Strange World von MissBloodyEnd ================================================================================ Kapitel 46: Ein Wunsch bleibt ein Wunsch ---------------------------------------- „Man, wenn du wissen willst, wie es bei den Beiden aussieht, dann fahr halt selber hin.“, maulte ich meinen Bruder an, der vor mir mit einer Schüssel Cornflakes saß und mir Löcher in den Bauch fragte. Über Soras und Matts Wohnung. Tai weigerte sich strickt, drei Stunden nach Nagoya zu fahren. Und das war nur die Zugvariante. Das T.K. und ich, samt T.K.s Eltern, Soras Eltern, Sora und Matt fast 5 Stunden hin und ohne die beiden wieder zurück 5 Stunden mit dem Auto gefahren waren, ließ ich an dieser Stelle mal unter den Tisch fallen. Fünf. Stunden. Hin. Und. Zurück. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich nach so einen Tag tot in der Ecke gelegen hatte. Und das hatte ich auch noch zwei Tage später gespürt. Das mein Bruder jetzt essend vor mir saß, brachte die Übelkeit in mir zurück, die sich während der Rückfahrt in mir aufgetaut hatte. Ich war T.K.s Mutter überaus dankbar, dass wir nach der Hälfte eine Pause gemacht hatten. Sonst hätte ich ihr in den Wagen gekotzt. Eins war sicher: So schnell würde ich die beiden nicht besuchen. Und wenn doch, dann würde ich mit dem Zug fahren. Wahrscheinlich war sogar Fliegen eine bessere Variante. Auch T.K. ließ nichts von sich hören. Der lag bestimmt auch noch erschlagen im Bett. Er vertrug lange Fahrten fast noch schlechter als ich. Aber wir mussten ja unbedingt mitfahren. Das war seine eigene Idee. Und ich hatte mich drauf eingelassen. Dumme, dumme Kari. „Wieso sollte ich 3 Stunden mit dem Zug fahren? Sollen die doch hier herkommen. Wer wegzieht, kann auch zu seinen Freunden fahren. Wir sind hier ja schließlich auch in der Überzahl.“, entgegnete Tai und schob sich einen überlaufenden Löffel Cornflakes in den Mund. Ich verzog angewidert das Gesicht. „Sagte der Typ, der noch groß herumgeschrien hat, er würde ganz bald zu Sora fliegen und sie besuchen.“, witzelte ich und bekam eine ausgestreckte Zunge, samt Essensresten, als Antwort. Ich verdrehte die Augen. „Werd erwachsen.“ „Sag mir nicht, was ich tun soll!“ Er streckte den Löffel in meiner Richtung aus und ich zuckte zusammen, als mich ein Tropfen Milch traf. Na vielen Dank auch. Genervt schaute ich ihn an. Taichi grinste. „Sorry.“ „Du mich auch.“ „Du bist so gereizt. Hast du deine Tage?“ „TAICHI!“ „Ist ja gut...“ Er stellte seine Schüssel auf meinen Schreibtisch ab und kniete sich vor mir auf den Boden, um seinen Kopf auf meine Beine zu legen. Wie eine Katze. Eine sehr große Katze. Genauso saßen wir öfter bei einander. Zumindest hatten wir das. Seitdem Taichi sich vermehrt mit Mimi traf, hatten wir weniger Geschwistermomente wie diese. Ich freute mich riesig für ihn, dass er und Mimi langsam zarte Bande knüpften. Aber ein bisschen vermisste ich meinen Bruder, der in den unpassendsten Momenten überhaupt in mein Zimmer platzte, mich zu laberte. Ein bisschen sehr. "Wie läuft es eigentlich mit Mimi?", fragte ich vermeidlich neugierig. Vielmehr hatte ich Angst um meinen naiven Bruder. Er hatte schließlich vorher nie Dates mit Frauen gehabt. Und schon gar nicht mit welchen wie Mimi. Da musste ich als kleine Schwester doch ein Auge drauf haben. "Wir waren gestern im Kino und danach was essen.", berichtete er leicht schwärmend und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Taichi war echt verschossen. Halleluja. Mein großer Bruder konnte noch was anderes außer Fußball mögen. Ihr könnt euch sicherlich auch vorstellen wie groß die Erleichterung bei unseren Eltern waren. Denen war es egal was oder wen Tai mit nach Hause brachte, nur sollte er es um ihres Herzens Willen doch bitte endlich machen. Und jetzt holte Taichi eben seine Pubertät nach und hatte eine Beziehung zu einem echten Mädchen. "Wenn ich den Jungen jetzt noch in eine Ausbildung oder ein Studium kriege, bin ich der glücklichste Vater auf der Welt!", rief Papa erst kürzlich am Esstisch, als Tai gerade berichtet hatte, das er sich mit Mimi traf. Tai hatte daraufhin nur in seinen nicht vorhandenen Bart gemurmelt. "Seid ihr denn jetzt zusammen?", hakte ich nach, weil Tai nie ganz offiziell behauptete der Freund von Mimi zu sein. Er zuckte mit den Schultern. "Wir lassen das auf uns zukommen.", meinte er, während ich über seine Haare strich als würde ich eine Katze streicheln. "Aber sag mal mein liebes Schwesterlein", begann er und schaute zu mir auf. "was ist denn mit dir und T.K.? Du erzählst mir nie was bei euch so geht." Ich schluckte. Nicht, das es nicht gut laufen würde. Im Gegenteil. Es könnte wohl nicht besser gehen. Doch seit wir Sora und Matt in ihrer Wohnung dabei gesehen hatten wie sie... na ja... Spaß hatten konnte ich nicht aufhören daran zu denken. Also nicht an die beiden sondern daran, wie es wohl mit jemanden... Spaß zu haben. Ich wollte auch Spaß haben. Glaubte ich zumindest. T.K. und ich hatten noch nicht miteinander geschlafen. Weder er noch ich hatten das bislang zur Sprache gebracht. Rumgeknutscht hatten wir. Rumgemacht hatten wir. Aber wir waren nie weiter gegangen. Und keiner von uns beiden hatte es versucht. Vielleicht auch, weil weder Takeru noch ich wussten wie es ging. Weitermachen. "Madame Yagami, sind sie noch da?" Ich zuckte zusammen. Ich nickte. "Ich führe eine zufriedenstellende Beziehung." "Wow. Das klingt nach einer Schulnote für eine verschissene Klausur." "Tai!" Ich schubste ihn von meinen Knien runter und mein Bruder fand sich auf dem Teppichboden wieder, grinsend. "Ist doch wahr. Kari was ist denn da los?" Ich rutschte auf meinem Stuhl hin und her, immer nervöser werdend. Tai bemerkte das schnell und richtete sich wieder auf. Seinen Hände auf meine legend lächelte er mich an. "Ich bin vielleicht kein Experte was Beziehungen angeht, aber du kannst mir trotzdem alles sagen. Das weißt du doch." Ich nickte seufzend und ließ den Kopf hängen. Ich musste mit jemanden sprechen. Und wenn schon nicht mit Sora dann wenigstens mit meinem Bruder. Mit ihm hatte ich bis jetzt schließlich immer alles geteilt. "Ich würde... gern mit Takeru..." Ich stockte aber in Taichis Augen sah ich, das er mich zum Glück bereits verstanden hatte. Er legte den Kopf schief und musterte mich. Mit diesem Blick, den große Brüder aufsetzen, wenn sie ihren jüngeren Geschwistern eine Weisheit fürs Leben auftischen wollten. Nur das Tai selten Weisheiten von sich gab. Eher das Gegenteil. Aber ich schätze es trotz alldem sehr, das er sich bemühte. "Ich entnehme diesem Satz, dass du noch nicht mit T.K. darüber gesprochen hast?", fragte er und ich schüttelte den Kopf. "Wie auch? Ich traue mich ja nicht mal den ganzen Satz auszusprechen...", erklärte ich mit zittriger Stimme. Tai tätschelte meine Hand. "Setz' dich doch nicht so unter Druck. Lass es auf dich zukommen und..." "Das hat Sora auch schon gesagt und ich bin es leid zu warten!", platzte es aus mir heraus. Tai sah mich überrascht an. Ich biss mir in die Innenseiten meiner Wangen, weil ich so laut geworden war. Ich wollte meinen Bruder ja nicht anschreien. Ich war nur so frustriert. So unendlich ungeduldig. "Sora hm...?" Beleidigt schob er seine Unterlippe nach vorne und ich stöhnte. Weil Tai mal wieder das Wesentliche aus den Augen verlor. "Schon gut... Aber was willst du denn hören, Kari?", fing er wieder an und schaute mir intensivst in die Augen. Ich zuckte mit den Schultern. Woher sollte ich das wissen? "Soll ich mit T.K. reden?" "Untersteh' dich!" "Soll ich euch beide solange in einen Raum sperren, bis ihr miteinander geschlafen habt?" "Nein!!!" Erschöpft lehnte sich Tai zurück und sah mich müde an. Ich rutschte zu ihm auf den Boden, und rollte mich in seinem Schoß zusammen. Er strich mir mitfühlend über das Haar. Mir kamen die Tränen. Ich hasste alles. "Karilein, ich weiß wie es dir geht. Aber du darfst das nicht erzwingen. Das solltest du auch nicht planen oder so was. Wie willst du es denn dann genießen? Und noch etwas." Tai beugte sich zu mir herunter und drückte mir einen brüderlichen Kuss auf die Wange. "Rede mit Takeru. Das ist ein Ding zwischen dir und ihm." Und das hatte ich vor. Nachdem Tai zu Mimi und meine Eltern zu meiner Oma gefahren waren wählte ich seine Nummer. Ich war so nervös, dass ich das Handy beinahe zu Boden fallen ließ. Es dauerte bis er sich meldete. Zu lange. "Na endlich!", rief ich als ich endlich seine Stimme hörte. "Na endlich? Hetzen Sie mich mal nicht so junge Dame...", murrte er und ich spürte, dass er noch immer angeschlagen war. Er klang abgekämpft. Wohl doch keine gute Idee ihn anzurufen. "Sorry... war nicht so gemeint... Aber ich habe dich vermisst..." Takeru schnaubte und schien sich den Geräuschen nach anders zu positionieren. "Klingt so als seist du noch nicht fit." "Ach... ein Indianer kennt keinen Schmerz. .. Wie geht's denn meiner Herzensdame?" Das Blut schoss mir ins Gesicht und mein Herz begann zu rasen. Auch wenn er das nicht sah, war mir das unangenehm. Zu erröten. "Gut. Besser. Wenn du magst kann ich vorbeikommen und ein wenig Krankenschwester spielen?" Gekonnt überspielte ich meine Nervosität, abgesehen davon sprach ich hier ja schließlich auch mit meinem Freund und nicht mit einem Lehrer. Toller Vergleich. "Nur im entsprechendem Outfit, bitte.", scherzte er und ich grummelte. Wer wieder solche Scherze machen konnte, dem ging es eindeutig schon wieder gut. Zu gut. "Karneval ist vorbei, mein Liebster." T.k. gab ein trauriges Geräusch von sich. "Du musst mich nehmen wie ich bin." T.K. kicherte und mir gefror das Blut in den Adern. Was hatte ich da gerade gesagt? Wenn T.K. wüsste wie viel Wahrheit und Wunschdenken dahinter steckte. "Ich nehm dich immer so wie du bist... Also du weißt schon wie ich das meine..." Wusste ich das? Ich biss mir auf die Unterlippe und versuchte cool zu bleiben. "Schwester Kari macht sich dann jetzt auf den Weg.", sagte ich und ignorierte die vermeidliche Anspielung. Stille. "Patient T.K. wartet gespannt." Und dann saß ich dort, auf seinem Bett, im Schneidersitz. T.K. war blasser als eine weiße Wand. Er lag schmollend in seiner Bettdecke eingewickelt und rollte hin und her. Ich seufzte und streichelte ihm über den Rücken, wenn er sich wieder von mir wegdrehte. „Soll ich dir noch einen Tee machen?“ „Du sollst mich umarmen.“ „Ich liebe es, wenn du mich herumkommandierst.“ Er sah mich aus halb geöffneten Augen an und grinste. Ich streckte ihm lediglich die Zunge raus. Doch dann beugte ich mich meinem Schicksal, legte mich zu ihm. Doch anstatt das ich ihn umarmte, legte er seine Arme um mich, und zog mich ganz eng an seinen Körper. Er war warm. Sehr warm. Durch seine Bettdecke aufgewärmt. Aber es fühlte sich wunderbar an. Ich liebte das Gefühl, wenn man unter eine bereits vorgewärmte Decke kroch. Dieser leichte Schauer der meine Haut überfuhr war mit nichts zu vergleichen. T.K. seufzte zufrieden, holte tief Luft und hauchte mir in den Nacken. „Ist bei dir wirklich alles okay, K?", murmelte er in mein Haar, meine Schulter streichelnd, und schreckte mich auf. Gerade hatte ich mich noch so super wohl gefühlt. Jetzt stieg wieder dieses Unbehagen in mir auf, diese Ungewissheit. Dabei war es vielmehr ein Wunsch. „Wieso fragst du?" „Weil ich spüren kann, das dir etwas auf der Seele brennt. Und du sprichst nicht darüber. Das machst du immer, wenn dich etwas schwer beschäftigt." Ich schnaubte. „Hör auf in meinen Kopf zu gucken!" T.K. bewegte sich und stützte sich auf seinen linken Arm, damit er auf mich herabschauen konnte. Er grinste frech. Ich schmollte betroffen. „Das ist aber mein Job. Ich bin dein Freund." Eine Weile sahen wir uns an. T.K. wartete geduldig auf meine Antwort. Und ich haderte. So wie er jetzt über mich gebeugt lag, mich mit seinen Himmelblauen Augen so voller Ruhe ansah und diesem süßen Lächeln auf den Lippen. So sollte es doch anfangen. Das könnte der Moment sein. Mein Herz schlug schneller und mein Atem beschleunigte, als ich T.K. ansah. Er zog fragend die Augenbrauen hoch und schien das erste Mal seit langem nicht zu durchschauen, was in mir vorging. „Kari? Redest du nicht mehr mit mir?“ In meiner Unbeholfenheit griff ich nach seiner anderen Hand, umschloss sie fest mit meinen eigenen und presste sie gegen mein Schlüsselbein. Tief Luft holen, dachte ich. Atmen nicht vergessen. „Ich...“, stotterte ich, sah zu ihm und dann wieder weg, nur um dann wieder zu ihm zu sehen. Mittlerweile wirkte T.K. besorgt. „Du?“ „Ich...“ „Du...?“ „Ich....“ T.K. befreite seine Hand und legte sie seufzend auf meinen Mund. Dann, ganz langsam, kam er näher und küsste meine Stirn. Mir wurde ganz heiß bei seiner sachten Berührung, obwohl es doof gesagt nur ein Kuss war. Mit geschlossenen Augen sog die Luft scharf ein und genoss seinen Duft in meiner Nase. Fast wie benebelt schlug ich meine Lider wieder auf und sah wie Takeru nur wenige Millimeter über mir war, seine tiefblauen Augen auf meine fokussiert. Mein Herz schlug mir mittlerweile bis zum Hals, meine Brust schmerzte förmlich vor Verlangen nach dem, was wir noch nie getan hatten. Und gerade jetzt könnte es doch geschehen. So, wie wir übereinander hingen. Nur eine Nasenspitze von einander entfernt. Uns sehnsüchtig ansehend. Er nahm seine Hand wieder weg und strich mit seinen Lippen über meine. Zufrieden atmete ich aus. „Wenn du es nicht sagen kannst, lass Taten sprechen.“, murmelte er und küsste mich lange und intensiv und es fühlte sich an wie eine wundervolle Ewigkeit in der ich meine Unsicherheit zu vergessen begann und Mut gewann. Er wollte wissen was mich beschäftigte, und ich konnte es nicht sagen. Also sollte ich es zeigen. Und das würde ich. „Okay...“, hauchte ich, als er den Kuss löste und mich neugierig ansah. Ich umfasste sein Gesicht mit meinen Händen und zog es wieder ganz dicht an meines, drückte meins dagegen und täuschte einen Kuss an, was er mit einem erfreutem Gurren beantwortete. Doch statt ihn zu küssen schob ich den Blonden so von mir, dass er sich auf seinem Rücken wiederfand. Verwundert sah er zu auf. Lächelnd aber zögerlich fuhren meine Fingerspitzen über sein T-Shirt herauf zu seinen Schultern, ich beugte mich vor und küsste ihn dieses Mal wirklich. Innig. Leidenschaftlich. Keuchend. All meine Gefühle flossen in diesen Kuss. Ich ließ es einfach geschehen. So wie Tai es gesagt hatte. So wie Sora es gesagt hatte. Kein Plan. Einfach machen. T.K. stieg erst unsicher ein, fand aber schnell in dieselbe Extase wie ich und ließ seine Hände ebenfalls auf Erkundungstour an meinem Körper gehen. Mutig fuhr ich unter sein T-Shirt und strich über seinen Oberkörper. Mir war fast als könnte ich sein klopfendes Herz unter meinen Fingern spüren. T.K atmete schwer aus, als ich mich von ihm löste, um meine Bluse zu öffnen. Bei den unteren Knöpfen löste er mich zitternd ab – nicht vor Unsicherheit wohl gemerkt. Das konnte ich unter meinem Schoß spüren, wenn ihr versteht was ich meinte. Ich spürte wie sich die Hitze in mir in jede Faser meines Körpers ausweitete, als ich instinktiv seine Hände an meinem Bauch entlang aufwärts navigierte und dort gegen meine Brüste presste. Wir beide keuchten auf, mein drastischer Schritt hatte uns wohl meine überrascht. Takeru rutschte unter mir weg und setzte sich mir gegenüber, während er die Bluse von meinen Schultern strich und mich am Hals entlang küsste. Seine Hände wanderten zu meinen Hüpften, über meinen Po, meine Beine entlang. Seufzend krallte ich in sein T-Shirt und küsste ihn abermals, ehe er das lästige Stück Stoff endlich von sich streifte. Wir rückten enger aneinander, und pressten unseren Körper Haut an Haut. Bloß keine Lücke. Wir wollten jede Atmung, jeden Puls von einander spüren, erleben. Unsere Hände jeden Winkel des Körpers des anderen erkunden, fühlen. Stöhnend küssten wir uns, ehe T.K. an meiner Hose nestelte und mit bebenden Händen den Stoff von meinen Beinen zog. Es war soweit. Ich war bereit. Er war bereit. Ich spürte es. Die Hitze. Die Spannung. Die Liebe. Das Verlangen. Ich zog ihn gierig zu mir, umschlang seine Hüften mit meinen Beinen und drückte ihn eng an mich, spürte seine Erregung und keuchte laut auf. Takeru biss sich in meinen Hals fest, krallte sich in meinen Haaren fest und hauchte mir schwer atmend ins Ohr. Das passierte wirklich. Ich platzte vor Freude. Doch dann, aus heiterem Himmel, hörte T.K. auf. Einfach so. Sein Körper erschlafte auf mir, und er keuchte erschöpft. „Ich... kann das nicht.“, murmelte er immer wieder, setzte sich auf und griff sich an die Stirn. Meine Welt brach zusammen. Mein Magen verkrampfte sich, und ich legte beschämt die Hände über meinen nackten Körper. Ich fühlte mich gar nicht mehr so toll. Nein, im Gegenteil. Ich fühlte mich widerlich. „Du... kannst das nicht?“, brachte ich heraus und ich glaubte das man mir das Herz herausgerissen hätte. Ich rollte mich auf die Seite, zog die Beine ans Kinn und wartete auf einen schnellen und schmerzfreien Tod. Das schien mir passend. T.K. versuchte mich zu berühren, doch ich schlug seine Hand weg. Nach so einem Satz wollte ich garantiert nicht wieder angefasst werden. Nie wieder wollte ich irgendwas. „Das... hat nichts mit dir zu tun ich... ich bin glaub ich einfach noch nicht fit...“ „Aber mit mir hier rummachen, dass kannst du gerade noch so?“, rief ich und merkte, wie mir die Tränen herunterliefen, als ich aufschnellte und meine Klamotten aufsammelte. Irgendwie schaffte ich es in meine Hose und in meine Bluse, die ich nur halbherzig zu knüpfte. T.K. versuchte ebenfalls aufzustehen und mich aufzuhalten, stolperte allerdings unbeholfen in seinem Zimmer herum. „Kari... es tut mir leid. Wirklich... Das kommt ganz falsch rüber... Mir geht’s wirklich beschissen-“ „Danke, ich habe verstanden.“, unterbrach ich ihn und schlüpfte ihn ignorierend in meine Schuhe, schnappte mir meine Jacke und torkelte in den dunklen Flur. T.K. war direkt hinter mir, griff immer wieder nach mir, aber ich schüttelte ihn genauso oft wieder ab. Ich wollte nicht reden. Ich war zu verletzt. Zu enttäuscht. Zu verheult. Ich wollte nur noch schreien. Wie dämlich war ich gewesen, dass ich gehofft hatte, wir würden endlich miteinander schlafen. Ich fühlte mich furchtbar. Das war das Schlimmste, was mir wohl je passiert war. Vom eigenen Freund abgewiesen zu werden. Mit seinen Versuchen, mit mir zu sprechen, ignorierte ich auch seine Gefühle. Seine Verletztheit. Seine Enttäuschung. Egoistisch, so wie ich in diese Aktion gestartet war, ging ich auch. Ich ließ ihn zurück. Ging einfach. Er lief mir bis zum Haus eigenen Aufzug nach, blieb dann stehen und sah mich verzweifelt an. Aber ich konnte nicht über meinen Schatten springen. Stur stieg ich in den Fahrstuhl und fuhr hinab in die Hölle des Lebens. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)