Eisblume von Starwings ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 1 -------------------- Feiner Nebel lag über dem Land und über die Blättern des Ufergrases perlten einzelne Tautropfen in den ruhigen Fluss. Etwas weiter hinten führte eine hölzerne Brücke mit niedrigem Geländer über den Strom und noch erreichten die ersten Sonnenstrahlen nicht das kunstvolle Gehölz. Nur selten flimmerte ein leichter Glanz über die Wasseroberfläche, die sich in der sanften Brise kräuselte. Das saftige Gras nickte dazu im passenden Takt und die ersten Vögel flogen durch die frische Morgenluft. Ihr Gesang war wundervoll und noch frei von den rauen Stimmen der Menschen und ihrem Vieh. „So warten sie doch Kouhei-sama.“ „Wie könnte ich an so einem wunderschönen Morgen stehen bleiben, Daisuke-san?“ Zwei Männer kamen über die Brücke. Der hintere der beiden, war klein und ging leicht gebeugt. Er war bereits älter und hatte graue Strähnen in seinem dunklen kurzen Haar. Zudem trug er die Tracht eines Dieners, sehr schlicht gehalten und ebenfalls dunkel. Seine Züge wirkten streng, aber sehr gütig und die grauen Augen musterten die Umgebung, als würden sie etwas Bestimmtes suchen. „Jetzt hör schon auf, mit deinem Bart zu spielen. Das machst du nur, wenn du dir Sorgen machst und das brauchst du nicht. Schau nur wie friedlich es hier ist“, vernahm man die klare und bestimmte Stimme des vorderen, in der jedoch auch ein Tropfen Wehmut mitschwang. Sein Haar war von dunkler, fast schwarzer Farbe und verjüngte sich kurz unter den Schultern zu einem engen Zopf, der mithilfe eines hellen Seidentuchs gebunden worden war. Seine Züge waren voller Jugend und zeigten noch keine Falten. Die klaren blauen Augen blickten etwas verspielt zu seinem Freund und Butler und ein leichtes Lächeln lag auf den schmalen Lippen. Er trug ein einfaches Hakama mit Jacke. Das Hakama war von einem dunklen blau und verziert mit feinen Stickereien, die einen Drachen und andere Fabeltiere zeigten. „Ich meine ja nur, dass ihr nicht so unbedacht herum wandeln solltet“, bemerkte der hagere Mann. „Wenn ich nicht einmal in diesen frühen Stunden etwas Freiheit genießen darf, dann ist mein Herz wohl mit recht erfüllt von Trauer. Immer nur in den großen leeren Räumen unseres Anwesens zu sitzen, macht einen irgendwann doch schwermütig. Ich wünschte, wir hätten Gäste, oder anderes Volk, welches diese bedrückende Ruhe aus unseren Wänden vertreiben würde. Und wenn du dies nun von mir weißt, Daisuke-san, dann sieh es mir bitte nach, wenn ich hin und wieder einfach davonschleiche. Ich habe doch nie, auch nur eine meiner Pflichten vergessen. Oder erschien ich dir nicht ernsthaft in den Stunden mit Vater, oder in der Studie der Kalligraphie?“, fragte Kouhei mit einem Anflug von Ärger in der Stimme. „Wie könnte ich euch das unterstellen. Ihr geltet bereits jetzt als würdiger Nachfolger eures Vaters und habt viel von ihm gelernt, auch wenn das Handwerk eines Heilers bei den Göttern kein einfaches ist“, gab der Diener zu und seufzte, „Also gut... dann genießt euren Freigang.“ „Sieh es nicht so ernst. Du bist mein Freund und auch mein Mentor, wenn es darum geht das rechte Benehmen zu erlernen.... aber... leider bin ich ein unverbesserlicher Freigeist.“ „Wem sagt ihr das. Euer Vater war jedes Mal außer sich, wenn er euch erst nach Tagen wieder sah. Da ist es ja verständlich, dass ich wieder fürchten musste, dass es sich nicht um einen einfachen Spaziergang handelt, sondern um einen neuerlichen Ausbruchsversuch...“ „Ausbruchsversuch? So nannte Vater das also...“, unterbrach Kouhei seinen Freund und musste unweigerlich lachen, „Er wusste doch, dass ich mich niemals dazu durchringen könnte ihn endgültig zu verlassen. Also sind es auch keine Ausbrüche, sondern eher Ausflüge.“ Daisuke konnte seinen Herrn gut verstehen. Sein Vater war sehr streng mit ihm gewesen, aber nur aus dem Grund, um aus ihm einen guten Arzt zu machen. Zudem hatte sein alter Herr nicht mehr viel Zeit gehabt, bevor er starb und hatte sein Wissen schnellstmöglich an seinen Nachfolger weitergeben müssen. Er erinnerte sich noch sehr gut daran, wie sein armer Kouhei-sama nächtelang über Büchern gehangen hatte und kaum zur Ruhe gekommen war. Drei Jahre war es so gegangen, bis der alte Herr gestorben war. Damals war sein jetziger Herr 22 Jahre alt gewesen und auch sieben Jahre danach, wirkte er noch genauso jung und stur, wie damals. Abrupt blieb Kouhei stehen. „Was ist los, Herr?“ „Seht ihr das nicht? Schaut doch nur hinunter in den Fluss.“ Daisuke folgte dem ausgestreckten Zeigefinger und konnte erst nichts ungewöhnliches im Fluss entdecken, bis sich plötzlich ein roter Faden durch das Wasser schlängelte. „Ist das...?“, der Butler mochte es kaum aussprechen. „Ich fürchte schon. Bleibt bitte hier auf der Brücke. Ich werde am Ufer nachschauen, ob ich etwas entdecke. Vielleicht ist es nur ein verwundetes Tier.“ Raschen Schrittes überquerte Kouhei die Brücke und lief an der Uferböschung entlang. Der Schilf war hoch und auch das Gras mochte alles vor all zu flüchtigen Blicken verbergen. Geschickt stieg der Mann ins Wasser und watete von dort aus weiter. Das Blut kam von Stromaufwärts und nach der Intensität der Farbe zu urteilen war das, was er suchte, nicht weit entfernt. Das Wasser war kalt, aber dennoch erfrischend. Die Strömung umspülte sanft seine Füße und war nicht sonderlich stark im Gegensatz zum Vorabend. Mit einem Mal entdeckt er im geschlossenen grün der Ufergräser etwas dunkles. Langsam näherte er sich dem, was auch immer dort lag. Als er sich gewahr wurde, was seine Augen dort entdeckt hatten, stockte ihm für einen kurzen Augenblick der Atem und seine Gedanken überschlugen sich. Kouhei riss den Kopf herum und suchte nach Daisuke, der wie befohlen noch immer auf der Brücke stand: „Schnell, lauf nach Hause und sag Aiko sie soll zwei Wannen heißes Wasser kochen und in das große Zimmer bringen! Dann geh in die Praxis und hol die Bambusschachtel mit den Medikamenten und so viele Verbände wie du tragen kannst!“ Der alte Mann nickte nur und lief so schnell wie ihn seine Beine noch tragen konnten davon. Er hatte an der Stimme seines Herrn bereits erkannt, wie ernst die Lage sein musste. Das Wasser spritzte nach oben, als Kouhei versuchte das Mädchen aus dem Fluss zu ziehen. Stück für Stück zog er sie weiter die Böschung hinauf und legte sie schließlich ausgestreckt ins flache Gras. Vorsichtig strich er ihr die schwarzen Strähnen aus dem Gesicht. Ihre Züge waren fein und fast noch kindlich, doch sie waren blass und fiebrig. In jedem Atemzug lag Schmerz und die Lungen schienen sich nur widerwillig mit Luft zu füllen. Er bemerkte sofort die Schwerter an ihrer Hüfte und legte sie erst einmal zur Seite, auch das Tanto fingerte er geschickt aus den Falten ihrer Kleidung. Blut hatte das weiße Oberteil getränkt und machten es Kouhei schwer, die eigentliche Wunde zu finden. Er zerriss ihre Ärmel und legte ihren Oberkörper frei. Sowohl in der Schulter, als auch am Bauch hatte sie tiefe Wunden. Dann noch flachere Schnittwunden am Arm und an der Hüfte. Wie lange mochte sich wohl schon im Wasser gelegen haben? Sie war kalt und zitterte am ganzen Körper. Immer weiter sickerte warmes Blut aus den Wunden, die durch die lange Zeit im Fluss keinerlei Schorf hatten bilden können. Der Mann löste seinen Gürtel und legte einen provisorischen Druckverband am Bauch an. Die zerrissenen Ärmel nutzte er für die Schulter. Das Mädchen hatte nicht mehr lange Zeit. Er musste die Blutung schnellstmöglich stoppen. Vorsichtig legte er sein Ohr auf ihre Brust und lauschte. Das Herz schlug noch regelmäßig, aber da war ein leises Rasseln in der Lunge. Der Stoß in die Schulter musste das Organ gestreift haben. Behutsam nahm er sie hoch und spürte wie sie sich unter der Bewegung verkrampfte. Sie musste starke Schmerzen haben, selbst in dieser tiefen Bewusstlosigkeit. Eilig stopfte er die Waffen in die Falten seiner Kleidung und lief los, den Blick nicht von der Person in seinen Armen abwendend. „Ist der junge Herr noch nicht zurück, Aiko?“, fragte Daisuke bereits zum dritten Mal und überprüfte immer wieder die Temperatur des Wassers in den hölzernen Wannen. Alles war vorbereitet. Die Frage erübrigte sich, als die Vordertür aufschlug und eilige Schritte von der Veranda her zu hören waren. Ein Schatten erschien an den Wänden und schob die hölzerne Tür auf. Neben Kouhei trat auch Shiro ein. Ein junger Mann mit wildem braunem Haar und aufrichtigen dunklen Augen. Er war gekleidet wie sein Nebenmann, nur ohne die aufwendigen Verzierungen auf dem Hakama. „Kou-kun hat mir gesagt, dass er Hilfe brauchen würde, also hab ich mir gedacht, ich komm einfach mal mit.“ „Wir haben keine Zeit für Scherze, Shiro...“, erwiderte Kouhei knapp. Mit äußerster Vorsicht legte er das Mädchen auf den vorbereiteten Tisch. „Halt sie fest Shiro. Du auch Daisuke-san. Ich weiß nicht ob sie es schafft... aber ich werde mein bestes geben.“ Shiro lehnte außen gegen die hölzerne Schiebe Tür und schielte immer wieder hinter sich. Aber nichts konnte er erkennen. Nur eine schwacher Schein, der unter der Tür hindurchfiel. Kaum zu glauben, dass es bereits Abend war. Er starrte auf die Ärmel seiner Jacke. Blut klebte daran. Das Blut dieses Mädchens. Bei dem Anblick wurde ihm fast wieder schlecht. Er hatte sich ganz schön zusammen nehmen müssen, um sich nicht zu übergeben. Wie peinlich. Ein Mann der beim Anblick von Blut schwächelte. Aber so war er nun einmal. Kein großer Krieger, auch wenn er durchaus in der Lage war Waffen zu führen. Es schüttelte ihn. Langsam wurde es echt kalt auf der Veranda. Noch ehe die ersten Sterne über den Horizont krochen, öffnete sich die Tür einen Spalt und Shiro konnte sehen, wie Kouhei sich wie er gegen die Wand lehnte und zu Boden sank. Die beiden Freunde saßen Rücken an Rücken und starrten vor sich in die Luft. „Und?“, fragte der junge Mann neugierig. „Hmm...“, kam es nur zur Antwort. Der junge Arzt wischte sich etwas Schweiß von der Stirn und seufzte. „Ah... interessant...“ „Hör auf zu nerven Shiro... ich hab im Moment nicht die Zeit und auch nicht die Geduld, mich wie üblich mit dir zu streiten.“ „Ist ja gut. Ich halt meine Klappe. Aber trotzdem. Wie geht’s der Kleinen“, hakte der Braunhaarige noch einmal nach. Keine Antwort. Kouhei war einfach eingeschlafen und ließ den Kopf hängen. „Na, der ist erstmal fertig für heute“, grinste sein Freund und musste unvermittelt zittern, „Jetzt wird’s aber doch ziemlich kalt. Daisuke?“ „Hmm...“, war auch hier die knappe Antwort. „Man ihr seid vielleicht drauf...“ „Etwas mehr Respekt, wenn ich bitten dürfte. Das Leben ist etwas sehr kostbares. Du solltest endlich lernen diesen Wert zu respektieren“, gab dieser dem jungen Spund eine Lektion und fuhr schließlich fort, „Wenn es dich so brennend interessiert, komm doch einfach rein.“ „Brilliant Daisuke-seinsei!“, schoss es Shiro nur durch den Kopf, „Soll ich am ende etwa doch noch kotzen? Aber wie der alte Knacker meint.“ Er raffte sich auf und öffnete die Tür nun ganz, um sie hinter sich leise wieder zu schließen. Es war stickig im Zimmer geworden. Aber zumindest hatte der alte Daisuke die Tür zum Nebenraum aufgeschoben. Flüchtig schielte er zu dem alten Mann herüber. Sie hatten das Mädchen mittlerweile auf den Boden gelegt und gut zugedeckt. „Mann... die sieht ja immer noch so käsig aus...“ „Wenn man nichts wichtiges zu sagen hat, dann sollte man lieber den Mund halten. Merk dir das für das nächste Mal... Du strapazierst meine Nerven...“ „'Tschuldigung“, nuschelte Shiro und pflanzte sich neben seinen Kumpel an der Wand hin. „Ich werde mich jetzt auch hinlegen. Der einzige der auf der faulen Haut lag die letzten Stunden, warst ja du. Also wecke Kouhei-sama wenn etwas ist“, mit diesen Worte verabschiedete sich der Butler und verließ das Zimmer. „Daisuke!“, wollte sich der junge Mann beschweren, wurde aber durch ein all zu forsches Zischen des Dieners zur Ruhe ermahnt, „Entschudigung.... aber du willst mich doch nicht ernsthaft mit der da alleine lassen? Was ist, wenn die mir hier verreckt. Das wird mir Kou-kun ewig vorhalten.“ „Dafür sitzt er doch neben dir...“, meinte der alte Mann verzweifelt und ging kopfschüttelnd davon. „Na vielen Dank. Ich werd unser Dornröschen hier schon wecken, wenn was sein sollte. Darauf könnt ihr euch verlassen!“, tobte Shiro innerlich und fixierte grimmig die junge Frau auf dem Boden, „Wehe du zuckst auch nur. Ich hab echt keine Lust jemanden sterben zu sehen.“ Es war wie ein Traum. Yachiyo erinnerte sich noch genau daran, wie sie damals mit ihrem Bruder gespielt hatte. Sie hatten sich sogar bei Zeiten an den Händen gehalten. Vor langer Zeit einmal, hatten sie Seite an Seite unter den Kirschbäumen gesessen und einander geschworen, dass sie sich niemals auseinander leben würden, egal was auch geschehen mochte... egal... was auch... geschehen mochte... Langsam wachte sie aus ihrem tiefen Schlaf auf. Ihre Augen bäumten sich gegen die Dunkelheit auf, die sie seit ihrem Sturz gefangen hatte. Danach war es so lange, so eiskalt gewesen. Immer noch spürte sie die Kälte in ihren Gliedern, aber sie wurde schwächer und überlagert durch unerträgliche Hitze. Ihre Glieder schmerzten furchtbar. Alles war so schwer und unerträglich träge. Die Zeit wurde so zähflüssig wie wilder Honig. Jede Sekunde schien sich zur Unendlichkeit ausdehnen zu wollen. Ein Gefängnis in ihrem eigenen Geist errichtet, dem sie nicht entkommen konnte. Doch da war noch etwas, das sie am Rande ihres Bewusstseins wahrnahm. Ein regelmäßiges leises flüstern. Vielleicht der Wind, oder ein Atem? Die junge Frau nahm all ihre Kraft zusammen und riss die Augen auf. Sofort flutete das Licht in sie hinein und blendete sie. „Du bist also endlich aufgewacht. Das freut mich. Ich hatte schon gefürchtet, dass meine Bemühungen am Ende doch nicht ausgereicht hätten. Wie fühlst du dich?“ Diese Stimme war so sanft und klang im ersten Augenblick seltsam vertraut. Wer war da bei ihr? Ihr Atem ging sehr angestrengt. Schmerz. Sie zuckte zusammen und krümmte sich. Sofort war dieser Mensch im Raum bei ihr und half ihr sich ein wenig aufzurichten. „Ihr ward schwer verwundet. Euer Körper hat seine Grenzen weit überschritten. Doch seid unbesorgt. Ich bin bei euch und werde mich um euch kümmern, bis ihr wieder gesund seid. Nehmt bitte diese Medizin hier. Sie wird eure Schmerzen lindern.“ So angenehm. Diese Stimme war so angenehm. Endlich wurde das Bild schärfer und ihre Augen nicht mehr geblendet. Sie konnte den Mann nun klar erkennen. Kouhei kniete neben ihr und hielt sie leicht aufgerichtet. Mit der linken Hand reichte er ihr eine kleine Porzellanschale, aus der sie langsam trank. Die Medizin war bitter und das Schlucken fiel ihr schwer. Als ihr bewusst wurde, dass sie sich in einem fremden Haus befand, biss sie sich auf die Lippen. Es war nicht gut, dass sie hier war. Sie würde so bald wie möglich von hier fort gehen. Am besten in der Nacht. Am besten schon in den nächsten Tagen. Die bittere Flüssigkeit füllte ihren Bauch und ließ eine ungewohnte Wärme durch ihren Körper dringen. Der Schmerz verebbte und war bald nur noch ein schwaches Pochen. Schweigend ließ sie alles weitere über sich ergehen. Protestierte nicht gegen seine Berührungen, oder die Tatsache, dass er sie mit entblößtem Oberkörper sah. Mit einer ausdruckslosen Maske auf den Zügen musterte sie die feinen Hände des Mannes. Seine zarten Berührungen irritierten sie einen kurzen Moment lang. Doch sie ließ nicht zu, dass dieser unerwartete Sinnesreiz ihr Bewusstsein all zu sehr trübte. Dann war da jedoch noch sein warmer Atem, den sie während des Verbandswechsels in ihrem Nacken spürte. Yachiyo war erleichtert, als der Mann fertig war und lehnte sich zurück in ihre Lagerstätte. Wissentlich drehte sie den Kopf weg von ihm. Sie wollte nicht mit ihm reden, nicht im Moment und nicht in Zukunft. Je weniger Kontakt sie mit ihm hatte, um so besser war es für alle Beteiligten. „Ich sehe, ihr wollt nicht mit mir reden. Dann werde ich mich jedoch trotzdem vorstellen. Mein Name ist...“, er wurde harsch unterbrochen. „Hey Kou-kun. Daisuke sucht nach dir. Es klang so als wär's was Wichtiges. Sollte dir nur kurz Bescheid sagen“, platzte Shiro herein und blickte etwas betreten nach oben, als er sich bewusst wurde, das die Brüste der jungen Frau nur durch ein paar Verbände verborgen waren, „Hey Missi... freut mich, dass du wieder wach bist. Dann brauch ich endlich keine Nachtschichten mehr zu machen.“ „Galant wie immer Shiro. Ich war gerade dabei mich vorzustellen“, bemerkte Kouhei etwas beleidigt und führte die ausgestreckte Hand horizontal vor die Brust, „also... Mein Name...“ Wieder unterbrach der junge Mann ihn: „Ich mach das. Er braucht sowieso wieder 'ne halbe Ewigkeit sonst. Also ich bin Shiro und das ist Kou-kun... äh ich mein... Kouhei. Er ist der Hausherr und hat dich höchstpersönlich wieder zusammengeflickt. Man sieht es ihm vielleicht nicht an, aber er is'n verdammt guter Arzt.“ Der Herr des Hauses seufzte und schlug sich die Hand vor den Kopf. Immer musste dieser junge Spund ihm alles verderben. Er hatte einfach keinen Sinn für die gesitteten Dinge des Lebens. Shiro wartete einige Sekunden, aber es kam keine Antwort von der jungen Frau. Leicht verärgert verzog er die Mundwinkel: „Du könntest ruhig antworten.“ „Lass sie doch, wenn sie nicht will, dann soll sie schweigen“, verteidigte Kouhei seine Patientin. „Ach, sie darf unhöflich sein. Du bist echt gemein, Kou-kun“, beleidigt zog er von dannen und drehte sich nur kurz an der Tür noch einmal um, „Vergiss nicht, dass Daisuke noch was von dir wollte.“ „Sag ihm, ich komme gleich“, lächelte der Schwarzhaarige seinen Freund an. „Hey, ich bin nicht euer Laufbursche, damit das klar ist!“ Mit lautem Knall schlug die Tür zu und Shiro war verschwunden. „Er ist wirklich überaus lebhaft. Aber seid ihr euch sicher, dass ihr mir nicht doch euren Namen verraten wollt?“ Sie schwieg. „Na dann... Ich werde später wieder nach euch sehen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)