Sidestory von Armaterasu (zu "Ich kann nicht lieben...") ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Wie konnte ihm ausgerechnet sein bester Freund so den Kopf verdrehen? Ruki wusste schon gar nicht mehr, wann das eigentlich angefangen hatte, auf einmal war dieses Kribbeln im Bauch da, wenn Reita wieder einen dieser zweideutigen Bemerkungen sagte, die sich in letzter Zeit immer mehr häuften. Nervös tapste er in seinem Zimmer rum, wusste vor lauter Aufregung nichts mit sich anzufangen. Reita wollte in einer halben Stunde bei ihm sein und Ruki war schon seit zwei Stunden fertig gestylt und angezogen. Überhaupt putzte er sich regelrecht raus, wenn er wusste, dass er Reita sehen würde. Doch auch Reita stylte sich in letzter Zeit immer, trug leichtes Make-up, sein Nasenband und fixierte seine Haare jedes Mal zu einem Iro. „Ach scheiße, man!“, fluchte Ruki leicht, konnte er seine Nervosität kaum noch in Zaum halten und drohte jede Minute zu platzen, alleine schon wenn er an ihn dachte. Er machte seinen Rechner an, in der Hoffnung, dass jemand online war und ihn etwas ablenken konnte. In der Tat war jemand online: Miyazaki und Aoi. Sofort öffnete er die MSN – Fenster und schrieb mit beiden. Miyazaki berichtete ihm über Yutaka und irgendwie entwickelte Ruki den Drang den anderen kennen lernen zu wollen, vielleicht konnte er sogar eine Freundschaft zu ihm aufbauen. Doch, obwohl er eifersüchtig auf Aoi war, schrieb er mit ihm. Es war ja nicht so, dass er sich wie ein verliebtes Teenagergirl aufspielte, welches rasend vor Eifersucht ist. Giftzwerg sagt: Na, du alte Schachtel?! Was geht? ^^ Men in Black sagt: Boah, was geht’n mit dir ab?! o.O Mir gehts gut, bin im Moment nur etwas von Rei genervt... Giftzwerg sagt: Wie jetzt?! Wieso bistn von ihm genervt? Das kann ich mir ja nun gar nicht vorstellen, geschweige denn verstehen... Men in Black sagt: Das ist mir schon klar, dass du das nicht verstehen kannst, hast ja deine rosarote Brille auf. ^^ Er redet die ganze Zeit nur noch von dir ... es ist ja nicht nervend, aber ... Ruki, mach endlich was! Giftzwerg sagt: Was soll ich denn machen?! O.O Men in Black sagt: Das musst du schon selbst wissen, aber ich werde es nicht zulassen, dass du ihn verletzt ... aber ich steh euch nicht im Weg, im Gegenteil, ich gönne es euch. Giftzwerg sagt: Mensch Aoi, komm mal wieder runter. Ich hab doch gar nichts gemacht und ich werde auch nichts machen. Immerhin ist er mein bester Freund und den möchte ich auch nicht verlieren. Men in Black sagt: Ich weiß. Aber ich seh doch, dass du scharf auf ihn bist... Giftzwerg sagt: Das tut nichts zur Sache. Die Freundschaft ist mir wichtiger. Men in Black sagt: Er ist es aber auch auf dich... Giftzwerg sagt: Was? Men in Black sagt: scharf Giftzwerg sagt: O.O Men in Black sagt: Ja. Giftzwerg sagt: O.O Ich bin dann off, Rei ist da. Men in Black sagt: Viel Spaß ^^ Giftzwerg ist offline Schnell machte er seinen Rechner wieder aus, überprüfte noch einmal schnell sein Erscheinungsbild im Spiegel, öffnete nebenbei seinem Gast die Tür, welcher schon wieder so verboten gut aussah. „Hey.“, sagte Ruki und versuchte so lässig wie möglich zu klingen, obwohl sein Herz schon wieder einen Weltrekord im schnell schlagen aufstellen wollte. „Hey.“, grüßte Reita zurück und wuschelte ihm durch die Haare, kassierte dafür einen Faustschlag in die Magengrube. „Boah, Ru. Wenn du in anderen Dingen auch so sanft und lieb bist, dann hat dein Partner ja viel Freude mit dir.“ „Ach, lass mich doch.“, brummte dieser nur leicht genervt und blickte ihn anschließend verwirrt an. „Aber ich steh drauf.“, sagte Reita leiser, verruchter Stimme, die eine Röte in Rukis Gesicht trieb und ihn noch verwirrter werden ließ. Hatte Aoi vielleicht doch Recht? Sie gingen in Rukis Zimmer und setzten sich auf sein Bett, sahen sich kurz an, bevor Ruki das Wort ergriff, somit die kurze Stille durchbrach. „Miyavi hat nen neuen Bruder.“ „Hä? Wie jetzt?“ „Naja, sein Vater hat gerade einen Fall, indem ein Junge verstrickt ist und dieser hat kein zu Hause mehr, also hat Miyavis Vater ihn bei sich aufgenommen. Vor vier Jahren hatte Hayakawa – san schon einmal mit dem Jungen Bekanntschaft gemacht.“ „Ach so, das ist ja krass.“ „Ja, vor allem für den Jungen ist es hart.“ „Für ihn auf jeden Fall ...“, sagte Reita und setzte nach einer kleinen Pause fort: „... und du wirst wohl gleich hart, wenn du mich weiter so anschaust.“ „REITA! Sag das doch nicht andauernd.“ Ruki wurde wieder einmal rot und wusste nicht so recht, was er darauf antworten sollte, wünschte er sich doch insgeheim, dass es Reita war, der es ihm besorgte, der ihn wirklich hart werden ließ. „Seit wann bist du so verklemmt?“, fragte Reita auch gleich und fuhr mit seiner Hand langsam Rukis Oberschenkel rauf. Ruki blickte nur auf die Hand und schlug sie an einer gewissen Höhe einfach weg, gerade wollte diese Hand nach innen driften und dies war für den zukünftigen Sänger zu gefährlich. „Lass das!“, zischte er, versuchte wieder einmal seinen Rotschimmer zu verstecken, doch Reita grinste nur. „Lass uns lieber unsere Englischhausaufgaben machen.“, versuchte Ruki vom eigentlichen Thema abzulenken, obwohl er nie Wert darauf legte, ob seine Hausaufgaben nun gemacht waren oder nicht. Dies wusste auch Reita und er grinste nur so vor sich hin, erledigte aber mit seinem Kumpel die aufgetragenen Aufgaben. Nach etwa zwei Stunden waren sie endlich fertig und so blieb ihnen noch etwas Zeit, bevor Reita wieder nach Hause musste. Ruki wollte gar nicht daran denken, hasste er doch das Gefühl, wenn Reita durch seine Wohnungstür schritt und ihn dann immer mit diesem Blick ansah, den er einfach nicht zu deuten wusste. Aber die Augen wurden dann immer so dunkel und sahen einfach nur verführerisch aus und dann drehte Reita sich immer ganz schnell weg, zupfte nervös an seinem Nasenband herum. „Sag mal, bist du eigentlich verliebt?“, fragte Reita leise und hätte sich doch für die Frage ohrfeigen können, kam er sich doch selbst wie ein Teenagergirl vor. „Hm ... verliebt ist vielleicht noch zuviel gesagt, aber es gibt da jemanden, den ich sehr mag.“, erklärte sich Ruki und hoffte, dass er nicht weitere Fragen beantworten müsste. „Geht mir genauso.“ So? Reita ging es genauso? Hatte Aoi vorhin doch die Wahrheit gesagt? Ruki wollte es austesten, wollte Reita fragen, wer diese Person sei, wollte sich am liebsten auf Reita stürzen und ihn küssen, aber traute sich nicht, sondern nickte stattdessen nur. „Ich ... ich geh dann mal lieber nach Hause. Wir sehen uns übermorgen in der Schule.“ „Okay, ich freu mich schon.“, grinste Ruki und das tat er wirklich, zwar nicht auf die Schule, aber auf seinen Kumpel. „Seit wann freust du dich auf die Schule?!“ „Doch nicht darauf, du Baka ... ich freu mich ... auf dich.“, nuschelte Ruki den Ende des Satzes und konnte wieder einmal nicht verhindern, dass die Röte einen Weg in sein Gesicht fand. „Alles klar. Ich freu mich auch auf dich. Bis übermorgen dann.“ Und schon wieder schaute Reita ihn so an und Ruki hatte langsam ernsthaft das Gefühl, dass er eine Herzkrankheit hat. Es war doch nicht normal, dass es immer so raste, oder war es das doch? Er winkte Reita zum Abschied, schloss die Tür von drinnen und seufzte. Jetzt war er wieder weg und es war noch so lange hin, bis er ihn das nächste Mal sehen würde. Manchmal war das Leben doch echt ungerecht. Kaum war er im Zimmer angekommen und hatte sich auf sein Bett gelegt, als das Telefon schon klingelte. //Ob Reita etwas vergessen hat?//, schoss es ihm durch den Kopf, brauchte Reita doch nicht lange nach Hause, da er gleich um die Ecke wohnte. Er hob ab und es war tatsächlich sein Kumpel, der am anderen Ende der Leitung war. „Ruki, ich bin’s, Reita.“ „Hey, ich hör’s.“ „Ähm ... wollen wir uns morgen Nachmittag treffen?“ Reita hörte sich so anders an, so leise und auch so ernst, dass es Ruki schon wunderte, warum er eigentlich so war. Hatte er Sehnsucht nach ihm, genauso wie Ruki sie hatte? Meistens fragte Reita doch immer am gleichen Tag erst nach oder stand gleich vor der Tür, also, warum machte er ein Treffen für den nächsten Tag aus? „H – hai, sehr gern sogar.“, stotterte Ruki auch verlegen ins Telefon, überschlug sich sein Herz doch gerade mal wieder mehrere Male. Da musste einfach eine Krankheit dahinter stecken, dessen war sich Ruki sicher. „Bei dir oder bei mir?“, hörte Ruki Reita grinsen, konnte dieser doch nicht seine Anspielungen unterlassen. Zum Glück sah Reita ihn nicht, denn seine Gesichtsfarbe hatte schon wieder den Farbton gewechselt. „Äh ... bei dir.“ „Damit deine Eltern uns nicht hören?“ „Hä?! Sag mal, wovon redest du eigentlich?“, fragte Ruki nach, wusste er doch nicht so recht, ob es jetzt ernsthaft eindeutig zweideutig gemeint war. „Naja, ich dachte jetzt an verschiedene Dinge ... zum Beispiel ... wenn wir beide ... ganz alleine ... sind ... und dann ... diverse Dinge anstellen ...“ Rukis Augen wurden am Telefon immer größer, worauf wollte der andere denn hinaus? „... zum Beispiel miteinander zocken und dann ein paar Bierchen trinken.“ War ja klar, dass so etwas kommen musste, wie konnte Ruki auch nur an andere Dinge denken? So langsam sollte er Reita doch einmal kennen. „Ja, na klar ... weißt doch ... meine Ma ...“, lachte Ruki verlegen ins Telefon und kratzte sich am Hinterkopf obwohl sein Gesprächspartner das nicht sehen konnte. „Ich weiß, deswegen pennst du danach auch bei mir, ich habe sturmfrei und das Bier besorge ich auch noch und dann können wir uns einen schönen Abend machen.“ Er konnte das breite Grinsen immer deutlicher vor sich sehen, während seine Gedanken sich überschlugen. Reita hatte sturmfrei, er übernachtete bei Reita und dann gab es auch noch Alkohol, der bekanntlich die Hemmschwelle sinken ließ und das bei Ruki ziemlich schnell. „O – okay.“, sagte er, denn zu mehr war sein Sprachzentrum einfach nicht fähig. Was würde passieren, wenn Reita es wüsste und seine Neugierde und Gefühle teilte? Was könnte nicht alles in einer Nacht passieren, gerade wenn Alkohol im Spiel war? Einiges und das wusste auch Ruki, trotzdem ließ er sich nichts anmerken, denn er freute sich ja auch auf das Treffen. „Okay, dann sehen wir uns morgen. Ich freu mich auf dich.“ „Hai, bis morgen und ... und ich mich ... auch.“, stotterte Ruki in den Hörer, bevor er auflegte. Zufrieden grinsend legte er sich in sein Bett und dachte an den nächsten Tag. „Oh mein Gott, was ziehe ich an?!“, fragte er sich selbst und sprang förmlich aus dem Bett, ging zu seinem Schrank und kramte nach erträglichen Klamotten, nicht zu normal, aber auch nicht zu overdressed. „Boah, scheiße! Was passiert, wenn ich etwas falsch mache?!“, richtete er an seinen Schrank und bekam logischerweise keine Antwort auf seine Frage, wie denn auch, wenn keiner anwesend war und seine Mutter hatte ihn bestimmt nicht im Wohnzimmer gehört. //Was passiert morgen überhaupt?// Eine kurze Frage, die ihn immer wieder im Kopf herum schwirrte. Sollte er vielleicht doch den Anfang machen? Reita schien ja nicht abgeneigt zu sein, zumindest sprach seine Art nicht dafür, dass er etwas dagegen hatte. Und eben diese Art von Reita ließ die Hoffnung in Ruki aufkeimen. Er beschloss am nächsten Tag einfach mal bei Miyazaki vorbei zu schauen, schließlich wusste er ihm bei so was immer zu helfen und außerdem konnte er gleich mal den Jungen aus dem Krankenhaus kennen lernen. Miyazaki schien sich jedenfalls ganz schöne Sorgen um ihn zu machen, aber Ruki konnte sich einfach nicht denken, warum er das tat. Mit den Gedanken bei Reita schlief Ruki am Abend vor dem Fernseher, den er zur Beruhigung angemacht hatte, mitsamt seinen Klamotten auf dem Bett ein. „Hey, du Faulpelz! Willst du nicht langsam mal aufstehen?“, fragte Rukis Mutter und zog seinem Sohn die Bettdecke weg. „Och man ... mensch Mama ... gib mir meine Decke wieder her.“, quengelte Ruki verschlafen. „Los, aufstehen! Es ist gleich zehn Uhr!“, sagte sie und Ruki schreckte hoch, schließlich wollte er doch noch zu Miyazaki gehen. „Danke für’s Wecken.“, nuschelte er und rieb sich über die Augen, stand auf und tapste ins angrenzende Badezimmer um sich fertig zu machen. Gut eine Stunde später aß er sein Frühstück und ging zu Miyazaki. Kaum war er dort angekommen, drückte er die Klingel und wurde gleich von ihm begrüßt. „Huch? Was machst du denn hier?“ „Frag nicht, lass mich rein.“, grummelte er, schließlich hatte er etwas Wichtiges mit ihm zu besprechen. Sie gingen die Treppe nach oben und betraten Miyazakis Zimmer, da sah er den Jungen, welcher ziemlich schüchtern aussah. Das musste er also sein und er wirkte sehr nett auf Ruki, vielleicht etwas eingeschüchtert, aber nett. Höflich wie er war, stellte er sich auch gleich lächeln vor. „Ich bin Ruki und wer bist du?“ Seine Hand wurde zögerlich entgegen genommen, aber das war nicht weiter schlimm, denn er war ja froh, dass dieser Junge auch redete. Vielleicht hatte er Angst vor Ruki? Ruki wollte auf keinen Fall, dass er Angst vor ihm hatte. Vor ihm brauchte man keine Angst haben, zumindest nicht im eigentlichen Sinne, wenn dann eher, dass Ruki seine fünf Minuten bekommt und durchdreht. Doch kaum hatte der Junge seinen Namen gesagt, wurden sie auch schon wieder unterbrochen. „Was willst du, Giftzwerg?“, fragte Miyazaki und Ruki plusterte seine Wangen auf. „Begrüßt man so seinen besten Freund?“ Miyazakis bester Freund war Ruki, dieser wiederum hatte Reita als besten Freund und Reita eben Aoi. Das war zwar alles etwas verzwickt, aber Probleme hatte damit keiner. „Ja, weil du nie ohne Grund vorbei kommst.“, grinste er Ruki an und dieser kam nicht drum herum, er brauchte Hilfe. Er seufzte, bevor er sich an Miyazaki wandte: „Ich ... man, Miya, du musst mir helfen. Reita will sich heute Nachmittag mit mir treffen und ... scheiße man, ich hab Angst etwas falsch zu machen.“ Doch bevor Miyazaki überhaupt etwas sagen konnte, verschwand Yutaka einfach nach draußen, was Ruki mehr als nur wunderte. Er verstand die Welt nicht mehr, schließlich war es ihm doch egal, ob Yutaka mithörte, er kannte Reita im Moment sowieso nicht und außerdem sollte er mitbekommen, dass das Gefühl verliebt zu sein unglaublich schön sein kann. Alleine schon, wenn Ruki an Reita dachte, kribbelte es unaufhörlich in seinem Bauch und er bekam das dämliche Dauergrinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Etwas perplex starrte er Yutaka hinterher, als er einfach ohne ein Wort zu sagen nach draußen verschwand. „Lass uns auch nach draußen gehen. Yutaka kann das ruhig mithören.“, sagte Ruki zu Miyazaki und ging schon mal ein paar Schritte vor. „Danke, Ruki.“ „Hä? Für was bedankst du dich denn jetzt?“ „Na, das wir uns zu Yu setzen und weil du ihn nicht ausgrenzen möchtest.“ „Nö, warum sollte ich? Ich find ihn nett, er muss zwar noch etwas auftauen, aber das schaffst du schon.“, grinste Ruki und haute ihm einfach auf das Schulterblatt. „Oh ... oh ... dein Grinsen verheißt nichts Gutes.“, schlussfolgerte er, wusste er doch, dass wenn Ruki so ein Grinsen auf den Lippen hatte, irgendetwas vor hatte und das hieß wahrlich nichts Gutes. Sie setzten sich nach draußen, genossen die Sonne und Ruki erzählte von seinem bevorstehenden Treffen und erntete Tipps von Miyazaki, auch die Vermutung, die Aoi ebenfalls schon geäußert hatte: Reita war ihm nicht ganz abgeneigt. Vielleicht sollte er heute doch etwas wagen und dann einfach schauen wie er reagiert. Er hatte nichts zu verlieren und wenn Reita zickig werden würde, dann hätte er eben nicht solche Anspielungen machen sollen, dass dachte sich zumindest Ruki. Gegen Mittag verschwand er auch wieder von Miyazaki, brauchte er doch selbst noch einige Zeit mit seinem Styling, denn schließlich wollte er schick aussehen, sehr schick. Er griff nach seiner goldenen Hose und nach seinem schwarzen Shirt, eben die Sachen, die er sich gestern Abend zu recht gelegt hatte, denn er wusste, dass dafür immer die meiste Zeit verloren ging. Kaum hatte er seine Klamotten angezogen, verschwand er schon im Badezimmer und stylte seine Haare, bevor er etwas Make-up auftrug. Ja, so konnte er ihm gegenüber treten und ihm hoffentlich ebenfalls den Kopf verdrehen. Er betrachtete sich von allen Seiten im Spiegel und war wirklich mit seinem Styling zufrieden, war es doch nicht zu viel, aber auch nicht zu lässig. „Mum, ich bin dann bei Rei.“, brüllte er durch die ganze Wohnung und schnappte sich seinen Rucksack, wo seine restlichen Klamotten und das Schulzeug für den nächsten Tag verstaut waren. Er war nervös, als er bei Reita vor der Tür stand, aber zugeben würde er dies natürlich nicht, wäre ja noch schöner. Um seine Aufregung etwas zu bändigen, griff er in seine Jackentasche, fischte eine Zigarette nach draußen und zündete sich diese an. Er rauchte das Nikotin ein, als wäre es seine Lebensrettung, dabei traf er sich doch nur mit einem Freund, einem sehr guten Freund, seinem besten Freund und schon wieder kribbelte alles in ihm. Doch seine Nervosität siegte und er warf seine halb aufgerauchte Zigarette weg, pustete den letzten Zug aus und drückte den Klingelknopf, bevor er sich noch schnell einen Kaugummi einwarf. „Hey, da bist du ja endlich. Ich habe schon auf dich gewartet.“, grinst Reita, welcher schon wieder so verdammt gut aussah, zumindest war das Rukis Ansicht. „Ja, besser spät als nie ... aber so spät bin ich gar nicht.“, nuschelte Ruki und kassierte wieder einmal ein gratis – durch – die – Haare – wuscheln von Reita. „Für deine Verhältnisse bist du sogar überpünktlich und nun komm rein. Ich wollte mich nicht an der Tür mit dir unterhalten.“ „Ich ja auch nicht.“, brummte Ruki und versuchte seine Haare wieder in ihre eigentliche Position zu bringen, trat dann in das Innere von Reitas Wohnung, entledigte sich seiner Jacke und auch seiner Schuhe. „Möchtest du etwas Essen oder Trinken?“, fragte Reita seinen Gast und Ruki orderte gleich eine Flasche Cola, kannte er sich doch selbst gut in der Wohnung aus und blickte erwartungsvoll in den Kühlschrank. „Oh ... du hast Erdbeeren gekauft?!“ „Ja, aber ich fress das Zeug nicht, die kannst du alleine fressen.“ „Ich weiß, könnte ja gesund sein, ne?“, grinste Ruki. „Eben.“ Reita ließ sich auf sein Bett fallen, nachdem sie in sein Zimmer gegangen waren, setzte sich lässig hin, so wie es eben seine Art war. Ruki betrachtete den schönen, schmalen Körper, stellte sich vor wie er sich anfassen würde, ob er eher eine weiche oder eher eine trockene Haut hatte. „Anschauen ja, anfassen nein!“, grinste Reita schelmisch, trieb Ruki eine Röte ins Gesicht, schließlich kam er sich ertappt vor. „Als ob ich dich anfassen will!“ „Dein Sabberblick hat gerade Bände gesprochen.“, grinste er weiter. „Oh ... ich ... ähm ... wollen wir dann zocken?“, versuchte Ruki sich aus der Affäre zu ziehen, doch an Reitas Grinsen erkannte er, dass es vergebliche Müh war. Reita setzte sich schon mal auf den Boden, während Ruki die Kabel an den Fernseher anschloss, die Konsole startklar machte. Zuerst legte er ein Autorennspiel ein, wusste er doch, dass Reita es nicht so perfekt beherrschte und er ab und zu doch mal die Chance auf einen Sieg hatte. Gerade wollte er aufstehen und sich neben Reita setzen, doch er bemerkte zu spät, dass sein Fuß in ein Kabel verheddert war und er somit stolperte. Sein Gleichgewicht sagte arrivederci und er legte sich lang, landete aber halbwegs weich. „Gefällt es dir da? Ich meine, wir können das gerne noch ausbauen oder auf eine Etage tiefer verlegen.“, grinste Reita und streichelte Rukis Haarschopf sanft. Er war so hingefallen, dass er mit dem Gesicht genau auf Reitas Schritt lag und eigentlich nur eine Sekunde liegen bleiben wollte, glühte sein Gesicht doch nur so vor Röte, zumindest fühlte es sich für den Kleineren so an. „Tschuldigung.“, nuschelte Ruki nur, erhob sich und verschwand schnell im Badezimmer, versuchte seine aufkommende Erektion wieder abklingen zu lassen. Hoffentlich hat Reita davon nichts bemerkt, dachte sich der Kleine und dachte an ganz unerotische Sachen, Mathe zum Beispiel, versuchte seine Hose etwas runter zu ziehen, damit sie etwas legerer im Schritt fiel. Warum musste er aber auch so eine enge Hose anziehen?! Er trat wieder mit einem hochroten Kopf in das Zimmer, blickte nicht zu Reita, sondern setzte sich einfach hin und nahm seinen Controller in die Hand. Reita grinste innerlich, hatte er doch längst bemerkt, dass er Ruki immer wieder in Verlegenheit bringen konnte und es machte ihm Spaß den Kleineren stotternd zu erleben, aber dass er jetzt gleich eine Beule bekommt, war auch für ihn etwas zuviel. War bei ihm auch mehr im Spiel? Zumindest würde das seinen roten Kopf erklären, den er immer häufiger bekam. Das Spiel begann und Ruki war mehr als woanders mit seinen Gedanken. Erst verpennte er den Start, dann fuhr er nur ins Kiesbett und überschlug sich am Ende sogar mehrmals. So ging das Runde für Runde, bis sich Reita einen Lacher nicht mehr verkneifen konnte. „Boah Ruki, du fährst ja schlimmer als meine Oma. Mach bitte nie einen Führerschein, wenn dir das Leben deiner Mitmenschen lieb ist.“, lachte er und piekste Ruki in die Seite. „Ich kann doch nichts dafür. Da muss was am Controller nicht stimmen.“, schmollte er, obwohl er den Grund kannte: Reita. Alleine seine Anwesenheit machte ihn so nervös, dass er alle Mühe hatte, sein Herz irgendwie wieder halbwegs zu beruhigen. Sanft betrachte Reita seinen Kumpel von der Seite, lächelte leicht, bevor er ihn in den Arm nahm. „Rei ... was?“ „Halt die Klappe.“, nuschelte er nur und drückte Ruki noch fester an sich, streichelt über den Rücken und lächelte, als er Rukis Hände an seinem Rücken spürte. Das Herz des Kleineren schlug so unglaublich schnell, dass es sogar Reita bemerkte, denn er legte seine Hand darauf und lächelte sanft. „Rei ... ich ...“, begann Ruki, doch er wurde durch einen Finger auf seinen Lippen unterbrochen. „Sag nichts, ich weiß es doch schon längst, weil du dich selbst verraten hast.“, flüsterte Reita und ersetzte den Finger durch seine eigenen Lippen. Es war ein zaghafter, fast scheuer Kuss von Beiden, hatten sie doch Angst, dass der jeweils Andere ihn wegstoßen würde. Sie lösten sich voneinander, sahen sich schüchtern an. „Ich ... ich ... hab dich ... ganz doll ... lieb.“, flüsterte Ruki wieder einmal mit einem hochroten Kopf und erntete dafür einen erneuten leichten Kuss von Reita, den er natürlich erwiderte. Sanft begann er seine Lippen gegen die von Reita zu bewegen, wusste nicht so recht, ob es richtig war, aber das interessierte ihn jetzt auch nicht mehr. Reita hatte damit angefangen und das hatte er jetzt davon. Fast schon vorsichtig spürte Ruki eine Zunge an seiner Lippe und öffnete sofort den Mund, nur um danach beinahe besinnungslos geküsst zu werden. Nie hätte er erwartet, dass ein so scheuer Kuss am Anfang in so eine Leidenschaft ausarten würde, aber er beschwerte sich nicht. Warum auch? Schließlich hatte er lange genug auf dem Moment gewartet. Nach schier endloser Zeit lösten sie sich wieder voneinander und schauten sich in die Augen, bevor ein erneuter Kuss zwischen ihnen entstand, welcher den ersten in seiner Leidenschaft und Intensität noch übertraf. Keiner der Beiden hätte sich das erträumen lassen und Ruki war seinem besten Freund dankbar, dass er den Anfang gemacht hatte, er selbst hätte es ja doch nicht auf die Reihe bekommen. Aus Luftmangel lösten sie auch den Kuss wieder, auch wenn Ruki ihn so gern weitergeführt hätte, aber er musste seine Atmung erst einmal wieder beruhigen. „Rei ... ich ... mir ist warm.“, redete sich Ruki geschickt raus, aber ihm war tatsächlich mehr als warm und auch Reita erschien es nicht anders zu ergehen, zumindest war sein Kopf extrem rot und auch heiß. „Wollen ... wollen wir etwas raus gehen?“, fragte Ruki leise, wusste er doch, dass Reita nicht viel von Spaziergängen hielt, aber jetzt hatte er das Bedürfnis danach und Reita zum Glück auch, denn er nickte nur und zog sich seine Jacke drüber. „Kommst du dann?“, fragte er Ruki mit einem sanften Lächeln, reichte dem Kleineren seine Jacke und zusammen gingen sie langsam durch die leeren Straßen, blieben häufig immer wieder an Häuserwenden hängen, nur um sich gegenseitig fast besinnungslos zu küssen. Beide hatten von dem jeweils anderen gekostet und beide waren sofort süchtig danach. //Wie konnte ich mich nur die ganze Zeit beherrschen//, dachte sich Ruki als er schon wieder zwischen einer Häuserwand und Reita hing, der ihn schon wieder besinnungslos küsste, doch auf einmal hörte er einen lauten Schrei und die Stimme kam ihm mehr als bekannt vor. „Rei, komm!“, sagte er schnell und zog Reita an der Hand in die Richtung aus der der Schrei kam. Sie rannten, als ginge es um unser Leben, doch Ruki wusste, dass es Yutaka war, schließlich hatte er seine Stimme wieder erkannt. Schnell kamen sie in der dunklen Seitengasse an und erkannten wie sich gerade ein Mann in ihm versenkte. „Rei ...“, hauchte der Kleinere leise, hatte er doch gerade selbst etwas Angst, schließlich wusste er nicht wie stark der andere Mann war. „Lass ihn los und zwar sofort! Du hattest doch schon deinen Spaß wie ich sehe, also lass mir auch noch etwas dran.“, sagte Reita leicht wütend, konnte er es doch nicht verstehen wie man sich als erwachsener Mann sich an einem jugendlichen Vergehen konnte und der kleine konnte einem echt Leid tun. Langsam gingen sie auf sie zu und Reita bemerkte das immer ängstlicher werdende Gesicht des Jungens. Er versuchte ihm zwar durch seine Augen zu signalisieren, dass er keine Angst mehr haben brauchte, aber das schaffte er wohl nicht, denn in den Augen von ihm zeichnete sich immer mehr Angst ab. „Ich bin noch lange nicht mit ihm fertig.“, sagte der erwachsene Mann und stieß erneut in den Körper des Jungens. „Mach bitte was, Rei.“, sagte Ruki, hatte er doch selbst große Angst, dass dieser Mann auch Reita verletzen könnte, denn Ruki war nicht gerade sehr stark, dass er Reita hätte beschützen können, auch wenn er es natürlich versucht hätte. „Ich hab gesagt, du sollst aufhören!“, schrie Reita los, brachte doch dieses Bild sein Fass zum überlaufen, außerdem wollte er Ruki beschützen, man wusste ja nie, was solche Männer noch im Kopf hatten. Wut entbrannt rannte er los und rammte den älteren Herren von der Seite so stark, dass er auf den Boden fiel und somit auch aus dem Jungen glitt, welcher hemmungslos zu weinen begann. Reita blickte kurz zu ihm, begann aber danach sich um den Alten zu kümmern, trat ihm mehrere Male in den Bauch und in den Intimbereich. „Hör auf, Rei! Du sollst ihn nicht umbringen!“, holte Rukis Stimme ihm aus der Trance wieder zurück. „Der hat es nicht anders verdient!“, sagte dieser und trat noch einmal kräftig in den Bauch von dem Vergewaltiger. „Kannst du bitte Miya anrufen? Das ist doch zusagen sein neuer Bruder.“, sagte Ruki leise zu ihm und so langsam verstand er das ganze auch. Deswegen war Ruki die Stimme so bekannt vorgekommen, deswegen wollte er ihm helfen. „Ist das der Junge aus dem Krankenhaus, von dem du mir erzählt hast?“, fragte Reita fassungslos und Ruki nickte, nahm Yutaka in den Arm, versuchte ihn zu beschützen, doch er stieß ihn weg, begann noch mehr zu zittern. „Fass mich nicht an!“, schrie er verzweifelt, doch Ruki wollte nicht auf ihn hören und näherte sich wieder seinem Körper. Er schlug wahllos mit meinen Fäusten um sich und traf Ruki auch mehrere Male. „Lass ihn, Ru. Er möchte es nicht und es bringt nichts, wenn du ihn zu etwas zwingst.“, meinte Rei zu ihm, zog seine Jacke aus und sah Yutaka an. „Ich tu dir nichts und ich werde dich auch nicht anfassen, sondern lediglich meine Jacke umhängen, ja?“, redete er in einem sanften Ton auf ihn ein und kam langsam auf ihn zu. Immer wieder sagte er diese Worte und als er Yutaka die Jacke umgelegt hatte, entfernte er sich auch sofort wieder einige Schritte von ihm, zog sein Handy aus der Tasche, ohne den erwachsenen Mann aus den Augen zu lassen, und rief Miyazaki an. „Hey Myv, Reita desu ... ist doch egal wie es mir geht. Sorg du lieber dafür, dass du deinen Hintern so schnell wie möglich in die Gasse bringst, wo fast alle Lampen aus sind ... woher soll ich wissen, wie die heißt?! Dein Bruder ist hier ... und er ist nackt ... ja ... ein Mann war gerade dabei ... bis gleich.“ „Und, was sagt er?“, fragte Ruki, interessierte es ihn doch schon, was Miyazaki gesagt hatte. „In weniger als fünf Minuten ist er da.“ „Was machen wir mit dem da?“, fragte Ruki und deutete auf den Mann, der immer noch vor Schmerzen am Boden kauerte. Reita griff erneut zu seinem Handy und sprach nach einigen Sekunden auch gleich los: „Bring deinen Dad mit und er soll an die Handschellen denken ... bis gleich.“ Reita drehte seinen Kopf wieder zu Yutaka, versuchte ihm die Angst zu nehmen, nicht dass er noch dachte, dass er ein Schlägertyp sei und jetzt ihn zusammenschlagen wollte. Also versuchte er die Zeit, bis Miyazaki auftauchte zu überbrücken, indem er einfach mal ein kleines Gespräch anfing. „Ich bin übrigens Akira, aber ich werde lieber Reita genannt. Der kleine Zwerg da drüben ist Takanori oder eben Ruki.“, stellte Reita sich vor. „Nenn mich nicht Zwerg! Ich kann doch nichts für meine Größe und außerdem kennen Yutaka und ich uns schon. Stimmts, Yutaka?“ Er nickte, hatte wahrscheinlich Angst etwas zu sagen, aber er weinte zum Glück nicht mehr, auch wenn das bestimmt an dem Schockzustand lag. Sie hörten wieder schnelle Schritte, die sich ihnen näherten und erblickten Miyazaki und seinen Vater. „Hey Yu. Ich bin da ... alles wird wieder gut.“, sagte Miyazaki sanft, ging sofort zu Yutaka und wollte ihn umarmen, doch er rutschte auf dem harten Asphalt zurück, krallte seine Hände regelrecht in Reitas Jacke. Wahrscheinlich hatte er große Angst und das jetzt auch noch vor Miyazaki. Ruki suchte hilflos den Blick von Reita, aber dieser signalisierte ihm, mit seinen Augen, ruhig zu bleiben und sich nicht zu bewegen, wollten sie doch den armen Jungen nicht noch mehr Angst einjagen, als er so schon hatte. Miyazakis Vater legte dem anderen Mann mittlerweile die Handschellen um die Handgelenke und telefonierte wahrscheinlich mit seinen Kollegen, während Miyazaki eine Tüte mit Sachen für den verängstigten Jungen reichte, der sich krampfhaft versuchte alleine anzuziehen. Reita und Ruki schauten weg, wollten sie doch nicht, dass Yutaka sich bespannt fühlte. Reita lächelte sanft, als ihm seine Jacke hingehalten wurde. „Danke für eure Hilfe.“, sagte Miyazaki schließlich zu seinen zwei Freunden und verabschiedete sich von ihnen, ging mit Yutaka langsam in Richtung seines zu Hause. Reita und Ruki standen noch eine Weile sprachlos in der Gasse, mussten sie doch beide das erstmal verdauen. Immerhin waren sie gerade Zeugen einer Vergewaltigung geworden und da kann man sich nicht so geben als sei nie etwas passiert. Deswegen hatte Miyazakis Vater ihn aufgenommen, damit er sich von den Strapazen erholen konnte. „Ich werde das Gefühl nicht los, dass Yutaka den Mann kannte.“, sagte Reita leise und ging auf Ruki zu, nahm ihn in den Arm, hauchte immer wieder kleine Küsse auf den Haarschopf. „Wie ... wie meinst du das?“, fragte Ruki unsicher nach. „Naja, dass es nicht irgendein Mann war, der ihn da vergewaltigt hat, sondern jemand, den Yutaka gut kannte, der ihm einmal nahe stand.“, erklärte Reita seine Aussage, was Ruki nachdenklich kommentierte. „Hmm ... Rei, ich will hier weg.“, sagte er und stand auf, ging schon mal ein paar Schritte voran. Reita folgte ihm natürlich und irgendwie war jetzt die tolle Stimmung von vorhin futsch, was auch nicht verwunderlich war. Während des Weges sprach keiner ein Wort, wusste doch keiner was er sagen könnte. Doch kaum waren sie zu Hause, versuchten sie sich nichts mehr anmerken lassen, auch wenn keiner da war, doch sie waren ja nicht in den Vorfall verwickelt und sie kannten Yutaka kaum. Miyazaki würde sich schon gut um ihn kümmern, Reita und Ruki würden es später nachholen. „Willst du jetzt deine Erdbeeren haben?“, fragte Reita ihn und Ruki nickte nur, lief schon in die Küche und öffnete den Kühlschrank, füllte sich eine kleinere Schale mit den roten Früchtchen und nahm beide mit in Reitas Zimmer. „Wieso machst du den Rechner an?“, fragte Ruki überrascht, wusste er doch nicht wie er das jetzt zu deuten hatte. „Damit du dich bei MSN anmelden kannst und mit Miyazaki schreibst. Er wird bestimmt hoffen, dass du online bist.“, sagte er und Ruki nickte verständlich, war er doch froh, dass Reita so mitdachte. Kaum setzte er sich an den Rechner und öffnete sein MSN – Account und wurde auch sofort von Miyazaki angesprochen. Miyavilicious sagt: Wie lief dein Date? Giftzwerg sagt: Nun ja ...am Anfang bin ich volle Kanne hingeflogen und Rei hat mich ausgelacht, aber nach den Pleiten, Pech und Pannen lief es gut. Miyavilicious sagt: Was hast du denn nur wieder gemacht? +lach+ Wolltest du nicht bei ihm übernachten? o.O Giftzwerg sagt: Ich bin über ein Kabel in seinem Zimmer geflogen und landete halb auf Rei. Mit meinem Kopf allerdings an einer ganz bestimmten Stelle ... +bei dem Gedanken rot wird+ Ich bin ja auch noch bei ihm. Miyavilicious sagt: Du bist noch bei ihm? Und wieso bist du am Rechner und nicht bei anderen Dingen? +mit der Augenbraue zuck+ Giftzwerg sagt: Weil Rei meinte, dass ich mit dir schreiben soll ... wegen Yutaka „Genau.“, nuschelte Reita. Miyavilicious sagt: Was ist denn mit ihm? Giftzwerg sagt: Rei hat das Gefühl, dass Yutaka den Mann kannte. Weißt du was davon? Wie geht es ihm eigentlich? Miyavilicious sagt: Davon weiß ich nichts, ich weiß lediglich, dass dieser Mann nicht aus dem Heim war, aber wer er war ... keine Ahnung. Yu schläft gerade, aber er hat seitdem nicht mehr geredet oder auch nur ein wenig gelächelt. Mir fehlt das. Mum meinte, dass er nach dem Schlafen wieder reden wird, doch ... irgendwie ... glaube ich das nicht. Giftzwerg sagt: Wie meinst du das? Miyavilicious sagt: So, wie ich es geschrieben habe. Er hat einen traurigen Gesichtsausdruck, der mir das Herz zerreißt und er nickt oder schüttelt lediglich mit dem Kopf. Mehr „sagt“ er nicht, leider... Giftzwerg sagt: Oh... Miyavilicious sagt: Ruki ... was soll ich machen? „Rei, hilf mir mal. Yutaka spricht nicht mehr und Miya weiß nicht, was er machen soll.“, erklärte er schnell und tippte einfach weiter, bevor ihm die Tastatur buchstäblich aus der Hand gerissen wurde. Giftzwerg sagt: Frag mich mal was Leichteres ... aber ich würde meinen ... Miya? Reita hier. mach so weiter wie zuvor. Das hatte ihm doch gut getan, wenn er sogar öfters gelächelt hatte. Ruki setzte sich auf den Stuhl, der unweit vom Rechner stand und aß seine Erdbeeren. Miyavilicious sagt: Ja, das hatte er... Giftzwerg sagt: Und wenn du willst, dann tele doch mal mit Kou, immerhin kennen sich die beiden länger und haben doch auch ein ganz anderes Verhältnis zueinander. Miyavilicious sagt: Hmm ... vielleicht sollte ich das machen, wenn es sich nicht bessert. Ich geh erstmal wieder off ... will noch etwas für Yu da sein, wenn er aufwacht. Genüsslich steckte sich Ruki eine Erdbeere in den Mund und wollte gerade seine Schüssel auffüllen, als ihm die große Schüssel aus der Hand rutschte. „Scheiße.“, fluchte er und versuchte schnell die Erdbeeren wieder in die Schüssel rein zu legen. „Rei ... gomen ... ich mach das sofort weg.“, sagte er schnell und flitzte schon raus um einen Lappen zu holen. Giftzwerg sagt: Mach das und grüß ihn von lieb von uns. Wir werden jetzt noch etwas den Abend genießen ... beziehungsweise werde ich aufpassen, dass Ruki nicht mein Zimmer demoliert. Gerade hat er seine Erdbeeren verschüttet. -.- Was bin ich froh, dass ich Laminat habe. Bis bald. Giftzwerg ist offline „Komm, ich helf dir.“, sagte Reita gelassen und wischte mit Ruki zusammen die Erdbeersoße auf, die über den Laminat verteilt war. „Tut mir wirklich leid. Ich geh sie schnell abspülen, dann kann ich sie noch weiter essen.“, sagte Ruki, wusste er doch, dass Reitas Boden nicht der sauberste war. Reita lächelte nur leicht, wischte die restlichen Spuren weg und setzte sich auf sein Bett, wartete bis Ruki fertig war. Kaum betrat er wieder Reitas Zimmer, senkte er seinen Blick, war es ihm doch mehr als peinlich, dass heute alles schief ging, was schief gehen konnte. Doch Reita schmunzelte nur, war es doch genau diese Tatsache, die den Kleinen so sympathisch für ihn machte. „Kommst du zu mir?“, fragte der Iroträger und klopfte auf die freie Seite des Bettes, auf die Ruki schon zusteuerte. Kaum saß Ruki, legte Reita ihm auch schon einen Arm um die Schulter, zog ihn noch näher an sich heran. „Wo waren wir vorhin stehen geblieben?“, raunte er dem Kleineren ins Ohr, knabberte daran, entlockte Ruki ein zufriedenes Aufseufzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)