Gossip Girl A Promise for Eternity von abgemeldet (Pair: S & D) ================================================================================ Prolog: Fünf Jahre zuvor ------------------------ Das Bild entstammte einem alten schwarz-weiß Film. In denen es noch Kitsch und Romantik und Glamour gab. Man verabschiedete sich und die Trauer stand einem im Gesicht. Es war ein Stummfilm und man hatte nur die Gesichter der Schauspieler um zu sehen, was sie fühlten. Hin und wieder tauchten dann Textabschnitte auf. - Worte des Abschiedes - Doch es war kein alter Schwarz-Weiß-Film. Auch wenn den beiden gerade vermutlich alles trist und grau vorkam. Dieser Moment gehörte nur ihnen beiden und keiner wollte sich vom anderen los reißen. Zu viel stand auf den Spiel. Daniel Jonah Humphrey und Serena Caroline van der Woodsen hielten sich an den Händen und keiner war bereit, den anderen gehen zu lassen. Sie waren gerade an einer Änderung in ihrem Leben angekommen. Und Änderungen hinzunehmen oder entgegen zu gehen, waren nun mal nicht immer leicht. Seit zwei Jahren hatten sie immer wieder mit ihrer Beziehung gekämpft, aber ihre Gefühle zu einander, waren immer stark genug gewesen und hielten sie zusammen. Sie haben viel erlebt und nun sollten sie in verschiedene Richtungen weiter gehen. Ohne einander… Erst mal. Sie hatten sich ein Versprechen gegeben und diese Versprechen stand nun in der Luft, zwischen ihnen, hüllte sie ein wie in eine Seifenblase. Auch wenn es ziemlich gute Quoten zu Fernbeziehungen gab, wusste sie, dass sie vermutlich nicht dazu gehören würde. Für sie selber stand die Chance, dass sie es schaffen würde nicht sehr gut. Aber dennoch gab es dieses Versprechen. Es war besser als auf diese Fernbeziehung zu hoffen. Dan würde nach Darthmouth gehen. Er würde somit den ersten seiner vielen Träume erfüllen. Sie wusste, dass er einer der Besten sein würde. Er würde garantiert Jahrgangsbester werden, wenn er nur genug Zeit haben würde zu lernen. Wenn sie ihm diese Zeit geben würde. Ihrer Meinung nach sollte die Welt endlich erkennen, was Dan Humphrey alles auf dem Kasten hatte. Und sie würde ihn gehen lassen und so unterstützen. Serena auf der anderen Seite, würde erst mal nach London reisen. Dort würde sie das Royal College of Art besuchen und Design studieren. Sie hatte es sich lange überlegt und hatte einfach das Gefühl, dass das ihr Weg war. Außerdem hatte sie schon ein Angebot von einer Agentur in London, die ihr Modeljobs vermitteln würde. Sie hatte keinen so genauen Lebensplan wie ihre Freundin Blair oder so einen leidenschaftlichen Traum wie Dan. Aber sie wusste, dass sie glücklich sein würde, wenn sie einfach mal ein paar Sachen probierte. Sie würde dann schon merken, ob es ihr gefiel oder nicht. Und dann konnte sie doch immer noch nach NYC zurückkehren. Das Arbeit als Fotomodel gefiel ihr sehr gut und es machte ihr sehr viel Spaß. Das andere was sie auf sehr befüllte, war Dan. Und die Zeit die sie mit ihm hatte. Sie war wertvoll. Dank Dan hatte sie ihr Leben verändert und das gemacht, was sie wirklich wollte. Ein Teil von ihr freute sich sehr auf dieses neue Abendteuer. Ein anderer Teil war aber traurig, dass sie dieses Abenteuer nicht mit Dan begehen konnte. Sie würde alleine nach London reisen, alleine dort leben und alleine durch Europa touren. Da war weder ihre Mutter, noch ihr Bruder noch ihre Freunde, geschweige denn Dan. Serena lächelte ihn, dankbar, das Rufus sie alleine ließ. Sie wusste, dass er sich von seinem Sohn verabschieden wollte, aber sie war auch ein wenig egoistisch gewesen und wollte die letzten Momente mit Dan völlig mit ihm alleine verbringen. Sie hatten geredet und gelacht, bis sei wussten dass sie nur das unvermeidliche Abschiednehmen herauszögerten. Keiner wollten die letzten Worte sagen. Keiner wollte an das Traurige denken, das vor ihnen lag. Das unvermeidliche. Sie hatten die ganze Zeit nicht darüber gesprochen. Nie. Obwohl ihnen klar war, dass sie darüber hätten reden müssen. Und nun war es zu spät, darüber zu reden. Nun war der Moment gekommen. „Also, das ist es dann?“ Sie fühlte sich schrecklich und hatte Angst. Sie hatte schreckliche Angst, dass sie ihn jetzt zum letzten Mal in ihrem Leben sehen würde. „Ich werde dich vermissen“, flüsterte Dan und legte seine Stirn sanft gegen ihre. „Schrecklich.“ „Ich habe Angst, Dan“, gestand sie ihm. „Ich habe Angst ohne dich zu sein und dann das Mädchen zu werden, das ich nicht sein möchte.“ Dan lächelte und streichelte ihr sanft über die Wange. „Nein, wirst du nicht. Du bist stark, Serena, stärker als du selber glaubst. Du musst nur selber an dich glauben. Versprichst du mir etwas?“ „Alles“, antwortete Serena sofort. „Wenn du jemals das Gefühl hast schwach zu werden oder jemanden zum reden brauchst, ruf mich an. Du kannst mich immer anrufen. Ich werde da sein, Serena. Und dann vergiss auch unser Versprechen. Du kannst mich immer anrufen. Hörst du?“ „Ich.. äh.. ich verspreche es dir, Dan. Warum habe ich nur das Gefühl, dass das hier unser Ende ist?“ „Nein, das ist nicht das Ende. Es ist nur das Ende vom Anfang.“ Serena lächelte und ließ ihre Tränen einfach raus. Eigentlich wollte sie weinen. „Das klingt so schön, Dan. Oh… Dan… ich glaube, ich kann das nicht“, schluchzte sie. Sie hasste es, zu weinen. Sie hasste Tränen. Es ging ihr nicht darum, dass dann ihre Schminke verwischte. Nein. Sie hasste es sich so schwach zu fühlen, wenn die Tränen kamen. Dan zog sie an sich heran, umarmte sie und streichelte ihr über Rücken und Schulter. „Schh… ist schon okay. Wir beide sind okay.“ Dan legte seinen Zeigefinger unter ihr Kinn und lächelte sie an. Er hob ihren Kopf an, so dass sie ihm in die Augen sah. „Und willst du auch wissen, warum, Serena? Weil wir die Liebe haben. Für immer und ewig. Weil wir uns haben. Egal was passieren wird, egal wo du sein wirst, ich werde niemals aufhören, dich zu lieben.“ Serena hielt sich an ihm fest und schloss die Augen und genoss es, wie er sanft über ihr Gesicht streichelte. Sie wollte jede seiner Berührungen genießen und sie in ihrem Herzen einschließen. Sie wollte an diese Berührungen, an diese Zärtlichkeit denken, wenn sie sich einsam fühlte. Und sie würde sich einsam fühlen, wenn sie Dan nicht mehr jeden Tag sehen konnte. Es war kaum mehr als ein Streichen über ihre Lippen, als er mit seinen darüber strich. Sie zog sich enger an ihm und deutete ihm so, nicht aufzuhören, weiterzumachen. Sie legte den Kopf zur Seite und Dan küsste sanft ihre Haut, saugte leicht daran. Sie wollte ihn auf sich spüren. Eine Erinnerung an ihm. So als würde sein Name auf ihrem Körper geschrieben stehen. Sie wollte ihn spüren… ein letztes Mal… Der Kuss war innig und sie spürte, die vertrauten Emotionen in sich, die er bei ihr weckte. Dans Küsse waren schon immer berauschend gewesen. Er war ihre Droge. Ihre Haut bettelte jederzeit nach seinen Lippen, schrie nach seinen Berührungen. Als der Kuss langsam zu Ende ging, sich ihre Lippen langsam voneinander lösten, öffnete sie ihre Augen nur zögernd wieder. Die Gefühle die sie in seinen Augen sah, waren genug um ihr das Herz zu brechen. Sie fühlte sich schlecht und hatte Angst ihn gehen zu lassen. In seinen schokoladenbraunen Augen erkannte sie Angst und Furcht. Serena schlag die Arme einfach um seinen Hals und bettete ihren Kopf auf seine Schultern. Der Klang der herannahenden Züge unterbrach ihre Stille und ihren innigen Moment. „Denk an unser Versprechen. In fünf Jahren, werden wir uns wieder sehen“, er küsste sie auf die Stirn, spielte noch mal mit einer Locke ihres blonden Haares. Er versuchte zu lächeln, auch wenn ihm nicht danach war. Gar nicht. Aber er wollte stark sein. Er konnte gleich für sich alleine zusammenbrechen und den Tränen freien Lauf lassen. Serena sah mit Tränen in den Augen zu, wie Dan in den Zug stieg. Er wollte am liebsten hier bleiben, das wusste sie. Er wollte sie nach London begleiten. Doch das wollte sie nicht. Sie hatten ein Versprechen. Die blonde junge Frau stand noch lange nach dem der Zug den Bahnhof verlassen hatte auf der Plattform und sah hinaus. Und beide hofften, dass sie dieses Versprechen in fünf Jahren wieder zusammen führen würde. Kapitel 1: „Willkommen zurück“ ------------------------------ „Es war heute ein besonderer Tag. Thanksgiving. Ein Fest dass meine Familie jedes Jahr mit einem großen Fest feierte. Es ging vermutlich nicht mal um den Tag, sondern einfach darum gemeinsam zu Kochen und gemeinsam zu Essen, Zeit miteinander zu verbringen. Aber das war nicht der Grund, warum es für mich so Besonders war. Warum ich deswegen ein Kreuz in meinen Kalender gemacht habe“, er pausierte einen Moment. „Nein, ich habe dieses wunderschöne Mädchen wieder getroffen.“ Dan sah auf und blickte in die Zuschauerrunde. Es war komisch, eine Vorlesung zugeben und diese Geschichte – seine Geschichte – so vielen Menschen zu erzählen. Inzwischen kannte jeder ihn und sie. Wenn auch die Namen geändert waren. Aber es war ihre Liebesgeschichte. Ihre Geschichte. Auch wenn es kein Happy End gab. Bis jetzt zumindest nicht. Aber Dramen verkauften sich momentan eh besser als Liebesgeschichten mit Happy End. Inzwischen war er es gewohnt, diese Geschichte vor zu lesen. Zumindest immer ein paar Ausschnitte aus seinem Buch. „Ich hatte gerade den Kürbiskuchen für unser Familienessen gekauft, als ich sie sah. Sie mit ihren wundervollen blonden Haaren und den blauen Augen. Ich würde sie überall wieder erkennen. Wie würde man sagen, ihr Erkennungswert ist einmalig. Ich wusste gar nicht wie lange ich schon in sie heimlich verliebt war. Es waren zu viele Tage, zu viele Wochen und ich hatte einfach aufgehört gehabt zu zählen. Sie stand auf der Straße, torkelte etwas in verschiedene Richtungen, winkte einen Taxifahrer heran. Das würde nicht gut gehen. Und bevor ich mich versehen konnte, war ich zu ihr geeilt und hatte sie von der Straße gezerrt. Weg von einem Auto, dass sie gerade fast über den Haufen gefahren hätte. Leider gab es noch ein Opfer. Den Kuchen.“ Er legte das Lesezeichen in die Seite und sah auf. Das war der Moment wo die meisten ihre Fragen stellten. Die ersten Fragen. Dann würde er weiter lesen und wieder eine Pause machen. Er griff nach dem Glas, was auf dem Tisch stand und trank einen Schluck des Wassers. Als er es wieder hinstellte, sah er die Finger in die Höhe schießen. Wie gesagt, es war fast immer so und nun würde er Fragen beantworten. Er hatte schon ein paar Vorlesungen seines Buches durch gemacht und war quer durch die USA damit getourt. Wer hätte denn auch gedacht, dass ihre Geschichte ein Bestseller werden würde. Dan sah zu seinem Agenten, der neben der Bühne stand. Er schaute auf die Uhr und nickte. Simon machte das immer so. Dabei hatten sie massig Zeit. Dan nahm sich für die Vorlesungstermine immer sehr viel Zeit. Allerdings würde er nach diesem Termin noch zu einem anderen fahren. Und dafür musste er noch drei Stunden im Auto sitzen. Ein Glück musste er nicht selber fahren. Dann würde er sich zurücklehnen und Zeitung lesen. Eine ganz bestimmte allerdings. „Ja? Sie!“, Dan deutete auf eine Frau im braunen Zweiteiler, die in der zweiten Reihe saß. „Man sagt sich, dass es eine autobiographische Geschichte ist. Stimmt das?“ Ein Lächeln huschte an seine Mundwinkel. Diese Frage wurde ihm immer gestellt. „Ich hatte mal einen Lehrer am College, der erzählte gerne Geschichten.“ Dan lehnte sich in seinem Stuhl etwas nach hinten. So wie der Lehrer es immer getan hatte, lässig und doch auf eine kluge Art und Weise. „Er war ein toller Lehrer. Der Unterricht hat viel Spaß gemacht. Er hat uns etwas sehr Wichtiges bei gebracht. Das kann man wohl nicht von vielen Lehrern sagen. Er sagte einmal: Man kann so viele Geschichten erzählen wie man will. Es ist immer ein Körnchen Wahrheit daran. Man kann sich nicht irgendwas ausdenke und davon felsenfest überzeugt sein, es sei denn man ist schizophren.“ So hatte er die Frage indirekt beantwortet. Natürlich war der Roman echt. Diese Geschichte die zu einem Bestseller geworden war, war so was von echt, wie er selber war. Es war seine Geschichte. Eine Geschichte die auf einer Geburtstagsfeier angefangen hatte und mit einem Versprechen geendet war. „Die nächste Frage“, forderte Simon auf. Dan nickte und deutete auf eine Frau mit braunen Haaren, sie saß in der vorletzten Reihe. Sie stand auf, als sie ihre Frage stellte. „Ihr Buch hat mich sehr mitgerissen. Es ist so schön geschrieben. Gefühlvoll und innig. So was ließt man von Männern nur selten. Leider gibt es kein Happy End in ihrer Geschichte. Die Beiden müssen sich schließlich trennen. Werden sie sich wieder sehen?“ Dan lächelte. Ja, werden sie sich wieder sehen. Das hoffte er zumindest selber. „Mr. Humphrey arbeitet gerade schon an dem zweiten Roman“, beantwortete Simon die Frage für ihn. Sein Agent konnte Fragen immer super beantworten. „Und es geht wieder um diese beiden Personen gehen.“ Arbeiten, sagte sich so gut. Wie sollte er von etwas schreiben, wenn es noch gar nicht passiert war? Wie sollte er schreiben, wie ein Wiedersehen ablaufen würde, wenn er sie noch gar nicht wieder gesehen hatte? Dan ließ sich auf den Rücksitz des Wagens gleiten. Der Fahrer würde ihn zum nächsten Vorlesungstermin fahren. Simon saß auf dem Beifahrersitz und ging die Termine in seinem digitalen Kalender durch. Seine eigene Ausgabe des Buches in der Hand, welche er aber neben sich auf den Sitz legte. Er schnallte sich an und griff nach der Zeitung, die für ihn bereit lag. Er sah sich das Cover an und musste lächeln. Da war sie. Serena van der Woodsen in Farbe. Sie trug ein interessantes Kleid. So etwas Ähnliches hatte er schon mal an ihr gesehen, allerdings nicht in Regenbogenfarben. Aber sie sah toll aus. Ja, er wusste nicht, wie es sein würde, wenn sie sich wieder sehen würden. Aber bald würde es wissen. Bald würden sie sich laut ihres Versprechens wieder sehen. Wenn sie es nicht vergessen hatte. Aber er glaubte nicht daran, dass Serena ihr Versprechen vergessen hatte. Dan schlug die Seiten auf, in der das Interview mit Serena van der Woodsen zu lesen war. Zwischen den Fragen und Antworten waren immer wieder schöne Bilder des Models zu sehen. Sie sah wunderschön aus. Sie spielte mit der Kamera und sie es schien so, als würde sie gerade nur ihn anlächeln. Als würde dieses Lächeln nur ihm allein gehören. Auch wenn er wusste, dass dieser Gedanke bescheuert war. Wie viele anderen Männer schauten sich in diesem Moment Serenas Lächeln an. Aber dennoch wusste er, dass ihr Lächeln ihm gehörte. Zumindest war das vor einer Zeit mal so gewesen. Eine Zeitlang hatte sie einfach zu ihm gehört. Das war etwas was die ganzen Kerle, die sich ihre Bilder ansahen, nicht hatten. Sie hatte ihn geliebt und umgekehrt. Ihr Herz hatte ihm gehört. Er hatte schon so viele Interviews von ihr gelesen und auch gesehen und dennoch war er jedes Mal nervös. Er wusste nicht was er erwartete zu lesen. Ein Zeichen vielleicht… Frage: Miss van der Woodsen, Sie sehen mal wieder wundervoll aus. Wie machen Sie das nur mit ihren Haaren? Jeder beneidet Sie darum? Antwort: Danke sehr. Ich pflege sie einfach gut. Sie sind ja mein Markenzeichen. Vielleicht liegt es aber auch an den guten Genen. Meine Mutter hat seiner blondes Haar und von meinem Vater habe ich die Dicke. F: Sie sind ja nun auf den tollsten Laufstegen Europas zu sehen gewesen. Europa scheint Ihnen also zu liegen. Aber dennoch gibt es dieses Gerücht, dass sie wieder nach New York wollen? A: Also wenn ich nach New York zurückkehren sollte, würde es nur einen Grund dafür geben. F: Und den wollen Sie uns nicht verraten? A: *lächelt* Das ist ein Geheimnis. Jeder hat doch so seine Geheimnisse. F: Am Anfang ihrer Modelzeit waren Sie ja nur als Fotomodell tätig, nun sind Sie auch regelmäßig auf Laufstegen. Wollen Sie beides nun machen oder sich auf eines spezialisieren? A: Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ich dachte mir einfach immer. So lange ich beides machen kann, dann mach ich es. Ich mag es in einem Atelier zu stehen und die neusten Kleider zu tragen. Da kann man sich individuell verwandeln, was mir viel Spaß macht. Aber es macht mir genauso viel Spaß auf den Laufstegen die neueste Mode zu präsentieren. F: Was viele ja gar nicht wissen, Sie haben Mode und Kunstdesign studiert und zwar in London? A: Ja, das stimmt wohl. Es hat mich ja auch nie einer der Fotografen gefragt, was ich studiert habe oder ob ich studiert habe. Aber Mode liegt mir einfach. Und es war eben damals ein guter Einstieg in die Modewelt. F: Sie sind eine wunderschöne Frau. Vermutlich liegt Ihnen die ganze Männerwelt zu Füßen. Spätestens nach der neuen FHM-Ausgabe. Dennoch sieht man Sie auf dem roten Teppich nie mit einem Mann? Was macht die Liebe bei Ihnen? A: Meine beste Freundin Blair begleitet mich meistens auf den roten Teppich. Ich bin immer noch Single. F: Wie kommt das? A: Ich warte einfach auf den Richtigen. F: Und den haben Sie noch nicht gefunden. A: *Lächelt* Doch. *macht eine Pause* Ich hatte ihn gefunden. Aber wir mussten uns vor langer Zeit trennen. Ich liebe diese Person immer noch. Aber unsere Ziele haben uns einfach auseinander getrieben. Es war besser so. F: Das klingt irgendwie traurig. A: Wir haben uns in beidseitigen Einverständnis getrennt. Wir haben für diesen Weg entschieden, statt eine Fernbeziehung zu führen. Aber die Liebe ist wohl immer noch da. F: Wow. Was sind ihre Ziele für die nächste Zeit? A: Ich möchte einen Freund wieder treffen. Deswegen werde ich auch wieder nach New York reisen. F: Kein Jobangebot? A: Doch genug. Aber keins, wegen dem ich nach New York kommen würde. F: Das muss ja ein wichtiger Freund sein. A: Ja, ein sehr wichtiger. Ich habe ihn lange nicht mehr gesehen. Zu lange nicht mehr. Wir haben uns einst ein Versprechen gegeben... Dan legte die Zeitung beiseite und sah mit einem Lächeln auf dem Gesicht aus dem Fenster hinaus. Er sah sich nicht mal die Landschaft an, er sah einfach nur schweigend aus dem Fenster. Serena würde also wieder nach New York kommen. Sie hatte das Versprechen also nicht vergessen. Er hatte es doch gewusst. Sie würden sich wieder sehen. Er sehnte sich so sehr danach. Er sehnte sich nach ihr. In den fünf Jahren hatte er jeden Tag an sie gedacht und an den Tag, an dem er sie nun mal endlich wieder sehen würde. Er konnte es kaum glauben. Das Wiedersehen war nun zum Greifen nahe. Es war ein komisches Gefühl gewesen, als sie am JFK gelandet war. Sie fühlte sich sofort wieder wie zu Hause. Es war verrückt und doch war sie wieder hier. Hier, in ihrer Stadt. Hier wo sie hingehörte, wo sich immer zu Hause fühlte. Hier, wo ihr Herz war. „Da bist du ja endlich“, meinte Blair, die sie in der Halle empfing und ihre blonde Freundin an sich drückte. „Willkommen daheim.“ „Hey B.“ Sie hatte ihre Tasche auf den Boden fallen lassen und drückte ihre Freundin nun einfach an sich. Sie hatte sie seit fünf Monaten nicht gesehen. Die Laufstege in Europa hatten Serena kaum Zeit gelassen. Aber sie war froh ihre Freundin wohl auf zu sehen. „Wie geht’s dir?“ Sie waren immer feste Freundinnen geblieben und hatten immer ein Ohr für den anderen, egal wie spät es im jeweiligen Land war. Sie waren füreinander da. „Wunderbar“, meinte Blair lächelnd. „Und nun wo du wieder da bist, erst Recht.“ „Wo ist Chuck?“, fragte Serena ihre Freundin. Sie wusste doch, das Chuck bestimmt bei ihr war. „Der holt deinen Koffer“, teilte Blair ihrer Freundin mit und griff nach Serenas Tasche, die sie ja eben so achtlos auf dem Boden fallen ließ. Ein Buch war aus der Tasche gefallen und Blair hob es nun auf und hielt es Serena hin. „Du hast es gelesen?“ „Natürlich“, meinte Serena und griff nach dem Buch. Natürlich hatte sie Dans Roman gelesen. Sie hatte sich sogar überlegt gehabt, ob sie ihm nicht schreiben sollte. Vielleicht hätte sie ihn auch anrufen sollen, um ihn zu beglückwünschen. Aber dann hatte sie es doch gelassen. Sie hatte einfach nicht gewusst, wie er auf einen Anruf von ihr reagiert hätte. Es war einfach komisch, ihn nach so langer Zeit einfach anzurufen. Aber dieses Buch war ihr wichtig. Als sie es zum ersten Mal in den Händen gehabt hatte, hatte sie nur die Widmung lesen können. Dann hatte sie weinen müssen, weil sie Dan einfach so schrecklich vermisste. Sie hatte ihn nie weniger geliebt und das obwohl sie fünf Jahre auf unterschiedliche Kontinenten lebten und nichts voneinander gehört hatten. Es war naiv zu glauben, dass Dan genauso empfand, aber das war egal. Serena lächelte, als sie es aufklappte und die Widmung auf der ersten Seite las: Dieses Buch ist Dir gewidmet, Dir allein. Dir, der mein Herz gehört, Dir, der du mein Engel bist, Dir, ohne dich es dieses Buch nie gegeben hätte, Dir… Es waren nur ein paar Worte, mehr nicht. Und doch bedeuteten sie ihr so viel. „Wollen wir?“, fragte Blair, als sie Chuck sah, der mit Serenas Koffern kam. „Willst du heute noch irgendwo hin?“ „Ja, ich habe noch was zu erledigen“, meinte Serena mit einem Lächeln. Blair wollte Serena fragen, was sie genau damit meinte, doch da wurde Serena auch schon von Chuck umarmt. „Schön dich zu sehen, Schwester.“ „Ja, Chuck. Ganz meinerseits.“ Sie freute sich wirklich ihn zu sehen. Chuck hatte sich in den letzten Jahren gut gemacht. Was aber wohl an Blair lag, die an seiner Seite war. Er war nun Geschäftsführer der Firma seines Vaters. Bass Industries und Blair persönliche Assistentin. Privat wie beruflich, wie Serena mal zu ihr gesagt hatte. Allerdings kam es schon mal vor, dass ich B und C mal wieder in den Haaren hatten, so flog Blair dann einfach zu ihrer besten Freundin, egal in welchem Land diese gerade steckte. Blair selber hatte ihre eigene Modelinie entworfen, und Serena war natürlich ihr Hauptmodel, wenn es darum ging den Namen Blair Waldorf zu präsentieren. „Dann lasst uns mal gehen“, meinte Chuck, der den Koffer von Serena ihrem Fahrer reichte, der die Sachen im Kofferraum verstaute. Es war schon ziemlich spät, als Dan im Aufzug stand, den Code für sein Appartement eingab und darauf wartete, dass sich der Fahrstuhl in Bewegung setzte. Der Tag war lang gewesen. Nach der zweiten Vorlesung war er mit Simon noch was Trinken gegangen. Sie hatten über Dans nächstes Buch gesprochen. Allerdings hatte Dan dabei nicht so viel getrunken wie sein Verleger. Dan war bei zwei Cocktails geblieben, während Simon zu stärkeren Mitteln gegriffen hatte. Er dachte über sein zweites Buch nach, als der Fahrstuhl nach oben flog und überlegte wie er anfangen sollte. Er hatte ja noch nicht mal eine Idee. Er wusste gar nichts. Er blätterte die Briefe durch, doch was interessantes war nicht dabei. Werbung – Rechnungen – noch mal Werbung – eine Einladung – eine Postkarte von seinem Vater, welche für ihn am interessantesten war. Rufus tourte mal wieder mit seiner Band durch Amerika und schickte seinem Sohn und Jenny regelmäßig eine Karte. Während Jenny allerdings noch zu Hause wohnte, hatte Dan sich von einem Teil des Gewinns des ersten Romans ein Appartement an der Upper East Side gekauft. Es war eigentlich verrückt, dass er nun selber hier lebte, wo er doch früher die Upper East Side nicht mochte. Aber alles änderte sich wohl mit der Zeit. Außerdem hatte er einen wunderschönen Panoramablick über den Centralpark und die Skyline. Er mochte ein Appartement. Mit einem Klink gingen die Fahrstuhltüren auf und er trat in seine Wohnung. Er war allerdings überrascht, dass Licht in seiner Wohnung brannte. Es gab außer ihm nur drei weitere Personen, die den Code zu seiner Wohnung kannten. Sein Vater, Jenny und Nate, der sein bester Freund war, was früher wohl auch keiner geglaubt hätte. Allerdings vielen auch diese Personen weg, hier zu sein. Rufus war gerade in Las Vegas, wie er der Karte entnehmen konnte, die er in den Händen hielt. Jenny war bei ihrem Freund oder bei Eric und Nate war in den Hamptons. „Hallo?“, fragte er in die Wohnung hinein und legte seine Post auf den Schrank, der dafür vorgesehen war. „Dan?“, hörte er eine müde Stimme. Dann sah er, dass sich jemand auf seinem Sofa bewegte. Die Lehne war zu ihm, so dass er nicht gleich sehen konnte, dass dort jemand lag. Oder wer. Doch als sich der Kopf hob und er die blonden langen Haare sah, wusste er sofort, wer da in seiner Wohnung war. Sie drehte den Kopf und sah ihn an. Sie war müde, das konnte er sehen. Vermutlich war sie auf der Couch eingeschlafen, als sie auf ihn gewartet hatte. „Serena“, konnte er nur voller Erstaunen vorbringen. Er wusste echt nicht was er sagen sollte. Sie war da. Sie war hier in seiner Wohnung. Und lag auf seiner Couch. Dan trat zu ihr und setzte sich neben sie. Er konnte es einfach nicht glauben oder in Worte fassen. Ja, dem Bestsellerautor Dan fehlten die Worte. Doch auch Serena wusste nicht genau, was sie sagen sollte. Sie sah ihn an und sah, dass er immer noch ihr Dan war. Gut, er sah erwachsener aus. Seine Augen wirkten ehrlicher, als sie vorher schon waren. Seine Haaren waren immer noch so kurz, wie sie es mochte und er hatte sich einen Dreitagebart wachsen lassen, der ihm allerdings sehr gut stand. „Entschuldige, dass ich einfach so in deiner Wohnung bin“, sie strich sich ein paar ihrer blonden Haare hinters Ohr. „Als ich bei Eric war, war Jenny da und als ich ihr gesagt habe, dass ich dich unbedingt sehen wollte. Hat sie mir den Code gegeben… ich wollte warten und bin dabei wohl eingeschlafen.“ Dan nickte nur und sah sie lächelnd an. „Jenny also… Es ist okay. Ich bin froh, dass du hier bist.“ „Ja?“ „Also nicht in meiner Wohnung… doch schon… ich meine wieder in New York.“ Serena lächelte und nickte. „Ja, das finde ich auch.“ Dan sah auf den Wohnzimmertisch und sah sein Buch. Doch es war nicht seine Ausgabe. „Du hast es gelesen?“ „Ja, ich dachte ich komme mal vorbei und lass mir eine Signatur von dir geben“, sie grinste ihn an und sagte dann schließlich: „Hey“ und umarmte ihn einfach. Sie musste ihn nun einfach umarmen. Ihn spüren und seinen Duft wieder atmen. Er roch immer noch so perfekt wie früher. Es war erstaunlich. „Ich habe dich vermisst“, meinte Dan und streichelte ihr über den Rücken. Er musste schlucken, denn er war kurz vorm Weinen. Sie war wieder da und er wusste einfach nicht, was er ihr sagen sollte. Er war einfach nur gerührt. Serena nickte und lächelte. Ihr Herz raste, wie früher, wenn sie bei ihm gewesen war. Es hatte sich nichts verändert. Außer, dass sie nun älter waren. Und vielleicht auch reifer. Kapitel 2: New York, New York ----------------------------- Sie umarmten sich und hielten sich fest und schienen ohne Worte sich zu erzählen, was in den letzten fünf Jahren passiert war. „Du bist Bestsellerautor“, meinte sie schließlich als sie wieder zu ihrer Stimme fand und streichelte ihm die Wange, als sich ihre Lippen voneinander lösten. Es war mehr eine Frage als eine Feststellung, dabei hatte sie sein Buch Monatelang mit sich herumgetragen. Dan nickte. „Ja, und du bist momentan wohl das angesagte Topmodel.“ Serena lächelte ihn an. „Du übertreibst.“ Sie konnte das Gefühl, das gerade in ihrem Körper war nicht beschreiben. Es überwältigte sie einfach. Die Blonde hatte geglaubt, dass alles okay sein würde, wenn sie wieder bei ihm sein würde. Doch dass sie sich nun so glücklich und sich so wohl fühlte, überraschte sie selber. Das hatte sie nicht erwartet. Es war verrückt, dass sie sich so bei ihm fühlte, immer noch. Sie spürte erst jetzt im vollen Ausmaß, wie schrecklich sie ihn und seine Art vermisst hatte. Auch wenn er nicht bei ihr gewesen war, hatte er ihr immer Halt gegeben. „Doch das steht zumindest in allen Zeitschriften.“ „Seit wann glaubst du denn, was in Zeitschriften steht?“, fragte sie ihn neckend. Dan lächelte und fuhr mit seinen Händen über ihr weiches Haar. Sie hatte immer noch das Strahlen in ihren Augen. Sie sah immer noch süß aus, wenn sie lächelte und vermutlich konnte sie immer noch wie eine Vierjährige lachen. „Eigentlich gar nicht. Aber ich habe glaub ich so gut wie jede Zeitschrift gelesen oder durchgeblättert in der es um dich ging.“ „Warum?“, fragte sie ihn überrascht. Dan gab doch früher nicht so viel von Klatschpressen. Dan lächelte und sah verlegen zur Seite. „Weil ich mir eingebildet hatte, so Anteil an deinem Leben zu haben.“ „Oh Dan, du hattest immer Anteil an meinem Leben.“ Serena lächelte. „Ich habe dein Buch seit es erschienen ist, immer mit mir rum getragen.“ Dan sah sie überrascht an. Er konnte nicht beschreiben wie glücklich er war. Er konnte seine Gefühle nicht in Worte fassen. Ihm fehlten die passenden Worte um dieses Gefühl zu beschreiben. Es war unglaublich. Da war dieser Moment, nachdem er sich so lange verzerrt hatte und ihm fehlten nun die Worte. „Ich habe mir immer vorgestellt, wie dieser Moment ablaufen wird. Aber das hier übertrifft alles.“ Sie nickte und ließ sich von Dan die letzten Tränen aus dem Gesicht streichen. „Du bist immer noch genauso wunderschön wie damals vor fünf Jahren.“ Serena lächelte und seufzte auf. „Oh, Dan ich habe dich schrecklich vermisst. Jeden Tag. Und ich habe immer an unser Versprechen gedacht. Es hat mir Halt gegeben.“ Dan nickte. Sein Daumen, der eben über ihre Wangen gestrichen hatten, wanderte langsam zu ihren Lippen. Er starrte seinem Daumen an, als dieser die Konturen nachfuhr. Sie war wunderschön. Sie war noch schöner geworden als damals. Beide hatten immer an dieses Versprechen gedacht. Beiden hatte es Halt gegeben. „Was wirst du nun machen?“, fragte er sie und sah sie an. „Ehrlich gesagt, weiß ich das noch nicht so genau. Ich dachte das ergibt sich, wenn ich hier bin.“ „Verstehe“, meinte Dan und starrte ihre Lippen weiterhin an. „Was hast du denn erwartet, was sich ergeben wird?“ „Das hier“, meinte Serena und küsste ihn wieder. Sie konnte ihm nicht sagen, wie sehr sie seine Lippen liebte. Wie sehr sie jedes Wort aus seinem Buch liebte. Es war ihre Geschichte. Es war ihr Leben. Wie es bisher laufen gelaufen war. Wie es allerdings weiterging stand noch auf einem weißen Blatt Papier. Unbeschrieben. Die Druckerschwärze war noch nicht wieder befeuchtet worden… „Darling, natürlich freue ich mich, dass du wieder da bist“, meinte Lily und sah ihre Tochter an, die mit Koffer in dem Appartement ihrer Mutter war. Es war das Appartement von Bart Bass gewesen und Lily hatte es behalten. Es war groß. Eigentlich zu groß. Aber Eric wohnte schließlich mit ihr hier. Außerdem gab es noch die beiden Zimmer von Chuck und Serena. Wobei das von Serena ja nun ewig leer stand und das von Chuck eigentlich auch. „Wo ist denn Eric?“, fragte Serena sie. „Bei seinem Freund vermutlich. Oder mit Jenny weg.“ Serena nickte und sah sich im hellen Wohnzimmer um. Irgendwie hatte sich in den fünf Jahren die sie nicht hier gewesen war, kaum was verändert. Was irgendwie schade und gleichzeitig schön war. Es war nicht ganz so steril wie das Appartement in dem sie vorher mit ihrer Mutter und ihrem Bruder gewohnt hatte, aber auch nicht so schön und gemütlich wie ihre altes zu Hause, das ihre Mutter nun doch verkauft hatte. Sie hatte sich anscheinend an die Hotelangestellten gewöhnt. Warum sollte man auch auf Luxus verzichten, wenn man ihn sich leisten konnte? „Ich bin froh, dass du wieder da bist, Darling.“ Serena drehte sich um und umarmte ihre Mutter noch einmal. „Ja, ich auch.“ Lilian van der Woodsen sah ihre inzwischen erwachsene Tochter an und fragte sich warum diese so sehr strahlte. Sie sah gut aus, ohne Zweifel. Und dennoch war sie heute noch glücklicher als auf den ganzen Postern und Fotos. Früher gab es nur einen Grund warum Serena dieses Leuchten in ihren Augen hatte. Dan. Aber es konnte ja wohl kaum sein, dass das immer noch der Grund war. „Wo hast du eigentlich geschlafen, Liebes? Eric sagte, du wärst gestern schon angekommen.“ Serena nickte. „Ich war bei Dan.“ „Humphrey?“ „Natürlich Humphrey, Mom.“ Lily nickte. „Wie geht es ihm?“ „Sehr gut. Rufus ist immer noch auf Tour, so wie ich ihn verstanden habe.“ „Seid ihr wieder zusammen?“ Lily wollte nicht auf Rufus eingehen. In den letzten fünf Jahren hatte sie versucht nicht an ihn zu denken und sie hatte ihre Arbeit als Fotografin wieder in Angriff genommen. Aber immer wieder wurde sie auf ihr Foto aufmerksam gemacht, welches sie damals von Rufus gemacht hatte. Es musste immer an Rufus denken, wenn sie ihre Kamera in die Hand nahm. Sie verband ihn nun mal mit ihrer Fotografie. Rufus hatte sich inzwischen von Allison scheiden lassen, wie sie erfahren hatte und tourte nun durch die Welt. LincolnHawk war wieder zu eine der erfolgreichsten Bands geworden. „Ich weiß nicht.“ Sie fuhr sich durchs blonde Haar und lächelte. „Ich denke schon.“ „Bist du deswegen wieder zurück gekommen?“ Serena lächelte. „Ja. Wir haben uns damals ein Versprechen gegeben. Erinnerst du dich daran?“ „Natürlich“, Lily seufzte. „Ach, Liebes. Und was ist mit deiner Modelkarriere?“ „Weiß ich nicht. Aber es ist mir jetzt auch nicht so wichtig. Ich bin glücklich wieder mit Dan zusammen zu sein. Und ich weiß noch nicht was die Zukunft bringen wird. Aber ich bin hier und ich werde es auf mich zukommen lassen.“ „Gut.“ Lily schaute auf ihre Armbanduhr. „Liebes, ich bin zum Lunch verabredet. Wir reden später, ja? Du kannst deinen Koffer ja auspacken und wieder in dein altes Zimmer ziehen. Was hältst du davon?“ Serena nickte. „Okay. Ich treffe mich nachher mit Blair und Chuck.“ „Okay, Liebes“, sie küsste Serena auf die Stirn und reichte diese ihren Koffer. „Hey, tut mir Leid, dass ich zu spät bin“, meinte Serena, die ins Café geeilt kam, wo sie mit Blair und Chuck verabredet war. Sie staunte allerdings nicht schlecht als sie auch Vanessa und Nate da sitzen sah. Sie grinste. „Ihr seid auch hier?“ „Ja, wir haben Blair unterwegs getroffen“, Vanessa drückte Serena an sich. „Und als wir hörten, dass du wieder im Lande bist, sind wir einfach mitgekommen.“ Serena nickte Nate zu, als auch dieser sie herzlich drückte. „Dann wären wir ja fast wieder komplett“, meinte Blair und machte neben sich auf der Bank für ihre beste Freundin Platz. „Was meinst du?“, fragte Serena und schnappte sich die Karte. „Na ja, jetzt fehlt nur noch unser Bestsellerautor“, sagte Nate. Serena sah von der Getränkekarte auf und lächelte Nate an. „Stimmt wohl.“ „Ich hab schon für dich bestellt“, sagte Blair und nahm Serena die Karte wieder weg. „Aber du weißt doch gar nicht was ich haben wollte.“ „Doch du wirst erstaunt sein, wie gut ich meine beste Freundin kenne“, sie rollte mit den Augen, wie sie es immer tat. Chuck legte den Arm um seine Freundin und zog sie etwas zu sich. Blair reagierte allerdings nicht auf seine Annäherungsversuche und blieb da sitzen wo sie war. „Also, wie waren deine ersten Stunden in deiner Heimatstadt?“ „Ich war gestern Abend noch bei Dan“, teilte sie ihren Freunden mit und sah besonders Vanessa an, die schließlich immer noch die beste Freundin von Dan Humphrey war. Diese lächelte ihr zu. Anscheinend wusste die das schon aus eigener Quelle. „Und?“, fragte Blair. „Wie geht es Brooklyn-Boy?“, fragte Chuck und sah Serena an. „Du weißt schon, dass er nicht mehr in Brooklyn wohnt sondern nun an der UES“, meinte Vanessa. Doch Chuck zuckte nur mit den Schultern. „Einmal Brooklyn, immer Brooklyn.“ „Sehr weise“, meinte Serena sarkastisch. „Du kennst mich doch, Schwesterherz.“ „Ja, und du hast dich leider keinen Deut geändert. Es geht ihm allerdings sehr gut.“ „Ja, das kann ich bestätigen. Ich habe vor einer halben Stunde mit ihm gesprochen.“ „Ach, das war Dan am Telefon? Ich dachte, das war der Mann mit dem du eine Affäre hast.“ Vanessa grinste Nate an. Und Serena musste ebenfalls lächeln. Das Vanessa und Dan sich super verstanden, war für alle schon damals normal gewesen. Gut manche mussten lernen, dass du akzeptieren. Aber sie waren nun mal beste Freunde. Nate und sogar Chuck waren ja auch so was wie Serenas beste Freunde. Obwohl sie Eric wohl noch vor Chuck aufzählen würde. Aber auch wenn Chuck hin und wieder sich nicht von seiner besten Seite zeigte, konnte man sich im Notfall immer auf ihn verlassen. Schließlich hatte er ihr damals auch mit Georgina beigestanden und das obwohl sie ihm damals noch nicht gesagt hatte, was besagte Miss Sparks gegen sie in der Hand hatte. Die Getränke kamen und Serena musste zugeben, dass Blair das richtige für sie bestellt hatte. „Wie läuft es mit der Firma, Chuck?“, fragte Nate seinen besten Freund. Dabei sah er auch Blair an, die schließlich auch in der Firma von Chuck arbeitete. Als Chucks persönliche Assistentin. Allerdings gewährte er Blair wohl mehr Freiheiten als jeder anderen persönlichen Assistentin. Außerdem war das ja nur ihr sozusagen Halbtagsjob. Schließlich hatte sie immer noch ihre eigene Modelinie, die sie auch überall präsentierte. Wie Serena erfahren hatte, hatte Blair nun auch Männerkleidung in ihre Linie mit rein genommen, damit auch Chuck ihren Namen präsentieren konnte. „Gut, danke der Frage.“ „Chuck redet mit Freunden nicht gerne über das Geschäft“, teilte Blair ihm mit. „Müsstest du doch eigentlich inzwischen wissen.“ „Ich versuche es dennoch immer wieder“, meinte Nate mit einem Lächeln. Vanessa war Referendarin an der Constance Billard, und würde dort auch als Lehrerin tätig sein, wenn es so weit war. Wer hätte das geglaubt. In Richtung Film, Medien und Schauspiel. Die Fächer und Kurse kamen bei den Schülern super an und das obwohl Vanessa erst im ersten Jahr war. Nate arbeitete nun, während seinem Jurastudium in einer Anwaltskanzlei. Ähnlich wie sein Vater, nur das Nate sich nicht auf Finanzen und Aktien festlegen wollte, sondern auf Familienrecht. Das war wohl der gute Einfluss von Vanessa. Serena lächelte als sie das Paar sah. Irgendwie war es komisch, wenn man daran dachte, dass sie früher Freunde waren und sich aus den sechs Freunden Paare gebildet hatten. Gut, es waren alles Paare geworden die die Fernbeziehung überstanden hatten. Nur Dan und Serena hatten vorne rein gesagt, dass sie es nicht versuchen wollten. Dennoch hatten beide an ihrem Versprechen gehalten, welches ihnen beiden immer Halt gegeben hatte. „Hey, hier seid ihr also.“ Serena sah überrascht auf und lächelte glücklich, als sie Dan sah. Allerdings fragte sie sich, was er denn hier machte. Aber diese Frage war nebensächlich. Er war da und sie war deswegen glücklich. Dan lächelte sie ebenfalls an, beugte sich zu hinunter und küsste sie sanft auf die Lippen. Also hatte sich die Frage für sie geklärt, ob sie nun zusammen waren oder nicht. Sie waren es. Nach diesem Kuss vor ihren Freunden, waren sie das auf jeden Fall. Ihre Freunde staunten allerdings nicht schlecht und Serena sah Dan mit leicht geröteten Wangen an. Auch wenn sie die Nacht bei ihm verbracht hatte, die ganze Nacht in seinen Armen gelegen hatte, sie sich immer wieder geküsst und berührt hatten, war es dennoch neu. Es wirkte noch so unwahr. Fast wie ein Traum. Dan ließ sich auf den freien Stuhl neben Vanessa nieder und lächelte in die Runde. „Schön euch zu sehen.“ „Humphrey“, meinte Chuck weniger freundlich. Doch es wirkte nur so, denn eigentlich freute sich auch Chuck, dass die Clique von damals wieder vereint war. Von allen anderen wurden Dan freundlicher begrüßt. Serena lächelte und musste sich daran erinnern, das Dan immer noch am besten mit Nate und Vanessa befreundet war. Sie waren beste Freunde geblieben und Nate hatte ihr immer wieder etwas von ihm erzählt und dass obwohl sie nie nachgefragt hatte. Aber Nate hatte gewusst, dass Serena sich nicht getraut hatte, nach Dan zu fragen. „Woher wusstest du, wo ich bin?“, fragte Serena Dan, schließlich hatte sie mit ihm heute noch nicht gesprochen gehabt, seit sie seine Wohnung verlassen hatte und da hatte sie auch noch nicht gewusst, wo sie sich mit Blair und Chuck treffen würde. „Ich habe es ihm gesagt“, meinte Vanessa und lächelte Serena an. „Genau, meine beste Freundin hat mir mitgeteilt wo ich meine Freundin finden kann.“ Serena musste lächeln und spürte wie das Blut wieder in ihre Wangen schoss und diese rot färbte. Irgendwie fühlte sie sich glücklich, das Dan sie als Freundin bezeichnete. Dieses warme Gefühl in ihrer Brust hatte sie so schrecklich vermisst gehabt und nun war es wieder da. Dank ihm. Sie konnte gar nicht sagen, wie glücklich sie war. Nur er konnte dieses Gefühl von Glückseligkeit in ihr verursachen. „Du bist also wieder mit meiner Schwester zusammen?“, fragte Chuck Dan und sah ihn ernst an. Serena sah Chuck fragend an und überlegte sich gerade, ob sie etwas nicht ganz mitbekommen hatte. Warum führte sich Chuck wie ihr Bruder auf? Gut, rechtlich gesehen war er das. Ihre Mutter hatte Chuck schließlich damals adoptiert. Aber er war eben nicht ihr leiblicher Bruder. Diese Rolle galt ganz allein Eric. Aber dennoch mochte sie ihn. So war das mit Freunden nun mal. Man mochte sie auch mit ihren ganzen Macken. Manchmal sogar gerade deswegen. „Ich denke doch“, Dan sah fragend zu Serena. „Dan, so wie du eben am Telefon geklungen hast, seit ihr wieder zusammen“, meinte Vanessa und lächelte ihren besten Freund und Serena an. „Ich finde wir sollten ein Klassentreffen organisieren oder so was?“, fing Blair an. Sie liebte es Dinge zu organisieren und so wie sie Serena ansah, stand ganz klar, dass dieses schon feste Sache war und dass sich Blair von ihrem Vorschlag nicht abbringen würde. „Ein Klassentreffen?“, fragte Chuck und sah seine Freundin misstrauisch an. „Na ja, nicht nur von der Billard, auch von der St. Jude. Sozusagen ein Jahrgangstreffen. Die mit uns zusammen ihren Abschluss gemacht haben“, erklärte Blair ihrem Freund. „Du weißt schon.“ „Ja, ich verstehe dich schon. Allerdings frage ich mich, warum du die Leute wieder sehen willst. Viele davon mochtest du nie.“ „Das ist egal.“ „Auf einmal“, meinte Nate und sah seine Ex-Freundin neckend an. „Also ich finde die Idee gut“, meinte Vanessa. Serena nickte. „Ich bin auch dabei.“ „Super, dann nehmen wir das mal in Angriff, Mädels. Da unsere liebe Vanessa hier, ja an der Constance Billard arbeitet, kann sie uns ja bestimmt die Adressenliste von damals besorgen und Chuck“, sie sah zu ihren Freund. „Kümmert sich um die Liste der St. Jude.“ „Warum?“, fragte Chuck sofort negativ gestimmt. „Weil du mich gerne hast und mir gerne einen Gefallen tust“, erwiderte sie ihm und sah dann strahlend zu Serena und Vanessa. Sie hatte das Gefühl, dass die drei sehr viel Spaß zusammen haben werden, wenn sie das organisieren würden. Sie spürte so was einfach. Kapitel 3: Briefe ----------------- Dan hatte den Arm um seine Freundin gelegt und ging mit ihr nach Hause. Zu sich nach Hause. Das Treffen mit Nate, Vanessa, Chuck und Blair war noch richtig lustig geworden. Sie haben in Erinnerungen geschwelgt, an alte Lehrer und Schandtaten gedacht, wobei Blair und Chuck eindeutig die Sieger dabei gewesen waren. Was man eben so tat, wenn man sich nach fünf Jahren wieder traf. Serena hatte sich riesig gefreut alle wieder zu sehen. Sie hatte sie sehr vermisst und nur E-Mail-Kontakt zu einander zu haben, war dann doch nicht das gleiche wie ein Treffen. „Es war schön“, meinte Dan zu ihr. Sie nickte und lehnte sich mehr an ihn an. Ja, das war es wirklich. Vor allem, da er ihre Frage beantwortet hatte, ob sie nun wieder ein Paar waren oder nicht. Eigentlich hätte sie es sich ja denken können. Denn sie hatte die Nacht bei ihm verbracht und Dan gehörte nicht zu den Menschen, denen so etwas nichts bedeutete. Aber dennoch hatte sie gedacht, dass es nur eine Art Rückfall gewesen war. Irgendwie hatte sie nicht geglaubt, dass sie nach fünf Jahren einfach so wieder zusammen sein konnten. „Ja, das war es. Es war schön Vanessa wieder zu sehen und auch Chuck“, fügte sie hinzu. Mit Nate und Blair hatte sie schließlich regelmäßig Kontakt gehabt. Blair hatte sie ja auch hin und wieder besucht gehabt, wenn sie mal wieder genug von Chuck hatte. Chuck hatte sich auch hin und wieder bei ihr gemeldet und von Vanessa hatte sie nur über Nate gehört gehabt. „Chuck, ist mir immer noch unsympathisch.“ Er zog sie an sich und küsste sie aufs goldblondene Haar. „Mach dir nichts draus, mir auch“, grinste sie. Sie liefen den Weg zu seiner Wohnung zu Fuß. Es war gar nicht so weit. Außerdem wollte sie einfach mit ihm durch die Straßen spazieren gehen. Es war einfach ein schönes Gefühl der vertrauten Zweisamkeit. Wenn sie ein Taxi genommen hätten, wären sie schließlich nicht komplett unter sich gewesen. Da wäre der Fahrer gewesen. Gut, nun waren sie ja eigentlich auch nicht allein. Schließlich gab es noch die anderen Passanten. „Habe ich dir eigentlich schon gesagt, dass ich froh bin, dass du wieder hier bist?“ „Nein, heute noch nicht. Gestern ein paar Mal. Aber heute noch nicht“, meinte Serena mit einem Lächeln. „Gut“, meinte Dan und lächelte sie an. „Dann sage ich es dir jetzt noch mal: Ich bin froh, dass du hier bei mir bist.“ Serena lächelte und küsste Dan auf die Wange. „Und ich bin froh, dass ich wieder bei dir sein kann.“ Es war spät geworden. Gestern Abend. Serena und er hatten sich Essen bestellt gehabt und hatten sich ein paar DVDs angesehen. Dann haben sie noch endlos lange gesprochen, bis Serena in seinen Armen eingeschlafen war. Ein Glück waren sie schon vor einer Weile ins Schlafzimmer umgezogen, sonst hätte er sie ins Bett tragen müssen, was er natürlich getan hatte. Aber so war es besser, denn er war selber recht müde gewesen und wer weiß wo er dann gegen geknallt wäre. Heute Morgen hatten sie nur gefrühstückt, da Serena mit ihrer Mutter und Eric zum Brunch verabredet war. Leider musste Dan sie gehen lassen. Sie hatte ihm natürlich vorgeschlagen gehabt, dass er sie doch begleiten konnte. Aber er wollte ihr das Familientreffen geben. Er würde sie ja heute wieder sehen. Sie hatte ihm zumindest versprochen, die Nacht wieder bei ihm zu verbringen. Also war musste er sich damit zu frieden geben. Er hatte sich für heute eh was vorgenommen. Sein zweites Buch. Schließlich waren sie sich wieder begegnet, nach fünf Jahren und in Erinnerung an einem alten Versprechen, waren sie wieder zusammen gekommen. Also konnte er wieder schreiben. Das würde seinen Verleger nur freuen, der wartete nämlich schon auf die ersten Kapitel. Dan hatte es bisher immer so hingekriegt, dass man ihm noch mehr Zeit gab, doch nun spürte er, dass er nicht mehr Zeit brauchte. Vielleicht wäre es wohl besser, wenn er noch eine Weile warten würde, bis er das neue Buch anfing. Einfach um herauszufinden, wie sich die ganze Sache entwickeln würde. Ob er und Serena wirklich noch zusammen passten. Aber warum warten? Warum vorsichtig sein? Man lebte schließlich nur einmal. Und Serena hatte er auch schon gefragt, ihr war es Recht, wenn er wieder schreiben würde. Wenn er ihre Geschichte wieder weiter schreiben würde. Er wollte gerade in sein Arbeitszimmer gehen, als es an der Tür zu seinem Appartement klopfte. Er sah auf die Uhr. Das musste der Postbote sein. Eigentlich der Portier, aber er verteilte hier immer die Post. Dan machte die Tür auf und sah in Samuels freundliches, aber auch altes Gesicht. „Mr. Humphrey, ihre Post.“ „Vielen Dank“, meinte Dan freundlich und nahm dem Mann in der roten Uniform die Briefe ab. Er schloss die Tür wieder und sah sich die Briefe durch. Rechnung – Werbung – Einladung – Webung – Einen-Sie-haben-1-Millionen-gewonnen-Brief - Erinnerung – Werbung – Postkarte seines Vaters. Den letzten Brief hielt er länger in der Hand. Die Adresse des Absenders war aus Hollywood. Der Name der Agentur sagte ihm sogar was. Er nahm den Brieföffner, der auf der Kommode lag, nachdem er die anderen Briefe in die Glasschale gelegt hatte. Er zog den Brief heraus und las ihn im Stehen durch. „Sehr geehrter Mr. Humphrey, vermutlich haben Sie schon von mir gehört und wenn nicht, dann werden Sie es eben jetzt. Ich bin sehr begeistert von ihrem Buch und beglückwünsche Sie natürlich zu Ihren Erfolg. Ich muss gestehen, dass Ich und auch meine Frau groß Fans von Ihnen sind und haben jede Seite regelrecht verschlungen. Und dabei bin ich gar kein so großer Leser. Normalerweise lasse ich immer lesen. Aber meine Frau hatte mich dazu überredet und ich war ihr sehr dankbar darum. Aber sicherlich fragen Sie sich, was ich nun eigentlich von Ihnen möchte. Ich sage es Ihnen. Ich will Ihr Buch verfilmen. Das ist mein voller Ernst. Ich habe schon viele Bücher verfilmt, sie können Sich darüber gerne informieren. Meine Sekretärin würde ihn selbstverständlich auch eine Liste aller Filme, die ich gedreht habe, zukommen lassen. Bitte denken Sie darüber nach. Ich würde mich über ein Treffen mit Ihnen freuen. Rufen Sie meine Sekretärin an, wenn sie Interesse haben und Sie wird einen Termin mit Ihnen ausmachen. Natürlich werde ich zu Ihnen nach New York reisen, wann immer es Ihnen passt. Meine Sekretärin wird Ihnen die Tage einen Vertrag zu schicken. Wenn Sie kein Interesse haben, zerreisen Sie ihn einfach. So einfach ist das. Wie gesagt, denken Sie darüber nach und rufen Sie mich an. Ich würde Sie sehr gerne kennen lernen. Den Mann hinter diesem tollen Roman. Mit freundlichen Grüßen Junot Mills, Regiesseur. Warner Brothers Studios.“ Dann setzte er sich in den Sessel und las den Brief noch mal durch. Er konnte nicht glauben, was da stand. Man wollte sein Buch verfilmen. Man wollte wirklich seinen Roman verfilmen. Das konnte er irgendwie nicht glauben. So was hätte er sich nie im Traum vorstellen können. Ja, er hatte sich deswegen eigentlich noch nie Gedanken darüber gemacht. Warum auch? Er hatte damals einfach seine Tagebuch abgeschrieben und es einem Verleger zu kommen lassen. Er hatte doch damals nicht damit gerechnet, dass es ein Bestseller werden würde. Ein Roman den man in 40 Sprachen übersetzte. Er war gut ein Jahr durch die Welt getourt und hatte Vorlesungen oder Signierstunden gegeben. Er war in Kanada, Mexiko, England, Wales, Irland, Frankreich, Deutschland, Spanien, Italien, Russland und sogar in Japan gewesen. Überall hatte man sein Buch gelesen. Auch wenn er selber nicht viel von dieser Promotiontour hielt, war es doch interessant gewesen. Irgendwie hatte gehofft gehabt, dass er Serena über den Weg laufen würde, aber er hatte sie nicht getroffen. Weder in England noch in Italien. Gut, er wusste immer durch Nate, wo Serena gerade war. Aber sie war immer an seine Seite gewesen, wie er jetzt wusste. Durch das Buch und durch ihr Versprechen von vor fünf Jahren. Man würde sein Buch verfilmen. Er glaubte es immer noch nicht. Er stand auf und ging erst mal an die Bar. Nun brauchte er erst mal was zum Trinken. Er war regelrecht neben der Spur und er überlegte, wen er alles anrufen sollte. Vor allem Serena. Dann seine Schwester und seinen Dad. Vielleicht auch seine Mutter und Nate. Serena kam frisch geduscht und schon fertig gestylt, aus dem Badezimmer. Eric war ebenfalls zu Hause, aber gerade in seinem Zimmer. Er lernte fürs College. Er wollte nichts verpassen und mit super Noten abschneiden. Serena war stolz auf ihn. Ihre Mutter würden sie im Restaurant treffen. Die Blonde ging zur Kommode und schaute die Post durch, die sich in der Schale gesammelt hatte. Sie nahm alle Briefe, die an sie adressiert waren und setzte sich damit aufs Sofa. Während sie den ersten Brief öffnete, schaltete sie auch den Fernseher an. Sie mochte es irgendwie nicht, wenn sie irgendwas tat und es still im Haus war. Durch ihre Arbeit als Model, war sie viel rumgekommen, saß kaum still und wenn, dann war das vor dem Spiegel in der Maske, wo sie gerade von ihrer Stylisten fertig gemacht wurde. Aber es war nie leise. Immer gab es Stimmen um sie herum. Es war gar nicht so leicht sich daran nun zu gewöhnen. Sie zog den Brief heraus, während sie auf den Fernseher schaute. Sie war überrascht, als sie wieder auf den Zettel sah und las, dass es ein Brief ihrer Modelagentur war. Sie hatte sich eigentlich noch gar nicht darum gekümmert, dass sie hier wieder weiter arbeiten würde. Sie war sich noch nicht so sicher gewesen, ob sie das wirklich wollte. Aber eigentlich vermisste sie das Modeln schon etwas. Sie liebte nun mal Fotoshootings. Das Leben auf dem Laufsteg würde sie nicht unbedingt vermissen, das war ziemlich hart gewesen und sie hatte innerhalb von einer Woche gut zwei Kilo abgenommen. Nicht, dass sie auf Diät gewesen war, aber sie kam einfach nicht zum Essen. Dabei liebte sie das Essen. Man machte ihr den Vorschlag, dass sie zu der Zweigstelle in New York kommen sollte und man ihr dann ein paar Jobs geben würde. Die Blonde sah wieder auf den Fernseher und überlegte, ob sie das tun sollte. Vielleicht sollte sie mal mit ihrer Mutter darüber reden. Aber diese war eh der Meinung, dass Serena so lange modeln sollte, wie es ihr Körper und ihr Alter eben zuließ. Oder mit Blair. Aber Blair würde sie am liebsten als privates Model für ihre eigene Kreation mieten. Wobei Serena das für Blair umsonst machte. Sie trug die Kleidung ihrer Freundin sehr gerne, sie stand ihr immer sehr gut und es machte ihr Spaß mit ihrer besten Freundin zusammen zu arbeiten. Vielleicht sollte sie mit Dan darüber reden. Er hatte sie schließlich auch schon gefragt, was sie nun in New York vor hatte. Aber ehrlich gesagt hatte sie noch gar keine Ahnung gehabt, was sie machen wollte, wenn sie wieder in New York war. Eigentlich ging es ihr immer nur um das Wiedersehen mit Dan. Alles andere war ihr egal gewesen. Doch nun hatte sie ihn wieder gesehen. Nun waren sie wieder zusammen. Vielleicht sollte sie sich wirklich mal Gedanken darüber machen, was sie nun tun wollte. Sie blätterte die Briefe wieder durch und legte die Werbungen zur Seite. Dann gab es da noch eine Einladung zu einer Charity-Gala. Eine zu einem Ball. Eine zu einer Filmpremiere. Anscheinend hatte sich schon rum gesprochen, dass sie wieder in der Stadt war, deswegen bekam sie nun all diese Briefe und Einladungen. Der letzte Brief hatte keinen Absender. Ebenso wenig einen Poststempel, also war er persönlich beim Portier abgegeben worden. Sie sah wieder zum Fernsehen und sah wie „Itchy“ und „Skratchy“ sich mal wieder fertig machten. Sie liebte dieses sinnlose Fernsehen. Doch sie erstarrte, als sie den Brief sah. Sie erkannte diese Schrift. Auch wenn es mit Computer geschrieben wurde, wusste sie auch bevor ihre Augen zum Absender wanderten, wer diesen Brief ihr geschrieben hatte. Sie musste schwer schlucken und spürte, dass ihre Atmung wieder hektischer wurde. Sie schloss die Augen und hoffte, dass sie den Namen nicht gelesen hatte. Sie hoffte, dass da ein anderer Name stand und sie ihn sich nur eingebildet hatte. Doch als sie die Augen wieder öffnete, stand da immer noch sein Name. Anthony. „Hallo Serena, Na hast du mich vermisst? Ich habe dich schrecklich vermisst. Aber das kannst du dir sicherlich denken? Jeden Tag schaue ich mir Fotos von dir an. Und ich weiß, dass du immer bei mir bist. Es ist schrecklich, in London ohne dich zu sein. Es ist plötzlich so groß gewesen. So leer. Also bin ich dir gefolgt. Ich wollte schon immer mal deine Heimatstadt ansehen. New York. Irgendwie passt sie zu dir. Groß und schön. Anmutig und elegant. Eben genau wie du. Ich freue mich, dich wieder zu sehen. In Liebe, dein ewiger Fan Anthony“ Sie schluckte. Sie spürte wie der Boden unter ihren Füßen entschwand und sie war froh, dass sie sich hingesetzt hatte. Die Stimmen des Fernsehers drangen nicht mehr zu ihr durch und aus ihrer Hand fiel der Brief hinunter. Anthony war hier. Er war ihr nach New York gefolgt. Das konnte sie nicht glauben. Sie hatte gehofft, ihn nie wieder sehen zu müssen. Sie hatte gehofft, ihn endlich los zu werden. Er war ihr bisher überall hin gefolgt, hatte vor dem Hotel auf sie aufgelauert, war ihr so nahe getreten, dass die Modelagentur einen Bodyguard für Serena bestellt hatte. Aber dennoch hatte Serena Angst. Man hatte ihn angezeigt, aber das hatte nicht viel gebracht. Vor allem, da die Anzeige vor einem Jahr war. Inzwischen galt sie nicht mehr und sie müsste ihn erneut anzeigen. Erneut müsste sie sich vor Gericht kämpfen und alles aussagen. Das wollte sie nicht. Warum konnte dass denn nicht einfach aufhören? Warum konnte dieser Anthony nicht einfach verschwinden und sie in Ruhe lassen? „Serena?“ Sie zuckte zusammen, als sie jemand an der Schulter berührte. „Wow. Warum erschreckst du dich denn so?“ Es war Eric. Serena holte Luft und sammelte die Briefe zusammen. „Entschuldige. Ich war nur in Gedanken.“ „Ja, das habe ich gemerkt. Bist du so weit?“ Sie nickte. „Ich bring nur gerade meine Post in mein Zimmer.“ Sie war aufgestanden und in ihr Zimmer geeilt. Sie suchte nach einem passenden Versteck für den Brief. Und entschied sich dafür, den Brief erstmal in der Schublade in ihrem Schreibtisch zu verstauen, die man abschließen konnte. Dort würde ihn niemand finden und sie hatte den Brief eingeschlossen und konnte versuchen zu tun, als wäre hätte es den Brief nie gegeben. Sie fuhr sich durchs Haar und schnappte sich ihre Tasche. Sie hatte inzwischen gelernt, wie man ein Pokerface aufsetzte. Die paar Schauspielstunden die sie gehabt hatte, hatten ihr da gut geholfen. So sah sie Eric mit einem Lächeln an und er tappte vollkommen im Dunkeln. Aber es war besser so. Sie wollte nicht, dass jemand etwas davon wusste. Sie hatte das nicht mal Nate oder Blair anvertraut gehabt. Sie hatte es von New York ferngehalten. Und doch ging das nicht mehr. Anthony war in der Stadt. Sie spielten allen die glückliche und sorglose Serena vor. Keiner ahnte was. Weder ihre Familie, gut Eric war wieder nach Yale gereist, noch ihre Freunde. Das war gut so. Sie wollte niemanden beunruhigen oder mit ihrer Angst anstecken. Allerdings mochte sie dieses Spiel nicht. Sie hasste es ihre Freunde anzulügen. Ihre Freunde, die sie doch immer so gemocht hatte, weil sie sich eben nie verstellen musste und nun… nun verstellte sie sich freiwillig. Weil sie nicht anders konnte. Sie hatte niemanden was davon erzählt. Dan hatte ihr von seinen unerwarteten Brief erzähl und Seren hatte ihm geraten, sich doch einfach mit dem Regisseur zu treffen. Den Vertrag konnte er ja Nate und Chuck zuschicken. Die hatten schließlich Ahnung von so was und wussten auf was man beim Kleingedruckten achten mussten. Sie würde ihn schon sagen, ob der Vertrag in Ordnung war. Sie versuchte einfach so zu tun, als sei nichts passiert. Sie verdrängte den Brief der in ihrer Schublade im Schreibtisch steckte. Als allerdings zwei Tage später wieder ein Brief von Anthony bei ihr abgegeben wurde, konnte sie nicht mehr. Vor allem da Fotos von ihr drinnen waren. Er hatte sie die letzten Tage beobachtet und fotografiert gehabt. Sie musste mit jemanden reden. Und die einzige Person, die ihr einfiel, war ihre beste Freundin. Und hier saßen sie nun. Blair hielt die beiden Briefe in der Hand und seufzte auf. „Und du sagst, du hast schon mal eine Anzeige gegen ihn erstattet?“ „Ja, B. In London.“ „Und es gab eine einstweilige Verfügung?“ Serena nickte und seufzte wieder. „Ja, aber die ist anscheinend nun abgelaufen. Ich dachte er hat es gelernt…“ „Solche Menschen lernen das nicht.“ „Das sehe ich ja nun auch.“ Blair legte die Briefe auf den Tisch und sah ihre Freundin sorgend an. „Was willst du nun tun?“ „Ich weiß nicht.“ „Wie ich dich kenne, hast du Dan noch nichts davon gesagt.“ „Nein, habe ich nicht.“ „Und ich soll Chuck auch nichts davon sagen.“ „Ja, das wäre mir recht. Es weiß keiner davon was. Keiner von euch.“ „Deine Mutter auch nicht?“ Serena lächelte gequält. „Meine Mutter hätte mich sofort wieder nach Hause geholt.“ „Zu Recht, wenn du mich fragst.“ Blair fuhr sich durchs schokoladenbraune Haar. „Warum hast du denn nie etwas gesagt?“ „Weil ich keinem Sorgen bereiten wollte.“ „Serena, wir sind deine Freunde.“ „Das weiß ich ja. Aber ich hatte gehofft, dass es endlich ein Ende hat. Es war ja auch ziemlich lange still und nun, wo ich in New York bin… ich kann nicht glauben, dass dieser Mensch mir gefolgt ist.“ „Gut, wir kriegen das schon hin.“ Serena sah ihre Freundin an und seufzte. Ja, das hoffte sie wirklich. Eigentlich wusste sie ja, dass sie es Dan erzählen sollte und dass sie auch Nate und Chuck um Hilfe bitten sollte. Aber sie konnte es nicht. Es war schon schlimm, dass Blair davon wusste. Sie hatte wirklich gehofft, dass sie in New York ein sorgloses und ruhiges Leben führen konnte. Mit ihren Freunden und ihrer Familie zusammen. Ohne Kummer. Ohne Sorgen. Ohne Stalker. Kapitel 4: Das neue Versprechen ------------------------------- Rufus war wieder da. Dan freute sich riesig, dass sein Vater wieder da war. Er würde zwei Wochen bleiben und dann vermutlich mit der Band wieder nach Süden ziehen. Ganz sicher war er sich aber nicht. Aber er genoss es auf Tour zu sein. Es machte ihm riesigen Spaß wieder unter den Namen LincolnHawk Musik zu machen. Er fühlte sich wieder jung und dynamisch. Allerdings war Rufus etwas überrascht, als er Serena in der Wohnung seines Sohnes sah. Nicht negativ überrascht, denn er wusste, dass sein Sohn sie auch nach fünf Jahren immer noch liebte. Er würde dieses Warten und Bangen niemals naiv nennen. Nein, er nannte es Beharrlichkeit. Was etwas Gutes war. Gut, man konnte sich wohl alles schön reden. „Und wie geht’s dir nun?“, fragte Rufus die blonde Freundin seines Sohnes. Sie saßen am Frühstückstisch. Rufus hatte mal wieder die Humphrey-Pfannkuchen gemacht. „Ich bin froh wieder in New York zu sein.“ „Ja, nirgends ist so schön wie daheim“, meinte Rufus und nahm sich noch ein Pfannkuchen. Serena sah zu Dan der sie angrinste. Eigentlich hatte er vorgehabt mit Serena alleine zu Frühstücken. Er hatte extra Erdbeeren und Schlagsahne eingekauft. Aber irgendwie war dann sein Vater gekommen, der die beiden aus dem Schlaf gerissen hatte. „Wirst du weiterhin als Model arbeiten?“, fragte Rufus weiter. „Dad, lass sie doch mal essen.“ Serena lächelte Dan an. „Ich weiß es noch nicht. Allerdings habe ich schon Post von meiner Agentur bekommen.“ „Echt?“, fragte Dan überrascht. Das hatte Serena ihm noch gar nicht erzählt und er fragte sich, warum nicht. Sie nickte. „Ja, aber ich weiß noch nicht ob ich das wieder machen möchte. Deswegen habe ich dir davon noch nichts gesagt. Ich war mir schließlich selber noch nicht sicher.“ „Na ja, du hättest es mir erzählen können und wir hätten so was wie eine Pro und Contraliste erstellt“, meinte Dan und sah seine blonde Freundin an. Sie nickte. „Ja, das hätten wir wohl.“ Aber sie hatte den Brief mit ein paar anderen ja in ihren Schreibtisch versteckt. Deswegen hatte sie daran gar nicht gedacht. „Und du mein Sohn? Was gibt es bei dir Neues? Hast du dich mit dem Regisseur schon getroffen?“ „Nein, aber wir haben schon einen Termin ausgemacht.“ „Gut, das wird echt super. Das Buch meines Sohnes wird verfilmt. Eine tolle Story.“ „Verwende das bloß nicht in deinem nächsten Song“, warnte Dan ihn. „Warum? Das wäre doch nur Werbung für dich.“ „Das glaube ich weniger.“ Serena lächelte die Humphrey-Männer an. Aber sie wusste das Dan wohl etwas sauer auf sie war, weil sie ihm nicht von dem Brief aus der Modelagentur erzählt hatte. Aber sie hatte alle Briefe vergessen wollen. Allerdings sollte sie wirklich mal darüber nachdenken, ob sie wieder als Model arbeiten wollte. Begehrt war sie schließlich immer noch sehr. Sie sah ihr Gesicht immer noch in allen möglichen Klatschzeitschriften. Auf einen war sie sogar mit Dan zu sehen und man fragte sich, was sie mit dem Autor zu tun hatte. Wenn die doch nur wüssten, meinte Serena mit einem Lächeln. Den Nachmittag verbrachte Serena bei Blair. Sie half ihr bei der neuen Kollektion und es machte ihr sehr viel Spaß. Beiden. Sie arbeiten gerne zusammen und Serena konnte ihr Wissen nun auch ein wenig einbringen. Sie fand es immer schrecklich wenn man sie nur als dummes blondes Model ansah. Das war sie nicht. Sie hatte was im Kopf. Aber eigentlich war es ihr auch meistens egal, was die Leute von ihr dachten. Sie machte schließlich nur ihren Job und das ziemlich gut. Da war es ihr egal, was in Klatschzeitschriften oder in irgendwelchen Kolumnen über sie stand. Es machte ihr Spaß Kleider anzuziehen und darin zu posieren. Sie fühlte sich dann wieder wie ein kleines Mädchen, dass im Schrank der Mutter wühlte und sich Kleider von ihr anzog. Allerdings hatte sie das als Kind nie gemacht. Sie hatte immer selber einen riesigen Schrank voller Kleider gehabt. Am Abend wollte sie mit Dan ausgehen. Er wollte sie mal schick ausführen und Serena hatte zugesagt. Das wäre dann ihr erstes richtiges Date. Obwohl sie nun schon wieder zusammen waren. Aber Dan bestand einfach darauf. Und Serena hatte sich geschlagen gegeben. Dan machte mit Vanessa und Nate bei einer Veranstaltung für Kinder mit Herzproblemen mit. Viele der Kinder hatten einen Herzschrittmacher, mussten alle paar Stunden Medikamente zu sich nehmen oder hatten schon eine Transplantation hinter sich. Und dennoch lachten sie alle vergnügt. Es war eine Art Camp, das seit zwei Jahren jährlich in der Turnhalle der Schule der St. Jude und Constance Billard stattfand, wenn die normalen Kinder Ferien hatte. Sie würden viele Sportübungen machen, Spiele, Essen und Zelten. Es war wie ein Camp, nur dass es eben drinnen war. Sie konnten hier alle das tun, was sie normalerweise nicht tun konnten, weil dann kein Arzt bei ihnen war, der im Notfall handeln konnte. Aber hier waren immer drei Ärzte mit dabei, um für den Schutz der Kinder zu sorgen. Vanessa und Nate hatten schon letztes Jahr bei der Sache mitgemacht und dieses Jahr machte auch Dan mit. Er hatte riesigen Spaß, während er mit Kidz einen Kletterberg bestieg. Vanessa bastelte mit ein paar Mädchen Freundschaftsarmbänder und Nate spielte mit ein paar Jungs Basketball. Es gab noch andere ehrenamtliche Betreuer für die gut 100 Kinder, so dass keines der Kindern einfach so rum stand. Man hörte das Lachen der Kinder auch durch die geschlossenen Türen der Sporthalle. Es war schön die Kinder lachen zu hören, wenn man wusste, was sie alles schon erlebt hatten in ihrem kurzen Leben. Dan hatte es besonders die Sechsjährige Melissa angetan. Sie war blond und sehr zierlich. Charlotte, die sich Melissa angenommen hatte und drei Jahre älter war, hatte Dan erzählt, dass Melissa zum ersten Mal beim Camp dabei ist. Charlotte hatte Melissa vor einem Jahr im Krankenhaus kennen gelernt und sie hatte ihr aufgeregt von diesem Camp erzählt gehabt. Allerdings waren die Eltern von Melissa etwas vorsichtig, was Dan verstand. Aber als eben versichert wurde, dass hier auch qualifizierte Ärzte dabei waren, hatten sie dann doch zugestimmt. Vorsichtig war das Mädchen dennoch. Es wollte schließlich nicht riskieren, dass ihm etwas passierte und es dann nächstes Jahr nicht mehr mitmachen durfte. Dan lächelte und streichelte dem Mädchen über den Kopf. „Also willst du nun klettern?“ Melissa schüttelte den Kopf. „Nein, lieber nicht.“ „Warum denn nicht? Dir passiert schon nichts.“ „Ich mag einfach nicht“, sagte sie mit versuchter beharrlicher Stimme, was Melissa aber nicht ganz so gelang. Dan sah den Kletterwand hinauf. „Was hältst du von Fliegen?“ „Wie?“, fragte das Mädchen mit großen Augen. „Na ja, wolltest du schon mal Fliegen können?“ „Ja“, meinte das Mädchen mit seufzender Stimme. Wer wollte denn nicht fliegen. „Gut, dann mach ich dir einen Vorschlag. Du kletterst mit mir da hoch. Du bist also an mich geschnallt, so kann dir gar nichts passieren. Und ganz oben dann springen wir und fliegen, okay?“ „Springen?“ „Gut, wir springen nicht. Wir lassen uns in Seil fallen. Da passiert uns nichts.“ „Versprochen?“ „Versprochen.“ Dan lächelte glücklich, als er das Mädchen überredet hatte, nun mit ihm hochzuklettern. Eigentlich hatte er gar nicht vorgehabt da hoch zu klettern, aber so hatte das wenigstens einen Sinn. Vanessa sah von ihrem Armband, das sie gerade zu ende geknotet, auf und entdeckte einen Jungen am Rand der Halle stehen. Er wirkte ziemlich lustlos. „Ich bin gleich wieder da“, meinte sie zu den Mädchen, die bei ihr am Tisch gesessen haben und ging zu dem Jungen. Er musste ungefähr 12 Jahre alt sein, aber irgendwie schien er sich hier mit keinen anzufreunden und vor allem schien er keinen Spaß zu haben. „Na du“, meinte sie freundlich und stellte sich neben ihn an die Wand. „Selber na“, grummelte der Junge. „Wie heißt du?“ „Ist doch egal.“ „Finde ich nicht“, meinte Vanessa mit einem Lächeln. Doch der Junge seufzte nur. „Tylor.“ „Hallo Tylor. Ich bin Vanessa.“ „Das ist mir auch egal.“ „Warum ist es dir egal?“ Vanessa sah zu Dan, der gerade mit einem Mädchen auf den Rücken die Wand hochkletterte. „Willst du nicht mitmachen?“ „Nein.“ „Warum nicht?“ „Weil das alles doof ist. Und weil ich keine Lust habe.“ „Verstehe. Was willst du dann machen?“ „Gar nichts“, antwortete Tylor knapp. Er sah Vanessa nicht an, vermutlich weil er hoffte, dass er so rebellischer rüber kam. „Du magst dich also auch mit niemand anfreunden?“ „Nein.“ Irgendwie wurde Vanessa das Gefühl nicht los, dass der Junge keine pubertäre Rebellion an den Tag legte. „Hey, Vanessa. Wollt ihr nicht auch mitmachen?“, schrie Nate vom anderen Ende der Halle. Nate und ein Großteil der Kinder hatte nun ein Spinnennetz aufgebaut, welches zwischen zwei Stangen aufgespannt war. Die Aufgabe war nun, dass alle Kinder durch das Netz auf die andere Seite, gebracht werden sollten, ohne dass sie das Seil berührten. Es war ein Spiel bei dem es um das Zusammenarbeiten ging. Die Kinder sollten gemeinsam etwas auf Beine stellen, etwas schaffen. Darum ging es bei diesem Camp schließlich auch. „Und willst du nicht auch mitmachen, Tylor?“ „Nein“, meinte er. „Warum? Denkst du, das ist zu einfach für dich.“ „Vielleicht“, er verschränkte die Arme wieder vor der Brust und schien sich von Vanessa abschirmen zu wollen. Vanessa sah ihn an und musste lächeln. „Ich hatte mal einen Freund der war genauso wie du.“ Sie dachte an Dan, wie er früher drauf war. Gut, er war nicht wirklich mit diesem Tylor zu vergleichen, aber Dan war auch schon immer irgendwie ein Eigenbrödler gewesen. „Und? Ist er gestorben?“ Vanessa war etwas überrascht über diese Frage des Jungen schüttelte aber den Kopf. „Nein, natürlich nicht. Er ist sogar…“ „Interessiert mich nicht.“ „Okay. Und was wollen wir dann machen?“ „Ich soll da also mitmachen?“, fragte er und deutete auf das aufgebaute Spinnennetz vor dem schon ein paar Kinder sich versammelt hatten. „Nur wenn du möchtest, Tylor.“ Doch da war Tylor schon losgerannt und bevor sie etwas sagen konnte oder irgendjemand den Jungen aufhalten konnte, rannte er einfach in das Netz und riss die ganze Konstruktion auf den Boden. Dann drehte Tylor sich um und sah Vanessa an. „Zufrieden?“ Serena machte sich gerade fertig. Sie würde sich gleich mit Dan in einem tollen Restaurant treffen und sie freute sich schon sehr darauf. Sie stand vor dem Spiegel und wusste einfach noch nicht so Recht was sie anziehen sollte. Sie stand vor dem großen Kleiderschrank in dem noch nicht mal all ihre Klamotten eingelagert waren und auch wenn da schon verdammt viel in den Fächern und an der Stange zu finden war, wusste sie einfach nicht was sie anziehen sollte. Das alltägliche Problem von Frauen. Sie wusste das Dan bei der Veranstaltung half und sie fand das eine schöne Idee, allerdings hatte er ihr ja versprochen dass er nur bis zum späten Nachmittag dort sein würde und nun vermutlich ebenfalls vor seinem Kleiderschrank stand und sich überlegte, was er anziehen sollte. Sie wollte gerade ein schwarzes Etui-Kleid aus ihrem Schrank holen, als ihr Handy klingelte. Die Blonde drehte sich in ihrem Zimmer um und eilte zu ihrem Bett, auf dem das Handy lag. Sie sah am Display dass es Dan war der sie anrief. Vermutlich wollte er sie fragen, ob sie schon was passendes anhatte. „Hey“, meinte sie als sie den Anruf entgegen nahm und grinste von einem Ohr zum anderen. „Hey Serena. Wie war dein Tag?“ „Schön“, meinte sie. „Und er wird noch schöner werden, wenn ich dich heute noch zu Gesicht bekomme.“ Denn sie hatte ihn heute gar nicht gesehen. Sie hatte früh seine Wohnung verlassen, da sie sich mit ihrer Agentur treffen wollte. Und dann musste auch bald los, also hätte sie eh nicht ausschlafen können, schon gar nicht in seinen Armen. Wo sie eben am liebsten lag. „Ja, Serena, da gibt es ein kleines Problem. Planänderung.“ „Keine Planänderung“, meinte Serena schmollend. „Tut mir Leid, es geht nicht anders. Aber ich mach dir einen Vorschlag. Also ich komme hier nicht weg. Irgendwie. Aber ich will dich sehen, deswegen schlage ich vor, dass du einfach hier her vorbei kommst. Gut wir gehen dann vielleicht nicht zusammen Essen, aber wir Zelten zusammen? Was sagst du dazu? Bitte sag ja.“ „Okay“, meinte sie mit einem Lächeln. Warum auch nicht? „Okay? Wirklich?“ Sie nickte, auch wenn sie wusste, dass er es nicht sehen konnte. „Klar. Ich komme vorbei. Dann muss ich mich wenigstens nicht fragen, was ich denn anziehen soll.“ „Du kannst dich dennoch für mich schick machen“, widersprach Dan ihr. „Wir werden sehen. Also bis dann.“ „Gut, bis später“, sagte Dan und sie hörte, dass er nun wirklich erleichtert klang. Aber ihr machte es wirklich nichts aus. Wenn es Dan, Nate und auch Vanessa da gefiel warum sollte es ihr dort nicht auch bei den Kindern gefallen? Und bevor sie es nicht ausprobierte, wusste sie ja nicht, dass es ihr nicht gefallen würde. Probieren geht über Studieren, wie man so schön sagt. Der van der Woodsen Spross stand wieder vom Bett aus, zog sich ihre Lieblingsröhrenjeans aus dem Schrank und ein schönes Top und dazu würde sie ihre Boots tragen, sehr schick und doch bestimmt passend, da es nicht so aufgestylt sein würde. Sie wollte freundlich wirklich und nicht unnahbar. Und in dieser Jeans fühlte sie sich absolut wohl, außerdem hatte Dan mal gesagt, dass sie in dieser Hose einen tollen Hintern hatte. Auch wenn er das wohl zu vielen Jeans sagen würde. Dan war überrascht wie gut Serena mit den Kids umgehen konnte. Klar er hatte schon gedacht, dass sie mit Kindern umgehen konnte, aber dass sie so gut mit ihnen sich unterhalten konnte, fand sie dann doch erstaunlich. Dan beobachtete sie, während er half die Bühne aufzubauen. Sein Vater würde mit seiner Band hier spielen. Er hatte ihn lange nicht mehr spielen gehört, das Rufus die ganze Zeit auf Tour war. Doch nun war er wieder hier und Dan freute sich sehr. Auch Serena und Vanessa waren überrascht gewesen Rufus hier zu sehen. Aber Lincoln Hawk wollte auch was Gutes für diese Kids tun, also würden sie hier ein Privatkonzert geben. Dan war froh dass Serena hier war. Irgendwie lachte sie richtig glücklich und wirkte irgendwie frei. Sie war sogar an Tylor ran gekommen, hatte es geschafft, was keiner anderer geschafft hatte und hatte erfahren was mit dem Jungen los war. Tylor hatte einen Freund gehabt. Sie haben sich im Krankenhaus kennen gelernt gehabt, weil sie immer zusammen Termine hatten und hatten sich angefreundet. Simon war noch nie auf dieser Veranstaltung und Tylor hatte ihm erzählt gehabt wie toll es war. Dieses Jahr wollten sie beide zusammen hin. Doch dazu kam es nicht. Simon hatte die letzte Operation nicht überstanden gehabt. „Hast du ein Foto von ihm?“, fragte Serena Tylor als sie vor der Fotowand standen, auf denen jedes Kind mit Namen genannt wurde, das heute dabei war. „Warum?“ „Hast du eins oder hast du keins?“, fragte Serena ihn noch mal. „Du kriegst es auch wieder. Versprochen.“ „Okay“, sagte der Junge schließlich und zog aus seiner Hosentasche ein Foto von einem blonden Jungen. Er hatte schöne Augen wie Serena fand und lächelte. „Gut“, sagte sie und hängte es neben dem Foto von Tylor. „So ist dein Freund auch dabei.“ „Aber er ist doch gar nicht hier.“ Serena lächelte. „Man muss nicht immer an einem Ort sein um eine Person zu begleiten. Verstehst du was ich meine? Du hast die ganze Zeit das von Foto von Simon herum getragen, es immer bei dir gehabt. Du hast an ihn gedacht und wolltest ohne ihn keinen Spaß haben.“ „Ja, stimmt schon.“ „Also war Simon doch die ganze Zeit hier.“ Tylor sah das Foto von Simon an und dachte wohl über die Worte von Serena nach, schließlich nickte er ihr zu. „Ja, das stimmt.“ „Na, siehst du“, meinte Serena mit einem Lächeln und sah sich die Fotos der Kinder an. Auf den Fotos sah man ihnen ihr schweres Schicksal nicht an. Sie lachten alle vergnügt und wirkten frei. Es waren sehr schöne Fotos und sie würde sie wohl die ganze Nacht noch ansehen. Froh war sie auf jeden Fall das Dan sie gefragt hatte, ob sie nicht vorbei kommen möchte. Vermutlich wäre es in einem Restaurant nicht so schön geworden wie hier. Klar dann hätte sie Dan für sie gehabt, aber dann hätte sie einfach nicht diese wundervollen Menschen kennen gelernt. Nächstes Jahr wollte sie auf jeden Fall von Anfang an mithelfen. Sie sah sich nach Dan um, der an der Bühne bastelte und ihr gerade zu winkte. „Du magst ihn, oder?“ Serena sah Tylor an und nickte. „Ja, sehr sogar.“ „Er ist ganz okay“, murmelte Tylor. „Danke. Aber das weiß ich.“ Dan war ein guter Mensch und er war ihr Mensch. Er war ihre Bezugsperson und ihr Halt. „Und du bist dann dieses Supermodell oder?“ „Wie?“, fragte sie überrascht. „Nate hat so was gesagt.“ „Nate?“ „Klar, er meinte, dass Dan diese tolle Freundin hat, die ein Supermodell ist. Er hat es zu den Mädchen gesagt, die Dan angehimmelt haben. Ich glaube, das hat er nur gesagt, weil er eifersüchtig war, dass man ihn nicht angeschmachtet hat.“ „Verstehe“, meinte sie mit einem Lächeln. Diesen Jungen fand sie echt amüsant. Er war ehrlich und direkt, wenn auch etwas verschlossen. Aber wenn man vielleicht die richtigen Fragen stellte, bekam man auch die Antworten, die man wollte. Sie hatte nicht gedacht, dass Tylor sich ihr anvertraute, wo es doch schon Dan und Vanessa probiert hatten. Die beiden konnten viel besser mit Kindern umgehen. Aber vielleicht lag es genau daran. Vielleicht wollte Tylor gar nicht, dass man mit ihm Kindsgerecht umging. Was auch immer der Grund war, es war auch eigentlich egal. Das Foto von Simon hing ja nun an der Wand, so dass er auch den Abend mitverfolgen konnte. „Wir sollten uns einen guten Platz suchen, damit wir die Band von ganz vorne sehen können.“ „Gut“, meinte Tylor und rannte mit Serena durch die Halle an die Bühne. Wenige Minuten später ging das Licht aus und Rufus trat auf die Bühne. „Hallo ihr Lieben“, sprach er ins Mikrophon. „LincolnHawk ist es eine Ehre heute für euch hier zu spielen.“ Dan drückte sich durch die Menge, um bei Serena anzukommen. Sie lächelte ihn an und ergriff seine Hand. Dan war wirklich froh, dass seine Freundin hier war. So war der Abend gleich noch viel schöner. My tea's gone cold, I'm wondering why I got out of bed at all. The morning rain clouds up my window and I can't see at all and even if I could it'd all be grey but your picture on my wall. It reminds me that it's not so bad. It's not so bad. I drank too much last night got bills to pay My head just feels in pain. I missed the bus and there'll be hell today. I'm late for work again and even if I'm there they'll all imply that I might not last the day and then you call me and it's not so bad. It's not so bad. And I want to thank you for giving me the best day of my life, oh just to be with you is having the best day of my life Push the door I'm home at last and I'm soaking through and through. Then you handed me a towel and all I see is you and even if my house falls down now I wouldn't have a clue because you're near me. And I want to thank you for giving me the best day of my life oh just to be with you is having the best day of my life. And I want to thank you for giving me the best day of my life oh just to be with you is having the best day of my life Die Zelte waren aufgestellt und in der Halle herrschte weitestgehend Ruhe. Die Kinder waren erschöpft, auch wenn es immer noch ein paar Kandidaten gab, die meinten sich heimlich um die Zelte schleichen zu dürfen. Aber Dan, Nate, Vanessa und auch Serena hatten den Dreh inzwischen raus und die Ruhe kehrte so langsam ein. Serena lag bei Dan im Zelt und lächelte ihn an, als er wieder rein kam und den Reißverschluss hinter sich zuzog. Er hatte eben noch einen Rundgang gemacht und ein paar Einzelne wieder in ihre eigentlichen Zelte geschickt. Man hörte noch Gemurmel und Getuschel, aber das durfte ruhig es. Es war ja ein Zeltwochenende, auch wenn es in einer großen Halle in der Nähe eines Krankenhauses statt fand, damit immer sofort vor Ort sein konnte. „Es ist schön, dass du hier bist.“ „Ich finde es auch schön. Danke, dass du mich eingeladen hast.“ Dan lächelte sie an und spielte mit dem Freundschaftsarmband, das ein Mädchen heute für ihn gebastelt hatte. „Muss ich eifersüchtig sein?“, fragte sie ihn neckend. Dan grinste. „Du weißt, dass es im meinem Herzen nur für eine Person Platz gibt, für dich. Er zog sich das Armband von der Hand. „Ich weiß nicht, wie ich jetzt drauf komme.“ Er sah das Band in seinen Fingern an. „Aber ich werde dich irgendwann total schick ausführen.“ Er hantierte mit dem Armband etwas und faltete es zusammen, so dass es kleiner wurde. „Und dann werde ich dich fragen, ob du mich heiraten möchtest.“ Er sah sie an, als er ihr den selbst gebastelten Ring an den Finger steckte. Gut er wirkte an ihren Fingern etwas plump und groß, vielleicht sogar etwas zu bunt, aber ihr war es egal. „Was sagst du?“ Serena lächelt ihn an. „Ich denke, ich werde ja sagen.“ Dan beugt sich zu ihr und küsst ihre Lippen. „Das wäre eine sehr schöne Antwort.“ „Fände ich auch.“ „Dan“, wurden die beiden von einer hellen Stimme gestört. „Ja?“, meinte Dan und versuchte freundlich zu klingen. Allerdings konnte er das nicht so wirklich sein, denn er wollte ja nur ein paar Minuten mit seiner Freundin haben. Er zog den Reißverschluss auf und sah Melissa vor sich. „Hey, was gibt’s denn?“ „Ich kann nicht schlafen. Erzählst du mir eine Geschichte.“ „Eine Geschichte?“, fragte er etwas überrascht. Aber schließlich nickte er. Er setzte sich aus dem Zelt auf den Boden, Melissa setzte sich ihm gegenüber und er fing an zu erzählen. Nach und nach versammelten sich mehr Kinder um ihn herum und Serena lächelte aus dem Inneren des Zeltes heraus. Es war einfach ein schöner Moment. Sie sah auf den Selbstgebastelten Ring und sie fand ihn wunderschön. Genauso wie das Versprechen, dass dahinter stand. Kapitel 5: Für den guten Zweck ------------------------------ „Hey Bruderherz“, meinte Serena mit einer fröhlichen Stimme als sie an ihr klingelndes Handy ran gegangen war. „Hey, stimmt es?“ „Stimmt was?“ Sie setzte sich auf das Bett und sah sich erst mal das Chaos an, dass vor ihr lag. „Stimmt es, dass du zu Dan ziehst.“ „Warum sollte es nicht stimmen?“ „Mom hat sich irgendwie nicht so begeistert angehört?“ „Ja, ich weiß. Ich weiß aber nicht warum.“ „Ich glaube sie hat Angst, dass du deine Karriere nicht ernst nimmst.“ „Ich nehme sie sogar sehr ernst. Ich dachte einfach, wenn ich mit dem Bestseller-Autor Daniel Humphrey zusammen wohne, gibt mir das noch mehr Publicity.“ „Sehr witzig.“ „Doch das ist mein Ernst. Das ist doch der Traum jeden Models, mit einem Bestseller-Autor zusammen zu wohnen. Der außerdem noch so einen tollen Ausblick über den Central Park hat.“ „Dir geht’s also gut.“ „Ja, natürlich. Ich weiß ja nicht, was Mom dir gesagt hat, aber ich ziehe hier wirklich freiwillig ein.“ „Das weiß ich doch. Kann ich es Jenny sagen?“ „Klar. Wenn sie es nicht schon weiß.“ „Gut, ich muss auflegen. Ich habe gleich eine Vorlesung.“ „Lern fleißig. Ich glaube ein Supermodell braucht auch einen supergescheiten Bruder.“ „Bis dann, Serena.“ „Bis dann Eric.“ Serena legte das Handy wieder neben sich aufs Bett und sah sich ihre offenen Koffer an. Eigentlich sollte sie ihre Kleidung in Dans Schrank füllen. Aber sie hatte gar keine Lust dazu. Nicht dass der begehbare Kleiderschrank, was eher ein Ankleidezimmer ist, nicht genug Platz für sie bereit hat. Nein, da ist massig Platz, aber irgendwie hat sie darauf nun keine Lust. „Wer war das?“ Sie blickte zur Tür und sah Dan, der im Rahmen der Tür stand und sich gerade sein Hemd zuknöpfte. Serena lächelte, stand auf und ging langsam auf ihren Freund zu und griff nach seinen Händen, damit er mit dem zuknöpfen ja nicht weiter machte. „Eric.“ „Was wollte er?“ „Ach er wollte nur wissen, warum ein angesagtes Topmodell bei einem Loser wie einem Autor einzieht“, meinte sie mit einem frechen Grinsen auf dem Gesicht. „Und was hast du ihm gesagt?“ „Wegen der Publicity.“ „Gut zu wissen.“ Dan beugte sich etwas zu ihr herunter und küsste sie. Dann sah er das Chaos dass in seinem Schlafzimmer nicht zu übersehen war. „Willst du mir sagen, wann du das hier aufräumen wirst?“ „Fragt der Bestseller-Autor oder mein Freund?“ Serena lehnte sich an ihn und musste einfach schmunzeln. Sie mochte diese Neckereien. Und sie mochte ganz eindeutig Dan. Und das schon seit ziemlich langer Zeit. „Okay, wie auch immer. Ich bin zu einem Essen mit meinem Verleger verabredet.“ „Ah, deswegen das Hemd.“ Sie löste sich etwas von ihm und sah ihn musternd an, richtete ihm dann den Kragen ordentlich. „Ja, genau.“ Dan lächelte. Sie unterbrach ihn immer noch genau wie früher. Manche Dinge würden sich wohl nie ändern. „Ich bin aber rechtzeitig wegen heute Abend da.“ „Heute Abend?“ „Die Charity-Gala“, rief er ihr in Erinnerung. „Ah, ja genau. Die Gala.“ Sie sah sich wieder im Zimmer um, als würde sie nach etwas suchen. „Also ich bin rechtzeitig da. Chuck und Blair kommen mit der Limousine und nehmen uns mit.“ „Gut.“ Nein, sie würde in diesem Chaos kein Kleid für die Gala finden. Entweder sie würde nun noch was Einkaufen gehen, was wirklich keine schlechte Idee war. Oder sie würde zu Blair gehen und sich ein Kleid aus deren Kollektion nehmen. Das würde beide erfreuen. Die zweite Option klang eindeutig besser. „Alles klar?“, fragte er sie und zog sie wieder zu sich. Zärtlich küsste er ihre Wange. Sie drehte sich in seinen Armen um und küsste ihn, bevor sie ihm über die Wange streichelte und spürte, dass er sich heute nicht rasiert hatte. „Dieses Raue an dir gefällt mir“, meinte sie mit verruchter Stimme. Dan grinste und strich sich selber übers Kinn und Wange. „Ja, ich rasiere mich für heute Abend noch.“ Dann sah er noch schnell auf seine Armbanduhr. „Gut, ich muss dann aber auch los. Bis später.“ Er küsste sie noch schnell zum Abschied und verschwand auch schon aus dem Schlafzimmer. Er ging durch die Wohnung und musste grinsen. In jedem Raum stand oder lag irgend was von Serena um. Während er immer relativ ordentlich war, ließ sie gerne mal irgendwo was liegen. Aber das war nicht schlimm. Ganz und gar nicht. Er wollte dass sie hier wohnte. Ja, die Wohnung war nicht umsonst so groß. Wenn er ewig Junggeselle bleiben wollte, hätte er sich auch eine kleine Wohnung zu legen können. Aber diese hier hatte Platz für mehr als eine Person. Er griff nach seiner Tasche und seinem Schlüssel und verließ die Appartementwohnung. „Okay Freunde, es hat sich wohl rum gesprochen, dass unser Topmodel hier diese Gala besucht“, teilte Chuck den Freunden mit, als sie in der Limousine saßen. „Nenn mich nicht immer Topmodel“, meinte die Blonde. „Hey, das bist du nun mal“, sagte Chuck nur und sah sie etwas erwartungsvoll an. „Gut, also es werden mehr Leute von der Presse da sein als erwartet. Allerdings werden sie nur draußen sein. Das heißt wir müssen so schnell wie möglich den Teppich verlassen und schon haben wir die Ruhe von ihnen.“ „Danke für die Information“, meinte Blair und sah sich ihre Fingernägel noch mal an. Serena und sie trugen beide Kleider aus ihrer eigenen Kollektion und Chuck trug einen Anzug aus ihrer neuesten Linie. Sie fand es großartig dass ihre Freunde ihre Kleider, die sie selber entworfen hatte, trugen. Serena tat es gerne, Chuck allerdings nur etwas widerwillig. Aber er hatte sich heute breit schlagen lassen. Aber was tat man nicht alles für seine Liebste. „Ich werde aber gerne ein paar kleine Interviews geben.“ Chuck sah Serena musternd an. Ebenso Dan, der neben ihr saß und ihre Hand hielt. „Warum?“ „Warum nicht?“ „Serena, du bist hier nicht auf einer Modenshow. Du bist hier wegen einem guten Zweck. Das die ganze Presse hier ist…“ „Chuck“, meinte sie mit einem Lächeln. „Ich finde es echt toll von dir, dass du dich da so reinsteigerst…“ „Ich will nicht, dass meine Schwester von Paparazzis belästigt wird.“ „Noch wird hier gar keiner belästigt“, sagte sie ruhig und legte auch ihre andere Hand um Dans, so dass seine in ihren lag. Sie sah ihn an und lächelte. „Ich möchte allerdings mit dir über den roten Teppich gehen. Und zwar nicht weil du nur mein Begleiter bist. Sondern als festen Freund.“ „Serena, ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist“, sagte Chuck und seufzte nur. „Bist du mein Pressesprecher, Chuck?“ „Nein, aber…“ „Also, dann ist das ja geklärt“, sie sah wieder zu Dan und sah ihn fragend an. „Was denkst du davon?“ „Du möchtest es also öffentlich machen? Offiziell sozusagen?“ Serena nickte. „Nur wenn du es auch möchtest.“ „Natürlich, Serena.“ Er küsste sie auf die Stirn und lächelte sie glücklich an. Für ihn gab es nichts Schöneres, als es offiziell zu machen. Ja, die ganze Welt konnte ruhig wissen, dass er mit Serena van der Woodsen zusammen war. Dass sie zusammen gehörten und dass nichts sie trennen konnte. „Na super. Dan, ich dachte, du bist wenigstens vernünftig.“ „Chuck, lass sie. Es ist ihre Entscheidung“, mischte sich jetzt auch Blair ein. Sie fand es ja echt rührend das Chuck sich so um die Belange von Serena kümmerte, aber Serena war nun mal ein großes Mädchen, sie konnte gut auf sich selber aufpassen. So hoffte sie doch zumindest. Sie sah ihre Freundin an und dachte an die Briefe dieses Anthonys. Doch Serena wirkte so glücklich, wenn sie bei Dan war. Dan würde gut auf sie aufpassen, das hatte er früher schon getan und Serena liebte ihn nun mal. Es gab keinen den sie je so geliebt hatte, wie Dan, das wusste Blair einfach. Sie kannte ihre beste Freundin gut genug. „Gut, da wären wir also.“ Chuck und Blair stiegen zuerst aus dem Wagen aus und man bejubelte vor allem Blair, die eine angesagte Modedesignerin war. Aber auch Chuck war hier gern gesehen. Bass Industries hatte schließlich diese Veranstaltung mitorganisiert. Gut, man hatte Geld einspielen lassen, damit diese Veranstaltung überhaupt statt finden konnte, auf der die Berühmten New Yorks eingeladen wurden. Ein paar Meter vor ihnen lief Michael Bloomberg. Der Bürgermeister New Yorks. Sein Wahlkampf stand wieder kurz bevor und er war vermutlich mehr damit beschäftigt Wähler zu gewinnen, als hier eine unwichtige Rolle zu spielen. Als Serena mit Dan ausstieg klatschen alle Beifall, als hätte man nur sie erwartet. Sie war den Rummel ja schon gewöhnt, aber Dan sichtlich nicht. Aber er war froh, dass Serena ihn an der Hand hielt und ihn nicht los lassen wollte. Sie wollte das hier wirklich offiziell durchziehen. Sie wollte der Welt zeigen, dass sie nun ein Paar waren. Sie lächelte Blair und Chuck zu und betrat mit Dan dann den roten Teppich. „Miss van der Woodsen“, wurde sie von allen Seiten gerufen. Man wollte, dass sie an den Rand kam und sich ein paar Minuten Fragen aussetzte. „Alles okay?“, fragte sie Dan leise. Er nickte mit einem Lächeln. Er war stolz, dass sie seine Freundin war und vor allem war er glücklich. Sie machte ihn einfach glücklich. Und dass hatte er die ganzen fünf Jahre nie mehr geglaubt. Es war verrückt. Da hatten sie sich eigentlich seit fünf Jahren nicht mehr gesehen und es war dann plötzlich genau wie früher. Sie fühlten sich zueinander hingezogen. Es war einfach so, als wären sie nie getrennt gewesen. Als hätte es die fünf Jahre gar nicht gegeben. Serena drückte Dan kurz etwas die Hand und ging dann weiter. Sie sah sich die kleinen Tafeln mit den Namen der Zeitungen an, für die Reporter berichteten. Schließlich ging zu dem Reporter ihrer Lieblingszeitung. „Hallo Miss van der Woodsen. Sie sehen wieder wunderschön aus.“ „Hallo“, meinte sie mit einem Lächeln. „Das ist das Kleid aus der Modelinie „Cornelia & Caroline“ von Blair Waldorf.“ Nicht jeder wusste für was die beiden Namen standen. Es waren nämlich Blairs und Serenas zweite Vornamen, die den Namen der Linie darstellten. Und beide junge Frauen fanden den Namen toll. „Wie ich sehe sind sie heute zum ersten Mal mit einem Mann auf dem roten Teppich? Und wenn ich mich nicht recht täusche ist das der Bestsellerautor Daniel Humphrey. Wollen Sie etwas zu dieser Beziehung erzählen?“ Serena lächelte Dan an. Jetzt war der Moment gekommen, wo sie aller Welt sagen würde, dass sie vergeben war. Natürlich würde das sicherlich ein paar Männerherzen brechen, aber es war ihr egal. Sie liebte nun mal nur diesen einen Mann. Einen anderen gab es für sie nicht. Nie. „Ja, wir sind ein Paar. Und das schon seit ziemlich langer Zeit eigentlich. Und ich bin absolut glücklich.“ Dan legte den Arm um Serena und drückte sie für diese ehrlichen Worte an sich. „Das Sie glücklich sind, sieht man. Glückwunsch“, sagte der Reporter, der Serena das Mikrophon hinhielt. „Das heißt dass Sie ihre Beziehung geheim gehalten haben?“ „Ja, wir haben Sie sogar vor uns geheim gehalten“, meinte Dan mit einem Grinsen auf dem Gesicht. Serena lächelte ihren Freund an. „Es wird viele Leser überraschen, dass sie nun nicht mehr zu haben sind, Miss van der Woodsen. Denken Sie es wird ihrem Image schaden?“ Sie schüttelte den Kopf. „Warum sollte es das? Ich bin immer noch die selbe Person, nur dass ich vielleicht jetzt glücklicher bin.“ Ja, sie war wirklich glücklich. Und dieses Glück wollte sie mit der ganzen Welt am liebsten teilen. „Man hatte Ihnen in London ein paar Affären nachgesagt, stimmt das?“ „Mir hat mal jemand gesagt, dass man nicht alles glauben soll, was in den Zeitungen steht“, sagte sie mit einem Lächeln und zog Dan schon wieder weiter. Es waren viele Reporter und Fotografen da und alle konnten sagen und schreiben was sie wollten, auf jedem Foto würde man sehen, wie glücklich Serena an der Seite von Dan Humphrey war. Man würde es mit alten Bildern vergleichen, wo sie ebenfalls auf dem roten Teppich abgelichtet war und würde feststellen, dass sie nun viel glücklicher aussah. Aber das wussten Serena, Dan und auch ihre Freunde auch so. Für diese Erkenntnis mussten sie sich keine Fotos ansehen. „Miss van der Woodsen, Sie tragen ja wieder ein Kleid ihrer besten Freundin?“ Serena lächelte und nickte. „Ja, ich mag ihre Kleider einfach. Sie haben ihren eigenen Stil.“ „Der Ihnen sehr gut steht, wenn man Ihnen das heute nicht schon paar Mal gesagt hat.“ Serena war es gewohnt, dass die Reporter etwas mit ihr flirteten, denn schließlich wollten sie tolle Antworten bekommen. Sie wusste allerdings das Dan dieses Spiel nicht so gerne hatte. Er hatte den Arm um die Taille von der Blonden gelegt und wartete auf die nächste Frage. Das Schauspielerlächeln hatte er allerdings sehr gut drauf. Aber Serena kannte ihn eben besser. „Jeder Mann muss sich an Ihrer Seite ja wunschlos glücklich fühlen.“ Der Reporter sah Dan an, der gerade was sagen wollte. Doch da legte Serena ihm ihre Hand auf die Brust und lächelte den Reporter an. „Ja, aber dieser Platz ist schon vergeben. An meine Seite gehört nur einer.“ Nach Unmengen von Fragen, tausend gemachten Fotos waren Serena und Dan endlich in der Empfangshalle, wo Blair und Chuck schon auf ihre Freunde warteten. „Da seid ihr ja.“ „Serena musste also mit jedem Reporter reden, oder?“, fragte Chuck Dan. „Nein, es war nicht jeder. Sie hat sich die richtigen schon rausgesucht“, erwiderte der Autor und sah seine Freundin an. „Ich liebe dich übrigens“, meinte er und küsste sie. Auf dem roten Teppich wollte er das nicht haben, aber hier drinnen waren sie ungestört. Zumindest waren keine Reporter und Fotografen da. Dan fand einfach, dass ein Kuss etwas Privates war, etwas was nur ihnen beiden gehören sollte und deswegen sollte ihr Kuss nicht am nächsten Tag sämtliche Cover schmücken. Und Serena sah das ebenso. Natürlich wollte sie ihre Beziehung öffentlich machen, aber das konnte sie auch langsam angehen. Schritt für Schritt. Und den ersten Schritt hatte sie heute ja gemacht, in dem sie Dan mitgenommen hatte. Ja, es war wirklich das erste Mal, dass sie mit einem Mann auf dem Teppich erschien. Sonst wurde sie meistens von Blair begleitet oder einer Modelfreundin aus Europa, die auch endlich den Durchbruch schaffen wollte und Serena nahm sie dann meistens mit. Ihr war es doch egal, mit wem sie auf dem roten Teppich abgelichtet wurde, wobei Blair ihr doch die liebste Begleiterin war. Bis jetzt. Nun war es eindeutig Dan. Serena lächelte ihren Freund an, als sich ihre Lippen wieder von einander lösten. Sie befanden sich im großen Vorraum der Halle. Hier würden sich erst mal alle aufhalten ein Glas Champagner, guten Wein oder ähnlich Kostbares trinken, bevor die eigentliche Veranstaltung im Saal weiterging. Serena sah sich etwas im Raum um und erkannte ein paar Gesichter wieder. Es war schön wieder in New York zu sein und alte Gesichter wieder zu sehen. „Was möchtet ihr Trinken?“, fragte Chuck. „Ich nehme einen Champagner“, sagte sie Dan, der Chuck sicherlich begleiten würde. „Gut, sollst du haben, Topmodel.“ Sie rollte mit den Augen, aber sie wusste das Dan sie nur aus purer Neckerei so nannte. Dan und Chuck gingen also durch die Menge um für sich und ihre Frauen etwas zum Trinken zu beschaffen, während Blair und Serena neben einander stehen blieben und sich beide umsehen. „Bist du mir böse, wenn ich ein paar Leuten ‚Hallo’ sagen gehe“, fragte Serena ihre Freundin. „Wo denkst du hin? Solange du nur wieder kommst. Ich habe auch ein paar interessante Leute gesehen. Also bis gleich.“ Serena lächelte und schritt auf ihren High Heels durch die Menge und begrüßte alte Gesichter. Umarmungen folgten genauso wie Küsschen auf den Wangen. Es war wirklich toll. Sie konnte es gar nicht beschreiben. Aber es war einfach ein wundervolles Gefühl, dass sie wieder hier war. „Serena, was für eine Überraschung.“ „Entschuldigen Sie“, meinte sie zu dem jungen Mann, mit dem sie sich gerade unterhalten hatte und drehte sich zu der Person um, die sie gerade von hinten angesprochen hatte und sie erschrak. Alles in ihr setzte für einen Moment aus, als sie in das Gesicht dieser Person sah. Ihre wurde schwindelig und sie taumelte auf ihren Schuhen etwas nach hinten und wenn der junge Mann sie nicht am Ellenbogen ergriffen hätte, dann wäre sie nach hinten gefallen. „Was…“ „Es ist mir wirklich eine Überraschung sie hier zu treffen.“ Wie konnte Anthony es wagen, sie anzusprechen? Nein, wie konnte er überhaupt hier rein kommen? Er war ein Kellner und bediente heute anscheinend hier. So hatte er sich in diese Gesellschaft reingeschmuggelt. „Freuen Sie sich nicht auch mich zu sehen?“ „Serena, ist alles okay?“, fragte der junge Mann, der sie immer noch am Ellenbogen hielt. Er spürte sie zittern und machte sich begründet Sorgen um sie. Doch die Blonde stand einfach nur da und starrte in das Gesicht dieses Mannes, der sie verfolgt und verängstigt hatte. Sie hatte immer geglaubt über ihn erhaben zu sein. Aber sie hatte es nicht geschafft. Sie fühlte sich immer noch verängstigt. In ihr kamen all die Gefühle, all die Ängste, wieder hoch, von damals. „Serena“, hörte sie Dans Stimme in der Ferne. „Ich habe es schon gehört. Meinen Glückwunsch“, sagte Anthony freundlich. „Was… was wollen Sie?“ „Das weißt du doch, Liebes.“ Er trat näher auf sie zu und wollte nach ihrem Arm greifen. Doch Serena trat sofort zwei Schritte zurück. Aus Angst wich sie vor ihm zurück. „Bleiben Sie von ihr Fern“, sagte Chuck, der nun bei ihr auftauchte. Er stellte sich vor ihr und sie spürte nur noch, dass jemand sie an sich drückte. An dem Duft konnte sie wahrnehmen, dass es sich dabei um Dan handeln musste. Doch sie zitterte und realisierte eigentlich gar nichts mehr von dem, was um sie herum geschah. Alles wirkte verschwommen und unklar. Anthony war da! Und er verfolgte sie nach wie vor. „Serena, was ist passiert?“, fragte Blair ihre Freundin und berührte sie an der Schulter. Serena schluckte. Blair war die Einzige, die von Anthony wusste. Sie wusste von den Briefen und hatte Serena von Anfang an geraten, die Polizei auf zu suchen. Aber sie hatte es nicht getan, weil sie feige gewesen war. Sie wollte sich diesem Szenario nicht noch mal aussetzen. „Das…“ „Was wollte er von dir?“, fragte Dan sie und drückte sie weiter an sich. Er rieb ihr über den Arm, weil sie so schrecklich zitterte. Auch wenn er wusste, dass es nicht an der Temperatur im Raum lag. „Das war…“ Sie wusste, dass sie es nun allen sagen musste. Dan und auch Chuck. „Anthony.“ „Anthony?“, fragte Blair. Serena nickte. „Wer ist denn Anthony?“, fragten Chuck und Dan. Chuck hatte sich von Anthony abgewendet, weil dieser sich zurückgezogen hatte. Vermutlich um seinen nächsten Übergriff zu planen, wie Serena überlegte. „Er ist ein Stalker“, sagte Blair. Serena spürte, wie Dan sich verkrampfte, während Blair weiter erzählte. „Sie hatte in Europa schon mal eine Einstweilige Verfügung gegen ihn gestellt. Aber diese ist wohl abgelaufen und nun hat er sie sogar nach New York begleitet.“ Sie konnte gar nichts dazu sagen. Sie wollte nun einfach nur in ihr Bett und gar nichts mehr machen. „Serena, stimmt das?“ Natürlich stimmte das. Doch sie fühlte sich schlecht. Schuldig. Sie wusste nicht genau weswegen. Vermutlich einfach nur deswegen, dass sie es niemanden von ihrem Freunden erzählt hatte. „Ich möchte nach Hause“, murmelte sie leise. Dan nickte. „Natürlich.“ „Wir können den Hinterausgang nehmen“, sagte Chuck sofort. Er griff nach seinem Handy, dass er aus der Innentasche seines Jackets zog und rief vermutlich den Fahrer an. Blair und Dan gingen mit Serena schon mal zum Hinterausgang. Sie fühlte sich einfach nur müde. Schrecklich müde. Sie wollte weinen oder aufschreien, doch zu beidem fehlte ihr die Kraft. Serena lag in dem großen Bett in Dans Schlafzimmer und starrte an die Wand. Blair saß noch neben ihr und hatte ihre Freundin ins Bett gebracht. „Es tut mir Leid“, murmelte Serena. „Was soll dir denn Leid tun?“, fragte Blair sanft und streichelte ihrer Freundin übers Haar. „Das ich euch den Abend vermiest habe.“ „Red doch nicht so was, S.“ „Aber es stimmt. Ich… wegen mir sind wir nach Hause.“ „Ich glaube Chuck hält eh nicht viel von Benefizveranstaltungen. Also war es gar nicht so schlecht, wieder her zu kommen, bevor er sich dort zum Affen gemacht hätte.“ Serena lächelte etwas. Aber nur weil sie wusste, dass Blair ihre Freundin gerne lächeln sah. „Dan ist sauer.“ „Nein, ich glaube nicht, dass er das ist.“ „Er redet wohl noch mit Chuck.“ „Ja, ich glaube sie philosophieren über die Versicherung des Gebäudes wo diese Gala statt gefunden hatte. Du weißt schon reine Männergespräche.“ Beide wussten, dass es nicht stimmte, was Blair sagte, aber keine sagte das. Die Brünette beugte sich nach vorne und küsste ihre Freundin auf die Wange. „Ruf mich Morgen an.“ „Okay. Danke dass du hier gewesen bist.“ „Serena, wir sind doch Freundinnen.“ Sie streichelte Serena noch mal über das goldblonde Haar und stand dann schließlich auf. Sie zog die Tür zum Schlafzimmer hinter sich zu als sie zu Chuck und Dan in dessen Büro ging. Beide verstummten sofort mit ihrem Gespräch und sahen die junge Frau fragend an. „Also ich denke es geht ihr so weit ganz gut.“ „Verstehe“, sagte Dan. Er saß an seinem Schreibtisch und schien zu grübeln. „Du wusstest von ihm, oder?“ Blair nahm Chucks Hand in die seine und lächelte Dan an. „Hör mal, Dan. Am besten du redest darüber mit Serena.“ „Und du glaubst, dass sie jetzt mit mir darüber reden möchte?“ „Sie hat mir von diesem Typ erst vor ein paar Tagen erzählt. Sie hat Briefe von ihm bekommen, in dem stand dass er nun hier in New York wäre. Ich habe ihr gesagt, dass sie zur Polizei sollte, aber sie wollte es nicht. Ich weiß nicht was damals in Europa vor gefallen ist. Das hat sie mir nicht gesagt. Nicht mal ihre Mutter wusste davon.“ „Die hätte sie auch sofort zurück geholt“, meinte Chuck. Blair nickte. „Natürlich hätte Lilian das.“ Sie sah Dan an und seufzte. „Rede mit ihr. Du wirst eher zu ihr durchkommen, als Nate, Chuck oder ich.“ Dan nickte. „Okay. Danke. Danke Euch.“ „Schon klar. Melde dich, dann gehen wir das durch.“ „Mach ich Chuck.“ Chuck und Blair verließen das Appartement von Serena und Dan und ließen Dan im Büro zurück. Er saß da noch eine Weile, dachte über den Abend nach und darüber was er heute alles erfahren hatte. Er wusste von Serenas Leben in Europa eigentlich gar nichts. Er hatte so viele Zeitschriften gelesen und er wusste dennoch gar nichts von ihr. Wenn er gewusst hätte, in welcher Gefahr sie durch diesen Stalker gesteckt hätte, dann hätte er irgendwas getan. Wenn er auch nicht wusste, was es gewesen wäre. Aber er hätte garantiert nicht tatenlos mit zugesehen, wir irgendein Verrückter Serena belästigst und verängstigte. Denn das war sie vollkommen verängstigt gewesen. So hatte er sie noch nie zuvor erlebt und er wollte sie auch nie wieder so sehen. Sie hatte in seinen Armen gezittert und er hatte sich schrecklich gefühlt, weil er nicht wusste, wie er ihr helfen konnte. Serena war ganz sicherlich keine hilflose Frau, sie wusste, wie man sich verteidigte, zumindest auf der verbalen Schiene. Aber sie war auch jemand der gewisse Dinge gerne herunter spielte, um andere nicht zu sorgen. Ja, das war Serena. Dan seufzte und stand schließlich auf. Er sollte mit ihr reden, außerdem wollte er bei ihr sein. Er wollte sie in den Arm nehmen und sie einfach nur fest halten. Er knipste alle Lichter in der Wohnung aus, machte sich im Badezimmer Bettfertig und trat dann zu ihr ins Schlafzimmer. Sie hatte nur das Nachtlicht auf seiner Seite angelassen, so konnte er ihr Gesicht nicht sehen und wusste nicht ob sie schlief oder nicht. Er rutschte neben ihr unter die Bettdecke und legte sich auf die Seite. Er streichelte ihr über den Rücken und spürte sofort, dass sie schluchzte. „Es tut mir Leid, Dan. „Serena…“ Er drehte sie zu sich um und drückte sie an sich, so wie er es wollte. Er hielt sie fest und wiegte sie etwas in seinen Armen, streichelte ebenso beruhigend über ihren Rücken. „Ist schon gut.“ „Nein, nichts ist gut. Du bist sauer auf mich.“ „Bestimmt nicht.“ „Natürlich“, widersprach sie ihm. „Weil ich es dir nicht gesagt habe.“ „So wie ich Blair verstanden habe, hattest du es damals niemanden gesagt und erst vor paar Tagen Blair.“ Sie nickte und presste ihr Gesicht an seinen nackten Oberkörper. „Na also“, er lächelte und küsste sie auf den Kopf. „Wir beide kennen dich sehr gut. Und wir wissen, dass du nun mal niemanden unnötig Sorgen bereiten möchtest. Vor allem wenn du der Meinung bist, Dinge alleine regeln zu können.“ Er spürte, dass sie nicht mehr schluchzte und sich ihr Körper in seinen Armen etwas entspannte. „In Europa hat das vielleicht geklappt, da warst du sowieso allein. Aber nun bist du hier, Liebes. Hier bei mir. Du musst das nicht alleine durchmachen.“ Sie schwieg einen Moment und nickte dann schließlich. Dan rutschte etwas mehr unter die Decke, so dass beide bequem liegen konnten und er sie immer noch fest im Arm halten konnte. „Möchtest du mir davon erzählen?“ Serena wusste nicht was sie ihm sagen sollte. Es war komisch über Anthony zu reden, aber sie hatte nie über ihn gesprochen. Auch als sie Blair eingeweiht hatte, hatte sie kaum etwas über diesen Menschen gesagt. „Das erste Mal habe ich ihn bei einer Modenshow in Rom gesehen. Er wirkte freundlich und ich habe mich gerne mit ihm unterhalten.“ Dan streichelte über den nackten Arm Serenas und hörte ihren Worten zu. Er kannte sie gut und er wusste, dass sie sich gerne mit Leuten unterhielt. Und das kannte man wohl nicht als einen Fehler ihrerseits anrechnen. „Aber irgendwann stellte er mir ziemlich persönliche Fragen, die ich dann nicht mehr beantworten wollte. Der Bodyguard der für mich zuständig war, merkte wohl, dass ich mich in dem Gespräch unwohl fühlte und holte mich aus der Situation heraus.“ Sie schwieg für einen Moment und schaute auf ihre Hand, die über Dans Brustkorb streichelte. „Aber damit war es nicht beendet. Er verfolgte mich. Er war auf jeder Modenshow wo ich auftrat, auf jeder sozialen Veranstaltung. Bei einem Interview im Radio rief er sogar an und stellte mir Fragen, die ich nicht beantworten wollte. Da es nicht Live war, konnte man es raus schneiden. Das war der Moment wo sich auch die Agentur einschaltete. Sie stellte mir einen persönlichen Bodyguard zur Verfügung und ich wurde auf Schritt und Tritt begleitet. Es war nicht toll, aber es war wohl sinnvoll.“ Sie schwieg wieder einen Moment. Dan spürte, dass sie noch nicht sehr oft über diese Sache gesprochen hatte. Und es fiel ihr auch nicht leicht. Aber er war froh, dass sie es ihm endlich erzählte. Er hörte ihr schweigend zu und hielt sie fest, streichelte ihr über den Arm und war einfach für sie da. Irgendwann schliefen die Beiden dann schließlich in den Armen des anderen ein und Dan schwor sich, dafür zu Sorgen, dass dieser Typ Serena nie wieder auflauern würde. Er war sich auch sicher, dass er da auf die Hilfe von Nate und Chuck zählen konnte. Sie würden sich schon darum kümmern. Beide würden ebenso wenig wie er zulassen, dass ihr etwas passierte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)