Cat's End von Kyulein (~written Adventure~) ================================================================================ Kapitel 3: 3. Teil ~ Cat's life ------------------------------- Cat’s Life Was war das? Wo zum Teufel bin ich hier? „Kreatur des Teufels! Ich werde dich und deinesgleichen ausrotten!“ Kreatur des Teufels? Wen meint er damit? Doch nicht etwa mich? Was habe ich denn getan? Langsam öffnete Resco seine Augen. Um ihn herum war nichts… Und das konnte man wörtlich nehmen. Egal in welche Richtung er blickte, er konnte überhaupt nichts entdecken, selbst unter ihm befand sich dieses Nichts. Wo war er hier nun wieder hineingeraten? War denn sein Leben nicht schon schlimm genug gewesen, musste es jetzt im Tod aus so sein? Tod? Stimmt ja, er war tot. Ob Naran es wenigstens geschafft hatte? Er hoffte es sehr. Sein Bruder war sein ein und alles gewesen und wird es auch immer bleiben! Eine Kreatur des Teufels… Er hatte doch in seinem Leben nie etwas angestellt für das man ihn so sehr hassen konnte, oder etwa doch? Nun immerhin sah es hier, wo auch immer dieses „hier“ war nicht gerade wie ein Paradies aus. Noch während er in Gedanken versunken vor sich hin grübelte entflammte etwas vor ihm ein gleißendes weißes Licht. Resco kniff die Augen zusammen und versuchte sie nach einer Weile zu öffnen. Es war ziemlich schwer, denn etwas so helles hatte er noch nie gesehen. Nicht einmal die Sonne, die er in Erinnerung hatte war jemals so hell gewesen. Einmal mehr fragte er sich, wo er hier eigentlich war! „Willkommen, Resco. Willkommen in meinem Reich!“, erklang eine sanfte Stimme. Majestätisch und rein drangen die Töne in Rescos Ohren. Er wagte es nun die Augen erneut zu öffnen und sah vor sich ein Wesen aus reinem Licht. In der Form einer Katze, soweit der graue Kater das erkennen konnte. „Auch wenn ich dich hier sehr gerne auf diese Art begrüßen würde, so kann ich dies noch nicht. Viel zu früh bist du hier eingetreten, aber mit einem aufrichtigem Wunsch.“ Resco stutzte. War er etwa wirklich tot? Was meinte dieses Wesen mit ‚aufrichtiger Wunsch’? Gewünscht zu sterben hatte er sich bestimmt nicht. Zumindest noch nicht. „Das Leben eines anderen mit dem eigenen zu retten ist in diesen schweren Zeiten sehr selten und viel zu wenig gewürdigt. Doch dein Herz ist rein und der Wunsch deinen Bruder zu retten aufrichtig und stark. Deine zeit ist noch nicht gekommen, Resco. Dein Leben noch nicht zu Ende. Deshalb bist du hier, am Tor des Todes.“ Jetzt verstand Resco erst recht nicht mehr, was hier vor sich ging. Er war tot und befand sich mitten im Nichts, soweit so gut. Aber von welchem Tor in diesem endlosen Nichts sprach dieses Wesen eigentlich? „Dennoch ist deine Zeit in den vollkommenen Tod einzusteigen noch längst nicht gekommen. Daher entsende ich dich zurück in die Welt der Lebenden. Du musst nur einen Preis bezahlen – deine Erinnerungen an dein früheres Leben werden hier bleiben müssen bis du zurückkehrst.“ Während die letzten Worte gesprochen wurden begann Rescos Leben im Schnelldurchlauf an ihm vorbeizuziehen. Die schönen Zeiten mit Naran kehrten ein letztes Mal vor sein inneres Auge und verließen ihn dann ganz… „Hey! Hey, wach auf!“, rief ihm eine bekannt Stimme zu. Langsam öffnete er die Augen und sein Bewusstsein kehrte zurück. Tila stand direkt vor ihm, ihr Gesicht zeigte einen besorgten Ausdruck. Er bemerkte, dass er am ganzen Körper zitterte. „Was ist los?“, fragte er sobald er seine Stimme wieder unter Kontrolle hatte. „Du hattest scheinbar einen Alptraum…“, antwortete die orangene Katze noch immer mit besorgtem Blick. „Und du hast nach jemandem gerufen. Allerdings konnte ich nicht genau verstehen en du meintest, tut mir leid.“ „Oh… macht nichts!“, versuchte der Graue sie zu beruhigen. Er wusste nicht weshalb, aber sie schien sich selbst für irgendetwas di Schuld zu geben. „sag mal…“, fing der graue an und Tila wurde hellhörig. „…rede ich wirklich im Schlaf?“ Die beiden konnten sich nicht helfen und fingen an zu lachen. Währenddessen hatte Narans Reise ihn zu einem seiner Ziele geführt. Das Dorf, das zu Rescos Tod geführt hatte. Der vertraute Anblick ließ ihn zurück in die Vergangenheit denken. Er hatte eine lange zusammen mit Resco hier verbracht. Vielleicht war das der Fehler, sie hätten weiterziehen und nicht verweilen sollen. Dann wäre er vielleicht noch am Leben. Es dauerte etwas, bis er sich soweit zusammenreißen konnte, dass seine Beine ihm wieder gehorchten. Nervös und dementsprechend langsam ging er die Straßen entlang. Bald schon stand er vor einer ganz bestimmten Stelle. Es waren immer noch Rußflecken and den Wänden zu sehen. Das Feuer, welches Resco tötete schien danach noch um sich gegriffen zu haben. Tränen stiegen Naran in die Augen und seine Sicht verschwamm vor ihm. Es schien als begänne alles zu tanzen. Er kniff die Augen zusammen und blinzelte den Rest der Tränen fort. Noch einmal sah er zu den Rußflecken und konnte nicht glauben, was er da sah. Das waren Spuren! Spuren die vom Ort des Geschehens wegführten. Ein Stoßgebet Narans, nicht aus diesem Traum gerissen zu werden, drang in den Himmel. Er nahm den Geruch auf und er war, wie erwartet, einer den er sehr vermisst hatte… Resco! Mit neu gefasster Entschlossenheit folgte er den anfangs noch sichtbaren und später nur noch riechbaren Spuren. „was willst du denn hier?“, fragte der Graue seine Begleiterin. Sie hatten nach mehreren Tagen Fuß- äh Pfotenmarsch eine Anhöhe erreicht und sahen unter sich ein Tal. Darin stand nur ein vermutlich schon vor langer Zeit verlassenes Haus. Es schien auch nicht gerade von Menschen mit viel von diesem glitzernden Zeugs gebaut worden zu sein. „Nur ein Verwandtschaftsbesucht.“, kicherte Tila. Verwundert sah der Graue sie an: „Haben wir nicht erst vor ein paar Tagen diese Anjou getroffen?“ „Ja, aber Serena hatte schon lange keinen Besuch mehr von uns, wer weiß wie verloren sie ohne ihre Familie ist.“ Der Unglaube stand dem Grauen buchstäblich im Gesicht, aber Tila schien nicht darauf zu achten. „Komm gehen wir!“ Also machten sich die beiden den Hügel hinunter und rannten auf das verlassene Haus zu. Davor saß eine dunkelgraue Katze mit Halstuch…. Der Graue konnte sich nicht helfen… irgendwo hatte er diese Katze schon einmal gesehen, nur wo? Er hatte das Gefühl, es war etwas wichtiges, doch je mehr er sich anstrengte, desto weiter schien die Erinnerung sich zu entfernen. Tila war indes schon fast bei Serena, noch immer mit voller Geschwindigkeit. Wie zu erwarten, war es eine stürmische Begrüßung- von Seiten Tilas. Besorgt sah der Graue hinüber… Tila und Serena lagen aufeinander und der Dunklen schien beinahe vor Überraschung das Herz stehengeblieben zu sein. Doch dann erkannte sie, wer sie da zu Boden gerissen hatte. „Tila! Was machst du denn hier?“, fragte sie noch immer leicht ungläubig. „Ach komm, als ob du vergessen hast was dieses Jahr wieder ansteht! Anjou ist bestimmt auch bald da!“, entgegnete die Orangene. Serenas Gesichtsausdruck veränderte sich plötzlich, ihn als geschockt zu bezeichnen war noch immer untertrieben. „S-s-s-s-saaaaaagte-st-t-t d-d-d-duuu An-jou-u-u-u? Woher weißt du, dass sie bald hier ist?”, scheinbar war die Dunkle nicht sehr angetan, weshalb auch immer. Sehr fröhlich hingegen antwortete Tila: „Ja, ich hab sie vor ein paar Tagen getroffen, hihi, sie und ihr Gefährte haben sich mal wieder gestritten.“ Die Fassungslosigkeit stand Serena im Gesicht. Doch dann schien sich ihr Gesichtsaudruck zu verändern. Sie hatte nun auch endlich Gelegenheit bekommen Tilas Reisegefährten etwas genauer zu betrachten und erkannte dabei beinahe auf Anhieb einen alten Bekannten. „Resco!“ Weit entfernt von den Geschehnissen in seiner neuen Heimat folgte Naran noch immer der Spur seines Bruders, diese schien ihm allerdings mit jedem neuen Tag weiter zu entgleiten. Wenn er noch länger brachen würde, hätte er sie vermutlich in ein paar Tagen verloren. Außer den normalen Geräuschen war es still um ihn herum. Allerdings nicht sehr lange: „Es geht hier lang! Ganz sicher!“ Es war eine weibliche Stimme, die die Stille zerriss, mit hörbarer Ungeduld. Naran spitzte die Ohren und ging in die Richtung aus der die Stimme kam. Dort sah er eine dunkle Katze und einen recht bunten getigerten Kater. Die Funken sprühten nur so, als sie sich weiter ihre Überzeugungen an den Kopf warfen. „Hast du eigentlich eine Ahnung, wie viele Umwege wir wegen deinem nicht vorhandenen Orientierungssinn gegangen sind?“, fragte der Kater. Dafür erntete er augenblicklich einen bösen Blick und eine unfreundlich klingende Gegenfrage: „Umwege?“ Bevor die Streithähne sich weiterhin angiften konnten hatte Naran sich dazu überwunden auf sie zu zugehen. „Kann ich helfen?“ Sofort hielten die beiden inne und blickten peinlich berührt zu Boden. „Ich kenne mich hier in der Gegend recht gut aus, deshalb könnte ich euch helfen.“, erklärte Naran den beiden. Die Katze raffte sich auf und fragte schließlich nach dem Weg. „Wir wollen zu meiner Schwester, Serena. Du kennst sie nicht zufällig?“ Der erste perplexe Moment verschwand schnell und wandelte sich in ein Lächeln. „Kennen ist gar kein Ausdruck!“ „So war das also… ich verstehe…“, Resco sah niedergeschlagen zu Boden. Serena hatte gerade die Geschichte, die Naran so oft erzählt hatte gerade an Resco weitergegeben, der keinerlei Erinnerungen mehr and seinen „Tod“ hatte. Doch während er den Worten, der dunklen Katze gelauscht hatte, schien sich etwas in ihm geregt zu haben. Es war als hätte er das alles erlebt und doch war es in unendlich weiter Entfernung. „Weißt du…“, fing Serena erneut an und Resco sah auf „…ich denke es ist besser, wenn du wieder gehst.“ Tila war empört, sie konnte nicht glauben, was ihre Schwester da sagte. Sie klang geradezu wie eine eifersüchtige alte Schachtel, die keine Konkurrenz in der Nähe haben wollte. „Ich glaube nicht, was ich da höre Serena! Da hat er gerade seine Familie wieder gefunden und du schickst ihn erneut weg?“, schrie sie die Dunkle an. Doch bevor sie noch einmal ansetzen konnte unterbrach Resco sie. „Schon gut Tila… Ich glaube sie hat Recht. Für Naran würde der Umstand meiner fehlenden Erinnerung nicht leicht aufzufassen zu sein. Da ist es besser ich gehe, bevor ich ihn unabsichtlich verletze.“ Jetzt war Tila erst recht fassungslos. Sie konnte eindeutig eine tiefe Traurigkeit über diese verpasste Chance in Rescos Augen sehen und doch klang seine Sicht der Dinge einleuchtend. Sie atmete einmal tief durch: „Na gut, aber ich werde mit dir kommen, wer weiß was dir sonst noch alles zustößt!“ Sie wusste nicht genau weshalb, aber der graue Kater war ihr wichtig geworden, alleine durch die Gegend zu ziehen wurde auf Dauer eben doch langweilig. Mit einem offenen Lächeln sah sie in sein Gesicht und er erwiderte ihren Blick. Die beiden verabschiedeten sich und liefen zum etwas entfernten Wald gen Osten. Und das nicht zu früh, denn bald darauf war Naran zu sehen. Er rief laut Serenas Namen und nahm Tempo auf. Hinter ihm konnte sie noch zwei andere Katzen ausmachen. Mit einem Familientreffen wurde dieses Mal wohl nichts. Als Naran näher kam keuchte er und sagte etwas, das Serena trotz allem erstaunte: „Ich bin mir jetzt sehr sicher! Resco lebt, er ist irgendwo da draußen und irgendwann werden wir uns wieder sehen.“ ’Ach Naran’, dachte Serena ‚Wenn du doch nur wüsstest wie Recht du hast!’ Eines Tages werden wir uns wieder sehen… Ich weiß nicht diese Gefühl ist mir so vertraut… Es ist wie damals mit… wie war gleich ihr Name? Achja… Korane! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)