Unmei no Isan - 運命の遺産 von kajite_Konton (Vermächtnis des Schicksals) ================================================================================ Kapitel 1: Der Besucher zur Geisterstunde ----------------------------------------- Sacht berührte die runde Sonne den Horizont und tauchte ihn in ein sanftes orangerot. Einige Wolkenstreifen wagten es, sich vor die Sonne zu schleichen, bewirkten jedoch nur, dass der Anblick noch berauschender wurde. Die Sanddünen zogen sich ewig dahin und wirkten wie ein Meer aus glänzendem Sand. Langsam kroch die Dunkelheit aus dem Osten über den Himmel, begleitet vom blassen Licht des Mondes und seinen Sternen, die vereinzelt am Himmel erschienen. Lange betrachtete Itachi Uchiha den Wechsel zwischen Tag und Nacht, der schöner an kaum einem anderen Ort vorzufinden ist. Geräuschlos schritt er auf dem sandigen Weg entlang, den er nicht spüren konnte. Genauso wenig wie er die warmen Strahlen der untergehenden Sonne auf der Haut spürte. Seufzend warf er einen Blick auf den Boden. Dort, wo sich sein Schatten befinden sollte, war nichts. Nur der Sand, von der Sonne gewärmt, glänzte ihm entgegen. Er hatte es doch tatsächlich geschafft, in die Welt der Lebenden zurückzukehren. Denn er spürte, er habe hier noch etwas zu erledigen. Itachi blickte auf seinen Weg, der sich schier in die Ewigkeit zog, während seine Gedanken abschweiften und ihn an eine Begegnung im Jenseits erinnerten. „Du kommst aus Konoha?“, hallte die lachende Stimme der alten Frau in seinem Kopf wieder. „Seit ich auf der Welt bin gibt es Krieg zwischen Konoha und Suna.“, hatte die Frau in Erinnerungen geschwelgt. „Doch du wirst es nicht glauben, unser fünfter Kazekage hat Frieden mit Konoha geschlossen und die beiden Länder sind jetzt sogar Verbündete. Kannst du dir das vorstellen?“ Auch jetzt noch hörte Itachi die alte Frau lachen. Sie hieß Chiyo und er war ihr mehr durch Zufall begegnet. Sie schien verstorben zu sein, denn er traf sie in der Welt der Toten. Sie hielt ein, musterte ihn nachdenklich und sprach ihn schließlich an. „Konoha und Suna Verbündete! Das hat es mein ganzes Leben lang nicht gegeben!“, hatte Chiyo lachend erzählt. „Doch du, als Nukenin, wirst es nicht nachvollziehen können.“, hatte sie gemurmelt, als sie sein Stirnband erblickt hatte. Doch Itachi konnte es mehr als gut nachvollziehen, denn den letzten Ninjakrieg hat er ja noch miterlebt. „Weißt du, unser Kazekage ist zwar noch jung, aber er hat in so kurzer Zeit viel erreicht.“, hatte die Alte lächelnd erklärt. „Ich bin mir sicher, Gaara und euer Hokage werden die Länder in eine neue Zukunft führen. Eine friedliche Zukunft.“ Die neuesten politischen Entwicklungen zwischen Sunagakure und Konohagakure hatten ihn zu Lebzeiten nur wenig interessiert, da er Wichtigeres im Kopf hatte, doch nun hatte Chiyo sein Interesse dafür wieder geweckt. Bevor die alte Frau vollends ins Jenseits überglitt hatte sie ihn lange und nachdenklich gemustert. Schließlich hatte sie gelächelt und ihm eine Kette in die Hand gedrückt. „Du wirst es mehr brauchen, als ich.“, hatte sie ihm gesagt. „Denn dein Schicksal liegt noch vor dir verborgen…“ Damit war sie dann verschwunden. Der Uchiha griff in seinen Mantel, holte die Kette hervor und betrachtete das halbe, schwarze Amulett nachdenklich. In markanter Gravur war das Wahrzeichen von Sunagakure abgebildet. Auf der Rückseite war etwas in feiner Schrift eingraviert, das Itachi zwar lesen konnte, dessen Wortkombination jedoch keinen Sinn ergab. Der Verarbeitung und der Reinheit des Edelmetalls nach, war dieses Stück von unschätzbarem Wert. Schließlich seufzte Itachi und hängte sich die Kette vorsichtshalber um den Hals, dass es ja nicht verloren ging. Lange war Itachi durch die Wüste gewandert und nun endlich konnte er, zwar nur in weiter Ferne, aber dennoch präsent, eine Felsformation erkennen. Ein leises Lächeln huschte über sein Gesicht. Endlich war er am Ziel. Denn vor ihm lag Sunagakure, das Dorf versteckt unter dem Sand. Mit einem Knacken seiner obersten Halswirbel lockerte er die Verspannung in seinem Nacken. Seufzend legte er sein Namenssiegel neben einen Stapel Akten nieder. Irgendwie kam es dem Kazekage vor, als hätte er noch gar nichts getan. Der Papierstapel mit Anträgen auf seinem Schreibtisch wollte einfach nicht weniger werden und das, wo er bereits seit Stunden daran arbeitete. Sein Blick schweifte aus dem Fenster und das Licht der untergehenden Sonne färbte sein Gesicht in einen warmen Orangeton. Lächelnd stand er auf, um das täglich wiederkehrende Spektakel am Horizont besser mit ansehen zu können. Gaara blickte über das Dorf, welches versteckt unter dem Sand lag hinweg und erfreute sich der Ruhe, die sich darüber legte. Noch vor gar nicht allzu langer Zeit hätte er eben jenes Dorf am liebsten dem Erdboden gleich gemacht und jetzt war er der Kazekage dieses Landes und die Zukunft und Sicherheit der Bewohner lag in seinen Händen. Seine Augen wanderten durch die Straßen und blieben bei einem Mädchen hängen, das mit ihrem Jouhyou trainierte. Es war Matsuri, seine einzige Schülerin. Er war besonders stolz auf sie, weil sie immer trainierte um stärker zu werden und auf diese Art versuchte, ihm zu imponieren. Abrupt schreckte er aus seinen Gedanken hoch, als es an der Türe klopfte. „Ja“, antwortete er knapp und konnte seinen Blick nur schwer von dem schönen Sonnenuntergang abwenden. Ein Mädchen mit blonden Haaren betrat das Büro des Kazekage. „Arbeitest du diese Nacht wieder durch?“, fragte sie. „Temari, die Anträge bearbeiten sich leider nicht von alleine und nachts stört mich sowieso keiner und ich habe Zeit.“ Temari nickte verständnisvoll. „Brauchst du noch irgendwas, sonst würde ich nämlich nach Hause gehen.“ Gaara verneinte ihre Frage und wendete sich ein letztes Mal der Sonne zu, bevor sie endgültig hinter dem Horizont verschwunden war. Temari verließ das Büro ihres Bruders schweigend. Mit einem Seufzen begab sich letztendlich auch der Kazekage wieder an seine Pflichten. Langsam ging Itachi durch die Straßen und betrachtete jedes einzelne Haus. Die Sonne war bereits lange untergegangen und die Straßen waren nur spärlich beleuchtet. Schließlich erhob sich vor ihm die Residenz des Kazekage wie ein mystischer Schatten. Unsichtbar schlich er an den Wachen vorbei und suchte das Büro des Dorfoberhauptes. Er drückte seinen Namensstempel auf eines der Papiere und legte es auf einen Stapel auf der rechten Seite seines Schreibtisches. Genervt griff er nach dem nächsten Blatt und las es sich gründlich durch. Es handelte sich um eine neue Mission in der es um eine Wegbegleitung eines Gutsherren ging. Er würde später entscheiden, welchem Team er es zuweisen würde, also legte er den Zettel auf einen gesonderten Stapel hinter sich. Als der Uchiha das gesuchte Zimmer endlich fand, glitt er durch die schwere Eichentür hindurch. Bevor er sich wieder sichtbar machte, betrachtete er den jungen Kazekage eine Weile. Lange ruhte sein Blick auf dem feuerroten Haar seines Gegenübers und dem Zeichen für Liebe auf der Stirn. „Dann habe ich mich nicht geirrt, du bist doch ein Jinchûriki gewesen.“, murmelte Itachi nachdenklich und hängte seine Hand in den Ausschnitt seines Mantels. Gaara schreckte auf. Hatte er da etwas gehört? Wachsam durchstreiften seine Augen den leeren Raum vor seinem Schreibtisch, auf der Suche nach der Ursache dieser Störung. Doch nichts deutete darauf hin, dass überhaupt irgendwas oder irgendwer sich im Raum befand. Wahrscheinlich war er einfach überarbeitet und bildete sich jetzt schon Dinge ein. Schultern zuckend widmete er seine Aufmerksamkeit wieder seiner Arbeit zu. Gemächlich ging Itachi um den großen Tisch herum und stellte sich neben den rothaarigen. Schließlich erschien er neben Gaara und deutete mit einem Finger auf den Zettel. „Das würde ich nicht genehmigen, ohne Hintergrundinformationen.“, mischte er sich in dessen Angelegenheiten ein, ohne große Umschweife. „Da ist es sehr gefährlich für einfache Ninja.“ „Stimmt, du hast Recht, danke!“, entgegnete der Kazekage. Plötzlich weiteten sich seine Augen, sprang geistesgegenwärtig von seinem Stuhl auf und begab sich sogleich in Kampfposition. „Wer bist du?“, knurrte er sein Gegenüber fahrig an. Dann fiel sein Blick auf den Mantel des Fremden und seine Miene verfinsterte sich zusehends. „Akatsuki“, flüsterte er, als er die roten Wölkchen auf dem schwarzen Mantel erkannte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)