New Anime Stories von Ian_Ditrich ================================================================================ Kapitel 1: Story 1 - Blamage ---------------------------- Hallo, mein Name ist Miku Taruda und ich bin sechzehn Jahre alt. Ich bin Schüler und führe ein ganz normales Leben. Ganz normal? Nein, dass stimmt auch nicht. Ich erlebe einige verrückte und leider auch peinliche Dinge. Ich bin kein Vampir und auch kein Krieger mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Aber meine Schulzeit ist seit einigen Monaten alles andere als gewöhnlich. Doch ich fange mal der reihe nach an zu erzählen. Ich ging wie jeden Morgen um acht Uhr zur Schule. Ich öffnete mein Schließfach und sah einen Brief darin liegen. Er hatte ein kleines Herz auf der Vorderseite. In meiner ganzen Schulzeit hatte ich noch nie einen Liebesbrief bekommen. Ich öffnete den Brief und sah ihn mir an. Er war von Saya! Unglaublich, Saya hat mir einen Liebesbrief geschrieben! Im Brief stand, dass sie mich im Musikraum nach dem Unterricht sehen möchte. Mein Herz pochte wild während und nachdem ich ihn las. Doch mein Verstand konnte es immer noch nicht fassen. Ich überlegte. Es könnte sein, dass mir jemand einen Streich gespielt hatte. Einer meiner Klassenkameraden. Doch die Schrift war eindeutig eine Mädchenschrift. Dann fiel mir ein, dass sie es gewesen sein konnte, doch nur um mich lächerlich zu machen. Die Gedanken rasten nur noch um diesen Brief. Während ich so dastand und ihn analysierte, mit dem Brief vor mir in den Händen, war die Welt komplett ausgeblendet. Dann kam ein Lehrer an und ermahnte mich: „Junge, was stehst du da wie ein Idiot? Die Stunde hat schon längst angefangen!“ Ich dachte bei dem Gang durch die Schule, dass der Mann keine Ahnung von meiner derzeitigen Lage hatte. Er wusste nicht, welche Qualen ich durchmachen würde, wenn Saya mich nur an der Nase herumgeführt hat. Ich war schon seit unserer Einschulung in sie verliebt. Ihr Duft war so betörend und angenehm feminin. Mit schwärmenden Gedanken öffnete ich die Tür und war mal wieder der einzige, der zu spät zum Unterricht erschien. Unzufriedenheit überkam mich, als der Klassenlehrer mit spöttischem Blick den Kopf schüttelte. Doch dann dachte ich wieder an Saya und den Brief und versuchte mir einzureden, dass sie es ernst meinte. Für einen winzigen Moment war ich wieder mit meinen Gefühlen im Gleichgewicht. „Du kommst Zehn Minuten zu spät. Trödel nicht so. Setz dich hin und fang mit dem Mathetest an! Wir unterhalten uns später noch unter vier Augen, Taruda.“, sagte der Lehrer. Und schon war der Moment vorbei und ich fühlte mich wieder mies, wie es ständig in Mathe der Fall war. Dieses Mal war es schlimmer. Ich hatte den Test total vergessen. Meine Noten in Mathematik wurden von Jahr zu Jahr schlechter. Wie sollte ich das in den letzten Semestern noch nachholen? Seufzend setzte ich mich und begann mit dem Test. Nach 90 Minuten war die Stunde endlich vorbei. Jetzt hatten wir Englisch. Endlich ein Fach, was ich gut beherrsche, dachte ich. In Gedanken brütete ich wieder über den Fragen, die der kleine süße Brief von meinem Schwarm in mir entstehen ließ. Wieder einmal verschwand ich aus der Realität und kritzelte Gedankenverloren auf meinem Arbeitsblatt herum. In meinem Tagtraum saß ich mit Saya auf meinem Bett. Sie hielt meine Hand und ich küsste sie. „Saya, kannst du den Satz übersetzen?“, fragte die Lehrerin. Ein lautes „Haaaaaaaatsssschhhhiiiiiieee!“ durchdrang den Raum. Es kam von mir. Ich hatte jedoch nicht einmal bemerkt, dass ich niesen musste. Alle Schüler lachten. Sie hatten ebenso wenig damit gerechnet wie ich. Röte stieg mir ins Gesicht vor Peinlichkeit. „Gesundheit, Miku!“, sagte die Lehrerin überrascht. -„Danke“, erwiderte ich knapp. Der Schultag ging für mich nur schleichend vorbei. Doch als die Schulklingel ertönte, packte ich meine Sachen zusammen und ging zunächst zum WC, damit keiner bemerkte, dass ich mit einem Mädchen verabredet war. Ich ging danach die Treppen rauf und begegnete nur wenigen Schülern. Dadurch ließ meine Anspannung, die sich den ganzen Tag über angesammelt hatte etwas nach. Ich holte noch einmal tief Luft und öffnete die Tür zum Musikraum. Saya war schon drinnen und saß auf einer Fensterbank. Sie drehte den Kopf zu mir, als sie bemerkte, dass ich den Raum betreten hatte. Es war, als blickte ich auf einen Engel. Ihre wunderschönen Haare wehten in dem Wind, der durch das Fenster rein getragen wurde. Meine Aufregung kam schlagartig zurück, mein Puls raste wie nach einem Hundertmetersprint. „Hey, da bist du ja! Ich hatte schon befürchtet, du kommst nicht.“, sprach Saya mit freudiger Stimme während sie runterhüpfte und auf mich zukam. „Ich hatte befürchtet, du treibst mit mir einen Scherz.“, antwortete ich verlegen. -„Wie kannst du das nur denken?! Ich mochte dich schon immer sehr gern. Und weil die anderen Kerle doch eh nur dümmliche Testosterongesteuerte Weiberhelden sind, will ich lieber einen ehrlichen Mann. Und du bist so ein ehrlicher Mann.“ Mann? Hatte sie mich wirklich Mann genannt? Ich war zwar nicht dick aber überdurchschnittlich sportlich sah ich auch nicht aus. „Du bist die Klassensprecherin, Saya. Wie verliebt sich jemand wie du in einen Kerl wie mich? Ich meine, wir reden höchstens in Gruppenarbeiten miteinander und überhaupt bist du so ein beliebtes Mädchen, …“ Bevor ich weiterreden konnte unterbrach sie mich. „Um deine Liebe zu beweisen will ich, dass du mich küsst. Wenn du kneifst, wird diese Chance nie wieder zu dir kommen. Ich lasse mir nicht gerne das Herz brechen.“ Ich ging auf sie zu und schluckte. Sie war so wunderschön. Sie hatte zwar schon einige Partner gehabt, doch die waren laut meinen Informationen ziemlich schnell abserviert worden. Ich konnte jetzt der Mann sein, der sie die ganzen Enttäuschungen vergessen lässt. „Haaaaaaaatsssschhhhhiiiiiieeee!!!“ Und wieder musste ich plötzlich niesen. Doch dieses Mal traf ich Saya aus wenigen Zentimetern Entfernung! Ihr Gesicht wurde von meiner Rotze vollgesprenkelt. Ihre Schuluniform hatte auch etwas abbekommen. „Du bist so eklig!“, schrie Saya und verschwand blitzschnell aus dem Musikraum. Ich stand wie angewurzelt da und hatte das dringende Bedürfnis zu verschwinden oder aus dem Fenster in die Tiefe geworfen zu werden. Ich hatte es ruiniert! Es hätte so schön sein können. Doch es sollte sich herausstellen, dass dies nicht das letzte Mal, dass ich wegen eines Mädchens urplötzlich niesen musste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)