Late, but not too late von Schmusejacke (Naruto x Hinata) ================================================================================ Kapitel 18: Kapitel 18 ---------------------- Late, but not too late Kapitel 18 Ihren Vorteil konnte Hinata nicht ausbauen, denn durch das Loch in der Wand schien nun ein dünner Lichtstrahl. Dennoch dachte sie nicht daran jetzt wegzulaufen. Nein, ich werde kämpfen! „Kleines“, seufzte Kanaye und schüttelte den Kopf. „Weißt du eigentlich, wie albern du aussiehst? Kannst du nicht ordentlich stehen?“ Sein eiskaltes Lachen dröhnte im Raum, hallte an den Wänden wider. Eine Träne wischte er sich aus dem Augenwinkel. „Du bist putzig“, meinte ich er gehässig und ging nun ebenfalls in Kampfstellung. Mit der Hand deutete er an, dass sie doch endlich ihren ersten Schlag tun sollte. „Ich hau keine kleinen Mädchen!“ „Dann wirst du es bereuen“, antwortete Hinata gelassen und ging im Kopf noch einmal alles genau durch. Mit dem Byakugan durchschaute sie ihn, suchte nach den wichtigsten Chakrapunkten in seinem Körper. Wenn sie die inneren Organe treffen würde, dann wäre es endgültig aus mit ihm. Sie müsste nur ein oder zwei perfekte Treffer setzen. Doch da kamen schon die Zweifel hoch. Er war beinahe zwei Mal so groß und vor allem kräftig wie sie. Ehe sie seine Verteidigung durchbrechen würde, wäre es aus mit ihrem Leben. Dessen war Hinata sich bald vollkommen sicher. Die Augen schloss sie und atmete einmal tief durch. „Ich nehme nicht zurück, was ich gesagt habe. Das ist mein Nindo!“, brüllte sie den Rotschopf an, holte dann auch schon zum ersten Schlag aus. Sie war gewillt zu siegen. Sie durfte jetzt nicht mehr verlieren. „Daneben!“, lachte Kanaye nur als er ihr zur Seite auswich. Rein aus Reflex ging seine Hand jedoch gegen die Stelle, wo sie ihn hatte treffen wollen. Sie berührte ihn nicht, dennoch durchzog ein Schmerz seinen gesamten Körper. Was…? Zu einem kleinen Grinsen rang Hinata sich durch als sie seine Unsicherheit bemerkte. „Ich sagte doch, dass du es bereuen wirst“, warf sie ihm gefühllos an den Kopf und rannte wieder auf ihn zu. In ihren Augen brannte nur noch die Flamme der Rache. Sie wollte sich für all das rächen, was sie ihr angetan hatten. Im ersten Moment war Kanaye ihr ausgeliefert, konnte nur versuchen ihren Schlägen auszuweichen. Sie versuchte anscheinend noch nicht einmal ihn zu treffen. Wenn es schon dermaßen gefährlich war, wenn sie nur an ihm vorbeischlug, wie verheerend sollten erst die Folgen sein, wenn sie einen Treffer landete. Mit einem Mal riss er die Augen auf. Sie wollte ihn anscheinend nicht treffen. Schwächling! Wieder einmal hatte der Hüne damit die Bestätigung, dass sich Frauen keineswegs zu einem Shinobi eigneten. Sie hatten ein zu weiches Herz. Demnach fiel es ihm nun doch einfacher zurückzuschlagen. „Was soll das Gehampel, Kleines? Es bringt dir doch nichts!“, damit holte er schon mit der Faust zum Schlag aus. „Zephyr Ryuu!“ „Was…?“, brachte Hinata noch überrascht über die Lippen, ließ sich dann aber auch schon nach hinten fallen um den Schlag nicht direkt abzukommen. Das würde sie nicht überleben. Ein violetter Schimmer schien die Faust ihres Gegners zu umgeben. Die Luft hielt sie an, sah dann jedoch ihre Chance. Jetzt!, schrie sie ihr Unterbewusstsein förmlich an. Ohne noch darüber nachzudenken, drückte Hinata ihren Zeigefinger gegen den Unterarm, der gerade an ihrem Körper vorbeikam. Erst als Kanaye wüst zu brüllen begann, atmete die junge Frau aus. Es schien geklappt zu haben. „Bringen wir es zu Ende“, murmelte Hinata leise und ließ einen grünen Kreis mit dem YinYang in der Mitte erscheinen. „Hakke Rokujuuyonshou!“ Für Kanaye gab es jetzt keine Chance noch auszuweichen, er war den Schlägen der jungen Frau direkt ausgeliefert. Auch wenn sie noch nicht bei voller Kraft angelangt war, Hinata gab ihr Bestes. Und das sollte für diesen Moment ausreichend sein. Zeitgleich sank sie mit dem Rothaarigen zu Boden, doch nicht aus demselben Grund wie er. Viel eher deshalb, da sie einfach vollkommen außer Atem war. Bei ihrem Cousin sah das alles immer nach einem Kinderspiel aus, er hatte es ihr beigebracht, obwohl es andersherum hätte sein müssen. Dennoch dankte sie ihm dafür. „Schöne Vorstellung“, tönte es wie aus heiterem Himmel aus der anderen Seite des Raumes, ein übertriebener Applaus folgte dieser Aussage. „Nun warte doch, Shino!“, riefen die anderen beiden dem jungen Mann immer und immer wieder nach, doch er dachte nicht daran jetzt auf sie zu warten. Er wollte für diesen Augenblick einfach alleine mit sich selbst sein um die ganze Situation zu verarbeiten. Er wusste nicht, wie es weitergehen sollte. Sie hatten die Spur verloren, sie würden Hinata wohlmöglich nie finden. Er würde sie damit nie wiedersehen können. Leise schluckte er bei diesem Gedanken. Zu anderen Leuten hätte er bestimmt gesagt, dass es doch nicht das Ende wäre, dass das Leben weiterginge. Aber wenn man selbst in dieser misslichen Lage steckte, wollte man so etwas gar nicht erst hören. Mit einem Mal blieb er jedoch stehen, schlug mit der Faust gegen einen Baumstamm. Er wollte seine Gefühle wieder unter Kontrolle bekommen. Es konnte so nicht weitergehen. „Hinata…“, seufzte er leise und blickte auf den Boden vor seinen Füßen. Kopfschüttelnd setzte er sich auf den Ast und zog eine Papierrolle hervor. Shino wünschte sich im Moment nichts sehnlicher als endlich einen kühlen Kopf zu bekommen und geordnet denken zu können. Es fiel ihm schwer auch nur einen Gedanken zu greifen, der sich nicht um das Verschwinden der jungen Frau drehte. Wieso wurde gerade sie entführt? Und wenn es stimmte, wer wollte sie zu seiner Frau machen? Langsam begann er den Bericht an den Hokage zu verfassen. Er wollte es schon längst getan haben, doch durch die Hetzjagd hatte er keine freie Minute dafür entbehren können. Jetzt hatten sie genug Zeit, sie brauchten nicht mehr hetzen. Es würde nur um die Rückkehr ins Dorf gehen. Mit leeren Händen. Wie er nun schrieb, war es den anderen beiden möglich aufzuholen. Die ganze Zeit hatten sie Shino nachgesetzt, sogar das Reden eingestellt, damit sie ihn nicht verlieren würden. Sie konnten ihn zwar ansatzweise verstehen, es erging ihnen ja ähnlich, doch brauchte er nun nicht spielen als würde es ihn kalt lassen. Das machte in den Augen der beiden alles nur noch viel schlimmer für ihn. Das würden sie ihm jedoch nicht erzählen wollen. Manchmal war es einfach besser, wenn man über solche Dinge schwieg. Gras würde über diese Sache niemals wachsen, aber man sollte es erst einmal ruhen lassen. Schweigend stellten sich Naruto und Kiba zu den Seiten des Schreibenden auf, Akamaru blieb unter dem Ast stehen und schnüffelte. Es war vielleicht sinnlos, aber vielleicht hatten auch sie einmal Glück. Doch jenes verließ sie in sofern, dass kalte Tropfen auf sie hernieder gingen. Es begann zu regnen. Zum ungünstigsten Zeitpunkt, der ihnen momentan einfallen konnte. Die schon am Boden liegende Stimmung wurde dadurch nur noch mehr gedrückt. Jetzt war alles verloren. Noch war der Regen nicht bis nach Konoha-Gakure gekommen, doch konnte man gut spüren, dass Dinge aufzogen, die alles andere als schön sein würden. Mit einem leisen Seufzen wandte Sasuke sich den Gräbern seiner Eltern ab und schritt langsam zurück. Der Mantel wehte im leichten Morgenwind. Seine Hand lag am linken Oberarm. Dem jungen Mann war bewusst, dass der Verband sicherlich schon rostrot überzogen war, das Blut getrocknet und die Wunde sicherlich nicht die Schönste wäre, aber bisher hatte er sich nicht die Mühe gehabt sie von einem Mediziner anblicken zu lassen. Er ließ es auch von niemand anderem als Sakura machen und wenn jene keine Zeit für ihn hatte, dann musste er eben warten. Und nun mit den Schmerzen leben. Mit langsamen Schritten ging er ins Dorf zurück. Um ihn herum war noch alles ruhig, kein Betrieb auf den Straßen. Der Schock des gestrigen Tages schien noch immer tief zu sitzen. Sie standen wieder einmal weit oben auf der Abschussliste. Wenn sie wenigstens wüssten, wer der Drahtzieher hinter alle dem war, dann wäre ihnen schon geholfen. Aus den anderen Dörfern war bisher keine Antwort gekommen. Denn wenn Naruto nicht anwesend war, so war es Sasuke, der über diese Sachen in Kenntnis gesetzt wurde. Dennoch gingen ihm ganz andere Dinge in diesen Tagen durch den Kopf. Vor ihm stand der Tag aller Tage und er fühlte sich noch einmal bereit dazu. Am Liebsten würde er alles wieder abblasen, doch das könnte er Sakura nicht antun. Sie würde ihn wohl in der Luft zerreißen. Immerhin hatte sie so viel vorbereitet, sogar schon die Blumen ausgesucht, die Torte bestellt und die Gäste eingeladen. Es gab damit kein Zurück mehr für ihn. Genauso wie bei der Tatsache, dass sie ihm eine Predigt halten würde, wenn er jetzt durch die Tür käme. Sie hätte doch die halbe Nacht auf ihn gewartet, er hätte doch wenigstens eine Nachricht hinterlassen können. Er konnte es bald im Schlaf schon mitsprechen, aber so nervend er es auch fand, dass sie ihn wie ein kleines Kind behandelte, er liebte sie aufrichtig. Und wie er es erwartet hatte, sie schien auf einhundert Meter gegen den Wind fühlen zu können, stand sie schon in der Tür und tippelte mit dem Fuß auf der Schwelle. Die Hände hatte sie in die Seiten gestemmt und blickte ihn nur böse an. „Sasuke Uchiha. Wo hast du wieder gesteckt? Ich habe die halbe Nacht hier auf dich gewartet! Und du hältst es nicht einmal für nötig mir eine Notiz zu hinterlassen! Was soll denn das bitte? Ich habe mir Sorgen um dich gemacht! Kannst du dir das eigentlich vorstellen?!“ Bei der Hälfte hörte er schon nicht mehr zu, hob einfach nur die Hand und hielt ihr die Handfläche vor die Nase. „Red mit der Hand, Sakura“, seufzte er tief und schritt an ihr vorbei ins Haus. Jetzt würde sie erst richtig aufdrehen, aber das war ihm auch gleich. Das Einzige, was er in diesem Moment wollte, war sich hinzulegen und die Augen zu schließen. Er brauchte jetzt seine fünf Minuten Schlaf. In der letzten Zeit hatte er kaum mehr als diese bekommen. Mit weit aufgerissenen Augen stand Sakura noch immer in der Tür, pumpte wie ein Maikäfer. „Sasuke!“, brüllte sie quer durch das kleine Haus, warf die Tür zu, so dass sie bald drohte aus den Angeln zu brechen. Sonst hat er sie noch alle!, wütete sie innerlich. Sie konnte ja verstehen, dass er enttäuscht war, dass sie jetzt erst kam, aber sie wartete manchmal Wochen auf ihn und er ließ nicht einmal einen Brief von sich sehen. Der Hokage bekam immer genug von der ANBU-Gruppe, aber sie, als Verlobte, nicht eine kurze Mitteilung wie es ihm denn ginge. Und jetzt wollte er so weitermachen? Das wollte sie sich nicht bieten lassen. Nicht in diesem Leben und nicht von ihm. „Jetzt hörst du mir mal zu!“, wollte sie gerade beginnen als er sie bei der Hand packte und zu sich zog. „Sei still“, bekam sie noch zu hören ehe er ihre Lippen mit den Seinen versiegelte. Anders war ihr manchmal nicht beizukommen. Langsam ließ Sakura ihre Augen nun auch zufallen, begab sich zu gern in die schützenden Arme ihres Geliebten. Wie lange hatte sie sich danach gesehnt? Natürlich war er die letzte Nacht auch schon zu Hause gewesen, doch bekam sie lediglich einen kurzen Kuss, vielleicht sogar gefühllos. Einfach nur des Kusses wegen, nicht, weil er ihr aufrichtig seine Liebe zeigen wollte. Jetzt fühlte es sich ganz anders an, ihr wurde warm ums Herz. Sasuke… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)