Magierblut von Runenwölfin ================================================================================ Kapitel 1: Die Jäger -------------------- „Was? NEIN, das kannst du vergessen“, rief der graue Wolf laut. „Nun beruhig dich doch, Nim“, meinte sein Kumpel Carth. „Ich kann nichts dafür. Diese Anweisung kommt von ganz oben.“ Nimrod knurrte ungehalten und dreht sich wütend von dem roten Wolf weg. „Und wer?“, fragte er schließlich. Der jüngere Wolf zögerte kurz, weil er wusste, dass die Antwort seinem Freund gar nicht gefallen würde. „Sie heißt Akira.“ „Das ist nicht dein Ernst?“, kam es vom Grauen. „Doch.“ „Eine Wölfin? Das ist doch lächerlich. Du sagtest eine Ordenswölfin ist abtrünnig geworden? Ich glaube kaum, dass mir diese Akira da helfen könnte. Außerdem weißt du ja, ich arbeite immer alleine.“ In Carth Gesicht war zu erkennen, dass er diese Diskussion leid war: „Sie ist wirklich gut und es ist ja nicht so, als ob du eine Wahl hättest.“ Nimrod setzte eine ausdruckslose Miene auf und blickte sein Gegenüber an: „Tut mir leid, Carth. Du bist wirklich nicht dafür verantwortlich. Wann werde ich sie treffen und mehr über die Mission erfahren?“ „Sicherlich ist sie schon hier in der Jägergilde. Ich kann sie gerne für dich suchen und herbringen.“ Der graue Wolf nickte: „Mach das.“ Der Rote hüpfte sofort los und begann sich im Lager umzuschauen. Nimrod sah ihn nachdenklich hinterher. Er war auch einmal so gewesen, wie der junge Carth, doch die Zeit als Jungwolf schien ihm so, als wäre sie schon sehr, sehr lange vorbei. Seither hatte er verbissen gegen Wilde gekämpft, aber oft fragte er sich, ob das Leben nicht noch einen anderen Inhalt haben sollte. Eine Familie zu gründen, konnte er sich nicht vorstellen, auch wenn er sich das manchmal wünschte. Er verstand nicht, warum er plötzlich eine Jagdpartnerin haben sollte, aber er würde sich dem Willen des Ordens beugen müssen. Er verbrachte nie viele Zeit im Lager der Jäger und deswegen stand seine Höhle fast das ganze Jahr leer. Nimrod nahm weder Schüler an, noch beteiligte er sich daran Junge zu zeugen, die dann zu Jägern ausgebildet werden konnten. Die meisten in der Gilde waren skrupellose Zeitgenossen. Nimrod war nur skrupellos, wenn es darum ging Wilde zu fangen, aber sonst wollte er einfach von den Anderen in Ruhe gelassen werden. Einzig Carth mochte er. Der Graue beobachtete die Schneeflocken, die vom Himmel fielen. Im Revier des Ordens gab es nie viel Schnee und er war davon überzeugt, dass die Magier des Ordens dafür sorgten. Hoher Schnee behinderte nur die Jäger und Nahrungssucher und damit das nicht geschah, hielt Magie den Winter vom Revier des Ordens etwas zurück. Außerhalb würde wahrscheinlich die ganze Welt ein Meer aus Weiß sein und das erschwerte die Suche nach einer entflohenen Ordenswölfin noch mehr. Dann ging sein Blick zu dem riesigen Gebilde, dass hoch über alles hinausragte: Das Magierschloss. Es sah aus wie Eiszapfen, die aus der Erde wuchsen und glänzte in der Sonne wie reine Diamanten. Immer wieder fragte sich er, wie es errichtet worden war, aber die Antwort konnte nicht klarer sein: natürlich durch Magie. Nimrod dachte an seine Eltern und seine fünf Geschwister, die in dem Schloss lebten. Schon lange hatte er sie nicht mehr besucht und er würde es wohl nie wieder tun, weil er sie verabscheute. Als Einziger der Familie hatte er die Fähigkeit der Magie nicht geerbt, also sah er keinen Grund weshalb er noch etwas mit ihnen zu tun haben sollte. „Wo bleiben die Beiden nur?“, fragte er sich und versuchte seine Erinnerung, an seine Familie zu verdrängen. Nachdenklich blickte Akira in den Himmel. Langsam und leise fielen die Schneeflocken herab. Ihre Gedanken drehten sich nur um ein Thema: Ihr Jagdpartner! Akira war von Anfang an zu einer Jägerin ausgebildet worden. Mit Magie hatte sie nichts am Hut, nur wenn sie die Wilden jagen konnte, da liebte sie die Magie. Sie genoss es Verräter zu stellen und dem Orden zu übergeben. Ihr war es egal, ob alleine oder im Team. Sie machte ihre Arbeit gewissenhaft und gründlich. Bisher hatte sie jeden Auftrag zur vollsten Zufriedenheit des Ordens erfüllt. Gelassen sah sie dem Spiel der Flocken zu, die sanft und leise auf die Erde vielen. Oft fragte sie sich, ob sie und ihre Vorlieben normal waren. Es gab nur wenige Fähen unter den Jägern. Nur die Besten schaffen es aufgenommen zu werden. Die anderen Wölfinnen wurden zu Magiern ausgebildet oder sie endeten als Gebärmaschinen für Jägernachwuchs, wenn sie keine Magierkräfte besaßen. Ein hartes Schicksal, doch auf dieser Welt war alles hart. Akira hatte es geschafft sich durchzusetzen. Sie war stolz auf sich, denn ihr Vater und ihre Brüder waren hoch angesehen Jäger, nur ihre Mutter gehörte zu den Magiern. Doch Akira wurde jäh aus ihren Gedanken gerissen, als plötzlich ein aufgeregter Jungwolf vor ihr stand. Sie kannte ihn, es war Carth, der Sohn eines Jägers. Akira blickte zu ihm und sagte sanft, aber bestimmt: "Was ist los? Warum bist du so aufgebracht?" Carth antwortete im aufgeregten Tonfall: „Akira, Meisterin. Ihr sollt schnell zu eurem neuen Partner Nimrod kommen! Er erwartet euch schon!" Akira blickte in Carths strahlende Augen. Sie sah wie sie vor Vorfreude glänzten. Ach kleiner Wolf, noch weißt du nichts von der Grausamkeit des Lebens, du bist ja noch in der Ausbildung, dachte sie. "Nimrod?" antwortete Akira nur. "Ja, genau der!", entgegnete der rote Wolf. "Er soll also mein neuer Partner werden...?" Sie kannte Nimrod nur von Reden her. Es hieß er wäre ein guter Jäger, aber nicht ein Wolf der gerne Gesellschaft um sich hat. Er blieb lieber alleine. Das waren ja gute Aussichten. Ihr war es egal, ob alleine oder mehr Jäger, Hauptsache die anderen waren teamfähig. Dies wird wohl bei diesem Nimrod nicht der Fall sein..., schade, ich bin nun schon lange alleine herumgezogen, aber jetzt wäre etwas Gesellschaft nicht schlecht, ging es der grauen Wölfin durch den Kopf. "Meisterin?" Sie wurde vom kleinen Carth aus ihren Gedanken aufgeschreckt. "Können wir gehen?" "Sicher doch", antwortete sie. Im Grunde hatte Akira sich schon mit der Tatsache abgefunden, da sie sich ohnehin immer der Situation anpassen konnte. Der Rote lief eilig davon. Dieser Jungspund, dachte die Jägerin. Sie hatte es nicht eilig. Sie wusste, dass in der Richtung, in die Carth lief eine meistens unbewohnte Höhle war, da der Jäger, dem sie gehörte sich selten zu Hause befand. Sie gehört Nimrod. Dunkel konnte sie sich an ihn erinnern. Sie hatte ihn schon einmal getroffen. Er war älter als sie. Damals hatte sie sich noch in der Ausbildung befunden und ihn einerseits bewundert, aber andererseits verachtet. Gerüchten zufolge, dachte er nicht gut über Fähen. Ihr Magen zog sich zusammen. Es grauste ihr schon vor den nächsten Auftrag. Mulmig bog sie um die Kurve hinter der sich die Höhle verbarg. Unruhig lief Nimrod vor seiner Behausung hin und her. Er hatte nie viel von Jägerinnen gehalten. Fähen waren kleiner und nicht so kräftig wie Rüden. Gut, vielleicht sie sind manchmal ziemlich flink, aber ansonsten einem Rüden in jeder Disziplin unterlegen, ging es ihm durch den Kopf. Für die Magierjagd brauchte man einfach Kraft. Diesen Vorteil hatten die Wilden meistens nicht, weil sie sich zu sehr auf ihre Magie verließen. Besonders Wilde, die nicht vom Magierorden ausgebildet worden waren, konnten meistens nicht wirklich mit ihrer Magie umgehen und waren deswegen mit ein paar Tricks ganz leicht von den kräftigen Jägern zu überrumpelt. Die Abtrünnige würde natürlich nicht so leicht zu knacken sein. Plötzlich rannte Carth auf Nimrod zu. „Wo ist sie?“, brummte Nimrod. „Oh, ich bin wohl etwas schnell gelaufen“, meinte Carth und konnte vor Aufregung kaum auf der Stelle stehen. Neugierig sah der ältere Jäger auf die Stelle, um die gleich seine zukünftige Jagdpartnerin biegen würde. Akira trat langsam um die Kurve. Nimrod stockte kurz der Atem. „Verdammt, sie ist hübsch“, sagte er leise zu sich. Ihm wäre es lieber gewesen eine nicht so anziehende Jagdpartnerin zu haben. Das würde die Sache nur noch komplizierter machen. Akiras Gesichtsausdruck verriet, dass sie genauso begeistert war wie er von Ihrem neuen Partner. „War Carth zu schnell für dich?“ fragte Nimrod kalt. „Wenn du meine Partnerin sein willst, dann musst du schon mehr können.“ Der graue Wolf wusste wie unfair das klang, aber er wollte ihr gleich zeigen woran sie war. Ihr hübsches Gesicht nutzte ihr da auch nichts. Akira sah in Nimrods Augen und lächelte frech. "Keine Sorge, Carth war nicht zu schnell. Aber für gewöhnlich laufe ich Rüden nicht hinterher. Auch wenn sie noch so jung sind!“ Carth wurde ganz heiß bei diesen Worten, denn sie machten ihn verlegen. Nimrod sah sie abschätzend an, antwortete aber besser nichts, denn dann wäre sie sicher noch mehr verärgert und würde ihn die ganze Reise nerven. Ohne sie weiter zu beachten, wendete er sich an den roten Wolf, der verwirrt drein blickte, als wollte er damit sagen, dass Nimrod es schon gleich mit seinem ersten Satz versaut hatte. Aber Carth hätte das gleich klar sein müssen. Nimrod konnte mit anderen Wölfen einfach nicht umgehen und begegnete ihnen meistens mit Unhöflichkeit. „Also was ist unser genauer Auftrag? Ich will das so schnell wie möglich hinter mich bringen“, sagte der graue Wolf. Man konnte regelrecht beobachten, wie es Carth aus den Gedanken riss: „Vor zweieinhalb Tagen ist eine Ordenswölfin namens Lexie vom Orden geflohen. Euer Auftrag wird es sein sie zurückzubringen. Und zwar lebend. Sie ist eine voll ausgebildete Heilerin, was aber nicht heißt, dass sie nicht auch andere Magie beherrscht. Der Gildenmeister meinte, ihr sollt sehr vorsichtig sein. Sie ist eigentlich eine sehr friedliche Wölfin, die das kämpfen nicht sonderlich mag, aber in den Händen von anderen Wilden wäre sie eine mächtige Waffe.“ "In welche Richtung ist sie verschwunden?" Akiras Worte waren bestimmend. „Also es ist nicht ganz sicher wohin sie gegangen ist. Ihre Flucht wurde zu spät bemerkt und bei dem Schnee, der gefallen ist, war ihre Spur kaum zu verfolgen. Das Revier hat sie im Westen verlassen und wird wahrscheinlich auch in diese Richtung weitergelaufen sein.“ Nimrod dreht sich nach Westen: „Dort fangen wir an. Hast du noch weitere Fragen, Akira?“ Die Wölfin sah in Nimrods Augen. Sie wirkten kalt und unnahbar. "Nein ich habe keine Fragen mehr, ich denke wir sollten uns auf den Weg machen. Je schneller wir sind, desto schneller haben wir sie wieder!" Nimrod konnte es nicht leiden, wenn ihn jemand in die Augen sah, aber er ließ sich nichts anmerken und starrte kalt zurück. Akira setzte sich flink in Bewegung. Mit ihrem schlanken Körper wirkte sie elegant, strahlte aber auch eine gewisse Kraft aus. Sie war froh wieder einen Auftrag erhalten zu haben. Zielstrebig übernahm sie die Anführung der Mission, auch wenn es Nimrod wohl nicht gefallen würde, aber sie wollte aufbrechen ohne Verzögerungen. Der Graue blickte zu Carth herüber und sagte zu dem roten Wolf: „Weiber! Pass auch meine Höhle auf, solange ich weg bin, Kleiner.“ „Wie immer, Boss“, lachte Carth. Nimrod lief hinter Akira her. Die Erwartung auf die Jagd ließ ihn ganz kribblig werden. Eine Ordenswölfin war eine wirkliche Herausforderung und das reizte ihn umso mehr. Ein Grinsen konnte er sich nicht verkneifen. Diese Lexie würde ihm nicht entkommen und da konnte sie eine noch so starke Magierin sein. Nur zu schade, dass er sie lebend zurückbringen musste. Der Todesbiss war doch immer das Schönste an der ganzen Sache. Nimrod liebte den Ausdruck in den Augen der Wilden, wenn sie in der Stunde ihres Todes erkannten, dass sie gegen einen Nichtmagier verloren hatten. Aber gut, er würde sich damit zufrieden geben, Lexie zu fangen und zum Orden zurückzubringen. Sicher erwartete sie als Strafe der Tod. Akira trottete langsam voran. Der Schnee fiel leise auf ihr silbergraues Fell. Sie freute sich schon auf die Jagd. Sie wusste, dass es eigentlich grausam war, wie der Orden diese Wölfe behandelte, aber ihr war auch klar, dass alle die so dachten ebenfalls gejagt wurden. Im Grunde hatte Akira nichts gegen die Wilden, aber sie hatte gelernt, dass man sich im Leben beweisen musste und es war nun mal ihr Job und sie liebte selbigen, auch wenn es ein blutiges Geschäft war. Nach einer Weile drehte sie sich kurz um. Nimrod folgte ihr schweigsam. Akira fragte sich, warum nur seine Augen so kalt waren. Was hatte dieser Wolf nur erlebt, dass er so abweisend war? Akira gab jedoch niemals so schnell auf und versuchte einen ersten Annäherungsversuch: "Du bist also der berühmte Nimrod? Ich habe schon einiges von dir gehört... dein Todesbiss ist legendär. So manch Wilder ist schon so um sein Leben gekommen." „Ach, die anderen Jäger übertreiben“, meinte der Graue bescheiden, obwohl er wusste, dass sie Recht hatten. Er machte seinen Job gut, aber er kannte auch den Grund dafür. Für viele Jäger war es eben nur ein Job. Für ihn gab es nichts anderes. Schon sehr lange strebte er nur noch danach alle Wilde von der Erde zu fegen. Nimrod schnupperte auf dem Boden, auf der Suche nach einer Spur der Abtrünnigen, aber er konnte, wie erwartet, überhaupt nichts riechen. Dann ging er zu den Bäumen und überprüfte diese. „Hier könnte sie vorbei gekommen sein“, sagte er schließlich, als er etwas witterte. „Natürlich könnte es auch ein Nahrungssucher gewesen sein, obwohl die um diese Zeit mehr im Osten des Gebietes jagen. Sie wird wohl tatsächlich in den Westen geflohen sein.“ "Ich denke wir sollten in diese Richtung wandern!", meinte Akira. „Dort beginnt der große Finsterwald, der sich in den Norden zieht. Es ist wohl am wahrscheinlichsten, dass sie den Schutz der Bäume suchen wird." Akira wusste, dass sie einen ziemlich rechthaberischen Tonfall gewählt hatte, aber sie war schon so vorfreudig, dass sie nicht darauf achtete. „Und du weißt auch sicher was das bedeutet?“, meinte Nimrod. „Sie läuft direkt auf die Grenzen zu. Wenn sie diese überschreitet, dann wird es nicht mehr so leicht sein, sie zu fangen.“ Er war nur einmal hinter den Grenzen gewesen und dachte mir Schrecken daran. Dort lebten große Rudel von Wilden. Zum Glück bekämpften sie sich alle gegenseitig, denn wenn sie sich zusammenschließen würden, wäre das für den Orden eine ziemliche Bedrohung, trotz das die Wilden meist schlecht ausgebildet waren. Kaum ein Jäger traute sich in diese Gebiete und die, die es wagten, kam oft nicht lebend zurück. Damals war Nimrod noch ein Schüler gewesen und sein Mentor und er mussten wegen eines Auftrages kurz die Grenze überschreiten. Sein Mentor kam nie wieder zurück. Er wurde vor den Augen seines Schülers getötet, aber Nimrod hatte weiter gekämpft und den Wilden erledigt, wegen dem sie gekommen waren. Anschließend hatte er mit viel Glück fliehen können. Nimrod versuchte die Erinnerung daran bei Seite zu schieben und ging weiter. „Wir müssen uns beeilen“, sagte er entschlossen. „Sie darf uns nicht entwischen.“ "Ja, du hast Recht! Wir müssen sie noch vor den Grenzen einfangen. Allerdings leben in den Wäldern auch schon sehr viele Wilde. Aber so weit ich weiß, zerschlug einer der Jägertrupps ein noch junges Rudel. Alle wurden getötet. Auch wenn ihr Anführer eine harte Nuss gewesen war. Trotz seines Alters und der Tatsache, dass er ein Wilder war, hat er sich tapfer geschlagen. Es würde mich auch nicht wundern, wenn er überlebt hätte. Man weiß nie zu was diese Biester fähig sind!" In Akiras Stimme lag Kälte. Ihr Tonfall hatte sich umgewandelt in den Tonfall einer eiskalten, unberechenbaren Jägerin, die keine Rücksicht auf Verluste nahm. In diesem Moment strahlte sie eine eisige Stärke aus. Akira schien sehr gut über die verschiedenen Gebiete bescheid zu wissen, was Nimrod klar machte, dass sie eine gute Ausbildung genossen haben musste. Sicher war ihr Mentor einer der höheren Jäger gewesen. Da der Graue sich kaum mit den anderen Jägern beschäftigte, hatte er das wohl nicht mitbekommen. Die meisten Jäger erzählten ihm auch nicht viel, weil sie Angst vor ihm hatten, und Carth teilte ihm solche Unwichtigkeiten nicht mit, da der rote Wolf wusste, dass ihn nur die wirklich bedeutenden Sachen interessierten. Vielleicht würde die Wölfin ihm doch nicht so ein Klotz am Bein sein, wie er gedacht hatte. „Es kommt wohl darauf an, wie gründlich die Jäger waren, die diesen Job erledigt haben. Falls er überlebt haben sollte und wir auf ihn treffen, dann hat er keine zweites Mal solch ein Glück. Trotzdem stimmt es. Die Wälder sind sehr gefährlich, weil sich die Wilden dort am besten verstecken können. Doch müssen wir den direkten Weg durch den Wald nehmen, wenn wir die Abtrünnige einholen wollen.“ "Richtig." Die Wölfin wusste, dass dieser Job nicht leicht werden würde. "Aber sie wissen nicht, dass wir Jäger sind... solange wir uns unauffällig verhalten. Wenn wir so tun, als ob wir ebenfalls auf der Flucht wären, dann wird es leichter. Vielleicht helfen sie uns sogar?! Wilde haben einen großen Zusammenhalt untereinander. Aber recht viel mehr weiß ich leider auch nicht über sie. Also über ihr soziales Leben und wie sie Fremde erkennen, ob sie nun auf ihrer Seite sind oder nicht." Nimrod sah zu Akira: „Unterschätze die Wilden nicht. Es gibt einige unter ihnen, die werden wissen, dass wir Jäger sind. Wir können nur hoffen nicht auf Solche zu treffen. Die Wilden leben in ganz normalen Rudeln. Meistens sind die Alphas, die mit der stärksten Magie und dann natürlich auch die gefährlichsten. Aber ganz ohne die Hilfe der Wilden werden wir die Spur der Abtrünnigen kaum verfolgen können, deswegen ist es wirklich eine gute Strategie sich als Flüchtlinge auszugeben. Trotzdem sollten wir wachsam sein.“ Der graue Wolf drehte sich um und sie setzen ihren Weg fort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)