi wandern. Als diese ihn mit roten Wangen ansah, musste er grinsen. Dieses Upendi, wie es Rafiki nannte, war wirklich etwas besonderes. Nach einiger Zeit liefen die Löwen vergnügt wieder nach draußen, wo ihre Freunde warteten. "Entschuldigt, dass ihr so lange warten musstet." entschuldigte sich Sora hauptsächlich bei Riku, der leicht beleidigt wirkte. Kovu kam mit Kiara gerade hinter ihnen hervor. "Es ist schon spät. Ihr solltet vielleicht gehen. Wir müssen nun auch zum Königsfelsen zurück." meinte er, den Blick zu Kiara gewandt. Er vernahm das Knacken eines Astes, weshalb er misstrauisch wurde. "Ja...das solltet ihr..." Ohne weitere Fragen verabschiedete sich die Gruppe von den beiden jungen Löwen und machte sich wieder auf zum Gumi-Jet, der in der Savanne auf ihre Rückkehr wartete. Bevor Riku aber einstieg, stutzte er. Warum hatte es keine Herzlosen gegeben? Das Signal war hier am stärksten gewesen. Das hatten auf jeden Fall Chip und Chap behauptet. Ein Irrtum? Wohl kaum. Doch darum mussten sie sich später kümmern. Die anderen Welten warteten auf ihre Hilfe. Missmutig stieg nun auch Riku ein. Der Gumi-Jet startete seine Düsen und ließ die Welt hinter sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)