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Heartbreak

Wie man Jemandes [Niemandes] Herz zerschmettert...
von

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~suchendes Herz~

Die beiden würden mich nicht durchlassen. Selbst Schuld!

Ich holte aus und schleuderte beide Chakrams in Zexions Richtung. Dieser hob die Arme vors Gesicht, um sich zu schützen. Doch Lexaeus sprang wütend vor Nummer VI und schleuderte meine Chakrams mit seinem Tomohawk gegen die Wand, in die sich durch die Wucht des Aufpralls ein Loch schmetterten. Dann fielen sie zusammen mit ein paar Mauerbrocken und Tassen zu Boden, die laut klirrend zerbrachen.

Die Luft brannte. Voller Wut stürmte Lexaeus auf mich zu und holte aus. Für den Bruchteil einer Sekunde spürte ich Angst, doch nur ganz kurz. Ich hatte nichts, um mich vor dem Hünen zu verteidigen und um auszuweichen, war es auch zu spät.

Doch Zexion rief plötzlich: „Nicht!“, und hielt Lexaeus zurück.

„Wenn du ihn umbringst, ist Xemnas sicher nicht sehr erfreut darüber.“

Das sagte er sachlich, fast so, als ob es der einzige Grund wäre, mich nicht zu töten.

Lexaeus schnaubte und sah mich wutentbrannt an. Wenn Nummer VI nicht da wäre, sähe es für mich jetzt wohl übel aus. Ich beschwor schon während Zexion sprach mein Chakrams wieder in meine Hände, um zurüchsclagen zu könnten.

„Lass ihn einfach...“, sagte der Silberhaarige noch ruhig und legte Nimmer V beruhigend die Hand auf den Arm.

Dieser sagte nichts, sondern sah mich nur weiter an, als wollte er mir an die Gurgel. Ich sollte mich wohl in der nächsten Zeit besser von ihm fernhalten. Er nahm mir den Angriff auf Zexion wirklich übel, und zwar um einiges mehr, als es einer der Anderen getan hätte...

Ohne noch irgendetwas zu sagen oder auf etwas der anderen Beiden zu warten, rannte ich an ihnen vorbei zur Tür hinaus in den Gang und ließ dabei meine Chakrams verschwinden, die sich mit einem leisen Zischen in Rauch auflösten. War Roxas zurück in seinem Zimmer? Hektisch sah ich mich im Lauf nach ihm um.

Ich bog um die nächste Ecke und war für einen Moment nicht mehr fähig, mich zu bewegen. Roxas lehnte an der Wand, Marlucia stand vor ihm.

„DU-!“, schrie ich und rannte auf die Beiden zu, während Marluxia, der Roxas gegen die Wand drückte, versuchte, dem Blonden die Kutte auszuziehen. Der Kleine konnte nicht weg, weil Nummer XI seine Hände festhielt. Ich schlug mit aller Kraft zu und der Rosahaarige fiel nach hinten. Ohne weiter nachzudenken und voll Wut nahm ich Roxas am Handgelenk und zog ihn den Gang hinunter, bis in mein Zimmer. Immernoch wütend knallte ich die Tür zu und legte meine Hände auf seine Schultern.

„Was war da los? Alles in Ordnung?“

Der Blick des Blonden war leer und ich sah eine Kälte in ihnen, die ich vorher nie gesehen hatte... Wo war die Wärme, das Glück geblieben, das ich so gerne in ihnen erblickte?

„Roxas...“

Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und küsste ihn. Nicht lange, denn er erwiderte nichts. Sein Blick hatte sich nicht verändert, er blickte mich weiter ausdruckslos an.

„...Es tut mir so leid, Roxas! Wie konnte ich das alles nur machen?! Ich weiß, ich habe alles falsch gemacht, ich dachte, es wäre besser so! Ich dachte, ich würde dir damit Schmerzen ersparen, doch ich hätte dir wohl kaum mehr zufügen können! Ich war SO DUMM!“

Während ich sprach, blickte ich direkt in seine leeren Augen und sichte nach einer Regung, doch ich sah nichts. Er antwortete nicht. Was sollte ich denn noch sagen?

Wahrscheinlich haste er mich, aber er kam mir vor wie zerbrochen, als wäre er innerlich kaputt.

„Wenn es dir so weh tut, warum hast du dann mit Nummer XI rumgemacht?!?“, leichte Wut lag in meiner Stimme. Doch auch jetzt antwortete der Blonde nicht. Er stand da wie tot.

Ich schüttelte ihn leicht und meine Stimme bebte, als ich weitersprach: „Tu mir das nicht an, bitte, sag doch etwas! Schrei mich an oder schlag mich, egal was, aber bitte sieh mich nicht so an, ich halte das nicht aus!!!“

Ich musste ihn doch dazu bringen könnten, mit mir zu reden. Was konnte ich nur tun, damit er aus dieser Leere erwachte, in der er wegen mir gefangen war?

Ich verstärkte meinen Griff leicht und drückte ihn vorsichtig aufs Bett, wobei ich nicht aufhörte, ihm in die Augen zu sehen. Nun hockte ich vor ihm.

„Werd doch bitte wieder normal, das mit Demyx WAR FALSCH! Ich würde es rückgängig machen, wenn ich könnte...“

Eine Träne rann einsam Roxas Wange hinab und tropfte auf seine Kutte. Er litt so sehr, ich sah ganz deutlich seinen Schmerz nicht in seinen Augen, die immernoch leer waren. Ich sah ihn in ihm, als könne ich in ihn blicken.

„Ich weiß, wie weh ich dir getan habe, Roxas...BITTE, du MUSST mir verzeihen!“

Verzweifelt sah ich ihn an und nahm ihn dann in den Arm, um ihn ganz fest zu halten, als würde ihn der Schmerz ansonsten zerreißen.

„Er...hat...mich...“

Kaum hörbar flüsterte Roxas diese Worte.

„Nummer XI?!“, ich löste mich von ihm und sah ihn an, doch sein Blick hatte sich nicht verändert.

„Was? Was hat er gemacht?!“

Der Blonde antwortete nicht sofort. Als er dann weitersprach, tat er das monoton und ohne jegliche Gefühlsregung.

„Im Wald...gestern...es tat so weh...“

Seine Stimme erstarb und ich war für einen Moment wie gelähmt. Das konnte nicht sein! Das konnte Nummer XI nicht gewagt haben! Er...er hatte...doch nicht etwa...?!

„DIESER-!!!“

Ich sprang auf und hatte nur eins im Kopf. Nummer XI Schmerzen zuzufügen, ihn das, was er getan hatte büßen zu lassen!

Doch plötzlich bewegte sich Roxas und hielt mich am Arm fest. Ich fuhr herum, sah die Tränen in seinen Augen und die Wut in mir erlosch, als ertrinke sie in ihnen.

„Lass mich jetzt nicht allein...!“, flüsterte er und ich sah zum ersten Mal wieder ein wenig Leben in seinen Augen.

Ich nahm ihn in den Arm und streichelte seinen Rücken.

„Sssscht~“, versuchte ich, ihn zu beruhigen. Jetzt konnte er es nicht mehr zurückhalten und fing hemmungslos an zu weinen. Sein Körper bebte und er krallte seine Finger in meinen Rücken.

„Ich will das alles nicht!“, schluchzte der Blonde.

„Ich halte das nicht aus, ich weiß, dass ich so nicht leben kann! Warum tust du das, warum lässt du mich allein?!“

Hä? Weinte er deshalb? Ich dachte, Marluxia war der Grund dafür, dass es ihm so ging! Ich verstand nicht und schwieg deshalb. Roxas ließ mich nicht los, weinte nur weiter, bis nichts mehr kam. Er hatte in der letzten Zeit so viel geweint. Es war einfach nichts mehr übrig. Aber er ließ mich nicht los. Ich spürte, wie sehr er mich brauchte. Doch ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Warum konnte ich nie das Richtige sagen?

„Kannst du mir verzeihen, wenn ich dir verspreche, dass es nie wieder so weit kommt, Roxas?“

Er schwieg kurz.

„NIE wieder?“

Ich schwieg. Er schwieg und wartete auf eine Antwort.

„Ja.“

Ich drückte ihn an mich.

„Nie wieder.“

Und dann verkrampfte sich plötzlich sein ganzer Körper.

Demyx stand in der Tür.



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