Orthogonalität am Beispel des virilen Objekts von abgemeldet (Herr Branner und ich) ================================================================================ Just Sex. --------- Mein erster, fester Freund war siebenundzwanzig Jahre alt, als ich sechzehn war. Er war mein Lehrer auf dem Gymnasium im Grundkurs Mathe der elften Klasse. Mein Mathelehrer hieß Marc Branner, er hatte an der Ruhruniversität Mathematik auf Lehramt studiert, weil er nicht wusste, was er sonst mit seiner ganzen Freizeit anfangen hätte sollen. Denn mein erster Freund, der elf Jahre älter war als ich, hatte von seinem Großvater irgendwann mal so unfassbar viel Geld geerbt (was eigentlich gar nicht so viel war, nur in meinen unerfahrenen Augen), dass er ziemlich locker von den monatlichen Zinsen leben konnte. Er konnte sogar die Diebstahlversicherung für seinen blauen Lotus Esprit mit den Zinsen mit bezahlen, und das Geld, welches er zusätzlich beim Lehrersein verdiente, das kam auf die Millionen vom Erbe drauf. Kurz gesagt, mein siebenundzwanzig jähriger Freund war stinkend reich. Das jedoch fand ich erst raus, nachdem ich mich ihm vollkommen hingegeben hatte. Denn verliebt war ich von Anfang an gewesen. Und das, obwohl ich ihn gar nicht gekannt hatte. Ich wusste so wirklich nichts über ihn, Marc war wie ein verschlossenes Buch gewesen, welches man einfach nicht öffnen konnte. Er war nicht zu lesen. Und es schien so, als wüsste nur ein einziger Mensch auf der ganzen Welt, wie er wirklich war. Deshalb ging ich am Morgen des sechsundzwanzigsten Dezembers, als er noch schlief, an sein Handy und schrieb mir Nils Telefonnummer ab. Er erschien mir auf eine merkwürdige Art vertrauenswürdig und ich hatte dieses intuitive Gefühl, dass die Nummer mir irgendwann mal nützlich sein würde. Als ich fertig war, beugte ich mich vorsichtig über Marcs schlafenden Körper und legte das Handy zurück neben seinen Wecker, dessen LED-Leuchten 8:13 anzeigten. Gerade, als ich mich zurück lehnen wollte, fing mein Telefon an, zu vibrieren und kurz später schrie Ben Kowalewicz aus seinem Lautsprecher. Marc zuckte, dann drehte er sich halb zu mir um, sah mich verschlafen an, dann das Handy und ließ dann seufzend den Kopf in das schwarze Kissen fallen. Ich seufzte auch, drehte mich um, mit dem Rücken zu ihm und nahm das Gespräch an. Es war meine Mutter. „Hm“, machte ich leise und sie grinste so breit, dass ich es hören konnte. Wie peinlich war das denn? „Guten Morgen mein Schatz!“ sagte sie und ihre Stimme überschlug sich vor spontanen Frohsinn. „Mama“, nuschelte ich und massierte mir genervt die Nasenwurzel. „Na, hast du gut geschlafen?“ Ich konnte unmöglich ihren frechen Unterton überhören und schämte mich für sie. Auch, wenn es sonst keiner mit bekam. „Mama, bitte.“ murmelte ich leise. Doch Marc hörte mich. Seine Hand legte sich in meine Taille und kraulte mich müde. „Hast du auch ein Kondom benutzt, Timmi?“ sagte sie dann, und das reichte mir endgültig. „Mama“, sagte ich scharf und blamiert und presste die Lippen vor Scham und Wut aufeinander „was willst du?“ „Na, dich beglückwünschen!“ antwortete sie ziemlich dreist. Ich schloss genervt seufzend die Augen und war der Welt unglaublich dankbar, dass Marc sie nicht hören konnte. Vielleicht tat ich Gott doch ein klitzekleines bisschen Leid. Vielleicht. Meine Mutter lachte vergnügt auf, dann kam sie zu ihrem eigentlichen Anliegen: „Du, Schatz, ich wollte dir eigentlich sagen, dass wir eine Einladung bekommen haben, über Silvester nach Langeoog zu kommen, zu Oma und Opa.“ „Hm“, entgegnete ich. „Mir ist schon klar, dass du lieber bei deiner Freundin bleiben willst, Timmi, deshalb hab ich Opa auch gesagt, dass ich alleine komme. Ich wollte dir nur Bescheid geben, morgen Vormittag fahr ich los, ich komm am dritten Januar wieder zurück.“ „okay Mama!“ „Es macht dir also nichts aus?“ fragte sie besorgt. Ich schüttelte müde den Kopf, bis ich mich daran erinnerte, dass wir telefonierten und sagte dann leise: „Nein, ist okay, ich komm klar.“ „Gut mein Schatz. Pass bitte auf, dass du gut isst, ja? Bekommst du gutes Essen bei ihr?“ „Hm“, ich seufzte abgespannt „ja, er kann echt gut kochen.“ Ich genoss das kurze Schweigen, bis in meinem müden Kopf ankam, was ich eben gesagt hatte. „Ähm“, räusperte ich mich so hektisch, wie es so früh am morgen unter diesen Strapazen eben ging „ihr Bruder. Ma... Ma... Maries Bruder mein ich. Marc.“ Ich hörte meine Mutter denken. Hoffentlich hatte sie nichts gemerkt. Die Poster von Zac Efron in meinem Zimmer, oh mein Gott, sie war ja nicht wirklich dumm. Hoffentlich war sie nur in Mathe genauso mies wie ich und konnte eins und eins nicht zusammen zählen. „Marie“, meinte sie dann „Ein hübscher Name. Grüß sie mal von mir und sag ihr, dass sie vor mir keine Angst haben braucht!“ „Das wär aber gelogen.“ antwortete ich erleichtert, meine Mutter lachte daraufhin, dann wünschte sie mir noch einen schönen Tag, wir verabschiedeten uns und legten dann auf. Das war knapp. Ich ließ das Handy kraftlos auf den Boden fallen und seufzte genervt, massierte mir die Schläfen und spürte, wie sich Marc zu mir umdrehte; seinen Arm um meinen Körper schlang und mir einige Küsse auf den Hals gab „Maries Bruder Marc, hn?“ Ich brummte unzufrieden, genoss aber seine Berührungen. „Deine Mutter hat keine Ahnung von deinen Vorlieben, aber die ganze Schule weiß es, hm?“ sagte er neckisch, dann fuhr seine Hand an meinem nackten Bauch runter zwischen meine Beine. Jetzt war ich auf einmal gar nicht mehr müde. „Mh“, antwortete ich, als ich die Lippen aufeinander pressen musste, um kein lustvolles Geräusch von mir zu geben. Er küsste weiterhin meinen Hals, als sein Körper näher an meinem heran rutschte, bis kein Platz mehr zwischen uns war und ich seine nackte Errektion mehr als deutlich an meinem Hintern spürte. „Nh“, machte ich, konnte einfach nicht anders, konnte das einfach nicht unterdrücken. Ich sank schnell mein Kinn auf die Brust und presste die Augen zu, als er begann, seine Hand auf und ab zu bewegen. „Noch mal?“ flüsterte er mir ins Ohr. Ich schluckte hart, ließ weiterhin die Augen geschlossen, dann nickte ich befangen. Ich hörte ihn grinsen. Er lehnte sich zurück, öffnete den Schrank, genauso, wie gestern Abend, es raschelte kurz, dann beugte er sich wieder zu mich vor. Er küsste meinen Hals, knabberte an meinem Schlüsselbein und strich mir begehrend über die Brust, den Bauch, meine Beine, die Innenseite meiner Oberschenkel, und die ganze Zeit spürte ich ihn dabei direkt an meinem kleinen Arsch. Und allein das machte mich schon so schrecklich an. Seine Hand legte sich um meinen Kiefer, drückte meinen Kopf hoch, sodass er sich über mich beugen und mich gierig küssen konnte. Seine Zunge schob sich etwas grob in meine Mundhöhle und forderte mich auf, mit ihr zu Tanzen. Und noch immer drückte er seine Hüfte gegen meinen Rücken. Dann ließ er ab, widmete sich wieder meinem Hals, doch schob er seine langen, dünnen Finger dafür in meinen Mund. Feinfühlig spielten sie mit der Zunge, bis er seine Hand weg zog, vorsichtig damit über meine Brust strich, bevor ich sie zwischen den Pobacken spürte. Mein Herz raste, mein Atem ging nervös und mir war total warm. Ich unterdrückte mein Stöhnen wirklich so gut, wie ich nur konnte, doch Marc gab sich auch wirklich alle Mühe der Welt, es mir zu entlocken. Und er gewann. „Nh.. nich“, machte ich und ich spürte sein Lächeln an meinem Hals. „jetzt ists zu spät“, flüsterte er, dann richtete er sich auf, griff mit seinen großen Händen meine schmalen Schultern und drehte mich auf den Bauch. Aufgeregt, nervös und erregt lag ich unter ihm, spürte, wie er sich über mich aufrichtete, ein Bein links, ein Bein rechts von meinen Hüften; und hörte, wie die Kondomverpackung aufgerissen und das Kondom aufgerollt wurde. Der unverkennbare Geruch von Latex und Gleitgel kroch mir in die Nase und aus äußerst komischer Konditionierung heraus machte mich das total an. Als Marc sich zu mir vorbeugte, streckte ich ihm meinen Hintern geradezu willig entgegen. So funktionierte Sex zwischen zwei Männern. Ich spürte sein Atem neben meinem Ohr, sein Herz auf meinem Rücken, seine Füße zwischen meinen Beinen und seine gaaanze Männlichkeit in mir drinnen. Rays Bruder fickte vielleicht meinen, aber ich fickte den Mathelehrer. Oder er mich. Irgendwie. War auch kein besonders toller Zeitpunkt, um darüber nachzudenken. Wirklich nicht. ~*~ Wenn zwei Menschen miteinander geschlafen hatten, behandelten sie einander anders als vorher. Sie berührten sich anders und sahen sich anders an. Das war das maximale Vertrauen, welches sie einander entgegen bringen konnten. Und es war das schönste Gefühl der Welt, welches sie damit erzeugten. Nicht etwa der Höhepunkt des Sex, viel eher die körperlichen und mentalen Berührungen, die sie einander gaben. Die, die ihnen zeigte, dass sie geliebt wurden. Nichts auf der Welt war schöner, als dieses Gefühl. Zu wissen, dass da jemand war, der sich voll auf dich verließ. Der genau wusste, dass du für ihn da warst. Immer. Und wahrscheinlich gab es genau deshalb auch kein schlimmeres Gefühl, als zu wissen, dass dieser Mensch dich hinter ging, an log, betrog und ausnutzte. Dass er dir deine Unschuld raubte und dich von einer gesitteten Notte zum verdorbenen Arschficker gemacht hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)