Im Schatten des Neumondes von Aphelios (Wie schnell kannst du rennen?) ================================================================================ Kapitel 9: SensenMann --------------------- 10. SensenMann „Danke, aber wie komm ich da rein?“ „Hast du einen Knall? Da wimmelst von Bullen!“, schrie er mich an. Fast hätte ich mit Ja geantwortet aber ich konnte mich gerade noch so zusammen reißen. „Bitte!“, flehte ich ihn an. Doch Jack schwieg. Erst nach ein paar Minuten antwortete er mir: „Es gibt da noch einen Weg!“ Sofort hellte sich mein Gesicht auf. „Aber der ist nicht so nun sagen wir toll.“ „Welchen?“ „Die Kanalisation.“ „Oh ….“, seufzte ich. „Als Kinder haben wir hier immer gespielt. Dax und ich. Daher kenn ich mich hier aus, aber seit da drüben so ein paar verrückte herum laufen sind wir nicht mehr hinüber gegangen.“, „Gut.“, nickte ich, „Zeig mir den Weg!“ „Auch wenn ich davon nichts halte … also komm. Wenigstens hast du eine Waffe.“, murmelte er noch. Wir verließen das Haus und gingen in eine Hintergasse. Dort nahm er einen Stock um den Deckel zur Kanalisation zu öffnen. Schon bei dem Gedanken daran wurde mir schlecht. Mein Hirn fragte mich dazu noch ständig warum ich das machte. War es Dummheit, Sorge um Horatio und einfach nur na ja was den noch? Mir blieb keine Zeit weiter darüber nach zu denken. Den Jack war fertig und wies mit einer Hand auf das große schwarze Loch. Ich seufzte noch einmal und stieg dann hinab. „Hey ich bin ja blind!“, rief ich in die Dunkelheit. „Nicht mehr lang!“, antwortete Jack und nahm mich an der Hand. Ich stolperte mehr oder weniger hinter ihm her. Er schien sich hier ja aus zu kennen. Eigentlich war es hier unten gar nicht so schlimm ich hatte irgendwie ein komisches Gefühl. „Die Kanalisation wurde vor Jahren in diesem Teil still gelegt. Deswegen kann man sie auch als, sagen wir mal unterirdische Straßen benutzen.“, erklärte er. „Ach so ich hab mich schon gewundert.“ Nach einer ganzen Weile herumirren blieb Jack stehen. „Hier ist es!“, „Wo?“, fragte ich und ging noch zwei Schritte. Fehler. Denn ich knallte gegen die Leiter. „Gefunden!“, schniefte ich weinerlich. „Alles okay?“, „Ja, geht schon …“, „Gut!“. Ich hörte wie er die metallenen Stiegen hinauf ging und dann viel ein Lichtstrahl in die endlose Dunkelheit hinab. Man hörte das Kratzen des Deckels am Boden und schließlich war eine runde Öffnung frei. „Komm!“, flüsterte er und streckte mir seine Hand entgegen. Dankbar nahm ich diese an. Oben angekommen sah es aus wie bei letzten Mal. Kisten die bis zur Decke gestapelt waren und viel Staub. „Das muss eine der Nebenräume sein.“. Zur Bestätigung nickte mein Begleiter. Ich wollte mich weiter umsehen als Jack mich am Arm packte, mich umdrehte und küsste. Seine Lippen waren rau aber warm. Für diesen Augenblick schloss ich meine Augen und genoss seine nähe. Als wir uns trennten sah er mich mit traurigen Augen an. „Pass auf dich auf!“, wisperte er mir ins Ohr und verschwand dann wieder in der Kanalisation. Ich brauchte noch einen Moment um mich zu sammeln, doch dann ging ich entschlossen los. Na gut, entschlossen ist eine glatte Lüge. Ich hatte wohl eher keine Wahl mehr. Auf leisen Sohlen schlich ich durch die Halle immer hinter einem Stapel Kisten versteckend. Oh Frau was hatte ich für Angst. Das war der Vorrat für mindestes ein Jahrzehnt. „Hier lang!“, flüsterte eine Stimme. Sofort blieb ich stehen und versteckte mich hinter einem Stapel Kisten. Vorsichtig lugte ich um die Ecke. Man sah einige Polizisten angeführt von Eric. Mist den Weg konnte ich also nicht nehmen. Missmutig sah ich mich nach einem weiteren um. Doch da war nirgends einer. Einige Polizisten kamen auf mich zu. So ein Shi …. Mir blieb nichts anderes übrig als auf die Kistenstapel zu klettern. Sollte wohl noch erwähnen dass das ganze sehr wackelig ist. Von einem anderen Blickwinkel sah ich mich noch einmal um und tatsächlich hier oben war ein Schacht. So leise wie möglich krabbelte ich auf den Kisten in Richtung Lüftungsschacht. Dort angekommen riss ich mehr oder weniger das Gitter davor weg, was natürlich einen gigantischen Lärm machte. Gut, nach dem nun jeder wusste dass ich da war sicherte ich die Pistole auch gleich wieder, da ich sonst Gefahr lief mich selbst zu erschießen. Oh Gott diese Schächte sind klein. Nicht so groß wie es immer in den Filmen gezeigt wird. So’n Schrott. Ächzend, schnaufend und teilweise niesend zog ich mich auf dem Bauch liegend voran. Nach einer Ewigkeit, so schien mir erreichte ich den Ausgang, glaub ich zumindest. Gerade als ich mit meiner Hand gegen das Gitter schlagen wollte ertönten Schüsse und wildes Geschrei. Das Adrenalin war nun Vollendens aufgebraucht. Jetzt hatte ich PANIK! RAUS! RAUS! RAUS! Ich musste aus dem engen Luftschacht raus sonst krieg ich einen Kollaps und das ist wörtlich „Schicht im Schacht“. In einem hohen Bogen flog das Gitter auf den Kistenstapel vor dem Schachteingang (und meinem Ausgang). „Los Waffen weg!“, schrie eine Stimme von der ich eine Gänsehaut bekam. „Ist gut! Beruhigen Sie sich!“, versuchte Erics Stimme ihn zu beruhigen. Wenn auch immer. Langsam glitt ich aus dem Schacht und landete sanft auf den Kisten. Doch plötzlich krachte es hinter mir. Panisch sah ich in den Schacht und sah einen Mann in schwarz. ‚Oh oh’, hörte ich in meinem Kopf. Gelähmt vor Angst sah ich ihn eine Weile an. Nein, ich sah wohl eher die Waffe in seiner Hand an. Einen spitzen Aufschrei konnte ich mir nun nicht mehr unterdrücken. Ich war hier über dem Boden gefangen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)