Dalia Flower von abgemeldet (Geburtstags OS für _-OshitariYuushi-_ // SanaYuki) ================================================================================ Kapitel 1: Wenn man die Worte der Dahlie nicht kennt... ------------------------------------------------------- Dahlia Flower Es schüttete Bindfäden von den regenträchtigen Wolken, die düster vom Himmel hingen. Ein Blick aus dem Fenster, auf das satte Dunkelgrün des Rasens im Garten, zauberte Yukimura Seiichi ein seichtes Lächeln auf die Lippen. Sein Lächeln rührte nicht nur vom lang ersehnten Regen, sondern auch von seinem Besuch her, der ihm gegenüber saß und seine kleine Teetasse aus Porzellan wieder auf den kleinen dunkelbraunen Holztisch abstellte. „Der Regen ist ein wahrer Segen...“ „Für die Blumen..., richtig?“, beendete der braunhaarige Junge, der seine Augen nur dem Anschein nach stets geschlossen hielt, den Satz seines Buchous. „Deine Daten sind perfekt Renji, das musst du mir nicht erst beweisen“, bemerkte Yukimura noch immer lächelnd, „Die Frage ist nur, warum du gerade jetzt bei mir auftauchst und versuchst jeden meiner Sätze zu vervollständigen.“ Nun war es an Renji ein Lächeln zu zeigen. Er war ein analytischer Mensch, trocken sowie höflich, und versuchte immer zu einer schlüssigen Antwort zu kommen. Er blieb eine Weile still, nicht um zu überlegen, was er sagen wollte, sondern viel mehr um seine Worte bewusst herauszupicken: „Vielleicht sammle ich nur neue Daten über dich, Seiichi.“ Ein leises Kichern klang durch den Raum. Yukimura erhob sich mit einer elfengleichen Bewegung und ging an die Verandatür seines Zimmers. Renji folgte ihm lediglich mit seinem Blick, beobachtete ihn genau, jede noch so kleine Bewegung, bis der Blauhaarige seine Arme leicht verschränkte. Die violetten Augen waren auf die prächtigen Blüten seiner Pflanzen gerichtet, verfolgten jeden Regentropfen, der auf die grünen Blätter hinabprasselte. Das Regenwetter schien sich in den folgenden Stunden nicht zurückziehen zu wollen. „Daten über mein Verhalten zu Hause, wenn ich mich bei Regenwetter langweile?“, hakte Yukimura nach, dabei verursachte er erneute Vorsicht seitens des Analytikers. Noch sollte Yukimura nicht bemerken, weshalb er ihn so plötzlich besuchen kam. „Seiichi, du langweilst dich nicht“, stellte Renji präzise fest. Er kannte Yukimura nun schon seit dem Kindergarten, als dieser sich noch vor Sanada gefürchtet hatte. Noch nie hatte sich der Buchou gelangweilt, es sei denn, er benahm sich entgegen seines natürlichen Verhaltens, was wiederum der Grund für den Besuch Renjis war. Plötzlich wandte sich Yukimura wieder zu seinem Freund und Teamkollegen um. Immer noch lächelte er sanft und gab ihm keinen Grund für die Annahme, dass er verstimmt war. „Gut beobachtet, Renji. Wenn du so nett wärst und mir nun bitte den ehrlichen Grund deines Besuchs erklärst, würdest du weniger Zeit brauchen, deine Daten aufzufrischen. Ich mag es nicht, hinten rum ausgehorcht zu werden, das weißt du doch“, forderte Yukimura und setzte sich wieder auf das kleine Kissen vor dem Tisch, bei dem die beiden Rikkai Spieler ihre Teezeremonie abhielten. Ein kleines Nicken kam als Antwort, nachdem Renji seine Teetasse erneut auf den Tisch stellte, da er nur einen kleinen Schluck seines dampfenden grünen Tees genommen hatte. „Nun schön. Ich glaube, du hast ein Problem“, erklärte der Braunhaarige und fing sich dadurch einen fragenden und gleichermaßen interessierten Blick seitens Yukimura ein. „So?“ „Ja. Mit Genichirou!“ „Sanada?!“ „Richtig.“ „Und was lässt dich zu diesem Schluss kommen?“, wollte Yukimura schließlich wissen, da ihm diese einsilbige Unterhaltung doch ein wenig missfiel. „Du langweilst dich“, schlussfolgerte Renji mit einem schelmischen Lächeln. Der Rikkai Buchou musste erneut ein leises Lachen verlauten lassen, es amüsierte ihn ein wenig, wie siegessicher Renji an die Sache heran ging: „Das bringt dich folglich zu dem Ergebnis, dass ich ein Problem mit Sanada habe.“ „Nicht irgendein Problem, Seiichi. Genichirou verhält sich ebenfalls etwas ungewöhnlich, seit seinem Geburtstag vor drei Wochen“, erläuterte der Stratege, wobei er Seiichis Gemüt nicht eine Sekunde aus den Augen ließ, um auch die geringste Regung verzeichnen zu können. „Wir haben kein Problem miteinander. Nicht mehr seit dem Kindergarten und das ist nun schon über zehn Jahre her, nicht wahr?“, wollte sich der blauhaarige Buchou versichern um sich ganz schnell aus diesem unangenehmen Kreuzverhör zu ziehen. „Streite es ruhig ab, Seiichi. Ich glaube, ich habe die Lösung schon vor einer Woche gefunden. Eigentlich wollte ich mich nicht so sehr einmischen, allerdings finde ich nicht, dass so was das Team beeinflussen sollte. Genichirou braucht seinen gewöhnlichen Gemütszustand zurück und... Seiichi, du musst wissen, dass Genichirou anders ist als du. Du solltest dir keine Hoffnungen machen, im Grunde müsstest du ihn besser kennen als jeder von uns“, antwortete Renji mit gewohnt nüchterner Stimme. Für einen Augenblick breitete sich eine drückende Stille in Yukimuras Zimmer aus, allerdings fürchtete Renji diese Stille nicht, denn sein Buchou war nicht die Art von Mensch, der sich gehen ließ und emotional durchging. Immerhin wusste der Stratege sowieso, dass er mit seiner Annahme Recht hatte und auch keine Schellte, seien sie nun verbal oder physisch, von Yukimura zu erwarten hatte. Es verging mindestens eine Minute, in der das einzige Geräusch das dumpfe Trommeln des herabfallenden Regens war. Nach und nach erstarb das seichte Lächeln auf dem Gesicht des Blauhaarigen und wurde zunehmend ernster, es war nicht so, dass Yukimura wirklich böse auf seinen Freund war. Ganz im Gegenteil, irgendwie freute er sich darüber, dass Renji sich so viele Sorgen um ihn und den Rest des Teams machte. Er rückte etwas dichter an den Braunhaarigen heran und klopfte ihm auf die Schulter: „Du bist sehr gut mit deinen Daten, Renji, aber es gibt Dinge, die Daten nicht erfassen können.“ „Dinge, die Daten nicht erfassen können?“, wiederholte der Andere mit fragender Stimme, „Was meinst du damit?“ „Finde es doch heraus. Du bist schlau genug, Verhaltensmuster zu erkennen, aber fragst mich die offensichtlichste Sache der Welt?“, entgegnete Yukimura ihm mit einer Gegenfrage und warf einen kurzen Blick auf die Uhr, „Egal, was du denkst, Renji, es gibt kein Problem.“ „Warum hat Genichirou mich wohl nach der Blumensprache gefragt?“, wollte der Braunhaarige wissen, als er sich erhob um sich auf dem Weg zum Bus zu machen. Yukimura konnte sich ein Grinsen nicht mehr verkneifen, als er seinen Freund noch zur Tür begleitete und ihm dabei zusah, wie er sich Schuhe und Jacke anzog. „Brauchst du noch eine Antwort von mir, oder hat sie dir Sanada schon gegeben?“, wollte er noch wissen, bevor Renji sich zum Abschied kurz, leicht verbeugte und dann das Heim der Familie Yukimura verließ. Eine Antwort gab er dem Rikkai Buchou nie auf diese letzte rhetorische Frage. Nachdem Renji um die nächste Straßenecke gebogen war und Yukimura ihn nicht mehr sehen konnte, schloss der Fünfzehnjährige die Haustür wieder hinter sich und ließ sich in seinem Zimmer auf das Bett nieder. Sanada hatte sich also bei Renji über die Sprache der Blumen erkundigt. Vielleicht hätte er ihm eine andere Pflanze schenken sollen, wobei die Spezies eigentlich egal war, Sanada würde jedes Gewächs um die Ecke bringen. Allerdings hatte Renji mit einem Punkt völlig Recht. Er langweilte sich, obwohl er sich eigentlich um seinen Garten kümmern könnte, selbst wenn es regnete. Seine eigene Ungeduld machte Yukimura zu schaffen, denn er hoffte immer noch, dass Sanada vielleicht allein auf die Bedeutung kam. Er sah eine Weile zur Zimmerdecke hinauf, bis ihm das blanke Weiß in die Augen zu stechen begann und er sich auf die Seite rollte. Yukimura hätte es Renji nie offen gesagt, aber jetzt wo er allein war, konnte er sich ein wenig Blöße geben. Das hart klopfende Herz beschwor das sanfte, für Yukimura so typische Lächeln auf dessen Gesicht. Er seufzte glücklich aus, dabei tauchte das Bild seines besten Freundes vor seinem geistigen Auge auf, das ein leicht melancholisches Gefühl in ihm auslöste. „Ich liebe dich, Sanada“, murmelte er leise vor sich hin, verhöhnte sich aber selbst für sein Verhalten, beinahe liebeskrank auf seinem Bett zu liegen und für seinen Liebsten zu schwärmen. Wie ein kleines Mädchen, das für einen Teenystar in irgendeinem Szenemagazin anhimmelte, genau so fühlte sich Yukimura in diesem Moment. Jedoch war es seiner Meinung nach, an Sanada, seine Gefühle zu gestehen, wenn er sie denn hatte. Renji hatte versucht ihn zu warnen, damit er sich keine falschen Hoffnungen machte. Yukimura wusste das schon. Sanada war kalt und zeigte kaum eine Gemütsregung, allerdings war Yukimura in dieser Hinsicht zu stur. Er war sich absolut sicher, dass Sanada zu zarten Gefühlen fähig war. Niemand, nicht mal er, war ein so harter Stein, dass er so etwas wie Liebe nicht nötig hatte. Yukimura wandte sich wieder der Decke zu und bereitete sich darauf vor, dass seine Augen sich nach kurzer Zeit wieder auf einen anderen Punkt fixieren mussten. Er wartete vergeblich, denn noch immer spukten ihm die Erlebnisse mit Sanada im Kopf herum, die sich vor nicht allzu langer Zeit abgespielt hatten. Sanada war nicht so gefühllos, wie er stets versuchte vorzugeben, oder so, wie es immer den Anschein hatte. Wieso hätte der Eisklotz der Rikkais sonst Tag für Tag, jede freie Minute, in der er nicht für die zahlreichen Tennisturniere trainierte, bei ihm im Krankenhaus sitzen sollen. Er war die ganze Zeit über seine Stütze gewesen, die eine Kraft, die ihm Halt gab, weiter zu kämpfen. Yukimura sah es wieder vor sich. Das schummrige Krankenzimmer, in dem er gelegen hatte. Immer hatte er das Sonnenlicht am Tage mit den weißen, derben Gardinen ausgeschlossen, um nicht sehen zu müssen, dass das Leben dort draußen auf den Straßen Japans weiterging. Der Geruch von trockenem Staub und stickiger Luft kroch ihm wieder in die Nase. Selbst Blumen gab es selten in seinem Zimmer, wenn Yukimura sich richtig zurückerinnerte, dann hatte er nur ein Mal einen Strauß von Sanada bekommen. Am besten erinnerte sich Yukimura an den Tag, als die Ärzte gedankenlos darüber redeten, dass er höchstwahrscheinlich nie wieder in der Lage sein würde, auf dem Court zu stehen. All seine Verzweiflung und sein Zorn gegen die Menschen, die ihn eigentlich aufbauen und neue Hoffnung schenken sollten, zerstörten all das, woran er noch geglaubt hatte. Letztendlich war Sanada seine treibende Kraft gewesen, kein Arzt und nicht einmal das, was er sonst immer als sein Leben bezeichnet hatte, war in der Lage gewesen ihn wieder aufzumuntern. An jenem Tag, hatte ihn das gesamte Rikkai Tennisteam besuchen wollen, doch er hatte sie alle wieder nach Hause geschickt. Sanada war der erste gewesen, der das Zimmer betreten hatte, wohl aus weiser Voraussicht erst den Gemütszustand des Buchous festzustellen. Schon als Sanada eingetreten war, war Yukimura ohne jegliche Regung liegen geblieben. ‚Yukimura, alles läuft gut, als nächstes kommt schon das Halbfinale gegen diese noch recht unbekannte Fudoumine Mittelschule... Yukimura?’, hatte er als erstes berichtet, doch selbst das war für den Kranken damals völlig uninteressant gewesen, ‚Yukimura hörst du mir überhaupt zu? Es läuft fantastisch.’ ‚Könntest du damit aufhören?’ ‚Yukimura?’ ‚Hör auf vom Tennis zu reden und verschwinde!!’ Yukimura wusste damals ebenso wenig wie heute, was für einen Effekt diese Anfuhr auf Sanada gehabt hatte, allerdings konnte der Mannschaftskapitän der Rikkais heute an Sanadas damaligen, schnellen Verlassen des Zimmers erahnen, was in ihm vorgegangen sein musste. Die dumpfen Stimmen der anderen, hatte Yukimura gut gehört, obwohl er sich hoffnungslos auf die andere Seite gedreht hatte und weder hören noch sehen wollte. Er hatte nicht mal mehr darüber nachdenken wollen, ob er nun wieder gesund werden würde oder nicht. ‚Was ist passiert, Genichirou?’, die Stimme, die als erstes zu hören gewesen war, war Renjis. ‚Nichts weiter, es geht ihm nicht gut.’ ‚Sanada Fukubuchou! Was ist los mit Yukimura Buchou?’, hatte sich das Küken der Rikkais sofort erkundigt, ‚Hat er dich eben rausgeschmissen?’ ‚Akaya, Yukimura ist einfach entkräftet, du musst ihn verstehen, er wird jeden Tag mit Medizin vollgepumpt. Da ist es kein Wunder, wenn er seine Ruhe haben will. Es ist besser, wenn ihr geht, tut mir leid.’ Yagyuu war als nächster zu hören gewesen, wahrscheinlich hatte er, so wie es seine Gewohnheit war, seine Brille zurecht geschoben, bevor er einsichtig zu sprechen begann: ‚Ist schon gut, Sanada-kun, wir werden ein anderen Mal wieder kommen, wenn es Yukimura-kun besser geht.’ ‚Aber der Buchou...! Yagyuu Senpai, ich mache mir wirklich Sorgen und...’, Kiriharas jammernde Stimme war Yukimura am besten im Gedächtnis geblieben, damals aber interessierte ihn auch sein kleiner Schatz nicht im Geringsten. ‚Akaya!’, hatte Niou ihn ermahnt, vermutlich auch seinen Arm um den kleinen Lockenkopf gelegt und ihn mit sich gezogen, ‚Willst du vielleicht riskieren, wieder mit unserem Buchou auf dem Court zu stehen? Er verhaut dich, das weißt du.’ ‚Aber Sanada Fukubuchou geht doch auch nicht...’ ‚Sanada hat eben eine spezielle Verbindung zu Yukimura, hör auf zu jammern und komm!’, hatte sich dann Marui zu Wort gemeldet, worauf es dann für kurze Zeit völlig still wurde. So lange, bis Sanada wieder das Zimmer betreten hatte. ‚Yukimura!’, wie immer war seine Stimme kräftig gewesen, sie hatte ihm an diesem Tag schon beinahe Angst eingejagt. ‚Was ist?’, hatte er einfach, mit monotoner Stimme gefragt. ‚Das wollte ich dich fragen. Was ist los mit dir, die anderen machen sich Sorgen’, so hatte Sanada es jedenfalls erklärt, als er sich wieder auf den Stuhl neben ihn setzte, ‚Und ich auch.’ ‚Ich weiß...’ ‚Also warum? Warum schickst du sie weg... warum schickst du mich weg?’, wollte er wissen und sogleich Yukimuras Hand ergriffen, ‚Hast du aufgegeben?’ ‚Ich habe die Ärzte heute belauscht, als sie glaubten, dass ich geschlafen habe. Sie haben gesagt, dass es wahrscheinlich ist, dass ich nie wieder Tennis spielen kann. Sanada, ich kann mich nicht mehr richtig bewegen, ich habe keine Kontrolle über meine Muskeln... Wie soll ich je wieder auf dem Court stehen können? Ich kann nicht mal mehr einen Schläger in der Hand halten...’ ‚Yukimura! Nimm dich zusammen! Du hast dich noch nie hängen lassen!’, er hatte ihn zu sich umgedreht, damit er Yukimura in die Augen sehen konnte. Machtlos sich von seinem Freund loszureißen, war er diesem unausgesprochenen Befehl auch gefolgt und hatte ihm in die dunklen, funkelnden Steine gesehen, die versucht hatten ihm neuen Mut zu zusprechen. ‚Sanada...’ ‚Gib nicht auf! Du wirst wieder Tennis spielen. Hast du gehört!?’, somit hatte er Yukimura getröstet und zum ersten Mal richtig in den Arm genommen, ihm sanft durch das weiche, blaue Haar gestreichelt und versucht, ihm auch körperlich so nahe zu kommen, wie es ihm zu diesem Zeitpunkt möglich war, ‚Yukimura. Wir warten unbesiegt auf deine Rückkehr.’ Das vertraute Gefühl von damals steckte noch immer in seinem Körper, obwohl er zu jener Zeit kaum Gespür darin gehabt hatte. Heute wusste Yukimura dennoch wie es war, dicht an Sanadas starken Brustkorb gedrängt zu sein, manchmal schmiegte er sich von selbst an seinen Freund und wurde von den kräftigen Armen umsorgt, so wie er es schon im Krankenhaus für Yukimura getan hatte. Sanada war viel warmherziger, als die meisten glaubten. Er umsorgte Yukimura, wann immer es ihm möglich war, er spendete ihm Hoffnung und Zuversicht und selbst die Niederlage bei der Nationalmeisterschaft, hatte er ihm am ehesten durchgehen lassen als jede der anderen Niederlagen. Hatte Renji denn wirklich Recht mit seiner Behauptung? Sanada verhielt sich doch nun auch nicht anders als sonst. Er war schon immer nur zu ihm relativ mild gewesen. Bei allen anderen, hatte er seinen groben Ton aufrechterhalten, selbst Renji bekam gelegentlich ein hartes Wort seines Fukubuchous zu hören. Yukimura musste leise lachen. Sehr verändert hatte sich Sanada wirklich nicht. In letzter Zeit war er nur etwas lascher in seinem Ton geworden, was wohl Kirihara sehr verwirrte und teilweise noch mehr verängstigte, als die harte, bellende Stimme, die ihm sonst immer um die Ohren hagelte. War er an Sanadas momentanen, friedsamen Ader Schuld? Vielleicht war Yukimura Seiichi es wirklich. Es wurde draußen zunehmend heller, die dunklen, schwangeren Regenwolken hatten sich erleichtert und nahmen nun eine beinahe weiße Farbe an. Dennoch fiel ein feiner, weicher Sprühregen vom Himmel herab, der sich wie eine zarte Decke auf die Pflanzen legte. Ein lautes, melodisches Geräusch ertönte plötzlich. Es war im ganzen Haus zu hören, was ihm sagte, dass jemand draußen vor der Tür stand, und Yukimura somit veranlasste, sich aufrecht hinzusetzen. Eigentlich hatte er heute niemanden mehr erwartet, obwohl Yanagi Renji ihn auch aus heiterem Himmel besuchen gekommen war und somit überraschte es ihn eigentlich nicht mehr, erneut von jemandem aufgesucht zu werden. Noch weniger würde es ihn verblüffen, wenn nun beispielsweise Yagyuu Hiroshi vor seiner Tür stehen würde, mit demselben Anliegen, das auch schon Renji gehabt hatte. In diesem Falle würde er ihm gut zusprechen und ihn nach einer Tasse Tee wieder nach Hause schicken. Wie schon zuvor ging Yukimura durch das helle, große Wohnzimmer, um anschließend in den schummrigen, beinahe pechschwarzen Flur zu gelangen. Der Rikkai Buchou ließ meistens die Wohnzimmertür offen stehen, damit er wenigstens ein bisschen sehen konnte, und auch um den Gästen zu zeigen, dass dies ein freundliches Heim war, was der Flur allerdings perfekt kaschierte. Als der großgewachsene, schlanke Junge die Haustür öffnete, war es ihm, als würde sich das Licht draußen in seine Augen bohren um ihm alle Sehkraft zu entziehen. Trotzdem musste er nicht erst das Licht vor seinen Augen abschirmen, um zu sehen, wer vor der Tür stand. Diese Gestalt hätte er auch beim grellsten Sonnenlicht unter Tausenden wieder erkannt. Ein großer stämmiger Körper, muskulös und vor Kraft nur so strotzend. Zwei funkelnde, harte Augen die meist streng auf jeden anderen hinabblickten. Nur nicht auf Yukimura Seiichi. „Sanada?“ „Yukimura“, kam es kurz und knapp von dem größeren Jungen, dabei sah er dem Blauhaarigen mit einem Gesichtsausdruck, der beinahe einem Lächeln glich, an. Yukimura konnte nicht anders, als leise zu lachen, er schenkte Sanada eines seiner typischen, sanftmütigen Lächeln. Sanada war gekleidet wie immer, wenn er unter der Woche nach draußen ging. Er trug die Rikkai Schuluniform und in seiner rechten Hand befand sich ein schützender Regenschirm, durch den man den weißgrauen Himmel sehen konnte, wie durch eine Fensterscheibe. Die gutmütigen Tropfen, die vom Himmel regneten, waren kaum zu hören, obwohl die beiden Jungs schwiegen und auch keinerlei Verkehrslärm von der Hauptstraße störte die liebliche Stille zwischen ihnen. „Komm doch rein und steh da nicht im Regen rum“, bat der Buchou plötzlich, schaltete das Licht im Flur ein und machte dem Braunhaarigen Platz, um eintreten zu können. „Danke, Yukimura“, antwortete Sanada, dabei trat er auch schon in die kleine Wohnung ein, in der sein Freund zusammen mit seinen Eltern und seiner jüngeren Schwester lebte. Mit wachem Blick beobachtete dieser Sanadas schnelle Bewegungen, als er aus seinen Schuhen schlüpfte und sofort in das Zimmer des Anderen ging. Mit wachsendem Interesse blickte Yukimura seinen Freund an, als dieser sich an den kleinen Tisch setzte, wo zuvor Renji Platz genommen und einen Tee zu sich genommen hatte. „Warum bist du hier?“, fragte er schließlich. „Ich wollte dich einladen“, entgegnete Sanada sofort. „Einladen?“ „Ja.“ „Wohin?“ „In den botanischen Garten.“ „Es regnet“, wies Yukimura, Sanada mit einem seichten Lächeln hin, wobei er nach draußen zeigte. „Es wird in Kürze aufhören. Was meinst du, hast du Lust hinzugehen?“, hakte Sanada nach, der seinen Gastgeber mit einem forschenden Blick musterte. Für einen kurzen Moment breitete sich in Sanada etwas aus, das man gut Nervosität nennen konnte, jedoch war dem kräftigen Tennisspieler dieses Gefühl völlig fremd, so dass er es nicht genau zu definieren vermochte. Allerdings beschlich ihn plötzlich der Gedanke von seinem Freund abgewiesen zu werden. Yukimura nickte, noch immer hatte er ein Lächeln auf den Lippen und setzte er sich neben den Größeren: „Ich freue mich.“ „Da bin ich aber froh“, entgegnete Sanada sichtlich erleichtert und damit fing er sich auch gleich einen ermittelnden Blick von Yukimura ein. Eigentlich hatte Seiichi gleich nachfragen wollen, was los war, doch er entschied sich anders und blieb noch für ein paar Sekunden still. „Du bist nicht der Erste, der mich heute besuchen kommt, Sanada“, berichtete er mit einem neckenden Unterton. Er wusste selbst nicht genau, warum er Sanada unter die Nase reiben wollte, dass er nicht nur bei ihm beliebt war. Den gewünschten Effekt hatte Yukimuras Aussage auf jeden Fall bei Sanada, dieser versuchte seine Neugier zu verstecken, indem er für zwei Sekunden aus dem Fenster sah und sich erst dann nach dem Besuch erkundigte. Insgeheim ahnte der Fukubuchou schon, dass es sich ganz sicher um Kirihara Akaya handeln musste. Der jüngste der Stammspieler hing, trotz seiner anfänglichen Abneigung gegen Yukimura, sehr seinem Buchou und hätte damals am liebsten jeden Tag mit ihm im Krankenhaus verbracht. „Renji ist hergekommen. Wir haben einen Tee getrunken und wir hatten eine nette Unterhaltung. Sonst war mein Tag eher langweilig. Ich freue mich, dass du jetzt bei mir bist“, antwortete Yukimura. Sanada schien etwas peinlich berührt von dieser Antwort zu sein. Er sah erneut aus dem Fenster, um seine Gemütsregungen zu tarnen. Nur Yukimura schaffte es irgendeine unnatürliche Reaktion aus ihm herauszukitzeln. Allerdings überdachte der sonst stets beherrschte Sanada die Worte seines Freundes. Er hatte sich gelangweilt? Kannte Yukimura dieses Wort überhaupt? Sonst konnte er stundenlang in seinem Zimmer sitzen und nach draußen sehen, ohne etwas zu sagen oder zu tun. Im Augenblick wollte Sanada den Anderen aber nicht mit ungemütlichen Fragen belästigen, er wollte viel mehr die Zweisamkeit genießen. „Im ersten Augenblick hast du eher so gewirkt, als würde es dir gar nicht passen“, stellte Sanada mit einer Miene fest, die beinahe einem Grinsen glich. Yukimura musste leise auflachen: „Du bist doch nie ungelegen, Sanada.“ Unweigerlich stahl sich nun tatsächlich ein richtiges Lächeln auf Sanadas Gesicht. Mit so einfachen Worten war Yukimura in der Lage, ihn zu erfreuen. Beide Jungen sahen gleich darauf aus dem Fenster, als ob sie es miteinander abgesprochen hätten, dabei bemerkten sie, dass der Regen tatsächlich abebbte. Genau so, wie Sanada es vorrausgesagt hatte. Yukimura erhob sich langsam von seinem Platz neben Sanada und sah lächelnd aus der Verandatür, zur aufbrechenden Wolkendecke hinauf. Er erfreute sich dann an den goldenen Sonnenstrahlen die, die Regentropfen, welche noch an den Blättern seiner geliebten Pflanzen hingen, in funkelnde Diamanten verwandelten. Kurz darauf gesellte sich sein Besuch zu ihm, legte wie aus einer alten Gewohnheit heraus, seinen Arm um die Schultern des wesentlich schmächtigeren Jungen und folgte seinem Blick. „Na? Was habe ich gesagt?“ „Ich wäre auch im Regen mit dir dorthin gegangen, Sanada“, erklärte der Blauhaarige mit einem heiteren Lächeln, wand sich mit geschmeidigen Bewegungen aus Sanadas lockeren Umarmung und machte sich auf den Weg zum Flur um sich anzukleiden, worauf sein Freund ihm folgte. Als Yukimura sich bereits eine Jacke übergezogen hatte, öffnete der kräftige Fukubuchou ihm die obersten, beiden Knöpfe. Fragende Amethyste sahen in das harte Gemüt des steinernen Jungen: „Sanada?“ Die Verwirrung, die sich kurzerhand in Yukimura breitgemacht hatte, erkannte Sanada sofort. Ohne ein Wort zu sagen legte er dem Kleineren einen Schal um und begann zu erklären: „Nach diesem Regen ist die Luft draußen ziemlich abgekühlt.“ Leises Lachen drang an Sanadas Ohr, wie immer, wenn Yukimura etwas erheiterte: „Ich bin nicht mehr krank, Sanada, das weißt du doch.“ „Hmm...“ „Trotzdem danke“, meinte er mit einem dankbaren Lächeln, worauf er sich die dünne Jacke sofort wieder zuknöpfte. Nachdem Yukimura die Haustür hinter sich abgeschlossen hatte, folgte er Sanada zur nächsten Untergrundbahnstation. Der Weg dorthin war ein gewöhnlicher Bürgersteig, der durch den Niederschlag nun allerdings dunkelgrau gefärbt war. Yukimura mochte das U-Bahnfahren eigentlich nicht besonders, er hatte es lieber, die Pfützen auf den Straßen zu sehen, in denen sich die weißen Wolken spiegelten. Er mochte es, wenn der Geruch von feuchtem Gras in seine Nase stieg und er die warmen Sonnenstrahlen auf seinem Gesicht spüren konnte, statt in einem stickigen Wagon zu sitzen, der ihm jede Sicht auf die freie Natur und die Stadt verbot, wenn der Zug durch das dunkle Tunnelsystem Kanagawas raste. Allerdings war es etwas zu weit, um jetzt noch zum Garten zu laufen, deshalb gab sich Yukimura auch mit dieser Fahrt zufrieden, die nur eine knappe halbe Stunde dauerte. Er war zum ersten Mal mit Sanada an so einem Ort und wenn er ehrlich war, dann fühlte es sich ein wenig merkwürdig an. Immerhin wusste er genau, dass sich Sanada mit Blumen und allgemein mit Pflanzen so gut auskannte, wie ein Mechaniker mit Schneidern. Eigentlich hätte Yukimura überrascht sein müssen, dass Sanada überhaupt auf diese Idee gekommen war, allerdings begeisterte ihn schon der erste Blick auf die prächtige Grünanlage, so dass er sofort jeden zweifelhaften Grund für die Einladung vergaß. Am liebsten wäre der zarte Junge sogleich zu den verschiedenen Blumen gerannt, die schon am Eingang wuchsen. Er hielt sich allerdings zurück und sog stattdessen schnell den Duft der Hortensien ein, deren blaue und rosa Blüten bereits von der Sonne getrocknet waren. Sanada ging ruhig und wie immer beherrscht neben seinem Freund her, wobei er sich an den strahlenden Augen Yukimuras eher erfreute als an den Blumen. Er verstand wirklich nichts davon. Der Weg war durch die Sonne schon wieder fast gänzlich getrocknet worden, nur hier und da, wo die Schatten der Bäume hinfielen, waren noch dunkle Flecken des sonst eher hellen Kiesbodens. Weder Sanada noch Yukimura sagten etwas. Zwischen ihnen gab es von Zeit zu Zeit kein einziges Wort, das ausgesprochen werden musste, um es zu verstehen. Sie genossen die Stille, lauschten dem Wind und dem Gesang der kleinen Spatzen in den in voller Blüte stehenden Büschen. Sanada hatte sein ganzes Augenmerk viel mehr auf Yukimura gelegt, anstatt das saftige Grün des Laubes an den Bäumen, Büschen oder des Grases zu bemerken. Auch ignorierte er die feurigen Blüten der Schwertlilien und die freundlichen Margeriten. Das einzige, was er von all der Pracht des botanischen Gartens mitbekam, waren die lieblichen, sanften Düfte, die sich mit den intensiven, blumigen abwechselten und dem Braunhaarigen in die Nase stiegen. Nach einer ganzen Weile der Stille, blieb Yukimura bei den Dahlien stehen, die an einem größeren Beet angepflanzt waren. „Wollen wir uns einen Augenblick setzen?“, wollte er schließlich von seinem Begleiter wissen. Sanada nickte langsam und setzte sich. Überrascht beobachtete Yukimura diese Handlung, zögerte allerdings nicht sich neben ihn zu setzen. Die amethystfarbenen Augen waren fest auf Sanada gerichtet, der allerdings zum ersten Mal Notiz von den Blumen vor sich nahm. Dahlien in allen Farben lagen nur wenige Meter vor ihm und verbreiteten einen feinen Duft. Yukimura zögerte, bemerkte aber Sanadas Gesicht, das sich auf ein Mal aufzulockern schien. Renji hatte Recht, das musste der Blauhaarige nun zugeben. Sanada war anders und es hatte mit ihm zutun. Es hatte mit diesen Blumen zutun, die seinen Augen nun einen schwermütigen Ausdruck verliehen. Hatte Renji noch mit etwas anderem Recht? War Sanada anders? Vielleicht war es ein Fehler gewesen, ihm so offen zu sagen, wie wichtig er in seinem Leben war. Yukimuras Herzschlag beschleunigte sich langsam, von Minute zu Minute, bis es unangenehm hart gegen seinen Brustkorb hämmerte. Er hatte bisher noch keinen einzigen Gedanken daran verschwendet, was wohl geschehen würde, wenn Sanada wegen seines wortlosen Geständnisses nun nicht mehr so vertraut sein konnte. Wirkte Sanada deshalb so melancholisch und gar nicht wie sein eigentliches Selbst? Oder vielleicht war er auch nur so weil... „Sanada?“ Der Angesprochene wandte sich zu Yukimura um, dabei waren die dunklen, sonst immer gefühlskalten Augen fest auf die warmen, funkelnden Edelsteine gerichtet, die ihn besorgt musterten. Dieser kummervolle Ausdruck in den Augen des Blauhaarigen verwirrte ihn zunächst, was seine Antwort etwas verzögerte: „Was ist?“ „Warum...“, Yukimura suchte nach Worten um seine Frage nicht ganz so direkt zu stellen, wie sie ihm eigentlich zunächst in den Sinn gekommen war, „Warum hast du Renji nach den Worten der Blumen gefragt?“ „Weil du es so wolltest.“ „Nur deshalb?“ „Ich wollte es wissen“, antwortete Sanada, der sich etwas formaler hinsetzte, als es nun eigentlich nötig gewesen wäre. Es war offensichtlich, dass Yukimura nun ein Thema ansprach, das unangenehm für Sanada war. „Hat es Renji dir gesagt?“, wollte Yukimura nach einer kurzen Stille wissen. „Nein. Er konnte mir damit auch nicht helfen und meinte ich solle mal ins Internet gehen oder in die Bücherei“, erklärte Sanada wahrheitsgemäß. Irgendetwas sagte dem Kleineren, dass sein Freund sich wohl schon seit Wochen seine Gedanken machte, egal ob er nun eine Antwort auf seine Fragen bekommen hatte oder nicht. Das Herz in Seiichis Brust verkrampfte einen Moment, es fiel dem Blauhaarigen beinahe schwer, zu atmen. Sicherlich hatte Sanada die Antwort erhalten. Man brauchte doch bloß die nächstbeste Suchmaschine im Internet zu betätigen um eine Antwort zu bekommen. War Sanada in dieser Hinsicht wirklich anders als er? „Du hättest es niemals ansprechen brauchen, Yukimura“, kam es schließlich von Sanada, ein bitteres Lächeln, das selbst Yukimura noch nie zuvor bei ihm gesehen hatte. „Sanada!?“, beinahe geschockt ruhten nun die Augen des Rikkai Buchou auf dem Jungen, der neben ihm saß. War Sanada etwa deprimiert? „Es... es tut mir leid, es war nicht meine Absicht, dich deshalb zu verunsichern, es ist nur... Irgendwie musste ich es dir sagen und...“, im Augenblick fehlten Yukimura die Worte, „Es gibt doch Dinge, die ich nicht offen aussprechen kann, weil ich mich davor fürchte.“ „Yukimura. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich in irgendeiner Hinsicht auffällig benehme. Sei ganz beruhigt, ich würde mich nicht an dir vergreifen“, versicherte er und lehnte sich an die Rückenlehne der Holzbank. Der Blauhaarige wurde mit jedem Wort immer verwirrter. Sanadas Worte ergaben in seinen Augen keinen Sinn. Jedenfalls nicht in diesem Zusammenhang: „Ich verstehe nicht...“ „Was soll das heißen, du hast doch gesagt ich soll herausfinden, warum du mir die Dahlie geschenkt hast“, hakte Sanada nach um sicher zu gehen, dass er es richtig verstanden hatte. Yukimura nickte bestätigend: „Ja. Ich verstehe nur nicht... Habe ich denn nicht eher etwas falsch gemacht, wenn ich dir meine Gefühle... gestehe?“ Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte sich Yukimura nervös in Sanadas Gegenwart. Zum zweiten Mal in seinem Leben spürte er eine unheimliche Angst in seinem Körper, alles zu verlieren, was ihm wichtig war. Er stand der momentanen Situation vollkommen machtlos gegenüber, wobei er versuchte, sich irgendwie ruhig zu halten und das gewaltige Zittern in seinem Köper zu unterdrücken, was allerdings völlig scheiterte, vor allem da seine Stimme von Wort zu Wort leiser wurde. Nun war es an Sanada seinen Buchou mit verwirrter Miene zu mustern. Allmählich verstand er nichts mehr. War nicht er derjenige, der sich zurückhalten sollte? „Deine Gefühle?“, wiederholte Sanada ebenso leise, wie es sein Freund nun geworden war, „Ich dachte, du wolltest nun eher Abstand von mir nehmen?“ Plötzlich lebten Yukimuras Augen wieder auf. Ein breites, warmherziges Lächeln fand sich auf seinem feinen Gesicht wieder und ein seichter rosa Hauch legte sich auf seine Wangen: „Sa-...Sanada?“ „Hm?“, zu mehr war er nicht im Stande, jedoch wagte er es, dem Kleineren wieder in die funkelnden Augen zu sehen. Er war verblüfft zu sehen, dass Yukimura auf einmal nicht mehr traurig wirkte, sondern viel mehr wie sein zuversichtlicher, bester Freund, mit dem immersanften Lächeln. „Welche Bedeutung hast du herausgefunden... Was bedeutet die Dahlie in der Blumensprache?“, wollte er mit noch immer zart geröteten Wangen wissen. Sanada wirkte etwas peinlich berührt und musste auch zugeben, dass es ihn etwas überforderte über dieses Thema zu sprechen: „Ich bin schon vergeben.“ „Ich habe dir eine Gelbe geschenkt“, bemerkte Yukimura mit leiser Stimme „Sie bedeutet, dass du mein größtes Glück bist, Sanada.“ „Yukimura!?“ Der sanftmütige Junge schüttelte den Kopf: „Es war mein Fehler. Ich wusste nicht, dass es zu solch einer Verwirru-...“ Seine Augen weiteten sich vor Überraschung. Plötzlich befand er sich in Sanadas Armen wieder, wurde dicht an seine starke Brust gedrückt, während Sanada ihm sachte durchs Haar streichelte und kein weiteres Wort mehr zuließ. Es bedurfte keiner weiteren Worte mehr. Yukimura wehrte sich nicht gegen diese feste Umarmung, ganz im Gegenteil, sie ließ sein Herz um ein vielfaches schneller Schlagen. Für einen Moment fürchtete der Blauhaarige schon, dass es ihm aus der Brust springen wollte vor lauter Glück. Am liebsten hätte er doch noch etwas gesagt, doch all seine Worte wurden durch einen sanften, warmen Kuss im Keim erstickt. Durch die plötzliche Initiative Sanadas entfloh dem Buchou ein leises Aufkeuchen, doch auch dieses Mal wollte er der Nähe nicht entfliehen. Sein ganzer Körper war völlig entspannt, auch das heftige Zittern hatte mit der Umarmung plötzlich nachgelassen. Er genoss die weichen Lippen auf seinen eigenen, den festen und dennoch sanften Griff um seine Schultern. Yukimura konnte spüren, wie dringend Sanada ihm seine Gefühle hat gestehen wollen. Es lag so viel Vorsicht und Zärtlichkeit in diesem Kuss, dass Yukimura beinahe selbst die Initiative für mehr ergriffen hätte. Innerlich tanzten die Schmetterlinge in ihm. Es gab eben doch Dinge, die Daten nicht erfassen konnten und mit denen sich Yanagi Renji doch nicht so gut auskannte. Die Nähe, die Sanada ihm spendete, erfüllte seinen gesamten Körper, während die feuerrote Sonne langsam den Horizont zur guten Nacht küsste und die ersten Sterne über ihren Köpfen zu glitzern begannen. ~Owari~ A/N: Ich hab’s geschafft *0*’’’ Mein erster Sanada x Yukimura One - shot ist fertig und das auch noch rechtzeitig zu _-OshitariYuushi-_s Geburtstag *___* Den ich mir sogar merken konnte *muha* Ich bin doch ein Sieb XD Okay, also erst mal: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag Tensai-sama >.< Ich hoffe du freust dich über den OS und findest es nicht aufdringlich oder so >.< Da ich irgendwie das verlangen habe Menschen mit selbstgemachten Dingen zu beschenken, die mir halt am Herzen liegen und wir letztens noch diese nette Unterhaltung über Yukimura und SanaYuki hatten ist mir das hier sofort eingefallen >.< Und ich hoffe er gefällt dir, sobald du irgendwann Zeit gefunden hast um ihn dir durchzulesen ^.^ Obwohl ich jetzt gar nicht mehr soooo zufrieden mit dem Ganzen bin XD Aber ich denke das bin ich zu selten. Ich hätte es denke ich noch ein wenig detaillierter besser gefunden *g* Hmmm... zum OS selbst hätte ich dann folgendes zu sagen: NICHT schlagen, bitte, bitte nicht schlagen weil Sanada so ein gefühlsduseliger pseudo-Klotz ist TT__TT Aber ich denke mir einfach, dass er in solchen Momenten, wenn er dann auch noch beim Yukimura ist, einfach so sein muss >.< Ich meine, habt ihr euch mal die Myus angesehen, dieser Sparkle bei den beiden? °^° Ich will auch XD’’ Die Idee für die Geschichte kam mir mit einem der Yukimura Liedern vom Album „Last Songs“ und zwar das Lied „Daria“, also „Dahlia“ wie die Blume. Eine Textzeile des Liedes lautet „Kimi wa daria“(Du bist eine Dahlie) und eine weitere „Hana no kotoba ga shiranai“ (Die Worte der Blumen nicht kennen) von daher war die Geschichte auch schnell geformt. Holzklötzchen Sanada weiß nichts von Blumen, ist ja auch irgendwo klar oder o.O Der Gute kennt doch nur sein Katana, neben seinem Schläger *g* Sanada hat auch nur mal gegooglet und rausgefunden, dass die Standartbedeutung, die absolut jeder kennt „Ich bin schon vergeben“ lautet. Zusätzlich bedeutet die Blume aber auch Dankbarkeit, was aufgrund der Unterstützung Sanadas im Krankenhaus auch sehr plausibel klingt. Wie ihr lesen konntet, bedeutet eine gelbe Dahlie noch: „Du bist das größte Glück in meinem Leben.“ Rote Dahlien symbolisieren Leidenschaft und Liebe, womit auch klar sein dürfte was sie bedeutet: „Du bist meine große Liebe.“ Ich fand es aber irgendwie zu plump Yukimura ausgerechnet diese zu schenken, denn rot wie die Liebe ist doch irgendwie auch schon abgenutzt XD Eine weiße Dahlie hingegen bedeutet folgendes: „In der Reinheit deines Wesens wird mein ganzes Dasein licht und schön.“ Der Nachteil dabei war aber, dass weiße Blumen oftmals auch den Tod symbolisieren und ich so was nicht wollte... außerdem passt letzteres nicht zu Sanada >.< Höchstens zu Yukimura, der er es wenigstens schafft dem Klotz mal eine Regung machen zu lassen. Nya, so viel zu dieser Geschichte ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)