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Magierblut

von
Koautor:  Felana

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Ein schwerer Verlust

Kaya saß wachend vor der Höhle, doch plötzlich hörte sie ein Fiepen eines Welpen und obwohl sie ihren Posten eigentlich nicht verlassen wollte, musste sie besser nachsehen, ob alles mit den Kleinen in Ordnung war. Sie betrat den Bau und betrachtete die Jungen.

„Keine Sorge, eure Mami wird bald wieder da sein“, flüsterte sie ihnen entgegen, auch wenn sie wusste, dass sie es sowieso nicht hören würden, da Welpen taub zur Welt kamen.

Der jungen Wölfin ahnte, dass Lexie sicher länger brauchen würde, weil sie immer noch geschwächt von der Geburt war.
 

Rodhri beobachtete wie die Wölfin in den Bau ging. Jetzt war er sich ganz sicher, da mussten noch mehr drin sein. Vermutlich Junge oder ein schwaches oder verletztes Tier. Ja, das war seine Chance. Blitzschnell sprang er aus seinem Versteck zu der Höhle.

Es war dunkel und seine Augen funkelten als er zu sprechen begann: "Na, was haben wir denn da Schönes?

Kaya drehte sich erschrocken um.

„Wer bist du?“, schrie sie.

Sofort erkannte sie, dass es kein Wolf aus ihrem Rudel war. Schützend stellte sie sich vor die Welpen und fletschte warnend die Zähne.

Der Braune leckte sich übers Maul. Sie war schwach und die Welpen noch schwächer.

"Es kann dir egal sein, wer ich bin... doch eines ist gewiss, ich werde der Letzte sein, denn du jemals zu Gesicht bekommen wirst."

Er kam der Wölfin immer näher und trieb sie somit in die Enge.

Knurrend meinte Kaya: „Das werden wir ja sehen.“

Sie sprang dem ihr unbekannten Wolf entgegen und versuchte ihn an der Kehle zu erwischen. Natürlich hatte sie Angst, aber die Jungen mussten beschützt werden.

Der Rüde wich der Wölfin geschickt aus. Er war amüsiert über ihr Verhalten.

"Glaubst du wirklich, dass du so mit mir fertig wirst?"

Blitzschnell konterte er und sprang auf die Wölfin zu. Kraftvoll packte er sie am Nacken und schleuderte sie in Richtung Ausgang. Langsam schritt er auf die Jungen zu.

Ihr Höllenbrut, dachte er, dann öffnete er sein Maul und packte eines der hilflosen Jungen.

Er nahm es aus dem Nest und sah zu der Jungwölfin. Er grinste sie an und sah die Furcht in Ihren Augen. Dann brach er mit einem kraftvollen Biss das Genick des Welpen. Er hörte Knochen knacken, dann lies er den toten Welpen lieblos zu Boden fallen.

Kaya beobachtete geschockt das Geschehen. Als der Kiefer von Rhodri das Kleine zermalmte, hatte sie das Gefühl ihr Magen würde sich umdrehen. Der Anblick war einfach grauenhaft.

„Du Schwein!“, brüllte sie verzweifelt.

Sie wollte den Rüden am liebsten mit all ihrer Magie angreifen, aber die Gefahr war einfach zu groß, dass sie die zwei übrig gebliebenen Welpen dabei verletzte oder tötete. Mit Allem was sie aufbringen konnte, griff sie ihn wieder an, auch wenn sie wusste, dass es zwecklos war.

Bevor sie den Brauen erwischen konnte, sprang er auf sie zu und brachte ihr eine tiefe Wunde mit seinen Krallen bei.

"Na, hast du jetzt genug?"

Ohne den Schmerz überhaupt so spüren, landete Kaya hart auf dem Boden. Ihr Körper war wie betäubt und nur das Blut, das ihr Fell rot färbte, verriet ihr, dass sie eine schwere Wunde davon getragen hatte. Rhodris Worte kamen ihr so vor, als würden sie von ganz weit weg gesprochen. Irgendwie schaffte sie es auf die Beine, auch wenn sie erbärmlich schwankte. Sie sah nur verschwommen, aber sie wollte trotzdem weiterkämpfen und die schutzlosen Junge mit allem was sie hatte zu verteidigen.

Ruhig ging der Jäger an der Wölfin vorbei, um auch die anderen beiden Jungen zu töten. So grausam es doch auch war, es machte Rodhri Spaß. Die Welpen fiepten laut, da sie von den Vorgängen aufgeschreckt wurden. Hilflos und blind suchten sie nach dem warmen Fell ihrer Mutter, doch der Rüde kannte kein Erbarmen. Und das verzweifelte Rufen erstarb in nur wenigen Sekunden.

Kaya wollte noch auf ihren Angreifer zu rennen und ihn abhalten die Welpen umzubringen, doch sie schaffte es einfach nicht. Ihre Beine gaben nach und sie fiel einfach wieder hin. Alles war voller Blut und mit Schrecken erkannte sie, dass sie einfach schon zuviel davon verloren hatte. Es war vorbei. Sie hatte versagt.

Rodhri drehte sich zu der jungen Wölfin um. Er betrachtete sie. Eigentlich war sie ja hübsch.

Schade, dachte er.

Doch auch er wollte kein Risiko eingehen. Mit einem kräftigen Biss in die Kehle tötete er auch sie. Er sah sich um, den Geruch von Blut in der Nase. Es war höchste Zeit für ihn zu verschwinden. Schnell verließ er die Höhle.
 

Lexies lief langsam vom Fluss zurück. Sie fühlte sich schon um einiges besser. Kurz vor der Höhle blieb sie aber wie angewurzelt stehen, weil sie etwas roch mit dem sie nicht gerechnet hatte.

BLUT!

Mit aufgerissenen Augen starrte sie auf den Eingang, nicht fähig sich zu bewegen.

„Kaya?“, fragte sie. „KAYA?“

Es kam keine Antwort, also zwang sich die Blaugraue weiterzugehen. Das Erste was sie erblickte war der Körper der jungen Wölfin, die sie bei ihren Jungen gelassen hatte. Sie lag zusammengekrümmt da und in ihren Augen spiegelte sich die Qual des Todes, die sie in ihren letzten Sekunden empfunden haben musste. Doch der Blick der Blaugrauen blieb nicht lange auf der Leiche verweilen. Sie suchte ihre Welpen und als sie sie entdeckte, blieb ihr die Luft weg. Es war ein Bild, das sich ihr für immer ins Gedächtnis brennen würde.

„Nein, nein, das ist nicht wahr“, wimmerte sie verzweifelt. „Nein, NEIN!“

Sie zitterte am ganzen Körper, dann hob sie den Kopf und ließ einen langen, tiefen Heuler los.
 

Artus hatte den ganzen Abend über schon so ein seltsames Gefühl gehabt. Endlich war die Versammlung beendet, da hörte er schmerzerfülltes Heulen und er wusste auch von wem. Seine Augen weiteten sich.

"LEXIE!"

Sofort rannte er los und ließ Runa und das Rudel hinter sich. Er rannte so schnell er konnte, doch als er bei seiner Gefährtin ankam. Erstarrte er vor Entsetzen. Vor ihm befand sich ein schreckliches Blutbad und das Schlimmste: Seine Jungen waren die Leichen!

"...Nein...,", stammelte er, "was ist hier nur passiert.....?"

Die Abtrünnige lag nur da und hielt die Jungen zwischen ihren Pfoten, als wollte sie sie wärmen. Dass ihr Gefährte die Höhle betrat, merkte sie nicht einmal. Alles um sie herum schien bedeutungslos. Sie wollte nur noch sterben und dann bei ihren Kleinen sein, die sie kaum hatte kennen lernen dürfen.

„Ich bin daran schuld“, stammelte Lexie abwesend zu sich selbst. „Ich hab euch alleine gelassen.“

Artus ging auf seine Gefährtin zu. Sein Blick war starr.

Sanft sagte er zu ihr: "Nein, wenn jemand schuld ist, dann ich."

Traurig schmiegte er sich an sie. Nicht in der Lage auch nur irgendein Wort zu sagen.

Ein Schatten legte sich über Ihre Augen, als sie drohend antwortete: „Lass mich!“

Sie wusste nicht warum sie es sagte. Sie war einfach zu durcheinander. Kein klarer Gedanke wollte mehr in ihren Kopf.

„Du hast Recht, du hättest mich nicht alleine lassen dürfen. Du bist an allem Schuld!“

Dass ihre Worte unfair waren, begriff sie, aber die Wut und die Trauer überwältigten die junge Magierin. Sie hatte selbst gesagt, dass er gehen sollte. Er trug keine Schuld und doch war es so einfach alles auf ihn abzuschieben.

Lexies Worte erschütterten Artus. Damit hatte er nicht gerechnet. Gut zum einem hatte sie ja recht, aber es auf so direktem Wege gesagt zu bekommen war schon sehr hart für ihn.

Er wusste nicht, wie er reagieren sollte und stammelte nur: "Es tut mir so leid.... wenn ich doch nur...."

„Halt dein dummes Maul! Das bringt sie auch nicht zurück“, knurrte Blaugraue und sah Artus mir irrem Blick an.

In diesem Moment betrat Runa die Höhle und war sichtlich erschüttert. Sie ging auf Kaya zu und stupste sie zärtlich an.

„Viel zu früh“, flüsterte sie traurig, dann sah sie wieder zu den beiden anderen Wölfen und wollte gerade etwas sagen, als die blaugraue Wölfin ihr dazwischen fuhr.

„Komm jetzt nicht mit tut mir leid. Das will ich nicht hören. Dir sind wir doch alle egal.“

Runa schwieg.

Langsam erwachte Artus aus seiner Trance. Dass seine Gefährtin Runa beschuldigte, ging nun doch etwas zu weit.

Er begann zu sprechen: "Hör auf, Runa kann nun wirklich nichts dafür. Und überhaupt, DU warst die Jenige, die HIER bleiben wollte!"

In Artus Stimme lag ein Hauch von Zorn.

Die Blaugraue stand nun auf und zog drohend die Lefzen hoch: „Du hättest mich trächtig auf eine Reise ins Ungewisse mitgenommen. IST DAS BESSER?“

Sie zitterte vor Wut. Eigentlich wusste sie selbst nicht mehr was sie da tat.

Der Schwarze war der Einzige, der immer zu ihr stand, und was machte sie mit ihm?

Wegen ihr war er im Rudel geblieben. Sie konnte in diesem Moment nur sich selbst hassen. Ohne ein weiteres Wort ging sie an Artus vorbei und verließ die Höhle. Wohin wusste sie nicht, aber sie musste einfach raus. Weg von dem schrecklichen Ort, in dem die Leichen ihrer Welpen lagen.
 

Runa starrte Lexie nach und wandte sich dann an Artus: „Gibt ihr Zeit. Es ist nicht leicht zu verkraften. Nicht für sie und nicht für dich.“

Der Rüde sah zu der Gelben: "Pass bitte auf sie auf. Gib ihr eine Höhle weit weg von hier und stell ihr einen starken Rüden zur Seite...."

„Was hast du vor, Artus?“, meinte die Anführerin mit fragendem Blick.

"Ich gehe! Ich muss den Mörder meiner Kinder finden!"

„Ihr dummen Wölfe, mit eurer dummen Rache. Wann werdet ihr lernen, dass es die, die ihr verloren habt, nicht zurückbringt? Du wirst dich nicht besser fühlen, wenn du den Mörder deiner Welpen getötet hast. Im Gegenteil. Es wird dich auffressen. Natürlich werde ich tun, um was du mich gebeten hast. Ihr wird es hier gut gehen“, meinte die gelbe Wölfin.

"Du verstehst das nicht, ich weiß genau, was es heißt jemanden zu verlieren. In meinem Leben habe ich schon viele sterben sehen, ob Familie, Freunde, oder Feinde. Es ist mir egal, welche Meinung du von mir hast oder was du denkst. Aber ich weiß, dass Wölfe, die wehrlose Welpen und Fähen töten, nicht zurückschrecken noch grausameres zu tun. Auch wenn das hier schon ziemlich grausam ist..."

Er kehrte Runa den Rücken zu. "Lexie ist hier gut aufgehoben und sehen will sie mich sowieso nicht. Pass bitte auf sie auf, das ist alles um was ich dich bitte."

Dann machte er sich auf dem Weg der fremden Spur zu folgen, die sich von seiner Höhle entfernte.

„Du weißt nicht wovon du da sprichst“, rief Runa ihm hinter, doch wahrscheinlich hatte er diese Worte nicht einmal mehr gehört.

„Lexie braucht dich doch jetzt mehr als jemals zuvor“, fügte die gelbe Wölfin noch leise hinzu, dann ging sie um die blaugraue Wölfin zu suchen.
 

Rodhri rannte so schnell er konnte, als er den Ruf eines Wolfes hörte. Vermutlich wurde der Überfall gerade entdeckt. Er war sich darüber bewusst, dass diese Aktion ungeplant war und eigentlich gar nicht hätte stattfinden dürfen. Er wurde langsamer und hielt schließlich an. Er sah auf den Bach. Kristallklares Wasser. Genau das war er jetzt brauche. Er musste sich das Blut vom Fell waschen. Zum Glück war es nicht all zu viel. Als er damit fertig war, hielt er einen Moment inne. Er war zwar wieder auf der anderen Seite der Grenze, dennoch konnte es gut möglich sein, dass sie ihm folgten. Er musste schnellstmöglich zu seinen Leuten zurück. Die Sache aber würde er verschweigen.
 

Nimrod streifte gerade um das Revier von Runas Rudel. Vor kurzem hatte er ein erschreckendes Heulen gehört, das ihm durch Mark und Bein gegangen war. Doch jetzt schien alles ruhig und er entschloss sich zurückzukehren. Er fand sie hatten jetzt lange genug gewartet. Die Zeit Lexie zu holen war gekommen. Länger wollte er nicht warten und er würde gleich mit Akira sprechen, um einen Zeitpunkt für den Angriff festzulegen. Von weiten sah Nimrod die Jägerin auf sich zu laufen, also legte er einen Zahn zu und kam knapp vor ihr zum Stehen.

„Akira, gut das du hier bist. Ich wollte sowieso mit dir reden“, meinte der Graue.

"Ich auch mit dir... aber ich glaube, es wird das gleiche Thema sein, also schieß los!"

„Wir sollten endlich angreifen“, meinte der Jäger darauf. „Wir warten schon viel zu lange. Ich denke ein offener Angriff wäre zu riskant, also sollten wir versuchen uns ins Lager zu schleichen, Lexie zu packen und wieder zu verschwinden. Wir kennen jetzt die Abläufe im Rudel und es sollte möglich sein. Ich möchte ungern unsere jungen Jäger in einen Kampf schicken, der schwer zu gewinnen sein wird. Grenzrudel sind sehr gefährlich, auch wenn wir so viele sind. Was meinst du dazu?“

"Du hast Recht, es wird Zeit. Dieses Rudel ist das Einzige hier in der Nähe und es wird nicht leicht, aber Nimrod", Akira wirkte verwirrt, "hast du diesen entsetzlichen Schrei auch eben gehört...? Es hörte sich so... herzzerreißend an...."

„War nicht zu überhören“, erwiderte der Graue. „Es muss uns nicht kümmern. Wer weiß, vielleicht ist es auch ein Vorteil für uns. Wir sollten das Rudel zusammentrommeln und uns bereit machen.“

Vielleicht klang es kalt, aber der graue Jäger wollte sich nicht für die Probleme der Wilden interessieren. Sie waren das was er jagte und Mitleid fand er nicht angebracht, auch wenn er sich selbst eingestehen musste, dass dieses Heulen ihn wirklich nah gegangen war.

Akira hielt inne: "Du verstehst nicht, was ich meine..“, Akira sah ernst zu dem Rüden. "Dieses Rudel ist das Einzige wilde Rudel in der Gegend. Was ist, wenn sie sich gegenseitig abschlachten? Oder, wenn einer von Rodhris Leuten....? Ich traue ihnen alles zu. Du hast Recht, wir sollten sie alle sofort zusammenrufen."

„Wenn sie sich gegenseitig abschlachten, dann wäre das nur gut für uns“, grinste Nimrod.

Das Rhodri wirklich so dreist wäre und auf eigene Faust irgendetwas unternahm, konnte er sich nicht vorstellen. Er mochte den Wolf nicht, aber so weit ging sein Misstrauen nun auch nicht. Würde das rauskommen, dass er einen Wolf mit höherem Rang hinterging, würde er seine Karriere als Jäger sofort vergessen können. Nimrod hätte sogar das Recht ihn auf der Stelle zu töten. Keiner würde ihm einen Vorwurf machen. Der Graue ging stolz an der Jägerin vorbei und machte sich zum Lager der Jäger auf.
 

Artus betrachtete die beiden Wölfe aus der Ferne, doch er war nah genug um ihr Gespräch mit anzuhören. Er kannte die Zwei nur allzu gut und was er da erfuhr beunruhigte ihn zutiefst. Zum Glück trug der Wind seinen Geruch weit hinfort. Er beobachtete wie sich der Rüde davon machte. Die Wölfin hielt noch kurz inne und sagte etwas zu dem Grauen, dann folgte sie ihm. Der Schwarze verstand nicht was, doch er machte sich unverzüglich auf dem Weg. Er musste es unbedingt Runa berichten. Zum Glück war er noch nicht so weit gelaufen und er kannte die Geheimgänge an der Grenze. Er würde bald wieder beim Rudel sein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  hundefrau
2010-08-06T19:20:58+00:00 06.08.2010 21:20
Gott, wie traurig ;__;
Schade, dass Kaya und die Welpen gestorben sind... ich mochte Kaya...
Nimrod kann Rhodri nicht einschätzen o__o
Rhodri ist so böse...
Ich bin gespannt, wie es weitergeht x3


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