Heldenlied von NejiTen-Schreiber (Legenden leben ewig [NejiTen][NaruHina][KibaIno][PeinKonan]) ================================================================================ Prolog: Prologue ~ Eternal glory, spread your wide wings -------------------------------------------------------- Seit jeher pflegen die Menschen sich Legenden zu erzählen, jene Geschichten, die von heldenhaften Taten berichten und Bilder in die Köpfe malen, die so farbenfroh, lebendig und magisch sind, dass die Wirklichkeit plötzlich wie eine trostlose graue Welt erscheint. Manches davon sind nur Märchen – Geschichten, die erfunden wurden für ihre Moral, mit einer lieblichen Prinzessin und einem edlen Prinzen, einer bösen Hexe und einem grausamen König. Anderes wird mit der Zeit so verändert, dass im Kern selbst kaum mehr Wahrheit übrig bleibt. Von glorreichen Helden, die auf Podeste gehoben worden, die kein Mensch auch nur hoffen kann, zu erklimmen, geschweige denn davon, sie zu erreichen. Und selbst die größten Helden sind letzten Endes nur das: Menschen, die große Dinge taten, weil sie getan werden mussten, und weil sie es waren, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen waren und den richtigen Mut gefunden hatten. Wieder andere sind einfach nur eines: Geschichten. Fiktion. Erfunden, weil die einfachen Menschen gerne hören, dass es Helden gibt, damit sie Hoffnung nicht verlieren in dunklen Zeiten, das letzte bisschen Mut und das kleine Stückchen Kraft, das noch übrig geblieben ist. In den guten Zeiten werden sie als Unterhaltung genutzt, für Erwachsene und Kinder gleichermaßen, denn wer mag sie nicht? Doch es gibt sie noch, die Legenden, die Geschichte sind und nicht nur Erzählungen – die ausgeschmückt wurden, doch noch immer das erzählen, was gewesen ist. Die Legenden, die von Großartigkeit erzählen, von Glorie und Ruhm, von Liebe und Freundschaft, von Treue, Macht und wahrer Stärke. Die Legenden, die Wahrheit sind... ~ [ ♥ ] ~ Das noch goldene Licht der untergehenden Sonne fiel durch die großen Bogenfenster und erhellte die große Bibliothek, während es gleichzeitig tiefe Schatten hinter die hohen Regale warf, welche bis auf den letzten Platz mit Büchern voll gestellt waren. Es roch nach Staub und Pergament, Papier und Leder und dem Holzfeuer, das in dem Kamin brannte, sorgfältig abgeschirmt von einem eisernen Gitter. Tenten liebte diesen Raum. Sie liebte die Stille her und das pure Gefühl von Wissen, das sich in Form von Büchern über Jahrhunderte hier angesammelt hatte. Es waren Abertausende von Büchern, mehr als selbst die Universitätsbibliothek besaß. Als sie mit ihrem Studium begonnen hatte, hätte sie nie geglaubt, eine derartige Gelegenheit zu bekommen, die Möglichkeit hier, in der Bibliothek der Hohen Familie Nara, zu lernen oder überhaupt zu sein. Es lag einfach ein zu großer Unterschied zwischen Tenten und der adligen Sippe, der sie gehörte. Natürlich hatte sie von diesem Ort gehört – er war einer der Gründe, warum das Haus Nara so bekannt war – aber er war auch Teil eines Schlosses, Teil des Besitzes eines Adligen. Und sie war nur ein einfaches Mädchen. Die Bibliothek selbst wurde noch bis vor die Totenkriege datiert, etwas, was sie sich kaum vorstellen konnte. Damals war so vieles zerstört, aufgegeben oder einfach zurückgelassen worden. Wie konnte eine Ansammlung von Büchern derartiges überleben? Darum konnte man nicht sicher sein, ob dieses Gerücht tatsächlich stimmte. Aber wie alt die Bibliothek auch immer war – sie war eine der größten im Kaiserreich und die größte Konohas. Yahiko der Erste König selbst sollte einige dieser Bücher in der Hand gehalten haben. Andere Könige und große Helden waren hier gewesen, hatten hier ihre Schlachten geplant und herausgefunden, wie sie die Monster erschlagen konnten. Und jetzt war sie hier, sie, Tenten, die Tochter eines Schreibers und Buchbinders, einer Familie, die gerade so das Geld zusammenkratzen konnten, damit sie in die Schule und zur Universität gehen konnte, wofür sie auch noch Zuschuss bekam. Weil sie ein so kluges und verständiges Mädchen war. Tenten gestattete sich ein Grinsen. Wenn die wüssten, wo sie tatsächlich hineingeraten war, würde ihrem Studium ganz schnell ein Ende gesetzt werden. Und ihrem Leben wahrscheinlich auch. Sie war nicht hier in der Nara-Bibliothek, weil sie Stipendiatin war. Sie war hier, weil sie hineingeraten war, in einen Streit, der schon Generationen überdauert hatte. „Hey, Tenten!“ Die laute Stimme erschreckte sie so sehr, dass sie mit einer ruckartigen Bewegung ihrer Arme gegen das dicke Buch stieß, in dem sie gerade las. Ein lautes Poltern folgte, als der Wälzer gegen einen Stapel weiterer Bücher stieß und ihn umwarf, worauf die Literatur sich lautstark über Tisch und Boden verteilte. „Naruto!“, rief sie empört und sprang auf um den gutaussehenden Jungen anzufunkeln, der so plötzlich zwischen den Regalen aufgetaucht war. Eigentlich war er kein Junge mehr, sondern ein hochgewachsener junger Mann in der Blüte seiner Jahre. Er hatte wildes, goldblondes Haar, himmelblaue Augen und war stets sonnengebräunt. Außerdem hatte er das schönste Lächeln, das sie je bei einem Mann gesehen hatte. Zudem war er laut, charismatisch, wild und würde nie die Gelegenheit haben, in einer Universität zu studieren. Es sei denn, an der Struktur dieses Landes Konoha änderte sich gewaltig etwas. Denn Naruto war ein direkter Nachkomme von Yahiko dem Ersten König, einer der letzten. Wäre die Geschichte etwas anders verlaufen, wäre er jetzt Kronprinz und die Leute würden sich um seine Gunst reißen. Stattdessen war seit seiner Geburt ein hohes Kopfgeld auf ihn ausgesetzt, lieber tot als lebendig. Aber seine Eltern waren nicht dumm – den ersten Teil seines Lebens hatte er im Exil verbracht, so wie sein Vater vor ihm und auch seine Mutter. Erst vor ein paar Jahren war die Familie nach Konoha zurückgekehrt. Jetzt rieb er sich entschuldigend lächelnd den Hinterkopf und half ihr gleich darauf, die Bücher wieder einzusammeln. „Ich wollte dich nur holen.“, berichtete er. „Ma ist schon den ganzen Vormittag auf der Suche nach allen. Nicht, dass sie dich zuerst in die Finger kriegt“, grinste er. Das konnte sie sich wahrhaft vorstellen. Narutos Mutter, Kushina, der Stern der Morgenröte, stand ihrem Sohn in ihrer offenen, aufbrausenden Art in nichts nach. Wahrscheinlich war sie schon den halben Tag damit beschäftigt sie alle zu finden, damit keinem das gemütliche Beisammensein am Abend entging. Doch trotz allem liebte Tenten sie für ihre unbekümmerte, liebevolle Natur. Kushina war ihr fast zu so etwas wie eine Seelenverwandte geworden und sie genoss jede Minute, die sie mit ihr und allen anderen verbrachte. Das Mädchen lächelte verträumt, als sie Naruto zurückgrinste und sich von ihm ins Kaminzimmer schleifen ließ. Es war zwar erst früher Abend, aber in dem Raum herrschte bereits jetzt dichtes Gedränge. Tenten erkannte die missmutigen Gesichter von Minato, Narutos Vater und Kushinas Gemahl, Deidara, der mit einer Kerze herumexperimentierte, und Ino, die ihm dabei vernichtende Blicke zuwarf. Alle drei Blondschöpfe waren von Kushina auf ein bequemes Sofa bugsiert worden, wo sie sich nicht mehr zu rühren wagten, denn die Dame höchst persönlich wuselte durch den Raum und ließ nicht mal zu, dass sich einer von ihnen auf den Weg zum Abort machten. Das erklärte vermutlich die leicht angespannte Stimmung, die selbst Narutos Mutter nicht richtig dämpfen konnte. Kushina lächelte Tenten kurz zu, bevor sie lautstark erklärte, sie müsse noch Shikamaru finden, der sich wie so oft irgendwo im Haus verkrochen hatte und manchmal unauffindbar war – darin war er gut und immerhin kannte er dieses Gebäude von klein auf. Naruto machte hinter ihr die Tür zu, während Tenten kurz ihren Blick durch den Raum schweifen ließ. Sie mochte das Kaminzimmer fast so sehr wie die Bibliothek. Das kleine Eckzimmer war zwar nicht besonders groß, aber unheimlich gemütlich eingerichtet. An den Wänden hingen Gobeline und über dem offenen Kamin ein Portrait von Yahiko, das schon einige hundert Jahre alt sein musste. Der Fußboden war mit einem kunstvollen roten Teppich ausgelegt und in der Feuerstelle prasselten warme Flammen. Ino fächelte sich Luft zu, sah auf, erkannte erst sie und dann Naruto. Sie sah erleichtert aus, wahrscheinlich hatte sie gedacht Kushina war zurückgekommen. Ino war das, was sich Tenten unter einer vollendeten Schönheit vorstellte: Sie war gertenschlank und mit Kurven genau an den richtigen Stellen, klug, schlagfertig, hatte wunderschöne goldblonde Haare und ein sanft geschnittenes Gesicht. Mit ihr anlegen sollte man sich trotzdem nicht – das taten nur Narren und die, die Spaß an Streitereien mit einem Mädchen hatte, das selbstverständlich dachte, es stände über allem und jedem, ohne, dass man sie dafür hassen konnte. „Na endlich!“, rief sie, als Naruto sie gerade durch die Tür gezogen hatte. Dann wandte sie sich direkt an den blonden Neuankömmling: „Was hat das so lange gedauert, Naruto? Hast du sie nicht von ihren Büchern wegbekommen?“ Naruto zuckte nur unschuldig mit den Achseln und machte ein entschuldigendes Gesicht. Ino zog eine Augenbraue hoch. Ein Lächeln schlich sich auf Tentens Gesicht, als sie die alltäglichen Kabbeleien zwischen Naruto und Ino beobachtete. Es war doch immer wieder dasselbe. Beide machten den Eindruck als könnten sie sich nicht besonders gut leiden – was vollkommener Blödsinn war, das wusste Tenten – , aber ohne ihre Neckereien konnten sie auch nicht leben. Bevor einer der Beiden noch etwas sagen konnte gab es einen lauten Knall, der alle sofort aufspringen ließ. Tenten wich reflexartig ein Stück zurück, während Ino und der jetzt wieder wache Minato vom Sofa aufsprangen, die Hände an den großen Dolchen, welche die einzigen Waffen waren, die Kushina ihnen innerhalb des Hauses erlaubte. Entgeistert starrten sie alle Deidara an, der einen verkokelten Kerzenstumpf in der Hand hielt und offenbar erstaunt auf das Überbleibsel seines Experiments herunterblickte, ehe sich ein breites Grinsen über sein rußgeschwärztes Gesicht ausbreitete. Ino war die erste, die sich wieder fasste, ihn anfunkelte und ihm die Kerze aus der Hand schlug. Auch mit Deidara geriet sie ständig in Streit, doch im Gegensatz zu Naruto gab es tatsächlich einige unüberbrückbare Differenzen zwischen ihnen. „Deidara! Du weißt doch genau, dass du das lassen sollst! Willst du das Haus abbrennen!?“ Der blonde Mann sah der Kerze nach. „Ich hab doch nur ein bisschen Schwarzpulver mit rein getan…“ „Nur!?“, kreischte Ino. Er sah sie überrascht an: „Ach komm, Ino. Du wirst es doch verkraften, dass du ein bisschen angekokelt bist.“ Deidara würde nie verstehen, warum niemand seine Leidenschaft für Flammen und explodierende Dinge teilte. Vielleicht war es mehr eine Obsession als eine Leidenschaft... Die Blonde wollte gerade zu einer heftigen Erwiderung ansetzen – weil sie derartige Dinge natürlich nicht ‚verkraftete’, wie konnte man das von ihr erwarten?! –, als Kushina im Türrahmen erschien. „Was ist hier passiert? Wo kam der Krach her?“ Alle Blicke richteten sich auf Deidara, der unter Kushinas Blick ganz eindeutig immer kleiner wurde. Wenn er vor jemandem Angst hatte, dann war es diese Frau – feurig und jederzeit bereit zu explodieren. Wahrscheinlich jedoch war es gar keine Angst vor ihr, sondern eher Respekt vor ihr und die Angst, ihre ... Freundschaft oder ihren Respekt zu verlieren. Kushina war eine wunderschöne Frau, nicht auf die Art wie Ino, sondern auf eine völlig andere, eine Art, die jedem Respekt und Bewunderung abverlangte und die nicht nur von ihrem Aussehen herrührte, sondern auch von der Art, wie sie sich trug, ihrer Ausstrahlung und dem lebendigen Funkeln in ihren frühlingsgrünen Augen. Sie war wie eine Königin aus alter Zeit oder eine Göttin. Sie hatte langes, flammendrotes Haar, das ihr wie Seide den Rücken herunterfiel, wenn sie es nicht gerade zu einem seildicken Zopf gebunden trug. Ihre ebenmäßigen Züge zeigten jederzeit deutlich, was sie dachte und fühlte und ihre Augen konnten funkeln von Leben, brennen von Hass und glühen von Liebe. Allerdings entsprachen ihre herrischen, vorlauten Charakterzüge, die sie größtenteils zeigte und wie einen Schild vor sich hertrug, nicht ganz ihrem Äußeren, das sie auf den ersten Blick meist lieb und nett wirken ließ. Auch Tenten hatte sich ganz am Anfang in ihr getäuscht. Sie grinste, als Kushina zuerst die Kerze vom Boden aufhob und dann den Blonden am Hemdkragen packte und ihn aus dem Raum schleifte, um ihm draußen auf dem Flur mit ohrenbetäubender Lautstärke die Meinung zu sagen. Eigentlich war Deidara ein netter Kerl, den Tenten sofort ins Herz geschlossen hatte, wie alle hier, aber manchmal war er schlicht und ergreifend leichtsinnig. Außerdem glaubte sie, dass er wahnsinnig war. Eine Theorie, die sich zum Glück noch nicht bestätigt hatte – aber auch noch nie wirklich eine Chance bekommen hatte, es zu tun. Noch immer war es totenstill im Raum, dann erklärte Ino überzeugt: „Das hat er verdient.“ Als wenn sie es vorausgesehen hatte, brach draußen das Donnerwetter los. Kushinas Stimme hallte von den Wänden wieder und verursachte eine Gänsehaut bei Tenten. Hin und wieder hörte man auch Deidaras Stimme, aber im Vergleich zu Kushinas wirkte er eher kleinlaut, was eigentlich gar nicht zu ihm passte. Eigentlich war er laut und wild und verrückt, Kushinas eigenem Sohn und ihr selbst gar nicht so unähnlich. Deidara war ein merkwürdiger Mann, er war zwar erst Ende zwanzig, hatte aber doch einen eigenartig verspielten Charakter, aber dahinter lauerte etwas dunkles, so wie hinter Kushinas vorgeschobener herrischer Fassade eine sanfte, besorgte Frau steckte. Aber wie bei ihnen allen täuschte der Schein. Sie waren … anders. Alle hier hatten ihre Probleme und Ängste. Manche von ihnen sah man sie deutlicher an, anderen gar nicht, aber sie alle hatten mehr durchgestanden als ein Durchschnittsbürger – sonst wären sie gar nicht hier. Doch es war ein stillschweigendes Einverständnis geworden niemals nach den Problemen der anderen zu fragen und man hielt sich einfach daran. Nur von einem kannte Tenten sein Leid: Rock Lee, ihr bester Freund, der ein Ausgestoßener war. Lee war ein bisschen merkwürdig, er hatte kurze schwarze Haare und ein sehr sonniges Gemüt. Er ähnelte ein bisschen Naruto, aber auf eine schmerzliche Art und Weise war er noch enthusiastischer als der Blonde und ihm fehlten gänzlich Narutos schlechte Seiten. Tenten hatte ihn kennen gelernt, als er auf dem Markt verprügelt worden war, obwohl er nur nach ein paar Lebensmitteln gefragt hatte. Sie wusste genau, was er durchgemacht hatte und konnte es noch immer nicht begreifen, dass er stets so fröhlich und optimistisch war. Damals hatte sie sich mit ihm angefreundet, zum ersten Mal hatte auch sie sich einem Menschen anvertraut und sie hatte Lee bewundert, weil er so unglaublich stark war. Es war keine körperliche Stärke, sondern eine innere, ein eiserner Wille, der ihn aufrecht hielt und mit dem Blick direkt nach vorn. Stärker als sie je sein würde… Jetzt saß er in einer Ecke und begrüßte sie enthusiastisch. Tenten ließ sich neben ihm nieder, nachdem er sich wieder von ihr gelöst hatte. Lee blickte sie an und lächelte. „Du nimmst dein Studium wirklich ernst, Tenten-chan. Wenn ich doch nur auch so begabt wäre wie du.“ Das Mädchen drehte verlegen den Kopf weg. Lees Komplimente und deren aufbauende Art waren ihr immer noch peinlich, weil sie wusste, dass er nie in Frieden würde leben können. Außerdem waren diese Komplimente völlig fehl am Platz. Lee spielte sich immer herunter und das gefiel ihr nur bedingt. Auf einmal war draußen eine dritte Stimme zu vernehmen. Anders als Kushina und Deidara war sie ruhig und beherrscht. Sachlich, wenn auch gelangweilt. Tenten wusste sofort um wen es sich handelte, auch wenn sie die Worte jetzt nicht mehr verstand. „Sieh mal einer an, der Hausherr hat sich von seinem Mittagsschlaf aufgerafft“, grinste Naruto. Tenten warf ihm einen strafenden Blick zu. „Du solltest wirklich netter zu ihm sein, Naruto. Immerhin tut er doch alles was er kann.“ „Stimmt“, mischte sich Ino ein, die kritisch ihren angesengten Ärmel betrachtete. „und danach schläft er dann den ganzen Tag.“ Ihr Tonfall täuschte über die Tatsache hinweg, wie nah sie Shikamaru eigentlich stand. Darauf wusste Tenten nun nichts mehr zu erwidern. Wieder herrschte Stille und draußen wurden die Stimmen wieder lauter. Jetzt verstand man schon deutlicher etwas und beinahe schien es so, als versuche Shikamaru von Nara, dessen Familie das Anwesen gehörte, die aufgebrachte Kushina zu beruhigen, die noch immer auf Deidara schimpfte, was dieser jetzt mit bissigen, fast frechen Bemerkungen quittierte. Mitten in die Stille sagte Naruto: „Wie bist du bloß all die Jahre mit ihr ausgekommen, Pa? Ma kann manchmal ziemlich unheimlich sein.“ Minato, der bis dahin schweigend zugehört hatte, drehte ihm den Kopf zu. Naruto war ihm wie aus dem Gesicht geschnitten: Die gleichen Gesichtszüge, die gleichen Augen und das gleiche wunderschöne Grinsen. Allerdings war Minato im Gegensatz zu seinem Sohn verantwortungsbewusster und beherrschter. Naruto kam ganz eindeutig nach Kushina. „Das ist nun mal ihre Art, Naruto. Irgendetwas würde nicht stimmen, wenn sie anders wäre.“ Naruto seufzte, bevor er halblaut hinzufügte: „Manchmal könnte sie aber wirklich lockerer sein, es war ja nur ne’ kleine Explosion. Unser großer Wissenschaftler hat schon ganz andere Dinge in die Luft gejagt.“ „Aber nicht im Wohnzimmer, mein Sohn, nicht im Wohnzimmer.“ Ein belustigter Tonfall schwang in Minatos tiefer Stimme mit. Nun wurde die Tür aufgeschoben und eine immer noch wutschnaubende Kushina trat ein, gefolgt von Deidara, der die Augen verdrehte, als sie gerade nicht hinsah, und einem zutiefst genervten Shikamaru. Kushina warf ihrem Sohn einen strafenden Blick zu: „Das habe ich gehört, Junge. Glaub mir, ich bin völlig entspannt, aber nicht, wenn-“, Sie erdolchte Deidara mit ihren Blicken, „-ein gewisser verantwortungsloser Künstler fast das ganze Schloss in die Luft jagt.“ Shikamaru stöhnte und ließ sich schließlich auf einem Sessel nieder. Minato ging zu seiner Frau und legte ihr einen Arm um die Schulter. „Komm, Shina, es war doch wirklich nicht so schlimm. Heute wollten wir doch noch einmal alle einen entspannten Tag verbringen.“ Sie atmete einmal tief durch, schien sich dann zu beruhigen und schließlich von ihm in einen Sessel bugsieren. Die Möbelstücke standen in einem Halbkreis um das knisternde Kaminfeuer herum, dessen hellrote Flammen sich in die Holzscheite fraßen und eine angenehme Wärme verbreiteten. Tenten saß zwischen Lee und Naruto. Es war lange her, seitdem sie alle zusammen saßen und es war ebenso selten. Tenten liebte diese Momente in denen alle spürten, dass sie zusammengehörten. Vielleicht mochten sich nicht alle so recht, aber sie hatten sich alle der gleichen Sache verschrieben und sie alle respektierten sich. Es war ein gefährliches Unterfangen, das sie beschritten und noch gefährlicher wäre es wohl, wenn sie aufflogen, was mehr als einmal fast der Fall gewesen war – so etwas schweißte zusammen. Wenn ihre Eltern wüssten, was sie hier trieb, würden sie ihr das Schulgeld streichen und sie zu Hause einsperren… Tenten betrachtete nacheinander die Gesichter. Kushina hatte sich an ihren Mann gelehnt und schien sich beruhigt zu haben – er hatte diesen Effekt auf sie. Minato war still und strich ihr liebevoll übers Haar. Tenten schluckte bei diesem Anblick. Wenn sie auch nur einen Fehler machten, wären sie alle tot und die königliche Familie stand ganz oben auf der Liste der Geächteten. Jeder, der Informationen über sie liefern konnte, wurde so reich belohnt, dass er sich damit ein Haus kaufen könnte und für den Rest seines Lebens ausgesorgt hatte. Ihr Blick glitt weiter. Neben Minato saß Ino, die immer noch leicht angesäuert ihren geschwärzten Ärmel betrachtete und ab und an daran herum zupfte. Daneben hockte Shikamaru in seinem Sessel, hatte die Augen geschlossen und schien vor sich hin zu dämmern. Ohnegleichen! Manchmal fragte sich Tenten, ob er wohl an Schlafmangel litt, dass er an jedem Ort und zu jeder Zeit schlafen konnte. Rechts von ihm lümmelte Deidara, der immer noch beträchtlichen Abstand zu Kushina hielt und schon wieder zu den Kerzen schielte, die überall im Raum aufgestellt waren und helles Licht spendeten. Dann kamen Lee, sie selbst und Naruto. Lee war gerade in ein angeregtes Gespräch mit Naruto verstrickt und sie meinte herauszuhören, dass es sich dabei schon wieder um eine unmögliche Wette handelte, dessen Verlierer irgendetwas Anstrengendes oder Demütigendes tun musste. Beim letzten Mal war Naruto doch tatsächlich mit nichts als einem Lendenschurz bekleidet in Inos Zimmer gelaufen, die ihn im Anschluss zwei schallende Ohrfeigen verpasst hatte. Sie waren schon ein verrückter Haufen, aber auch irgendwie wie eine große Familie. „Wir sollten uns nicht so, wegen einer Kleinigkeit aufregen“, sagte Minato plötzlich, „Viel mehr sollten wir die Zeit genießen. Ich verurteile dich nicht, Kushina, du hast einfach zu viel Angst um alle und Deidara auch nicht. Immerhin sollte es ja nur ein kleiner Spaß sein.“ Minato lächelte und wieder wurde Tenten sich seiner sonderbaren Anziehungskraft bewusst. Er war charismatisch und zog die Menschen in seinen Bann, wenn sie ihm auch nur einmal die Chance dazu gaben. Minato war ein geborener Anführer und er liebte sie alle. Wahrscheinlich würde er sich sogar selbst opfern, wenn er sie damit retten könnte. Eine Welle der Zuneigung durchlief Tenten und wieder einmal wurde ihr bewusst, dass genau das ihr Platz war. „Früher wäre das nicht so schlimm gewesen“, sagte Lee bitter. Seine Stimme klang mit einem Mal ernst und nachdenklich, „Früher müssten wir uns nicht über ein bisschen Leichtsinn aufregen.“ Deidara sagte nichts. Die nächste Reaktion überraschte Tenten, denn es war Kushina, die sprach. Nicht wie sonst, sondern mit einer eigenartig melancholischen Stimme, die eindringlich und samtweich war. „Es war nicht immer so wie jetzt. Als dieses Land gerade geboren worden war, herrschte Frieden. Es gab Regeln, aber die Menschen lebten glücklich zusammen, selbst nach jenen schrecklichen Jahren vorher. Es war der Lebensfrühling von Konoha und das Land stand in seiner Blüte, als Yahiko regierte.“ Es war jetzt still im Raum und Tenten hörte nur das Feuer prasseln. Kushina wurde die ungeteilte Aufmerksamkeit der Menschen in diesem Raum zuteil. Tentens Herzschlag beschleunigte sich, denn sie wusste, was Kushina ihnen erzählen würde, nicht was in den Büchern stand und auch nicht die offizielle Erklärung. Es war die Legende fünf Helden, die Konoha vor langer Zeit gerettet hatten. Damals … als die Totenkriege ihren Anfang genommen hatten. „Es war eine Zeit, da versank die Welt in Chaos.“, begann die rothaarige Frau und ließ ihren Blick langsam von einem ihrer Zuhörer zum anderen wandern. „Es war eine Zeit, da streiften noch Ungeheuer und Andere Wesen über das Angesicht dieser Welt. Es war eine Zeit, da zerrissen Kriege und Kämpfe das Land, die über Generationen andauerten, so dass sich niemand daran erinnern konnte, was Frieden bedeutete. Es war eine Zeit, in der zahlreiche Kriegsherren und Fürsten gegeneinander in die Schlachten zogen. Es war eine Zeit, als es noch keine zusammenhängenden Reiche gab, sondern nur ein Flickenteppich an Marken und Fürstentümern, deren Grenzen in ständiger Bewegung waren. Es war eine Zeit, da erhoben sich die Toten aus ihren Gräbern.“ Ihre Stimme nahm für jedes Wort, jeden Satz genau die richtige Färbung an, dass man gebannt zuhören musste, während einem Schauer über den Rücken rannen. „Es war eine Zeit, da erhoben sich die Toten aus ihren Gräbern und die Gefallenen von den Schlachtfeldern. Denn im Westen erhob sich schließlich der Lichlord, der Meister der Schlangen und Toten, der Herr von Verderben und Hass. Man nannte ihn Orochimaru und durch die Macht seiner unheiligen Magie erweckte er die Toten wieder zum Leben. Doch sie kamen nicht so zurück, wie man sie gekannt hatte, sondern als finstere, herzlose Wesen, deren einziger Zweck es war, ihrem dunklen Herrn zu dienen. Und so rekrutierte Orochimaru sein Heer von den alten Schlachtfeldern, die bedeckt waren von Leichen. Bald schon hatte er eine Armee zusammen, die schlimmer als alles war, das man bis jetzt gesehen hatte und auch an Zahl jedes Heer überstieg, das die mächtigsten Kriegsherren aufbringen konnten. Und Orochimaru, der mit der List und Tücke einer Schlange und der Geduld einer Flammenechse auf den richtigen Augenblick gewartet, im Hintergrund die Fäden gezogen und die Mächtigen zu immer neuen, sinnlosen Kriegszügen, deren Opfer sich seinem Heer anschlossen, aufgestachelt hatte, unterwarf mit Leichtigkeit eine Mark nach der anderen. Doch er war kein gütiger, weiser Herrscher, der die Klugheit darin sah, das Land zu einen um Frieden zu bringen. Früher hatte die Bevölkerung unter dem Krieg gelitten, doch nun unter dem Befehl des Lichlordes starben sie und das Land eines qualvollen, langsamen Tod. Noch heute sind die Landstriche, die er zuerst knechtete, verödet und kahl. Jeder Fürst stellte sich ihm einzeln und jeder von ihnen fiel unter der Übermacht dieses Gegners. Alleine hatte keiner von ihnen eine Chance, doch weil sie alle so zerstritten waren, kamen sie nicht auf die Idee, sich zusammen zu schließen und wenn – die anderen hätten niemals eingestimmt. Zu viel Angst hatten sie vor dem Verlust ihrer Macht, zu eng war ihr Blick für die Zukunft, zu groß ihre Verleugnung, dass Orochimaru niemals zu ihnen kommen würde. Lange Zeit wirkte es, als würde der Lichlord ohne nennenswerten Widerstand den gesamten Kontinent unterwerfen können. Doch dann trat ein edler Ritter vor und brach, von seinem Herrn geschickt, auf. Man nannte ihn Pein und er war fest entschlossen, die Heere unter einem Banner zu einen, um sie gegen Orochimaru in den Krieg zu führen. Zuerst hörten nur wenige auf ihn, jene klugen Anführer, die ihre Blicke längst gen Westen gelenkt hatten, wo Orochimarus Reich sich ausbreitete wie ein Geschwür. Manche von ihnen sicherten ihm sofort Hilfe zu und riefen ihre Krieger zu den Waffen. Andere zögerten – auch sie befürchteten, ihre Stellung nicht halten zu können. Manche gaben ihm Männer für seine Reise von Fürstenhof zu Fürstenhof zur Seite – oder versuchten es zumindest, doch er wollte niemanden als Begleitung außer seinen treuen Gefährten. Denn in dieser Gruppe herrschte ein perfektes Gleichgewicht. ~ [ ♥ ] ~ Dort erschienen die tapferen Krieger Über die wir heute singen unsere Lieder Fünf waren es an der Zahl Gerufen wie durch der Götter Wahl ~ [ ♥ ] ~ Pein selbst und seine Gemahlin, die Kriegerin Konan-Mit-Der-Weißen-Rose. Eine Zauberin aus dem machtvollen, ruhmreichen Clan Hyuuga, Hinata die Reine, die Erbin des Oberhauptes, und ihr Bruder, der Schwertkämpfer Neji. Dazu kam der junge Waldläufer Kiba-Aus-Dem-Wald, dessen Volk gänzlich von Orochimarus Gruppen abgeschlachtet worden war und zu den ersten Opfern der Totenkriege zählte, mit seinem treuen Hund Akamaru. Sie, die Mutigen, die Großen, die Helden – sie waren dazu auserwählt, das Heer der Verbündeten gegen Orochimaru zu führen. Sie waren dazu ausersehen, dieses Heer zusammenzuführen. Und sie taten es. Ausgesandt von Peins Herrn, dem Fürsten von Zhelyr, machten er und Konan sich auf zu den Fürstenhöfen – bald stießen sie auf Kiba und dann schlossen sich ihnen Hinata, die an diesen Traum vom Sieg und Frieden glaubte, und Neji an. Und nach und nach gelang es ihnen, die Krieger unter einem Banner zu einen. Sie gewannen viele Kämpfe und nicht alle davon wurden auf einem Schlachtfeld zwischen den Leichen der Gefallenen geschlagen – viele fanden auf politischen Gebiet statt und andere wiederum konnten nur sie sehen, manche fochten sie gegen die Gewalten der Natur selbst und wieder andere schlugen sie zu fünft; als sie gegen die Monster kämpften, die sich nicht von Orochimaru töten ließen – Trolle und Hexen, Drachen und Waldgeister und andere Ungeheuer, die wir uns nicht einmal vorstellen können. Und auch sie fielen unter den Klingen der Fünf Helden, die sich durch nichts aufhalten ließen. Endlich, endlich war ihr Heer so groß und die Fürsten, die sich versammelt hatten, so einig, dass sie loszogen um gegen Orochimarus Armeen vorzugehen. Und tatsächlich – die erste Schlacht gewannen sie. Und die zweite und die dritte und dann siegten sie wieder und wieder und sie drangen immer weiter nach Westen vor, immer weiter, immer tiefer in das Reich des Lichlordes hinein. Im Staub jedoch ließ das Heer Scheiterhaufen hinter sich, wo reinigende Flammen die Körper der Toten verschlangen – auf dass sie nie wieder zu etwas Unheiligem wie Orochimaru zum Opfer fielen. Und je weiter sie zogen, desto mehr Krieger schlossen sich ihnen an. Für jeden Gefallenen kamen zwei dazu, die seinen Platz einnahmen, und das Volk jubelte ihnen zu, denn sie alle hassten den Lord der Toten. Sie alle wussten, sie verdankten es Pein und seinem genialen Verstand, mit dem er Strategie um Strategie ersann, sie verdankten es Konan, die Informationen sammelte, der großartigen Hinata und ihrer Magie und Neji und Kiba, die mehr Gegner fällten als jeder andere. Und schließlich – schließlich besiegten sie den größten Teil von der Armee der Untoten in jenem Kampf, der heute als die Große Schlacht bekannt ist. Doch Orochimaru und der Rest seiner Armee befanden sich in seiner Burg – ein großer Teil des Bündnisheeres war bereits auf dem Weg zu ihm, noch ehe die Große Schlacht geschlagen war, denn diese war nur ein Ablenkungsmanöver. Der Fürst von Zhelyr, die Frau, die man die Mutter der Dämmerung nannte, und Hiashi vom Clan Hyuuga führten jenen Teil direkt vor die Tore der Schlangenfestung, in der Orochimaru residierte. Und dort, dort wurde er geschlagen. Die Fünf Helden jedoch, auf denen Orochimarus Blick lag, waren zurückgeblieben um die Große Schlacht zu gewinnen und zu beenden. Sie wollten gleich aufbrechen um eine Abkürzung über die Zwielichtberge zu nehmen, denn sie, als die Helden, sollten dabei sein bei dem Großen Sieg über den Lichlord. Sie brachen auf, sobald sie es sich erlauben konnten und ritten in die Frühnebel, die sich vom Boden erhoben und hinauf, hinauf in die finsteren Schatten des Zwielichtgebirges. Doch – wie das Schicksal es wollte, wie die Götter bestimmten – sie kamen niemals bei der Feste der Schlangen an.“ Kushina verstummte für einen Augenblick und mit Trauer in der Stimme schloss sie ihre Erzählung: „Niemand hat je wieder von ihnen gehört. Hiashi zerbrach beinahe an der Trauer um seine verlorenen Kinder und Yahiko der Erste König verlor seine Eltern, Pein und Konan, und wurde stattdessen vom Fürsten von Zhelyr aufgezogen. Niemand sah sie je wieder, sie, die fünf Größten. Die Fünf Helden, ohne die damals alles Licht und alle Hoffnung gestorben wären.“ Als Kushina endete, herrschte für einen Moment Stille im Raum. Das Krachen des Holzes im Feuer ließ Tenten zusammenzucken. Es war, als würde sie aus einem Traum aufwachen oder einer magischen Astralreise, die sie in die wilden, heroischen Sehnsüchte einer anderen Person geführt hatten. Irgendwer räusperte sich und sie schob das Bedürfnis von sich, einfach wieder in die ausgeklungene Erzählung zu versinken und in die Bilder, die sie ihn ihr wach gerufen hatte – voller Helden und Monster, voller Ruhm und Ehre und Pracht aus alten Zeiten. Doch das leise Gemurmel einiger Stimmen riss sie endgültig in die Wirklichkeit zurück. Sie drehte den Kopf und erblickte Deidara, Ino und Naruto, die ihre blonden Köpfe zusammengesteckt hatten und leise miteinander tuschelten, dass niemand anderes sie verstand. Kushina hatte sich an ihren Gemahl gelehnt, der ihre Hand in seine genommen hatte und ihr einen zärtlichen Blick schenkte. Tenten blickte rasch weg – dort zuzuschauen hatte etwas Verbotenes, als würde sie eindringen und sie verbotenerweise beobachten bei etwas viel Intimeren als nur einem Blick und verschlungenen Händen. Die beiden waren versunken in ihrer eigenen Welt. Es musste schön sein, sich in eine Person zu verlieben und mit ihr all die Jahre zusammenzubleiben, nur um jeden Morgen zu fühlen und zu sehen, wie diese Liebe nur noch größer geworden war. Nur Shikamaru war nicht mit jemand anderem beschäftigt, doch er starrte gedankenverloren in die hellen Flammen im Kamin, mit einem düsteren, nachdenklichen Gesichtsausdruck, dass sie sich lieber nicht an ihn wenden wollte. Sie wusste, worüber er nachdachte – über ihre Probleme, die sie alle im Moment quälten. Lee hockte noch immer neben ihr, ganz im Gegensatz zu seiner eigenen Art, still und ernst. Erst starrte mit großen Augen auf seine gefalteten Hände, die ihm im Schoß lagen und wirkte, als würde er gleich anfangen zu weinen, versuchte aber, es mit aller Macht zu verhindern. Tenten blickte rasch weg. Sie kannte Lee. Er wollte jetzt nicht von ihr oder jemand anderem gestört werden, also ließ sie ihn einfach zufrieden in seinem eigenen Moment der Ruhe und suchte sich ihren eigenen Gedanken, an dem sie sich jetzt festhalten konnte. Sie dachte an Kushinas Erzählung zurück, an die Sagen und Geschichten, die sie noch über die Fünf Helden kannte, und dachte, dass sie jetzt in dieser Zeit Leute wie diese Helden, diese Legenden brauchen konnten. Nicht mehr denn je, aber doch mehr als zur meisten Zeit. Und waren Pein und Konan nicht die Ahnen des Königshauses? Waren die Fünf nicht die, die für die absolute Freiheit dieser Welt eingetreten waren? Und diese auch noch gewonnen hatten? Ja, sie konnten hier wirklich derartige Unterstützung gebrauchen. Aber wofür wünschte sie? Es war unmöglich, denn sie war jemand, der nur nach den Sternen greifen konnte und nach nichts Tieferem. Aber wer war sie, dass sie die Sterne vom Himmel holen konnte? ~ [ ♥ ] ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)