Gestrandet von night-blue-dragon ================================================================================ Kapitel 3: Seenot ----------------- *mit neuem Kapitel reinstürm* Trotz der vielen Arbeit habe ich es fertig bekommen. *Schweiß von der Stirn wisch* Viel Vergnügen beim Lesen. Ach ich Dummerchen... hätt ich doch glatt vergessen. Meinen herzlichsten Dank für eure Unterstützung. *Eistorte verteil* Genug der Rede, genießt das Kapitel *wink* night-blue-dragon --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 3 Seenot Eine aufregende Woche war schon vorbei. Die Gedanken an Kaiba hatte der Blondschopf verdrängt, sogar so erfolgreich, das er völlig vergaß, das er diesen eigentlich gehörig durch den Kakao ziehen wollte. Das sich der Brünette nur dann bei ihnen sehen ließ, wenn es unbedingt sein musste, wie zum Beispiel bei den Landgängen, trug bestimmt einen großen Teil dazu bei. Die meiste Zeit glänzte ihr reicher Mitschüler durch Abwesenheit. Es wäre mehr als gelogen, wenn man behauptete, sie würden ihn vermissen. So genossen die Jugendlichen die Tage an Deck, belagerten die Pools und schlürften alkoholfreie Cocktails. Abends nutzten sie die verschiedenen Tanzveranstaltungen ausgiebigst. An einem dieser Abende wollte sich Joey, nachdem er sich so richtig ausgetanzt hatte, auf dem Promenaden-deck erholen. Auf Gesellschaft hatte er in dem Moment keine große Lust, daher schlich er sich davon. Draußen an der frischen, lauen Nachtluft holte der Blonde tief Luft... mhh, das tat gut. Langsam schlenderte er an der Reling entlang. Zum Heck hin blieb er stehen, stützte sich auf dem Metall ab und sah auf das Deck darunter. Dort stand ein Pärchen, welches in einem innigen Kuss versunken war. „Neidisch?“ ertönte eine tiefe spöttische Stimme neben ihm. Joey zuckte zusammen, als er so unvermittelt angesprochen wurde und dann auch noch von Kaiba. Mit diesem hatte er hier gar nicht gerechnet, der Blonde drehte seinen Kopf und sah den Brünetten an. „Nein, warum sollte ich?“ fragte er zurück. „Weil du hier Solo bist. Hast du keine abgekriegt?“ witzelte der Blauäugige. „Damit triffst du mich nicht. Ich habe meine Freunde hier, der einzige der allein ist, bist du.“, entgegnete Wheeler ironisch. „Wenn du meinst.“, erwiderte Kaiba einsilbig, wandte sich ab und spazierte davon. Der Blondschopf nutzte die Gelegenheit, die sich ihm bot und folgte Kaiba. „Wieso meidest du uns? So schlimm sind wir nun wirklich nicht.“, erkundigte sich der Blonde. „Ein bisschen Abwechslung täte dir gut.“ „Bist du unter die Psychologen gegangen?“ antwortete der Brünette mit einer Gegenfrage. „Nö... gesunder Menschenverstand reicht völlig aus.“, meinte Joey salopp. „Ach... den hast du?“ frözelte Kaiba. „Lass doch mal den Unsinn. Im Ernst, komm doch mal tanzen. Das wär doch schon mal was.“, seufzte Wheeler. „Vergiss es.“, lehnte Seto prompt ab. „Nö... tu ich nicht. Kannst du nicht tanzen?“ provozierte der Blonde, mal sehen ob er Kaiba aus der Reserve locken konnte. „Natürlich kann ich tanzen.“, knurrte der Blauäugige. „Zeigs mir...“ , forderte Joey hartnäckig. „Hörst du? Sie spielen einen Tango. Tanz mit mir.“ Abrupt blieb Kaiba stehen, drehte sich ganz zu dem Blonden um. Wieso gab er sich mit Wheeler überhaupt ab? „Lässt du mich dann zufrieden?“ wollte er wissen, seine Stimme klang nicht besonders erfreut, auch sein Blick war recht kühl. „Vorerst ja.“, grinste der Braunäugige, er konnte sein Glück kaum fassen. Es war ihm doch tatsächlich gelungen, dem so unnahbaren, arroganten Seto Kaiba etwas gegen dessen Willen abzuringen. Dieser schnappte sich den Blonden und tanzte mit ihm den Tango. Kaum war der letzte Ton verklungen, ließ der Brünette von ihm ab. Kam noch mal ganz nah an Joey heran. „Wage es nie wieder.“, drohte der Firmenchef leise, drehte sich um und ging. „Danke...mir hat es auch Spaß gemacht.“, rief Joey der schlanken Gestalt hinterher, grinste dabei von einem Ohr zum Anderen. Bislang herrschte traumhaftes Wetter, doch das änderte sich in der letzten Nacht. Dichte Schleierwolken hatten sich vor die aufgehende Sonne geschoben und der Wind frischte auf. Im Laufe des Tages nahmen die Wolken zu und hatten sich am Nachmittag zu einer geschlossenen schwarzen Wand vereinigt. Der Wind wurde stärker und war bald zu einem mächtigen Sturm herangewachsen. Der Kapitän des Schiffes änderte den Kurs um die Schlechtwetterzone zu umfahren. Kaum jemand hielt sich bei dem Wetter an Deck auf. Einer der wenigen, der sich dem kräftigen Seewind aussetzte, war Seto Kaiba - er genoss die Einsamkeit an Deck. Da der Sturm immer stärker wurde, ordnete der Kapitän an, das Deck zu räumen. Es durften sich keine Passagiere mehr dort aufhalten... es wurde einfach zu gefährlich. Inzwischen rollte das Schiff recht heftig und immer mehr Fahrgäste blieben in ihren Kabinen. Die meisten von ihnen hatten eine ungesunde grünliche Gesichtsfarbe, so auch Tristan. Stöhnend hing der Braunhaarige über der Kloschüssel, obwohl sein Magen schon gar nichts mehr her gab. Grinsend lehnte Joey im Türrahmen, ihm machte der Seegang überhaupt nichts aus. „Wolltest du nicht Kaiba kotzen sehen?“ fragte er den Braunhaarigen anzüglich. „Stattdessen hängst du hier über der Schüssel.“ „Du hast gut reden.“, würgte Tristan hervor, sein Magen krampfte sich gerade wieder zusammen. „Solch ein Geschaukel hält doch kein normaler Mensch aus.“ „Ich hab Hunger.“, meinte Joey unvermittelt. „Mal sehen ob ich mir irgendwo einen fetten Burger organisieren kann.“ „Urgh...“, kam es von dem Braunhaarigen. „Willst du auch was?“ hakte der Blondschopf gemeiner Weise nach. „Urgh...“, war der einzige Kommentar. „Also keinen Hamburger, vielleicht was anderes.“, grübelnd legte Joey einen Finger ans Kinn. „Wie wäre es mit einer großen Portion Pommes?“ „Urgh... das zahl ich dir Heim, du Idiot.“, schnaufte Tristan ungehalten. Immer noch ganz grün im Gesicht, erhob er sich aus seiner knienden Position, wankte an seinem Freund vorbei zu seinem Bett und ließ sich erschöpft auf selbiges fallen. Mit einem schadenfrohen Lachen auf den Lippen, verließ Joey die gemeinsame Kabine und machte sich tatsächlich auf die Suche nach etwas Essbaren. Im Speiseraum wurde er wirklich fündig, es gab immer Menschen, die über einen unerschütterlichen Magen verfügten und auch bei so schwerer See aßen. Nachdem er seinen Hunger gestillt hatte, schlenderte der Blondschopf durch die fast menschenleeren Räumlichkeiten. Er schaffte es sogar, relativ normal zu gehen, also nicht von einer Seite des Ganges zur anderen zu schwanken. An einem der großen Außenfenster blieb er stehen und sah hinaus. Jetzt konnte Joey erst ermessen wie hoch die Wellen waren, dachte er zumindest. Ob er wohl am Bug einen besseren Blick hatte? Das Schiff war ziemlich menschenleer, diese Gelegenheit nutzte Kaiba und streifte durch die Decks. In einer leeren Bar setzte er sich an das Fenster und sah auf das tobende Meer. Plötzlich kniff er die Augen zusammen, spannte seinen Körper an und starrte hinaus. Das war doch... Der Brünette sprang auf, sah sich rasch um... keine Menschenseele hier. Seine Augen blieben an dem Bordtelefon hängen, hastig nahm er den Hörer ab, musste aber feststellen, das die Leitung tot war. Doch irgendwas musste er tun und zwar schnell... es gab nur eine Möglichkeit. „So ein Idiot.“, fluchte der Blauäugige vor sich hin, rannte zur nächsten, nach draußen führenden, Tür. Zu seinem Glück befand sich in deren Nähe ein offener 'Wandschrank' mit Schwimmwesten. Hastig zog er sich eine an und nahm eine weitere mit. Danach stemmte er sich mit aller Kraft gegen die Stahltür. Er bekam sie soweit auf, das er sich durch die schmale Öffnung drücken konnte. Kaum war der Brünette hindurch, schlug die Tür wieder zu. Kaiba hatte gerade noch so viel Zeit, seine Finger in Sicherheit zu bringen. Der Sturm erfasste ihn sofort und schleuderte ihn gegen die nächste Wand. In Sekundenschnelle war er völlig durchnässt. Das wild rollende Schiff, der starke Sturm, die über Deck hereinbrechenden Wellen und der peitschende Regen machten es dem jungen Firmenchef nahezu unmöglich voran zukommen. Der, von der Nässe, glitschige Boden erschwerte sein Vorhaben zusätzlich. Als der Kreuzfahrer in ein besonders tiefes Wellental fiel, verlor Kaiba gänzlich den Halt und schlitterte quer über das Deck. Wenigsten aber in die Richtung, in die er ohnehin wollte. An der Reling wurde seine Rutschpartie abrupt gestoppt. Keuchend krallte er sich an dem kalten Metall fest und hangelte sich nach oben. Die Gestalt, zu der er wollte, verlor den Halt an der obersten Strebe, bekam aber die Zweite noch zu fassen. Es war deutlich zu sehen, das deren Kraft nicht mehr lange reichen würde. Kaum hatte der Blonde den Gedanken gefasst, machte er sich schon daran es umzusetzen. Auf die Idee, das es ein Unterfangen für Lebensmüde war, kam er gar nicht. Das wurde ihm erst bewusst, als er den sicheren Innenraum des Schiffes verlassen hatte. Joey wusste nicht wie ihm geschah. Der Sturm erfasste ihn und schleuderte den Teenager quer über das Deck. Bevor sich der Braunäugige an der Reling festhalten konnte, fiel das Schiff in das nächste Wellental und neigte sich dabei in die andere Richtung, jenes hatte zur Folge, das Joey über das Deck schlitterte und gegen die Aufbauten prallte. Instinktiv suchten seine Hände nach einem Halt und fanden ihn sogar. Der Blonde hatte offenbar Glück, er war neben einem Schott gelandet. Unter aller Kraftaufbietung zog er sich an diesem hoch, musste aber zu seiner Enttäuschung feststellen, das es sich nicht öffnen ließ. Das Schicksal ließ ihm keine Zeit, diese Tatsache zu bedauern, es schickte ihm einen schweren Brecher, der ihn von den Beinen riss. Der junge Mann war ein Spielball der entfesselten Natur, nur seiner Geistesgegenwart verdankte er es, das er nicht über Bord gespült wurde. In letzter Sekunde packte er die Streben der Reling, konnte allerdings nicht verhindern, dass das Wasser ihn darüber hob. So hatte er sich das nicht vorgestellt, wenn er jetzt losließ stürzte er in das wütende Meer, welches ihn mit Sicherheit verschlang. Der Blonde wollte nicht sterben, er hatte noch soviel vor. Verdammt, er hatte sich noch nicht mal verliebt, geschweige richtig geküsst. Sein Leben war bisher so hart verlaufen, mit dieser Kreuzfahrt sollte ein neues Leben für ihn beginnen. Direkt nach ihrer Rückkehr wäre er in die Staaten geflogen um seine Ausbildung zu beginnen. Jetzt sah es so aus als müsste er jämmerlich ersaufen... durch seine eigene Dummheit. Vergeblich versuchte er wieder auf das Schiff zu kommen, doch schwanden ihm langsam die Kräfte. Seine klammen Finger verloren den Halt, schlossen sich gerade noch rechtzeitig um die nächsten Streben. Gerade als ihn seine Kräfte ihn gänzlich verlassen wollten, packte ihn jemand am Arm und zog ihn über die Reling aufs Schiff zurück. „Du verdammter Idiot! Was hast du dir dabei gedacht?“, wurde Joey angeschrien, dieser hob erstaunt den Blick und sah in direkt in ein paar wütender Saphire. „Wahrscheinlich kannst du gar nicht denken. Los! Zieh die Schwimmweste an!“ „Das war keine Absicht.“, schrie der Blondschopf zurück, der Sturm ließ keine andere Art der Verständigung zu, da er sofort jedes Wort mit sich riss. „Nein... sondern bodenlose Dummheit.“, konterte Kaiba, half dem Blonden die Weste anzuziehen. Wheeler war inzwischen so ausgekühlt, das er kaum Kraft in den Fingern hatte und er den Reißverschluss nicht schließen konnte. Die schlanken Hände des Brünetten schoben die seinen beiseite und schlossen die Sicherheitsweste. Joey klammerte sich unterdessen an die Reling, dann musste Kaiba den Riemen schließen, der zwischen den Beinen hindurch ging. „Hey... lass meine Eier zufrieden.“, beschwerte sich der Braunäugige. Ungläubig starrte der Firmenchef seinen Mitschüler an... als ob er sich gerade jetzt für diese Dinge interessieren würde. Er wollte schon etwas erwidern, aber ein neues Geräusch lenkte seine Aufmerksamkeit auf die andere Seite des Schiffes. Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen, warum war er nur nicht im Schiff geblieben und hatte den Köter einfach ignoriert? „Wir haben ein größeres Problem als ausgerechnet deine Eier.“, brüllte Kaiba gegen den Sturm an und deutete in die Richtung aus der das Verderben kam. Irritiert folgte Joey dem Fingerzeig seines Widersachers und erstarrte. Unterdessen schloss Kaiba endlich den Beinriemen, dabei ging er nicht gerade zimperlich vor. „Was jetzt?“ ächzte Joey entgeistert. Er hatte schon viel von ihnen gehört, es hatte ihn auch interessiert wie hoch sie werden könnten... aber mit Sicherheit wollte er ihre Kraft nicht am eigenen Leib erfahren... Auf sie rollte eine riesige Monsterwelle zu, sie würde seitlich auf das Schiff treffen. „Festhalten und tief Luft holen.“, schrie Kaiba ihm ins Ohr und versuchte selbst einen guten Halt an der Reling zu finden, zusätzlich griff er über Joeys Körper hinweg um diesen noch ein wenig mehr Schutz zu geben. Sie hatten kaum noch die Zeit ihre Lungen mit Luft zu füllen, da brach die Monsterwelle mit ungeheurer Macht über das Schiff herein. Ächzend und stöhnend neigte sich der Kreuzfahrer zur Seite, drohte zu kentern. Zum Glück waren die Wassermassen relativ schnell über das Schiff hinweg gerollt und es konnte sich wieder aufrichten. Die Reling, an der sich kurz zuvor zwei Teenager festklammerten, war verschwunden... mit ihr die beiden Schüler. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Habe ich euch zuviel versprochen? Dieses Kapitel war recht stürmisch. *grins* Wollt ihr wissen, ob die Beiden überlebt haben? Dann müsst ihr auf das nächste Kapitel warten. *nick* *Erfrischungesgetränke verteil* *alle durchknuddel* eure night-blue-dragon Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)