Kirschblüten im November von nivana ================================================================================ Tell me ------- Huhu, tut mir schrecklich Leid, dass es wieder so lange gedauert hat. Eigentlich war das Kapitel schon vor zwei Wochen zu 80% fertig, aber ihr kennt mich. Da muss noch was umgearbeitet werden, dann das. Und immerhin muss ich euch ja auch Hinweise geben wer der Böse gewesen ist und es muss ja logisch verknüft sein. Sowas ist mir schonmal leichter gefallen, aber naja, in der letzten Zeit hatte ich da nicht so den Kopf dafür, weil einige Menschen mal wieder meinten sich selbst für den Nabel der Erde zu halten und mir die Schuld an ihren Problemen zuschieben zu müssen, obwohl das in etwa so richtig ist, wie die Aussage Julius Caesar habe Sushi erfunden ..... Aber egal. Viel Spaß beim Lesen! Nachdem Hiroshi wieder die Höhle verlassen hatte, um für die beiden Nahrung, Kleidung und anderes zu besorgen, waren Sayuri und Sesshoumaru wieder alleine in der Höhle. Sayuri lag auf der Seite auf den Fellen und schaute Sesshoumaru zu, wie dieser sein noch vom Kampf geschwärztes Schwert reinigte. Der Gebrauch von Youki hinterließ auf dem Metall immer schwarze Schlieren, die jedoch genauso leicht zu entfernen waren, wie Asche. Da es hier aber nichts zu tun gab und sie sich nicht nach draußen bewegen konnten, denn sonst würden sie Gefahr laufen die Geschichte zu ändern, entwickelte sich in Sayuri eine Idee. “Sesshoumaru, darf ich euch etwas fragen?” Sesshoumaru sah auf. Wieso fragte sie denn, es war doch keiner hier, der jetzt noch auf das Protokoll achten würde, aber dann entsann er sich, dass sich dieses Verhalten seid Sayuris frühester Kindheit in sie eingebrannt haben musste. Sie würde es vermutlich niemals ablegen können, aber sei’s drum. Also nickte er. “Wir sind nun verheiratet und wissen doch nichts voneinander. Würdet ihr es erlauben, wenn wir uns gegenseitig persönlichere Fragen stellen würden? Ich meine, wir sollten uns ja kennen lernen und da wir gerade Zeit haben-” “In Ordnung, aber verlangt von mir keine Regierungsgeheimnisse zu wissen” “Das hatte ich nicht vor” “Gut. Ich beginne. Euer Lehrer für Schwertkampf?” “Doku Akama, der alte General. Eurer?” “Ein guter Mann. Masa Akama, sein Bruder.” “Was habt ihr als Kind in eurer Freizeit getan?” “Ich bin herumgereist durch die Wälder, habe das Gebiet erkundet.” Sesshoumaru senkte den Kopf und schmunzelte. “Und manchmal habe ich meinem Großvater seine Reisbällchen stibitzt. Er hat es mir immer durchgehen lassen. Aber wenn Großmutter mich erwischte gab es Ärger. Manchmal konnte ich stundenlang nicht mehr sitzen” “Eure Großmutter scheint eine strenge Frau zu sein.” “Sie ist dominant, direkt und der heimliche Kopf der Familie nach meinem Vater. Aber eigentlich ist sie in ihrem innern eine gute Frau. Nur eben etwas kühl nach außen hin.” “Wie wird sie mich aufnehmen?” Sesshoumaru überlegte. Wie würde seine Großmutter wohl auf Sayuri reagieren? “Zu beginn wird sie wohl kühl sein und austesten auf welchem Platz ihr steht. Die Frau meines Cousins hat sich gleich untergeordnet und fährt damit sehr gut. Sie kann jederzeit zu meiner Großmutter. Als sie das Kind erwartete achtete meine Großmutter penibel darauf, dass sie ja nichts hebt oder sich zu schnell bewegt oder anderweitig anstrengt. Sie hat sie beinahe gemästet.” “Oh, ich hoffe sie lässt mir mehr Freiraum.” “Nicht, wenn du unsere Kinder trägst, dann wird sie sicherlich nur noch um dich herumlungern” Sayuri senkte errötend den Kopf. Kinder. Er wollte definitiv Kinder. Sesshoumaru bemerkte ihre Reaktion und schalt sich einen Narren. Sie wusste noch nicht um das eheliche Zusammenleben und er sprach schon von Kindern - Mehrzahl. “Ich werde euch nicht drängen, Sayuri.” Sayuris Kopf schnellte hoch und sah erstaunt zu Sesshoumaru auf. Das war in der Tat ungewöhnlich. Für normal wollten die Ehemänner so schnell es geht einen Erben und er sagte er würde sie nicht drängen, ihr Zeit geben wollen. Dabei war genau dies doch ihre wichtigste Aufgabe - einen Erben zu gebären. Oder traute er ihr nicht zu diese Aufgabe zu erfüllen? Als hätte er ihre Gedanken gelesen antwortete er ihr. “Ihr seid jung und ich auch. Wir haben noch nicht einmal miteinander genug Zeit verbracht, warum sollten wir dann gleich einen dritten mit dazu nehmen? Wir lassen uns Zeit einander kennen zu lernen und mehr. Wenn wir dann bereit dafür sind ein Kind zu haben, werden wir diese … Aufgabe bewältigen, oder eher ihr, denn immerhin werdet ihr es gebären.” Da hatte er wahrlich Recht. Sie würde mit ihrem Körper und ihrer eigenen Gesundheit dafür aufkommen, dass es ein gesundes Kind werden würde. Vielleicht eine Prinzessin, besser natürlich ein Prinz. Doch wie würden sie dann leben? Würde er ihr alle Ehren zuteil werden lassen und sich dann anderen Frauen zuwenden? Sich wie ihr Vater eine Nebenfrau zulegen? Sie hatte nie verstanden wieso ihr Vater das getan hatte. Sesshoumaru schien ihre Gedankengänge zu ahnen. “Sayuri, ihr seid viel zu kostbar, um euch gegen irgendeine andere Frau auszutauschen. Ich werde solange unsere Ehe besteht keiner anderen Frau meine Aufmerksamkeit schenken, das schwöre ich euch” Sie brachte kein Wort heraus. Was war das für ein Mann, der einer Frau, einem niederrangigen Wesen, solche Schwüre entgegenbrachte? Der sie ja sogar als kostbar sah, als unersetzlich. “Ich danke euch vielmals.” Damit verbeugte sie sich tief vor ihm, um ihm ihre Dankbarkeit zu demonstrieren, doch ehe ihre Stirn den Boden berühren konnte, zog er sie wieder hoch, an sich heran, in seine Arme. “Ihr müsst euch nicht vor mir verbeugen. Euer Respekt ist alles, was ich verlange.” Sayuri sah zu ihrem Ehemann auf. Er hatte sie gerettet, sich um sie gekümmert, ihr Freude bereitet, mit ihr zusammen gekämpft. Er verstand sie, hatte die gleichen Normen und kümmerte sich auch jetzt noch um sie, während sie fern von ihrem eigentlichen Leben waren. Was gab es da noch weiter zu bedenken? Er wollte ihren Respekt? Er würde mehr bekommen, das hatte er sich verdient. “Ihr habt meine Zuneigung” Sesshoumaru hob sie hoch, brachte sie zum Ausgang der Höhle, wo er vorsichtig mit ihr herunter sprang. Unter der Öffnung waren noch nicht direkt Felsen und Wasser, sondern eine kleine, wenige Quadratmeter große Sandaufschüttung, die jedoch nicht von Land aus erreicht werden konnte, sondern nur vom Höhleneingang aus. So legte er seine Kleider ab und sprang hinab, ging bis zu den Hüften ins Wasser hinein und wartete auf sie. Sayuri folgte ihrem Ehemann. Sie schwammen frei durch das Wasser. Frei wie die Fische des Meeres, die sich trotz ihrer Freiheit doch nicht dem ewigen und bindenden Kreislauf der Zeit entziehen konnten, sowie dem Prinzip - töte oder du wirst getötet. Und dennoch. Sie knüpften ein enges Band miteinander, mehr als man bei der Trauung von ihnen erwartete. Sie würden sich nicht nur Respekt schenken. Zuneigung und - mit der Zeit - Liebe würden ihre Ehe bestimmen. Das war keine Spekulation. Es war Gewissheit. Es war bereits Mittag oder vielleicht auch etwas später, als Hiroshi wieder kam. Beladen mit mehreren Bündeln brauchte er ein wenig länger, um in die Höhle zu gelangen. Als er dann endlich den Raum erreichte, blieb er im Eingang stehen und besah sich lächelnd das Bild, welches sich vor ihm zeigte. Sesshoumaru lag auf der Seite mit dem Rücken zur Wand in den Fellen, Sayuri mit ihrem Rücken an seiner Brust und einen Arm hatte er über sie gelegt. Beide schliefen tief und fest, achteten nicht auf potentielle Gefahren. Hiroshi sah, dass ihre Kleider neben den Truhen lagen, sowohl die normalen Oberkleider, als auch die Unterkleidung. Er ging leise zurück zum Eingang der Höhle, legte dort die Bündel nieder und verwand. Einem frischen Liebespaar sollte man Privatsphäre gönnen und dies hier war immerhin sein Enkel - welch gewöhnungsbedürftiger Gedanke. Einige Jahrhunderte später, in ihrer eigentlichen Zeit saßen der Tenno und InuTaishou zusammen in dem Zelt des ersteren, als Tadashi, InuTaishous älterer Neffe, das Zelt betrat und Neuigkeiten brachte. “Euer Majestät, wir haben ihre Spuren gefunden. Wir haben eine gigantische Höhle bei den gefährlichen Todesfelsen gefunden, wo wohl unsere Feinde ihr Lager gehabt haben. Aber es war schon verlassen. In dieser Höhle waren sowohl Kampfspuren zu finden, wie auch Magie. Es wurden wohl zweierlei Portale erschaffen. Dem ersten konnten wir die Magie von Sayuri-hime zuordnen, das andere ist uns unbekannt.” “Ein Portal sagt ihr? Dann hat Sayuri wohl flächendeckend kämpfen müssen. Sayuri ist von den besten Generalen unterrichtet worden. Auch Magie beherrscht sie recht gut, das hat sie von mir. Ihr Portal schickt die Männer unter Wasser, wo sie ertrinken. 2000m in der Tiefe und noch mit Rüstungen kann wohl kaum einer lebend das Ufer erreichen. Aber das zweite Portal, wo hat es sie hingebracht? Und was für eine Art Youkai ist unser Feind?”, fragte der Tenno. “Es sind wohl sowohl Schlangenyoukai, als auch Füchse. Aber der Urheber des zweiten Portals war eindeutig ein InuYoukai, wie wir auch. Wir haben dies hier dort gefunden. Es war an einer Wand befestigt.” Er zog aus seinem Armschoner eine etwa 3cm große Münze hervor. Deutlich zeigte sie ein Siegel. Der Tenno starrte ungläubig auf das Muster. Er kannte es. Leider zu gut. Und leider waren seine tiefsten Befürchtungen wahr geworden. Der Feind lag definitiv in der Familie. Es war Sesshoumarus Siegel. Nicht das seines Schwiegersohnes, sondern das von dessen Vorfahren. Das wusste auch InuTaishou. “Was jetzt?” InuTaishou dachte nach. Sesshoumaru steckte also dahinter. Sein Onkel. Er hatte gedacht dieser sei längst verstorben. Offenbar nicht, denn er hatte anscheinend Anhänger in vielen gefunden. Doch was genau plante er? Und wo waren Sesshoumaru und Sayuri? “Wir sollten Sesshoumaru, ich meine meinen, finden und auch Sayuri. Bevor wir nicht wissen, was genau dort passiert ist, können wir kaum etwas unternehmen, als uns zu rüsten und den Aufbruch zu verschieben.” “Ihr habt Recht. Gut gemacht Tadashi. Berichtet den anderen Generalen, dass wir den Aufbruch vorerst abblasen und sie ihre besten Männer rüsten sollen.” Tadashi verneigte sich und verschwand wieder nach draußen. Während er von den Generalen wieder in Richtung seines Zeltes ging, bemerkte er, wie zwei der Soldaten, die eigentlich nichts miteinander zu tun hatten, im Schatten beieinander standen und miteinander eindringlich tuschelten. Sie hatten offenbar streit. Also ging er direkt auf sie zu um das zu klären. “Was ist hier los?” “Oh, General, nichts - alles in Ordnung” Tadashi knurrte und legte die Hand an sein Schwert an der Hüfte. “Ich rieche eine Lüge, also raus damit.” Die beiden richteten verlegen ihre Blicke gen Boden, während der eine zu stammeln begann. “Nun, wir bitten euch niemanden etwas davon zu sagen. Gerade eben waren wir noch bei Hotaru-hime zur Wache. Da kam ihr Ehegatte Yutaka-sama herein und die beiden begannen miteinander zu streiten.” “Was habt ihr mitbekommen?” “Hotaru-hime schrie ihrem Gatten entgegen er solle aufhören mit allen Mägden zu - nunja, sich an ihnen gütlich zu halten. Daraufhin entgegnete Yutaka-sama sie solle sich nicht so anstellen, sie würde doch selbst nicht zu kurz kommen und viele Liebhaber haben, sogar seinen eigenen Bruder habe sie schon verführt. Sie hat darauf nichts gesagt, man hat nur Gegenstände fliegen hören, dann ihren Schrei. Vermutlich hat er sie geschlagen. Sie hat ihm dann entgegen geschrieben sie wäre nie diese Ehe eingegangen, wenn sie gewusst hätte was für ein … nunja, …. was für ein unfähiger Hurenbock er doch sei. Er würde noch nicht mal die leichtesten Aufträge erfüllen können, sich aber mit dem Ruhm anderer schmücken. Sie würde die ganze Arbeit machen müssen und daher hätte sie sich ihre …. Entspannung verdient. Darauf ist Yutaka-sama ausgerastet. Er hat wohl kräftig auf sie eingedroschen und sie hat sich gewehrt. Er hat aus dem Zelt gebrüllt wir sollen verschwinden, das haben wir auch getan. Wir waren bloß etwas irritiert.” Tadashi dachte nach. Was für eine Arbeit mochte wohl gemeint sein? Er würde dem Tenno später berichten, der war jetzt bei seiner ersten Gattin, bei der Zweiten war er schon seid Tagen nicht mehr gewesen. “Ihr werdet darüber mit niemandem reden, verstanden? Sollte etwas davon an die Öffentlichkeit dringen, werdet ihr euch feinsäuberlich Tranchiert auf allen Bäumen des Waldes wieder finden” Das war eindeutig. Die beiden hielten den Mund. Währenddessen wieder bei Sesshoumaru und Sayuri. Als Sayuri erwachte fühlte sie sich so wohl wie schon lange nicht mehr. Deutlich spürte sie die Wärme ihres Mannes im Rücken, der sie fest im Arm hielt und noch schlief. Wie spät mochte es sein? Egal, solange er sie so festhielt war alles gut. Ihre Vermutung er würde noch schlafen erwies sich jedoch als falsch, als er ihr einen Kuss auf die Schulter setzte und seinen Griff festigte. Leicht drehte sie sich zu ihm um. “Geht es dir gut?”, fragte Sesshoumaru. Sayuri nickte lächelnd und schmiegte sich enger an ihn. Ein herrliches Gefühl. “Ich denke wir sollten aufstehen. Wer weiß wann Großvater wieder kommt, er sollte uns nicht so sehen.” Sofort waren beide auf, zogen sich an und begaben sich zum Ausgang der Höhle, wo sie einige Bündel fanden. Errötend realisierte Sayuri, dass Hiroshi wohl doch da gewesen sein musste. Die beiden nahmen die Bündel mit ins Innere der Höhle und packten aus. Es waren drei Bündel mit jeweils unterschiedlichem Inhalt. In dem einen waren Sachen für Sayuri: Kämme, Öle, einige Bücher, einige Kimonos, natürlich nicht modern, aber das eben eine andere Zeit. Im zweiten Bündel waren Dinge für Sesshoumaru: Ebenfalls einige Kimonos, eine Flasche guter Sake und einige Dokumente. In diesen war der Stammbaum der Familie festgehalten worden mit allen Einzelheiten und auch die Protokolle über den angeblichen Tod von dem anderen Sesshoumaru. Das dritte Bündel hatte eine Notiz: Nur im Notfall öffnen! Während die beiden still die Bündel auspackten näherte sich jemand der Höhle - und es war nicht Hiroshi…. Bis zum nächsten Mal, Leute! lg nivana Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)