S.o.l.d.i.e.r von Gepo (Der lange Weg zum Ruhm) ================================================================================ 130. Kapitel ------------ Warum... da fragte er warum. Sephiroth unterdrückte sein Seufzen. Was sollte er denn sagen? Das hier war so unerwartet. Unerwartet positiv. Er legte die Arme um Cloud und zog ihn an sich. Er wollte Cloud an seiner Seite. Er wollte ihn bei sich spüren. Aber das konnte er nicht. Wie konnte er seinem Freund sagen, dass er sterben musste für diese neue Welt? Er durfte nicht überleben, egal, wie sehr er es wollte. Wie sollte er das Cloud erklären? Wie erklärte man seinem Freund, dass man sterben musste, weil man ein Monster war? Eines, das nicht existieren durfte? Und wenn der ihn überzeugen wollte, nachdem er das gehört hatte? Überzeugen, dass er kein Monster war, dass er bei ihm bleiben würde – wie damals in Nibelheim – was sollte er sagen? Ihm die Wahrheit sagen, wer seine Mutter getötet hatte? Das wollte er ihm nicht gestehen. Vielleicht sollte er einfach direkt schweigen. Cloud nicht noch näher an sich heran lassen – dann würde es ihn auch nicht so sehr schmerzen, wenn er starb. Wenn er sich selbst tötete. Das musste er für Cloud entscheiden. Er musste ihn schützen. „Ich muss sterben.“, platzte es trotzdem aus ihm heraus, während er Cloud an sich drückte, „Ich bin ein Experiment. Ich bin auch gefährlich. Meine Zellen müssen vernichtet werden, sonst kann man aus mir Monster züchten.“ „Seph?“, Clouds Stimme war dünn, zittrig. „Damals in Nibelheim habe ich dich vor dem Anblick schützen wollen. Meine eigenen Soldaten, deformiert, verwachsen und entstellt, weil man ihnen meine Zellen injiziert hat. Die Klone, geistig und körperlich behindert. Meine Organe, die sie aus mir geschlachtet haben, um sie anderen zu verpflanzen...“, Clouds blaue Augen betrachteten ihn zittrig, „Du sagst, du hast viel vergessen. Dass du nicht weißt, ob du deinen Erinnerungen trauen kannt. Ich hoffe zutiefst, dass du den Anblick vergessen hast. Auch, wenn du dann vielleicht nicht verstehst, dass ich sterben muss... ich möchte als Mensch in deiner Erinnerung bleiben.“ „Ich... erinnere mich nicht...“ Gaia sei Dank. Sephiroth atmete tief durch, beugte sich hinab und setzte einen warmen, weichen, sanften Kuss auf Clouds Lippen. So war es gut. So sollte es sein. „Dann... willst du wirklich... sterben? Durch den Meteor?“, Clouds vorher locker um ihn liegenden Arme festigten ihren Griff, „Aber das will ich nicht! Ich will dich nicht verlieren!“ „Cloud... bitte. Es muss sein und es muss so sein.“, er versuchte seinen Freund durch einen Kuss zu besänftigen, „Aeris will ein Ritual durchführen, um den Meteor aufzuhalten. Das kann ich nicht zulassen.“ „Also tötest du erst sie und danach dich?“, fragte Cloud mit einer plötzlich sehr ruhigen, resoluten Stimme, „Du nimmst mir alle, die ich noch habe? Und ich? Mich lässt du zurück?“ „Dir gebe ich die Welt. Eine friedliche Welt. Eine Welt, in der du glücklich werden kannst. Eine Welt, in der du keine Angst haben musst. Wo du sicher bist.“, Sephiroth strich mit den Daumen über Clouds Wangen, „Ich wünschte auch, ich könnte diese Welt mit dir teilen, aber... das ist leider nicht möglich. Also kann ich dir nur die Welt geben. Ich werde an deiner Seite sein, auch wenn du mich nicht sehen kannst.“ Cloud blieb still, während Tränen seine blauen Augen glänzen ließen. Bestimmt wollte er irgendetwas sagen, aber er schluckte die Worte. Ihm zuliebe. Weil er wusste, dass er an Sephiroths Meinung nichts mehr ändern konnte. Er musste damit leben. Und er würde damit leben. Cloud war stark. Cloud konnte ohne ihn auskommen. Nicht so wie er. Cloud war alles für ihn. Cloud hatte ihm die Welt gezeigt – was Zuneigung und Liebe hieß. Was es hieß, für jemanden da zu sein. Er hatte ihm die Kraft gegeben, nicht mehr alles über sich ergehen zu lassen. Durch ihn war er stark und konnte das Richtige tun. Auch wenn es schwer war. Auch wenn es weh tat. Aber er konnte es, solange Cloud da war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)