Bikou-no-Jutsu von Rabenkralle (Die Kunst der Beschattung) ================================================================================ Kapitel 9: Simulation! ---------------------- Ein Dankeschön auch diesmal wieder an für dein wirklich erheiterndes Kommentar! =) Heute gibt es ausnahmsweise mal zwei Kapitel auf einmal. Viel Spaß beim Lesen.^^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 9: Simulation! Temari blieb noch einige Zeit in der heißen Quelle und dachte nach. Sie hatte sich eben wirklich untypisch verhalten. Normalerweise hätte sie jeden, der auch nur ansatzweise versucht hätte, sie zu bespannen, augenblicklich eine gescheuert. Aber Shikamaru … Nicht einmal sauer war sie auf ihn! Etwa weil sie wusste, dass er nicht mit Hintergedanken so offensichtlich ins Frauenbad gekommen war? Weil er tatsächlich nur helfen wollte? Temari hatte keine Ahnung. Ja, sie würde sich ganz einfach zu der Sache ausschweigen. Es wusste ja ohnehin niemand anderes davon. Anschließend stand sie auf und sofort wurde ihr schwindelig. Sie hatte sich wohl zu lange im Wasser aufgehalten … Sie griff nach ihrem Tuch und ging zurück in die Umkleide, wo sie sich ordentlich anzog. Dann machte sie sich auf den Weg zurück zum Gästehaus. Als sie dort ankam, setzte sie sich auf einen sonnigen Platz auf der fast noch leeren Terrasse. Aber irgendwie kam es ihr vor, als wäre es gar nicht warm, obwohl das Thermometer neben dem Eingang bereits sechsundzwanzig Grad anzeigte … Da sie gerade eben noch in einer heißen Quelle gesessen hatte, kam das mit Sicherheit davon. Sie blickte sich um und entdeckte Shikamaru, der aus derselben Richtung wie sie selbst vor ein paar Minuten kam. Und er war in Begleitung. Nur wenige Sekunden später erkannte Temari den anderen schon. Natürlich ein Ninja aus Konoha und niemand geringeres als einer der persönlichen Bimbos von der Godaime … Was der hier wohl wollte? Vielleicht war er ja sogar gekommen, um ihnen eine andere Mission zu geben? Aber irgendwie blieb ihre Freude über diese Möglichkeit aus. Verdammt, warum musste sie gerade jetzt Gefallen an diese Art Urlaub gefunden haben? Im nächsten Moment kamen die beiden auch schon zu ihr herüber und setzten sich mit an den Tisch. Kotetsu grüßte freundlich und sie tat es ihm gleich. Dann sah sie kurz zu Shikamaru herüber. Aber als ihre Blicke sich trafen, sahen sie rasch peinlich berührt zur Seite. Es war anscheinend doch nicht so einfach, das Thema zu vergessen … Kotetsu entging das nicht und dachte sich seinen Teil. Es war ja wirklich auch zu offensichtlich, was vorgefallen war … Dabei hatte er Shikamaru noch versucht zu warnen. Ein merkwürdiges Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, das Temari sofort missbilligte. Anscheinend wusste wohl doch einer Bescheid. Mist … „Was gibt’s da zu grinsen?“, wollte sie wissen. „Ach, nichts. Gar nichts!“, versuchte Kotetsu sich aus der Affäre zu ziehen. Ob die Frau wohl immer so kratzbürstig war? Wenn ja, hatte er mit Shikamaru aufrichtiges Mitleid … „Tse“, machte Temari. „Und warum bist du dann hier? Gibt es eine Änderung an dieser scheinheiligen Mission?“ „Nein“, gab Kotetsu zurück. „Ich hab selbst Urlaub und bin nur auf der Durchreise.“ „Ach so“, meinte sie gleichmütig und gähnte daraufhin. „Na, dann …“ Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen. Der Chuunin konnte sich nicht helfen: Irgendwie erinnerte dieser Anblick ihn an einen gewissen faulen Shinobi, der auch gerade anwesend war. Sein Verhalten schien ja schon ein wenig auf sie abgefärbt zu haben. Wenn er bedachte, wie Temari sonst drauf war, wenn er sie mal getroffen hatte … Eigentlich war sie eins dieser Arbeitstiere, die nach einer Mission keine Pause wollte und sich gleich an die Nächste machte. Ja, das war schon ein ziemlicher Unterschied. Was hatte den Kazekage nur dazu bewegt, eine so gute Kunoichi einfach nach Konoha zu versetzen? Es sei denn … Er musste erneut grinsen. Kotetsu blieb noch bis zum Mittagessen und verabschiedete sich dann. Temari war relativ froh darüber. Für ihren Geschmack bemerkte der Kerl einfach zu viel … Hoffentlich konnte er schweigen, ansonsten würde bei ihrer Rückkehr ganz Konoha über den Vorfall im Frauenbad Bescheid wissen. Ihr konnte es im Grunde genommen egal sein, aber Shikamaru tat ihr jetzt schon leid. Wenn Kankurou von der Sache Wind bekam, hatte er noch weniger zu lachen. Ihr kleiner Bruder würde es glatt bringen, ihn dafür zu töten … Aber das würde sie schon irgendwie zu verhindern wissen … Temari rückte ihren Stuhl zurecht und setzte sich in den Schatten. Erst fror sie wie nichts Gutes und nun war ihr plötzlich zu heiß. Dabei waren die Temperaturen in Suna doch meist höher als hier. Einfach nur seltsam … Sie blickte noch einmal Kotetsu nach und stutzte. „Warum ist er im Urlaub ohne Sachen unterwegs?“ „Keine Ahnung“, entgegnete Shikamaru. „Vielleicht hat ihn doch nur Tsunade geschickt, um zu gucken, was wir machen.“ „Ja, faulenzen“, legte Temari fest. „Wir sollten wenigstens simulieren, dass wir auf einer Mission sind, wenn wir es uns schon so gut gehen lassen. Der Typ gehört zwar eh nicht zu Oto, aber mal ein Auge auf den zu werfen, tut ja nicht weh. Nur zur Tarnung.“ Ungläubig sah er sie an. „Wer bist du und was hast du mit Temari gemacht?“ Sie musste lachen. „Ich mach einfach das Beste aus dieser Situation. Wahrscheinlich hängen wir sowieso noch einige Tage hier fest.“ „Bist du vielleicht krank?“ Shikamaru konnte es immer noch nicht glauben. „Nein, ich genieß einfach nur die freie Zeit“, antwortete sie mit einem breiten Grinsen. Er wusste nicht warum, aber diese Aussage machte sie nur noch sympathischer. Kotetsu blickte sich um. Jetzt war er vom Gästehaus weit genug entfernt … Der Chuunin setzte sich in den Schatten eines Baumes am Wegrand und zog eine kleine Schriftrolle und einen Kugelschreiber aus seiner Westentasche. Danach fing er an, eine kurze Notiz zu kritzeln. Nach wenigen Minuten war diese fertig geschrieben und er stand wieder auf. Kotetsu sah zu beiden Seiten des Weges, ob gerade niemand kam. Als er sich vergewissert hatte, dass er alleine war, biss er sich in den Daumen und rief: „Kuchiyose: Konoha-Washi no Jutsu!“ Eine Rauchwolke entstand, und als diese sich wieder verzogen hatte, stand einer der Konoha-Adler vor ihm. Kotetsu bückte sich und tat die Schriftrolle in das vorgesehene Gefäß am Bein des Raubvogels. „Eine Nachricht an die Hokage“, meinte Kotetsu flüsternd. Der Adler sah ihn noch einen Moment mit seinen funkelnden Augen an und hob dann zum Flug ab … Temari fühlte sich gar nicht wohl. Jetzt hatte sie sich schon am helligsten Tag ins Gras hinter dem Gästehaus gelegt, aber irgendwie … Sie beobachtete ein wenig die Wolken, die am Himmel entlang zogen. Sie konnte sich keinen Reim darauf machen, wie das neben Shogi zu Shikamarus Lieblingsbeschäftigung werden konnte. Wie langweilig … Es dauerte auch nicht lange und ihr fielen die Augen zu … Erst träumte sie irgendwelchen zusammenhanglosen Kram. Da war Kotetsu, Tsunade und Sakura, die die Köpfe zusammengesteckt hatten und tuschelten, doch dann sah sie plötzlich Kankurou vor sich, der mit Karasu auf Shikamaru losging. Temari versuchte, ihren Bruder aufzuhalten, aber es war, als könnte er sie weder sehen noch hören. Schließlich brachte der Marionettenspieler noch Kuroari mit ein, drängte Shikamaru in das Innere der Puppe und … Schweißgebadet wachte sie auf. Ihr Schädel brummte und sie spürte die Feuchtigkeit ihrer Augen. Noch nie hatte sie wegen eines Traums geweint … Verdammt! Aber es war so schrecklich realistisch gewesen … Kankurou konnte unter Umständen ja noch gruseliger als Gaara sein. Rasch verdrängte sie diesen Gedanken und wischte sich kurz über ihre tränenden Augen. Sie hatte tatsächlich ein Tränchen vergossen. Und das auch noch ausgerechnet wegen so etwas. Dieser Tag wurde ja immer merkwürdiger … Ihr Blick fiel auf Shikamaru, der es sich ganz in der Nähe gemütlich gemacht hatte und scheinbar Löcher in die Luft starrte. Typisch … Temari lächelte kurz. Irgendwie war sie ja schon ganz froh, dass er immer noch unter den Lebenden weilte. Sie raffte sich auf und ihr wurde erneut schwindelig. Solche Kopfschmerzen hatte sie wirklich noch nie gehabt … Sie trat die paar Schritte auf Shikamaru zu und meinte: „Sei nicht so faul.“ Er seufzte. „Du hast doch eben die ganze Zeit geschlafen.“ „Ja, aber du hast währenddessen gefaulenzt.“ Shikamaru gähnte, streckte sich noch einmal und stand dann auf. „Und was hast du jetzt vor?“, fragte er. „Wie wär’s mit simulieren?“, schlug sie vor. Sie deutete über seine Schulter auf ihr gemeinsames Beschattungsopfer, das gerade in Richtung Wald ging. „Okay, aber der Rest des Tages ist dann frei!“ „Ja, aber nur, weil du es bist!“ Dreist grinste sie ihn an. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Und hiermit hab ich auch offiziell das erste Jutsu erfunden! :D Ich dachte, es wäre sehr praktisch, wenn man die Adler, wenn man mal dringend eine Nachricht verschicken muss, per Kuchiyose herbeirufen kann. Der Titel dieses Kapitels ist übrigens eine „Ode“ an eine der langweiligsten und unnötigsten Shippuuden-Episode, die ich je gesehen hab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)