Gute Freunde von Annea (oder doch mehr? Rose x Scorpius) ================================================================================ Kapitel 9: C haos ----------------- „Hey, Scorp.“ Rose lächelte ihn an, als sie die Bibliothek betrat und ihn an ihrem üblichen Tisch sitzen sah. „Rose.“, murmelte er überrascht. Er hatte nicht erwartet sie jetzt hier zu sehen. Besonders nicht, nachdem sie die letzten Tage sooft bei ihrem tollen neuen Freund verbracht hatte. Alles in ihm schrie danach, ihr die Wahrheit zu sagen. Zu sagen, was dieser Idiot mit ihr machte, doch er wusste auch, sie würde ihm nicht so einfach glauben. Und er konnte ja auch nichts bezeugen. Took hatte sich bis jetzt nicht erwischen lassen. Also lächelte Scorpius leicht zurück, als Rose sich neben ihm nieder ließ. „Verbringst du Weihnachten wieder bei uns?“, wollte die Rothaarige auf einmal wissen. „Ja, ich komme – wie immer – am zweiten Weihnachtstag.“, grinste er zurück. Rose nickte ihm zu. „Wir werden wohl dieses Jahr wieder alle zusammen sein.“ „Ich mag eure Familie.“, antwortete Scorpius, weil er wusste, wie Rose es hasste, alle zusammen zu sehen. Natürlich, sie liebte ihre Familie, aber ihr war es einfach zu viel Trubel. Er mochte die Familie. Er mochte den Trubel, auch wenn er sich zurück hielt und die meiste Zeit im Hintergrund zu finden war. Aber er mochte es, alle zu beobachten. Zu sehen, wie viel Leben im Raum lag, wenn alle durcheinander redeten. Bei ihm war das nie der Fall. Weihnachten war zwar schön, aber sie waren meistens zu dritt. „Ich weiß.“, lächelte Rose und wandte sich wieder ihrem Buch zu. Natürlich wusste sie es. Sie wusste alles über ihn. Auch Scorpius wandte sich wieder seiner Aufgabe zu. Wie gern er sie doch berühren würde. Doch er hatte sich geschworen, für sie da zu sein. Ihr Freund zu sein und sie glücklich zu machen. Und sie würde es wohl nicht wollen, wenn er sie in seine Arme ziehen würde und über sie herfallen würde, während sie in ihren Gedanken sicher bei ihrem Freund war. Verdammt. Diese Tatsache tat weh. Mühsam zwang Scorpius seine Konzentration auf den Aufsatz. In einvernehmlichem Schweigen arbeiteten beide nebeneinander. Das hatte sie mit Chris noch nie getan, schoss es Rose durch den Kopf. Er wollte noch nie mit ihr in die Bibliothek gehen, oder ihr bei Hausaufgaben helfen. Nicht, dass sie Hilfe gebraucht hätte. Aber sie hatte sich immer gedacht, dass man eben alles zusammen machte, wenn man nun einmal zusammen war. Seufzend schüttelte sie den Kopf. Sie war ja so kindisch. „Stimmt was nicht, Rosie?“, fragte Scorpius sie und benutzte absichtlich ihren Spitznamen, doch sie besserte ihn nicht aus. Das hatte sie noch nie. Und das tat gut. „Nein. Also ja, ich komme mit dieser Erklärung nicht zurecht.“, antwortete sie ausweichend und deutete auf eine Passage in ihrem Buch. „Zeig mal.“, murmelte Scorpius und beugte sich näher zu ihr, während er die Seite las, die sie gerade aufgeschlagen hatte. Sie wusste auch nicht, was sie geritten hatte, ihm so etwas zu erzählen. Sie kam mit der Erklärung sehr gut zurecht. Immerhin ging es um Zaubertränke und das war so ziemlich ihr bestes Fach. Wobei alle ihre Noten überdurchschnittlich waren. Sie war nicht umsonst in Ravenclaw. Dennoch sagte Scorpius nichts. Er las sich die Passage einfach durch, lächelte sie an und fing an, ihr das alles noch einmal zu erklären. Und da sie genau wusste, was auf dieser Seite stand, konnte Rose sich einfach nur auf seine Stimme konzentrieren. Bisher war er einfach nur unwiderstehlich gewesen. Attraktiv. Gutaussehen. Dass auch seine Stimme so perfekt war, war ihr nicht klar gewesen. Natürlich kannte sie seine Stimme, doch irgendwie war ihr nicht klar gewesen, welchen Reiz allein ein paar gesprochene Worte von ihm auf sie ausübten. Rose war kurz davor ihre Augen zu schließen und sich dem Klang seiner sanften, maskulinen und melodiösen Stimme hinzugeben, als er sie fragte: „Hast du es jetzt besser verstanden?“ „Ja.“, lächelte Rose leicht. „Danke.“ Er gab ihr noch ein kleines Nicken und wandte sich dann wieder seinem Buch zu. Jetzt war sie enttäuscht. Sie wollte seine Stimme wieder hören. Schnell blätterte sie auf die nächste Seite und überflog die nächsten Sätze. Irgendwo würde doch sicher etwas stehen, dass sie nicht verstand. Oder sie konnte wenigstens vorgeben, es nicht zu verstehen. Doch zu ihrem Leidwesen waren die nächsten Passagen lediglich Beschreibungen irgendwelcher Zutaten, die alles andere als unklar waren. Sie konnte unmöglich so tun, als verstünde sie das nicht. Er würde sie für verrückt halten und wissen, dass sie nur so tat. Also seufzte sie – diesmal so leise, dass er es nicht hören konnte – und las einfach weiter. Langsam streifte sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und ließ ihre Hand dann wieder auf die Tischplatte fallen. Diesmal nur wenige Millimeter von seinen Fingern entfernt. Wenn sie sich nur ein wenig strecken würde… Schnell wandte sie den Blick wieder auf ihr Buch und schüttelte leicht den Kopf. Sie sollte aufhören sich so zu verhalten. Sie waren Freunde. Mehr nicht. Und dann stupsten seine Finger gegen ihre und er verhakte seinen kleinen Finger mit ihrem. Perplex schielte Rose zu Scorpius, doch dieser hatte seinen Blick auf das Pergament vor ihm gerichtet und seine andere Hand schrieb eifrig weiter. Verwirrter denn je versuchte auch sie sich wieder auf ihr Buch zu konzentrieren. Vielleicht sollte sie sich nicht zu viel dabei denken. Es war nur eine kleine Berührung und wenn sie ehrlich war, hatte Scorpius sie schon weitaus mehr berührt. Und Händchen gehalten hatten sie auch schon oft. Also sollte sie wirklich nichts in diese kleine Geste hineininterpretieren. Er hatte einfach nicht anders gekonnt. Zuerst wollte er ihr eigentlich diese lästige Haarsträhne aus dem Gesicht streichen und seine Hand auf ihrer Wange verweilen lassen, doch dann hatte sie sich selber darum gekümmert. Aber als er ihre Finger gesehen hatte, diese unendlich zarten Hände, die nur wenige Millimeter von seinen lagen, hatte er sich nicht beherrschen können. Außerdem, warum sollte er sie nicht berühren? Bis jetzt hatte sie nie etwas dagegen gehabt. Sie hatten sich immer berührt. Gut, das hatte in der letzten Zeit abgenommen, aber er war es einfach satt. Er würde sie anfassen wann und wo er wollte. Bis sie etwas dagegen sagte. Denn immerhin waren sie immer noch Freunde und daher würde er sich einfach weiter so verhalten. Und es war doch auch nichts dabei, ihre Hand zu halten, oder? „Geht’s dir nicht gut?“, flüsterte Albus Scorpius ein paar Tage später zu. „Wie kommst du darauf`?“ „Du wirkst seit Tagen ein wenig.. nachdenklich.“, meinte er schließlich. Besser er übertrieb es nicht, sonst würde Scorpius sofort abblocken. Dieser zuckte nur mit den Schultern. „Keine Ahnung, was du meinst. Mir geht’s gut.“ Albus rollte mit den Augen. „Irgendwas stimmt nicht mit dir. Und das schon seit einiger Zeit.“ „Mach dich nicht lächerlich, Al. Was sollte nicht stimmen?“, fauchte Scorpius, stand auf und begab sich in sein Zimmer. Doch so schnell gab Albus nicht auf. Er folgte dem Blonden einfach. Außerdem war seine Reaktion gerade eben der Beweis gewesen, dass wirklich etwas nicht stimmte. „Scorpius Hyperion Malfoy wage es ja nicht, mich auszusperren.“, knurrte Albus vor der verschlossenen Zimmertür seines Freundes. Kurze Zeit passierte gar nichts, doch dann ging die Tür auf. Scorpius wollte zwar nicht mit Albus sprechen, aber verscherzen wollte er es sich schon gar nicht mit ihm. „Gut so.“, lobte Albus seinen Freund und tätschelte ihm den Kopf. „Lass das.“, knurrte Scorpius. Seufzend ließ sich der Dunkelhaarige auf dem Schreibtischstuhl sinken, während Scorpius sich aufs Bett fallen ließ. „Jetzt sag schon.“, meinte Albus nach einer kleinen Ewigkeit. „Was denn? Es ist doch nichts.“ Albus seufzte. „Ich bin dein bester Freund.“ Das half. Scorpius´ Maske bröckelte. „Du bist wie ein Bruder für mich.“, fuhr Albus fort. „Ach scheiße.“, murmelte Scorpius und seufzte auf. „Du doch auch für mich.“ Albus lächelte leicht. „Dann vertrau mir und sag mir endlich, was los ist.“ „Ich vertraue dir.“, fauchte Scorpius. „Du weißt, dass ich dir vertraue. Wie sonst niemandem. Also sag so etwas nicht.“ „Warum sagst du mir dann nicht einfach was dich bedrückt?“ Scorpius seufzte erneut und drehte seinem Gegenüber den Rücken zu. Etliche Minuten verstrichen. „Scorpi-“ „Ich liebe sie.“, flüsterte Scorpius, gerade noch so, dass Al ihn verstand. „Wie bitte?“ Völlig perplex starrte Albus den Rücken seines besten Freundes an. „Ich liebe sie.“, wiederholte er nun etwas lauter. „Jessica?“ Verwirrt und verärgert drehte Scorpius sich um. „Wer ist Jessica?“ „Die kleine von letztem Wochenende.“ „Die hieß Jennifer, wenn mich nicht alles täuscht.“, antwortete Scorpius. „Gut, dann eben Jennifer.“ „Nein.“, murrte Scorpius. „Sie hieß nicht Jennifer? Scorp du verwirrst mich.“ „Albus Severus Potter stell dich verdammt noch mal nicht so dumm an.“, fuhr Scorpius seinen Freund an. Nun grinste Albus. „Schon gut, wollte nur die Stimmung ein wenig auflockern.“ Dann seufzte er. „Wenn es nicht Jessica – oder Jennifer – oder wie auch immer ist, wer denn dann?“ Scorpius schüttelte den Kopf. „Ich dachte immer, du kennst mich.“ Albus beäugte Scorpius seltsam. „Tu ich auch, aber ich will, dass du es mir sagst. Dass du mir vertraust.“ „Ich vertraue dir.“, knurrte Scorpius noch einmal. Es war so schon schwer genug, mit jemandem – auch wenn es sich um seinen besten Freund handelte – über seine Gefühle zu reden, da musste dieser doch nicht auch noch so darauf herumreiten. Scorpius seufzte erneut, dann sah er Albus an. „Du weißt es.“, stellte er auf einmal verblüfft fest. „Natürlich weiß ich es. Schon eine ganze Weile. Zuerst war ich mir nicht sicher, aber schlussendlich musste ich es einfach einsehen.“ „Warum hast du nicht schon vorher etwas gesagt?“, wollte Scorpius wissen. „Ich dachte, du würdest von dir aus zu mir kommen. Ich wollte dich nicht drängen.“ Wieder seufzte Scorpius. „Ich liebe sie, Al. Ich liebe Rosie.“ „Ich weiß, Bruder. Ich weiß.“ „Heute sind wir einen Monat zusammen.“, murmelte Chris und zog Rose näher an sich. „Ja.“, hauchte sie zurück, obwohl es ihr nicht bewusst gewesen war, aber das konnte sie schlecht sagen. Alles in allem war die Zeit doch schneller vergangen, als gedacht. Und so schlimm war es auch nicht gewesen. Langsam beugte Chris sich zu ihr und küsste sie lange. Dann streichelte er ihren Rücken mit einer Hand und wanderte mit der anderen langsam unter ihr T-Shirt. „Nicht.“, seufzte Rose, löste den Kuss und schob seine Hand wieder aus ihrem Shirt. „Ach komm schon, Rose.“, seufzte er und küsste sie erneut, ließ seine Zunge in ihren Mund gleiten und seine Hand wieder auf ihrem nackten Bauch nieder. „Chris.“, flüsterte Rose, versuchte seine Hand wegzuschieben, doch er küsste sie weiter, streichelte weiter ihren Bauch. Langsam bekam Rose Angst. Sie konnte ihn nicht stoppen, irgendwie ließ er sich nicht abschütteln. „Nein.“, meinte sie nun energischer, als er von ihren Lippen abgelassen hatte und sich ihrem Hals zugewandt hatte. „Rose.“, seufzte er, ließ aber schlussendlich von ihr ab. Erleichtert atmete Rose auf. „Ich dachte nur, nach einem Monat wären wir vielleicht schon einen Schritt weiter.“, meinte er mehr als enttäuscht. Und da setzte ihr schlechtes Gewissen wieder ein. Er hatte sich soviel Mühe mit ihr gegeben. Hatte sie nur nett behandelt und sie stieß ihn immer wieder von sich. „Es tut mir leid.“, murmelte sie und zog ihn wieder zu sich. Lächelnd küsste er sie wieder, immer intensiver und ließ seine Hand diesmal auf ihrem Oberschenkel nieder. Augen zu und durch, schoss es Rose durch den Kopf. Sie versuchte den Gedanken los zu werden, doch er blieb ihr immer präsent. Als seine Finger langsam unter ihren Rock wanderten, schob Rose ihn von sich. Vielleicht zu energisch, doch sie versuchte das mit einem Lächeln wett zu machen. „Ich muss los. Tut mir leid, aber ich habe heute noch Nachmittagsunterricht.“ „Okay.“, meinte er enttäuscht, lächelte sie aber wieder an, als sie ihm noch einen Kuss auf die Lippen drückte. „Hey, da bist du ja.“, murmelte Albus und ließ sich neben Rose nieder. Sie war wieder in der Bibliothek. Sie hatte Chris belogen. Heute war kein Nachmittagsunterricht. In weniger als zwei Wochen waren Ferien und daher entfiel er Unterricht schon. Aber sie hatte sich nicht anders zu helfen gewusst, als ihn zu belügen. Sie war keine sehr gute Freundin. „Hey, Al.“, antwortete sie und drückte ihrem Cousin lächelnd einen Kuss auf die Wange. „Kommst du bitte mit mir mit? Ich muss dir etwas sagen.“ „Warum so ernst? Ist jemand gestorben?“ Rose lächelte ein wenig und versuchte die Situation aufzuheitern. Albus schüttelte den Kopf. „Nicht direkt. Lass und lieber raus gehen. Hier sind mir zu viele Ohren.“ Mit diesen Worten stand er auf und zog eine ziemlich perplexe Rose hinter sich her. „Was soll denn das?“, wollte das Mädchen wissen, nachdem ihr Cousin sie schon ein paar Gänge weit gezogen hatte. „Jetzt sagt es endlich! Du machst mich ganz nervös.“ „Also, Rose. Hör gut zu. Bis zum Ende und versuch mir zu glauben, okay? Vertrau uns!“ Albus sah seine Cousine und gleichzeitig beste Freundin ernst an. Rose nickte. „Ich vertraue dir immer.“ „Took betrügt dich.“, meinte Albus dann. „Was?“ Völlig perplex sah Rose die beiden an. „Du spinnst doch.“ „Nein, Rose. Es ist wahr. Jetzt gerade tut er es wieder. Hier sieh nur.“, murmelte er und zog die Karte des Rumtreibers aus seiner Tasche. Dann faltete er sie auseinander und deutete auf zwei Punkte, die mehr oder weniger übereinander lagen. „Das heißt doch noch lange nichts, Al.“, meinte Rose und lächelte ihren Cousin sarkastisch an. Er war immer schon zu beschützerisch gewesen. Albus seufzte auf. „Dann geh hin und überzeug dich davon. Ich hab es selbst gesehen.“ Kurz überlegte Rose, doch ihr Cousin hatte Recht. Sie konnte einfach nachsehen gehen. Dann würde sich herausstellen, wer Recht hatte. Schnell warf sie noch einen Blick auf die Karte und rannte los. Ein wenig später kam sie auch schon in dem Gang an, von dem die Türe zu dem leeren Klassenzimmer abzweigte. Chris stand nur ein paar Meter vor ihr, genau vor der Türe zu dem Zimmer und küsste ein Mädchen – aus Hufflepuff, wie Rose an der Farbe des Umhanges erkannte. Als ob das eine Rolle spielen würde. Rose räusperte sich und das andere Mädchen hob den Kopf und drehte sich leicht um. „Lässt du uns bitte alleine?“, fragte Chris an das Mädchen gewandt, welches nickte und schnell verschwand. Irgendwie sah er gar nicht so aus, als hätte sie ihn gerade dabei erwischt, eine andere zu küssen. Nein. Er sah nicht so aus, als würde er sich schämen. Überhaupt sah er ganz anders aus, als sonst immer, dachte sich Rose. Er grinste so selbstgefällig. Langsam schlenderte er auf sie zu. „Was soll das?“, fauchte Rose ihn an. Langsam sickerte das Gefühl des Betrugs zu ihr durch. Andererseits – sie hatte es doch gar nicht anders verdient, oder? Vielleicht hatte er einfach gemerkt, dass sie nicht mit ihrem Herzen bei ihm war. Dass sie das alles eigentlich gar nicht so wirklich wollte. Aber dann hätte er doch mit ihr sprechen können, oder? Immerhin waren sie Freunde, er hätte ihr einfach sagen sollen, dass es ihm so nicht passte. Rose seufzte auf. Sie hätte ihm auch die Wahrheit sagen können. Dennoch – es tat weh, so behandelt zu werden. Vor nicht mehr als zwei Stunden hatte er sie in den Armen gehalten. Sie geküsst. Und jetzt trieb er es mit einer anderen. Auch wenn sie nicht in ihn verliebt war – es tat trotzdem weh. „Was soll was, Rosie?“, hauchte Chris. Er war ihr nun ganz nah gekommen und schritt weiter auf sie zu. Rose wich zurück, bis sie mit dem Rücken an einer Wand stand. Langsam bekam sie Angst, doch das Gefühl schob sie beiseite. Rief die Wut und die Enttäuschung zurück. „Warum hast du das gemacht? Wieso betrügst du mich? Wieso hast du nicht einfach mit mir gesprochen?“ Langsam hob er eine Hand und streichelte ihre Wange. „Rosie, Rosie, Rosie. Übertreib es doch nicht. Sie hat mir nichts bedeutet. Du bist alles, was ich will.“ Wütend schlug Rose seine Hand weg. „Lass das.“, fauchte sie. „Ja, wehr dich nur.“, grinste er und drückte seine Lippen hart auf ihre. Rose erstarrte. Sie war völlig überrumpelt. Doch als er seine Zunge in ihren Mund schieben wollte, drückte sie ihn weg und gab ihm eine Ohrfeige. „Was fällt dir ein? Zuerst treibst du es mit ihr und dann wagst du es wirklich, mich zu küssen?“ Chris knurrte sie an. „Das wirst du mir büßen.“, fauchte er und drückte ihre Hände über ihrem Kopf zusammen. „Ich hab mich über einen Monat mit dir abgequält. Rosie, du bist so langweilig.“, grinste er dann und küsste sie wieder. „Lass mich los.“, fauchte Rose. „Vergiss es. Jetzt bekomme ich endlich, was ich will. Zier dich nicht.“, murmelte er und küsste ihren Hals. Rose versuchte vergeblich, sich zu befreien. „Hör auf. Ich will das nicht.“ Trocken lachte Chris auf. „Glaubst du das interessiert mich? Zuerst musste ich an deinen beschissenen Bodyguards vorbei, dann endlose, langweilige Dates mit dir und dann krieg ich dich immer noch nicht.“ Er leckte ihren Hals ab, fuhr mit seiner Zunge bis zu ihrem Ohr und hauchte: „Wie kann man nur so prüde sein?“ „Ich werde schreien!“, drohte sie ihm. „Lass mich los.“ „Schrei nur, Rosie. Schrei nur. Dich wird hier niemand hören. Wir sind im vierten Stock.“, grinste er, hielt ihre Hände nun nur mehr mit einer Hand, presste seinen gesamten Körper gegen ihren und küsste sie wieder. Rose überkam Panik. Er hatte Recht. Es würde sie niemand hören. Niemand würde kommen. Sie war ihm hilflos ausgeliefert. Wie konnte sie sich nur so in jemandem täuschen? Sie schluchzte auf. Tränen rannen ihr über die Wange. Wieso hatte sie nicht auf Albus und Scorpius gehört? Scorpius. Sie wollte zu ihm. „Nana, tu nicht so. Es wird dir gefallen.“, grinste er, während seine Hand unter ihr T-Shirt fuhr und diesmal nicht an ihrem Bauch stoppte. Zielstrebig griff er sich ihre Brust und knetete sie hart. Rose fing an zu schreien, ihn anzuflehen, aufzuhören, doch er lachte nur. „Ich hätte diese beschissene Wette niemals eingehen sollen. Aber jetzt werde ich sie gewinnen. Rosie, ich werde dir die Unschuld rauben und dann bist du mich los. Halt einfach nur still.“ Dann küsste er sie wieder. Seine Hände waren überall. Rose wusste nichts mehr, konnte nicht mehr denken. Sie sah nur noch schwarz. Sie schluchzte auf. Scorpius. Scorpius. Sie konnte nur noch an ihn denken. Wie ein Mantra wiederholte sie seinen Namen, rief sich sein Gesicht vor Augen. Jedes Detail. Und dann waren die Hände auf einmal verschwunden und sie rutschte die Wand herab. Schnell zog sie ihre Knie an und umschlang sie mit ihren Armen. Sie wollte nicht aufsehen. Sie wollte nicht wissen, was er machte. Sie wollte nur, dass er sie in Ruhe ließ. „Arschloch.“, knurrte jemand und dann wurde sie hochgehoben. Rose schluchzte laut auf. Bitte nicht. Bitte nicht weiter machen. „Ist schon gut. Du bist in Sicherheit. Ich beschütze dich.“, hauchte ihr jemand zu. „Er kann dir nichts mehr tun.“ „Scorpius.“, hauchte sie. Überrascht öffnete sie die Augen und blickte geradewegs in seine. Er war gekommen um ihr zu helfen. Schluchzend klammerte sie sich an ihn. „Scorpius.“, seufzte sie noch einmal erleichtert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)