Es war mal wieder einer dieser Tage von KathyColin ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es war mal wieder einer dieser Tage oder besser gesagt, Nächte. Sie saß in der Küche. In der Dunkelheit. Stille. Nur der Mond spendete sein fahles silbernes Licht durch die Fenster, aber das erreichte sich nicht. Sie saß die Arme auf dem Tisch verschränkt da und schaute düster in aus den Fenster in die Dunkelheit. In der Dunkelheit konnte sie spärlich, die alte großgewachsene Eiche ausmachen, die in dem Garten stand genau vor dem Küchenfenster stand. Aber sie nahm, dass allen nicht wirklich war. Sie schaute durch die eiche hindurch, ihre Gedanken drehten sich unaufhörlich. Ihre Gedanken kamen nicht zum Stillstand. Wie werden wir geboren? Klein, unbefleckt, unschuldig? Oder entscheidet das Urgleichgewicht schon vorher, wer abgrundtief böse wird, wer gut? Warum sind manche Menschen so liebreizend und Herzensgut, können keiner Fliege was zu leide tun? Und andere erfreuen sich, an den Qualen anderen? Empfinde perverse Befriedigung, wenn sie, andere hilflose Wesen foltern und quälen? Sicher wusste die Blonde, dass die Menschen beide Veranlagungen in sich trugen. Dies hatte sie in ihrer Ausbildung gelernt. Aber eine Frage blieb. Wieso war es möglich, dass manche Menschen sich zum Guten entwickeln und andere aus den tiefsten Herzen abgrundtief grausam sind? Oder aber verhielt es sich nicht so? War es viel mehr, dass die Erfahrungen und Erlebnisse einem Menschen prägten und er auf Grund dieses Erfahrungen sich entweder für die gute Seite entschied oder aber abdriftete in die dunkle abscheuliche Seite?, dachte sie. Zudem gehen wir nicht alle über Leichen? Über unsere eigene und andere? Ja, wir werden als unschuldige Menschen geboren, die sich keiner Schuld bewusst waren. Aber dann werden wir verletzt. Aus ist es mit unseren Träumen, Wünschen, unseren Glauben, wenn wir verletzt werden. Das alles wird uns brutal genommen, wenn eine Person unser Selbstvertrauen durch Beleidigung, Demütigung, Erniedrigung erschüttert. Mit jeder dieser Beleidigung, Demütigung und Erniedrigung stirbt ein kleiner Teil von uns. Stück für Stück werden wir systematisch verstört von anderen. Wir verlieren unseren Glauben, an das Gute im Menschen. Diese Schmerzen, die uns zugefügt werden, hinterlassen Narben. Diese Narben heilen zwar. Aber sie blieben für ein Leben lang. Die Narben sind die quälenden Zweifeln, die zu gegebener Zeit immer wieder Gehör verschaffen und an die nagen. Sie kommen in den ungünstigsten Moment und sie geben keine Ruhe mehr. Dann sinnst du auf Rache. Du schwörst dir, dass dir nie wieder Jemand solche seelischen Schmerzen zufügt. Wenn du auf Rache sinnst, bist nicht mehr unschuldig unbefleckt. Dann kommt deine böse Seite zum Vorschein. Jeder Mensch hat zwei sein: Die gute und die Böse. Jeder Mensch trägt diese zwei Seiten einer Medaille in sich. Keiner weiß, wie es sich verhält, warum einige Menschen die gute Seite zum Vorschein bringen und die dunkle verdorbene Seite lauert im Hintergrund. Oder umgekehrt, warum bei manchen Menschen die böse, dunkle verdorbene Seite zum Vorschein kommt. Bei dieser Konsolidation ist meinst die gute Seite unterentwickelt oder gar nicht vorhanden, entschied die junge Frau in den Zwanzigerjahren aus Erfahrung. Wobei bei der andern Variante beide Seiten gleich entwickelt sind. Aber definitiv ist es, wenn du Rache empfindest, bist du genauso schlimme, wie Derjenige, der dich verletzt hat. Du bist nicht viel besser als Er. Und so mit kommt auch deine verdorbene Seite zum Vorschein. Du machst dich schuldig. Du fällst ins Bodenlose, wenn dein Glauben erschüttert ist. Du bist eingeschüchtert, verwirrt, verängstigst. Du weist nicht mehr was und an wen du glauben sollst. Du weißt nicht mehr was Richtig und was Falsch ist. Dann versuchst du dein Gleichgewicht, dein Glauben, dein Selbstwertgefühl wieder auf zu bauen. Das klappt auch bis der nächste Tiefschlag kommt. Dann das gleiche Spiel wieder von vorn. Du versinkst erst in Selbstzweifel bis du bereit bist deine Selbstwertgefühl wieder auf zu bauen. Ihre Lehrer und ihre Dozenten und ihre Psychologen an der Akademie haben ihr beigebracht, dass der Mensch diese Herausforderung braucht, um sich geistig und Seelisch weiter zu entwickeln., erinnerte sie sich zurück. Aber zu welchen Preis? Über seine Seele?!, dachte sie verbittert. Jeder Mensch verarbeitet diese Schmerzen und Narben, die auf seiner Seele lasten anders. Aber es gab auch Menschen, die haben diese Herausforderung nicht meistern können. Sie sind daran zu Grunde gegangen. Ihre Seele ist daran zerbrochen. Irgendwann hat man auch nicht mehr die Kraft seine Seele, seinen Glauben oder sein Selbstwertgewühl aufzubauen. Dann fragt man sich: Wieso man es tut, wenn im nächsten Moment wieder Jemand kommt und es zerstört. Zunichte macht! Was bringt es dann? Dann kann man es auch zerstört lassen. Man brauchte sich nicht mehr die Mühe machen. Es war doch eh sinnlos. Man konnte auch seine Seele geschunden am Boden liegen lassen. Manche Seelen waren von Narben zerfressen und übersät. Da war die Seele in Form eines, Herzens nicht mehr zu erkennen. Es war nur noch ein undefinierbares Gebilde am Boden liegend. Irgendwann stehst du dann vor den Spiegel und sammelst die Scherben deines Selbst ein. Du siehst dich im Spiegel an und fragst dich: Wieso konnte aus einem unbefangen, fröhlichen, lebenslustigen aufgeweckten Mädchen mit so vielen Träume, erfüllt von Glauben an das Gute im Menschen so eine zynische verbitterte, von Grimm zerfresse Frau werden?, die ihr im schönen weißen mit stuck verzierten Spiegel entgegenblickte. Missbilligend musterte sie ihr Gesicht. Tiefe Sorgenfalten zeichneten ihr sonst so wunderschönes freundliches liebevolles Gesicht. Sie sah erschöpft, abgekämpft und mager aus. Und wenn man durch den Spiegel hindurch schaute, was hinter der spiegelnden Fassade lag. Vielleicht erblickte man in einer dunklen Ecke, ganz weit hinten ein kleines zusammengekauertes Bündel, von Narben verunstaltet, was einmal dein Selbst war, dein anderes Ich, was an die Liebe, das Gute im Menschen glaubte, sich nach Geborgenheit, Sicherheit sehnte. Was Träume gehabt hatte. Sie sah ihr Bündel. Verschreckt hilflos ängstlich. Alle ihre naiven kindlichen Hoffnungen, ihre Träume, die sie einmal gehabt hatte und die sie lebendig begraben hatte. Sie sah, ein junges einfaches Mädchen, was nur geliebt werden wollte. Plötzlich erhob sich eine unglaubliche unbezähmbare Wut in ihr. Sie brodelte. War man nicht selber schuld? Sie ging über Leichen. Über ihre eigene Leiche! Sie war selber schuld. Sie ließ es doch selber geschehen, dass man sie verletzte. Also war sie daran schuld, dass ihre Seele so geschändet war. Sie hasste die, die ihr das angetan haben. Sie hasste sich, selbst, dass sie es zu gelassen hatte. Sie warf ihrem zynischen verschlossenen Selbst einen angewiderten abscheulichen Blick zu. Sie wollte lieber, dass kleine hilfebedürftige Mädchen, sein, dass nach Zärtlichkeit und Schutz sehnte. Das Mädchen was Träume gehabt hatte. Sie resignierte, dachte an ihre Kollegen, Freunde, Familie, dir ihr sagte, dass sie es sich nicht immer so zu Herzen nehmen sollten. Vielleicht hatten sie Recht. Aber was wussten die schon, welche Dämonen sie plagten. Sie wendete angeekelt den Blick ab. Es brachte ja doch nichts mehr, sich den Kopf darüber zu zerbrechen. Sie würde heute Nacht nicht zu keinem Ergebnis mehr kommen. Wütend, resigniert, traurig stampfte sie die Treppe empor zu ihre, Schlafzimmer. Dabei drängte sich unweigerlich ein Gedanke auf: Erstmal drüber schlafen. Am nächsten Tag sähe die Welt schon wieder ganz anders aus. Das würden auch ihre Kollegen sagen. Unweigerlich musste sie lächeln, wurde aber gleich da drauf wieder ernst. Zwingend dachte die FBI Agentin, warum sie überhaupt diesen Beruf ergriffen hatte. Wieso musste sie auch diesen Ehrgeiz entwickeln sich in diesen Beruf nach oben zu arbeiten? Nur um es den ganzen neidischen eifersüchtigen spöttischen männlichen Kollegen zu zeigen, die so wieso wie Aasgeier um ihren Posten flatterten? Wieso hätte sie sich nicht meinen einem einfachen Posten als Streifenpolizisten zufrieden geben können? Aber nein sie musste es den ganzen Männern zeigen und sich immer behaupten in den durch und durch Männerberuf. Da machte sie sich nichts vor. Das Polizisten Dasein, war immer noch eine Männerdomäne. Sie hatte es so satt immer irgendwelche psychische Frauenschänder, Serienkiller, und Kinderschänder zu fangen, die gerne mit der Polizei Katz und Maus spielten Sie hatte dieses Spiel so satt. Es war so ermüdend. Zumal sie als Frau in diesen Beruf zur beliebten Zielscheibe wurde. Die Täter unterschätzten sie. Glaubten nicht daran, dass eine Frau Ihnen auf die Schliche kommen wurde und sie Ding fest machen könnte. Zudem gesellte sich noch die ungeheurere Angst mit hinzu, dass einer der Täter es mal persönlich auf sie abgesehen würde und ihre Familie zum Spielball auserkoren würde. Sie wollte absolut nicht, dass ihre Familie zur Zielscheibe wurde. Wie gerne würde sie mal nur einfache Taschendiebe, Einbrecher und Rowdys verhaften. Das wäre alles so viel einfacher. Als sie nach oben gestampft war, hatte sie den kleinen digitalen Wecker auf der Kommode neben ihren weißen Standspiegel, keine Beachtung geschenkt. Die leuchtet Ziffern zeigten 4: 30 Uhr, am 21.05.09 an. ********************************************************************************* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)