Happy School Life von PewPew_Productions (Tengen Toppa Gurren-Lagann Gakuen Adventures) ================================================================================ Kapitel 6: Simon - Bonus-Chapter: "Ich werde nun bestimmt stärker werden!" -------------------------------------------------------------------------- OOC - nur diesmal gleich am Anfang : D Dieses Chapter ist komplett gewidmet und anlässlich ihres 19. Geburtstages geschrieben : D *hust* Der Name des Chapters sagt bereits alles, und wer mich kennt, weiß, wie schwer es mir gefallen ist, dieses Chapter zu schreiben *drop* Aber dennoch, ich bin froh, es endlich geschafft zu haben, und endlich kann ich die normale Story weiter schreiben... Nochmal alles, alles Liebe und Gute zum Geby, 333 Naja, ich wünsche viel Spaß mit diesem Bonus-Chapter : D Greez Wenn man Simon beschreiben wollte, konnte dies auf unterschiedlichen Wegen geschehen. Entweder, man sah den kleinen, fleissigen Jungen in ihm, welcher immer um gute Umgangsformen, Höflichkeit und gute Noten bemüht war. Oder man sah den feigen Schwächling in ihn, der immer allen möglichen Auseinandersetzungen und Kämpfen aus dem Weg ging und alleine im Leben bisher nicht viel erreicht hatte. Simon sah beides und wusste, dass er sich ändern musste. Aber das war nicht so einfach, wenn man schwach und feige war. Denn solch eine Veränderung war nicht so einfach von heut auf morgen zu bewerkstelligen. Immerhin wurden aus Schwächlingen nicht so einfach Helden - das wurde aus ihnen fast nie. Vielleicht lag es daran, dass er schon als kleines Kind seine Eltern verloren hat und seitdem quasi auf sich selbst gestellt ist. Aber viel eher ist es doch, dass es einfach in seinem Naturell lag, dauernd rumzujammern und rumzupfinsen und mit rein gar nichts im Leben zufrieden sein zu können. Das er mit dem Tod seiner Eltern nicht klar kam und sich selbst dauernd die Schuld dafür gab, war eine Sache, die das ganze auch nicht gerade verbesserte. Und dann noch der Umstand, dass keiner seiner Verwandten ihn wirklich bei sich haben wollte. Bis zu seinem 12 Lebensjahr hatte er bei seinem Ururgroßvater gelebt, doch als dieser gestorben war, hatte sich kein anderer Verwandter dazu bereit erklären können, den armen, kleinen jungen Simon bei sich aufzunehmen, und so wurde er hierher geschickt, weit weg von all seinen Verwandten, wo er niemanden stören konnte. Er bekam die Wohnung, die er sich allein mit Boota - dem Maulwurf - teilte, von irgendeinem Opa oder Onkel bezahlt, und von Monat zu Monat schaute auch mal ein Verwandter bei ihm vorbei, aber bei ihnen wohnen durfte Simon nicht - angeblich kein Platz oder kein Geld oder ähnlich schadenfeinige Ausreden. Und so lebte Simon nun also seit seinem 13. Lebensjahr allein in dieser kleinen, müffigen Wohnung, und die einzigste Person, die sich anfangs um ihn gekümmert hatte, war der Schuldirektor gewesen. Doch auch dies hatte aufgehört, als Simon den ebenfalls allein lebenden und aus der direkten Nachbarschaft kommenden Kamina kennen gelernt hatte, welcher ebenfalls noch nicht lange hier gewohnt hatte, allerdings schon nen äußerst üblen Ruf aufzuweisen hatte. Denn der Direktor mochte den neuen Störenfried natürlich nicht, und tat auch alles darum, dass sich Simon nicht mit Kamina abgab, aber es brachte alles nichts. Und durch Kamina wurde Simon auch ein Stückchen stärker - wenn auch nicht sonderlich viel. Und bald war Kamina für ihn sowas wie ein Bruder geworden, und genau so sprach er ihn auch an: Mit Aniki. Mittlerweile war es so, dass Kamina und Boota wirklich die einzigste Familie war, die er hatte, denn auch die Verwandten ließen nicht mittlerweile nicht mehr blicken - was vielleicht auch daran liegen konnte, dass Kamina sie mal angefahren hatte, was das denn sollte, dass sie sich kaum um Simon kümmerten. Seitdem waren sie nicht mehr aufgekreuzt, was die Wahrscheinlichkeit, dass die plötzliche Abwesenheit seiner Verwandten mit Kaminas Ausraster zu tun hatte, auf einen recht hohen prozentualen Betrag stiegen ließ. Dennoch, wenn Kamina bei ihm war, empfand Simon so etwas wie Glück, und das ganze Unglück wich für eine Weile - zumindest so lang, wie keine Bande auftauchte und Kamina heraus forderte, denn passierte das, war klar, dass Kamina ihn dazu zwingen würde, ebenfalls mit zu kämpfen - ausgerechnet er, Simon, der friedfertige, feige und schwache Simon. Wenn dies passierte, war er wieder der unglücklichste Junge auf der ganzen Welt. Und doch... Simon war froh, dass Kamina bei ihm war, und niemals hätte er gedacht, dass sich an dieser Bruder-Beziehung zwischen ihnen etwas ändern würde, bis... ------------------------ 16. Mai 2005 Das Wochenende ist vorbei, und morgen geht die neue Schulwoche los. Normalerweise würde ich mich freuen, aber irgendetwas ist seltsam seit letzten Donnerstag. Um genauer zu werden: Seit diese Yoko Rittona an unsere Schule gewechselt hat, ist eine Menge passiert. Zunächst hatte ich gedacht, sie wäre hier, um unsere Schule und Aniki heraus zu fordern, denn sie trug die berühmt berüchtigte Uniform der Imura-Mittelschule aus dem Honzo-Gebiet, welcher auch Nord-Bezirk genannt wird. Doch dies stellte sich als Irrtum heraus, denn sie sagte, sie wär eine neue Schülerin. Bis dahin war das ganze ja noch einigermaßen okay, aber dann ist Aniki dazu gekommen, und es scheint, als würden sich Aniki und Rittona-san schon kennen. Aber mal wieder wird mir nichts erklärt - Aniki sagt mir gar nichts mehr, hab ich das Gefühl. Noch am selben Tag hab ich ein Gespräch zwischen Aniki und Rittona-san angehört, und Aniki hat wirklich zu ihr gesagt, dass er sie gern als Mitglied der Gurren-Dan haben würde. Was ist nur in ihn gefahren? Aber das Überraschendste kam am nächsten Tag. Aniki und ich standen einer Mädchenbande, bestehend aus einer Blondinen, einer Brünette und einer Schwarzhaarigen, gegenüber, als diese Rittona-san plötzlich aus dem Fenster sprang. Das muss man sich vorstellen! Hatte ich bis zu diesem Moment einfach nur vor ihrem Ruf und ihrem dennoch sehr überlegenem Erscheinen Respekt gehabt, habe ich nun so richtig Angst vor dieser Frau! Wer springt denn auch einfach aus dem zweiten Stock, und das, ohne sich überhaupt zu verletzten?! Es stellte sich auch sogleich heraus, dass Rittona-san diese Mädchen kannte - es schien, als wären es alte Bandenmitglieder von Rittona-san, aber so genau weiß ich das natürlich nicht, denn im Gegensatz zu Aniki wurde ich nicht von Rittona-san aufgeklärt, sondern habe nur einige Gesprächsfetzen der beiden mitbekommen. Aber anstatt sich den drei Mädchen zu stellen, schrie Aniki plötzlich, dass Rittona-san nicht mehr kämpfen würde, und schmieß mich stattdessen diesen drei brutalen Frauen vor die Beine. Ich dachte wirklich, ich würde sterben! Doch statt sich sogleich auf mich zu stürzen wie drei hungrige Hyänen auf ihr Fressen, fanden sie mich sogar süß! Das war schon ein irgendwie tolles Gefühl, aber irgendwie auch umheimlich, also rannte ich mit vollem Karacho zurück zu Aniki. Dort bekam ich einen irgendwie gehässig klingenden Satz von Rittona-san mit, der irgendwie nach "Bist du dir sicher, dass der kleine zurecht Mitglied deiner Bande ist?" klang. Da wurde mir klar, dass ich für Rittona-san wohl nichts weiter als ein kleiner Hosenscheißer war. Und um ihr - und natürlich Aniki, welcher sich reichlich Mühe gab, mich aufzumuntern und aufzubauen - zu beweißen, dass dem nicht so war, stellte ich mich dann den drei Mädchen gegenüber. Doch sie ignorierten mich einfach, denn sie schienen nicht kämpfen zu wollen - zumindest sagten sie das so - sondern wollten jediglich Rittona-san mitnehmen. Als Antwort rief Aniki, dass Rittona-san nun Mitglied der Gurren-Dan war, und das versetzte mir einen herben Stich. Denn bisher hatte Aniki nie einfach so jemanden zum Mitglied der Gurren-Dan gemacht. Aber Rittona-san schien in ledglicher Hinsicht eine Ausnahme zu sein: So musste sie weder ne Mutprobe oder nen Test absolvieren oder dergleichen, um Mitglied zu werden. Aber das schlimmste an allem war, dass Aniki sie anscheinend sogar gegen ihren Willen zum Mitglied gemacht hatte; zumindest schien sie anfangs nicht mal zu wissen, dass sie nun Mitglied der Gurren-Dan war. Und während ich mich umdrehte und den beiden zusah, wie sie miteinander sprachen, ganz vertraut, als würden sie sich schon ewig kennen, wusste ich nicht, auf wen ich nun eifersüchtiger war: Auf Rittona-san, weil sie sich mit Aniki so gut verstand, obwohl sie sich doch erst zwei Tage kannten und weil ich Angst habe, dass sie mir Aniki wegnimmt; oder auf Aniki, weil er sich gleich - und zum allerersten Mal - auf Anhieb so gut mit einem Mädchen verstand. Daraufhin wurde Rittona-san gefragt, ob es die Wahrheit sei, dass die Mitglied der Gurren-Dan ist, und als sie einige Sekunden gezörgert hatte, hatte ich wirklich gehofft, dass sie Nein sagen würde. Es mag dumm und egoitisch klingen, aber ich hatte das Gefühl, dass sich alles ändern würde, würde sie Mitglied werden. Sie würde mir gewiss Aniki wegnehmen. Ich hab das so im Gefühl... Doch dann sah ich, wie Kamina auf Rittona-san einsprach. Was sagte er ihr? Dass er sie unbedingt als Mitglied der Gurren-Dan haben will? Oder sowas wie "Egal, was du nun sagst: Hauptsache, es macht dich selbst glücklich." ? Sowas sagte sein Aniki von Zeit zu Zeit mal, auch, wenn man es nicht wirklich glauben konnte. Aber ja, ab und an sagte er wirklich recht gescheite Sachen... Nach Rittona-sans Reaktion zufolge wahrscheinlich letzteres. Sie sagte zwar nicht, dass es stimmte, dass sie Mitglied der Gurren-Dan war, sondern nur, dass sie weiterhin kämpfen würde, aber nicht mehr aus falschem Hass und Selbstzerstörungszwang heraus, sondern aus Spaß und Lust am Kampf selbst; doch als Aniki ihr sein Holzschwert gab, da wusste ich irgendwie, dass sie im Grunde genommen schon längst Mitglied der Gurren-Dan war. Was danach folgte, war ein langer Kampf, in dem Rittona-san allein gegen die drei Mädchen antrat - natürlich war ich vergessen worden. Aber das war mir auch recht, denn als ich sah, wie diese Mädchenbande, aber vor allem, wie Rittona-san kämpfe, blieb mir eh die Sprache weg. Es war wirklich unglaublich, wie schnell Rittona-san den Schlägen und Tritten der Blondinen auswich, gleichzeitig die Brünette auf die Matten schickte und sich nebenbei mit dem Holzschwert noch gegen die Sense der Schwarzhaarige erwährte. Irgendwann dann traten die Mädchen einzeln gegen Rittona-san an, und so wurden sie dann auch nach einander besiegt, die Blondine und die Brünette durch Tritte und Schläge; die Schwarzhaarige durch das Holzschert. Und ich? Ich konnte nichts anderes, als wie gelähmt dazu stehen und die restliche Szene zu verfolgen. Rittona-san ging, doch die Blondhaarige schrie ihr hinterher, dass sie es nicht mehr wert sei, die Uniform der Imura-Mittelschule zu tragen, denn sie hatte einfach ihre Bande im Stich gelassen. Und wieder einmal wusste ich nichts, und wieder einmal hatte ich das Gefühl, dass Aniki dafür von allem Bescheid wusste, denn er folgte Rittona-san zugleich, obwohl die Mädchen ihn darum quasi angefleht hatten, er solle Rittona-san doch endlich die Wahrheit sagen. Und ich? Ich folgte den beiden auch, aber vielleicht hätte ich das lieber nicht tun sollen. Ich bekam ein Gespräch zwischen Aniki und Rittona-san mit, in dem es darum ging, dass er ihr - sein? - altes Schwert holen wollte, doch noch im selben Atemzug sagte er ihr, dass sie nicht Mitglied der Gurren-Dan werden musste, und dass sie hier nicht mal an der Schule bleiben müsste, wenn sie das nicht wollte, denn sie sollte das tun, was sie selbst glücklich machte, und nicht das, was andere wollten. Und ja, es ist wirklich scheiße von mir, dass ich sowas denke, aber ich habe wirklich gehofft, dass sie wieder dorthin gehen würde, wo sie hergekommen ist. Doch mein egoitisches Wunschdenken wurde nicht erhört, denn Rittona-sans Antwort bestand daraus, dass sie sagte, sie würde sehr gern hier bleiben und Mitglied der Gurren-Dan werden. Und so bekam ich mit, wie die beiden ausmachten, am Abend zusammen zu Rittona-sans alten Schule zu gehen und dort ihr altes Schwert zurück zu holen. Nach diesen Worten bin ich einfach heim gerannt, und doch hatte ich die Hoffnung, Aniki würde bei mir klingeln und mich mitnehmen, oder mich zumindest über die Sachverhalte einweihen, nicht aufgegeben. Doch Aniki kam nicht, und an diesem Abend hab ich umsonst für ihn mit gekocht. Nun ist Sonntag, und ich hab ihn das gesamte Wochenende nicht gesehen. Ob er mir morgen endlich erklären wird, was Sache ist...? Müde legte Simon den Stift zusammen mit dem Buch, in dem er bis eben geschrieben hat, auf den Boden neben seinem Futton. "Komm, Boota, es wird Zeit zum Schlafen..." Er streckte sich nocheinmal, dann schaltete er das Licht aus - neben Futton und Tisch so ziemlich das einzigste Möbelstück in diesem Zimmer. Er wartete, bis sich Boota an ihn gekuschelt hatte, dann deckte er sich zu. "Ach Boota... das sind seltsame Zeiten, findest du nicht? Alles ist anders, seitdem Rittona-san hier aufgetaucht ist..." Boota gab ein seltsames Geräusch von sich, woraufhin Simon lächeln musste. "So, denkst du...? Ich hoffe auch, dass sich alles wieder zum Guten wendet..." Er seufzte nochmal, dann drehte er sich um und zog sie die Decke über die Schultern. "Na denn, gute Nacht, Boota..." Doch es dauerte noch lange, bis er endlich einschlief... Simon zündete gerade drei Räucherstäbchem am Altar an, der als Gedenkschrein an seine Eltern diente, als Kamina - welcher einen Zweitschlüssel für Simons Wohnung hatte - ins Zimmer gerauscht kam. "AUFSTEHEN, SIMON!" Und Simon ließ natürlich vor lauter Schreck beinahe ein Räuchterstäbchen fallen. "Aniki?! Musst du mich so erschrecken?" Doch wie immer ging sein Soul Brother nicht auf diese Aussage ein. "Ah, du bist schon angezogen, das trifft sich gut. Auf, komm!" Kamina stürmte wieder aus dem Zimmer. "Häh?" Simon stand auf, bewegte sich aber ansonsten nicht vom Platz, bis Kamina "Na los, worauf wartest du? Auf Weihnachten oder was?" rief, dann folgte er seinem Aniki seufzend. "Und wohin gehts?", fragte Simon dann, als Kamina unten angekommen nicht wie gewohnt den Weg Richtung Schule, sondern in entgegen gesetzte Richtung stiefelte. "Warts ab", war Kaminas knappe Antwort. Und so folgte Simon seinem Aniki wie immer treu ergeben zu einer Wegkreuzung, auf der sie dann warteten, und warteten, bis... - Rittona-san dort aufkreuzte. "Kamina, Simon - ohaiyooo! Habt ihr etwa auf mich gewartet?", rief sie ihnen zu, was in Simon gleich mehre Gründe zum Aufbrausen gab. Zum einen, weil sie ihm hunterpro seinen Bruder wegnehmen wollte, zum nächsten, weil ihm klar wurde, dass sie Recht hatte und sie beide tatsächlich auf das rothaarige Mädchen gewartet zu haben schienen, und dann noch, weil er gehörigen Respekt gepaart mit einer guten Portion Angst vor diesem brutalen Weib hatte. Aber der eigentliche Grund war doch der, dass er wusste, dass er nun wieder links liegen gelassen werden würde, denn Rittona-san schien leider Gottes nicht viel Interesse an ihm zu haben, und wenn sie da war, schien auch Aniki nur noch Augen für sie zu haben. Wenn sie ihn doch wenigstens beachten würde! Andererseits regte es ihn aber auch auf, dass sie ihn einfach so beim Vornamen rief, ohne, dass er es ihr überhaupt angeboten hatte. Er sah seinen Bruder an, dann setzte er einen verwirrten Blick auf. "Ach, wir haben auf Rittona-san gewartet, Aniki? Aber woher weißt du denn, wo sie wohnt...?" Natürlich wusste Simon die Antwort, denn er hatte Rittona-san und seinen Bruder immerhin belauscht, aber er hoffte, dass Kamina es ihm selbst sagen würde. Doch anstatt ihm irgendwas zu erklären geiferte er lieber Rittona-san an, welche endlich in der Uniform der Kanagawa-Schule aufgekreuzt war - abgesehen von der Schleife, welche nicht passte - und welche ihm just in diesem Moment eine über bratete. Doch anstatt auszurasten, wie es für Kamina üblich wäre, grinste er Rittona-san nur blöd an, welche daraufhin in schallendes Gelächter fiel. Und auch, wenn Simon sich Mühe gab, sie nicht mögen zu wollen: Bei diesem an sich doch wirklich wunderschönen Mädchen auch mal ein herzliches Lachen zu sehen, ließ Simons Herztakt gleich mal um einiges in die Höhe schellen. Aber dieses Gefühl wich, als Simon Kamina nochmal fragte, was überhaupt los sei, dieser aber als Antwort nur dieses sau dämliche "Das erklär ich dir, wenn du größer bist, Simon!" meinte, was das seltsame Gefühl in Simon noch verstärkte. Denn bisher hatte es noch nie eine Sache gegeben, für die Simon angeblich zu jung war, weder die Schmuddelhefte unter Kaminas Bett, noch Schmuddelfilme oder dergleichen - nein, Kamina hatte bisher immer zu allem "Es gibt kein 'Ich bin zu jung', Simon!" gesagt. Das es nun etwas gab, was er ihm nicht sagen wollte, weil er angeblich noch zu jung dafür war, bereitete Simon ein wirklich mehr als nur schlechtes Gefühl. "Was stehst du da und hälst Maulaffen feil? Los, komm mit!" Und seufzend folgte der ansonsten unbeachete Simon Kamina. Konnte es sein, dass sich Kamina in Rittona-san verliebt hatte? Es war gerade Pause, und Simon hatte die ganze Zeit an nichts anderes denken können als daran, was mit seinem Bruder bloss los war, bis er nun schließlich auf die Idee gekommen war, ob Kamina sich vielleicht in Rittona-san verliebt hatte. Nein, ausgeschlossen! Sein Bruder war nicht der Typ, der sich in Mädchen verliebte, mit ihnen zusammen kam und dann Händchen haltend mit ihnen ins Aquarium ging, Picknicks veranstaltete und auf dem Rummel Riesenrad fuhr. ... oder vielleicht doch? Nein, nein, nein!, sagte sich Simon gedankentlich. Sein ansonsten immer so cooler Bruder tat solche Peinlichkeiten bestimmt nicht! Und überhaupt: Wieso sollte sich Kamina auch ausgerechnet in dieses Mädchen verlieben? Er kannte sie ja erst seit drei Tagen (Simon überging die Tatsache, dass Kamina und Yoko sich schon vor zwei Jahren das erste Mal getroffen haben, einfach), und Rittona-san war auch gewiss nicht das erste Mädchen, welches stark war und kämpfen konnte - wenn allerdings die mit Abstand beste unter allen, wie Simon missmutig zugeben musste. Aber das allein konnte es doch noch nicht sein, oder? Lag es dann vielleicht an Yokos Hammer Figur? Aber das konnte es doch auch nicht sein, denn Kamina wurde schon von mehreren Frauen mit ausgezeichnetem Körperbau angegraben, und er hatte alle abblitzen lassen (wenn ihr euch nun fragt, woher Simon all diese Ausdrücke hat: Die hat er natürlich ebenfalls von Kamina). Also, was blieb? Nach längerem Hin und Her kam Simon letztendlich auf die Idee, dass es mit Rittona-sans Haarfarbe zusammen liegen musste. Immerhin war Kaminas ausgesprochene Lieblingsfarbe Crimsonrot, und genau diese Art von Rot machte Rittona-sans Haarfarbe aus. Aber das war doch vollkommender Schwachsinn! Nein... Welcher normale Mensch verliebte sich auch schon aufgrund der Haarfarbe? Nein, Kamina konnte sich nicht in Rittona-san verliebt haben, das war einfach nicht seine Art... - Und damit war dieses Thema für Simon erledigt. Nun, nachdem das geklärt war, galt es heraus zu finden, was Kamina bei Rittona-san Freitags Abends gemacht hat, und was Rittona-san hier wirklich wollte. Denn Simon glaubte nicht, dass sie wirklich ohne irgendwelche Absichten hierher gekommen ist. Viel wahrscheinlicher war doch, dass sie Kamina eben doch den Thron unter der Nase wegschnappen wollte, und dazu brauchte sie sein Vertrauen, ganz einfach deshalb, weil es einfacher war, jemanden außer Gefecht zu setzen, der einem vertraute. Simon war so in seinem Element, sich waghalsige Ideen für Yokos Auftauchen auszudenken, dass er fast gar nicht bemerkte, dass er zum einen kichernd von den Mädchen in der Klasse - inklusive Yoko - beobachtet wurde, und zum anderen die Hälfte des Unterrichts verpasste. Ab und an redete er sogar mit sich selbst - kein Wunder, dass er außer Kamina keine Freunde hatte! In der ersten größeren Pause wollte Simon gerade zu Rittona-san und sie zur Rede stellen, als Kamina im Klassenzimmer erschien. Doch anstatt Simon abzuholen, wie es üblich wäre, rief er nach Rittona-san: "Oi, Yoko! Komm mal!" Das durfte doch nicht wahr sein! "Eh, Aniki?" Doch Kamina winkte nur ab. "Jetzt nicht, Simon!" Am Rande bemerkte Simon, dass Kamina Rittona-san beim Vornamen rief. Wieso tat er das? Noch einen letzten Blick auf ihn werfend folgte Yoko Kamina, doch war das da nicht ein gehässiges Grinsen, welches sie Simon zuwarf? Oder wurde er langsam größenwahnsinnig? Als er die Mädchen in der Klasse kichern hörte, wurde er rot, und deshalb (?) beschloß er, den beiden zu folgen. Doch schon beim Verlassen des Klassenzimmers gab es keinerlei Spuren von den beiden mehr. Was nun? Er hatte zwei Möglichkeiten: Entweder, er suchte auf eigene Faust nach ihnen - oder er fragte jemanden, ob er die beiden hat weg gehen gesehen. Letztendlich entschied er sich schweren Herzens für letzteres, und erfuhr dadurch, dass Kamina und Rittona-san zum Hintereingang der Schule wollten. Nun, nachdem er wusste, wo sie sein würden, war die Frage, wie er sie am besten belauschen konnte. Nach kurzem Überlegen beschloss er, von draußen an die Tür ranzugehen. Auf dem Weg zum Hof und von dort dann zum Hintereingang der Schule dachte Simon über vieles nach. Wieso klammerte er sich eigentlich so sehr an Kamina? Das würde seinen Bruder doch sicherlich auch irgendwann auf die Nerven gehen. Und Rittona-san war vielleicht auch in Echt eine ganz nette Person. Doch Simon... konnte einfach nicht anders. Die Angst, Kamina, den einzigsten Menschen in seinem Leben, der ihn respektierte, zu verlieren, war einfach zu groß. Simon kam beim Hintereingang der Schule an, und Bingo: Da hörte er Yoko gerade sagen: "... gibt es?" "Yosh. Das hier ist dein dritter Tag hier, Yoko, und schon wirst du Zeuge von etwas Großartigem." Simon wagte es, sich leicht zu strecken, erhaschte einen Blick durch das kleine Türfenster und sah seinen Bruder mit in die Hüfte gestemmten Armen. Was meinte er? Doch die nächste Frage rieß Simon komplett aus dem Konzept: "Was hälst du eigentlich von Simon?" Yoko sah ihn erst zwei Sekunden fragend an, ehe sie antwortete. "Naja... er ist ein kleiner Junge, der anscheinend recht gute Noten hat, aber ansonsten wohl nicht viel kann, allen vorran nicht kämpfen..." Autsch! Ein Schlag in die Magengegend hätte wohl nicht schmerzhafter sein können! Kamina nickte, ehe er antwortete - eine Antwort, die für Simon noch fast schockierender war als die Tatsache, dass Rittona-san ihn für nen Schwächling hielt: "Dacht ich mir, dass du so von ihm denkst..." Er schwieg kurz, und Simon wollte sich schon mit hängenden Schultern verkrümmeln, als Kamina weitersprach: "Aber du darfst den Kleinen nicht unterschätzen. Er kann in gewissen Situationen echt über sich hinaus wachsen." Rittona-sans Reaktion darauf war ein weiterer Schlag: "So, wirklich?" "Weißt du... er hat schon sehr früh seine Eltern verloren... und ich schein sein erster und einzigster Freund zu sein. Ich kann ja auch verstehen, dass der Kleine an mir hängt, aber, was genug ist, ist genug. Er muss endlich selbstständiger werden und auch auf eigenen Beinen stehen können! Und weil das so ist..." Er grinste breit, ehe er weiter sprach: "... habe ich beschlossen, aus Simon einen ganzen Mann zu machen!" Yoko starrte ihn einige Sekunden entgeistert an. "Bitte... WAS?!?" Wollte er Simon etwa...?! "D-d-dazu ist er doch noch viel zu jung!" Nun war es an Kamina, einige Sekunden zurück zu starren, dann rief er: "Häh? Keine Ahnung, wovon du redest, Frau! Wieso sollte er auch zu jung sein?" "Jetzt tu doch nicht so! Aus einen Jungen nen Mann zu machen, bedeutet, ihn es machen zu lassen..." Yoko starrte ihn einige Sekunden lang offen ins Gesicht, doch als Kamina nach wie vor nichts verstand, wurde sie noch einige Nuancen röter. "Arg, du weißt schon... Frauengeschichten und so!" Endlich schien der Groschen gefallen zu sein, denn Kamina wurde schlagartig ebenfalls tiefrot. "Also... ist ja toll, dass du mich anscheinend schon so gut kennst, um mir sowas zuzutrauen, aber für sowas ist er dann DOCH noch zu jung!" Er räusperte sich, dann wurde er wieder ernst. "Nee. Der kleine wird nur in Zukunft lernen müssen, auf mich zu verzichten." "Wie... was meinst du?" Yoko befürchtete schon Dinge wie Schulwechsel oder dergleichen, doch Kamina konnte sie wieder beruhigen. "Keine Sorge, ich bleib hier. Nur werd ich in nächster Zeit extreeeeee~mst wenig Zeit für Simon haben - so einfach ist das." Simon dagegen konnte nicht glauben, was Kamina da sagte. War nun also wirklich jener Fall eingetreten, dass er seinen Bruder nervte? Der kleine Junge mit der Fliegerbrille stand noch einige Sekunden wie ein geschlagener Hund da, dann rannte er schnell weg. Nun, das hatte er nun davon: Er nervte seinen Bruder! Na klar, was denn sonst? Wer wollte sich schon dauerhaft mit einem so dummen und schwächlichen Jungen wie Simon abgeben müssen? Er kam grade an der Seitenfront des Schulgebäudes an, als ein ohrenbetäubender Lärm einsetzte, und von einer Sekunde zur nächsten berstete die Schulmauer, welche die Schule umgab "Was...-?!" Eine dicke Rauchwolke hatte sogleich den gesamten hinteren Bereich des Schulhofes unter sich gebraben, welche bei Simon ein ersticktes Keuchen hervorbrachte. Von überall drangen angsterfüllte Schreie und Rufe zu ihm herrüber. Um sich vor den Rauch zu schützen, begrab er das Gesicht in den Armbeugen, während er versuchte, den Grund für den Rauch ausfindig zu machen. Plötzlich erschienen einige Gestalten im Rauch, und als sich der Rauch langsam legte, erkannte Simon, dass es sich um ne Bande handeln musste, die ihm sogar bekannt vorkam. Über ihn wurden die Klassenzimmerfenster aufgerissen, und jeder starrte die Ankömmlinge an, welche mit ziemlicher Sicherheit für die beschädigte Mauer zuständig waren. Und von überall her hörte er nur einen Namen... Ein Typ mit langen, bis zum Rücken gehenden Haaren, trat vor und erhob das Wort: "Hossa, liebe Schülerinnen und Schüler der Kanagawa-Junior-Highschool! Wir, die allseits gefürchtete Bande Coppamijin, sind hier, weil wir die Gurren-Dan herausfordern wollen! Es möge sich ein Zuständiger oder ein Mitglied der eben genannten Bande hier sehen lassen, oder wir sind gezwungen, Geiseln zu nehmen!" "Coppamijin? Wassen das für ein doofer Name?" Das war zweifelsohne Kaminas Stimme, die Simon da vernahm, doch er sah ihn nirgends! "Na, will sich keiner blicken lassen?" Plötzlich kam ein Schwarzhaariger daher; mit schwarzen Haaren, die bis zum Rücken gingen, welche er aber zum hochstehenden Zopf gebunden hatte - und er hatte ein rosahaariges Mädchen, welche eindeutig die Uniform der Kanagawa-High trug, in Gewahrsam. "Hier, die geforderte Geisel, Irwin-sama!" Ohne großartig nachzudenken machte Simon auf der Stelle kehrt. Er musste zu Kamina. Er musste Kamina erzählen, was passiert war, und dann würde sich Kamina schon um diese Typen kümmern - wie immer. Simon beschleunigte seine Schritte immer mehr, nur einen Gedanken im Kopf: Schnellstmöglich zum Hintereingang der Schule zurück! Dort würde Kamina sein. Kamina würde es denen schon zeigen. Denn Kamina war stark. "Hey, ist das nicht ein Mitglied der Gurren-Dan?" Doch Simon wollte das nicht hören. Er war kein würdiges Mitglied der Gurren-Dan, und was sollte er schon machen? Diese Bande mit Steinen bewerfen, oder ihnen Boota in den Ausschnitt springen lassen? Nein, er musste Kamina holen, musste... Er kam beim Hintereingang an, doch als er die Türklinke drückte, verschob sie sich keinen Zentimeter. "Was...-?" Kamina stand vor dem Eingang - das sah Simon durch die kleine Glasscheibe im oberen Bereich der Tür - und neben ihm Yoko, welche aufgeregt auf ihn einsprach, doch Kamina sagte in diesem Moment: "Nein, diesen Kampf muss Simon alleine bestehen." "Was...?" Simon starrte seinen Bruder, von dem er nur die obere Hälfte seinens Rückens sah, geschockt an. "Aniki, verdammt, mach die Tür auf. Sie haben ein Mädchen als Geisel!" "Oh, Simon! Da bist du ja bereits!" Und Kamina machte wirklich die Tür auf, doch als Simon ins Schulgebäude stürmen wollte, wurde er ganz beiläufig von seinem Aniki festgehalten, welcher ihn wieder rausschweifte. "Coppamijin, na sowas!", rief er mit weit hörbarer Stimme. "Ich erinnere mich an euch! Aber wenn ihr mich kloppen wollt, muss ich euch leider enttäuschen: Ich habe gerade eine äußerst interessante Diskussion mit einer wirklich überaus liebreizenden Dame" - bei diesen Worten hörte man Yoko im Hintergrund irgendwas unverständliches rufen - "und kann mich deshalb leider nicht mit euch schlagen." Seine Stimme klang irgendwie... belustigt, als würde er nur mit Müh und Not ein Lachen unterdrücken. An dieser Stelle nahm er Simons Jacke mitsamt Simon hoch, und in diesem Moment ahnte Simon, was als nächstes kommen würde: "Nein, Aniki, bitte, tu das nicht!" Doch sein Bruder grinste nur: "Wird Zeit, dass du deine erste Schlacht erlebst, Junge." Und schon hatte er ihn - richtig: Vorgeworfen, seinen Gegnern direkt vor die Füße. "Na looooooo~s, zeig denen, was es bedeutet, ein Mitglied der Gurren-Dan zu sein!" Simon landete schmerzhaft einige Meter vor den Füßen des Blondlings, doch er blieb keine weitere Sekunde liegen, sondern sprang sofort auf und wollte zurück zum Schulgebäude rennen, doch als er sah, wie Kamina in diesem Moment die Tür hinter sich zuschmieß, blieb er stehen. "Nanu, was ist denn jetzt los?" Der Blondling, der offensichtlich auf den Namen Irwin hörte, beugte sich zu Simon runter. "Und was bist du denn für einer?" Doch Simon antwortete nicht. Mit hängenden Schultern stand er da und schwieg. Was bezweckte sein Bruder damit? Und wieso tat er ihm das an? Er bekam kaum mit, wie sich seine Füße in Bewegung setzen und langsam ihn von der Coppamijin-Bande wegtrugen - bis er eine Stimme hörte: "Bitte, renn nicht weg - du musst mir helfen!" Und Simon blieb sogar wirklich stehen, auch wenn er nicht wusste, wieso. Es war das rosaharrige Mädchen, das als Geisel genommen wurde, welches ihn um Hilfe erbittet hatte. Das wusste Simon auch ohne sich umdrehen zu müssen. Doch was konnte er schon ausrichten? Wer war er schon? Der kleine, schwache Simon - mehr nicht. Wieso also rannte er nicht weiterhin weg, so, wie es üblich für ihn war? Er wollte weiter gehen, so tun, als hätte er nichts gehört, doch da rief das Mädchen erneut nach ihm. "Du! Du bist doch Mitglied der Gurren-Dan, oder etwa nicht? Dann hilf mir doch, bitte!" Plötzlich wurde die Tür aufgerissen, und ein Schatten sprang in die Luft, welcher direkt vor Simon landete und - ihm eine Ohrfeige verpasste. "Reiß dich mal am Riemen!" Simon starrte Rittona-san fassungslos an, doch diese wirbelte herum und zückte ihr Holzschwert. "Ihr vermaledeiten Dreckstypen!" Die Waffe auf die Hand schlagend stiefelte Rittona-san vorwärts auf die Coppamijin-Dan zu. "Einfach ein wehrloses Mädchen als Geisel nehmen? Ihr denkt wohl, ihr könntet euch alles herausnehmen und..." Der kleine Junge bemerkte, wie sich jemand von hinten an Rittona-san heran schlich. "Rittona-san, Achtung!" Doch seine Warnung kam zu spät: Rittona-san wurde von dem Typen mit den langen, schwarzen Haaren von hinten gepackt und festgehalten. "Was zum...?" Bis eben hatte Kamina das Geschehen zusammen mit Yoko aus dem Schulgebäude heraus beobachtet - bis Yoko mit den Worten "Der kleine kriegt rein gar nichts auf die Reihe, siehst du das denn nicht?" heraus gerannt war - etwas, womit er beim besten Willen nicht gerechnet hatte. ROAR! Wieso tat diese Frau das nun?! Hätte sie nicht einfach beim ihm bleiben können? Aber nein, sie musste Simon ja zur Hilfe eilen - oder ging es ihr eher um die Geisel, die die Jungs von Coppamijin genommen hatten? Egal! Nun hieß es, einzugreifen, denn das Yoko nun ebenfalls als Geisel genommen wurde, ging dann doch nen Schritt zu weit! Überhaupt, mussten die so dermaßen übertreiben? Als Kamina ihnen die Herausforderung zukommen hatte lassen, war der Plan folgender gewesen: Coppamijin tauchen auf, nehmen Geisel, und Simon ist der Einzigste, der gegen Coppamijin anstreten kann, weil er - Kamina - zu dem Zeitpunkt irgendwo anders wäre. Doch die Realität sah anders aus: Coppamijin waren zuersteinmal viel zu früh dran - Kamina hatte nichtmal Zeit gehabt, irgendwohin zu verschwinden -, und das sie die Schulmauer einreißen, war auch nicht geplant - Hallo, wer rechnete auch schon damit, dass die ne Schulmauer demolieren würden? Also er ganz bestimmt nicht, sonst hätte er sie auch nicht zu diesem "Überraschungs"-Besuch eingeladen! Und dann nahmen sie auch noch Yoko als Geisel? Hossa, nicht mit ihm! Wütend rieß er die Tür auf, doch gerade, als er seinen typischen ORE WO DARE DA TO OMOTTEYAGARUUUU??!-Spruch ablassen wollte, um dann in typischer Kamina-Manier in den Kampf einzusteigen, sah er etwas, was ihn beinahe auflachen ließ: Gerade in dem Moment, als er die Tür aufrieß und sich auf die Gegner stürzen wollte, ballte Simon die Hände zu Fäusten, murmelte etwas unverständliches, und von einem Moment zum nächsten... - sprang er los, rannte auf den Typen, welcher Yoko festhielt, zu; schrie "LASST RITTONA-SAN FREI!" und... rammte ihm den Schädel in den Bauch! Dieser war wohl so überrumpelt von dieser plötzlichen Attacke, dass er Yoko überrascht losließ und vor lauter Schreck sogar auf dem Hosenboden landete. Simon dagegen nutze die Gunst der Stunde und grief mit der selben Taktik auch gleich den Typen, der das rosahaarige Mädchen festhielt, an, und streckte damit auch den auf die Bretter! "N-na... na also, der Kleine kann ja doch, wenn er will..." Aber wieso Simon nun plötzlich doch wollte, wollte Kamina eigentlich nicht wirklich wissen, weil er sich ansonsten fragen musste, ob es wirklich so eine gute Idee war, Simon zum "Mann" zu machen... Langsam kam Simon wieder einigermassen zu Verstand. Er zitterte am ganzen Körper, und sein Schädel tat höllisch weh. Aber trotzdem... grinste er. Er ganz allein hatte eben die beiden Mädchen befreit! Kein Kamina... und auch sonst niemand - nur er! Verdammt, was war das für ein großartiges Gefühl! Er spürte dutzende Blicke auf seinem Rücken ruhen, und dazu einiges Genuschel, in dem oft mit überraschtem Ton sein Name geflüstert wurde. Gott, er war ein Held! Doch dieses Hochgefühl schwand ganz schnell, als sich der Anführer der Coppamijin-Bande ihm zuwandte. "Soso, du bist also wirklich ein Mitglied der Gurren-Dan? Erst einen auf Harmlos tun, und dann hinterrücks angreifen ist aber nicht gerade die feine Art..." Während er das sagte, kam der Chef der Bande immer weiter auf Simon zugeschritten und zückte nebenbei auch ein Schwert. "Nun denn, da du dich ja nun als Vollwertiges Mitglied der Gurren-Dan enttarnt hast, wird es mir ein Vergnügen sein, dich ohne jedliche Spur von Zurückhaltung oder gar Mitleid in Grund und Boden zu stampfen." Und Simon? Bei ihm herrschte Panik, denn im Gegensatz zu eben wollten sich seine Beine nun keinen Zentimeter mehr rühren - nicht mal zum Weglaufen wollten sie sich gerade in Gang setzen - und egal, wie oft er fieberhaft überlegte, was er nun am besten tat: ihm wollte keine gescheite Lösungsmöglichkeit einfallen - was bestimmt daran lag, dass seine Gedanken Achterbahn fuhren und man mit Achterbahnfahrenden Gedanken sowieso nicht viel anfangen konnte... "Simon, loooos - du schaffst das! Du musst es nur genauso machen, wie eben!" Es war Rittona-san, die ihm das zurief. "Ich weiß, dass du das schaffen kannst!" Und das gab Simon irgendwie das Verlangen, es diesem Blondhaarigen Typen zeigen zu wollen! Doch gerade, als Simon es schaffte, einen Schritt auf den Gegner zu - ja, zu; nicht weg! - zu machen, wurde der Blondling plötzlich von der Seite angegriffen. "Hier spielt die Musik!", rief Kamina, anscheinend etwas aufgebracht. Und wumms, nach zwei gezielten Hieben lag auch der Blonding flach, welcher zugleich von den anderen mitsamt der anderen beiden aufgesammelt und wegbracht wurden - natürlich ein "Das werdet ihr uns büßen!" auf den Lippen. "Aniki...?" Überrascht starrte Simon Kamina an, doch dieser wandte sich gerade Schulsprecher Rossiu zu, welcher in just diesem Moment aus dem Schulgebäude gestürmt kam und wie wild auf Kamina einzureden begann - wahrscheinlich, um ihn für die demolierte Schulmauer zur Rechenschaft zu ziehen. "Das... das war toll, Simon..." Yoko stand plötzlich hinter Simon und lächelte - ja, sie lächelte! - ihn an, woraufhin Simon gleich rot wurde. "E-e-eh... d-d-das hätte i-ich o-ohne d-ein Zureden n-n-ni-nicht g-eschafft, Rittona-san...", stammelte Simon verlegen als Antwort. "Trotzdem, das war wirklich toll - du hast viel Mut bewiesen und mich und..." - sie brach kurz ab und stockte kurz, während sie einen Blick auf das andere Mädchen, welches ebenfalls als Geisel genommen geworden war, warf. Dann seufzte sie und zeigte auf das rosahaarige Mädchen, welches bei dieser Geste jedoch erschrocken zusammen zuckte - "Darry-chan befreit. Ich hab dir echt Unrecht getan... Kannst du mir verzeihen...?" Sie lächelte ihn leicht verlegen an, und natürlich konnte Simon nicht anderes als zu nicken. "N-na-natürlich, R-rittona-san..." "Du wirst wohl einen Bericht schreiben müssen... und es wird wohl nicht schaden, wenn die anderen beiden" - Rossiu zeigte auf Simon und Yoko; und als Kamina seinem Wink folgte, überkam ihn irgendwie leise Wut, denn es passte ihm irgendwie ganz und gar nicht, Yoko und Simon da in trauter Zweisamkeit miteinander reden zu sehen - "sowie das andere Mädchen" - an dieser Stelle wollte Rossiu auf das rosahaarige Geiselmädchen zeigen, doch dieses rannte gerade eiligst ins Schulgebäude zurück, was bei dem Schülersprechen ein verwundertes Schulternzucken auslöste - "ebenfalls ihre Sicht des Kampfes widergeben würden." Er seufzte, dann machte er sich auf den Weg: "Sei in 10 Minunten beim Direktor; ich schau bis dahin mal, was ich machen kann..." Damit ging Rossiu, und Kamina sah ihm noch einige Sekunden hinterher, als er schon Yoko hörte, wie sie Simon in den höchsten Tönen lobte - und das, wo sie noch vor 10 Minuten gemeint hatte, dass der Kleine eh nichts könne! An dieser Stelle fragte sich Kamina natürlich, welcher Esel ihn eigentlich dabei geritten hatte, Simon nun als "Helden" darstehen zu lassen. Gott, natürlich hatte Yoko nun ein besseres Bild von Simon, und der machte sich bestimmt grad schon Hoffnungen - aber dieses Mal durfte es nicht soweit kommen! "Du kannst mich gern Yoko nennen", hörte er eben genau diese sagen, und da rieß der Gedultsfaden: Er sprang zwischen Yoko und Simon, zog Yoko an sich und grinste Simon gespielt locker mit den Worten "Ey, rot werden kannst du bei ner anderen - Yoko ist meine!" an - obwohl er wusste, dass er sich dafür eine fangen werden würde. Und natürlich passierte das auch. "Bitte... WAS?!?" Und schon hatte sie ihm einen Kick gegen die Schulmauer gegeben. Aber Egal, sein Handeln hatte genau den gewünschten Effekt: Simon starrte ihm überrascht an, ehe er Kamina hinterherrannte. "A... Aniki?!?" Was hatte sein Aniki da gesagt? Yoko gehörte... ihm? Was... was bedeutete das? "A-aniki... was... was...?" Er konnte gar keinen klaren Gedanken fassen, aber bevor er noch was sagen wollte, stand schon Yoko neben ihm. "S-sag sowas nicht nochmal!", schrie sie Kamina mit hochrotem Gesicht an. Kamina rappelte sich gerade aus dem Geröll, welches der Kick gegen die Schulmauer verursacht hatte, auf, und wischte sich das Blut von den Lippen. "Gott, das war ein Scherz - du bist ja echt Gemeingefährlich, Frau!" Er stand auf, drehte sich um und klopfte sich den Dreck von den Klamotten. "Keine Sorge, sowas werde ich nie wieder sagen!" Aber keiner von beiden wusste, dass es einen bestimmten Grund hatte, wieso er ihnen das nicht ins Gesicht sagte... Als Simon am nächsten Tag in die Schule kam, war nichts mehr so, wie bisher. Alle sprachen plötzlich über den kleinen Simon Takahashi, welcher sich angeblich im Alleingang gegen eine gefühlte 50-Mann starke Bande erwehrt hatte und dabei einen Gegner nach dem anderen auf die Bretter geschickt haben soll. Aber Simon fühlte sich ganz und gar nicht wie ein Held - schon allein deshalb nicht, weil es in Wirklichkeit ganz anders war, als es alle dargestellten... Mit hängenden Kopf kam er im Klassenzimmer an, all die Klassenkameraden, die wild durcheinanderrufend auf ihn einredeten, ignorierend - bis er mit einem roshaarigen Mädchen zusammen stieß. "Oh, Verzeih...-" "S-schon okay..." Das Mädchen, welches kein anderes als jenes war, welches von den Typen der Coppamijin-Dan am vorausgegangen Tag ebenfalls als Geisel genommen war, verbeugte sich und lächelte warm. "I-ich... ich wollte mich für deine Hilfe gestern bedanken..." Simon wurde leicht rot aus Verlegenheit. "A-ach... d-d-das ist d-doch nicht nötig..." Dann schwieg er kurz, aber gerade, als er doch noch etwas hinzufügen wollte, kam Yoko ins Klassenzimmer. "OHAIYOOOO~, Simon!" Als sie jedoch das Mädchen mit den rosanen Haaren sah, blieb sie im Schritt stehen, und auch das Mädchen sah Yoko überrascht an. "Oh, Darry-chan..." Und auch das Mädchen schien Yoko zu erkennen: "Yamagishi...", fing sie an, unterbrach sich aber sofort erschrocken. "I-ich... ich meine Rittona-san..." Einen Augenblick lang schwiegen die beiden, dann ergriff Yoko endlich das Wort. "Du bist groß geworden, Darry-chan..." Dabei lächelte sie - oha, ja! Sie lächelte schon wieder! Doch anstatt auf das Gespräch einzugehen, verbeugte sich das Mädchen, welches offensichtlich Darry hieß, hastig, und verließ mit den Worten "Tut mir leid, der Unterricht fängt gleich an" - was eine eiskalte Lüge war - eiligst den Klassenraum. Yoko seufzte, doch gerade, als Simon zu einer Frage ansetzte, winkte sie ab. "Das erklär ich dir vielleicht ein andermal...", sagte sie mit belegter Stimme, und damit schien sich die Sache erledigt zu haben. "Was ist das, Aniki?" Simon starrte zusammen mit Yoko überrascht auf den Zettel, den Kamina den beiden in die Hand gedrückt hatte. "Das...", fing Kamina mit bedeutungsschwangerer Stimme an, "sind die Lehren der Gurren-Dan! Auf diesem Zettel stehen unsere Leitgebote und Regeln drauf. Als Mitglied der Gurren-Dan ist es unabdingbar, sich daran zu halten!" Während Yoko den Wisch überflog und beinahe in schallendes Gelächter ausbrach, hielt Simon jedoch den Zettel wie ein Heiligtum in den Händen. "Danke, Aniki", rief er stolz. Der blauhaarige Stachelkopf klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. "Meinst du, du wirst ab nun der Gurren-Dan alle Ehre machen können?" Und Simon musste nicht lang überlegen. "Ja, das werde ich", rief er aus voller Brust. "Ich werde nun bestimmt stärker werden!" Und das würde er auch, ganz bestimmt. Nochmal kleines OOC am Ende: Irgendwie schon shice: Das hier sollte eigentlich nur ein kleines Bonus-Chapter um den von mir nicht allzu sehr gemochten Simon werden, und nun ist es von der Wort-Anzahl her länger als alle bisher geschriebenen? Shice wars, huh? Aber da ich bisher keine weiteren Simon-Chapters geplant habe (also, keinen Prolog und so, wie es bei Yoko der Fall ist), wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als das hier weiterhin als Bonus-Chapter durch die Weltgeschichte laufen zu lassen... *drop* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)